Dresdner Nachrichten : 16.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812165
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-16
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- Dresdner Nachrichten : 16.12.1888
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Nachts eingegarrgeri. Mur I» einem Meile der Avila»«.) Part», 1k. December. Die Kammer lehnte mit 262 gegen 188 Stimmen die von der Regierung eingebrachte Panama-Vorlage ab. „lplvdo'n »niiloedmvvievnü«. Ooi Vrrä»uun«»«i>rnn,vn, I»uül,r«u»ra, v,vä«rd«»»n, T»c«lss«trüo1. Kiv«. >,»^riin,io! in »nsrlinnl 33. ^atuaana I! »»eiklltl,«« Lndervit»«« miuel»! KnOtnstnvlns, koi Nlii,»,«r,n Pr«l»o, mxtll <Iiv»« Ls'vnr I ,n bvllvlit. »I»>«I>ro » «I,. I^v und Ä.k» Allst. 47,000 Stück, ll '--"»1, I'avl » lobe, Drucken. Dresden, 1888. ?Lrhsu- KLstSll aller Art ttir KUnrit- ler. Oileitimten uncj l^incler viiizstjolilt lüststO, l'mnitiil-r-jtr. 55. ?srL. dsrlLed I^Ledk. ^V6ln1ln.Q<1IullA mit krndioi »ßubsi» S1oi ltx8tr. 4. Poi NkprvvIlntvHv 321. Ausiiiiirlichs Kroislistou vorsoncio frei. llorvildr kür reine L Mturvoinv. V vjdllLcdl8-Lu88loUulls. Nr. 351 ^nrnmniTi Ueiile Eedkr- ^ ^ wilsdrufferstr. 2«. I schmucksacljsn GiSfita ^u»rv«rl)l' in cilkcn H'icis-Uigcir. Mi ul»< ilt^u Gefangennahme Eniin Palchas. ReichStagSverhandluiigen. Panama-Krach, Hosnachrichicn. 'Ausslellnng von Gasverbrauchsgegen- ständen, Jugeiidichriitcn. Weihnachtsschau. Gerithisverhandlungen. Tontünsller-Verain» Evnrert. Z kArbollkLStvii H <1»rl L ivrle»»»nuu, u»a r rmt Az Altstaüt: .ilurlenati aase 27 o»>I Amitllenoli li88v 19. !A kiea^lailt : Ilelurielwlrnsso (8t»«lt Uürlitn). !. MDNMN'8 LLLLr, 8668t«'. Sonntag. 1<»7Tecbr. VnaittwoNUcher Redaiteiir kür Politisches vr. lkmti Vieren In Dresden. Ein cigenthiiinlicheS Zusamenmkcffci, war cs jedenfalls, daß in Berlin die Kunde von der Gefangennahme Emin Paschas durch die Mahdsslc» unmittelbar vor der Reichstagsverhandlung über die Kolonmlvolitik cintras. In London war bereits zwei Tage vorher eine Meldung aus dem Sudan eingetrosscn; gleichwohl wartete man dort solange, ehe man den Inhalt telegraphisch weiter ver- brciictc. Das ist doch mindestens auffällig. Es lammt hinzu, daß Lsma» Tigma, also derjenige sndanesiiche Feldherr des Mahdi, welcher die Mittheilung von der Gesangennahme Emin Paschas den Engländern übermittelte, rin urschlauer Araber ist. der schon einmal die Nachricht über seinen Tod verbreitet hatte. Der Ver dacht ist nicht gäiulich abznwcisen, daß er auch hier wieder ge schwindelt hat. Osman Digma belagert bekanntlich die Hasenstadt des Sudan. Suakin; er hat erfahren, daß die Besatzung jetzt durch englische Truppen verstärkt werden soll; vielleicht hat er auch von dem Pevorstehen eines Emin-Befreiungsunternehmens gehört, das ihn alsdann zwischen zwei Heuer nehme» würde. Möglicheiweile will er dem belagerten englischen Befehlshaber nur eine Nalc drehen. Er erbietet sich nämlich, die angeblich gefangenen Europäer, Emin Pascha und Stanley, den Engländern auszu liefern, unter der Bedingung, daß diese ihm Suakin übergeben. Anderenialls, fügt Osman Digma drohend hinzu, sollten Beide getödtet werden. Wie dann, wenn die Gefangennahme beider Europäer gar nicht