Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187704035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-03
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1877
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1915 Auch über die vom Borstande de- Museums ,m Anfänge de- verflossenen Jahre- veranstalteten Vorlesungen können wir hier kurz hinweggehen, da auch dieser bereit- in diesen Blättern ein gehender Erwähnung gethan worden,st. Al- ein ganz besondere- Vertrauen in die eigene Kraft und Lebensfähigkeit de- Unternehmen- muß e- bezeichnet werden, daß der Vorstand bei Ge legenheit der letzten Jahresversammlung den An trag stellte, «an möge z»bn Procent de-jährlichen CassenüberschusseS zu Gründung eine« Bausonds ver «enden. Dieser Vorschlag fand allseitige Zu stimmung. Den Ausschlag dabei gab die Erwägung, daß mit der Errichtung eine- eigenen Daheim nicht nur die drückende Localfrage an sich, die wie ein Alp auf dem Unternehmen lastet, beseitigt werdon würde, sondern auch für die innere Ent fettung und wissenschaftliche Ausnutzung de- Institutes ein neuer, dem heutigen Stande der I Bsllerlunde entsprechender Boden geschaffen werden I könnte. So wird nur in besseren, größeren und ^ geeigneteren Räumlichkeiten einer nach dem Plane de- Vorstandes aufgestellten systematischen Anord nung Rechnung getragen werden können Die Erledigung der Localfrage wird als» für die Zu kunft de« Unternehmen- von größter Bedeutung und aus die fernere Wirksamkeit und Entwickelung des Institut- von dem größten Einfluß sein. Namentlich in jüngster Zeit haben sich die Räumlichkeiten des Museum« für die Aufstellung der zahlreichen neuen Erwerbungen als gänz lich unzureichend erwiesen und ist seitdem die Localsrage eine der brennendsten geworden, die den Vorstand beschäftigt. Dieser hofft aber, daß dieselbe in nicht gar zu ferner Zeit eine befriedi- gende Lösung finden werde. Was die Zahl der Mitglieder anlangt, so hat sich dieselbe gegen früher nicht unbeträchtlich ge hoben. Während das Jahr 1876 mit der Zahl v», 28 lebenslänglichen und 566 Mitgliedern auf Zeit begann, zählt da- Museum jetzt 31 lebens längliche und 564 Mitglieder auf Zeit. Trotz dieser erfreulichen Zunahme der Mltgliederzahl hat daS Museum leider auch wieder schwere Ver luste zu beklagen gehabt, indem eine Anzahl Mit glieder, und zwar deren sieben, durch den Tod entrissen worden sind. Geöffnet war im vergangenen Jahre da- Museum durch volle acht Monate hindurch regel mäßig an den Tagen: Sonntag, DienStag und DonnerStag von 11 bi« 1 Uhr. Außer von den Mitgliedern und Besitzern von Familienkarten, welche von dem Rechte de- freien Eintritt- fleißig Gebrauch gemacht haben, fanden in dieser Zeit 1277 Personen gegen Lösung von Eintrittskarten Eintritt. Dazu kommt, daß die Sammlung auch von Schülern der Städtischen Gewerbeschule, denen der Vorstand freien Eintritt gewährt hat, sehr fleißig besucht ward. Der Vorstand war im verflossenen Jahre der selbe wie im vorhergehenden und bestand au- den Herren Geh Hofrath Pros. De. Leuckart, lir. mecl Obst, Redakteur Richard Oberläuder, Kaufmann Karl Northoff und vanquier Edmund Becker juo. Wir schließen unsere Mittheilungen au- de« neuesten Jahresberichte mit dem aufrichtigen Wunsche, daß da- „Museum für Völker kunde" in gleicher Weise, wie bisher, blühen und gedeihen und die reichen wissenschaftlichen Früchte zeitigen möge, die e- in so großem