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Dresdner Nachrichten : 23.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-23
- Monat1899-05
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.05.1899
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Briefkiste«. C^oo. „Bitte mir mitj - - M. littutheilen, kn die wievielte städtische Gteuemasse ich gehöre, wenn ich rls Staatseiiikonimensleuer die 10 Klasse bezahle, was meinem Einkommen auch entspricht Letztes Jahr habe ich tue 8 Klasse städtische Einkommuisteu« bezahlt, doch dieses Jahr bin rch i» die 9. »lasse eingeschntzi. bei der gleichen Klasse (10.) Staatseinkommenslcuer.' — Sic sind ledensalls Beamter und werden als solcher zur Eonimunalstcn« nur nach Ls Ihr« Einkommen herangezogen, Gesetzt den Hall, Sie haben 2000 Mark Gehalt, dann werden Sie in die 1V. Klasse der Staatseinkommensteuer (1901—2200 Mark) eingeichätzt. Mr die Gemeindeeinkommensteuer kommen aber nnr<1<W>M. in Ansatz, bis zu welchen. Betrage gerade die 8. »lasse reicht. Erhöht sich ihr Gehalt aus 2200 Mark, dann bleiben Sic zwar noch in der 10. Staatseinkonimettsteucrklassc, kommen aber, weil M, Ihres Gehalts letzt mehr als 1600 Mark auSniachen, bezüglich der städtischen Steuer in die 9. Klasse Ihre zweite Frage, das Abbrechen der Barthaarc betr., ist erst vor 11 Tagen Gegenstand einer Brief- kastcnnotu gewesen. ."»Ein Freund der Dresdner Nachrichten. <20-'Pfg ) Im Briefkasten von, 27. Februar fragte Tichein 7ljährigcr Unkel, was das Alpdrücken eigentlich wcrc n. s. w. Svltcdei» 71,ährigen Unkel Dein Naht nicht geholfen haben, dann sage ilnn, daß er seine Atresse in Deiner Erpedirio» nicderlegt unter 21. B. >2. Da will Ich einmal mit dem alten Ilntel schprecheu. Es ist Dich sehr traulich, das; Er halb taup ist aus diese Weise von Mentsch- lich« Unterhaltung fast ausgeschlvßcn. Ich tomc den 10. oder 17. Juni, wenn es die Wieternug erlaubt, Bvrmitag 10 Uhr in Deine Erpcdiciv» und frage nach. Ich sage uichr, ich kan Ihn, Helsen. Ich wil aber versuchen, wen es noch nicht besser ist. ob viclcicht aus meine auordnuug daL 'Alpdrücken beseitigt lucrde» kennte. Ich bin kein Arzt, auch etwa lein Pfuscher, der Leuten Geld abnimt, ich bin nicht reich, ick bin nicht arm und wen der Unkel nicht weit von Deiner Residenz wohnt, eine oder bar Marl sahracld wil ich aus meine» Mietet dazu verwenden. ohne 1. Pfcnig von dem Uulel zu beanschnrnche». Gcwies; würde der alte Unkel sreide haben, wen Er durch die Frage an Dich von den Uuahnnemlichkeit befreit würde." - Das glanbc ich selbst, -hoffentlich kommt den, alten „Unkel" die Notiz zu Gesicht, damit er sich meldet, um Deine» in so »ncigennütziger Weise gebotenen Rath entacgenzunehinen. Ratiborcr N esse. <2 > Psa.l „Ich besitze die viel gesuchte rothc sächsische Drcierinarkc. Welchem Privatmann oder Geschäft könnte ich dieselbe unbedenklich eiusendeu. und welchen Preis ungefähr erzielen?" — Aniwneire nur, daun werden sich schon Käufer »leiden. ZS A b o n n e n t i n A. G. „Bei Eftlegcnlieit mein Rar» tätcntästchcn einer Musterung unterziehend, fand ich einet. 