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Dresdner Nachrichten : 25.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-25
- Monat1899-05
- Jahr1899
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- Dresdner Nachrichten : 25.05.1899
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kackde und namentlich hinter ^ wm. ni> zu wou englischen Vordtlde ,i. daß die deutsche ehrenvollen Rang :els " " ' dem rühmlichen Wir zweifeln ni schast sich bm gleichen angesehenen u> erringen wird, den di« englische sich in den Fachkreisen aller Natia nea erworben hat. ^ , „ Mit der Führung deS 15. Armeekorps in Straßburg t. E . dessen Kommandeur General der Infanterie Frechen v. Falkenstein plötzlich gestorben, ist der bisherige Kommandeur der 11. Division Freiherr v. Meerscheidt-Hüllessem beanstragt worden. Der „Wests. Merkur" meldet, daß die preußischen Minister des Innern und des Kultus die Errichtung einer neuen Niederlassung der Kapuziner der rheinisch-westfälischen Ordensprovim in Sterkrade, Kreis Ruhrort. zum Zwecke der Aushilfe in der Seel sorge genehmigt haben. Es werden immer mehr. Die „Münch. Allg. Ztg." ist der Meinung, daß, wie vor zehn Jahren das Jnvalidcnvcrnchcrungsgescb gegen den Widerspruch eines Theiles der konservativen Partei burchgesetzt wurde, „in abermals zehn Jahren" auch derMittellandkana l sertiggestellt sein werde Sic vertraut darauf, daß der bewährte parlamen tarische Taktiker, der heute Vicepräsident des Staatsministerinuis ist. „die Sache schon machen werde", und erzählt von ihm: „Wer aus dem ersten Auftreten Miguel s bei der Kanaldcbattc im Ab- geordnctenhauje schließen mochte, er sei ein Gegner der Vorlage, verdächtigt den Minister. Als Miqucl in den 80cr Jahren wieder in das Parlament cingetrctcn war, sagte der inzwischen verstorbene Bamberger von seinem ehemaligen engeren Jraktivusgenossen, er habe seine besondere Methode der Ucbcrrcdnng: erst drücke er den Gegner, den er überzeuge» wolle, an seinen Busen, als ob er ganz einer Meinung mit ihm sei, und hinterdrein setze er ihm so lange zu, bis er ihn überwunden habe. Mag auch heute mancher Zug des Bildes, das damals von einem humorvollen Karilatnrenzeichner ersten Ranges, wie es Bamberger war. entworfen wurde, nicht mehr ganz stimmen : etwas von dieser allen Diplvmateukunst wohnt auch dem heutigen Herrn v Miguel noch inne. und wenn er. wie in parlamentarischen Kreisen in den letzten Tagen vielfach erzählt wurde, ernstlich seine Mißbilligung darüber ausgesprochen haben sollte, daß auch natioualliberalc Blätter dafür eintreteu, es tolle den Konservativen, oder wenigstens dem Theil. welcher Ver waltungsstellen inne hat, Gewalt angetkan werden in Bezug auf ihre Stellung zur Kanalsrage, so würde dies nicht befremden können." Unter der Spitzmarlc „Der soziale Miethsganl" schreiben die „B. N. N.": „Am 11. Januar 1891 bei den Ver handlungen über das Tabnksteuergcsctz erklärte Gras Posadowslh im Reichstage: „Meine Herren! Man hat das soziale Pferd in das Göpelwcrk der Agitation gespannt. Ich bcdaure wirklich, daß dieses soziale Pferd, welches überall Hilfsdienste leisten muß. trotz seiner edlen Abstammung schliesslich zu einem MiethSgaul hcrab- sinkt." Schärfer kann man die sozialpolitischen Bestrebungen ge wisser moderner Politiker nicht kennzeichnen. Daß in