Dresdner Nachrichten : 07.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-07
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- Dresdner Nachrichten : 07.05.1899
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La n «a ^ V«rR»vkk!Q«»I !l vrWiiiier klmmpiixiier-IÄi'ili «npSodil tbr« 8,. »I L. 8. ^kaitkuprsju »ounorvieliootsn OI»n,uz,ax»vp (vollktLnüixsv Lrk»tr kür kr»nrÜ8i»ck» k'LdrrkLts bistsnä). »L0d rOtK« L.8»w»ON8ÜLl1S07 KlvULLSLr. k>ki»ä«el»K»n lv »IIsn 8tLür«v 8«seti»so» »«»« vorävr. joü»r«U vsrss«dvv e«m»j»^L«WsysrNssres^« GH Vrvsriva, Svestra»!,« 5, 4. III7, I. L»vaor«-v-^»pe«1It1oo kür ulls 2',lttwLAI». ^ !l. kür üiv vrosänsr t-U. Lkkekl^o-kovlroU« anlsr lV. LoUekllo» äer 8lled». SVKVS»MSMN»S«SV«^«^«^ I^irtL- imä Akv«>v-At»zx»Lii» j. ÜI. komlirtr M k jltivLi-kt 8 8 llotllvkersot 184L 2 aüä W i>Ll»llLttrLl»nilL blödst »tsts nur äs« Usus«» uoä Lsats ra billixstsn Krslsen. ^ 8olw6N8ekirm6 v. L. kvlsekks, SS ^aneustr.v. ÜH ^ tz 6Z4» Berliner Sladlvnordnelen. HosnachrichtiM, Hochwasiernachrichlen, Nalional-Soziaien t . 46V Fpilglt. Elbgau-Sängrrbund. Dresdner Turner-Klub Deutsche Kunstausstellung. Ehrliches ü , Sächsischer Musikschule. ! Sonntag, 7. Mai 1899. Berliner Stadtverwaltung. DaS gespannte Berhäftniß zwischen der preußischen Regierung und der Berliner Stadtverwaltung, das in dem immer länger sich auSdehnendcn oberbürgermelsterllchen Interregnum der ReichShaupt- jtadt. sowie in dem Streite um das Friedhossportal für die März gefallenen leinen prägnanten Ausdruck findet, beschränkt sich mit der Spannweite seines Interesses nicht blos aus daS Weichbild Berlins, sondern zieht die Aufmerksamkeit weiterer Kreise aus sich Handelt eS sich doch dabei um den Auslrag einer grundsätzlichen Frage, die für das gelammte Gebiet der kommunalen Selbst verwaltung von Bedeutung ist: um die Frage nämlich, ob eine von radikalen und sozialdemokratischen Oppositionsgelüsten be herrschte Gemeindevertretung der staatlichen Autorität in An gelegenheiten von öffentlich rechtlichem Charakter ungestraft Schach zu bieten und fortgesetzt die eigenen parteipolitischen Trümpfe gegen die höheren staatserhaltenden Rücksichten auSzuspiclen wagen darf, oder ob nicht vielmehr ein solches Verhalten mit Nolhwendia- keit die endliche Nemesis in Gestalt eines korrigirenden staatlichen Eingriffs in die zu Unrecht auSgeübten Seldstvcrwaltungs- befugniffe herauSsvrdert. Für Berlin kommt überdies noch der besondere Umstand hinzu, daß dort die Beziehungen zwischen Regierung und Stadkvertretung mit gewissen Imponderabilien ver- Mrickt sind, die mit der Eigenschaft der Rcichshauptsladt als Sitz des kaiserliche» HvflagerS zulammenhängen. Man darf daher wohl sogen, daß Aller Auge» tm Reiche aus die Vorgänge gerichtet sind, die sich seit einiger Zeit zwilchen der preußischen Regierung und de, Berliner Stadlvertretung abspielen TaS hervorstechendste Merkmal der rcichshauptstädtischen Selbst verwaltung ist die sozialdemokratische Vorherrschaft unter der Führung deS Herrn Singer, neben oer selbst die freisinnige» Kolonnen nur als untergeordnete HilsStruppen erscheinen und die sogar den bei Weitem gemäßigteren und höheren Erwägungen zu