Maße dar zubieten verspricht. D«r-Ss-erckacher Latz«. Der am nächsten Mittwoch neuerlich zusammen- »retenveu Generalversammlung der Dux-Boden- dacher Bahn wird wahrscheinlich schon ein von den wichtigsten Factoren genehmigter Sanirungs- vorschlag vorgelegt werden können. Die Ver handlungen werden jetzt hauptsächlich mit dem VerwaltungSratbe der Dux-Bodenbacher Bahn und mit den Vertretern deS Consortiums der Anglo-Oesterreichischen Bank geführt und sind biS auf einige Puncte dem Abschlüsse nahe. Da- Projert geht, wie die „N. Fr. Pr." berichtet, von der Voraussetzung au-, daß die sogenannte For derung von Cramer-Klett im Betrage von 4.5 Millionen Mark in einen Vorschuß zu con- verlire« wäre, die Prioritäten-Besitzer durch zwei ober drei Jahre auf ihre Zinsen zu verzichten und später mit einer niedrigeren Verzinsung sich zu begnügen hätten, biS nach Verlauf von 10, resp. 12 »der 13 Jahren die Prioritäten wieder ,n den Vollgenuß ihrer Zinsen treten könnten ES würde daher weder da- Prioritäten- noch daS Aktien-Capital zu reduciren sein Zu be merken ist noch, daß die Netto-Einnahme der Bah» allerdings v S Millionen Gulden betragen batte, daß aber in den nächsten 5 Jahren jährlich rund 160,000 fl. zur Schienen-AuSwech-lung ver wendet «erden müssen, weshalb nur auf eine Netto-Einnahme von 0 7 Millionen Gulden ge rechnet werden kann. Die Rechnung ergiebt sich a«S folgenden Ziffern: Die effecnve Forderung von Cramer-Klett beträgt nur 3 8 Millionen Mark, der Vorschuß jedoch 4.5 Millionen Mark, so daß der Gesellschaft noch verbleiben 0 7 Mill Mark oder 425,000 fl In den ersten zwei Jahren wird sich die Bilanz, da die Zinsen zablung vollständig sistirt wird, folgendermaßen stelle»: Mco»struction«.tz,sordnuiß . . . . I.bv Rill.fi. Zwrisähriqe Zinsen der 4.» Mill. Mark » 12«,«ao fl «.38 . Summe des Ersordernissrk 1.88 Mill.fi Bedeckung: Nest de« Vorschusses von 4.5 Mill. Mark 0.425 Mill. fi. Zweijährige ilirtto-Eiunahme » d 7 Mill. Gulden ^ . 1.4üst - Summe der Bedeckung 1.825 Mill fl Man sieht, diese Resultate decken sich nahezu vollständig, und die Reconstruction- Arbeiten können daher gänzlich durcbgrführt werden. Im dritten Jahre werden, fall« keine Zinsenzahlung siattfindet, von der Netto-Einnahme von 0.7 Mil lionen Gulden die Zinsen für den Vorschuß von 1-0,000 fl. abzuziehen sein, und eS blieben daher 510,000 fl zur theilweisen Abstoßung de- Vor schufses und zur Anlage eine- Reservefonds behuf- Vornahme der Amortisation, «aS insofern von großem Bortheil wäre, alS der Prioritäten-Be fitzer wieder Hoffnung hätte, eventuell daS Nomi nale seiner Titres zurückerstattet zu erhalten. Für die folgende Periode von 1V Jahren gestaltet sich uun die Bilanz folgendermaßen: Die Prioritäten erster Emission im Betrage von 3 Millionen Gulden erhalten 3 Proc, die zweiter Emission im Betrage von -.0 Millionen Gulden 2 Proc Die dritte Emission beträgt nur 0 4 Millionen Gulden, jedoch übernimmt der Staat für feine Forderung von 1 6 Millionen Gulden die in leine« Pfände befindlichen Prioritäten. Die dritte Emission wird dann 2 Millionen Gul'en umfassen und mit 2 Proc. verzinst werden. DaS Gesammt-Erfordernis für düse Verzinsung und Amortisation wird sich auf 310 000 fl. stellen Werden diese von der obenerwähnten Einnahme von 700,000 st. in Abzug gekrackt, so verbleiben .190,000 fl. zur Verzinsung und Tilgung de« Bor 'chusses von 4 5 Millionen Mark oder 2 8 Mil