stattgefunden hätte? Doch ist die Meldung von dieser Gctaugeiinahme an sich gar nicht unwahrscheinlich. Späteren Berichten zusolge mußte am 10. Oktober Emin Pchcha die von ihm bis dahin gegen den Mahdi vcrtheidigten Provinzen dcS äguatvrialcn Sudan diesem übergeben, weil seine eingeborenen Truppen meuterten. Dem Osman Dtgma'iche» Briese soll die Abschrift eines Schreibens des Oberharipts der Derwische an den Khalisen beigesiigt sei», ebenso die Abschrift eines Briefes, der dem mit Emin gelangen genommenen Weißen abgenommen wurde. Letzterer soll Stanley sein und der zuletzt erwähnte Brief wäre derjenige, den Stanley im Februar 87 in Kairo vom Khcdive ein- gchändigt bekam. Man ersieht hieraus, daß sich Alles, auch die Einzclheiien, ausschließlich aus Mittheilungen des verlogenen Os man Digma stützt. Der Beweis von der wirklichen Gefangen nahme EminL wäre erst dann erbracht, wen» der englische Befehls haber in Suakin einen eigenhändigen Brief Einins erhielte, worin dieser das ihm von OSman Digma nacherzählte Schicksal seiner seits bestätigte. Doch wiederholen wir, unwahrscheinlich ist die Geschichte nicht. Emin Pascha, richtiger Emin Bey, weilt in dem am Aeguatvr gelegenen, früher zu Egypten gehörigen Sudan seit l2 Jahren. Dorthin hatte ihn der englische Oberbefehlshaber des Sudan, der von England schmachvoll verlassene unglückliche Oberst Äordou gesendet. Gordvn wurde vor 3 Jahren in Chartum von den Anhängern deö Mahdt ermordet. Damit fiel der ganze Sudan den aufständischen Arabern in die Hände, mit Ausnahme des Kuslciwrts Snakin und des Wadclai genannte» südlichsten Zipfels, den eben Enn» bis zuletzt mit großer Tapferkeit gegen die Mahdi- slen gehalten hat. Ist er jetzt gelangen, so wird er von ihnen, gleich den mit ihm gefangenen weißen Reitenden, als den man Stanley betracht t. als werthvolle Geißel benutzt, um von den Engländern ein möglichst hohes Lösegeld. wahrscheinlich den Besitz des Halens von Suakin hcrauszupressen. Angenommen jedoch. OSman Digma ist wirklich gefangen, so nehmen wir nicht Anstand, dies für ein großes Unglück zu er klären. Die Bekämpfung der Sklaverei wird hierdurch außer ordentlich erschwert. Der sich in Wadelai behauptende Emin bildete einen Wall, der sich zwischen der arabischen Herrschaft im Osten Afrikas und dem Innern des dunklen Erdtheils befand. Der islamitische Fanatismus brandet jetzt, ein ununterbrochenes, weite- Wellenmerr vom Congostaat bis zur östlichen Meeresküste. Es wird in Zukunft erhöhter Anstrengungen aller europäischen Natio nen bedürfen, um den Ucbermuth deS Araberthums nicht zu hoch anschwclle» zu lassen. Der deutsche Reichstag hat sich soeben bereit erklärt, daS Scinige dazu bcizntrage». Er hat, gegen eine ver schwindende Minderheit, dem Anträge Windthorst'S entsprechend, folgende Erklärung abgegeben: 1) Der Reichstag spricht auch seinerseits die Ueberzeuguag aus. daß. um Afrika für christliche Ge sittung zu gewinnen, zunächst die Bekämpfung des Negerhandels und der Sklaveujagden notbwcndig sein wird. 2) Der Reichstag wird bereit sein. d,e Maßregeln, welche die verbündeten Regierun gen zu diesem Zwecke vorzuschlaaen gedenken, in die sorgsamste Er wägung zu ziehen und auch seinerseits zu unterstützen. 