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Dresdner Nachrichten : 26.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188902264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-02
- Tag1889-02-26
- Monat1889-02
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1889
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Al n Fachfortbildnng-schule, 3. dir Gartenbauschule, 8. die Akademie nu 0)a>te»kunstt. >owic die ausgestellten Lehrpläne im Pmiciv als zwrckdienlich anziierkennen: d) zur Enichtung vo» gärtnerischen FonbildiimiSichntr» alle diejenigen Vereine im Königreich Lachsen, m deren O>Ic» sich die Möglichkeit hierz» eigiedt, zu veranlassen. und eine Bcireiliiig der die Jachsorlbildniigsschulc besuchenden Lehrlinge von dein obligalvii'chea Fortbildungsschulunlerricht «n geeigneter Sirlle anjuslrebc»: c)D»eedc» als den geeignetsten Ort ^ur Errich lang einer Gurtend»», schule sowohl als einer Akademie inr Garten knns! zu bezeichne»; >» eine Kviiiiniision vo» mindestens 7 Mitglie der» n> beaniiuigen. ivelchc die weitere Tnrchsübrung der geiahten schlösse »i die Hand »iinint und nnter Aiisslcllung eine» Voran schlageS, iolvie nnter Zugrundelegung bestnniiiier Vorschläge über das Jiislebeumfe» gedachter Anstalten bei dem Konigl. Ministerium dalun vorslrUig ivird: - dasselbe wolle die Errichtung einer Garteu- bniiichnle und einer Akademie iür Gart iikunsi unter thunlichstcr Venntiichtignug der vom Verbände gemachten Vorschläge beschlie ßen nrid den nir die V> aründnng ersorderlichen einmaligen Aufwand, nicbl minder aber die für die ll'chalinng »billigen toitlanfenden Aus gaben ans Staatsmitteln bl willigen. — Zuletzt tand der Antrag der Garkeiibaiigeselllcha't „Feronm" Annadme (Referent Staue Streli iii .,1er Verband wolle die Enichl»i»g einer UiltetttütznnaS- kaüe >ür W»»ven „nd'Waiien von Gürtne», m> Kviiiareich Lachten be-clstieye». Man wählte hier!» eine a»S 7 Heuen bestehende Koni niusion ans allen Tbcilrii des Landes. ArrS der Mitte der Verianim liuia wurden gegen Schluß der Litznng »och »ikhrere Anträge ang.noinn'.en: des Garienbanvereins Lindenau - Leipzig, bei dem Mü-l'lrnu!» dabiii zu wirke», daß der Verband zur selbstständige» l>o>t raiir n abnlich Ivie der Landesodsivanvelein erhoben werde, rvogegen Herr Orkononrieralli v. Laiigsdorss sprach, ferner, das; der Verbund inrisloche Pe>'on werde (Rei. Moßdorf-Lindenau) und der Antrag des GarlenbanperrinS Lrceden (9ic>. Gabciel-TreSden), lioberirorts dal»» zn wirke», das; das Laii-csversrcherungSamt den Verband als Vertretung der Gärtner Sachsens und die ÄcrbandS- versainniluiig >,lS 2rn>Iilkö>per zur Vornahme der Wühlen der gailiieri'chen Verlreler und ihrer Stellvertreter zur Ge»vsskn>chnttS- oer aaliilittiig der tand- und svistwittbschattlirben BeruiSaen offen- >ch i>: ini slonigreich Sachsen crivahle und anerkenne. — Mit einem dienlichen Hach ans Se. Maicstäl den König ward die Versamm lung alsdann geschlossen. — Zn leinein diesjährigen StislnngSiesle hatte die Ortsgruppe Dresden vom '.'l l p e n p e r c > n ganz außergewöhnliche Vorbe reitungen getrosseii. Vcide Säle des Vach'lcbcn E>ablisscmentö l atleii sied in Alpenlaiidichaüen verwandelt. Da das ganze Fest als Gegennand die Einweihung der (i»> Vorinhr vollendeten) Schutz- huiie am 'Watzwunn halte, so zeigte das Festlokal die Szenerie d»S Veichtesgadner Landls Hoitheatermaler Sr.eck hatte j» täuschender Nuiuurcue den hentichrn oherhahrischen Marktflecken mit seinen Kiicben und Gassen als Landschali geniatt; hoch schonte >m Hinter gründe der 'Wutzmunn mit seinen