gänglichen Magistrat vielfach mit zu einer Art von Gefolgschaft zu zwingen weiß. Herr Singer übt in der Berliner Stadtverwaltung eine Macht aus. die an den Nattensängc: von Hameln erinnert ^ wenn der sozialdemokiatische Führer seine Lockpseise ertönen läßt, io läuft ihm AüeS scheinbar willenlos nach. Diese beherrschende Stellung des Herrn Singer und der slaatsikindltche Mißbrauch, den er unausgesetzt im Klause der Jahre mit ihr getrieben hat. haben allmählich die Verhältnisse bis zu den, offenen Konflikis- zusiand zugcspitzt. indem sich die Berliner Stadtverwaltung zu, Zeit gegenüber der preußische» Regierung befindet. Es scheint, als wenn sich in der Mehrheit der Berliner Stadt Verordnctcnvcrsammlung bereits allerlei Befürchtungen vor den möglichen Gefahren der gegenwärtigen Lage geilend gemacht hätten. Daraus dürfte wohl der eiulenkende Beschluß zurückzusühren sein, den die genannte Körperschaft jüngst in der Lberbürgermcister- Affalre gefaßt hat. indem sie mit 71 gegen 29 Stimmen den von einem Häuflein extremer Freisinniger eingcbrachlcn Antrag ablehnte. kraft dessen wegen der Verzögerung der kaiserlichen Bestätigung sü, dir Wahl deS Herrn Kirschner zum Oberbürgermeister eine schwülstige und hochtrabende Anfrage an den Minister des Innern gerichtet werden sollte. Sogar Herr Singer hatte diesmal seine Getreuen angewiesen, gegen den Antrag zu stimmen. Formell wurde diese Haltung allerdings mit der bombastischen Redensart begründet: .Die Sozialdemokraten seien zu stolz, um sich mll einem Gesuch an einen Minister zu wenden', in Wirklichkeit aber Hai Herr Singer offenbar ein Haar in der Suppe gefunden und möchte vorläufig Alles vermeiden, waS die StaolSregierung noch weiter reizen uird die Lage verschlechtern konnte. Man wird gespannt daraus sein dürfen, ob die richtige Em pfindung. daß die Dinge an der Grenze des Erträglichen für die Staatsregierung angelangt sind, auch in Sachen des Friedhofs- Portals in der Stadtverordnetenversammlung zum Durchbruch gelangen wird. Der Verlauf der Angelegenheit ist bis jetzt folgender: Nachdem zunächst mehrfache aus der Initiative des Herrn Singer hervorgegangenc Beschlüsse zur Ehrung der März gefallenen. die ein unverkennbar sozialrevoluttonäres Gepräge trugen, von der Regierung beanstandet worden waren, einigten sich schließlich beide städtische Körperschaften Berlins dahin, daß eine würdige Herstellung des Friedhofes der Märzgefallenen staltfinden und u. A. ein schmiedeeisernes Portal mit entsprechender Inschrift errichtet werden solle. Für daS geplante Portal wurde unverzüglich bei dem Polizeipräsidium die Bauerlaubniß nachgesucht, diese jedoch, nach längerem Zögern mit der Entscheidung, versagt. Gegen die Verweigerung der Bauerlaubniß reichte der Berliner Magistrat die Klage im Verwaltungsstreitverfahren bei dem Bezirksausschuß ein. Vor Kurzem fand in der Sache ein Termin statt, und bei dieser Gelegenheit wurde der klagenden Partei von Selten deS Präsidenten des Gerichtshofes nahe gelegt, daß sie in ihrem eigenen Interesse am besten thäte, nicht den schroffen RechtSstandpunkt zu urgiren, sondern sich zu einem Vergleiche herbei- zulassen, zu dem sich der Polizeipräsident