Dresdner Nachrichten : 30.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904306
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-30
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- Dresdner Nachrichten : 30.04.1899
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o°s, I «.«. dm» D>« »»»ahm« »»„ dir die nächst« Nummer ertolot In der käuvtaeläwttssiellk. Manennr. s». u. ln den Ilebenannanmeliellr» v Bonn. Nblos Utir Nachm. Sknnt^z« nur - Kuswarlioc E„,— nur seoen Norau«b«ak>luna. Beleabl«tlerweri> m 10PI. berechnet, vlik Niiikoabe einaelanbler GLrilt» klucke keine Verbindlichkeit. Sernlvrechanlchlud: »«,» I Ur. 1t Nr- »0»«. Dt» Dresdner Nachrichten ericheine» täolich MoraenS. 44. Jahrgang. Le«I»vvlL O«. 8r. «1s> LSaik, vo» Sscdss» LI»»«»Itlav»«», »«»svi»!«. Linrslvorlisnk l>^«sel«a, ^Itrnarltt 2. Lelear,.Adresse: Nachrichten, Dresden. Larl?l3.ul ^ ;2S Hd r»I>«ti asm« 28 tt Vor!r»u^Ioe»U » klasvLLrsa MVeiiÜL, jsdsk ^14 aus den dsdoutsndsten (llaskilttnil des ln- Mld Luldnndss. empkelilen iu rviobbaltikter ^usrradl Vllli. Itllil « 8nlm, ktxl. llot'Iislvrrwteo, N kVeeveneirttt II. III». k.A> K dloulisitsn slexunt xainleitur llamsnbüt.6 in jeder krvisIitM, I K ireMmLssifte pörsönliah« Linlciiufs und Undestudisn io H MKk" N« rlt« uud 'MG Orv888 Tluswabl in Irauorbüten. — U Lar! Dleclvwann, HoUlekorant, M«r. Itzi2S, «wpüsklk »Q taäsUodisr ^VLsro ^inpIiitll-r.akke.NIeeli.I.aeke.üopal-s.aeke, vtliwai-Laek«, 8ioo»tl»e u. 8>>ii itus-I.Loke. ^Itnindi : üaelsnetr. 10, »mslisnste. 18. Tnilvkauersir.SL, dsuut. :6einrlek»tr.l8n>dt0c>rlit/.). Levlylvll brennt russsrei und blendend vvsiss. hiaettverxirsung iUltHSiieblossev. /.uvsrlüssi^ arbeitende, ans bestem lülaterial ksrxsstellte Apparate vmptisklt dis KnininimM-lHvsvlkekkt't lür ^vvt^lvll-I»6u8trie foul'niel' L Lo. lll'özlisii-l-.. tieelitLtl'.KS. prospoltty rur Vbniugunz. 1144 neue Bankgeieg. Hosnachrichten, Reformen in den Seminaren. Sportwoche, Ortskranken- ^ » kasse. Leipziger Palmeiigarten. Gerichtsvechandlunge». Deutsche Kunstausstellung. Mutbmaßl. Witterung: Neigung zu "diegen. Sonutlili. 'April r8;-v. Das neue Baukgesttz. Die Bankvorlage ist im Reichstage genau nach den Beschlüssen der Kommission angenommen worden. Die zweite und dritte Lesung beanspruchten wider Erwarten nur je einen Sitzungstag von verhältnißmäßig sehr bescheidener Länge. Diese glatte Er ledigung ist der Resignation Derjenigen zu verdanken, die iu der ersten Lesung und in der Kommission für die Verstaatlichung der Rcichsbank eingctretcn waren, aber angesichts der gegenüberstehen den undurchdringlichen Phalanx des Centrums, der National liberalen und der freisinnig-sozialdemokratischen Linken aus die Wiederholung der Anträge verzichteten, durch die dem Ver- staatlichnngsgedanken hatte Rechnung getragen werden sollen. Ein Theil der Gegner der Rcichsbank in ihrer seitherigen Gestaltung und Leitung trat sogar unter Führung der frei konservativen Abgeordneten Gamp und v. Kardorss den Rückzug an und stimmte für das Gesetz mit der Begründung, das; die Vcrstaatlichnngsgegner in der Kommission ein so weitgehendes Entgegenkommen gezeigt hätten, daß cs Pflicht der Dankbarkeit wäre, das Zustandekommen der Kompromißbcschlüsse der Kom mission zu sichern. Herr v. Kardorss meinte, durch den in der Kom mission abgeschlossenen Kompromiß sei ein grober Theil derienigcn Bedenken erledigt worden, die er in erster Lesung gegen die bis herige Wirkung des Bankgesctzes