Schneesicher» und Firnen herein. Ein zweites greyeü Gemälde setzte die Gebirgslandschaft mit dem hohen Göll n»d andrrcn Vcrgl'äuptecn fort. Gegenüber diesen leiden Prospekten erhoben sich rinheiiirelnde Banernbbie. Im zweiten Sagle aber gewahrte man eine malerische Abbildung deS HiNlersccs mit den Mrchlstnrchornerir. sowie ebenfalls steinbe- schiverte Alpeichiitten. Die höchstgelegcne stellte die neue Watz ing»»-Schutzbrille vor: zu ihr sühele ei» steiler Piad hinan. Tw ganze Gegend trug alpinen Ebirukier: so sehlten z. B. auch nicht s ... . . Plarterlu. d. !>. Gedenkl aetn am ^cge, welche ein an der betr. Feuerlöschinspcktor Stelle pocgekomn.eneS Nngliick in Wort und Vild wiedcrgeden. Das eia,, verüiinbildlichle höchst anschaulich, w e cm Mitglied deS Dresdner VeiemS dort cines seiner beiden Belne aebrochc» halte. Zn den Alpenhülten aber wurde ein Fuß echte» Tiroler Weins perzap'l und berichiedenc Gegerrslände alpiner Natur verkauft. Die cpin;e Dekoration war in ihrer Art ern kleines Meisterwerk. S'.1-nde. das; sie mir für die flüchtigen Stunde» eines einzigen Abends grnhiissen wurde! Hier wäre Gelegenheit für ein Theater, zu oberbui r.scheu Gebiigsilucken eine passende Dekoration zu er werben. Gl>e inan jedoch zum Aiiichuuen dieser malerischen Gc- birgswelt gelangie, innliie inan durch einen Bergmerksstollen cm- sahien. Man letzte sich aus einen von Bergknappen bewegten Hunt, der die Fahrgäste in wenigen Sekunden durch das BerckteS- gadncr Salzbergwerk an den Fach des Watzmann dachte. Hier eniwnkelie sich nun ein munteres, echt alpines Treiben. Tie Mtt- olied r des Alpcnvereins zeigten sich in den inalerpchen Trachten der rar chiedennen Gebirgsibaler von Bayern, Tirol und Vorarl berg. Viele Kostüme waren echt, v h. von den Gebirglern selbst gnerligl und gelragen, r. B. das der Tochter eines bekannten Möllns, die die Hobe Mutze des MocstawnerihalS trug, oder die der Familie eures geschulten Künstlers. die sich in den Kleidern pon Pr'aaden ans Partenkirchcn zeigten. Das Alles ergab ein höchst male,sicheS Durcheinander, in welchem nur etliche Festgenosscn : nrch die Freiheit auisielen, mit ivclcher sic die Peiiierknng deS Prograinins. das; auch Tonrrslcnanzüac erlaubt seien, dakin ausge- irgt hakten, das; sie sich m den ollergewöhnlichslen Slrußenanzügen zeigtrm. Es galt doch ichlnchlich nicht einem Katerbummel nach der Saloppe, sondern einem alpinen Fes!, dein man doch durch wen ige Abzeichen gerecht werben konnte! Das fröhliche Gekanz'. Gesiuinps' unv Gesuch.;', dem sich die Festlheilnehmcr mit sicht lichem Behagen Hingaben, wurde durch einen Festzug unterbrochen. An der Spitze rin Tonmusikantencvrps. nahten sich Abordnungen der vench-edenne» Alpenihälcr, um der eiirzuwcibenden Wcitzmaiin- hiltte verschiedene Ansstaitnngsczegenslände zu überreichen. Es lvaren ihrer sovielc, dag der allbclannke Rcisemarschrill, der Hoi- spediturr Gencte. crnc» eigenen Möbelwagen grilellt halte, den cm bau-sicher Postillon leitete. Als der Zag Halt gemacht Halle, be grüß!« ihn der Major a. D. Kainmcrherr v. Unger, um Nanwns der Drisgniipe Berchtesgaden einen groszen Kran; irischer, jetzt untcrSchnec lind Eis blühender in dcrAlpduchklammgepslückterAlpen- pflanrrn Epel ine». H' llebvuis re.) dem wohlverdienten Obecamts- richicr Mnnckel zu überrichen. T>e Ansprache, in schwungvollen Vrrien gchalien, zündete allerseits. Daraus ergrifs Namens der Susgiuppe Dresden Herr Kanimaim Anausl Renner das Wort, unter sowohl an der Kasse, sowie Hel den bekannt gemachten stellen zu haben. AnSsüdrltch, Kataloge sind an der Kaste sowie