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Dresdner Nachrichten : 15.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-01
- Tag1889-01-15
- Monat1889-01
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.01.1889
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r«sedl«t1 str PE. ltnterdaltm,«. «EtvEr. B-rI«»-mibt. Knrndeulili«. »ezua»,eMr vkrtilWn «ur« die voll W,«.?». ^ 'AMundlaunaeii-iLN« uiu-klahr »S Hin»ckfi„a .1«. «yllintttLunaen ,Ne Zeile « W. l ur ple naibliia-iae luiZaen wird „iLi >«arli«e A»lund>aui„l.__ >s«ll,eldkuiiiluim durch An oder Polteuiialiluiia. Kür iMaade eiuiielnndlrr Schrift- Nucke keine ZerdnidNchkeit. Srukundiaunaeu fleliine» iammlliet, „ainlmiie BcriniIlelunuKsiellen an. äernwrechilelle Nr. U. LÄZ, Aufl, 47,««« Stück prLpar»t <1or t'irm» p»al I-IebeNreiileo. n!»i >n«eaekme«, rnverttt«„I» avä ok»G ^ ^ » ^E»ennera<'n FvIrtLvnü««, «Itkt ürnntliode« XbkUkrwIttol, von Rlinr Kvltar- «»4^ I «mvfoklvn. vLt,!ju!b,' rextäon Appetit««, re»«It in LIslnou (utiisn «i!e V«r6»uai»» ^ o m uvrl iLLüi» Utttxm« xsn-iwllwrt vvr«1oa. l^»Nss»as!t«»>tou«1» ^tü8t.ti«n L I.ü(- wit l'roLxsot ja «Ilvu ^ p V t I» V >L S L». Nachts einqestanfteu. <Nur >» emein Ti,eil« der diusiaac a Breslau, 14. Ian»a> Reiultal der beniigcn Reichc- tagswahl an Stelle Kractcr's Stichivahl zwffehe» Lchneider mcisterKüh» fSozialdcmokral. und Sladkrichler Friediandc, (sreisinnigs. Dresden. 188S. Llrü»«tv» r«««N»M«k«««r8A Iliester- a. Mlitzn-Verleili-Iilütitiit Veut»vlila»«l>4 N WU»V 2 «alvi I«8«, ax,»«« L, K LlLaL ^Svvoi, pari.. l..U.u. III. I^o. ^ U ^uktrüxslUiekitnsvikrlLivgräon prompt offoetuirt.'I'olgpholl 389. I». II. tseMelnieb, ^ H orLtima^-üLlltrlleä üo8 »nl^iiuttiourrlou > Rr. IS. Kpiezel: ^i°-!c,sOlZ) d /^SS/SSS E - tton uLsMtrnenMtten EK-EE EV^0ttlNSr-3lr. LL? Hl. S1Ü «t»I»IIi t I8US. ff ni vor.-«! knall vsrcnim. Gewerbliche Schiedsgerichte. Tic ostasrikanische iftvrlage. Hoinaclleichten, Nekniiieungsstammeolle. Freiwilligendicnst, Beamten- gchaltsverhältiiisse, Ltiluie in der Blainenindustrie, Gerichtsverhandlungen. Preusiffche Thronrede. ^Viili. kijlinitz. 8el>tz^!!iti. 34 U vinpüvliit äis Nkmvkten nnrl >»-8ton M ^ ^v2U§3-, IIsdsrLisIisr- ii.M'sLtsn-ZtvKs ^ « ans «Ion ranommirtostsn b'nllnlcvn. « ZuelivorEnilifi'« ä.nft>rtitrnu^ unä -rro^a« I.a^<>r nllnr solitlon -Vrd'n jti udi-Iknn«la!;«;a, I,«>lbl>luilu», <»> U>ai»n6I«eI»ei- linrarl- Ilnlt«!»', d'utt«M!t.>reiiI»o„, liU»!»rl. Ullinlt r, diu«>»i Nttuel,;». itisii'lt/.ou, iil« rlurnitr^ellkel Inr Oliil'uexl«, Ortli,»!»»«!!,; uiul liritiileoupllexk-. Dienstag, 15» Jaimar. «en>n«wor<l>a>er Redattein für Politisches ve. «mll Biere» in Drroden Gewerbliche Schiedsrichter belieben in einer Reihe von Städten seit langer Zeit schon; ihre allgemeine Cmsühmiig zu ver anlassen. war der Zweck des Antrags des Abg. Baumbach. Indessen wird'S damit wohl noch einige Zeit dauern, da der BundeSralh leider dafür keinen besonderen Eifer entwickelt. Die BundeSraths- verlreter erkürten die Sache nicht für sehr dringlich gegenüber den anderen sozialen Refomigesehen und doch hatte derselbe Bundrs- rath einen solchen Gcschbvrschlag bereits lü78 cingebracht gehabt, beider ist derselbe damals im Reichstage an untergeordneten 'Lstmkten, über die man sich nicht verständigen