ausgesprochen habe; er werde deshalb für das Gesetz stimmen, obwohl er sich nicht verhehle, das; auch die wesentlichen Verbesserungen, die das Vankgcsetz gefunden habe, keine Gewähr dafür geben, daß die Praxis in der Leitung der Bank eine andere sein werde, als bisher. Herr Gamp erklärte es für politisch unklug, die Vortheilc, welche die Vcrstaatlichungs- freundc in der Kommission erzielt Hütten, auf das Spiel zu setzen, indem man sich an dem Kompromiß nicht betheilige: auch die Konservativen sollten bedenken, daß die Hauptsache erreicht sei, sie sollten für die Kompromißanträge stimmen. Die Mehrzahl der Konservativen ist dieser Mahnung mit Recht nicht gefolgt; denn in der Hauptsache bleibt doch Alles beim Alten. An den grundlegenden Einrichtungen der Rcichsbank ist nicht das Mindeste geändert; die Kommissionsbeschlnsse, insoweit sie von der Regiemngsvorlagc abweichen, berühren nicht das Wesen der Bank und daher haben auch die Verbündeten Regier ungen, die von vornherein die bisherige Verfassung der Reichs bank als unantastbar bezeichnet haben, keinen Widerspruch gegen die Kompromißanträge geltend gemacht. Hiemach wird das Grundkapital der Rcichsbank »m 60 Millionen erhöht, und zwar zunächst auf ISO Millionen, und erst vom Jahre 1906 ob auf 180 Millionen. Die neuen Antheile werden in Stücken von IM Mk. (anstatt wie die alten von 3000 Mk.) ausgefertigt werden. Sic sollen aus'dcm Wege der öffentlichen Zeichnung be geben werden, während sie, nach der Regierungsvorlage, den bis herigen Besitzern der Antheile mit der Maßgabe angcboten werden tollten, daß die Einreichung von je vier alten Antheilsicheinen zum Bezüge eines neuen Antheilscheines berechtigte. Das steuer freie Notenkontingent der Reichsbank, bisher 293,4 Mill. Mk., ist auf 460 Mill. Mk. erhöht worden, während die Regierungen nur eine Erhöhung aus 400 Mill. Mk. beantragt hatten. Eine weitere Aenderung betrifft die Beschränkung des Dividendenbezugs der Rcichsbankantheilseigncr. Nach ihrer VorzugSdividende erhalten diese künftig vom Restgewinn nur V«, das Reich bekommt da gegen "/«, während nach der Regierungsvorlage von diesem Rest gewinn die Autheilseigner die Hälfte erhalten sollten, wenn ihre Gesammtdividende 6 Prozent nicht überstieg: der über diese Summe hinausgchende Reingewinn sollte zu einem Viertel den Antheilseignern, zu drei Vierteln der Neichskasse zufließen. Auch in Bezug aus die Privatuotenbanken ist der Kompromiß antrag der Kommission angenommen worden. Hiernach sind diese in Zukunft an den offiziellen Satz der Rcichsbank gebunden, sobald dieser 4 Prozent erreicht oder überschreitet: im Nebligen aber dürfen sie nicht um mehr als '/« Prozent unter dem amt lichen Zinsfuß der Reichsbank bleiben, oder, falls diese selbst zu einem geringeren Satze diskontirt, nicht um mehr als V» Prozent unter dicseni Privatsatzc. Die Anträge, eine weitergehende Bewegungsfreiheit der Privatnotenbanken durchznsetzen. wurden abgelehnt. Wenn man indeß erwägt, daß der Antrag des bayeri schen Eentrumsabgeordneten Dr. Heim, der die Diskontobindung erst dann eintreten lassen wollte, wenn der Satz von 4 Prozent überschritten ist, nur mit 142 gegen 123 Stimmen verworfen wurde, so möchte man glauben, daß schließlich ein für die Privat- notenbonkcn günstigerer Beschluß zu Stande gekommen wäre, wenn die Vertreter der an der Erhaltung dieser Institute interessirten Einzelstaaten von vornherein mit voller, unzweideutiger Ent schiedenheit für die