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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187707163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-07
- Tag1877-07-16
- Monat1877-07
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1877
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Grlchkint täglich früh 6'/, Uhr. Rröartl», o») «kPkttltL» JvhaumSgaffe SS. L-lr-ßlludri trr »rbactto«: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. L anahme der für die nächst, .olgnrde Nummer bestimmten Inserate au Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, an Tonn- und Festtagen früh bis '/,v Uhr. I, »«, FMalr» für Z»s. Xxuahmr: vtt» Klemm. UnivrrsttätSstr. 22, LoutS Lösche. Sathariuenstr. 18,p. nur bis '/.3 Uhr. Anzeiger. Orzaa str Politik, Local-eschichte, Handelt- und GeschLMerkehr. Auslage 15,250 oi»«e>t«ptti» viertelt. 4>/, PU, incl. Briiigerlohn b Mt^ durch die Post bezogen S Mk. Jede einzelne stummer Sv Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren sttr Exttabeilagen ahne Postbefvrderung 36 M u.tt Postbefvrderung 4b M'. Zuserate taesp BouraeoiSz. 2V Ps. Grvstere Schriften laut unfer-m Preiüvrrzeichniß — TadeUaris/.er» Satz nach höherem Tanf. Leclauir» outer dem Ardartioaoßr-'^ die Spaltzrile 4v Pf. Inserate sind stets an d. irpröttton zu senden. — Rabatt wird Mch gegeben Zahlung prrranamonmä« oder durch Postvorschuß. W 1S7. Montag den 16. Juli 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Die neu begründete Stelle eine- Wxpedtewte« bei unserer RathSstubeu-Expedition mit dem ja-rltchr» Gehalte von 18VV Mark »nd PeasioaSberechttgaag ist demnächst ;« Dem anznstellenden Expedient sollen hauptsächlich die in der Verwaltung vorkommenden, juristische Bejähignng nicht erfordernden Ausfertigungen »nd sonstigen Arbeiten übertragen und wird daher bei der Besetznng der Stelle namentlich ans solche Bewerber Rücksicht genommen werden, welche bereit- Erfahr»«« in BeitvaltnmgSsache» und womöglich auch Ke«»t«iH von dem Gr«»tz. and Hypothekea»,sr« besitzen Wir fordern hierd«rch zur Bewerbung um diese Stelle ans nnd sind bezügliche Gesuche unter Beifügung der Zeugnisse hi» z«»» iäL. d. M. bei unS einzureichen. Leipzig, den tt. Juli 1877. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Äeorgi. Lerntti. Wegen Renovirnng der Localttäten dlerben die Gelchäsle des Leihhauses und d:r Sparkasse für Moatag. de» L«. Jnlt 1877, auSgefetzt nnd können die fü^ diesen Tag bei der Sparkasse gekündigten Beträge schon Sonnabend den l4. Juli e. in Empfang genommen werden. Leipzig, den 12. Juli 1877. De» Math» Dspatatio» für Leihhaus ««d Sparcaffe. Die bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten April, Mai, Juni, Juli, Angnst, September 1876 »ersetzten oder erneuerten Pfänder, die weder znr Berfallzeit noch bis jetzt tingelöst wnrden sollen den 3. September »nd folgende Tage diese» Jahre- i« Parterre-Locale de- Leihhauses öffentlich versieigert werden. ES können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder spätesten- den 9. Angnst d. I. »nd nnr unter Mitentrichtnng der Anction-kosten von 4 Pfennigen von jeder Mark de- Dar» lehn- eingelöst oder nach Befinden ernennt werden. Vom IS. Angnst d. I an, an welchem Tage der AnctionSkatalog geschloffen wird, kann die Einlösung derselben nur nntn Mitentrichtnng der AnctionSkosien von 4 Pfennigen von jeder Mark dn ganzen Forderung de- Leihhauses stattfinden, »nd zwar nur bi- 23 August o. 3 , von welchem Tage ab Anction-pfänder unwiderruflich weder eingelöst noch prolongirt werden können. ES hat also vom 24. Augnst d. I, an Niemand mehr daß Recht, die Einlösung solcher Pfänder z« verlang«!», »nd können sie daher von den Eigenthümern nnr auf dem gewöhnlichen Wege des Erstehen- wieder erlangt werden. Dagegen nimmt da- Geschäft de- Einlösen- und Versetzen- anderer Pfänder während drr Auktion in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 14. 