konnte, gescheitert. Sonst hätten Wir in Deutschland in allen industlicrcichen Orlen, wo eS sich uni Schlichtung von geweiblichcn Streitigkeiten handctt längst derartige Schiedsgerichte, um die der Reichstag seht, den« An'cheine nach, vergebens gebeten hat. Solche Schiedsgerichte sind keine Modeiache, sondern rur Bedürfnis;: ihre Entscheidungen gcniehen allgemeines Vertrauen. Tie Art ihrer Zwammensebunn, das Verfahren, nach welchem ihre Mitglieder gewählt werden, ihre Besugnisse sind verschieden; ihr Ruhen aber ist allgemein aner kannt. Gewerbliche Schiedsgerichte werden aber erst dann in vollem Segen wirken können, svbuld man sie zu EinigungSämlern erweitert. Die meisten Streiks wären zuvcrmeiden,wen» vorher die Streitfrage der Entscheidung solcher Schiedsgerichte unterbreitet würde, welche un- varteiisch zusammengesetzt und von dem Vertrauen der beiden Lheiic, Arbeitgeber wie Arbeiter, getragen sind. Was cS ober Hecht, den Ausbruch von Streiks überhaupt zu verhüten, können nur Diejenigen ermessen, die mitten drin im gewerblichen Leben stehen. Selbst die erfolgreich endenden Streiks haben oft den bcthei- ligten arbeitenden Klassen schwere Opfer auierlegt, mit denen der er zielte Gewinn selten im Einklang steht. Streiks, sic mägcn ende», wie sie wollen, lassen auf beiden Seiten das Gefühl einer gewissen Erbitterung zurück. Denn ein jeder Streik ist doch eine Art gewerb liche» Kriegszustands, mag auch zehnmal das Gesetz ihn zulassen. Rieinand wird das Recht zu streiken antaslen wollen, denn auch die Fabrikanten haben das gleiche Recht, Vereinbarungen zu treffen und wir erlebe» jetzt täglich, das; sich grotze Unteniehmervcrbände zur Erzielung höherer Preise bilden. Aber etwas Anderes ist eS narb, wen» man es unnöthig macht, dag die arbeitenden Schichten s zu diesem letzten aesebllcheu.HivSwirtol^ dou» Streik, greifen, rlnd cs wäre viel gewonnen, wenn gesetzlich angeordnct würde, dass, be vor ein Streik auSbricht, vor einem unparteiischen gewerbliche» Schiedsgericht der ernste Versuch gemacht würde, den Streit fried lich zu schlichten. Gehen doch Andere soweit, den Schiedsgerichten auch daS Recht zuzuiprechcn, Streitigkeiten über Auslegung ein zelner Bestimmungen der Fabrikordnung zu schlichten. Der Staats sekretär v. Bötticher erklärte, er wolle, angesichts des Drängens des Reichstags, aus allgemeine Einführung gewerblicher Schiedsgerichte, es sich noch einmal überlegen» ob er nicht doch alsbald eine dies bezügliche Vorlage auSarbcite. Hoffen wir, datz er recht bald zu einem die Sache fördernden Entschlüsse kommt. Diese Angelegen heit der Schiedsgerichte schleppt sich nun schon so lange hin. dich sie wahrhaftig bald von den Tagesordnungen des Reichstags ver schwinden solltet Die ostasrikanische Vorlage bezweckt in erster Linie, die deutsche Marine durch eine Landblvkade zu entlasten, sowie die Sklavenaussuhr und die Waffen- und MunitionSeinsuhr umso nachdrücklicher zu verhindern. Daneben gilt cS, Ruhe und Frieden im Lande hcrzuslellen, um einerseits das Ansehen des Sultans von Sansibar wieder zu befestigen und anderelseitS die wirthschaftliche Ausnutzung des Landes seitens der dcutsch-ostafrika- n liehen Gesellschaft, die einen Anspruch auf deutschen Schutz hat, von Neuem zu ermöglichen. Diese Ausgabe