Nothwendigkcit des ungeschmälerten Fort bestandes dieser Bank-n aufgetreten wären. Die „Franks. Ztg." meint wohl nicht mit Unrecht, es sei sehr zweifelhaft, ob die Ver treter Süddeutschlands und Sachsens gleich anfangs die wirth- schaftliche Tragweite des ursprünglichen Vorschlags, wonach die Privatnotenbanken vom 1. Januar 1901 ab verpflichtet werden sollten, nicht unter dem Prozentsatz der Reichsbank zu diskontiren, erkannt und demgemäß Widerstand geleistet haben; speziell Bauern scheint zunächst mit der völligen Bindung der Privatnotenbanken an den Diskontsatz der Rcichsbank. wodurch zweifellos die künftige Beseitigung dieser Konkurrenz-Institute vorbereitet werden sollte, ganz einverstanden gewesen und erst später durch den Widerstand, den die Vorlage iu Bayern gesunden hat, eines Anderen be lehrt worden zu sein. Von den Vertretern Sachsens im Bundes- rathe hat man übrigens nicht gehört, daß sie sich ausdrücklich für eine größere Bewegungsfreiheit der Privatnotenbankcn engagirl und so der Werthschätzung, deren sich die sächsische Notenbank allerwärts in unserem engeren Vaterland zu erfreuen hat, Geltung verschafft haben. Der bayerische und der württembergische BundeS- rathsbevollmächtigte sind im Laufe der Kommissivnsberath- ung energisch für die Privatnotenbanken in die Schranken getreten und der Vertreter Bayerns hat es, obwohl er hierbei in offenen Gegensatz zu dem Staatssekretär des Innern trat, für seine Pflicht gehalten, auch im Plenum wiederholt darzulegen, welchen Werth die bayerische Regierung aus die Forterhaltnng der Privatnotcn- banken und insbesondere der bayerischen Notenbank legt. Mit dankenswerthem Nachdruck hat sich der Viccpräsident des Reichs tags, Herr Dr. v. Frege-Wcltzien, für die Privatnotenbanken aus gesprochen. Er betonte u. A-, daß sich der sächsische Landtag, wenn er gegenwärtig versammelt wäre, ebenso einstimmig wie der bayerische Landtag unter Hintansetzung jedes Parteistandpunktes für jede Erleichterung der Fortdauer der sächsischen Bank erklärt haben würde. „Ter Verlauf der Abstimmung bei der dritten Lesung des Bankgesetzes". so wird uns von schätzenswerther Seite geschrieben, „hat wieder einmal die bedauerliche Preisgebnng heimlicher vater ländischer Interessen durch die gestimmte Linke des Reichstags — zu unserer peinlichen Ueberraschung die sächsischen nationalliberalen Abgeordnete» mit inbegriffen — dargethan. Ebenso gut wie der nationolliberale Herr Dr. Hiebcr aus Stuttgart, hätten seine säch sischen Fraktionsgenosse» für den Antrag Dr. Heini-Ansbach stimmen könne», um dadurch die Zukunft und Erhaltung der wenigen Privatuotenbanken in Deutschland zu sichern. Eine Alleinherrschaft der Rcichsbank zu unterstützen, dazu liegt doch nach de» Erfahrungen langer Jahre für alle nichtprcnßischen Staatsangehörigen nicht der mindeste Anlaß vor. und etwa nur. weil der Antrag aus bayerischen Eentruinslreiien stammte, ihn abznlehnen, diese parlamentarische Voreingenommenheit möchten wir den Betheiligte», so kur; auch eine Anzahl von ihnen erst im Reichstag wirkt, nie Zutrauen. Au der lvval föderativen Haltung der preußischen Konservativen hätten die Genannten sich ein Beispiel nehme» solle», welche, trotz Ablehnung ihrer prinzipiellen Anträge zum Bankgeictz. nur aus weiser politischer Anerkennung der thatsächlichen Läge in Sachse», Bayern und Württemberg für die freiere Thätigkeit der Landesnolenhcmkeu in selbstlosester Weise cingetreten sind. Wie schroff freilich