einer Zeit, wo sich unsere Industrie so ungeheuer entwickelt hat und mit ihr auch der heimische Wohlstand, die besitzenden Klassen die besondere Mcuschenpslicht empfinden müssen, für das Wohl der arbeitenden Klassen in erhöhtem Maße zu sorgen, ist von zwei Kaisern feierlich anerkannt und hat die freudige Zustimmung auch der ungeheuren Mehrzahl der Besitzenden, insbesondere auch der deutschen Industrie gesunden. Aus diesem Geiste sind unsere sozialpolitischen Gesetze hervorgegangen und alle die Maßregeln, welche bestimmt sind, Leben und Gesundheit der Arbeiter zu schützen und ihr wirthschaft- lichcs Dasein positiv zu fördern. Hierin liegt die berechtigte Grundlage und das edle Ziel ernster sozialpolitischer Arbeit. Neben dieser sachlichen Thätigkeit drängt sich jetzt aber eine politische Effekthascherei hervor, welche um die Gunst der Arbeiter buhlt, um die eigene politische Stellung zu heben, welche das edle soziale Roß, wie Gras Posadowsky sagte, vor den eigenen politischen Wahlkarren spannt, um sich einen Rückhalt bei den Massen zu sichern. In diesem Sinne ist die sozialpolitische Idee allerdings vielfach nicht mehr Zweck, sondern Mittel und thatsächlich zum parteipolitischen MiethSgaul hcrabgesimken. Man mag über das Jnvalidengcsetz denken, wie man will. Wir selbst haben in durch aus ehrlicher Weise unsere Bedenken im Einzelnen nicht zurück- gehalten. Aber das muß man anerkennen: eS ist die Frucht eines feste» sozialpolitischen Willens, der entschlossen ist. das Loos der arbeitenden Klassen zu verbessern, so weit es menschliche Kräfte vermögen. Während man aber im Reichstage tagelang über sozial politische Utopien verhandelt, deren Verwirklichung keinem Arbeiter auch nur im Geringsten nützen würde, war der Reichstag bei der Verathung des wichtige» Jnvalidengesetzes beschlußunfähig und uvar besonders durch die Abwesenheit von Abgeordneten der Parteien, deren Landestheile daS allergrößte Interesse am Zu standekommen des Gesetzes habe» oder welche sich ganz besonders durch sozialpolitische Initiativanträge hcrvorthalen Wer ist da wirklich aweiterfrermdlicher. Derjenige, der durch positive Maß regeln das LovS der arbeitenden Klassen zu verbessern strebt oder der, welche» durch allerlei sozialpolitische Experimente das Klassen- bcwußticin der Arbeiter in geradezu krankhafter Weise zu steigern bestrebt ist? Wir wollen dringend hoffen, daß die Regierung, unbeirrt durch politische Gelegenhertsanträge. aus dem betretene» Wege positiver Arbeit fortschreitet und sich nicht dazu verwenden läßt, den sozialen MiethSgaul auch vor den eigenen Staatswage» zu spannen, der damit wahrscheinlich im psadloscn Morast des Weges nach Utopia versinken würde." Für das^ nbgelaiifene Etatssahr haben ans den im Etat der preußischen Stnatseiscnbahn - Verwaltnng zur Prämiir- ung nützlicher Ersindnngcii vorgesehenen Mitteln zehn Beamten und Arbeitern Belohnungen kür Ersiiidnngen und Verbesserungen, die für die Erhöhung der Betriebssicherheit oder in wirthschaftlrcher Beziehung von Bedeutung sind, bewilligt werden können. Die ständige Deputation des deutsche» Iuristc »tagcs hat beschlossen, in diesem Jahrs von einer Plenarversammlung ab- zrnehen. Für den Juristentog im nächsten Jahre ist Bamberg in Aussicht genommen. ,Tcr„Ttsch.Tagcs;tg." zufolge soll binnen Kurzem für Berlin eine Polizeiverordnung erlassen werden, die jede gewerbliche Arbeit für Kinder unter !