zu erfüllen, bedarf eS nicht der Ent faltung allzugrotzer Machtmittel und Kosten. Hierzu genügen 2 Millionen. Hauptmann Witzmann hat cs übernommen, Neueste Trahtberichte -er „Trcsduer Nachr." vom i4.Jan. Berlin. Die Budgetcommission des Reichstags erledigte die Etats der Verbrauchssteuern und Stempclabgabc» unter Annahme der Ansätze der Rcgieiung. ES fanden längere Erörterungen über die Wirkung des 67er Blanntweiiistenel-Gesetzes statt. — Die Nachricht, tag die Vortage über die Bekämpfung des Sklaven handels r» Oslasiika cui denBnndesratli gelangt sei, erweist sich als verfrüht. Tie Vorlage befindet sich vielmehr »och im Stadium der Vorbcrathnng, west sich die Nolhwendigleit e»gcbcn hat. weitere In formationen eiiiznziehrir und numcntiich n»t der deiitsch-ostc»rika- nlsche» Gesellschaft wegen ihrer civilrechtlirhen Ansprüche aus dem Vertrage »nt dem Sultan von Sansibar erneut zu verhandeln. — Ter Ncichslanstcr, welcher über die vilasrikanischc Vorlage bereits mit v. Bennigsen, Oechelbäuscr und Wijjman» cvnferirtc, halte darüber heute mit nuhreren Mitgliedern des Ccutrunis eine Be sprechung. — Tie Vcrtrcinng des erkranken Adimralitälscheks Grase» Monts ist durch kaiserliche Cabinetsordre doniEontreadmiral Raichen übertragen worden. — Tie „Nords. Allg." rcprvducirt daS Deincnli der „Braunschiv. Anz." gegen die Gerüchte über den Rücktritt des Prinzen Albrccbl und Verhandlungen mit dem Herzog von Eninbcrland unter dem HinTusügcn, bah die gedachte Erfindung aus welfjschc Jntrignen und (Lchwindelcien ziirückMülnen sei. — Die deutsche ostasrikanische Gesellschaft richtete eine Eingabe an de» Reichstag, worin sie die pekuniären Verluste in Folge des Auf standes ans tüll.OOO Mk. beziffert. Die indirekten Verluste seien noch viel höher. Die Gesellschaft hofft, Regierung und Reichstag würde» ihren Beistand zu der mit der Bekämpfung des Sklaven handels Hand i» Hand gehenden Wiederherstellung der Ordnung uoihwendlg seien, anzuwerbcn. zu drillen und zu leiten. Sobald Geltendmachung direkter Entichüdigungsaiispiüchc. nicht weniger als löst deunche Niesten cnliernt und da soll die an gebliche Bedrückung der Knslciibevötkcniiig durch die deutsche Ge sellschaft die Ursache sein, das; der Sultan von Uganda seine „Leib garde" zum Verhlingern nach einer Insel cüstchisfon will! Unsere Freisinnspresse druckt dieses baiidgreistichc Lügenmärchen der Eng länder andachtsvoll nach. Tie Engländer sind aber wenigstens noch so aufrichtig, den Grund beizasügeii, nunum sie Io gehässige Lügen über die Teutichen ansstreuen. Das sei der Dank ftir die Angriffe der deutsche» Presse auf Morier. Da habe» wirs! Unsere Frci- sinnspresse wütbet aber in ihrem blinden .Hasse gegen alle Kolonial- iiiilcrncbniungen, weil sie verlangt, der Deutsche solle bübsch da heim bleiben, binterm Oien sitzen und wenn er ja binalisginge. sich vorsichtig ducken, sich Alles gefallen lassen und ivenn's gar zu arg wird, sich »ntcr de» Schutz des Auslandes stellen. Aus diese» philisteibaften Michelslanspniikt ist unser Freisinn seit den glor reichen Jahren 187E71 nun glücklich angelniigt! Die Nation bat zum Glück andere Begriffe von Ehre und Wurde. Zu der An schauung. das; Teutichiand sich seinen Anthcil an der noch unvcr- gebenc» Erde zu sichern habe, ist cs