de, der Geschäftsstelle der Ausstellung, Flora, für 40 Psg. zu ent nehmen. — Der Be,irk»feuerweh,verband für Dresden und Umgegend hielt am Sonntag Vormittag im Restaurant zu den .Drei Raben" eine sehr zahlirich besuchte Komniandantenvcrsomm- liina ab. deren interessanten Verhandlungen viele Gemrnrdeoor stände und Förderer des Feuerlöschwesens von nah unk fern bei wohnten. Den Vorsitz führte Herr Vranddirektor Oeser-Eölln d. Merken. In e<ner Ansprache tmß derselbe zunächst die stattliche Vmarnmlung willkommen. Mit Elnstimmigkelt war man gewillt, die Wahl des Herrn Deichmann-Werdau in de» LairdeSarisschub >ür die Stadt Zwickau zu befürworte», nachdem der Herr Vorsitzende in empfehlenden Worten für denselben emgrtreten »vor. Zu einem längeren Gedankenaustausch südrtr die Frage des Rrk-Tenkurals und der Rik-Strltung. die nächsten Svnntag in der LandeSaus- schuksitzung ln übemnitz rdensall» zur Beratbung steht. Gegen Errichtung des Denkmals ans dein Friedhöfe sprach sich die Vec sannnlung aus mannigfachen Gründen in ablehnendem Sinne aus. und da milgethkilt wurde, die Stadt Dresden sei nicht bereit, eine» anderen Platz kür das Denkmal zn überlassen, schlok man sich rin- slimmig dem Anträge Eaesimann-Nadeburg an, der LandeSausschlch möge das Ministerium de« Innern um Ueberlassung eine« ent sprechenden Platzes ersuche», lieber die in Bezug aus die Fach zeitichiiften re. gestellten Antiagen rescitrlc Herr Thum-Radebeig. Sodann wurde» kür das lausende Jahr »olgendc Jnipeklionen fest- aesctzt: llrdigau <Zeit uirdrssimnits. Löbtau (Augusts. Lenden (21. Juli). Plaue» (4. August). Radeverg (Lepirmbrr. in Verbindung mit dem Feuerwrhrtagcs. Wilsdruff (Oktober). Tie freiwillige Feuerwehr in Gruna ist dem Verbanbe neu und die der Thooe- ichen Papierfabrik wieder beigrireten. Nunmehr hielt Herr Brand meister Hcrrmann-DreSven einen mit vielen Bcisallsrmen aufge- nomnienen Vorsrog über die Berliner Jenerwehr. Die drriviertel- siniidigen AuSfiihluiigen de« Redners dolen viel Anregendes und Belehrendes. Die Berliner Feuerwehr ward »n Jahre Itül durch Ministerinlversüauna gegründet und erlangte unter Scabells Leilunjl ihren Weltru»: leine Nachsvlaer waren, bez. sind Witte und Stüde. Sie zählt hente 777 Mann, und zwar: I Brand direktor. 5 Brandinspektoren. 6 Brandmeister, 2 Reserve-Brand meister, 2 Feldwebel kür Geralde und Bekleidung, b Komvagnie« Feldwebel, 63Odrrscuerwrhmiünner. 8Obermaschrnistrn, 249 Feuer- mämier und 4,'H Spritzenmänner. Hierzu kommen Ntt Pferde, 27 Spritzen, darunler 7 Dampfspritzrn. 78 zweisvännigc Wagen rc. DaS ganze Material umkabt einen Ei'enbahnzua mit 118 Achsen. Im Jahre 1887 gab es in Berlin Ml Frlier, darunter 34 Grvtz- und 69 Mittelieurr. Kein Tag verging ohne Feuer, an einem Tage wurden 44 Brände gemeldet. Die Berliner Feuerwehr er- fordert einen Jadresauswand von 1.:?i»058Mk. Die Versicherungs summe der von ihr zu schützenden Mobilien und Immobilien delies ich auf 4.601,4t6,ÄS) Mk. im Jahre 1887. An die allgemeinen Daten schloß sich ein lebendige« Bild von der Organisation und Dichtigkeit der rrichShauptstädtychen Feuerwehr. — Herr Fabrikant Schöne knüpfte an den Vortrag, für den Herrn Brandmeister Herrmann der Dank der Verlaiinnlnng wurde, die Bemerkung, daß die Kohlensäure sich vorzüglich zur Füllung der Eylindcr bei Dampfspritzcn eigne. Nachdem Herr Schöne noch andere Mit- tlieilnngcn gemacht hatte, ward dem Vorsitzenden durch Herrn lle vom Konigl. Hofthcaler der Tank der . « ^ . . Die Urtbeil-füllung wurde bis morgen Zrozetz gegen den Expedienten Gustav Dresden wegen Verbrechen »n Amte. sehen der losigkeit straße srciltch Da S<tw .. Versammlung. Unter Führung des Herrn Inspektor Scholle wurden nach Einnahme eine« kurzen MakleS die Fenrrlöich-Emrichtuiigrn des Kgl. Hosthrater« in Allsladt 2 Stunde» lang besichtigt. Allgemein überzeugte man sich, daß die für die Sicherheit des theaterdeiuchen- den Publikums getroffenen Maßnahinen die denkbar bcnen sind, die denen aller Theater des In - und Auslandes voranslehcn. Mlk großem Interesse besichtigte man ferner der Re,1>c nach d-m 150 Ctr. schweren, vortrefflich fnnktiviincndcn ehernen Vorhang, die Rcgcn- anlage, die 5 Maschinengalerieen, den Schnürboden ic., kurz alle für daS Wohl und die Sicherheit des Publikums getroffenen Schutz Vorrichtungen vom Souterrain dis zum Dach des imposanten Van'S. — In der letzten Sitzung des Deutschen Sprachvereins theilte der Vorsitzende. Gras ».Vitzthum. n»t. daß der Vorstand sich durch Zuwabl der Herren Stadlrath Kulm. Landgerichtsdireklor Voost. Finanzrath Haupt, Hauvtman» Lehmann, Schuldirektor Baron »nd Seniinaroberlehrer Seyssartb verstärkt habe. Pros. Dr. Dünger legte vier neue Entwürfe. Verdrulicbungen ans dem Gerichts-, VerwaltungS-, Apotheken- »nd Versichkrungswcien vor. Daran» hielt Herr Hvnchausplrler Senfs-6)cvrgt einen Vortrag über richtige Laulbilvung und Ansiprachc (Lautlehre unv Sprechlehres des Hochdeutschen. Den gründlichen und anziehende» Ausführungen des Redners folgten die zcchlieich erschienenen Damen und Herren mit gespannter Aufmerksamkeit. — Auch unter den Volksvertretern wird jetzt das Verlang»» nach einem besseren Deutsch wach. So forderte in der letzten Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses der Abgeordnete Berger, man möge sich bemühe», den Haushalt der Banverwaliung und Erienbahnverwaltung möglichst vo» Fremd wörtern zu säubern. — Ter erste diesjährige Winter-Somitas mit dem ganzen vollen Zauber blendender Schncelandichaften verfehlte nicht, die Menschheit zn Tausenven binaujznlocken in's Freie. Beinah' wie a» Sonimcrtogen strömten sie aus der Stadt nach dem Großen Garten, dessen vielgestaltiges Laubwerk in seiner »in imici icl elihauen Wendungen der Watzinannhütte eure prächtige Ti chdecke zn stillen. Herr Hofipedileur Geulle fügte ihr mit lustigen Vcc'cn eine ganze Anzahl icherzhailcr AnSslatlniigSgcgensländc hinzu, wie sie die ennatlet am der Hütw anloinmcndcn Bergsteiger willkommen heißen werden. Ein mil Lpreewnsser jelauiter Ver- tictcr der Bacriimr Ortsgruppe fügte den Dresdner Geschenken noch iwttejsr einer im lottvollsten Baerliner Daitich sehaltenen Aii'omch,' eine Reise-Apolkeke hinzn. Ei» Mitglied der Münchner Oilrgiupoe ühernahm alle dieie Geschenke niil Dankesworten. 'Nach der Esscnspamc wurde von noch 12 Paaren ein Schuhplallltanz alisgeiiihrt, wie man ihn auch beim Hmarenwirlh in Galmisch nicht icurigec und packender getanzl sehen kann. Die Vorträge eine« Zitliergilanelts sandcn leider nicht die Würdigung, die sie m künst- teri'cher Beziehung verdient hätten. Mitien im Tanze machen sich solche Unteihicchunge» schlecht, wie den» überhaupt eine starte Meinung dahingmg. baß eine feste Taiel ihre nicht leicht zu er setzenden Vorzüge hat. Eine Purodie des To» Carlos siel aus dem Rubinen des Ganzen heraus, um so besser wirkte ein gemeinsamer Aniziia zur Alm, wobei eine Sennerin reizende Gesangin vvrtrug. Tic Stimmung bei den, von Herrn Kauimann Schlüter umsichtig airangiile» Feite war bis zum Schluß froh bewegt: bervorrugcnde Gaste, wie die um die alpine Sache hochverdienten Herren Dr. Stiidl Prag und Pros. Kellcibauer-Ehemilitz sprachen