lionen Gulden, die nach lv Jahren ganz vollendet wäre. Für die Actiouaire wurde d»S Zugeständ niß gemacht, daß. falls die Einnahmen über 0 7 Millionen Gulden, wie ja alS bekannt arge nommen »erden kann, steigen sollten, ihre Titrrs mit mindesten- der Hälfte der Bezüge der Ti'res drilter Emission verzinst werden solle» Dieser Punct ist wohl noch bestritten, aber e- wäre dinngend zu wünschen, daß. welche- Projekt «»cd immer angenommen wird, die Actionarre nicht ganz leer ausgehen sollten, weil sonst ihre Zu stimmung zur Eanirung kaum zu erhalten wäre und der Concurs unvermeidlich würde. VolksmrthschaWches Die neue Zucker-Convention. ^ Die »eue zwischen Frankreich, England. , Belgien und Holland abgeschlossene Zucker Con vention, deren amtlicher T-xt jetzt publicirt ist, dürste uach fachmännischem Unheil bei strikter lDurchführung wohl geeignet sein, den M ßbräuchen, ^welche bei den Zucker. Export-Bonifikationen »amentUch in Fcar.kreich bestehen, ein Ende za machen. Der Gewinn, welchen der französische Raffineur i» letzter Zeit auS dem dortigen Be steuerung-- and BerzollungSmodus riehen konnte, beruhte darauf, daß der in die Raffinerie ge langende Rohzucker zu einem geringeren Erträgniß an rasfinirtem Zucker eingeschätzt wurde, als er in Wahrheit lieferte; für die über die Einschätzung hinaus erzielte Menge raffinirten Zucker« erhielt er beim Export eine Steuer vergütet, welche er gar nicht gezahlt hatte. Nach den Bestimmungen des Art. 3 der neuen Convention scheint «ne solche Manipulation in Zukunft nicht möglich. Die Raffinerien sollen in Frankreich wie in Holland einer Belrikbs-Controle (ersrcice) unter worfen werden. Unter strenger Ueberwachung sollen nicht nur die eingehenden Zucker nach ihrem Zuckergehalt controfirt werden, sondern auch die au« den Raffinerien au-tretenden Produkte nach Menge und Z«ckergehalt. In Belgien soll zwar die Betriebs Controle nicht eingesübrt werden, aber die Zucke, steuer soll auf die Hälste (von 45 Fr. auf 22 50 Fr ) herabgesetzt werden. Diise Herabsetzung ist von nicht zu unterschätzender Be deutung, da die Höbe der Steuer selbstverständlich die Höhe der AuSfuhrvergülung bestimmt, deren Zahlung für eine thatsächlicb nicht versteuerte Quantität Zicker eine Ausfuhrprämie bildet AuS demselben Grunde baben die Ausfuhrprämien, welche sich französische Raffineure durch Benutzung deS fehlerhaften BesteuerungSmoduS zu verschaffen wußten, eine bedeutende Erhöhung erfahren. alS Frankreich 1871 feine Zrckcrsteuer von 47 Fr auf 73.32 Fr. erböhte. Außerdem soll in Belgien der au- den Rüben gewonnene Saft erheblich höher an ZuckerauSbrinqen cingeschätzt werden als bisher. Rach diesen Bestimmungen würde die An führung der Convention, wie „Die deutsche Zucker industrie" mit Recht bemerkt, «n der Zuckerinvustne und dem Zackerhandel der ganzen Welt zu Gute kommende« Ereianiß fein. Daß daS Journal ckos fadricants cke euere die neue Convention bekämpft, weil sie die französische Zuckerintustr.e gegenüber den durch überbohe AuSsuhrvergütungen be günstigten ZuckermdustrikN andere'- Länder in Nachtdeil bringen müsse, kann nur für die Con vention sprechen. Denn diese Stellungnahme läßt erkennen, daß man in Frankreich selbst von der Ausführung der Convention die Beseitigung der bisher tatsächlich gezahlten Exportprämie er wartet. C« ist nur zu wünschen, daß die aus koncurrenzrücksichten hergeleitet,» Bedenken gegen die