789. Glaubst Du, das; sich du- - Glanb's kaum. Vielleicht ein sich die Scckadetlcuschulc interessante» Pathenbries v. für ein Käufer linden würde?" paar hundert Jahre später. «*« Bulgaria. „Wo befindet der Kriegsmarine?" — In Kiel «*« '.stichle Wespenlnitte. lttOPsg.) „Lieber Onkel! Kannst Du mirnicht auS dem Dickicht Helsen? Ich bin 19 Jahre und habe ein Gewicht von 70 Kilo, trotzdem ich von früh ' A> Uhr bis 'Abends 9 Uhr auf den Beinen bin. Dabei esse ich gar nicht viel." — Das; der liebe Gott es doch 'Niemandem recht machen kann. Die Eine klagt über zu grvtze Magerkeit und möchte von mir ein Krnftvulver empfohlen haben, das ihr Gewicht womöglich in 1 l Tagen ver doppelt, die Andere klagt den Himmel an, daß er sie zn dick und schwer werden läßt. Sei froh, da» Du für künftige Eventuaiitätcn etwas zuzusetzen hast. Einc orme Trvstlos e. „Ich bin eine anständige, arbeitsame Frau, habe zwei kleine Kinder und das dritte ist zu er warten. Mein Mann hat sich dem Munke derart ergeben, das; er nirgends mehr 'Arbeit bekommt. Meine Kinder bedürfen der mütterlichen Pflege, trotzdem mus; ich jetzt ans 'Arbeit gehen, um für meine Kinder das nothdürstige bischen Lebensunterhalt zu ver dienen. Meinem Manne kann ich die Kinder nicht anvcrtraiien und so gehe ich in größter Sorge nm dieselben früh fort und Abends nach Hause. Giebt es denn kein Mittel gegen Trnnk sucht oder «ne Heilanstalt, wo mein Mann ausgenommen würde? Er ist gras; und stark und würde in einer Heilanstalt noch etwas verdienen können." — Sie Acrmste! Wenn Ihr Mann durch das Laster der Trunkstichk nicht schon znni Idioten geworden ist und noch lichte Augenblicke hat, dann versuchen Sie es doch noch ein mal, dem Bcdauernswcrthen mit grösster Liebe Vorstellungen zn machen. Geben Sie ihm gute Bücher in die Hand, die in der Bibliothek des Dresdner Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke zu haben sind, dessen Bureau sich Wasserstraße 7, hier, befindct. Wenn Alles nichts Hilst, dann fragen Sic doch einmal brieflich bei dem unter der Leitung des Herrn Tr. Römer stehen den Triiikcrnsnl in Elsterberg (Vogtland) an. ob cs eine Möglichkeit giebt, Ihre» Mann gegen zn leistende 'Arbeit dort nnterziibriiigen. «** Zwci Vogtländer. „Tn hat uns neulich Jemand erzählt, »i Dresden wäre das Radfahren gar nicht wehr an der Tagesordnung, und eine Dame sähe man höchst selten aus dem Rade. Ist das wahr?" — Na. da habt Ihr Euch aber einen an sehnlichen Bären ansbindcn lassen! Bei nnS blüht der Radsähr- sport noch lustig und wenn Ihr Euch nächstens einmal ans die Socken macht, um der Residenz einen Besuch abzustcitteu, löunt Ihr Euch mit eigenen Auge» davon überzeugen. Aber hübsch nufpassen müßt Ihr, damit Euch Keiner umrcisst, den» die Rad fahrer machen alle Wege und Stege unsicher, lind unsere Damen sollen sich das Radeln abgewohnt haben? Davon habe ich noch nichts gemerkt! Vom frühen Morgen an sind sie aus dem Damme; Junge und Alte sitzen elegant auf dem Stahlross, in moderner Sportkleidung ... gethciltcr Rock, oder Pumphosen ... und selbst Großmütter strampeln mit ihren Enkeln um die Wette. Auch für die Hunde ist durch eine neue Erfindung gesorgt worden. Sie brauchen nicht mehr trübselig zu Hans zu bleiben, oder dem Rade athemlos nachzulausen, sondern Flick und Troll sitzen behag lich aus einem bequemen Bänkchen hinter dem Herrn oder der Herrin, lassen sich spazieren fahren und betrachten die Gegend mit prüfenden Blicken von oben herab. Gleichzeitig mit dem Wauwau--Rover ist auch das Restaurant-Dreirad crfnndc'.! worden, das den Zweck bat, die ans der Landstraße dahinsausciide» Radler mit warmen Mahlzeiten zu versorgen. 