ihre volle Be- iiiedigniig ans. Tic Verpflegung durch Herr» Bach brachte die großen Fortschritte zu all'eitiger Erkenntniß, welche das Etablisse ment in dreier Richtung gemacht. - Sc. Konigl. Hoheit Prinz Al brecht von Preußen, Prinzicncnt von Braumcbwcig. wird am I. März eine Massagecur bei Herr» Hosictth Lldcwig hier beginnen. — Z» den Proviiizslädlcn, welche sich beim Wettiner Jubi läum am Fcslzng betheiligen wollen. zählt auch Radcbrrg, deren Elirenbiiracr Se. Konigl. Hoheit Prinz Georg ist. Die dortige Glasindustrie soll in einem Festwagcn z»m Ausdruck gelangen. Vorbereitungen dazu werden bereits getroffen. — Die 25 Geflügel-Ausstellung de« Dresdner Ge- fliigcl-.üchtcrverems, welche als JubiläumS-AuSstellung ein oußer- vrdcnstich icstliches Gepräge tragen soll, wird am Freitag Mittag ' ei Ubr in Anwesenheit der Protektor»!. Ihrer Künigl. Hoheit Prinzeisin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, i» der Flora, Ostra« aller :i2, seiro.jch eröffnet. Die Anmeldungen de« Geflügels haben die respektable Zahl von 705 Nummern erreicht, wovon 249 aus Hühner und Wassergeflügel und 456 aus Tauben fallen: außerdem werden noch 75 Nummern Zier- und Singvögel. Käfige, Zucht» Utensilien, eine Brutmaichine. Fntterproben, Fachliteratur rc. vnr- Händen sein. Nach dem AuS'vruchc bewährter Kcnner sollen d>e angemeldetcn Tbiere den edelsten Raren in ihre« mannigfachsten Variationen anachören und sonach eine wahre Mustrr-Au-slellung bilden. Das Eintrittsgeld beträgt während der EröfsnnngSseler- lichkriten n»d der Prümiirnng am Freitag vo» 9—2 Uhr 1 Mk.. dir übrige Zelt 50 P'g., sür Kinder 15 Psg. Looi« sur 1 Mk.. welche luaktch zum einmaligen suien Ciulrilt brrechlrgen. sind miß. Loschwitz n. i. w.. vornehmlich aber auch nach der Dresdner Haide. Bei völliger Windstille war in der SonntagSnachl der Schnee ruhig niedcrgcfallen, io daß er am Sonniag etwa 10—12 Zoll hoch lag, während die Aeste der Kielern und Fichten bis zum Brechen schwer belastet waren. Auf allen Landstraßen sauste» bei prächtiger Bahn Schlitten aller Gattungen vom simplen Droschken- bis zum hocheleganten Lotto-Schlitte» der Aristokratie und Knuts kinnneo mit reichem Pelzwerk und fcdergeschmückten Nossen. In welchen Massen die Schlitten am Platze waren, er- giebl sich daran«, daß allein auf dem Wege von der Waldschlöß chenbrauerei bis zu» Haideuiühle über 50 derselben zu zählen waren; vor den Gailhörrn wir Haidcmülile, Kurdad u. s. w. hielten Dutzende von Schlitten, deren Insassen sich durch etwas Warmes zur Writettahrt stärkten. Das war und ist zur Zeit noch die heilere Seite der winterlichen Piacht. — Eine von den Besuchern der Dresdner Haide gut gekonnte und hochgeschätzte Persönlichkeit, Gottfried Sarcmba, rst in voriger Woche hier gestorben. In weiteren Kreisen rst er wohl auch durch seine „Haidekarte" bekannt geworden, die er. alle Wege durchschreitend und dabei die Schritte genau obzäblend, selbst be arbeitete. Er war seit langen Jahren wohl der innigste Freund der genannten schönen Waldung, deren schönste Punkte er mit be sonderen Namen verleb«» hat, die bei den sogenannten Haide» gängcrn fest eingebürgert sind, wir er auch hier und da Ruhebänke leibst ausgerichtet bat. Was roher Muthwille zetttört hatte, bös willig niedergcrisscne Bänke, Wegzeiger und dergl. er richtete e« wieder auf: me war er ohne sein Handbeil im Walde. Sarcmba lebte als Rentier hier. — Neuheiten. Wenn beim Skatspiel nicht sofort baar auS- gezahlt wird, sondern die PointS notitt werden, macht am Schlüsse ott dir Ausrechnung den Spielen, Kopfschmerz. Da giebt