Dresdner Nachrichten : 02.12.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189812026
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-12
- Tag1898-12-02
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- Dresdner Nachrichten : 02.12.1898
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H^NisksrLL^, »«Lvo-A,., LvNl^toadkr., Lcke live»»». ff'srvsprvoü^lL! U, kik. MW" «a^-N»n» TW» slvxluntos Toilstkr-miltsI /irr Lalabury? der KaMaut, I Igaaolia 1 AK. 25 Lk. llI«Ina-IInnp«n^>,<'n aorw» Alnrsallen dar Haars, klasedo 1 lllc. 25 l't irn<»nl>tn-^l»ne>«nii«8p rar 0'anaorvinia^ dsr Xäbas, b'laseüs 1 LIK. krom^tor Vorsauät" " " .. . ^ E^ummisokuk ... kopsnstu,'! ^ t-ue KS^dlsel O file k«pae,i«uev! kviniisi-lti ileuswll, ^,7^' vi-68äen-A. suMgsi'eii. ^ l»a?er doekkeinsr dontuuksr und pagliaabar slogantarTnrc,?-, ^ 2 üvdvll- und 1RIstat!<>«K1s in all"» modernen Tarbsv und rk Lrima-rzuaiitütsa ru billi-rstsn krei««». « ttsnmsiin füN8clieI, 8Llieffel8t>'. >9. WutvrIoäev-Uei'rvnjKppvn von 8 U., keUenn-Riintel von 28 U., Hn»I»v»j«pflen von 4 >1. an. 8peeiaI-(ro8otiätt tlir I^onbokloiclunk ^s«». I'ivvNtl »ns Urol, Lit, unff I. ktgrro. ^rcitaq, Ä.Tc;cmller HÜN Kaiser Franz Josef. Hvfnachrichtcn. Sonntagsruhe der Effenbahnbeamtc». KatzcnanssteUnng. N»»«eZeZiÄ» LkUffl». Gerichtsverhandlungen. „TiebeidenSchuNen". Schücrsce'r,Mar»Krebs Cvnccrt. Orgclevncert. Muilnnaill. Ldilkernngi i Ausklärnng. Frost. Das Jubiliinm Kaiser Ara»; Josefs. Ein halbes Jahrhundert ist henke seit dem Tage verslosien, an dem Kaiser Franz Joses im Alter von 18 Jahren den Thron seiner Ahnen bestieg. Reich an Stürmen und Wcchsclfällen, an Um wälzungen und Umgestaltungen ist der Zeitraum, den die Jahre 1818 und 1898 einschlicßen. Bon Gefahren umtost, in seinen Gmndvesten erschüttert und gelockert in seinem Gcinge übernahm der sunge Monarch das Reich. Die Magyaren in vollem Auf stande, die Hauptstadt Wien in wildem 'Aufruhr, die Nativnali- tatenkämpsc in den dcutsch-slavnchen Ländern entfesselt, die kaiser lichen Heere in Italien hart bedrängt: das war die Situation, als Kaiser Ferdinand I. ans die Krone verzichtete und sie seinem Ressen übergab. Hart und verantwortungsvoll war die 'Ausgabe, die dieser übernahm, daS Siuteudc wieder auszurichtcn. das Ge trennte wieder zn einen und die feindlichen '.'Rächte zu bannen. Rur durch große Opfer und Prüfungen, nach schweren Katastrophen und Schickfalsschlägen ist dies gelungen, wenigstens insoweit, als cs keinem Zweifel unterliegen kann, daß im Vergleich mit der Lage vor fünfzig Jahren und während der beiden ersten Jahr zehnte der Regierung Kaiser Franz Jojess heute die Gcsainmtpcr- hältnisse in dem habsburgiichcn Reiche und insbesondere die Macht- flcllmig Oesterreich-Ungarns nach außen hin wesentlich günstigere sind, trotz der Verluste der italienischen Provinzen (1859) »nd der Hegemonie in Deutschland (1868) und trotz der bedenklichen Krisen, die zur Zeit diesseits wie icuseitö der Leitha die innerpolitischc Situation beherrschen. Unter der Regierung Kaiser Franz Josefs ist Oesterreich- Ungarn zugleich mit dem Uedergangc vom absolutistischen System in die konstitutionelle Acra, in die Bahnen moderner Knltnr- cntwickelung cingclcnkt und aus dielen um ein beträchtliches Stück vorwärts geschritten. Daß das Kaiserreich an der Donau im Ver lause eines halben Jahrhunderts ans den Gebieten der materiellen und der geistigen Kultur, in Wissenschaft und Knust, in Industrie und