Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186111242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18611124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18611124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1861
- Monat1861-11
- Tag1861-11-24
- Monat1861-11
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1861
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5SK6 auch erlaubt, diejenigen Gewerbtreibenhen, weiche de« abgelösten Realrechte angehörten, zu angemessen« Beiträgen heranzuziehen; doch dürfen dieselben in keinem Falle 2*/, Procent des Entschä- digungScapitals für das Jahr übersteigen. Das Gesetz giebt zugleich an, daß diese Beiträge bestehen können entweder tn an gemessenen Einkaufsgeldern der neu eintretenden Mitglieder oder in jährlichen Beiträgen aller Betheiligten des betreffenden Handwerks. Die vorläufigen Schätzungen aller Realrechte belaufen sich für ganz Sachsen auf etwa 880,000 Thlr., von denen die Fleischer- gerechtigkeiten mit 440,000 Thlr., die Bäcker mit 172,000 Thlr., die Schuhmacher mit 105,000 Thlr., die Barbiere mit 1)2,000 Thlr., Kramer und Küchler mit 39,000 und Tischler mit 6000 Thlr. betheiligt sind. Nach derselben Schätzung hat Leipzig 126,000 Thlr. zu zahlen und zwar für 33 Bäckergerechtsame (d. 2000 Thlr.) 66,000 Thlr. und für 14 Barbierstuben (k 4—5000 Thlr.) 60,000 Thlr. Der Leipziger Lunflverein. Das Directorium des Leipziger Kunftvereins hat in diesen Tagen den elften Bericht über dessen Wirksamkeit veröffentlicht und richtet darin an die Mitglieder des Vereins die Bitte, in ihren Kreisen die Theilnahme an demselben nach Kräften anzu regen, ein Wunsch, dem im Hinblick auf das Wirken wie auf den Zweck des Vereins sich gewiß jeder Kunstfreund von Herzen anschließen wird. Wie aus dem Bericht erhellt, ist trotz des erfreulichen Wach sens der Mitgliederzahl auf 860 die Zahl der Theilnehmer noch nicht wieder erreicht, welche im Jahre 1837 sich bei der Grün- dungdeS Vereins betheiligte. Wohl nur der ungenügenden Bekanntschaft mit dem Wesen der jetzigen Vereinsthätigkeit ist es zuzuschreiben, daß nicht mehr unserer Mitbürger sich fördernd derselben angeschlossen, denn die Theilnahme an der bildenden Kunst, vor Allem am Gcd.ihen des städtischen Museums, dessen Förderung der Kunstverein sich zur Hauptaufgabe stellt, hat in Leipzig so sichtlich an Boden ge> Wonnen, das Kunstleben selbst zeigt einen so erfreulichen Auf schwung, daß mit Recht eine lebendigere Theilnahme an einem Vereine gehofft werden dürfte, dessen Wirken in so erfreulichen und bedeutenden Resultaten ausgesprochen ist. Bekanntlich hat der Leipziger Kunstverein vor zwei Jahren sich neu constituirt, und anstatt der früheren großen Ausstellungen und Bilderverloosungen, welche mehr und mehr an Interesse ver loren, neben jenem oben genannten Hauptzweck, der'Vermeh rung unseres Museums, worauf zwei Dritttheile der Rein- Einnahme verwendet werden, seine Thätigkeit darauf gerichtet, durch die wechselnden Ausstellungen gewählter Kunstwerke im Vereinslocal, durch Benutzung einer kunftliterarischen Bibliothek und der einschlagenden Zeitschriften, und endlich durch die Ver- theilung werlhvoller VereinSgaden Anregung zur Pflege künst lerischer Interessen zu bieten. In allen diesen Zweigen kann nach dem vorliegenden Bericht «ine befriedigende Erfüllung aller Ansprüche