'Aus einen« Gas kochapparat steht die Bratpfanne, in einem Schränkchen zwischen den Rädern sind die Sveisevorräthe aufgehoben, ei» Zelt ans Segeltuch bedeckt die fliegende Küche und seitwärts ist die Speiscnkarte angebeftet, damit man gleich beim Vorüberfahren sehen kann, was das Menu beute bietet. Z. B.: Wandcrcr- Beefsteaks, Kometenschnitzel, Herkules-Ragout. Blitzkuchen rc. Wenn Ihr Euren Besuch rechtzeitig bei dem Inhaber des Restau rants-Dreirads anmeldet, wird er ohne Zweifel Sauerbraten mit vogtländischen Klüsen für Euch parat baden! Nichte Lore. ,60 Psa.l „Wo stammt das geflügelte Wort her: „Der Bien muß!" Was damit gesagt sein soll, weiß ich wohl, aber den Ursprung des Wortes möchte ich gern wissen." — Es giebt eine alte Anekdote von einem Reisenden, der im Ausland Bienen von der Große eines Schafes gesehen zu haben vorgab. während die Bienenkörbe nicht größer gewesen seien, als die rn der Heimath und der dann auf die Frage, wie die Biene» dann hineinkämen, zur Antwort gab: „Dafür lasse ich sie selbst sorgen". Diese Anekdote hat Wilhelm Eamphausen (geb. 1818) m den „Düsseldorfer Monatsheften" illustrirt und einein für sein Vaterland begeisterten Russen die volksthünilich gewordene Antwort »Der Bien' muß" in den Mund gelegt. »*, Guttlicb A. <Ä> Psgtt „Lieber Unkel, bitte gib mcr «nol richtge Nochriat. Do ich olle Wnchcn rei gcsohren kinne zn Margthallr, i bin hing« Nodebarg har, to kchrg dv »wngmol in Nciischiad ei, do ho ich schn mongmol von bau neuen HanS Horen sah», nabmlich von den StäntchanS. dos sc wnlten bei dar Prllchen Treppe hin baun. Do wil ich kor nie glauben, ich tenkc imer weil mer vum Dorfe is. wulln sie en veralbern. Es wär dag schade drim iin de Derasse. nn was fers Fnrwark sn schnn tt pissel enge is, das kan dar Stadhtrat bei euch gor ni zugahn. gibt da na bloß aeniink bei euch, in d« Ncnschtad. oder o rn inndclhafen. was snnst dar ösel hies. Dar is nu wek, do is o do noch n schien« Blaz bei d« Rinkstrasse, wn sunstcn der Garden war un na bläzn gscbts na vnle bei euch, wenn ihr das zu gabt do wesch nie, wasch dünken snl vnn euch cndweter bat ihr do n' rädel zu vielt oder zu Wink in Drüsen in euren töppen." — Schdille bistc, Guttlieb! Eich Dnrfteifeln gieht das gar «lischt on, wn mir nnscr Schdändehans hinban'n. Mir reden Elch o »ich nein, wenn Ihr ämol ä neies SchbritzenbanS bau'» wnllt «*« A- Mülle r. Antwort: Sie erbosen sich über angeblich dämliche Auslagen und fragen selbst, ob die Herren den Trauer flor um den linken Ober- oder Unterarm zn tragen haben. Wie reimt sich das zusammen? P. T. „Im Dezember v. I. kaufte ich auf Veranlassung ein« Dame, welche sich als Frau Sansson vorstellte. Billets für ein Vokal- und Jnstrumental-Concert ab. Das Emreert wurde laut Inserat angeblich wegen Unfalls ein« mitwirkendeu Leipziger Dame verschoben und die Billetinhaber aus „später" »«tröstet. Tic Saison ist vorüber, aber man hat vom Saiisson-Concert weder etwas gekört »i ch gelesen." — Darauf ist schon vor einig« Zeit einem anderen Interessenten die Antwort gegeben worden, daß die Inhaber von Billets zur „Soiräe Sansson" anscheinend um eine Erfahrung reicher geworden sind. Nichte Martha. <20 Pfg.) „Wo hat der Allgemeine Dresdner Buchdrucker Gesanasvcrein sei» Vereins-Lokal?" — Im Restaurant „Germania", Alvrechtstraße 41. «"«Blumenfreund. 'Antwort: Tie große Deutsche Gartenbnil-AiissteUnng z» Dresden findet unter den» Protektorat Sr. Maiestät des Königs 'Albert vom 27. 