Tcchnit, im Handel und Verkehr große Fortschritte ge macht hat. ist zwar in der Hanvtsachc eine naturgemäße Rvth- wendigkeit: aber einen persönliche» Anlhcil hat der Monarch insofern, als er es doch vor Allem gewesen ist. der seinen Vollem den Frieden nach außen ein volles Mcnschenallcr hindurch erhalten und gesichert und damit die unerläßliche Voraussetzung für jegliche Kulturarbeit gegeben hat. Unleugbar ist gegenwärtig die Position, die Oesterreich-Ungarn in der Welt einnimmt, stärker als jemals zuvor; es ist ein vielumwvrbeiier Bundesgenosse, ein Hanptgaranl des europäischen Friedens. Auch das ist zum größten Thcilc das Verdienst Kaiser Franz Josefs, das ihm nicht hoch genug angerech- net werden kann. 'Aber dieser äußeren Machtstellung entsprechen keineswegs die stmerpolitischcn Verhältnisse. In der Wahl seiner Rathgeber ist der kaiserliche Jubilar mir in wenigen Fällen glücklich gewesen. Unter den Staatsmännern, die unter ihm an der Spitze der risleithaiiischcn Regierung gestanden haben, findet sich nicht einer, der sich als bahnbrechend erwiesen hat oder dem auch nur annähernd gelungen ist, eine dauernde Neugestaltung zu erzielen, durch welche die Zukunft des gelammten habshurgiichcii Reiches sichcrgeftellt wird. Mit den verschiedenartigsten Rcgicrniigsivslcmcn ist erperiinentirt worden, ohne daß cs gelungen ist, die nationalen Gegensätze zu milder». Zwischen den gefährlichen Strömungen des slavischen Radikalismus, des Föderalismus und des Ultramon- tanisnnis haben die Negierungen hin und her geschwankt und dabei die wichtigste Ausgabe, dem Dentschthum die ihm allein gebüh rende führende Machtstellung zu gewähren und zn festigen, nicht nur außer Acht gelassen, sonder» ihre Ersnllung sogar direkt vereitelt, dergestalt, daß jetzt die Deutschen, von HanS aus die stärksten Stützen des Reiches und der Dynastie, um ihre nationale Existenz kämpfen müssen. Auch das dualistische System, ans dem das habsburgische Reich seit dreißig Jahren ruht, ist durch eine Politik unangebrachter Nachgiebigkeit und schwächlicher Versöhnlich keit besonders dem magyarischen Chauvinismus gegenüber wankend geworden. Die centralistische Verfassung erscheint beinahe nur noch als ein leerer Rahmen, über den sich allenthalben die natio nalen Sonderbestrcbnngen hinausgcsetzt haben. Oesterreich nähert sich dem Wege der Jörderalisirnng, der fast gleichbedeutend ist mit Slavisirung und am Ende auch mit der Lösung des Bündnisses niit dem Deutschen Reiche. Ein bedenkliches Svmvtvm ist der drohende, fast feindselige Ton, den der österreichische Minister präsident Gras Th»» unter dem Beifall der pvlnisch-czcch'sch- klerikalen Parlcimeillsmehrhcit gegen Deutschland beziv. die preu ßische Regierung gerichtet hat, weil diese mit vollem Fug und Recht geeignete Maßnahmen gegen die Gefahr einer fortschreiten de» Slavisirung der deutschen Grenzlandc ergriffen hat. Der deutsche Graf Thun hat seinen polnischen Vorgänger übertrumpft, indem er es am Vorabend des Kaiser-Jubiläums, an dem auch die Reichsdeutschen in aufrichtiger Herzlichkeit Aistheil nehmen, für angebracht gehalten hat« eine befremdliche Sprache zu führen, die Zweifel an der Festigkeit und dem dauernden Fortbestand des dcutsch- östeneichischen Bündnisses Vorschub leisten und den ausgesproche nen Feinden des Deutschthnms zur Genugthmmg gereichen dürfte Fürst BiSmarck hat in seinen „Gedanken und Erinnerungen", in dem Kapitel über den Dreibund, von der Möglichkeit