3»li 1877. De» Math» Deputation für Leihhaus «ad Sparcaffe. Tagesgeschichtliche Aeberficht. Leipzig, 15. Inli. Der Kaiser begab sich am Sonnabend mit dem Dampfschiff nach Friedrich-Hafen, um dem König »nd der Königin von Württemberg einen Besuch abzustatten. ES wird die Nachricht verbreitet, daß während der Anwesenheit de- bbesS der Admiralität in Wilhelm-haven die Indienststellung stimmt« licher Schisse befohlen sei, »nd daß z» diesem Behuse ans den Werften fleißig gearbeitct werde. Dem gegenüber wird an- zuverlässigster Quele »«^sichert, baß diese Nachricht volständig ersnuden »st. ES werben auf den Wersten nnr d'e noth «endigst«» Reparaturen der Schiffe vsraenommen, und Arbeiten in größere« Umfange find nnr fti» die Corvette „Ariadne" besohlen, welch« im Oktober nach dm osta statischen Gewäfferu «bzngehm b«» stimmt ist In Ausführung der in der diesjährigen Reich-» tag-session genehmigten An-gabebestimmunge» wird fetten- der Admiralität die beabsichtigte Reor ganisation der See-Artillerie in Angriff genommen. Im Wesentlichen bezieht sich dieselbe ans die Bildung von vier statt der bisherigen drei Compagnien. ES wird diese Neubildung jedoch keineswegs auf die allgemeinen taktischen Verhältnisse der Tee-Artillerie eine« Einfluß übm. Man hofft, zum Herbst die Maßregel soweit ge fördert zu haben, um den Termin, an welche« dieselbe in- Leben treten wird, bestimmen zu kvnnm. I» Straßburg hat sich die Rothwendiakeit heran-gesiellt, noch rin Fort an dem rechten Rheinnser zu errichten. Dieses Fort wird seine Lage zwischen Fort Nr. IS (Kirchbach) und dem Rhein in der Nähe der Altenhaimer Mühle erhalten und die Zahl solcher Werke dadnrch «ns 14 erhöht werden. Mit dem Bau soll demnächst begonnen «erde«. In der Sonnabendsitzurg der bayerische« Abgeordnetenkammer erklärte auf die von dem Abgeordneten Freitag eingebrachte Interpel lation der Miuisterpräsiverit Pfretzfchner: Die bayerische Regierung habe Bedenken getragen, der Uebertragung der Urknndenstempel an da- Re'ch znjnflimmen und habe den Antrag im Bnnde-rath abgelehnt Derselbe sei jedoch vom B>mde-rathe angenommen worden. Die Kammer erledigte im Fortgang der Sitzung die übrigen Capitel de- Hauptetat- der Milt- tairverwaltung für da- Etat-jahr 1877/7- Hieraus wurde der Gesetzentwurf, betreffend den Hanptrtat der Militairverwaltnng für- 1. Quar tal 1877 »nd für da« Etatsjahr 1877/78, «ach dem von de« KmanzanSschnß erstatteten Berichte provisorisch angenommen. Die letzte Lesung sollte in der Rbeudsitzung erfolgen. Bei der Eröffnnng der Abcndsitznng der Ab geordnetenkammer an demselben Tage Verla der Minister de- Innern, v. Psenfer, eine Bot schaft de- Königs, dnrch welche die Kammer vertagt wird. Die Sitzung wnrde hieranf «ff einem dreimaligen Hoch ans den König geschloffen. Nach der „A. k." sind Anterhandlnngen an- aeknüpst worden, um eine Blenderung der «it Württemberg abgeschloffenen Mtlitair- Convention zu erzielen. Die Führer de- Ultramovtani-«»- in Frankreich haben großen Krieg-rath gehalten, und da- Progra«« sor«»lirt, welche- für ihre Taktik bei den bevorstehenden Neuwahlen znr De- putirtenkammer maßgebend sein soll. Eine den hervorragendste» Parteiorganen übermittelt« Rote entwickelt die Grnvdzüge de- gedachte» Proaramm- Ip seinem Eingänge weist dasselbe ans die «nßer- v' ritliche Wichtigkeit