« Jahren und für Kinder über st Jahren zur Nachtzeit verbietet. Als Nachtzeit sollen die Stunden von 8 Uhr Abends bis 8 Uhr Morgens gellen. Ein Zweigvercin des Evangclischcn Bundes hat sich nach dem Vorgang von "Augsburg und Nürnberg auch in München gebildet. Ter Kampf zwischen de» Aerzten und den N aturheil kundigen nimmt immer schärfere Formen an. Aus die Anreg ung des preußischen Kultusministers Tr. Bosse hin haben die Aerztc sich verpflichtet, in» das Knrpfuscherverbot dnrchzmetzen, Material gegen die Nalnrärzte und Natnrheilkniidigen zu sammeln. Die Vertreter der Naturhcilkunde fürchten nnii, daß damit der Anfang gemacht werden soll, um das Verbot der Knrirfreiheit ans landeSgesetztichem Wege durchzusetzen. Um dielen Angriffe» ans die „freie Heilkunde" zu begegnen, ist beschlossen worden, eine Eentralslelle zu beauftragen,' Material gegen die Mediziner zu sammeln. ES sollen, wie ein jüngst vertheilter Ausruf besagt, „alle Kurpfuschereien und Bestrafungen approbirtcr Mcdizinärztc" zur Kenntnis; oer betrcsscudeu Kommission gebracht werden, welche das gelammte Material den Behörden und den gesetzgebenden Körperschaften übermitteln soll. Der Prozeß des Oberförsters Lange gegen die Fürstlich Bismarck'sche» Erben wegen höherer Pensionsansprnche ist jetzt vom Obcrlandesgericht in Kiel endgiltig dahin entschieden worden, daß der Kläger, infolge der von der BiSmarck'schcn Familie ab gelegten Eide, mit seinen Mebransprüche» abgcwicscn ist und ihm die Kosten des Verfahrens anferlcgt sind. Oesterreich. Das „Frcmdcnblatt" nreldct: "Nach einer drei stündigen Konferenz der österreichischen und ungarischen Minister über den Ausgleich fand unter Vorsitz des Ministerpräsidenten eine tzVistündige Bcrnthuiig der österreichischen Minister statt. Aui Abend hatte Gras Thun mit dem Grasen Äoluchowski eine längere Besprechung. Die Berathungen des Exekutivkomitees der Rechten dürsten vier Tage daueni. Aus dem Programm steht in erster Reibe die innere politische Situation, zweitens das Progamm der Deutschen und die Absicht einer Regelung der Sprachenfrage mittelst deS 8 14, endlich der Ausgleich mit Ungarn. ES lei, jo wird behauptet, nicht ausgeschlossen, daß die Debatte über den letzten Punkt Ueberraschungen und eine vollständige Aenderung der Situation bringen iverde. ^ . Bei dem zu Pfingsten in Wiener-Neustadt cibaehaltenen Park seste wurde der Sozialistenführer Dr. Berste! von deutsch nationalen Studenten gewaltsam vom Festplatze entfernt. Ungar». In Budapest ist der bekannte Publizist Graf Niko laus Betblen im 68. Lebensjahre in größter Arnnrth verschieden. Jrankreich. Gegenüber den Angaben der Generale Gonse. Pellleux re. behauvtet ein Artilleriegeueral in einem vorn „Figaro" vnöffenmchtcn Briefe, daß das vielerwähnte Geschütz IW nickt den, welches eine genaue Beschreibung deS Geschützes enthielt. Der General stellte das betreffende Dokument dem Kassationshofe zur Verfügung. Der „Liverts" zufolge hat Artegsminister Krantz den Artillerie-Offizier, welcher in einer in Lausanne in deutscher Sprache erscheinenden Zeitschrift das französische Heer kritisirt hatte, discivlinairsch bestraft. Dem „Matin" zufolge ist der bestrafte Artillerieoffizier der