gesprochen, daß wir von der Wiener Polst'! freiwillig oder unfreiwillig ver lassen werden könnten. Fast möchte cs scheinen, als habe Gras Thun andcnlen wolle», daß diese Eventualität eines Tages aus dem Bereiche der theoretischen Möglichkeit in den der Wirklichkeit überacleitet werden könnte. Die schlimmsten Schwierigkeiten und Gefahren, von denen die österreichisch-ungarische Monarchie in der letzten Hälfte dieses Jahr hunderts nur zn oft bedroht worden ist. sind vornehmlich durch das perionliche Verhalten des Trägers der Krone überwunden wor den. Daß in dem vielwrachigen und vielgestaltigen Reiche die s Krone das wichtigste Einignngsmittel geblieben, ist wohl das ' hervorragendste Verdienst Kaiser Franz Josefs. In keinem anderen Großstantc in der Welt ist der Monarch in so hohem Maße der ! Repräsentant der StantSeinbeit und zwar nicht blos der äußeren Zniammengchörigkeil der verschiedenartigen und zum Theil in cnt- ' gcgenaesctzten Richtungen strebenden Elemente, sondern auch der > verbindende und znsnmnicnhaltende persönliche Mittelpunkt, wie in 1 Oesterrcich-llngarn. Hätte sich Kaiier Franz Joies nicht als ein ! Herrscher bestätigt, der in seine» vcrsönlichen Eigenschasten die s ererbte dynastische Treue und aufrichtige Liebe und Verehrung in > seltenem Grade rechtfertigt, so hätte sein Reich durch die Konflikte, t die seinen Bestand bedroht haben und noch bedrohen, ungleich § schwerere» Schaden erlitten, als cs der Falk gewesen ist. Leine . Persönlichkeit ist das stärkste Band, welches die einzelnen Bölker- ! »haften, die sich io vielfach in Haß und Feindschaft gegenüber ! sleben. mit einander verbindet »nd in ihnen das Bcwußticin der Zusammengehörigkeit wach erhält. Seine Milde. Einsicht und Mäßigung, leine Selbstverleugnung und Entsagung, seine treue Pilichterfüllung und schlichte Gvttergcbeiihcit, die Redlichkeit ieincs Wollens wie die Hoheit und Vornehmheit seiner Gesinnung haben es bewirkt, daß er die Verkörperung des österreichischen Stciatsgedantens darslellt, wie sie lebendiger kaum gedacht werden kann. Dem echten Oesterreicher ist Vaterland und Kaiser Eins: sein Kaiser ist seine letzte Hossnnng und Zuversicht: sein ganzes Vertrauen setzt er aus ihn. Und darum vermochte der Kaiser in allen Heimsuchungen und Prüfungen sein Leid leichter zn tragen, weil er in seinem Schmerze niemals allein war, weil seine Völker treu zu ihm standen in iedcr Stunde, weil sie ihn jubelnd um- drangten in den Frendentagen seines Lebens und ihn trauernd umgäbe» wenn das Unglück in die Kanerourg Elagaiig fand. Die Svmvathie», die Kaiser Franz Joies genießt, sind nicht an die Schranken der Grcnzpsähle des weiten Reiches gebunden, das er beherrscht. Der Glanz edler Volksthümlichkeit umstrahlt seine ritterliche Gestalt, wo immer er erschienen ist. Die Huldig ungen, die ihm an seinem heutigen Ehrcniage besonders auch ans dem Deutschen Reiche zu Theil werden, sind um so mifrichtiger, weil sie in der Cnkemitniß wurzeln, daß er allein, soweit Oesterreich i» Betracht tomiiit. die feste Bürgschaft siir die 'Ailsrechterhaltiing des mittelenropäischeu Friedensbilndes und den Fortbestand der sreiliid- schcntlichcn Beziehungen zum Teulschen Reiche giebt. Tie 'An wandlungen. die deutschfreundliche Politik zn ändern, bemerkt Fürs! Bismarck in seinem liitcnamchen Vermächtnisse, werden durch die persönliche Ebrlichkeit und Treue des Kaisers Franz Joies niedcrgehaltcn. Aber, setzt unser großer Kanzler Hinz», seine Garantie