de- An-fall- der Wahlen s von welche» die Diederherstellnng oder die ' ichtnug der christlichen Principie», dieRegene- rn-ig oder der völlige Ruin de- Lande- abhange Unter offenkatholische» Candidat» versteht e< alle diejenigen, welche kühn da- katholische Banner auf pflanzen nnd sich deSSylladu- ebenso wenig wieihre- eraäo schämen. Diese kanditaten werde daS Comit6 überall, wo sie anflreten, unterstützen, und werde sie. wo e- irgend möglich erscheine, ausfindig machen und in den Vordergrund schieben. Wo solche Candidaten nicht vorhanden seien, werde da» Comilä dem konservativen Bewerber seine Unterstützung gewähren, vorausgesetzt, daß er Bürgschaften gebe, die von der Revolution zumeist bedrohten Güter vertheidigen zu wollen. Die unumgänglichen Bürgschaften betreffen: 1. die Freiheit der Kirche in Lehre, Amt, Verwaltung «nd CultnS; 2. Beibehaltung der Gesetze über Militairgeisttichkeil, über den Bolk-schul- »nd namentlzch den höheren ffnterncht; 3 SonntagS- tzatkgmig; 4. Berthridigvng vor religiösen Körper schaften; 5. die integrale Botirung de- CultuS- budgetS Kein wahrhaft konservativer Candidat könne gegen diese Pnncte irgerd elwaS eiuzu- wenden haben. Deutlicher kann der Anspruch auf die Hegemonie wohl kaum formulirt werden Den Monarchisten aller Richtungen bietet sich hiernach nnr die Wahl, de« Ultramontanr-mu- die Schleppe z» tragen oder isolirt in den Kamps einzutreten. Rom stellt den Herren de Broglie und deFourlo« seine Bedingnugen. Sie können dieselben «nnehmen oder verwerfen ans ihre eigene Gefahr. Soviel steht hente mit unumstößlicher Gewißheit fest, daß da- Werk vom IS. Mai unrettbar ver loren ist, wenn der Klern- feine fchütz-nde Hand von ihm abzieht. I» dieser Erkenntniß wird den Urhebern desselben nicht- Andere- übrig bleiben, al- die dcmütbigende Passage durch da- candinische Joch de- »vt-antz der römischen Curie. Der „Straßburger Zeitung" geht die Mit- theilung zu, daß der Vatikan sowohl die legiti- «istische al- die orleanistische Monarchie völlig aufgegeben hat «nd für den Fall de- Sturze» der Republik nur noch da» Empire Napo leon'- IV. für möglich hält. Die Vvnapar- tisten seien dem Vatikan durch««- willkommen. Sie hätten überdies dem letzteren in jüngster Zeit genügende Bürgschaften geboten nnd man wisse, daß, fall- sie wirklich zur Herrschaft gelangten, ihr erster Act die Aufforderung an Italien sein werde, die September-Convention zu beobachten. Die meisten Pariser Zeitungen melden. eS fei wahrscheinlich, saß die Neuwahlen für die Depntirtenkammer auf den 14 Oktober anberaumt werden würden. Zn dem von „Daily New»" angekkndigten, vom „Globe" al-bald kategorisch dementirten Rücktritt de» englischen Premier- bringt „L'Europe diplomatique" eiue selbstständige Versio», welche die Wahrheit de- Factn».- zuaiebt. Lord BeaconS- field habe in ber That seine Entlassnng ang<boten, dieselbe sei indessen nicht genehmigt worden. Er sei für den Krieg gegen Rußland, feine College» neigten jedoch nnr zu einer vesetznng der Halb insel Gallipoli, «l- Gegengewicht gegen eine eventuelle Besetzung Konstantinoprl- dnrch die Russen. AnS Madrid. 