'April bis 7. Mai nächsten Jahres statt. Die Ausstellung ioll das Gesammtgebiet des Gartenbaues und alter Pflauzenlulturcu umfassen. Jeder Gärtner und jeder Freund des Garten oder Obstbaues kann die selbe beschicken, gleichviel, welcher Nationalität derselbe angehört, ebenso alle Industrielle», Gewerbetreibende» und Künstler, die Produkte des Garten oder Obstbaues Herstellen oder deren Erzeug nisse zur Förderung des Garten- oder Obstbaues bestimmt sind. Amuelduugeu babeu spätestens bis zum 31. März looO zu erfolgen und sind au das Geschästsnntt der großen Deutschen Gartenbau- Ausstellung, Dresden, zn richten. i?» Stammtisch „Deutsche Einigkeit". „Behufs Schlichtung eines Streites ersuchen wir den Brieskastenoiikel um Anskunst, wie der Schornsteinfeger hieß, der die Festung König stein einmal erstiege» hat und wann die Ersteigung stattgestmde» hat re. ?" — Der Verwegene hieß Sebastian Abratzkn. gebürtig ans Mohlis, Krek'hanplmaunschast Leipzig, und erstieg die Festung Sonntag den to. Mär; I8!8, indem er sich nach 'Art der Schorn steinfeger mit dem Rücken und den Knien in einer im Durchschnitt etwa 1 > ? Elle» breiten Felsempalft empor arbeitete. TaS Wagnis; gelang, doch fand der damals 1« Jahre alle 'Abratzkn. oben an- gctonimcn, nicht die erwartete Anertcinning für sein Unternehmen, sondern wurde in Fesseln gclecst und eingclocht. 'Nach 12tägiger IlntcrstlchungShast wurde ec scdvch als ungefährlich wieder i» Freiheit gesetzt und mittelst Zwaugspnsscs üb« Dresden-Wilsdruff in seine Heimath MalstiS gewiesen. M. O. P., Meißen. „Durch einen Witz in Ihrer Sonu- abeuvsbeilagc vom o. 5. !?». bin ich aus plumpe Art grob beleidigt worden. Es betrifft das Bild mit dem Landstreicher, der das Buch „Pollp's Lieder" hält rc. Da ich den Einsender aus jeden Fall zur Rechenschaft ziehen will und muß, !o bitte ich Sic hvstichst um de» 'Namen desselben: vielleicht lönucn Sie mir auch Stand, vor Allem 'Abscuduugsort neunen. Bitte thuu Sie nach meiner Bitte und geben Sic oo geben Sie), jo bald es Ihnen möglicb, Ant. wort." — Durch Ihre Zuschrift sind wir veranlaßt worden, uns zunächst einmal „Polln s Lieder", von deren Existenz wir bisher leine blasse Ahnung hatten, zu verschaffen. Das Glück war uns auch hold .. „Polln s Lieder" liegen vor uns und wir müssen ge stehen, der Einband des 9j Seiten umsasscnde»Büchleins ist nicht übel. Schauen wir olio hinein und überlassen es. da wir ja nicht die 'Absicht haben, den gesiumnten Licderichatz in uns ausziinclunen, dem Zufall, welche Perlen er uns beim Diirchblättern bescbeercn will. 'Aha, Seite 1t! „Neue Hasen" ... nicht doch ... „Nene Roten": „Hei, welche Pracht als Deine Rosen kamen! s AI hambrarcinch gleich lag cs in der Lust. ) Sic riefen wach mir Deinen tieben Namen s Mit ihrem feinen, einzig schönen Rosen dufl " Hin, das; die Rosen Rofenduft verbreiten, war uns bereits bekamst, daß cs dabei aber in der Luft liegt, wie der Oualm aus der maurische» Königsburg „Alhambra", «sichren wir erst aus „Pollv's Liedern". Man lernt doch in der Tbat nie aus. Blattern wir also weiter' . . . Seite IO: „Schwarzbrniines Liebchen, wie schön l Sind Deine Acuglcin die treuen! s Läßt Du mich tief in sic sehen, ! Werde ich lauge mich freuen. . . ." Sehr schön gesagt! 