eS neuer- dinas eine vorzügliche Eselsbrücke, einen „Unfehlbaren Skatab- rechnen", zu beziehen in der Papierhandlung von Mar Franz. Lindenaustraße 16, zum Preise von 60 Pia. »nd 1 Mk.. mit dessen Hilfe man »ach einer einfachen mechani'chen Manipulation sofort auf einer Tabelle oblcsen kann, wieviel die einzelnen Spieler zu zahlen bez. gewonnen haben. Außerdem ist auch jeder Zweifel an der Richtigkeit der Ausrechnung ausgeschlossen. — Ein rasfinirte« Mädchen von noch nicht 14 Jahren hat jetzt in Berlin eine schöndlichr Rolle gespielt. Das Kind trieb sich in den Straßen umher und suchte Venen in ihre Netze zu locken; folgte ein solcher den Lockungen, so wurde er. wenn er nicht eine be- itimnttr Summe Geld«« entrichtete, wegen Sittlichkeit-Ver brechen angezeigt. Durch «inen Rechtsanwalt, welrder ettahr, sich wegen dieser Sache mehrere Opfer in Untersuchungshaft nannten „Dickmaischverfahren" gebraut und unter dem Namen Böhmisch verkauft wird, verschoben. — Schwurgericht. Emil Theodor Meyer au» .. Die König!. StaatSamvallschalt war von Herrn Assessor Dr. Kunz, die Bertheitnaung von Hern« Rechtsanwalt Krause vertreten. Der am 8, Mai 1863 geborene, noch unbestrasic Angeklagte hat durch seine, der Anklage zu Grunde liegende Handlungsweise da» An- Jusliz schwer geichüdigt. Mit einrr bodenlosen Rücksicht-- war Meyer dazu verichrrtten. GcrichtS ikten und die dazu gehörigen Urkunden zu vernichten, »m damit die Beweise für eine Reihe von ihm verübter Unterschlagungen an- der Welt z» schaffen. Ter Angeklagte ist seit 1885 verbeirathct, Vater von 4 Kindern und fand, nachdem er bei einem Rechtsanwalt Schreiberdienste verrich tet batte, am 26. Januar 1880 als Kopist in der Ablveilnng 1. ö. des Konigl. Amlsgerichtes hier Beschäftigung. Am l. Mai 1885 ettvlate die eidliche Verpflichtung M.'s al« interimistischer Expedient und Rcaistersührer bei der Nacdlak-Alitheiluna. Infolge verschie dener Pstichtwidrigkeien, durch weiche er sich die Untusricdenhest seines Ebess zngezvgen, wnrde der Angeklagte an, 1. Juni in eine andere Abihellung de« König!. Amtsgerichts aut der LandhauS- versetzt. Die ihm zur Last gelegten Unterschlagungen hatten Ich schon staitgckunden. waren aber noch unentdeckt geblieben, sich Meyer auf's Nene Verstöße als Brainler zu Schulden kom men ließ wurde ec am 3. August v. I. aus Grund einer Verfüg ung des König!. Justiz,iimisteuuin» aus dein Dienst entlassen. Einige Wochen ipäter kamen die Verbrechen des Angeklagten zum Vorschein. Meyer ist zunächst beschuldigt, in nicht weniger alS 31 Fällen und zwar in Einzeldeträgen von 1 Mk. tA Pig. vi« 26 Mk. eine Suninie von mindeste-is 240 Mk. unterschlagen zu haben. Die Gelder waren zumeist Beträge »üc Reinschriften, dez. Abschristen, Zeugnisse rc. und sind von Meyer thcils an GcrichlSstelle selbst ver einnahmt. thcilö von auswärts cingeiandl worden. Hin und wieder dal sich der Angeklagte auch >» die Wohnungen der betreffenden Leute begeben und dort das Geld in Eiupiang genommen. Um die Unterschlagungen möglichst lange zu verheimlichen, praklicirte er die mit demselben zusaminenliäugendrii Akten mit den darin befind lichen TeslamenlSurkundcn. amtlichen Tvdtenscheincn und Erbschei nen in ialichc Rrgistralnr'ächcr und nahm, als seine Versetzung im Juni v. I. erfolgte, das ganze Akteninaterial in ein Bündel ge schnürt. niit »ach Hause. AlS nach einiger Zeit einige Unterschlag ungen entdeckt waren und Meyer vor den Staatsanwalt geladen wurde, übergab er daS erwähnte Aktenmatcrial dem Feuer. Bc« tresss l8 weiterer Aktenstücke konnte dem Angeschnldigten eine