3) Der 'Reichstag spricht die Hoffnung ans. daß cs gelingen wird, die übri gen betbeiligte» Mächte zur Mitwirkung bei Äus'ährung dieser Maßregeln zu bestimmen, insbesondere auch dahin zu wirken, daß die in den verschiedenen Länder» zum Zwecke der Bekämpfung deö 'Negerhandels und der Sllavenjagden fick, vorbereitenden Unterneh mungen nach einem einheitlichen, durch Vereinbarung sestzusetzendcn Plan durcbge führt werden." Die Verhandlungen hierüber waren entscheidend und grundlegend für die deutsche Kolonialpolitik über haupt. Der Reichstag verpflichtete sich damit, unter allen,Un>- als der Regierung erwünscht entgegengcuommen und eine Vorlage über die Bildung einer Negertruppe von 900 Mann unter 30 deutschen Offizieren angekündigt. welche zunächst die Hauptpunkte bcsttzen soll. Ob dir» unter der direkten Autorität des Reiche« geschehen oder ob man sich dazu der ostasrikanischen Gesellschaft bedienen wird, das behandelte Gras BiSmarck als offene Frage. Einzig die Freisinnigen und die Sozialdemokraten kennten sich von der Ration. Letztere aber beschränkten sich wenigsten« auf eine kurze Verwahrung gegen die Kotouialvolltik: gan, trübselig aber war die Haltung de« Sprecher« der Freisinnigen. Muth war nie die Sache Bambergers und so guckte au« seiner Rede überall die blaffe Furcht heraus. Glücklichenvcise hat die nbecwicgenoe Mehr- heil der Nation aiidere Begriffe von naiiomüer Ehre und Tapferkeit, als Bnnibergcr. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt — kann mau als lieber - schrift über den Slimimmgswcchsel setzen, der in Frankreich vo» einem Tage zum anvcm eingctrclc» ist. Ans den Nnsseniabcl ist schleunigst Der Panamaiaimner gefolgt. Gestern nach ipreizle sich Wohlgefällig der iianzösiichc Patriotismus ob der glänzenden Ueber- zeichnung der Nusscnanlewe und heule wehklagt die ganze Republik über de» Durchlass des Panama-Geldbocgs. Die von dcni genia len Eebancr des Lnezkanals, Lejseps, in's Leben gerufene Panama- Akttengesellfchaft ist bankerott. Sie war anher Stande, am 15. De zember die fälligen Zinsen ihrer Schuldscheine (Prioritäts-Obli gationen) zn zahlen. Damit sind nahezu 2 Milliarden französikhen Kapitals zunächst verloren. Ilm den angcfnngenen Panamakanal zu vollenden, bedarf es heute noch eiwi Mi-1000 Millionen Francs. Die Geleilichait machte verzweifelte Anstrengungen, nin sie nnlzubringe». Sie legte eine Anleihe ans; statt der gewiderten 400,000 Schuldscheine wmoe noch »ich! die Halite gezeichnet. Damit cst die große Seifenblase geplatzt. Tie Allicn und Schuld scheine des Paiiamakanal-llniccnchmenS sind ausschließlich in Frank reich luitergebracht; sie sind nicht im Besitz der Börsemvieler und Bankiers, sondern in dem der kleinen Lenke, dc> Bürger, Bauern, Unlerbeainten und kleine» Rentner. Ta die Aktien deS Suez- kanalS von 500 ans 2000 gestiegen waren, so hofften die Fraiiwien auf das Gleiche von dem Panamakanal: sie vertrauten blindlings ihrem großen Landsmann Lessevs, zumal dessen neue Kanalpapiece lange hohe Zinsen trugen. Jetzt ist das Kapital verschwanden und die Zinszahlung hat nnfgehört. Das ist ein furchtbarer Schlag für unzählige Franzosen und — für die Republik. Diese springt denn auch ein. Die Regierung schlägt ein Gesetz vor. welches der Panama-Gesellschaft gestaltet, drei Monate lang ihre Zahlungen cinznstellen, ohne den Konkurs aiiziimciden. In der Zwischenzeit soll sie sich retten. Die Kammer bewilligt denn mich diesen Rechts- brnch. Wenn nun aber innerhalb der 3 Monate sich bas Geld nicht findet? Dann ist der Krach fcrtig. 