'Nur schade, daß man nicht «fährt, wie tauge sich Poll» gefreut haben würde, ob 14 Tage. 4 Wochen, oder gar noch länger! Doch weiter: „Schwarzbrannes Liebchen, wie frei s Flattern im Wind Deine Locken! s Wenn Tu au mir eilst vor- bei, s Könnten die Pulse mir stocken, s Liebchen, daß sie wieder gehn. I Schenk' mir Locken, hör' mein Flchn!" Auch nicht schlecht! Zwar ist es im Allgemeinen nicht sittc, vom Liebchen mehr als eine Locke zn verlange», ober na. wenn es daraus an- komutt, in's stocken gcrathene Pulse wieder in Gniig zn bringen, wird wohl eine 'Ausnahme erlaubt sein. Weiter, Seite 30 „Am Fenster" letzte Strophe: „Wenn's regnet, bleiben alle auS ! Und weg ist jedes Lachen; i Doch eine bleibet nie zu Haus, s Wenn's irgend geht zu machen s Sie rus' ich vom Fenster zur Thnre hcrci», I Und Heller alsdann blickt kein Sonnenschein." Ein tüchtiges Mädchen, das! Was irgend zn inachen geht, muß eben gemacht werden, und wenn cs Bindfaden reynet! . . . . Weiter Seite 39: „War bei meinem Lieb; ich wollt j Zärtlich mit ihr kosen. — 'Aber sie hat mir gegrollt — Und mich weg- gestoßen, s Kam nicht ganz zn mir herein ; s Auch nicht draußen blieb sic, nein. ! Zwischen Thür und 'Angel." Donnerstag und Freitag! Was muß das für ein schlankes Liebchen gewesen sein, bas zwischen Thür und 'Angel Platz hatte! . - „ Seite 43: Die Lieder: „Lust nnschuld'gcr Kinder Spiele s Schallt vom Platz am Wehr, s Und derselben laut Gewichte > Weckt Eriimeruiigs- ncsnhlc: > Lange ist es her.... Scherzend Helles, heitres Lachen s Hör' ich und Gewimmel > Ich auch brauchte einst nicht klagen, I Konnte einstmals lustig sagen: s 'Ach tlarblancr Himmel! . . . Wie ihr alle doch wohl wißt s In der weiten Welt, ! Lieben auch ein Spielen ist, s Spielen dann, wenn man sich küßt, I Aennchen mir gefällt .... Spielen macht die Kindcrschaar s Froh und tichtgesund, — Lieben auch in späten» Jahr, s Wie es mir gegangen war s In einem kühlen Grund .... 'Abends flch die Knaben s Von einander trenne». ! DieLeipielet haben, s Ich ging fort nach Schwaben, s Mag das scheiden brennen .... Morgens sind sie wieder — Spielend ans der Straßen, i 'Als ich kehrte wieder, ! Paßten andre Lieder: s Verlassen, verlassen .... Jene spielen weiter s Schmerz suhl' ich gar herben, l Werde nicht mehr heiter: > In Schlachten als ei» Reiter — 'Am liebste» möchs ich sterben." Genug! Wir wollen, um die Stiefelknechte im Preise nicht noch mehr sinken zn machen, die Blumenlcsc beenden und Ihnen nur noch den guten Rath geben, Ihre Absicht, unsere» Zeichner zur Rechenschaft zn ziehen, fallen zu lasse». Wer Sie veranlaßt hat, solches Zeug drücken zu lassen, wissen wir nicht, doch muß der Betreffende schon einen tüchtige» Zorn aus Sic gehabt haben. Daß übrigens der Vagabund in um«« humoristische» Beilage nicht der Einzige ist, der an „Pollv's Liedern" Kritik übt, zeigt folgendes, gerade zu rechter Zeit ans unseren RedaktianStisch geschneite Sonett aus be rufener Feder: Verzeih', wenn ich cS kühnen MutheS wage, 'An Dich. Erhob'»«, heute mich zn richten Ich kann es nur in Watten, einfach-schlichten. Mir fehlt der süße Wohllaut Dein« Sprache. Doch, daß ich Dir es endlich einmal sage: Ein Denkmal, Theurer, will ich Dir errichten! mußte» sich, um ihr r. Ta' In eincm ganzen Evklus von Gedichten^ Sing' ich von Deiner „Kühnheit" alle Tage. Denn als ich Deinen „Liedcrauell" gelesen, Bin ich thatsächlicb ganz perplex gewesen. Nicht weil geschrieben Du so öden Quark. — S' giebt And'rc noch, die Blödsinn schreiben können; Doch sind sic meist so feig', ihn zn verbrennen — Du ließest Deinen drucken — das ist stark! «"»Drei Hallenser. „In welchem Jahre und an welchem Tage brannte das Dresdner Hoftheat« ab? Wie ist daö Feuer ansgcbcochen und sind dabei Menschen n»,'s Lebe» ge kommen?" — Am 21- September 1869 kurz vor 12 Uhr Mittags zeigte