ist eine rein persönliche, fällt mit dem Personenwechsel hinwcg. Um so lebhafter muß der Wunsch sein, daß dem Jubilar noch ein langer, rcichgeiegneter Lebensabend beschieden sein, daß er noch ans lange Jahre hinaus ein starker Schirmherr deL Frie dens und der Freundschaft mit Dcnticl.land bleiben möge. Jcrilichirlb- uilv Jenisvrecli-Vcrtckite vom 1. Dezember. B erli n. Heute Abend 6 Ubr fand in der Kciver-Wilhelm- Gedächtnißkuche zur Voricier des Regierungsjubitänms des Kaisers von Lesterreich ein Lrgeleoiicerl statt. Die Kirche war dicht ge füllt Anwesend waren der Kaiier und die Kastenn, die Prinzen und Prinzessinnen, der Reichstaiizler. die Minister, die Generalität, die Vertreter der Vchördea. die Mitglieder der österreichischen Botschaft und die österreichische Kolonie. V erli n. 'Ans die Ansprache des Bürgermeisters Kirichner an- läylich der Feier des Eintre'sens des Koiserpaarcs in Berlin erwiederte der Kaiser, nachdem er dem Sprecher die Hand gereicht: „'Rehmen Sie Meinen Dank und den Dank der Kaiserin «ist den Emvkang eiugegen. Ich freue Mich, nun wieder in Meiner Vaterstadt zn sein, zurückgekehrt von einer Reist, die Uns ans den Gebieten der Religion, der Kunst und der Industrie so viele und w wunderbare Eindrücke gebracht bat. Ich darf cS wohl ansiprechen, daß Ich de» dciilschen 'Rainen überall, wobin Wir kamen, in allen Ländern und Städten geebrt und geachtet geinnden habe, wie wohl kaum zuvor. Lassen Sic Uns hossen. daß hierin kein Wandel eintrete» werde. Bon Meiner Reist aber hasse Ich, daß sic beitragen werde, dcnti'cher Thalkraft und Umsicht neue 'Absatzgebiete zu schaffen und den Frieden zn beseitigen. Nun aber bin Ich gern nach Berlin zurückgekehrt. der Stadt, die Ich. wie Sie selbst cs ja beobachten können, stets zn fördern bereit bin. Ich hoffe, daß die Stadt unter Ihrer Leitung sich weiter segensreich entwickeln wird. Und »n» nochmals Dank, daß Sie durch das schlechte Wetter sich nicht ab- balst» lassen. Mich und die Kaiserin so festlich willkommen zu heißen, und Ich bitte Sie. diese» Dank auch den städtischen Be hörde» und der Bürgerschaft anszuwrechen." — NachmitlagS empfing der Kaiser de» österreichisch-nngarilchc» Botschafter, um aus dessen Hand die ihm als Mitglied der öslerreichiick-nngarischen Armee zn- gedachte goldene Rcaiernngsinbiläums Medaille entgegen zn nehmen. — Der Kaiser hat befohlen, daß an dem anläßlich des Mjährige» Rcaiernngsinbiläums des Kaisers Franz Joses morgen Vvrmittog II Uhr in oer St. Hedwigs-Kirche slattfindenden Tedcum die ge lammte Generalität and die Regimentskommandeure der Garniwn Berlin sowie das ganze Offizierskorps des Kaffer Franz-Garde- Grcnadstr-Regiments Nr 2, dessen Ebcf Kaiser Franz Joses ist. und Abordnungen der Behörden und der hiesigen Trnvpcntheile theilzunehmen naben. Außerdem nimmt eine aus dem Kaiser Franz-Regiment gebildete Ehrenkomvagnic im Parade Anzug mit Fahnen und Regimcntsmnsik vor der Kirche Aufstellung. Beim Erscheinen des Kaisers spielt die Musik den Präsentirmarsch und innigster Anthcilnahine des Tages, an welchem unser erlauchter Bnnoc'sgenosse Kaffer Franz Joies vor 50 Jabrcn den Thron der hahshnraiichcn Monarchie bestiege» bat. Möge die Boriebungdas tbrnre Lebe» des edlen Herrschers noch lange Jahre erkalten znni Segen Oesterreich-Ungarns mit' zm» Heile dcS europäischen Friedens". — Die „Krenzzka." widmet dem Kaiser Franz Joses an- läßlich seines Rcgieriingsinbilänms csticn längeren Artikel. > festigt