14. Juli, wird gemeldet: Gestern entgleiste bei Robledo der Eisenbabnzug, an dem sich der König befand, ohne daß indeß Je mand zu Schaden kam. Der Oberbefehlshaber der montenegrini schen Armee meldet, er habe am 10. d» die Türken an der Tara geschlagen nnd 6 tülkifche Dörfer tu der Herzegowina zerstört Nach einem Telegramm der „Polit. Corresp." an- Ragusa hat ein türkische- Geschwader, welche- an- 17 Schiffen bestand, Budn« passir mit dem Conrse »ach Antivari, wo bereit- zehn andere türkische Schiffe liege» Diese Schiffe solle» bestimmt sein, di« »nter Suleiman Pasch« stehende Division einznschisien. A« Donner-tag Übend wnrde von etwa 40 Türken an- Ortschaften in der Nähe von Rettimo aus Kandis ei» christliches Dorf angegriffen »nd dabei ein christlicher Einwohner verwnndet Die türkischen Behörden haben in Folge dessen mehrere Verhaftungen vorgenommen. Aus Stadt und Land. * Leipzig« 15 Juli Die Vorbereitungen zur Landtag-wähl im II. Bezirk unterer Stadt ^an Stelle de- auSscheidenden Abg. Schnoor) be- stunkn in Fluß zu kommen In einer ver- ammlung, die heute Vormittag »/, N Uhr im Saale der Trietschler'schen Restauration stattsanv, hat sich ein Wahlausschuß constituirt, der in dcr Hauptsache in derselben Weise zusammengesetzt ist, wie der Ausschuß, weicher die letzte NeichStagS- wahl leitete. Dieser Au-schuß, in welchem Herr Dir. Peucter (Versitzender de- Stäntffchen Verein- und stellvertretender Vorsitzender de- Reich-Verein- ür Sachsen) den Vorsitz führt, hat bereit em Subcomliä ernannt mit dem Aufträge, die weiter nölh gen Vorbereitungen zu treffen und dem Hauptcomitb eiue Candidatur vor- iuschlagen. Zu diesem Behuse wird der engere Ausschuß schon in den allernächsten Tagen zusain- mentreten, so daß die Beschlußfassung über die fragliche Candidatur entweder noch im Lause dieser oder spätestens der künftigen Woche erfolgen wird. BiS dahin sind auch die anderweitig ver breiteten Mittheilnngen über die für die Candi- datnr in- Auge gefaßten Persönlichkeiten mit Vorsicht aufzuuehme». —r. Leipzig, 15. Juli. Gestern Abend in der sieb« ten Stunde schloß sich da- Grab über der irrischen Hüll« de- in der Bliffhe seiner Ia .ve verstorbenen Privatmann«- und Stadtverordueten Arthur Mainoni. Rath und btadtverord- »ete, voran die beide» Bürgermeister und die beiden Vorsteher, sodann noch mehrere Vereine und Kör perschaften, deren Mitglied der Verstorbene ge wesen, und ein zahlreicher, tief trauernder Kr-un- deSkrei- gaben ihm vom Trauerhause in cer Dre-duer Straße bi» zum Alten Friedhrf, aus dem die Mainom'sche Familie ein Erbbcgräbniß besitzt, da» letzte Geleit. Einfach und schlicht, wie der Verblichene gelebt, war der Begräbnißact. Die Thomaner saugen ein ergreifende- Lied, »nd daraus trat der Vorsteher de- Stadtverorduetcn- Collegium-, Herr Goetz, an den Sarg heran und schilderte «it fast vor Wchmuth erstickter Stimme, welchen Verlust Diejenigen erlitten, in deren Mitte Mainoni «it so treuer nnd htn- gcöevder Liebe für seine Vaterstadt, mit so gro ßem Verständniß und so rastloser Energie ge wirkt. E- werde bald offenbar werden, daß »nsere Stadt in dem Heimgegangenen einen ihrer drsten Berather verloren habe. Man habe zwar in den letzten Monaten au- Anlaß der erschüt terten Gesnndheit Main»«,'- sich nicht ganz frei von der Sorge u« den Tbeueren machen können, indessen, al- er vor Wochen Abschied nahm, »« hivauS in die Alpen zu ziehen, da konnte «an wvhl hoffen, daß die frische BergeSlust seine Gesundheit wieder kräftigen werde Gott habe «S ander- gewollt. Hente bleibe nnr die tieftraurige Aufgabe übrig, dem Verstorbenen für alle- Da-, wa- er getha», den Dank ,n da- Grab nachznrnseu Im Namen de- hiesigen ZweigvrreinS der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung sprach nun noch Herr Direktor Barth, welcher «it ernsten, weh- »uth-volle« Worten de» glückliche« Berhältwste- gedachte, dnrch welch»- Mainoni an den Verein gekettet war. Drr Verein habe leinen besseren und au-daueruderen Arbeiter besessen, al- e- der Verstorbene gewesen, er war gewissermaßen sein weiter Begründer, nschdem ein grausame» Ge chick schon vor