der Krcnzthürmer den Brand des Königs. Hvstheatcrs an. Die Flammen loderten zuerst aus dem Tachstnhlc und den direkt darunter liegenden Fenstern heraus. Der Brand wuchs rapid und nahm so große Dimensionen an. daß die hcrbeigceilten Löschmann schaften ohnmächkig an der Riesenbrandstätte standen. WaS ge rettet werden konnte, wurde noch heraus geschleppt, Musik instrumente, Sessel, Thüren re. In der 2. Stunde traf der König, der mittelst Wagen von Pillnitz hierher geeilt war, an der Brandstätte ein. Die Gewalt des Feuers war trotz der herrschenden Windstille so groß, daß glühende Kohlen, glinnnendc Noten- tt f> Papiere rc. weit sattst und die Trottoirs schwarz färbten. Kronleuchters transportable Gasschlciuche zu verfertigen, wobei sie mit Benzin hantirten. Um den »»angenehmen Geruch der flüssigen Gnmmimnsscn zu verbessern, wollte Jnnghanns ein Räucherkerzchen anzünden und dabei singen unmittelbar darauf vor «hi streifen Feuer. Mit rasender Schnelligkeit . »m sich und die beiden .Klempncrgeyilsen Leben zu retten, eilends nach unten flüchten. Das Personal des BallciS rettete sich größtcntheils durch die Fenster. Um das Leben gekommen oder erheblich verletzt worden ist 'Niemand. Eine Anzahl 'Arbeiter, dir keinen anderen Ausweg mehr fanden, sliich trten sich ans den Balkon des ersten Stockwerkes, von den' sie sich dann an ihnen von der Feuerwehr zugeworfcnrn Seilen herunter ließen. PI N. 100. „A. behauptet, wenn nach Altenburger Regel Skat gespielt wird, hat Srhellensolv mit einen: Junaen das Vorrecht vor 'Null B. hingegen behauptet das Gegentheil und stellt 'Null mit einfachem Rothiolo ans eine Stnse, ivcii beide Spiele 20 Pvinis halten. Weiter behauptet A.. daß jeder einfache Grand über Null Onvcrt ginge, während B wiederum vom Gegentheil überzeugt ist. wett Nnll-Onucrt 40, der cinsache Grand nur 32 Points hält. Wer hat Recht ?" — Alte Spielregel bei», Skat ist, daß Null das erste Solo bedeutet, also vor Schcllcnsolo gemeldet wird. Ebenso verhält cs sich mit Frage 2. Grand gel t »bcr Null-Onvert. A hat diesmal in beiden Fragen 'liecht. E ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß auch nach B'S 'AiDitz, gespielt werden kann, doch muß dann diese Reihenfolge im '-spiel vorher ausgemacht werden. F Betr n bte Hausfrau. „Ich habe eine ganze Anzahl Hühner, die mir aber sehr viel Aergcr bereiten, ivcii sie. trotzdem sie gut gesütlcri werden, ihre Ei« iosort nach dem Legen wieder verzehren Was ist dagegen zu thun?" — Uni den unartigen Hühnern das Eierfrcffen unmöglich zn inachen. stellt man sich eine» Nisttasieu mit falschem Boden her oder legt aus den hölzerne» Nisttastei einen kleinen, mit starker Leinwand bezogenen Rahmen, so daß ii I, in der Mitte eine Verticsnirg bildet, und macht hier eine» E > schnitt in Form eines Kreuzes gerade groß genug, daß ein < 9 beauem hindurch schlüpft» kann. Legt nun die Henne, io tziltt das Ei durch den Schnitt in den gilt mit Spreu oder Huckicl ans gestillten Nistkasten. Man braucht dann den Rahmen nur ein wenig mit der Hand zn lüsten, um das Ei unverfthrt herans- znnchnien. P» Ungenau unk. Im „Großen Garten" wird das in großer Masse ansgeästeie oder durch Fällen von anszurotten ge wesenen Bäumen gewonnene Reist-; nach ver im Gauen be:n i> lichcn, an der Pirna'schen Straße gelegenen grotzen Sandgrnb' gebracht und da von oben ens mir vftftn Kosten mit Erde zn« gedcckk. Könnte seitens der Giittcnvcuvallunq diele bedeuicnde Masse von Reisig, rn Pansen gebracht, nickst lieber noch > - ärmere Leiste zn einem bestiininftn. geringen Preöe kniiilia instR o gemacht werden? Es würde ans dftft Weste l ich: mv eni Eni-. erzielt werden, svnden cs würde auch das veiräststliche Aivestsststm » nr das Zudecken des Reisigs in der gedachten Tanstgrnbe nicht zu verausgaben sein." — Daraus antwortet die Königs Obergarlen direktst'»: Tie Verwaltung ocS Große» Gartens wurde dem Ein- send« äußerst dankbar »ein. wenn er sie von dem st, istg beireien wollte, das alli ckirlich ans den Slravchgrn: von all.-aenbürt!-» wird : ftine Zeit dürste cs erlauben und 'einer Gr'iuioh.ni lan» e- nu: zuträglich »ein. daß. er »ich an s Wert mackst, das Rcstig l" ; zn hocken und in Bündel zn bringen: er «Hali e - gern nncntgel; lich und kann es an. sogenannte ärmere Leute veocheuken. wenn eS ihn» Jemand abuimml: er durste aber Niemand Hilden, weil in den heutige» Wohnungen siir so sverriaesHeizmalciial kein'Nla>. ist. und kein Wir:!, erlaubt, daß seine Oeftn durch dessen Per Wendung zcrfeuert werden. Ter EimendeGann übrigens nverzengi sein, daß die Gartcnvnwaltung das iistaisiehc Interesse zn wahren versteht, und gern ans seinen klugen Rath vrizickstel. Leidende 'Nichte. ,'/> Psg. . .Ich leide lest, längerer Zeit an einer rotken Nase. Das Uebe! ist nickst ständig, sonde-.n tritt ab und zn in, 'Anichwellcn und «-!« Blurße > m Kannst Tu mir einen 'Arzt nennen oder ein Natiirhestmttalire» einpsehlei'. von dem Heilung oder Linderung zu erwarten wäre?" — Lus mußt zu einem Spezialarzt gehen und nicht gleich wieder wogst lausen, wenn es nach 8 Tagen noch nicht gut ist Ti, 'Ab. A W „Ich habe mir vor drei Jahren ei»» nenetst Hans gebaut und ganz trockenes Ho!; und trockene Preller zum Fußboden verwendet. Trotzdem ist, obgleich das Hans anr dem Berge sieht, schon der Schwamm vorhanden und der Fußboden »st lbeilweiie schon ganz schlecht geworden. Was ist dagegen zu ihn»? Ich will neuen Fußboden lege» taffen, möchte aber gern zuvor ein Mittel wissen, welches die Schwaininbiidniig in Znlniin verhindert. — Zur Vernichtung des Hausschwammes und als Mittel gegen Schimmel- und Schwammbildnng verwendet man jetzt ein chemisches Produkt „Aiitinoiim»" genannt, we'ches von den Farbenfabriken vorm. Friedrich Bauer n. Eo. in Elberfeld in den Handel gebracht wird. Tic betreffenden Hstzer werden l bis tt Mal nach jedesmaligem Trockenwerden mit einer l bis 2prvz. wässerige» 'Aittiiionuiii Lonnig von e„. 7o G,,,d tt. bestriche». «'S A l tc A bonnc »li >>. <20 Pfg. „Meine Dame, welche noch in den besten Jahren ist. hat »eil ff Jahren ein schweres Ohrenleidcn. Beide Tronnnclselle sind be: ihr durchlöchert, io daß sie ganz schwer hört Können Tic uns nicht Jem mdcn nennen, der sich damit befaßt, künstlicheTrommetselle herzniiellen?" -- Bis zur Herstellung von künstlichen Trommeüclleii ha! man es noch nicht gebracht und wird es wohl auch schwerlich jemals dahin bringen. In Ihrem Falle kann nm: ein tüchtiger Ohrenarzt nach gründlicher Untersuchung entscheiden, ob die vermntblich durch Entzündung entstandene Durchbohrung der Troiiiinelftllc atnoliii niihcttbar, oder ob mit der Zeit und bei Anwendung welcher Mstlei noch eine Besserung zn erwarten ist. »"« A b o neunti ii W nrzc n. <30 Psgst Antwort: Das Dresdner 'Adreßbuch weist ein Ticnstbcrmsttelnngs-Bnrean »iitcr dein Namen einer Fron G nicht aus. wohl aber unter dem Namen August G Tcttchcckstraße l. Vielleicht ist dies das von Ihnen geinchtc Geschäft. Stain m t i s ch Hotel ,,'A n t e r". Glauchau. >30 Pft i „Wir bitten nur Bcantmortnng folgender Fragen: i. Wann har Preußen das Thnrn und Tai is ichc Postrcgrck ui Hecken, Naff'an, Frankfurt und den Thnringiichen Staaten :c. übernommen? 2. Wann hat die Bäuerische Regierung das Thnrn und Tar is'ichc Pasircgal in Bauern übernommen? 3. Wann hal nberhanvl die Polst Thnrn und Taxis nusgchört?" — Zu 1 und 3: 'Am 1. Juli 1867, zn 2: Am 1. März 1808. «*« Nichte Bcttu. <25 Pfg.) „Kannst Du mir kein Mittel gegen das Glänzen der Haut angcbcn? Ich wasche das Gesicht stets ohne Seife und trotzdem habe ich immer eine glän zende Stirn und Nase." — Du solltest Dich über Deinen Teint freuen und nicht so thörichten Gedanken nachhängcn. .."st E. W. 'Ans die kürzlich in Ihrem BneOasten benndlichc 'Notiz, die kostenlose 'Abgabe eines Hcitmittels an Euiftvifttraiike durch eine» Herrn Etanß. LeiSnig. betreffend, schrieb ich an dieien Herrn und erhielt darauf unterm 29 'April von ihm einen Brief, worin er mir mittheilte, das; ihm in dftsen Tagen io viele Schreiben von Epilepsiekranke» zngeganycn seien, daß er lich veranlaßt ge sehen habe, „hehnss Erlaubnis;" an komvelcnter Stelle erst Er kundigung estiznziehcn. Leider ici ihm daran' die Mittheilung ge worden, daß er weder das Rezept noch dasMittec reibst ohne ärm liche Bestätigung an andere Personen nbgeben dürft. Ec zweifle aber nicht, das; das Mittel meiner Nichte .... nm dicie bandetr es sich nämlich .... Helsen würde. Ich solle aber nur «was Geduld babeu, die Sache werde sich vielleicht doch noch regeln lassen. Meine Geduld wurde ans keine batte Probe gestellt, denn schon 5 Tage später erhielt ich eine Postkarte folgenden Jichalts: „Sehr geehrter Herr! Wenn Sic von dem betreffenden Mittel Gebrauch machen wollen, so ist's nur möglich, dm; Sie diele leidende Nichte zur ärztlichen Untersuchung nach hier senden Der Arzt hat die Zeit für Mittwochs und Sonnabends. Nachmittag 3 bis 4 Uhr. im Bad Mildenstcin bestimmt. Gciammtbetrag ca. 14 Mk." Was sagt der Briefkastcnvnk« nun?" — Ich bin vast' Na, mir soll mal wieder Einer kommen und ein „unfehlbares" Mittel gegen irgend welche Krankheit „unentgeltlich" abgeben wollen! . L <r nd s ch r r s tc nb c u r tb e i l ung. Nichlc Notzi. (,ia Pft.) Die ziemlich flüchtige Schrift lStzt aus Intelligenz, lebhafte Aiiffanung und scharfe Beobachtungsgabe schließe». Die gruppenweise Anhänsuiin einzelner Buchstaben verrät!» assimilirendcn Geist. Du gehst einer Sache auf den Grund und begniigst Dich nicht rnii oberflächlicher Untersuchung. Aon Temperament bist Du obnc Zweifel mehr « als 19, mcbi UbernMig lü und >3, aber auch nicht gerade selbst»»»»«, - Nicht« Baul». (2<i Aig.) Auch Du bist nicht aus de» Kops gefallen n»d räumst dem Verstände ia vict Rechte «in, daß das Herz schwerlich einmal zur Mcinhernchaft gelange» wird. Du versiebst zu rechnen rmd machst nicht gern einen ginge» kr»»»», wen» nicht ei» materieller Vortbett dabei verauS'chaitt. — Nichte Emilie. <W Psg.) Gutherzig und von allgemeinem Wohlwollen beieeli, aber auch selbstständig im Denken und energuch, wenn cs gilt zu Iianvein. Pcriuutst- tich lehr häuslich und sparsam. — Nichte Lucie. (gaPsg.) Das Gegentheil von Einiltc. Sehr sur gesellige Vergnügungen eingenommen und gern dabei, wo r- ,a Hetz" giebt. JcdcnsaUS etwnS 2- und kein Kremw von häusliche« k-ti ft'.-«; -r:x 'vu,s>i,>x ^ 'K '»lk
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