die Mehrheit des Centrums den ehedem so fest vertretenen Standpunkt der Rücksicht aus außerpreußische Verhältnisse verlassen bat und im Kielwasser der Berliner 11,ante tinanes sich tummelt, Arm in Arm mit den Extrem-Liberalen, die es unter Windthorst und v. Schorlcmcr so wirksam bekämpfte, das bleibt ein noch größeres Räthfel als der beklnaenswcrthe Rückfall der Nationalliberaien. mit denen eine ehrliche Kameradschaft zu halten so nöthig ist, sobald sie die Gefahr politischer wie wirtbschaftlichcr Hypercentralffation nur er kennen wollten. Den bei der Sächsischen Bank so vielfach be> theiligten Erwerbskreiscn aber möge die Haltung der Parteien bei der Banksrage eine Lehre sein, wo Selbstständigkeit der Gesinnung zu finde» ist nach oben wie nach unten, und daß die „Agrarier" mehr als alle klebrigen auch Handels- und Industrie-Interessen zu vertreten stets bereit sind ' Fernschreib- nnd Fcrnsprcch-Berichte vom 29. April. * Washington. iNeuter-Meldungk. Ein Telegramm Hdes Generals Otis aus Manila meldet, daß die Konferenz mit oen Vertretern der Aufständischen heute früh beendet wurde. Dieselben ersuchten um Einstellung der Fciudscligkeite» für drei Wochen, damit ein Kongreß der Filipinos einbernfen werde» könne, »m zu beschließen, ob der Krieg fvrtziisetzcn oder FriedenSbedingungen porznschlagcn seien. General Otis lehnte das Gesuch ab. ver sprach aber volle Amnestie, wenn die Filipinos sich ergeben. * New - Dork. Das „Evening Journal" meldet ans Manila: Aguinaldo erbot sich beute, sich mit seine» Leute» zu ergeben unter der Bedingung der Unabhängigkeit und des amerikanischen Protektorats. Berlin, lieber das voraussichtliche Ergebnis; der Reichstags- kommiffion für die Postvorlagcn über den Pottzeitnngstarif sagt die „Deutsche Tageszeitung": Es wird vernuitblich als Grundgebühr ein gewisser Prozentsatz. vorauSsichilich 10 Prozent des Bezugs preises, auch künftig erhoben werden: des Weitercnwirddic Häufig keit des Erscheinens und das Gewicht der Zeitungen für die Ge bühren bestimmend sein. Was das Gewicht anlanat, so geht die fast allgemeine Anschauung dahin, daß ei» gewisses Freigcwicht beibchnlten werde, und zwar soll voraussichtlich die Höhe des Jrei- gewichtS der Zahl des wöchentlichen Erscheinens entsprechen: das würde eine allzu große Belastung der kleinen und mittleren Presse verhindern. Eme etwas höhere Belastung werde sich nicht ver meiden lassen, aber sie werde in bescheidenen Grenzen bleiben und im Allgemeinen nur die treffen, die sie tragen könnten Berlin. Anläßlich des Abschlusses der Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika über das Landungö- rccht für ein deutsch-amerikanisches Kabel bat der Kaiser dem Staatssekretär des Reichspostamtes v. PodbiclSki den Kroneiwrdcn 1. Kl. verliehen. — Die amtlichen Vervrduuiigsblättcr des Reiches veröffentlichen die Vom BundeSrcithc beschlossene» Bestimmungen betr. Ausnahmen von dem Verbot der soiiittagsnibeit im Gewerbe betriebe und betr. den Betrieb von Getreidemühlen. — Die „West- minster Gazette" meldet, daß Graf Münster vor seiner Abreise »ach Monaco dem französischen Minister des Aeußern eine Note betr die Dreyfus-Aiiaelcaeiiheit überreicht habe, in der die deutsche Re gierung sich über die Veröffentlichungen des „Figaro" eingehend äußere. An hiesiger unterrichteter Stelle ist davon nichts bekannt. — Zur Friedenskonferenz wird der „Kreuzzcituna" aus Haag berichtet, daß dort der auf den 19. Mai festgesetzten Eröffnung