Artilleriemajor Emile Mayer aus Lille, der in einer Lausanne! Zeitschrift unter dem Psendonhm „Bcuglin" Artikel über das neue französische Artilleriemnterial schrieb. Der betreffende Ossizier ist in Nichtaktivität versetzt worden, und zwar wird diese Maßregel, die der Abgeordnete Lasies kürzlich in der Kammer verlangte, damit begründet, daß die Artikel Beleidig ungen für das Heer enthielten. Dem „Siöcle" zufolge ist die französische Negierung mit der Haltung ihres Gesandten in Brüssel in der "Angelegenheit der dortigen Handelskammer durchaus nicht einverstanden. Um jedoch den Konflikt nicht zu verschärfen, habe das Ministerium beschlossen, falls in der Kammer eine hieraus bezügliche Interpellation An gebracht werden sollte, die Vertagung ans einen Monat zu ver langen. Italien. Der Ministerrath beschloß, sich jeder Erörterung über oie San-Mun-Frage zu widersetzen, bis er selbst das Ucbereinkommen mit China wird vorlcgen können, worüber als dann das Parlament zur Entscheidung berufen werden wird. An scheinend ist nur noch die Gründung einer Handelsniederlassung geplant. Dem Vernehmen nach soll am 19. Juni ein geheimes Kon sistorium zur Ernennung von 10 Kardinalen und zur Präkoni- sirimg von Bischöfen slattfiiiden, dem am 22. Juni ein öffentliches Ronsrstorium folgt, in welchem den neuen Kardinalen der Hut überreicht werdeu soll. Spanien. Die Herausgeber der Madrider Blätter beschlossen, den Ministerpräsidenten anfzusordcm, das; er olle a» der Folterung der anarchistischen Gefangene» in Montjuich bcthciligien Personen gerichtlich belange. Holland. Die Königin Wilhelmino und die Königin- Mutter sind im Haag eingctrvssen. Kaiser Nikolaus hat der Königin den Katharinciwrden in Brillanten verliehen. Daß das durch Kaiser Wilhelms Wiesbadener Erklärung kundgewordenc Einvernehmen Deutschlands und Rußlands bei den Berathungen der Friedenskonferenz an manchen Stellen mit Unbehagen ausgenommen werden würde, war zu erwarten. So wendet sich der Pariser „Temps" in einem Leit artikel dagegen, daß die beiden Mächte „die Führung der Konferenz vollständig an sich gerissen hätten". Die drei von der Friedenskonferenz niedergesetzten Kommissionen haben ihre erste Sitzung abgchaltcn. Tic erste tagte unter dem Vorsitze ihres Präsidenten Veernaert, die zweite unter dem Präsidium des Gcheimraths MartenS und die dritte unter ihrem Präsidenten Bourgeois. Die nächste Sitzung findet am Freitag statt. In Amsterdam fand al§ „Protest" gegen die Friedens konferenz eine von der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Hollands veranstaltete internationale Friedensversammlung statt. Der große Saal des „Paleis vor Lolksvlyt" war, der „Franks. Ztg." zufolge, von einer nach Tausenden zählenden Menge dicht besetzt, die mit bewundernswcrther Geduld ocn ihr oft unverständ lichen Alissuhrnngcn der ausländischen Redner folgte. Tom Man und James waren entgegen der Ankündigungen nicht erschienen, für Bebel war Molkenbnhr gekommen. Tie Versammlung verlief, abgesehen von einer schnell beseitigten Störung durch einen Anarchisten, ruhig. Belaieu. Nachdem die s oz ia list rsch c Partei alle ihre Anhänger irr Brüssel mobil gemacht hatte, um den Redakteuren des „Temps" und des „Siecle" einen großartigen Empfang zu be reiten. hat die Regierung im letzten Augenblick jeden Umziig ver