'Nur wenn die alte Pa nama-Gesellschaft liguidlrt, kann eine neue den Kanal fertig bauen: sie erwirbt die bisherigen Bauten iür eine» Pappenstiel. Aber dann sind 2 Milliarden dem Nationalvermögen verloren. Die ge prellten Besitzer werden diesen Verlust niemals der Republik ver zeihen. Wie sollten sie cs auch? Die Franzosen machen bekannt lich ihre Negierung für alles Unglück verantwortlich: für Kriege, Niederlagen, Finanznoth, Mißwachs, Ueberschwemmungen, Trocken heit n. s. w. Hier aber liegt wirklich eine Verschuldung der re publikanischen Regierung vor. Sie begünstigt die Ueberzeichnnng der Ruffeiianleihe dmch französisches Kapital, sie läßt aber das in dem Panamakanal angelegte einheimische Vermögen zum Teufel gehe». Wird die Republik diesem Schlag übersiehe»? Neueste Di ahtbei ichte der „Dresdner Rochr." vom ifi.Dcc. Berlin. Der Kaiser empfängt morgen den ucnc» spanische» Botschafter Graten Nascon zur Entnegennnhinc von dessen Beglau bigungsschreiben. — Zur Gefangennahme Emin Paschas schreibt Miisionsinipeklor Merentzka der „Krenzztg.Tie Meldung von der Gefangennahme Enn» Paschas durch Truppen des Mahdi hat mir zu sehr Wahrscheinlichkeit für sich, hingegen dürste dicBermuthung, daß der Mitgefangene 'Reifende Stanley sei, unbegründet sein. Wäre Stanley wirklich zu Emin Pascha gelangt, so hätte er gewiß Mittel gesunden, mit dem Lande Uganda und den dort stehenden englischen Missionen in Verbindung zn sieten. Diric aber haben niemals etwas von ihm gehört. Eber dürtte sich bewahrheiten, daß der mit Ennn Pascha gefangene Reisende der Italiener Kasai! ist, welcher sich in Wadclai aufaehalten hat. Die „Not -Ztg." bezwestclt dagegen die Mittheilung Ovina» TiginaS. Von Wadelai ici es sowohl »ach Sansibar als durch das Gebiet des Kongostaatcs nach den franzö sischen Besitzungen am atlantischen Ocean sehr erheblich näher als nach Suakin«. Insbesondere mit Sansibar bestehen aus dein Ge biete der großen Seen auch jetzt, trotz des Auinandcs in dein san- sibarischen Küstenland, ungleich lebhaftere Beziehungen als mit dem Norde» in das Gebiet der Belagerer von Snakmi Es sei daher lehr auffallend, daß das Ereigniß nicht über Sansibar rcstchcr »ach Europa gemeldet sein sollte, als durch die Vermittelung Derer, die ei» Interesse an der Erfindung einer wichen 'Nachricht hätten. Brüssel,r und Londoner 'Nachrichten konstarken. daß dort die Nachricht von der Gefangennahme Emin Paschas geglaubt weide. Die .Times" beschwört die Regierung, vor dem Beginn der Feind- ieligleiten Unterhandlungen mit den Mcchdistcn wegen Freilassung der Gefangenen anzuknüpsen, jedoch nicht im Namen der englischen Regierung. Osman Digma solle die Urbergabe Suakinis gegen die Auslieferung der beiden Gefangenen verlangt und sonst gedroht haben, beide hinrichten zu lasse». Hamburg. Der österreichische Afrikascmcher Glaser Irak in Friebrichsruhe