beS Kongresses Vorbesprechungen seiner Mitglieder voranachen werden. Es dürste sich um verschiedene, die Organisation der Konferenz betreffende Fragen und auch um die der Berichterstattung bcmdctn. Im All gemeinen soll die Absicht obwalten, die Verhandlungen geheim zu hasten, was sich wohl in Betreff der Beccilhnngcn, so lange sie in der Schwebe sind, von selbst versteh!, doch dürfte in geeigneter Weise von dem Kongreß leibst durch Ausgabe zusammenfassender Mittheilungen vorgesorgt werden. Berlin. Der in Essen weilende türkische General der Ar tillerie Riza Pascha soll im Aufträge des Sultans für 30 —40 Millio nen Mark Kanonen bei Krupp bestellt haben. Hamburg. Der Dampfer „Baldivia" mit der deutschen Südiec-Expedition trifft heute Nacht auf der Untereibe ein. Staats sekretär Gras Poiadowsku, sächsischer Kultusminister von Seydewitz. mehrere Reichsbeamte, sowie Mitglieder des Senats werden morgen. Sonntag, früh der Expedition aus dem Dampfer „Blankenese" eni- gegenfahren, um die Heimkehrenden offiziell zu begrüßen. Gegen >/?6 Uhr Nachmittags wird die „Baldivia mit den Mitgliedern der Expedition im hiesigen Hafen eintresfen. Nürnberg. In der Beleuchiungskohlenfabnk von Fuchs in Doos bei Nürnberg erfolgte heute Nachmittag eine Explosion, bei welcher zwei Arbeiter schwer und einer leicht verletzt wurden. Zwei Arbeiter liegen noch, wahrscheinlich todt, unter den Trümmern. Wien. 76 deutsche evangelische Pfarrer nnd Presbyter (Ocsterreicher) haben eine VerwnhrnngSkundgebnng gegen die Ver leumdungen wider die Protestanten beschlvjsen. Es heißt darin ^ „Als deutsche evangelische Christen bekenne» wir uns offen und treu zu unserem Volke in seinen jetzigen schweren Kämpien. Wir stehen ein sür unser theures deutsches Volksrecht, für deutsche Sitte ^ und deutsche Sprache, für unsere deutsche Heimatb in Oesterreich.! Wir verwahren uns dagegen, daß es seine, ihm von Gott zu-i gewiesenen Knlturanfgaben an sich selbst und andere» Völkern! unseres geliebten Vaterlandes zu erfüllen gehiuderl werde. Wir! freuen uns, daß jetzt jo viele Volksgenossen in unsere Kirche ein- treten wolle». Wir erkennen darin ein Sehnen nach der von Menscheiilatznngen und gewissem Zwang besreienden Krast des! Evangeliums und halten eS für uinere heilige Pflicht, ein solches! Suchen nachdrücklich zu fördern. Als evangelische Christen sind! wir treue Unterthanen unseres angestammten Herrschers, hingehende! Bürger unseres Vaterlandes." Prag. Landtag. Abg. Engel brachte eine Interpellation ei»! über die Vorgänge in Eger am 27. d. M., wo nach der Verband ! lung über die Ehrenbcleidigungsklage des Czechen Dr. Tieftrunk i gegen zwei Beamte sich vor dem Stadthanse eine zahlreiche! Menschenmenge angesammett hatte, die eine drohendeHalimig ein-! nahm, später unter Absingung nationaler Lieder über den Mark!- ^ platz zog und schließlich zerstreut wurde. Hört tz. In der Weberei von Gebrüder Goldschmidt n. Co A haben IM Weber die Arbeit eingestellt; sie verlange» Lohn ! erhöhnnyen von 10—36 Prozent. Bis jetzt haben sich die Arbeiter! von zwei weitere» Fabriken angeschlvjsen. Die Intervention des! Gewerbeinspektors ist bis jetzt crsvlglos geblieben. Die Ruhe wurd>,! nicht gestört. § Pari s. 