anr in dem es heißt: „Wir glauben, daß die 'Rachwelt di historische Bedeutung des Kaisers Franz Josts vorwiagciu darin erkennen wird, daß er nnbeirrt und nncistwegl. »ich! geblendet durch den Erfolg, nicht llcinunsthig gemacht dnrd. das Unglück, durch 50 und mehr Jahre der Träger des christlich monarchischen Gedankens gewesen ist. durch 5o und mehr Jahu sich bemüht hat, das christlich-monarchische Prinzip in sich zu »er körpern. Dieses ist untrennbar von seinem Wesen und darin er kennen wir seine historische Bedeutung". — Wie dem Pringegentcu Von Bcihern. jo hat der Kaiser auch dem König von Würlstnrhcra und dem Großhcrzog von Baden ein Miniaturbild der Gcdächtuiß. rciscl überreicht, die bei der Enuvcihnng der Erlvierkirche in Jerusalem in Anwesenheit des KaiscrpaareS in eine Sciteuwand eingelassen wurde. Berlin. Gras Friedrich von Hohenau. Major s la suite des 1. Garde-Dragoner-Regiments, zuletzt zur Gesandtschaft in Dresden tvnnnandirt, ist nach dcni lüilgstcn ..Mil Wochciibl." mit Pension und der Rcgiments-Uiiiivrm vcrabichiedct worden Er that lange Jahre bei dem l. Garde-Dragoner Regiment Dienste und wurde 1891 plötzlich als Adjutant der 20. Division nach Hannover kommandirl, was damals mit der Kotzc-Affaire in Znstimmenhang gebracht wurde. Graf Hohenau ist ein Sohn des Prinzen Aibrccht «Vater, aus dessen morgana tischer Ehe mit der Tochter des Generals v. Rau. - 'Roch vor Ablaus des Jahres werden, wie verlautet, auch die Feld-'Amlleric Regimenter der Armee, welche das neue Schnellienergeschütz bis jetzt noch nicht in den Hände» hatten, damit ausgerüstet und somit die gesammte Feld-Artillerie mit den Schnellfenergeschützen verjehen sein, so daß die Ausbildung der im Oktober eingctretenen Rekruten bei allen Regimentern mit den neue» Geichlitzen erfolgen kann. — Im Reichsimtizaml wird eine Denkschrift über die bedingte Ver- nrtheiinng ansgearbeitet: da jedoch noch nicht alle Bnndesregrerungen ihre Gutachten, die von ihnen eingcsordert sind, gesandt haben, wird die Denkschrift stühcslens zu Weihnachten im Reichs!ustizumt bekannt gegeben werden tonnen. — Gouverneur Liebers Wrack gestern in einer Versammlung der Deutschen Koloniatgcscllschast Abcheilmig Leipzig, in Leipzig. Er betonte die Nothwendigkeit der CiienbahnverbindiUlgcn voni Innern nach der Küste. Von diesen Verbindungen hänge die ganze Znkunst der ostairitanffchen Kolonie ab. Von allen Seiten ans. insbesondere aber von den Engländern, würde Afrika durch Eisenbahnen und L-chiffzahlt erschlossen Unser Besitz am Biktorici-Lcc werde handelspolitisch mehr und mehr Nachlasse» und durch Abzug seiner Prodnite ausgcsogen. wenn wir nicht mit eigenen Verbindungen entgegenarbeitclc». Tic Rcichs- rcgiernng würde dem Reichstage eine Vorlage zur Ucbernahmc der Usambara-Bahn unterbreiten, dieselbe wäre ia auch wichlig, aber doch immer nur eine Lokalbahn und ein gleichzeitiges Kvnturrenz- nntcrnehmcn gegenüber der englischen, für uns gefährliche» Uganda- Bahn, die in ea. zwei Jahren vollendet sein würde. Wir müßten eine große Centratbahn haben, die von Tar-eS-Salaam ausgebend. der großen Karawanenstraßc folgte und zunächst Tabora erreichte st i e l. DaS erste Geschwader hat heute die Wintcrrcise nach der Nordste und Schweden angetretcn. — DaS neue Kauoncirbvot „Iltis" ist heute mit Flaggcnvaiadc in Dienst gestellt worden; das- selbe ist für Ostasicn bestimmt. 2 traßburg. Gegen die Mörder der Leoni Laibacher wurde heute Mittag vom hiesigen Schwurgericht das Urtheil gefallt. Dc> Zuhälter Gier wurde wegen Mordes zum Tode und der Schlosser Ar; wegen Beihilfe zu 8 Jahren Zuchthaus. 10 Jahren Ehrverlust und Polizeiaufsicht verurlheilt. W i e n Die Stadt Wien nt. obwohl uns Wunich des Kanei-.- cinc offizielle Feier des Regiernngsiudilännts nicht staltsindct, in großartiger Weile geilaggt. Auch iämnitiiche L'andeShauvtllädU und zahlreicheProvinzialnädtc babev reiche» Flaggcnichnmck angclcgi P e st. D»S Magnatenhaus null in einhellig den Antrag de- Präsidenten Grafen stcirolni an. das Hans möge anläßlich de- Nsährigen RegieriiligSiilbstäiim des Kaisers Franz Joies seinen innig eiiwsiliidciicn ausrichligen Glückwünschen in dem Protokoll Aus druck verleiben. Pari s. Ter Kasicitionshoi »ahm heute das Verhör Pieguart s wieder aus »nd wird dasselbe wahrscheinlich heute zu Ende führen. — In dem heutigen Ministcrrath wurde beschlossen, die Vorschriften der Peslkonserenz in Venedig bei den in Madagaskar sestgcstclllcn Fällen von Pest genau in Amvendiing zu bringen. London. Nach einer Meldung ans Margatc soll ein großcs Tampffchiff auf den Kentilh Knock Hands vor der Mündung der Themse gestrandet sein. Tie aus Margate abgegangcncn Boote haben kein hilfsbedürftiges Schiff an der bezeuhnctcn Stelle ge- fundeii. — Der Berliner Korrespondent der „Tally News" erfährt, die Meldung, Tciltichland becivsichligc die Karolinen-Gruppe. mi! Ausnahme der einen den 'Amerikanern als Kohlensl« iion ahziilrelciidcu Jiiiel, zn erwerben, >ei richtig Sollte Spanien gewillt sein, die Inseln an Deutschland zu einem vernünftigen Preise zu verkaufen und svllte Dcuiichlcmd die llcbcrzeiigiing gewinne», daß leine Ber weide es ab werde indeß in keinem 'nkaniichen Beziehungen trüben oder ans den Widerstand Englands stoßen könnte. — Noch Telegrammen aus New-?)vrk beträgt die Anzahl der mit dem Dampfer „Portloild" Ilnlergegaiigcnc» 160: es wurde Niemand gerettet. London. Die „Daily News" veröffentlichen die Verlobung des Prinzen Georg von Griechenland mit der Prinzessin Viktoria No» Wales. üchnlittag ist der Pforte von lino Ivuie a.euiicniano cuc cceverzengiing gcw Wickelungen ans einem solche» Gcuhästc ent' geschlossen werden. Die deutsche Regierung v Falle etwas tlmn, was die deutsch-amerika K v n st anti n o v e l. Heute Nack» den Dragomans der vier Mächte die Notifikation betreffend die Ernennung des Prinzen Georg von Griechenland zum Ober kommisiar von Kreta überreicht worden. Tic Notifikation ist de gleitet von einer Note, in welcher erklärt wird, die vier Mächte würden die Interessen der öffentlichen ottomanischen Schuld aus Kreta wahren. Die Berliner Börse zeigte heute ein matteres Aussehen ans erneute Besorgnisse wegen der Gesdverhältnisse. Jiffolge des Gvldabflnssts ans der Pank von England nach den Bereinigten Staaten wird eine Erhöhung der Londoner Bankratc befürchtet. Banken setzten wenig verändert ein und gingen dann bei ruhigem Ge schält etwas zurück. Auch Eisenbahnen konnte» ibr gestriges Niveau größenthcils nicht behaupte», gmelikani'chc Bahnen ans London gedrückt. Bechweste fest, namentlich Kohlen, infolge günstiger Marktberichte. Realen lehr still. Privaldiskont 5 Proz. — Am SpirituS-Markt lagen nnswärliae Kansordrcs vor, infolge deren die Terminpreise etwa 0.50 Mk. anzoaen. Loco-Spiutns 70ec 38,80 oder 10 Psg. höher. De- Getreide-Markt war bc- die kalte Witterung und ans regeren Waarcnbegchr.
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