Convention nicht die Verwerfung derselben durch die französischen Kammern oder die Lande« Vertretung eine- anderen VertragSstaateS zur Folge haben. Die Convention hat diesen Be denken übrigens selbst „soweit Rechnung getragen als sich die vier VertragSstaaten Vorbehalten, sich Über d>e Mittel zu verständigen, um den Zutritt zu dieser Convention seiten- anderer Regierungen zu erlangen. Vre Waareuqattungkn iu Deutsch lands Einfuhr 1872—1876. Die von dem Statistischen Amie bereit, auSzuaSwcise veröffentlichte Werthberechnung der statistisch ermittelten Waareneinsuhr in Deutsch land im Jahre 1878 umfaßt 27 Waarengrvppen welche sämmtliche Artikel hauptsächlich nach der Ähnlichkeit der ihnen zu Grunde liegenden Stoffe und nach dem Grave ihrer Verarbeitung ordnen Diese Gruppen gestalten unter verücksichligung ver Verwendung, für welche die eingehenden Maaren bestimmt sind, eine im Großen und Ganzen zutreffende Einteilung der eingesührten Artikel in vier Hauptclosscn: Nahrung-- und Gerußmittel, Rohstoffe, andere gewerbliche HülfS ftvffe und Halbfabrikate, Ganzfabrikate In der statistisch ermittelten Einfuhr sondert sich zunächs die erste Claffe i» folgender Weise von den an deren Elasten: Einfuhr in Millionen Mark. Nahrung« und Rudere Waaren. 2.129.4 2502,2 2373,5 2.100 9 2317.4 AuS dieser liebe,sicht ergiebt sich zunächst, da; nach unserer Star,st,k in allen Iabren die Höbe der Einfuhr von Nahrung-- un> Genußmuteln entscheidend gewesen ist für die Höhe der Einfuhr überhaupt. Die Grsammtheit der anderen Waaren weist mit AuSnadme d»S Jahres 1873. m welches der höchste Preisstand der meisten Artikel fällt nur ganz unbedeutende Schwankungen auf. Ob die Einfuhr zu» Consum bei Nahrung-- und Genußantteln wirklich so beträchtlich gestiegen ist wie btt obigen Zahlen der Einsnhrstattsttk angeben läßt sich nicht feststellen, da bei der großen Zahl ter zollfrei eingehenden Nahrung-mittel die sta tistisch ermittelte Einfuhr zum Theil auch die Durchfuhr enthält. Bei den anderen Waaren vertheilt sich die Einfuhr folgendermaßen auf die verschiedenen Classen: Einfuhr in Millionen Mark. 1872 1873 1^74 1875 1876 Grnußmittrl. 912 6 1254 0 12312 1229 8 1507 4 Ucbrrhaopt. 3262 0 3756 2 3604.7 SL3",7 3824.8 1872 1873 1874 1875 1876 Rohstoffe. Andere gewerbl. Hillfs- Ganz flösse ». Halbfabrikate, fabrikate. 1076 3 905.1 .148,0 1142,1 952,9 407 2 1076,6 891,6 405.3 1048 8 878,7 373.6 1094.3 883.5 339.6 Diese Tabelle zeigt, daß nach unserer Statistik >ei jeder der hier genannten Waarenclassen die Schwankungen von Jahr zu Jahr sich in ver- Mtmßmäßig engen Grenzen gehalten haben Da« Jahr 1873 hat bei allen drei Classen die höchste Einsuhrziffer ergeben. Im Einzelnen nehmen unter den Rohstoffen die Spinnstoffe die erste Stelle ein. In allen Jahren haben sie die Hälfte bis drei Fünftel der ür Rohstoffe angegebenen Zahl auSgemacht Die zweite Stelle nimmt Bau- und Nutzholz ein, auf welchcS ein Fünftel biS ein Viertel der Rohstosi- einsuhr entfällt Hier hat sich auch in dem Werth der Einfuhr seit 1873 von Jahr zu Jahr ein Harker Rückgang gezeigt, so daß derselbe von 311,4 Millionen in 1873 biS aus 222 6 Milli onen in 1876 gesunken ist. Von den in der Regel zollfrei eingehenden Rohstoffen gilt übrigens die bei den Nahrung-Mitteln gemachte Bemerkung über die in den Zahlen der Einfuhr steckende Durchfuhr ebenfalls Bon der Einfuhr der anderengewerblichen HülfSstosfe und Halbfabrikate