als beklagte Partei auf der Stelle bereit erklärte. Der Vertreter des klagenden Magistrats erbat sich jedoch erst noch eine Bedenkzeit behufs Jühmng von Unterhandlungen mit der Stadtverordnetenversammlung. In zwischen hat der Magistrat an die zweite städtische Körperschaft den Antrag gelangen lassen, mit ihm über die gütliche Beilegung des Vev» waktungSrcchtSstrriteS kn gemischter Deputation zu verhandeln. So stehen die Dinge letzt, und die Frage ist also nunmehr, welche Haltung die Stadtverordnetenversammlung einnehmen wird. Für den un befangenen Bcurtheiler zeugt die Stellungnahme der Negierung von einem hohen Maße von Entgegenkommen. Sowohl die Ver- gleichsanrcgung durch den Vorsitzenden deS Bezirksausschusses und daS sofortige Eingehen daraus seitens des Polizeipräsidenten sind Vvllgiltige Beweise für den ernsten Willen der Regierung, ihrerseits Alles zu thun. waS sich mit der Wahrung der staatlichen Autorität nur irgend verträgt, um folgenschwere Weiterungen zu ver meiden. Auch inhaltlich ist der vorgeschlagene Vergleich derartig, daß der Stadtverwaltung, wie man zu sagen pflegt, keine Perle auS der Krone fällt, wenn sie sich darauf einläßt Die Regierung hat sich nämlich mil einer .würdigen Herstellung' deS FriedhoteS im Ganzen ausdrücklich einverstanden erklärt, und verlangt nur die Beiseitelassung deS demonstrativen Portals und der nicht minder demonstrativen Inschrift. Wenn die Berliner Stadtverordnetenversammlung es wirklich aus sich nehmen sollte, die in so eftiwandsreier Art von der Regierung gebotene Hand schroff zurückzuweisen, so würde sie sich tn allen ruhlg denkenden Kreisen selbst das Uriheil sprechen, daß sie den Bogen weitaus zu straff ge spannt und für alle etwa kommenden schärferen Maßnahmen der Staatsregierung die Verantwortung tu geradezu srivoler Weiie aus sich geladen habe. Die Unhaltborkest der gegenwärtigen Zustände springt so scharf tn die Augen, daß beispielsweise selbst ein so entschieden liberales Blatt wie die .Nat.-Ztg ' erklärt, cS könne „keinem Zweifel unterliegen', daß die seit Jahrzehnten vtelsach erörterte Frage, wie die ans kleine und mittlere Städte berechnete Städte- vrdnung dauernd brauchbar für ein Gemeinwesen von 2 Millionen Einwvhnenr zu gestalte» sei. .in absehbarer Zeit eine Lösung un bedingt erheische» werde'. Gleichzeitig sind noch weltrrgehende Mulhrnaßungen ausgetnucht. die darin gipseln, daß die Berliner Selbstverwaltung überhaupt abgeschofst and eine staatliche „Spree- präseltur" eingerichtet werven lalle. Gerüchte dieser Art werden jedoch als grundlos bezeichnet und sie scheinen in der Thar nur von sozialdcmokratiichei Seile in der tendenziösen Absichi genährt zu werden, um gegen die Regierung zu Hetzen. Trotzdem thäte» die Herren Singer und Genossen gut zu bedenken, daß derartige Pläne ans keinem anderen Wege sicherer an daS Ziel einer ernsthasten Erwägung und Erörterung geführt werden könnten als durch die Fortsetzung der brshcr gerade von sozialdemokratischer Seite be liebten Obstruktivnsvolitik in der Berliner Stadtverwaltung. Wenn die maßgebenden Reglcrringskreise einmal zu der unabänder liche» Erkenntniß gelangen iollten, daß der von der Sozial