'Der Kassaticmsbos vernahm heute nntcr Ausschluß der Oesfentlichkeit du Paky de Clam. Zwischen Palsologuc und! dem General Chamoine sind zwei Briefe ansgckauicht worden. An; das schriftliche Verlangen Palsologne'S zögerte General Chamoine nicht, zu erklären, daß er nicht, wie einige Blätter behauptet harte», das Schriftstück, welches den Gegenstand ihrer Gegenüberstellung bildete, erst in den von Palsologuc geführten Akten selbst habe anffinden müssen, sondern daß chm dieses von PalLotogue in: Laufe ihrer Vernehmung durch den KassativnShos überreicht worden sei. General Chamoine fügte schlieyUcb noch hinzu, daß seine Gegenüberstellung mir Palvologue in der loyalsten, vertrauen- würdigsten und höflichste» Weise stattgesunden habe. — De. Ministerratb beschloß die Vertagung aller Kammeranfragen ube. die Hrcyfussache bis nach dein Urrheile des höchsten Gerichtes zu fordern. — Ter hier weilende Vertreter der Tagalen-Regrcrung. Agoncillo, erzählte einem Interviewer. "Admiral Dewey habe auch Aguinaldo. ais er rhn im April 1898 i» Hongkong durch den amerikanilchen Konsul und 2 Kapitäne zur bewaffneten Bcitwirknng gegen Spanien anfsorbern ließ, anSdrücrlich im Namen der Ver einigten Staaten die Unabbängigtcit der Philippinen zrrgcsagt. Die Tagalen müßten ans ihre Unavhängigkcir bestehen. Madrid. Der Minister des Innern bat in der Befürchtung, das; am 1. Mai die etwaigen Knndgebnügeii zu llnnchcn Anlaß geben könnten, die dann von den Karlinen zu ihren Zwecken cins- gcnützt würden, redwede Demonstration und Aincuiunlung aus den Straßen verhole»: nur Versammlungen in geicblosseiien Lokalen sind erlaubt, unter der Bedingung, daß vorher die Ermächtigung der Behörde» eingehvlt worden ist. Lütti ch. Mehrere Grubcuvesitzer sind durch aiionnme Briete mit einem Attentat am ihre Perlon oder gegen ihre Wohnung be^ droht worden. Ein an den Friedensrichter Boujccui gerichteter Drohbrief enthielt die Mittheilnng, daß der Justtzpalast in die La l gesprengt werden solle. Lüttich. Die Zahl der Ausständigen hat hier noch um 2' > zugcnommen und betrügt jetzt im Ganzen 7000 Mann. London. Die „Daily Chroniele" läßt sich aus Washington melden, als Präsident Mac Kinlev an, Freitag de» Kreiiur „Naleigh" besuchte, jei Allen seine nverans herzliche Begrüßung Coghlan's ausgefallen nnd beim Festmahle ans "Anlaß der Enthüllung des Reiterstandbildes Grants habe der Präsident gesagt: Heer nnd Flotte der Vereinigten Staaten können für sich sprechen und handeln »nd zuweilen auch schreiben; ich sürchkc niemals, daß sic im Unrecht sein werden. London. Die Nachricht von der Unterzeichnung des eng lisch-russischen Abkommens in Petersburg betr. die beiderseitige Interessensphäre in den Eisenbahn-Angelegenheiten in China wird bestätigt. London. Die Blätter melden, daß bei der Explosion an Bord dcS Truppentransportschisfcs „Verona" 25 Arbeiter getödtct bczw. tödtlich verletzt worden sind. London. In Canto» <Odio) wurde Frau Hanna Georges, welche Georg Saxton. den Bruder des Präsidenten Mac Kinlev erschoß, weil er sie verlassen hatte, nachdem er mit ihr über drei Jahre in intimen Beziehungen gestanden, unter großem Jubel der ' Acrichtssaale versammelten Menge freiaespwche». London. Aus Kapstadt wird gemewet. Rhodes wurde ein- timmig zum Präsidenten der südafrikanischen Liga gewählt. Kopenhagen. Unter den Arbeitern herttchl wegen der bevorstehenden Maidemonstration eine starke Gührnng. Die Polizei hat jeden Straßenumzng verboten. Stockholm. Der Reichstag genehmigte heute in gemein- amcr Abstimmung der beiden Kammern den Betrag von 13,200,000 Kronen ,n Schisfsneubauten. Im Ganzen wurden für die Flotte 16,700,IM Kronen bewilligt.
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