Unterschlagung nicht nachgewisrn werden. Meyer hatte auch dieses Maleiial mit nach Hause genommen und einen Theil davon später srineni Nachfolger im Dienste zurückgegrhe», den anderen Theil aber ebenialls verbrannt. Ter Angeklagte führt zu seiner Entlastung an. er bade mit seinem Gehalt (monatlich 75 Mk.) nicht iür den Haus halt auSgereicht Infolge seiner frühzeitigen Verhrirathiing ivar M. immer tiefer in Schuiocn gerathen und seine Versicherung, der erste Aiistoj? zu: Unterschlagung wäre durch die bei dcr Krankheit und dem Tode eines Kindes entstandenen Kosten gegeben worden, ichwächle die That'ache ab, daß er namentlich in der letzten Zeit infolge ieiiier Milglicd>chasi bei einem Gesangverein rc. mehr Geld verbrauchte, als ihm seine rechtinäßigcn Einkünfte erlaubten Dem Wahripluch dcr Geschworene» gemäß wurde dcr Angeklagte zu 4 Jahren Getängniß und 5 Jahren EbrrnrechtSverlust vcrurtheilt. Fortsetzung deS örtlichen Ttzeilcs Seite v. Tagtsgeschichle. Deutsches Reich. Der Kai,ec setzt jetzt auch in den Einzclbesichtigungcn hrn Gardccegmienrer die Gepflogenheit seine« hvchscligcn Großvaters tvrt. Kauer Wilhelm kam in frühere» Jahren um diese Zeit regelmäßig nach Potsdam, um den Rekruten- best hligangen des 1. Garde - Regiments durch den Eommandeur deS genannten Regiments hcizuwohne». Dasselbe Interesse, welches Kaiser Wilhelm 1. iür militärische Ausbildung der Mannschaften von Anfang ihrer Dienstzeit an bezeigte, setzt sich auch in dem kaiserlichen Enkel iort. Der Kaiser deschaitigt sich mit vielen ein zelne» der Leute, läßt sich von ihnen einzelne Gusse. Bewegungen vo,machen. erkundigt sich nach ihrer Heimalh, ihren häuslichen LSerhälknissen. ' Stark zu beziveiteln ist die Meldung, dag demnächst eine kaiserliche Verordnung erfolgen soll, wonach der 9. März d. I. als erster Gedächtnißta» an das Ableben Kaiser Wilhelms I, alS nationalcr Buß- und Bettag gestiert werden, öffentliche Ver gnügungen, Musik rc. an jenem Tage iinleidleipen n»d kirchliche Gcoachtnißielern, sowie in de» Schulen entsprechende Alle ilattfikidcn ivllcii. Es giebl tcin Gesetz, welches zu einer kaiserlichen Ver ordnung derart ermächtigte. Höch'lcnS können für Preußen Schul- »ktc angcvrdilct und öffentliche Tanzlustdarkeiten soweit unterlagt werde», wie die Polizei berechtigt ist, dieselben zu gestatten. Am Grabe des jüngst in München verstorbenen bekannten freisinnigen Juristen und Volkswirt!)» Franz v. Holtzcndorss legte, wie erst jetzt ans dcr Familie nahestehenden Kienen bekannt wild, auch die Kaiserin Friedrich einen Kranz nieder. Die Sozialdemokraten haben sür die nächste RcichstagSwahl in Magdeburg Herrn v. Vollnrac ausgestellt. Sozialdemokratischer Eandldal tür Magdeburg und Vertreter dieser Stadt im Reichs tage ivar dcr Hutmacher Heine in Halderstadt. Letzterer ist jedoch bei leinen Parteigenossen „unten durch", sein „Lrebängeln mit dem „StaatswzialiSinus" hat ihn bei demrlben verdächtig gemacht. De» deutsche Reichskonimissar sür Ostasrika. Hauptmann Äiß- manii. ;st in Alrxaudrien cnigetrofsen. In Süddcutschland haben die Erörterungen über den Nach folger dcs RrichLk.iirzlcrS offenbar Beunruhlgung hervoraerufcnz Die ..Müiichcnrr Nrncsleir Nachrichten" veröffentlichen m ge« iverrter Schritt folgende ihnen „von sehr geehrter Hand" zu« gegangene Zufchritt: „In allen reichSs>cundl«ch-polttiichen. ebenso wie in nnlitärjschcn Krci'en SüddeutschlandS haben die Rachiichle» über vergebliche Aspirationen deS gegenwärtigen EhciS de« preußi schen Geiicrnlslabcs ein an Beunruhigung streifendes Au'srhen erregt. Hier in. Lüden, wo man