boten, welcher dazu bestimmt sei, die beiden revisionistischen Redner am Südbahnhos zu cmvsangen. Tlineuiark. Tie oni 19. ds. M beschlossene Arbciter - j sperre, die das gesa.mmle Baugewerbe und die gnnze Eisen industrie Dänemarks betrifft, ist gestern überall in Krast getreten. Rußland. Finländische Blätter berichten, daß ein besonderes Komitee aus russischen Juristen werde gebildet werden zur Erklär ung und Süstematisirung der sinlänois ch e. n Gesetze, zu dessen Bestände Vertreter sämmtlichcr Ministerien und anderer höherer Rcrchsinstitntioiien gehören sollen. In Archangelsk herrscht seit zwei Tagen Schnecsall. Bulgarien. Tic in 28 Städten stattgchabten M u n i z ipal rat h s w a h l e » Verliesen im Ganzen ziemlich ruhig: trotz kolossaler Anstrengung der Opposition sind fast durchweg Aiegierniigsanhänger gewählt worden. Rur in einer Stadt erzielte drc Opposition die Majorität. "Asien. Das Tiuug-li-Zaincu empfing von der britischen Gesandtschaft in Peking eine Depeichc. die eine Mittheilung des britischen Botschafters in St- Petersburg enthält, nach der Graf Murawicw Letzteren, versichert habe, R us; land habe keine For derung betreffend eine Bahn van der Mandschurei nach Peking, vielmehr nur das freundschaftliche Ersuchen gestellt, daß Ekina das Recht znm Bau einer solchen Bahn für den Fall, daß russische Untcrthanen sich darum bewerben sollten, im Prinzip zugestehc. > Ta die Chinesen sich über die vcremtorische Natur der ruisnchcn ^ Forderung klar sind, nahmen sic die britische Depesche mit Spott ! aus. - Ei» halbamtliches chincjiiches Blatt berichtet, daß der ^ inandschurischc Militärgonverneur in Zizichar wegen der Neigenden ! Zahl der russische» Truppen in dem ihm unterstehenden ' Gebiet seine Entlassung cingercichl habe. ".h'ach glaubwürdigen Berichten aus Jarkand (Chinesisch- i Ostiurkcstan) hat ein Angriff ans zwei in Kaschgar an-j süffige schwedische M iisionarc, Hogberg und Raqriette, und ^ deren Frauen stattgefnnden. Der britische "Agent Macartneh eilte ^ ohne militärische Begleitung zu deren Rettung herbei. Darnach sandte der russische Geiicralkaniill eine Koialencskvrte sür die Ueber- falleneir. Die Frauen begaben sich zu ihrem schuhe nach dem russischen Konsulat, während die Missionare selbst im Missions- Hause blieben. Die „Times" hört, die japanische Regierung habe sich mit einem leistungsiähigcn Syndikate über die Ausgabe einer Iprozen- tigen Anleihe im Betrage Von lO Millionen Pfund Sterling zum Kurse von 90 geeinigt. Tic Pest hat in Hongkong weiter um sich gegriffen. Seit Anfang dieses Monats kamen 010 Fälle vor, von welchen 201 einen tödtlichen "Ausgang hatten. Afrika. Vräsident Krüger soll Bcweiic in Händen haben, daß die siebcn Engländer, welche in Johannesburg verhaftet worden sind, einen Anschlag gegen die "Regierung von Transvaal bereits in's Werl gesetzt hatten. Ter Vvlksraad in Prätorür beschloß, der Regierung die Er mächtigung zur Veröffentlichung der neuen Vorlage, betreffend die Verleihung des B ürger rcchts , zu erthcilen. damit die Bürger in der Lage seien, ihre Vertreter hinsichtlich der von diesen ein- zilirehmcndeii Haltung bei der in der nächsten Session stattfindeii- den Abstimmung über die Vorlage zu inffriiiren. Das gelbe Fieber wntbet in Grand-Bassam (Elfenbcin- küsie) noch immer mit besonderer