mit dem Wachst!»»» seiner Grösse und seines Handels gekommen. Noch Ausgangs der 70er Jahre wagte die Regierung nicht, vom Reichstage die Annexion von Samoa zu fordern. Als der Reichstag damcsts ans Betreiben BambergcrS selbst die Zinsgarantie für die deutschen Untccneh- lnungcn ans Samoa ablebnte. hat Bismarck wenigstens, uni jene Inselgruppe nicht eine Beute NordanicukaS werden zu lassen, einen Vertrag mit de» Vereinigte» Staaten und England abgeschlossen, der die „Unabhängigkeit" Samoas seslsctztc. Hütte damals der sandte Lvssagare wegen eines Ncicbslag nicht Herrn Bambergcr inr klüger als Bismarck aehatlcn. io würden wir nicht jetzt den Verlust von U! dentichcn Matrosen z» beklagen haben. Gerade der Verzicht auf Koluiucilpolitik in Samoa hat diesen schmerzlichen Verlust herbeigetührt. In den nächsten 14 Tagen wird es Depeschen aus Frankreich regnen, die von den Wahlmanövern in Paris erzählen. Welches grobe Geschütz Boulnngcr, der Republikaner Iacgues und der Evnmninarde Boulü auseinander loSlassen, davon glicht die „Tgsgsch." einige erheiternde Proben. Kein Schimpf ist so gemein, den nicht die drei Bewerber und stire Walstmacbcr einander anthäten. Feig ling, Verrcithee, Beutcischncidcr, Dieb, Mörder nennen sie sich nm- zcchiq: es giebt eben i» Frankreich Niehls mehr, weder eine Perlon, noch eine Einrichiung, weder ein Gesetz, »och ein Herkommen, daS vom Gegner geachtet würde. Wer cS am kräftigsten beschmutzen, wer es am tiesstrn in den Koth ziehen kann, das ist der wahre Man», der darf hoffen, die Mehrheit der 400,«.W Pariser Wähler aui seine Seite zu zichen. Schon jetzt aber tan» man überiche», das; Baulangcr, falls er überhaupt nicht siegt, doch mindestens einen sehr tn's Äowicht fallende» Tbcil der Wähler von Paris am seinen Namen vereinigen wird. Eine klägliche Niederlage erleidet Vvu- lanacr keinesfalls: der Zi'.lunftsdilicuor. d'r Würger der Republik, mackst allemal' Fderichnite. lliriter Rüchen lndwblichrn Anzeichen ist für die französische Republik daS Jubiläum der groben Republik angebrochen. es Wibniann gelungen sein wird, sich an den wichtigsten Küsten punkten sestznseven und dort Frieden und Ordnung wiederherzu- stcllcn, ist es Sache der deutsch-ostafrikanischen Gesellschaft und der Plantagen-Gesellschast. die wirthschaftliche Ausnutzung des Landes mit erneuerter Kraft wieder in Angriff zu nehmen. Der Vertrag mit dem Sultan bietet »ihr dazu die ausreichendsten Handhaben; die Erhebung der Zölle an den Hasenplätzen und de» Endpunkicn der Karawanenstraßen wird bald wieder verwirklicht werde» können; auch sür den Schutz des Handels und der Plankaarnarbeilen wird arnüarnd gesorgt. Dagegen dürste es für die dcutsch-ostaskikanilchc Gesellschaft zweckmätziger sein, die Ausübung der eigentlichen Ver waltung vorläufig noch nicht in die Hand zu nehmen: die Rege lung dieser Verhältnisse kann man getrost der Zukunft überlassen. Sie wird mit der langsamen Entwickelung von Handel und Wandel sich nach und nach vollziehen. Obwohl sich die ostasrikanische Vorlage in gemäßigten Grenzen hält, rst ihr der erbitterte Widerspruch der Colonialaegner gewiß. Unsere freisinnige Preise verascht nachwievor beuchlcttsche, Krokvdilö- thräiien über jeden Mißerfolg «i unseren Kolonieen. Nun will es aber dos Unglück, daß