gesichert erscheinen. Durch die eröffnele Concurrenz zu Wandmalereien im städtischen Museum, welche dem Vernehmen nach sich der reg sten Theilnahme von allen Stätten deutscher Kunst zu erfreuen hat, darf der Kunstverein erwarten, unserer Stadt durch ein ge diegenes Werk der vier fast noch gar . nicht vertretenen und für die neuere deutsche Malerei hochwichtigen monumentalen Kunst richtung einen neuen Schmuck zu verleihen, in dessen Stiftung jedes Mitglüd sich seiner fördernden Theilnahme für alle Zeiten bewußt bleiben wird. Die wechselnden Ausstellungen haben unter der jedes maligen erläuternden Besprechung in diesem Blatte seit Anfang dieses Jahres eine gewählte Reihe von Werken alter und neuer Kunst vorgeführt und die Möglichkeit, in denselben die sonst schwer zugänglichen Schätze der hiesigen Privatsammlungen, die hervor ragenden Novitäten de- Kunsthandels und die interessantesten Bestandtheile hiesiger Kunstauctionen zur Beschauung zu bringen, kann sicher als ein Vorzug des Verein- betrachtet werden. Die neuerdings um eine reiche Anzahl neuer Kunstbücher und illustrirter Werke vermehrte Bibliothek, die stets zur Benutzung ausliegenden Kunstzeitschriften (DioSkuren, Anzeiger de- german. Museum, christl. Kunstblatt, Organ f. chr. Kunst, ^our- QLl äss dvLUL und ^.rt «lourukü) bieten für Kunstfreunde fortdauernde Gelegenheit zu anregender Unterhaltung. Endlich läßt sich erwarten, daß das in der Ausführung be griffene nächste Vereinsblatt: „Friedrich Barbarossa's Reichs fest in Mainz", nach I. Schnorr- Carton öon Th. Langer in Dresden gestochen, mit allgemeiner Befriedigung ausgenommen werden wird. Die in der letzten Generalversammlung an da- Directorium gestellten Anträge hofft dasselbe in der bevorstehenden General versammlung in befriedigender Weise erledigt zu sehen; in der That bieten die Statuten des Vereins jedem Mitgliede Gelegen heit zur Aussprache seiner Wünsche, und nach dem Uederblick dessen, waS der Kunstverein bisher für unsere Stadt gewesen, nach dem Schlußsätze de- Berichtes: „daß das Directorium in dem Bestreben, den Anthell an der bildenden Kunst unter unfern Mitbürgern zu fördern, keine ihm von außen zu gehend« Anregung zur Erweiterung der Vereinsthätigkeit unberück sichtigt lassen werde-, kann einem vertrauensvollen Anschluß an daS Wirken des Verein- und seiner Behörden von Seiten aller Freunde und Freundinnen der Kunst wohl mit Sicherheit ent gegengesehen werden! Leipziger Lunflverein. Die noch diese Woche aufgestellte Schiller-AuSstellung hat durch Vermittelung hiesiger Kunstfreunde mehrere Bereicherungen erhalten und bietet ein interessante-, fast vollständige- Bild Alle- dessen, was die deutsche Malerei zur Illustration von Schiller- Dichtungen geschaffen. Neu hinzu gekommen sind u. A. die Originalzeichnungen zu den Kupfern in den Ausgaben de- CrusiuS'schen Verlag- von V. H. Schnorr, I. Ender und C. Loder; erstere von Schiller und Goethe auf das rühmendste beurtheilt; die sämmtlichen Taschen- buchskupfer von I. H. Ramberg auS den Jahrgängen der Minerva" von 1811 — 27; deren Erklärungen (vom Hofrath K. A. Böttiger) ein höchst bezeichnendes Licht auf die Kunstfor- derungen damaliger Zeit werfen; ferner eine Originalzeichnung von C. A. Schwerdgeburth in Weimar, „Schiller mit seiner Frau und Schwägerin, Charlotte und Caroline von Lengefeld, in Volkstädt." — Auf