Heftigkeit. Bisher sind 15 Todesfälle festaestcüt. Tie Stadt ist von den Bewohnern ge räumt worden, welche nach längerer Quarantäne an verschiedenen Punkten der Küste untergebracht werden. en Pläne der Valin« kSnk-, " ^ielekremde, AuSM « Th, rung rate, 7 Dt« vor Kurzem ermähnter licken General-Intendantur bezist Buhnen sollen schon in diesem Sommer bet Kroll zur . gelangen. Demnach würde in diesem Jahre das Kroll'sche nur Ensemble-Gastspiele sehen. Eine Einladung ist bereits an die Pest« Königl. Oper ergangen. Die Pest« Intendanz hat auch schon den Spielplan entworfen, « umfaßt die beiden bedeutendsten, in Deutschland gänzlich unbekannten Werke deS populärsten ungarischen Nationalkomponisten Franz Erkel: „Bünk BLn" und „Hunyady LäSzlo"; ferner des Pest« Intendanten und Pianisten Grafen Zichy neueste Oper..Meist« Roland", deren Handlung sich im Rahmen des Cirkuslebens abspielt, und schließlich Hubah's „Gelgenmacher von Eremona". An Balletneuhetten haben die Pest« ebenfalls zwei in Bereitschaft: „Ciardas" von Stojanovil; und das in Berlin seit Langem angenommene Ballet „Die rathc» Schuhe" von Mader. Während der Zeit des Berliner Gastspiele haben sich an der P-ster Oper russische Gäste angesagt. tz Für das in Zwickau zu errichtende Robert Sch umann - Denknial ist in der zweiten engeren Konkurrenz das Modell des Bildhauers Hermann in Leipzig bedingungsweise zur Ausführung gewählt worden. A» der engeren Konkurrenz betheiligten sich v. Gosen-München, Seger-Berlin, Hartmann-Leipzig, Pfeiscr- München. Raum-Berlin. Der Denkmalsfonds beträgt üb« 32.000 Mark. i Zu den allgemein bekannt gewordenen Differenzen zwischen v. Menzel und der Berliner Secession «läßt v Menzel nachstehendes Schreiben: „Ich bestätige hiermit, daß die von mir in der „Voss Ztg." (18. Mai Abends- gemachte Angabe über die „ohne mein Wissen" geplante Ausstellung einiger mein« Arbeiten seitens der Berliner Sezession aus einem Jirrhum meinerseits be ruht, den ich bedaure. Ich habe thatsächlich meine Zustimmung , _ . . >ß . . kann nun mein einmal gegebenes Wort nicht brechen, und wende deshalb, obwohl ich der Sezession nicht angehöre, gegen die dies malige Ausstellung von Arbeiten meiner Hand in dem Lokal diejcr Vereinigung nichts mehr ein." Damit dürfen die Streitfrage aus der Weit geschasst sein. e Im Künstlerhause zu Berlin ist gegenwärtig die erste Hälfte des Stuck'ichen Frieses „Die Jagd nach dem Glücke" aus gestellt: der andere Theil der bekanntlich von der Ausschmückung-- kommission des Reichshauses zurrickgewieienen Arbeit Prangt noch im Vorsaal zu de» Präsidialzimmern. Da die Reichshausverwaltung de» Fries zur Ausstellung gebracht hat, so scheint sie sich trotz aller Erklärungen gegen das Werk als Eigenthümerin zu betrachten. „Diese Appellation an die Oessentlichkeit". bemerkt ein Berliner Blatt, „kann man sich schon gefallen lassen, nur muß nachdrücklichsr daraus hiugewiescri werden, daß die Arbeit hier wieder unter Be dingungen zu sehen ist, für die sie nicht berechnet wurde. An den Wänden angebracht, ist sie dem Auge näher als an ihrer Stelle in der Voute einer gewölbten Decke: und zudem ist der Saal viel kleiner als der Raum im Reichshauie. so giebt es Derbheiten in der Zeichnung, die in dem größeren Raum verschwinden. Der erste Theil entspricht natürlich dem anderen, der