auch den Engländern nicht Alle- nach Wunsch gebt. In Uganda ist. wie gemeldet, eine blutige Revolution aus- acbrochen. die mit der Vmaguiig der englischen und französischen Missionäre geendet bat. Der muhamedanische Fanatismus hat diese christlichen Niederlassungen zerstört. Man kennt auch die Ursache, die zu dickem bekagenSwerlhen Ereignisse führte: die Eifersucht der Missionäre, die sich bei dem Sultan gegriffe Statt dieser Wahrheit die Ehre zu geben, beschul lände: Ut die — deuffch« Mißwmh chatt an der .... Küste. Diese habe di« Gährung der Araber in Uganda zum Aus bruche gebracht. Etwa» Albernere» hat man kuum noch zu lesen bekomm«. Li« ostasrikanische Küste ist von dem Reiche Uganda Berlin. Bei der heutigen Lantstagseröffnuna wurde die vom Kaiser mit fester Stimme verlesene Thronrede wiederholt von Bei fall nnterbroche». namentlich bei den Stellen betreffs Sicherung des Friedens, Zunahme der Sparkasseneinlage», Erhöhung der Piarrbesoldungc», Verbesserung der Lage des Lehrerstandcs uno Ankündigung einer Emkoiiimcnsteiicrresvrm zu Gunsten derMmder- beinittclle» mit Einftihrung der Dcklaratioiispsticht. Zum Schluß brachte Abg. Reiche»sperger als ältestes Mitglied des Abgeordneten hauses ein dreifaches Hoch aus. Dem Eröffnungsakte wohnten zahlreiche Vertreter fremder Staaten in der Divloinatcnloge bei, unter ihnen der sächsische Gesandte Gras Hobenthal. — Im Abge- ordneteiihause erinnerte der Alterspräsident Rcichc»spcrger an die schweren SchickialSschläge des vc>stosscncn Jahres. Die ganze Na tion habe sich aber wieder gehoben gefühlt in der stolzen Gewiß heit, baß der Erbe des Königshauses in Manneskrast voll hoben Geistes die Zügel der Regierung ergriffen. Mit lebendigem Ver trauen in die Zulunft sehe daü deutsche Volk darauf bin. wie ihm der Monarch in seinem Ausrufe in erhabenen Worte» seine Anschau ung und seine Ausgaben vorgezcichnct hat. Als anwesend sind 002 Mitglieder angenieldet. DaS Haus ist demnach beschlußfähig. Mittwoch findet Präsidentenwahl statt. — DaS Herrenhaus wählte das bisherige Präsidium, bestehend aus dem Herzog von Natibor, v. Nochow-Plrssow und Dr. Miguel wieder. Berlin. Der neue spninsche Botschafter am hiesige» Hose, Gras Rakbvnnc, ist an einem Lcberleidcn schwer erkrankt.;- Während säst sämmtliche in den letzten Monaten von der Fesilandstilsle in «iS Innere OstasrikaS abgelassene Expeditionen zur Umkehr ge zwungen oder gar vernichtet wurden, ist eS einem Deutsche», Otto Ehler, gelungen, mit seiner Carawane nicht nur den Kilimand scharo zu emichen, sondern auch eine Besteigung diese» Berges dis über die bisher von keinem Reisenden (außer Dr. tzauö Meher. Die Red ) erreichte EiSregwn auSzuführen. Lübe ck. Ter Dainpser „Giuevrc" von Winde nach Lübeck mit Spiritus und Espenholz ftir bmne»ländiiche Bestellungen unter wegs. ist mit seine, Beiatzung von t'> Man» mstcrgcga»geu. P e st. Es heisst, Tisza werve in der Wehrae,etzvorlage Con- eei'sionen machen, besonders gegen die Forderung der ungarischen Prüfungssprache bei dem Osffffers-Eramen. Paris. Einem Deutsche» Nainenö Faßbinder, der in Olingen eine Brauerei gegründet hatte und angeblich wegen Spio nage ausgcwieien wurde, gelang cS, einen Aufschub von 20 Tagen zu erwirken. Als er znrückkehrtc, durchzogen 00 Arbeiter, darunter 