crn. Andere hervorragende Asrikare»e»de weroen noch erwartet. Alten bürg. Ter Landtag bewilligte einen Beitrag von 30,000 Mk. zu einem Landesdenlmnl für Kaiier Wilhelm 1. Wien. Nachrichten aus 'Athen berichten über eine große Auf regung infolge der Verwcrstmg des griechiich-französiichen .Handels vertrages durch die französische Kammer. Die griechische Negierung Projektire eine disfcrrnzielle Behandlung der sranzösische» Artikel. Die Athener Presse glaubt, die wirthichastliche Eittsremdung werde auch eine politische zur Folge haben. Paris. Der Ministcrrath beschloß, der Kammer einen Gesetz entwurf vorznlcgrn, wodurch a» Stelle der Listenwahl die frühere Arrondissemcntswabl wieder ciiigesührt werden solle. Ferner wurde beschlossen, an der Pancunavorlagc fcstzuhalien. In der Kommission zur Vorbcrathuug der Panamavorlage legte Finanzininisler Pentral verschiedene Schriftstücke vor, darunter einen Privatvcrtrag zwischen der Gesellschaft und Columbien. Derselbe spricht von der.v>»sällig° kett des Vertrages falls die Arl>eitcn der Geiellschast 0 Monate snSpendirt würde». Der Minister sprach die Hoffnung aus, daß sich eine nene Gesellschaft bilden werde, um de» Kanal zu vollenden. Inzwischen sollten die provisorische» Leiter die Besiigniß havcn, die Arbeiten sortzusetzen. In parlamentarischen Kreisen wird aiigrnvm- men, daß die Kommission die Bolinge vollständig ablchnen werde. Pari«. Die Kommission znr Vorbcrathnng der Panamavor lage verwarf bei der Abstimmung mit 18 gegen 4 Stimmen den RegieruiigSenlwurf und ebenso den Gesetzentwurf betreffs der Bild ung einer neuen Gesellschaft. Der Bericht wird erklären, daß die Kammer nicht berechtigt sei, auf eine Angelegenheit wie die vor liegende gesetzgeberisch einzuwirkrn. London. Im Untcrhanse erklärte Gosche», daß die im Be sitze der Regierung befindlichen Nachrichten betreffs Emin Paschas io unbestimmt seien, daß unmöglich die Maßregeln über den Entsatz von Snakim suSvendirt werden können, bi« oaS Schicksal Emin Paschas festgestellt sei. Die ILegierung habe außer der Thatsache.' daß der Brief oder die Abichrk't des Bneses. welche im Besitze Stcmley's gewesen, scheinbar nn Besitze eines Offiziers des Khalifen sei. keine Beweise von der Gefangenschaft Emin Paschas. Die Re gierung werde da? Möglichste thnn, um die Wahrheit dieier Nach richten cestznstellen und eventuell über dis Freilassung Emin PaichaS und Stanlcy'S zu unterhandeln. Weiter erklärte Goschen, die Re gierung habe die denlsche 'Regierung unlcrrichlet, aber nicht die amerikanische. Londo n. Tie vom Nyaffasee eingeirofsenen. bis Ende Oktober reichenden Nachrichten besagen, daß die dortigen Araber seit der An kunft des vom Sultan von Sansibar entsandten Botichaiters ine Feindseligkeiten cmaeslclll haben. I» Kilwa und Liudi flehen die Eingeborenen in großer Anzahl gegen die Dcntschcn. Tie Berliner Börse cröffnele höher. Bald nach Beginn entwickelte sich in Banken und Renten ein lebhaftes Geschäft. Später trat vielfach 'Realisaticnislnst hervor, sodnß sieh die höheren Curie nicht durchweg behaupten konnte»,i doch unterlagen Banken und iremde 'Renten mir geringen Schwankung«n. während deutsche Bahnen größere Rückgänge erfuhren. Oeslcrreichinhe Bahnen waren nieist gut behauptet, Bergwerke in der ersten Börsenhälste gut ge fragt. später sehr still. Im Kassavcrkehr war die Tendenz vorwie gend lest, nie Indnstricen bestand gutes Interesse, Chemnitzer Werk zeug 1 Praz. höher. PridatdiSkont Rk Prozent. Die 'Nachbörse war anfangs schwächer, dann befestigt. ff r a n i t » r > a. M., >ü Dcc!