kommen mehr alS vier Fünftel fast zu gleichen Tbeilen auf Chemicalien und Farbewaaren, auf Oele, Fette und Harze, aus Häute und Leder und auf Garne. D,e rohen Metalle bilden fast ein Achtel der Einfuhr. Die stärkste Veränderung seit dem Höhepuuct der Einfuhr in 1873 ist bei rohen nnd bei roh bearbeiteten Metallen eingetreten. Die Emsuhr der ersteren sank von 149,7 auf 101,2 Millionen^, die der letzteren von 52,6 auf 11,7 Millionen ^ Obwohl diese Claffe namentlich in Chemicalien, Garnen und Hütlenproducten Artikel umfaßt, welche selbst Produkte deS großmtustriellen Betriebes sind, so gehören ihr in der Hauptsache doch nur Artikel an, welche erst nach besonderer weiterer Verarbeitung zum Verbrauch gelangen Die Klasse der Ganz fabrikate spielt nach der Statistik in der Gesammtheit unserer Einfuhr nur eine verbältnißmäßig kleine Rolle, obwohl sie eine ansehnliche Zahl von Artikeln umfaßt. Hier her sind gerechnet Stein-, Thon- und GlaSwaaren; Seiler-, Webe- und Wirkwaaren, Kleiter; Metall- waaren; Kantschuck und WachSwaaren; Papier und Pappwacnen; Holz-, Schnitz- und Fleckt waaren; Maschine«, Fahrzeuge, Apparate; Schmuck- und Kunstgegenstände und Drucksachen Die Statistik über die Einfuhr dieser Artikel zum Verbrauch ist wenigster S hinsichtlich der Quanti täten «IS ziemlich zutreffend anzusehen, da die große Mebrzahl derselben zollpflichtig ist. Den schäi fsien Gegensatz sowohl nach ihrer absoluten Bedeutung alS nach ihrer verhältnißmäßigen Zu nahme bilden in unserer Statinik einerseitS NahruvgSmrttel, andererseits Ganzfabrikate Von der ganzen berechneten Einfuhr entfielen nämlich; «ns Nahrung«- und «enußmittel. auf Ganzfabrikate 1872 28,6 Proc. 10,7 Proc. t878 33 4 .. 10.8 ,. 1874 34 2 .. »>.2 ., 1875 34 8 .. 10 6 ., 1876 39 4 8 9 .. Nach unserer Statistik ist demnach seit 1872 im Jahre 1876 absolut und relativ die Einfuhr von NabrungS- und Genußmitteln am größten die Einfuhr von Ganzfabrikaten am kleinsten ge wesen. verschiedenes. -u- Leipzig, 2 April. Die bei der Allgemeinen Deuischen Creditanstalt ic, hier zahlbaren Sil ber-Coupon« der österreichischen Eisen bahnen werden biS auf Weiteres zum Ccurse von 179 per 100 Fl. cingelöst. lD Dresden, 28. März Die Actiengesell- schasl für Leder-, Maschtnenriemen- «nd Militair -Effecten - Fabrikation (vorm. Heinrich Thiele) zu DreSden hielt beute Nachmittag im SitzungSsaale der Dresdner Kaufmannschaft, unter dem Vorsitz dei Herrn Bankier H G Lüder von hier, sowie unter Beiheiliqung von 17 *ctionairen »>I 302 Aktien uud Sti»«'«* wahre ^ b. ordentliche Generalversa« jmig und ohne Debatte wurde von derselben der Rechnungsab schluß für 1876 genehmigt, die Iustification zu letzterem ausgesprochen, die Decharge an den Vor stand ertheilt und die Verwendung de- Rein gewinne-, den gemachten Vorschlägen entsprechend, beschlossen. Die Dividende von 6 Proc. kauu von Stunde an bei dem Banlhause H G Lüder hier erhoben werden. Ueber den Geschäftsgang während der ersten Monate de- neuen BetrrebS- jahres machte Herr Direktor Ritscher ziemlich befriedigende Mittheilungen. Der Umsatz in der Riemerei und Gerberei stellt sich bi- jetzt etwa« höher; der Umsatz in der Militair-Effectenbranche etwa- niedriger, al« in derselben Zeit des Vor jahres und darf demnach wieder auf eine zufrieden- teilende Verzinsung de- Actiencapitales gerechnet werden. rs Der „Deutsche Reich-anzeiger" verösientlick t eine Uebersicht über die Ein- und AuS- uhr von Eisen, Eisenwaaren und Ma- chinen in den Monaten Januar und Februar 1877. Hiernach wurden einqeführl Januar Februar Roheisen 511,061 Ctr. 631.570ktr Brucheisen .... 