die vom Directorium de- Leipziger Kunst- vererns ausgeschriebene Concurrenz zur Ausführung von Wand, gemälden im städtischen Museum sind bis in die letzte Zeit so viel, fache Gesuche um Uebersendung der Planskizzen von allen deutschen Kunststätten eingegangen, daß der Termin zur Einsendung der Com- posilionen auf mehrfachen Wunsch bis zum 31. März 1862 ver längert worden ist. Geistliche Musik-Aufführung -es Niedel'fchen Vereins. Der von Herrn Carl Riedel begründete und geleitete Gesang verein — dem wir bereit- nicht wenige vortreffliche Kirchen-Auf» führungen verdanken und dem als nicht genug zu schätzende- Ver dienst die Wiederbelebung und Verallgemeinerung des Sinn- für religiöse Tonkunst bei dem großen Publicum unserer Stadt anzu- rechnen ist — führte am Abend de- 22. November in der Thoma-- kirche wiederholt Beethovens große väur-Messe auf. Bereits vor etwa einem Jahre hatte der noch junge, aber schon jetzt zu der Bedeutung einer musikalischen Macht Leipzig- gelangte Verein sich der Lösung dieser großen und schweren Aufgabe unterzogen; die künstlerische Fähigkeit und Energie des Dirigenten wie der Fleiß und Eifer der Mitglieder hatten schon damals diesem Unter nehmen einen über Erwarten günstigen Erfolg gesichert. Wir glauben annehmen zu dürfen, daß das von dem Riedel'schen Verein betreffs der großen Beethoven'schen Messe gegebene Beispiel selbst weit über unsere Stadt hinaus von maßgebendem Einfluß gewesen ist, denn seit jener Zeit hört man von Aufführungen des groß artigen Tonwerks in verschiedenen anderen deutschen Städten, wo dasselbe ebenso wie hier seit langen Jahren nicht vor der Oeffent« lichkeit erschienen war, weil man der allerdings außerordentlichen Schwierigkeiten wegen dessen Ausführung für eine Art von Un möglichkeit hielt. Die diesmalige Wiedergabe der großen Messe von Beethoven erschien unS noch vollkommener als die frühere. Zeigte sie in ihrer Totalität jenen Schwung, der nur möglich ist, wenn Dirigent u«d sämmtliche Mitwirkende von Liebe und Begeisterung für ein Meisterwerk durchdrungen sind, so waren auch die Einzelnheitm bis auf kleine unwesentliche Versehen tadellos. DaS Solo-Vocal- Quartett war turch Frau vr. Reclam, Fräulein Lessiak, Herrn Musikdirektor John aus Halle und Herrn Hofopernsänger Weiß auS Dresden vertreten. Bewährt« sich die beiden Damm auch diesmal als tüchtige musikalische Sängerinnen, so zeichneten sich vorzugsweise die Vertreter der männlichen Solopartien auch durch schönen, verständnißvollen und daher besonder- wirkungs vollen Vortrag aus. DaS Theater- und Concert - Orchester löste seine große Auf gabe in gewohnter Trefflichkeit. Ganz besondere Anerkennung gebührt aber auch den Leistungen de- Verein- selbst. Die Chor- Massen waren zu einem vorzüglichen, durch Schwung und Be geisterung für den Gegenstand belebten Ensemble vereinigt. So viel Präciston, Ruhe und Sicherheit — namentlich bei den in Beethoven- großer Messe so sehr schwierigen Einsätzen — haben wir selten bei großen stark besetzten Sängerchören gefunden, wie in dieser Aufführung. Wir wollen bei dieser Gelegenheit noch einmal auf einen schon früher zu verschiedenen Malen von unS berührten Mißstand auf merksam machen, durch dessen Beseitigung — abgesehen von allen anderen groß« B-rtheilen — die Aufführung älterer Meister»
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