>7. ckikdit W>/,. SiaaisdallN 2ag>/,. Vom- dar»«, 8<v > «Mrier —. S«»»«er .'Ä.10. »»r-c. Nn«,e. c»«l»ri»«e 84,70. Disconto 2I-.00. Treodn. Bk. —. 80er Oiuffc» L»»ra —. — Oinhig. Wik». I5>. Dccbr. lircoi» NVö 90. Staat»»»!!» iv-I.VO «om»,r»ea 9k,7L. SlordweNb. 106,2ö. Maiknvici, 59,72. Nnz. tkredit 305.25. Ruhig. Vor«». >5. Deel». ,Schlüße Rente —viiletli» IOZ.87. fftalteoer 9kH2. kNiaiKladn 5t0,00. üomiinrdra 212,50, «o. Prioritäten —. Svanier 72,75. ikotnilrr Ul,x?. tonen,„neu 5,25,00. Türken —. Trage. t! onoou. >5. Tccdr.. vormittag« 11 Ndc 10 Mt». «lassolS 9«'/,. I«73ee Rügen 98>. giaNener - 2om!>arde.i ikou». Türken l4>-/„. Ooroe. iunoiric linieokancr —. <I>roc. Hugo . «oidrcnie 85'/,. Oenrrr. Sold- rcntr 90. Itrenii. ikoniol« 107. ckgooier 81. Rene »gorner lOO>Garant, kkoin'ier IOO, oitomonbaak ION». S»e» - Retten bk'i». Svanier 72'/,. ü°,. Mexikaner 91. Reue 4>,°/, SghiN. Anleihe —. — Stimm«»»! Ruhig. — Weiter: Frost, Nebel. 2 t e t«i n . I >. Ter. «aictrei dem arkt.) Weilen matt, loe» M. >86,00 dis 19>,00, Per Dce. 189.50, April Mai 198,00, Roggen mal«, loco 144.00-152.0c>. Per Dccembcr 154,00, April Mai —. Pommcrlaicr Haler loco 132,00 bis 137.,». Rlibol ruhig, prr Trceinbcr 00,00, April.Mat 59,00. Spiriiu» Xaver»«»., loco ohne ffaft 5,0er 52,4», 70er 33.30, per Deccmbcr-Jaiuiar 7ocr 33,00, per April-Mai 34,90. Petroleum loco verrollt —. V a r i 3 iPro» ukt, n>, l5. Deebr. iSchluhg Welze» »er Decemher 28,10, per Miirz.Iuni 27,40, ruhig. Spiritus per December 42,00, per Mai-A»8«ft 43,75, behauptet. Rstböl per Tcccinber 73.75,. per Mürz-Fnni 69,50, lest. 71 m ft e r v » m, 15. Deebr. «tvsuktcn <Sü>l»tzi. Weizen per März 21t, »re Mai 216. Roggen prr Mürz —, per Mai >39. vertliches nnd Sächsisches. — Für den beborstchcndcn NeiiiahrStgg ist am Könial. Hofe die Abhaltung der üblichen Beglück w n n i chnngs - und P c ä- s en t a t i o n s - C o n r e n in Aussicht genommen. Für weitere Bocstellnngen angemeldetcr Tennen nnd Herren wird sich bei den im Laute ses Wolters stattfindenden größeren Hossesllichkcitrn Ge legenheit bieten. — Sc. Kiniigl. Hoheit Prinz Friedrich Au zu st ist von ieiiem Unfall, welche» er am 6. ds. M. durch einen Sturz mit dem Pferde erlitt, wieder genesen. — Ihre Majestät die Königin bewirkte gestern in dem Crystall-Glas-Lagcr des Hoflieicranten W. Wchrle (Pragerstraße) diverse Einkäufe, — Gestern Bormittag 8 Uhr 35 Min. ist Sc. König!. Hoheit der Priiizregent A lbrecht von Brauns ch w e i g vom Leipziger Bahnhöfe aus üvcr Leipzig nach Brciunschweig mit Geiolge abgercist. — Se. Majestät der Kaiier hat dem Oberposldiicktioiis-Sekrctär Kutzsche in Leipzig den Titel und Rang eines Rechnungsrathcs verliclien. Herr Kntzsche ist noch ein alter sächsischer Postbeamter, der sich im Leipziger Bezirk großer Beliebtheit erkenn -- Dem pensioiiirtcn Landgendarnien und bisherigen Hausver walter in