19,623 . 23,09» - Stabeisen, Winkeleisen 127,064 » 97 898 - Eisenbahnschienen. . 114,735 - 59,469 - Stahl 10,143 « 9,792 - Platten und Bleche . 47,013 15,090 - Elsen- und Stahldraht 5,46« s 3 377 - Andere Eisen- u. Stahl- Halbfabrikate . . 28,145 - 19,743 - Grobe Eisen-u Stahl- waaren . . . . 72,876 - 70,106 - SchmiedeeiserneRöhren 10,788 » 6,316 - Locomotiven, Dampf kessel, Maschinen 66,887 - 45,460 - Die statistisch ermittelte AuS fuhr betrug: Januar Februar 464,835 Ctr. 489,908 Ctr. Roheisen .... Brucheifen .... 14,574 - 33,496 - Stabeisen, Winkeleisen 102,357 - 100,361 - Eisenbahnschienen . . 205.487 - 102,155 - Stahl 20,953 - 23,896 - Platten und Bleche l 1,956 - 18,974 - Elsen- und Stahlvraht 22,537 - 23,477 - Andere Eisen- u. Stahl- Halbfabrikate . . 5,105 - 6,391 - Grobe Eisen- u. Stahl- waaren .... 128,219 - 171,135 - Schmiedeeiserne Röhren 4,995 - 3,572 - Lokomotiven, Dampf kessel. Maschinen . 40.578 - 56,100 - Für die Hauptgruppen würde sich hiernach ergeben: Einfuhr. Rob- und Brucbeiscn. Halb- u Ganzsabrikate Locomotiven, Maschinen Aoösuhr. Roh- und Brucheisen. Halb- u. Ganzsabrikate Locomotiven, Maschinen Die Zahlen über die Januar 530,684 Ctr. 416,224 - 66,887 - Februar 654,680 Ctr. 222,77t - 45,460 - 479,409 - 503,401 - 502.609 - 418 981 - 40,578 - 56,100 - statistisch ermittelte Ein- und Ausfuhr, welche diese Tabellen enthalten, find leider wenig geeignet, dem Interesse zu genügen, mit welchem man wohl in vielen Kreisen oen MonatsauSweiS über die Eisen- Ein- und Aus fuhr im Februar d. I. erwartet hat. Zwar constatiren diese Tabellen bei denjenigen Artikeln, welche am 1. Januar d. I zollfrei geworden sind, bei Halb- und Ganzfabrikalen und Maschinen eine Abnahme der Einfuhr um fast die Hälste resp. ein Drittel gegen den Monat Januar. Allein gerade die Vergleichung mit dem Vor monate ist bei diesen Zahlen nicht ohne Weitere möglich, weil die Statistik über die Einfuhr im Januar die mit der Zollaufhebung in den freien Verkehr gelangten Bestände der zollfreien Lagcr dieser Artikel enthält. Aber auch hiervon abgc- leben, ist die Verwerthbarkeit der Zahlen unserer Handel-statistik bei Eisen noch beschränkter als früher, weil die Statistik über die Einfuhr (d. h. Einfuhr iu den freien Verkehr) bei zollfreien Waaren auch einen Theil der Durchfuhr einschließt. Dieser Umstand muß natürlich bei beiden Ver- kehr-richtungen, bei der Einfuhr wie bei der Aus fuhr, in Rechnung gezogen werden. Wenn die bei der Einfuhr angeschriebenen Waaren zum Theil nur durch da- deutsche Zollgebiet transitiren, so muß die AuSfuhrflatistik auch mindesten« zum Tbeil Waaren enthalten, welche nickt auS der inländischen Production stammen. Unter diesen Verhältnissen kann alS einigermaßen sicher nur angenommen werden, daß, wofern nicht speciellc Fehler bei der Aufstellung der Statistik unter laufen, die Einfuhr jedenfalls nicht größer gew sen, ist alS die Statistik angiebt, und daß in demselben Maße, wie in der AuSfuhrstatiflik nur durchgegangrne oder auch nach Durchgang durch da- Ausland (z. B Belgien) wieder m da« deutsche Zollgebiet gelangte Waaren figuriren, die wirkliche Einfuhr au» dem «uslaude zum ver-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder