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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187001019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 11-14 fehlen, Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-01
- Tag1870-01-01
- Monat1870-01
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.01.1870
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wärmste iurn. sion erfo>-I nfic-Eiser ceSco Benucci; der Germanist Wackernagel in Zürich;'der .Hllologe vr. Joseph Diemer ; der Professor Heinrich Schäfer in Gießen; der Historiograph Ignaz Keiblmger; der Physiologe Johann Purkynje in Prag; Karl Gustav Carus in Dresden; Professor Otto Jahn in Bonn; der (Romanschreiber Heinrich König in Wiesbaden; die Buchhändler SauerlLnder, Vieweg und Enke. Auch die Kunst Welt hat schwere Verluste erlitten. Von sikschriftstellern und Musikern: Hector Berlioz in Paris; der iedercomponist Albert Methfeffel; der Clavierspieler Alexander reyschock in Venedig; der Balladen-Componift KarlLöwe; der eiaer Moliqne. Von darstellenden Künstlern: der Stuttgarter ofschauspieler Karl Grunert; die Sängerin Giuliette Gnsi in erlin; die Komiker Hopp und Weiß rn Wien. Von Malern Neues Theater. e Bahn - die ohn ^ ^ u kämpfel^nd Bildhauern: der Maler Heinrich Bürkel in München; der mstand bMistorienmaler Johann L. Müller in München; der berühmte en StelleM^aler Friedrich Overbeck in Rom; der Bildhauer Im-Hof in rs die BWMnchen; der herühmte Bildhauer 9ticola Cerbara in Rom; der ie erfordeMAjldhauer Eduard v. Launitz in Frankfurt am Main. Zahn ersH Den Schluß mache der große Menschenfreund Peabody. Millie- ckwerk gestell esellschas. n und rll - Leipzig, 31. December. Der Oper „König Manfred" von , daß « arl Reinecke haben wir nach den im vorigen Jahre dem Leip- en Baut»^er Publicum gebotenen Aufführungen ausführliche Besprechungen bestreit V itwidmet, in welchen wir zu den Resultaten gelangten, daß der denesVl>xt weder historisch noch dramatisch wirksam gearbeitet sei " Ad die scenische Gestaltung der Situationen in nicht genügen- r Weise unterstütze; daß aber Carl Reinecke bezüglich der rctur eine Respect emflößende Partitur geschaffen habe, deren nhalt vielfach über die Schwächen der Handlung hinwegbelfen ^ mnte und die Oper zu den besten musikalisch-dramatischen Wer- * g» n aus neuester Zeit emporhebe. Besonders glücklich ist das der HerZ wchefter behandelt, welches häufig geradezu das Ganze trägt und C. Ä. r» lt so feinsinnig gewählten Farben bei formfertigster Zeichnung »ndon; » isgeftattet ist, daß man den Enthusiasmus, welchen z. B. das : Fürst D vrspiel zum fünften Act, ein bereits populär gewordenes Ton- ischgrätz I ick, Hervorrufi, nur gerechtfertigt finden muß; sehr wirkungsvoll stallet sich auch oft die Mischung des Chorsatzes mit dem Or- tztersatze, wie z. B. im Finale deS ersten Actes, während die vlostimmen theilweise noch wahrnehmen lassen, daß wohl erst S nächste Werk des Componisten fertige Charaktere, gelungene ^"gensätze und die Vermittelung sich kreuzender melodischer Züge I 'mgen wird. s ^.diesem Puncte möchte man mit der Gestaltungskraft ?s noch die Empfindung gern vereinigt finden, wie letztere (Marschner besaß, dessen Kenntnisse und Leistungen nach .eller Seite hin an diejenigen des „Manfred-Componisten" yt hinanreichen, der aber mehr aus dem Herzen schöpfte und ^diesem Grunde auch das deutsche Gemüth ciefer berührt, — jedoch ^in seinen spätern Werken Vampyr, Templer und Jüdin, S Heiling. In diesen finden wir nicht den Eklekticismus, welchem sich der modernere Meister noch nicht losgerungen hat, >ern das stylvolle, kräftige Wesen eines Charakters, der weder rechts, noch nach links hinschauend seinen eigenen Weg ver- und nur zuweilen noch die Erinnerungen an Weber nicht verbannen kann. DaS Eklektische wird aber auch sicherlich bei ad Pal ^ecke verschwinden und der aus eigenem Ringen hervorgegangenen Detail Sinnlichkeit, die weder die Freundschaft der Italiener und Fran- n, noch die der neueren Concertcomponiften rc. nöthig hat, ständig weichen; denn schon im „König Manfred", wo der lsetzer die Schwächen des Textes durch harmonischen Reichthum .so geschickt zu verdecken weiß, macht sich das Streben nach lendrnf hung der Individualität in erfreulichem Grade de ckbar und die Conception des Stückes, die Combinatwnen in einzelnen Situationen, die noble Haltung, die Beherrschung ^ orchestralen Mittel zwingen Jedem die größte Hochachtung, > uneingeschränkte Anerkennuüg der musikalischen Meisterschaft mecke's ab. lVon den mitwirkenden Solokräften müssen wir in erster Linie " in Peschka-Leutner nennen, welche durch ihren durchgehends )enastenol?^n, wahrhaft schönen A«sdruck die Partie der Kölngin zu " Uommener Geltung brachte und besonders dem Fachmusiker n n W ihre sympathische Tongebung wie durchdachte Phrastrung die . g.^merE^ Zustimmung abnöthigte, während Herr Groß (König amartineR"^d) sein Material effectvoll verwerthete und die Situationen iker Saii2" e^ßie, wo er die Handlung hervorheben konnte. Letzteres gilt »l Rioauch vvn Fräulein Schneider, welche Sängerin aller- " ' ^s noch mehr in die eminent schwierige Rolle der GhiSmonde ^ hineinleben muß, um die vollständige Sicherheit im Tech- en und den jeder Nüance des Componisten angepaßten Aus- ! in die Gewalt zu bekommen. Der Cardinal deS Herrn ltzsch, der Eckardt des Herrn Behr, der Page deS Fräulein 7e'e sind als gelungene Leistungen zu bezeichnen, gleichwie »im Uebrigen das Ensemble, die vorzügliche Ausstattung und daS von Herrn Balletmeister Reifing er sinnreich at.angirte und virtuos unterstützte Ballet mit den Damen Casati und Keppler der Bühne zur Ehre gereichten. Der Componist dirigirte selbst und erntete stürmischen Hervorruf. — Es würde gewiß eine Beretcherung deS Repertoires sein, wenn man Max Bruch's Over „Loreley" wiederum auf die Bühne brächte; ebenso hat Lohengrin das vollste Recht, eine Stelle im Repertoire zu beanspruchen, da Richard Wagner sicherlich das bedeutendste scenische Talent für das musikalische Drama in der neuesten Zeit ist, wenn wir auch den reclamenhaften Anpreisungen der Schöpfungen des Dichtercomponiften abhold sind, bezüglich welcher derselbe selbst sagen kann: „Gott behüte mich vor meinen Freunden!" Endlich würde auf komischem Gebiete der „Abt von St. Gallen" des pseudonymen Leipziger Componisten F. Herther (vr. Günther), welche Oper wir früher in Fachzeitungen in der lobendsten Weise anerkannten, die zahlreichen Kunstfreunde unserer Stadt jedenfalls hoch erfreuen. vr. Oscar Paul. ! Rapole Feretti, cktgarl. )Lhn- :r r Pete n Ft. Paris; adkersbt a Unio art-M Szemer atsprW ninister, ; Earl tschasteri uh; Bc lischen nservatiii aalsmini all des veiz. Tod mas Bischof ardinal n Rose: Zrimas Szanit >n Spei n. »rscher Leipzig; die vors « PMi Leschästigungscursus für Knaben. P Leipzig, 30. December. Es war in den letzten Jahren seines Lebens, als Pestalozzi oft den Gedanken aussprach, daß ein ABC der Handgriffe oder der mechanischen Gewandtheit über haupt erfunden werden möchte, damit man die Knaben frühzeitig in dasselbe einweihen könne. Pestalozzi sah klar ein, daß viele Kinder leider zu ungewandt in solchen mechanischen Dingen bleiben und daß sie dann, wenn sie ins Leben oder in einen Beruf treten, sich unbehülflich, unpraktisch zeigen. Diese Idee Pestalozzt's fand nun auch ihre Anhänger, und verschiedene Institute der neueren Zeit haben sie durchzüführen gesucht. Wir erinnern nur an die Vtoy'sche Anstalt in Jena (jetzt von vr. Keferstein geleitet), welche einen trefflich eingerichteten Arbeitssaal hat, oder an unsere Leip ziger Barth'sche Erziehungsschule, welche in einer geräumigen, lichten und freundlichen Werkstatt ebenfalls wacker arbeiten laßt. Auch den Schülern unserer Bürgerschulen dürste es recht gesund sein, wenn sie sich in den Freistunden mit kleinen mechanischen Arbeiten beschäftigten, weil das ihren Körper kräftigen und ihre Geschicklichkeit und Fähigkeit für allerhand Verrichtungen des Lebens erhöhen würde. Da man nun aber mit unseren Schulen schwerlich solche Werk stätten verbinden wird, so hat sich ein pädagogisch erfahrner und . in mechanischen Arbeiten geübter Schulmann unserer Stadt ent schlossen, euren Arbeits- und Beschäftigungscursus für Knaben privatim einzurichten. Er ist bereits im Besitz des nöthigen Ma terials und Locals und gedenkt in nächster Zeit diesen Cursus zu eröffnen. Er wird den Knaben u. A. bieten: Anleitung zu Laub- - sägearbeiten, zum Drechseln, zur Bearbeitung von Metallen und zu einer Menge kleiner mechanischer Arbeiten, die im häuslichen Leben Anwendung finden. Mancher Gvldsohn hat zu Weihnachten einen Laubsägenapparat bekommen, kann aber wenig damit an- - fangen, versteht das Zusammensetzen nicht; ein Anderer hat einen Handwerkskasten bekommen, aber in Kurzem wandert derselbe in die Rumpelkammer, da der Empfänger nichts Ordentliches damit anzufangen weiß; ein Dritter weiß vor langer Weile mcht, was er angeben soll, und schmeißt schließlich ein Fenster ein, um nur - etwas zu machen. Für alle diese ist ein solcher CursNs geradezu eine Wohlthat, und sie und ihre Eltern werden den Segen, der in solcher Beschäftigung liegt, sehr bald spüren. Es giebt Leute, die so ungewandt sind, daß sie nicht einmal einen Nagel richtig in die Wand schlagen können, die bei jeder Kleinigkeit Hülfe haben müssen, und wohl gar, wie man es von Mozart erzählt, sich das Brod von anderen Leuten abschneiden müssen lassen. Hätten die in ihrer Jugend einen Arbeitscursus durchgemacht, so würden sie nicht so stumpf und ungeschickt sich zeigen. Kurzum, wir glauben den Familien unserer Stadt nur einen Dienst zu erweisen, wenn j wir sie auf dieses neue Unternehmen eines kinderfreundlichen und bewährten Pädagogen aufmerksam machen und sie zur Theilnahme an demselben auffordern. Jedes neue Werk stößt auf Vorur teile; vtelleicht treffen dieselben auch einen solchen Beschäftigungs cursus. Der Eine sagt vielleicht: Das braucht mein Junge nicht, der wird kein Gewerbsmann. Gut, aber einen gewandten frischen Körper braucht er doch in allen Berufsarten. Oder man sieht schon im Voraus zerrissene Unaussprechliche. Nun, auch das ist nicht so schlimm; der verständige Lehrer wird Vorsicht anbahnel und schließlich ist ein Riß im Kleid immer noch besser, als ei loser, aus Müssiggang verübter Streich. Wir können uns in der Tyat keine wirkuche ms Gewicht fallenden Einwürfe denken, die man der Sache machen könnte. Sollte Jemand aber noch beson dere Bedenken hegen, der braucht sich nur mit dem Unternehmer ' des Cursus zu besprechen; ich glaube, die Scrupel werden sich ' dann sehr bald lösen. Wir empfehlen hiermit das neue Werk, welches zum Segen unserer Jugend unternommen wird, auf das Wärmste allen Erziehern unserer Stadt! Wer nähere Auskunft i haben will, bemühe sich Bayerische Straße 19, Gartengeb. 2. Et. /
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