seinerzeit ausführlich beschrieben worden ist. Das große Rankenwerk steht aus blauem, Grunde; an den Ranken hängen starkfarbige Wappen deutscher Städte; dazwischen sind die Figuren angebracht. Dem Zuge voran schwebt auf goldener Kugel die Fortuna: ihrem Locken folgen die Menschen: em greiser Krüppel, oer sich mühsam auf zwei Krücken schleppt, eine Alte am Stock, ein lachender Narr, ein geharnischter Ritter, ein sehnsüchtiges Mädchen und ein verliebter Bursche." Die Technische Hochschule zu Karlsruhe beging am 17. und 18. Mai eine schöne Feier aus Anlaß der Einweihung eines ,—>- --- - ---^Nische« und w Kintst und Wissenschaft. Im Königl. Hosopernhaiisc gelangt heute Weber's roman tische Oper „Euryanthc" zur Aufführung. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr. v Mittheilung aus dem Bureau der Königl. Hosthcater. Im Königl. Schauspielhaus gelangt heute Otto Ludwig's fünfaktiges Trauerspiel „Die Makkabäer" neu einstrrdirt zur Aufführung. Die Hauptrollen sind wie folgt besetzt: Antivchus—Hr. Eggerth, Gorgias—Hr. «woboda, Nikanvr-Hr. Busse, Mattathias—Hr. Winds, Lea—Irl. Ulrich, Simon—Hr. Deitmer, Judah-Hr. Waldeck, Jonatlinn -Hr. Gunz, Elcazar-Hr. Franz, Johannes- Sr. Gebühr, Joarim-Jrl. Srrda. Benjamin—Frl. Gnsny, NaSmi--Frl. Pölitz. Jojakim—Hr. Miene, Simei-Hr. Müller. Amn—Hr. "Rene, Boas-Hr. Zink, Aaron—Hr. Leichert, Jssascha —Hr. Suff -c. -HD« Kaiser verlieh den Wiesbadener Kapellmeistern Marmstaedt und Schlar den Kronen-Orden 3. Klasse und ernannte des Jntendaiite» Hülicn Stellvertreter. Bureauchef Winter, zum ^vstath - zahlreiche Mitwirkendc der Festspiele erhielten werthvollen aus Anlä Hörsaalbanes, sowie des streuen elektrotechnischen und botanischen JirsntntS: sämmtlich den Anforderungen der "Neuzeit entsprechend, vorzüglich eingerichtete Gebäude. In der Aula fand an >enen zwcr Tagen FestaktuS statt, an den sich Besichtigungen anschlossen. Tie zwei badischen Universitäten und sämmtliche deutschen tech nischen .Hochschulen hatten Vertreter, zumeist die Rektoren, gesandt (Dresden de» Geh. Hosrath Prof. Dr. v. Me her). — Die leb hafteste Thcilncchme an allen Vorgängen bekundeten Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog rnrd drc Großherzogin. die in huld vollster Weise die Festtbeilnehmer durch Aniprachen wiederholt auSzerchneten. auch durch Einladungen zu einer glänzenden Fest- borstellimg im Theater, sowie zu einem zwanglosen Empfang im Schlosse erfreuten. s Anläßlich deS Jubiläums des Mäimcrgcjangvereins in Barmen fand dort ein Gcsangwettstreit statt. Ein all gemeines Ehrcnpreissingen ergob zunächst die Auswahl dcrienigen Vereine, die sich um den höchsten interngtionalcn Ehrenpreis be werben dursten, den großen Pokal des Herzogs von Meiningen. Es dursten sich an dem ersten Singe» nur lnS dahin preisgekrönte Vereine bctheiligen. Von den süiis Hauptsicgern erhielten in der -4,-Klasje das "Mäimerauarlett-Aachen, in der U-Klassc der kleine Bcreffr Polhhiimnia-Ohligs den ersten Preis. Ter Lütticher Ebor. der so Ausgezeichnetes am ersten Tage leistete und einen ersten Preis errang, hatte beim prima vi--tcr-Singen kein Glück, ebenso der Arnhcimcr Verein, der ebenfalls am ersten Tage einen ersten Preis gewann. Tie Belgier zogen sich vom Ehrenprcissingen zu rück, die Holländer bekamen den zweiten Preis. Das