demokratie ini Bunde mil dem extremen Freisinn ausgeübte Ter rorismus in der Berliner Stadtverordnetenversammlung die Ver waltung der ReichtShauvtstadt an der gedeihlichen Erfüllung ihrer kommunalen Ausgaben dauernd hindert, indem er eine «rsvrieß- liche kommunale Arbeit durch politisch» Quertreibereien unmöglich macht, dann wäre auch die NvthwenLigkeit von staatlichen Zwangs maßregeln gegenüber der reichShaupksiädliichen Selbstverwaltung tm Interesse der ungeschmälerten Aukechterhastung der staatlichen Autorität sowohl wie der kommunalen Wohlfahrt unweigerlich gegeben. Man ist vtelsach geneigt gewesen, daS lange Zaudern der Regierung mit der Entscheidung in der Oderdürgecmcistersragc als ein Zeichen von Schwäche auSzulcgen, und daraus den Mangel an Energie zu einem einschneidenden Vorgehen zu folgern. Das geht mit Entlchledcnheil zu welk. Welche Gründe immer für die vrrzögerliche Behandlung des Falles maßgebend fern mögen, so weil sind wir im Deutschen Reiche denn doch noch nicht, daß eine preußische Regierung daran denke» könnte, vor Herrn Singer und Genossen aus dem Gebiete der kommunalen Selbstverwaltung zu knpituliren. Herr Singer und »ine Freunde haben es selbst in der Hand, den Eintritt unerwünschter Eventualitäten zu verhindern in deni sie sich freiwillig und rechtzeitig in ihre Schranken bannen Andernfalls werden die Vertreter der staatlichen Gewalt ganz sicher dafür zu sorgen wissen, daß die sozialdemokratischen Bäume auch in der Reichshauptstadt nicht in den Himmel wachsen, so oder so. Thore in Bewegung, wo Simson an der Seite seiner ihm voraus- gegangenen Gattin zur letzten Ruhe bestatte! wurde. Berlin. Die Mittheilung, daß die Türkei ihre Vertreter aus der bevorstehenden Abrüslungskonserenz im Voraus anweisen werde, sich der von Deutschland abgegebenen Stimme anzuschließen, wird oementiri, ebenso die Nachricht der ,.Daily News". Graf Murawiew habe bei der deutschen Reichsregieruna gegen die Er nennung des Pros Frhr. v. Stengel rum Dclegirten bei der. Friedenskonferenz im Haag sreundschaslUchc Vorstellungen erhoben ; endlich die Variier Meldung, wonach der deutsche Botschafter. Graf Münster, dieser Tage dem franzöiischen Minister des Aeußererr nochmals erklärt hätte. Dreysus habe niemals mit deutschen Be amten Beziehungen gehabt und wonach der Botschafter sich bereit erklärt hätte, den Briefwechsel Schwartzkoppen'S mit Henry, welcher der wirkliche Verräther sei. vorzulegcn. — Londoner Meldungen versichern bestimmt, daß alle dorkselbst bezüglich Südafrtkas ver breiteten Alarmnachrichten theils gänzlich unbegründet, theils un geheuer übertrieben seien. Bon einer akuten Krise in Sachen Transvaals zu reden, liege, bisher wenigstens, kein Anlaß vor. — Dem Reichstage ist der Gesetzentwurf einer Rerchsschulden- Verwaltung zugegangen; derselbe saßt nur die bestehenden gesetz lichen Vvnchristcn zusammen. Berlin, lieber das Steigen der vom Riesen- und Erz gebirge kommenden Flüsse wird folgendes Weitere gemeldet: Bober und Queis steigen stark. In Tharandt wurde eine in Abbruch begriffene Bnicke von der Weißeritz zerrissen, wobei ein Feuer wehrmann leicht versetzt wurde Die Elbe steigt langsam. s Anlaß