der Bezirks - Armen- und Ardeitsanstalt zu Scidau, Lettau, wurde das allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Unter den Heil- und Wohlthätigkeitsanstaitci! Dresdens nimmt das CarolnhauS eine immer cinsliißreichere Stellung ei». Bekanntlich hat der letzte Landtag eine anßcrordciiiliche vsub- vciitiou von 300.000 Mk. bewilligt zur Vervollstäudigung oer kür genannte 'Anstalt »othwendigen und wünschenswerttien Ergäiizungs- dauteu. Dadurch ist cs dcni Direktorium des Albcrtvcreins möglich geworden, während der beschlossenen Banperivde dieses Iahres.einige Banlichkeilen herznstcllcn, ivclchc dem Range eines Kraiikenhanses erster Klasse entsprechen. Im nächsten Frühjahre wird die zweite Hälfte oben erwähnter Bewilligung zur Verwendung kommen und dadurch dem Wunsche der Alle,höchsten Vorsteherin des nach ihr bciinnntcn Kraiikenhanses entsprochen werden können, dasselbe ge mäß aller berechtigten Ansprüche der Wissenschaft wie der Humanität einziirichten u»c> zu verwalten. — Ucbersillluiig der P o st s ch aI terrä u m c in der Weih nachtszeit ist eine alljährlich wicdcrkehrcndc Klage: und doch könnte bis zu einem gewissen Grade das Publikum selbst leicht Abhilfe ichasfen. Die Einlieiernng der WeihnachtSPackereicii, namentlich der Faiililicnsendniigeii, sollte nicht bis zn den 'Abendstunden verschoben, sondern lbunlichst an den Vormittagen bewirkt werden; gnßerdem müßte Selbstsrcmkiriing der einzuliefciiidcn WeihnachlSvackete durch Poilwerthzeichen die Regel bilden. Mit seinem Bedarf an Post- wcrthzeichcn sollte sich ein Jeder schon vor dcni 10. December ver seilen. Ebenso dürften Zei t u n gs b e ste l l» n a e n nicht in den Tagen vom 10. bis 24. Dezember bei den Postanstaiten angebracht werden. Für die am Postichalter zn leistenden Zahlungen sollte das Geld abgezählt bereit gehalten werde». Tic Befolgung dieser Rathschläge würde der Post »nd dem Publikum gleichmäßig nützen. — Unter den WeihnachtSgabcn nehmen die Jugend- schri ften die 'Ausmerksanikeit aller Eltern nnd anderer Ver wandten unicrer lieben Kleinen in diesen Tagen vordem Christfeste gar lehr i» Anspruch. Die Zahl der Bücher für die Kmderwelt ist sceilich Legion, die Auswahl ist eine überaus große, und alliährlich kommen Hunderte neuer literarischer Ericheinmigen aus de» Bücher markt, freilich oft von lehr zwcittlhafiem Weiche und hauptiächlich nur als Spekulation ans den Geldbeutel des kauflustigen Publi kums. Dazu komnrt, daß gor viele Jugendschcssten in der kost spieligen. aber unnöihigen Ausstattung immer weiter ans den Ab weg eines in der Tbat nicht zu rechtfertigenden Luxus geratyen, der gar osi die Familienväter zn erheblichen Opfern »öthigt. Da scheint cS anaezeigh auf einige Grundsätze hinzuwcisrn, welche beim Kauie von Kindcrichrlftcn für den Weihnachtstisch Beherzigung verdienen. Diejenigen Jugendschrtfleii. welche nur zur Unterhaltung dienen, vorwiegend die Phantasie der Kinder beschästigeil und die, wenn sic vo» den Kindern einmal durchgelcscn sind (oft schon während der Wechnachtsieiertage), dann unbeachtet bei Seite gelegt werden, kaute man nur wenig und insbesondere nicht theuer. Die- H ^ pllli 88 UV : ML
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