24 Franzosen, die Straßen des OrtcS und riefen: „Es lebe Preußen, cs lebe Faßbinder!". während sic gegen die französische Regierung Schmähungen ansstießen. Paris. Ins den Wandclgäugeir der Kammer fand cm leb hafter Zmffchcnsall zwilchen dem Ministervräsideiite» Flognet und dem Depnlirten Lon> wegen eines Artikels des Letzteren über die Verwendung der geheimen Fonds beim Wahlkampfe statt. Fiogucr erklärte derartige Behauvtungen für infame Verleumdungen und wrderie Lonr aus, seine Anklagen ans der Tribüne zu begründen Lour ciwiedcitc, er werde sie vor den Tepnintcii Vorträgen. Wenn Flognet nicht seine Worte: ..infame Verleumdung" zurück;uche. werde er ihn! seine Zeugen schicken. Flognet erklärte, er nehme nichts zurück, werde die Zeugen nicht empfangen und wiederholte die Nnssoldermig, Lonr möge seine Anklage», die er am das For. mcllste ftir unbegründet erkläre, aus der Tribüne zur Sprache bringen. Lonr verließ daran, daSPariamentsgebünde. — Rochclocl Ic Lvssagare wegen eines Artikels im „Bciinille" seine Zeugen. Murland. Ter Friedenseonareß gestalleie sich in Wirklich keit als Revolutioiiseongeeß. Zu Ebrer Präsidenten wurden Saffi, Laiorge und Liebknecht gewählt. Letzterer hat an den Cvnqreß eine Zustünmnngsadreffe gerichtet. Tic Redner perherrlichten Frankreich und erklärten, der Friede könne nur durch die Revolution hcrbci- gcffihrt werden. Sie verlangten Bcsreiuna Elsaß-Lothringens und Triests und nahmen schlieistich eine geharnischte Resolution gegen die Tripel-Allianz als eine stete Kriegsgefahr an. Haag. Ter Mmisterrcsth hielt eine anßerordentliche Sitzung ab, in welcher er sich niit der Frage der Errichtung einer zeitwei ligen Ncgentichaft beschäftigte. DaS Allgemeinbefinde» des Königs ist unverändert. Derselbe führt fort, nur wenig Nahrung zu nehmen. London. Die „TimeS" meldet ans Sansibar: Die Araber griffen am Donnerstag die dcutjche Mission an. weil sie diese »»- vcrtheidigt glaubten. Sic wurden mit beträchtlichem Verlust zurück- gewouen. — Gerüchtweise verlautet, zwischen England und der Türkei schwebten Verbandlungen wegen eines Pcotekloraics über Suaki». Petersburg. Ter deutsche Botschafter v. Schweinitz ist heute nach Berlin zur Investitur a!s Ritter des Schwarzen Adler- Ordens abgeieist. Tie Berliner B örs>- cröffnelc auf dir Thronrede steigend. Das Geschifft nahm »ur anfangs größeren Uimcing, besonders in Paulen an, die feste Tendenz hielt dagegen an. Bahnen meist höher aber ruhig, Bergwerke bei lebhaftem Verkehr anziehend, fremde Fonds lest, vewnderö Russen. Ter Easicwerkehr war lebhaft bei neigende» Curie». Von vsterreichi'che» Prioritäten waren.'.prozentige Lombarde» schwach. PrivatdlSeont 2ho Prozent. Nnchbörsc sest. strankiIIrr a. M.. 14. Ja«»«!'. Sridii M-.. Si«i»icha>,>l 218,00. vom- bardm «oliv» 17S-/,. ikou»>cr 84,M. «vroc. llng. <Sol»reui« 8S,«S. rision», LA.9«. Trcedn. Bk. —Laura —. tzcft. wir». >4. Januar. Tredi! 8I2.S0. ei-ait>»a>,» W8.2S. Somlardru 1«2,r>«, Nardirrsib. 17:>,c>a. Marknoir» ü«,2«. Nnq. errcdil 0I4.7S. tzcft. B » r i S. >4. Ja». >S«iIu«. «mir 82.M. Slniridr W4.72. Jtaltrucr M,K5, eiaaradad» Sil,.»«. LoirdarXrn 280,„a. «». Briariliitc» —. SOauter 7L>/,. ikavuirr 42S.0«. cilomauc» b,I7.ü«. Tilrkc» —. Triigr. Bari« i «rad u ktcni. 