der heutigen Tholuck-Gedächt- ernannte die theologische Fakultät die ie Rothstein-Halle und Halle lSaales. ieter A o 2° Fernschretb- uav Kcrnfprcch-Bertchte vom 6. Mai. Berlin. Ju der neuen Kirche am Gendarmenmarkte fand heute Mittag die Trauerfeier für den verstorbenen Reichsgerichts präsidenten a. D. v. Simson statt. Als Vertreter des Kaisers waren die beiden ältesten Söhne des Prinzen Albrecht von Preußen, Prinzen Friedrich Heinrich und Joachim Albrecht, als Vertreter de, Reichsregierung, der Reichskanzler Fürst Hohenlohe in Be gleitung des Finanzministcrs v. Miguel erschienen. Das preußische Staatsministerium, die Reichsämter, der Bundesrath, der Reichs tag und der Landtag, die Gelehrtenwelt, die Stadt Berlin waren durch zahlreiche Mitglieder vertreten. Als Vertreter des Reichs gerichts wohnten Präsident Dr. v. Oehlschläger, SenatSvräsident Dr. Löwenstein und einige Räthe der Trauerskier bei. Die Ge- dächtnißrede hielt Prediger Kirlsz. An der Wende des Jahr hunderts, sagte er. ist simson hinaegangen, der den Pulslchlag dieses Jahrhundert- suhlte, der mit uns geträumt und gesudelt, der an der Sehnsucht unseres Jahrhunderts innigsten Antheil nahm und die Erfüllung dieser Hoffnung noch geschaut hat. Er war ein Glücklicher, ein Gesegneter des Herrn, ein Träger deS Recht», ein Prophet, dem es vergönnt war, die Erfüllung noch zu erleben. Wir wollen sein Gedächtntß und sein Vermächrniß in Ehren halten. Und Du. Deutsches Volk, halte fest, was der Entschlafene für Dich mit errungen hat I Nach der Trauerfeier setzte sich der imposante Leichenzug nach dem Jerusalemer Kirchhofe vor dem Halle'schen nißseler de, Universität qutzerordcntltchcn Prosessoren der Theolog! Dalman-Leipjlg. sowie den Missionsdirektor Euner - Herrnhut Ehreiidokloren. Breslau. Hier herrscht andauernd heftiger Regen bei mehr fachen Gcwitlererscheinunaen. Aus Svrotiau wird gemeldet, daß insvlge der anhaltenden Regengüsse das Wasser des Bober undj der L-protta bis an die User gestiegen ist. AuS dem Gebirge wird weiteres Sleigcn des Wassers gemeldet. H i rs ch berg iSchlcsien). Seil gestern fortdauernd Regen ! welker Bober und Zacken ausgetreten. Die Sandvorstadt ist zum Theil überschwemmt. Es regnet weiter. Solingen. Die Kaualkvinmission des Abgeordnetenhauses! ist heute Mittag aus dem hiesigen Süddahuhose eingetroffen. Witten. Der hiesige Arzt Dr Gerdes wurde gestern Abends beim Uederschreiten des Bahngleiies von einer Lokomotive erfaßt und aetödtct. Wien. In ganz Oesterreich-Ungarn herrscht große Kälte,^ Aus allen Landeslycilen werden heilige Schneefälle gemeldet, die aus allen Kulturen viel Schaden anrich'cn, Paris. Heute Vormittag begaben sich mehrere Minister m Freycinet mit der Bitte, von seinem Entschlüsse abzuiehen j Freycinet erwiderte ihnen jedoch, daß sein Alter und die Anstreng-! ungen der letzten Monate ihm nicht gestatteten, das Portefeuille!