Aachener Männerguartett -Dirigent Robert Geyer) batte auch am ersten Tage den ersten Prers der I Klasse davongetragen. Am vor gerückten Abend stritten die 12 Sieger im Ehrenpreissingcn um den genannten Pokal, den höchsten Preis. DaS Stadtthcatcr war überfüllt von erwarlnngsvollen, zum Theil aufgeregten Zuhörern. Schließlich blieb das Aachener Männerguartett Sieger: es er lang sich den Pokal. V Aus der in vergangener Woche in Köln a. Rh. tagenden Generalversammlung deS Tentichcn Bübnenvereins wurde n. A. beschlossen, alle dem Deutschen Bühnenvcrein angehöriaen Bühnen zu veranlassen, im nächsten Jahre an ejnem und demselben Tage zum Gedächtnis; an Gustav Frehtag dessen „Journalisten" oder ein anderes seiner Werke zur Aufführung zu bringen und von den daraus resultirendcn Einnahmen l(» Prozent einschließlich der üblichen Tantieme dem Fonds für das in Wiesbaden zu errichtende Gustav F rey ta g-D cn km a l zuzuwendcn. ähnlich wie cs seinerzeit mit Mozart s „Don Juan" der Fall war. 's In Venedig wird am 15. Juli eine internationale P o st - karte n-AiisstelluiiL eröffnet. Die Ausstellung wird in fünf Klaffen gecheckt: -Sammler, artistische und mechanische Er zenger, Verleger. Gesellschaften, Zeitungen und Albuins. Theil- nehmcr müssen bis 1. Juli ihre Objekte eingelieiert haben. f Das theatralische Ercigniß in Paris bildete in vergangener Woche das Auftreten von Sarah Bernhardt als — Ha in - l c t. Obgleich die meisten der Pariser Blätter in das Horn lär mcndster Bewunderung stoßen, verhehlen einige Kritiker nicht, daß diech spindeldürre Puppe mit der Wespentaille in dem verrückten Haartouvct alles Andere sei als eine Darstellerin des unglücklichen Dänenpriiizeii mit der armen gemarterten Seele, den nur ein Mann und zwar .ein großer Schauspieler erfassen und vertörpern kann Bei der „Hamlct"-Premi«rc kam es übrigens zwischen Eatulle Mendss und dem Musikkritiker Georges Vanor zu einem Wort Wechsel, der zum Austausch von Ohrfeigen nnSartete. Tie Folge davon war ein Duell, das bei Paris stattsand. Die Gegner schlugen sich auf Degen. Das Duell dauerte zehn Minuten. Mcnvös erhielt einen Stich in den Unterleib. Der Arzt erklärte die Wunde für ziemlich ernst. -s Der Litteratnr-Prvsessor der Sorbonne, Larroumct. der zugleich beständiger Sekretär der Kunstakademie ist. übernahm, wie aiigckiindigt, dieNachfvlgc Sarccy' s als Theaterkritik« des „Temps". v Im „Dresdner Kunstsalon" von Arno Wolfframm (Victoriahausl wurden inclircrc Skulpturen von F. Voelckerliiig (Dresden» neu ausgesielll und zwar: „Rennen", „Dame z» Vierde". „Stehendes Mrd". „Collie". „Pudels,-Liegender Lund". Das Bild „Maler an, »Zrühstücks- risch" von Prof. Wilhelm Trübner ist gestern in Privatbcnb übcrgegangen. s^port - Nachrichten. (Mtgcthiilt v«M Dresdner Cporl- Welt-BermiitelunMurciiu LStrr Stichler, Dresden Marti» Luth-rstraß- L.) Bei den geltrigen Rennen zu Berlin-Wellend wurden folgende Resultate erzielt: I. Renne»: l. „Mali-". S. Berlichingcn". „Tobias- Thornc". (Tot. .Nb Platz : 88. 76.62:20.) II.Nennen: I.„Somet". 2. „Gultel". S. „tz-rcund Fritz". (Lot.: 182: io. Platz: 44. 81. 86:20.) III. Reniren: 1. „stemm Patter". 2. „Copyrnht". 3. .Hakcside Princc". Srssvner Nachrichten. Nr. 14S. Seite S. »M Tonnerst««. LS. Mai L8S»
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