14. Januar. iTcklul'.» Wri^en rcr Januar N>M. «er Mörz.Juni 2«,a», inait. Suirims »rr Januar M.5«, prr Mai-August 42.2S, still, ««bist per Januar 74.0». rcr Mai-August KL.L«, bthauPict. » mstrr » a »>. 14. Januar. Broduktcu iSLIugi. »ri,rn «rr Miirz 21«,7S, »rr Mai 21«. Wrichrnd. «ioaar» vcr März 12«. «rr Mal 128. Srtzauvtct. Lo « » » n , 14. Januar. >Braduklra> Sckluk. rvcizrn triigcft, uielstrust >, s». biliigcr. Meist williger, ausgenommen altes, - Hafer, sowie Mai- zu Gunsten Käufer, («erste fest. — Weiler: Ko». >4-1 §2 -2 Z < 2 -iS»- Lcrtliches und Siichsisches. — Gestern Vormittag nahm Se. Majestät der König in ge wohnter Weite die Vorträge der Herren StaatSministcr, des Geh. Raths Bär. sowie de» Rapport derHo>departeme»tschetS cntgcgeu- Nachmittags fand in Villa Strehlen Hottasel statt. — Zu der vorgestern in der König!. Villa in Strehlen abge haltcnen Soiree waren u. A. Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin Ponline v. Metternich und der östcrrcich. Gesandte Gra, Ehotek cri'chiencn. — Bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Augu st fand gestern Nachmittag 5 Uhr im Palais am Taschcnbergc Diner von 10 Gedecken statt. — Major v. Kirchbach im 2. Fcld-Art.-Reg. Nr, 28 erhielt den Königl. Preußischen Nochen Adlcrordcn 4. Kl. — Zum Königl. italienischen Vieckonsul in Leipzig wurde der Bankier Alired Becker daielbst crnaunt. — Dem Stndttath Schiller in Planen wurde das Ritter kreuz 2. Kl. vom Albrechtsvrdcn verliehen. Archivrach Dr. Phil- Hubert Maz'iniilian Ermisch erhielt von Sr. Durchlaucht dem regierenden Fürsten zur Lippe und von Sr. Durchlaucht dem regielenden Fürsten zu Schaumdnrg-Lippc das Ehrenkieuz 0. Klasse de« Fürstlich Lippisebcn HansordcnS. — Nach definitiver Bestimmung der Königl, Gcucraldirektion wird der diesjährige S n b ! k riv t i onS b a l l im Königl. Schan- spiclhausc Sonnabend den 10. Februar statifmden. — Gestern Abend fand bet Se. Ezeellenz dem General-Inten danten Graten Plate» eine glanzende Eoilec zu Ehren der Fürstin Pantine Metternich statt. Das Fest wurde durch die Gegenwart Ihrer Königl. Majestäten und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg ausgezeichnet. Den musikalischen Theil des Abends leitete Herr Hoirath «schnch. — Die Zfffer der Theilnebiiier. aus die man an dem großen Festzugc beim Wettiner-Jubiläum rechne, war von nns neulich aus 4-5,000 angegeben worden. Damit bliebe sie erheblich hinter der Wirklichkeit zurück. Tenn bereits jetzt sind bei der Kuiistgenossciischast gegen 0000 Personen seit angemeldet woiden, die i» dem geschichtlichen Fcstznge in bestimmter Tracht mitzuwirken sich bereit erklärt haben. — Die nächsten Freitag in Mcinhold's Sälen stattfindendc Soicöe der Primi. Bvgenschützcngesellschast wird durch die Anwesenheit Ihrer Königl. Maiestäle» und Sr. Königl. Hobest des Prinzen Georg nebst hoher Familie eine ganz besondere Aus zeichnung erfahren. DaS Programm verzeichnet unter den Mit- wirkcnden die Namen hervorragender künstlerischer Kräfte unseres Hostheaters. Der Ertrag der Svicüe stießt dem Albert-Vcrein zu. — Tie Anmeldung zum ernjähr. irriwittgen Mili tärdienst e hat bei der un Bezirke der kür den Regierungsbezirk Dresden bestellten Königlichen Prüfungs-Kommission is
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