^: des Krieges zu behalten. Paris. Eine offiziöse Note tbeilt mit: Freycinet verhehlte nach Schluß der gestrigen Sitzung der Depniirtenkammer dem Ministerpräsidenten Dupuy gegenüber nicht, daß die Vorgänge iir derjclben ihm den Gedanken nahe gelegt hätten, seine Demission ni geben. Dupuy versuchte ihn von seinem Entschlüsse abzubringen. Freycinet erklärte jedoch in dem dos Demissionsgesuck enthaftenden schreiben an Dupuy von heule Vormittag, er glaube, obwohl er es bedauere, sich von seinen Amlsgenossen trenne» zu müssen, dennoch von seinem Entschlüsse nicht abaehen zu können. Bei ruhiger Ueberlegung sei er nur noch in seiner ersten Auffassung der Vorgänge in der gestrigen Kammersitzung bestärkt worden. Paris, Der Senator Moncstir ist zum Minister der öffent lichen Arbeiten ernannt worden. — Das Gelbbuch über daS eng lisch-französische Abkommen betr, Bhar-e!-Ghazhar ist in der Kammer vertheil! worden. Aus den Dokumenten sind nur Depeschen deS Ministers Delcaffs an den Botschafter Combo« vom 7 März zu erwähnen, in welchen Delcaffs erklärt, er habe, um eine Behand lung der egyvtischen Frage zu vermeiden, von vornherein gewollt, daß sich an das Abkommen über den Niger vom 14. Juni 1898 ein Abkommen über Bhar-el-Ghazhar anschließe. Paris. Ein junges Mädchen im Gefängniß von Amiens, welches der Kassationshos kommissarisch hat vernehmen lasten, hat erklärt, daß Henry mit einem Gehilfen »ine Korrespondenz unter einem Baume im Waide von Marly vergraben habe. Sie sei in: Stande, den Platz wieder zu finden : sie habe zu Henry Beziehungen gehabt und öster Broschüren und Schriftstücke sür ihn abaeschrieben. Da das Mädchen bereits kürzlich eine Aussage gemacht hat, welche vom Kassationshos bestätigt worden ist. so glaubt man, daß auch diese Aussage auf Wahrheit beruhen könne Mailand. Die „Pcrseveranza' meldet: Die Besetzung de' Sanmunbai soll am 12. d. M. staltfinden. Madrid. Die Regierung wandte sich, da auch Aguinald,' sich aewctgert hat. mit den Spaniern über die Freilassung der spanischen Gefangenen zu verhandeln, nach Paris, mit den: Er suchen. der französische Botschafter in Waihington möge mit der Regierung der Vereinigten Staaten in Verhandlungen treten, um die Freilassung der Gefangenen durchzusctzen, gemäß der Festsetzung des Friedensvertrags. London. Nach offiziösen chinesischen Meldungen beansprucht angeblich Frankreich als Kompensation für die Ruhestörung tu Szetschuan u. A. einen Landstrich von 33 englischen Meilen, den Nantsekiana von Jtichang bis Schengt» entlang, und das Monopol aller Petroleum- :md Kohlenlager in Szetschuan. Edinburgh. Das Mitglied des letzten Ministeriums der Kavkolonie Sivewrigst erklärte in einer Versammlung, daß der Friede in Südafrika gegenwärtig nicht ernstlich bedroht sei. Er fügte hinzu, es gebe seiner Uederzeugung nach nicht die geringste " ' hieben. Lösung Gouverneur Milner zuiammenkommen könnte, um die ganze Sachlage zu be sprechen, würden alle Besorgnisse binnen kurzer Zelt schwinden. Die Berliner Pörse eröffne» heute still und reserdirt: auch Kontreminen verhielten sich zunächst abwartend. Von aus wärts fehlte jede Anregung. Die ersten Kurse am hiesigen Platze erfuhren gegen gestern unerhebliche Abstriche. Banken still, nur Hnndelsankheile lebhafter und höher auf Gerückte über bevor- tehende neue Unternehmungen der Handelsgesellschaft. Bergwerke fest, Hütten still trotz der glänzende» Berichte von der Düffcl-
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