dcr Leitung der politischen uni» militärischen Angelegenheiten dcs Reiches mit einer gewissen Idealität und sicherlich mit absoluter Sclbitlosigkeit gegenübersteht. will und kann man nicht daran glauben, daß die kollegialen Be- zirhnngea dcr Träger des höchsten Verttauens nicht blos deS Kaisers »nd dcr Bundesregierungen, sondern auch des deutschen Volkes andere weiden ivllten, als sie — ein erbebendes Bei'vlel für die ganze civilisirte Welt — unter den Paladinen Kaiser Wil helm 1. waren. Insbesondere hat sich die streng konservirle Haltung des greisen SchlachtenlenkecS Moltke tief in die Anschauungen de- Volkes eingeprägt. Andererseits wird man selbst in vcrhältniß- niäßig conscrvativen Kreisen Süddeutschlands nicht begrctsen, wie eine Abschivciiknng von dcn Bahnen der durch den großen Kaiser mid seinen Kanzler inuugurirten inneren Politik ohne empfindliche Schädigung d.s ReichsaebankenS ertragen werden sollte. So gut dem Soldaten Grafen Waldersre eine feste Frömmigkeit anstehen mag — eine Frönmngkcit. die man ihm auch ohne den besondere» und auffallenden Zusatz zur Eidesformel bet leinen» Eintritt in's Herrenhaus geglaubt haben würde — so undenkbar erscheint e« uns. daß der berufene Wächter über die KriegSdereitichafl Deutsch lands senien JdccnkriiS von anderen ul« streng militärischen Wün« damit die Richter sich überzeugen können, daß jene» Kind eine der grüßten Gefahren de« Sffentlichen Leben» der Residenz bedeutet. — In Frei derg kam wieder vor einigen Tagen eine Bier- KNischere, vor Gericht. Flaschenbirrhändier Waaner mischte, um irnirn Sunden Böhmisch Bier zu liefern, drei Viertel Lagerbier mit einem Biertheil Einfachem, füllte «S in Flaschen, di« er dann mit der Ltiqurtte Böhmisch Schankbier beklebte. Rach dem Gutachten de» a>« Sachverständiger vernommenen Braumeisters Görner von der Waldschlößchenbrauerei in Dresden ist da« von Wagner herae- fteltte Böhmisch seinem Wesen nach werthvoller, al» da- Gebrau. i> hm tzl DiliShkN nach hem tvtzk» al« eine der h uiplsächlichsten Grundlagen unseres nationalen Staatswcscns, wodurch sich dasselbe vortheilhatt Vo» der Äe« pslogenhcit anderer Staaten untcricheidet. Dem Wiener „Salonblatt" zufolge ließ der Prinz-Regent von Bayern der Gemahlin eures hohen österreichischen Aristokraten in beinahe offizieller Form nahe legen, den Autenthalt in Bayern zu vermeiden. Von der parlamentarischen Gesellschakt, welche dieser Tage beim Reichskanzler stattiand, erzählt die „Köln. Ztg". noch Folgen des : Die Unterhaltung kam auch ans das monarchische Prinzip, und der Fürst bemerkte, daß die geschichtliche Erfahrung u. A. noch bei der Karolinensrage bewehr, dag «ine von voltsthüintichen Strömungen abhängige Politik viel leichter engagirt werde, al« eine von eine», Monarchen geleitete. Die letztere könne sich un- gefährdet zurückzlehen und sogar, wenn sie eS nothwendta halte, einige Schritte rückivärtS gehen, während eln Gleiche- für die rrstere Politik vollständig ausgeichlossen lei. Selbst eine verloren« Schlacht brauche nicht d,e Stellung des Monarchen zu erschüttern. Hieran knüpften sich längere AuStühruiigen über die Nützlichkeit einer monarchischen Regierung gegenüber der pattamr»ta>jschen: bei dieier verhelfe nur zu leicht die große Gab« einer glänzenden Berrdtsumkeit zum parlamentarischen Siege über Sachkrnntntß und thatsächliche Verhältnisse. E« irr eine alte Erfahrung daß. wer eine solch« Brrrdtsamkei« besitze, selten einen klaren Blick und eln richte«» nüchterne« Urtheil mr di« Wirkliche» BerhältM« Hatz».
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