drei Jahren den anderen Be gründer, den ebenfall- t« blühenosten MaaneS- alter verstorbenen Gravenr Gerhold. dahingerafft Der Gesang der Thomaner schloß die Feierlichkeit, deren Theilnehmer t» dem tiefschmerzlichen Be- -»vitrin. einen »it allen Bürgertngenden ge schmückten Mann in die Erde gesenkt zu haben, den Friedhof verließen. ».'» Leipzig, 15 Juli. Am 2l. Juli beginnen be» den königl. sächs Untergerichten die Gericht». Ferien, innerhalb welcher nur die dringlicheren Sachen zur Erledigung kommen, während m allen weniger dringlichen Sachen eine Slstirung dev Verfahren- bi» nach Schluß der Ferien, welcher am 31. August eintritt. erfolgt. —Id. Der vor Kurzem aus seia Ersuchen in den Ruhestand versetzte Generalmusikdirektor Dr. IuliuS Rietz in Dreßden wir», wie man hört, künstiz in unserer Stadt seinen Aufenthalt nehmen. ^ Leipzig, 15. Juli. Der hiesige Kauf männische Verein betrachtet e- al» seine Aus gabe, namentlich auch die geselligen Beziehungen zwischen seinen Mitgliedern zu pflegen »nd eS sink- ihm dabei die großen und schönen Räume de- neuen Verein-Hause- sehr zu Statten ge kommen. Während der gegenwärtigen Sommer monate finden in dem an da- HauS anstoßenden Garten jeden Sonnadeud Adend Militair- Concerte statt, bei denen abwechselnd die Ca pellen der Regimenter 107 nnd tv6 unter Leitung ihrer Direktoren Walther und Berndt auf- treten. DaS Concert am gestrigen Abend zeigte wieder, welch großen Zusprüche- sich diese Veranstaltungen seiten« der Verein-mitgliede. und ihrer Frmilicnaugehörigen erfreuen Bald nach acht Uhr war kann» noch cm Plätzchen übrig »nd immer neue Schaaren von Besuchern kamen herbei, die nun in den inneren Räumen de- Verein-Hause- Unterkunft suchen mußten. Die Leistungen der Walther'schen Capelle fanden all seitige Anerkennung. —Leipzig, 15. Juli Wenn dem Gesänge überhaupt eine wunderbare Macht zugefchriebe,-. wird, so muß diese sich noch um Biele» steigeri. wenn dersclbe au- lauter jugendlichen frischen Kehlen ertönt, und wenn zu der äußerliche» Technik noch d-e innere Begeisterung kommt, welche die Maitage de» Leben» mit sich führen Don Beweis dazu lieferte da- gestrige Sommer fest de- akademischen GesangvereiuS „Arion", welche- sich auch diesmal als Magnet erwiesen »nd eine Überaus zahlreiche und ge wählt« Gesellschaft und namentlich einm reizenden Damenflor im Garten de- SchiitzcnhauseS ver sammelt hatte, so daß der Säuger mit Goethe rufen konnte: „Welch reicher Himmel, Stern bc: Stern!" Und wahrlich, da- Gebotene war auch einer solchen Theilnahme würdig. Alle Stim mungen. von der ernstesten bi- zur heitersten fanden ihre Rechnung. Da» Programm enthielt im 1. Theilc die solzende» Gesaugstücke: KrühlingS- aasruf von JulwS Otlo (,Nun schlagt die granen Bacher zu, die grüne Welt liegt anfgeschlagen"), „Unter drr Loreley" von EngelSberg (zum erster Male), „Mein Lieb ist eine rothe Ros'" von Schreck, „Heimweh" von Joseph Rheinberger, . H:raußforverung ' von demselben »nd: „ES muß doch Frühling werden" für Männerchor »nd Orchester von Hiller. Jade« wir bedanern, die LnsangSstücke nicht gehört zu haben, sprechen wir über die übrigen Leistungen unsere «ufrichtigfle Freude auS. Ieve Note verkündigte so zu sagen de» Fleiß, der auf die durchau- nicht leichten Stücke verwandt worden war. Die Correctheit trat überall sichtlich hervor und i« Hiller'schen Stücke, welche» mit seinen charakteristischen Sätzen «nd mit seinen Nalnr Malereien (selbst da- Brünnlein hört man rieseln) einen wahrhaft erhebenden Eindruck machte, war auch da- Singen au- dem Gefühl heran» nicht zu verkennen Der zweite The»! de- Programm- bvt zuerst „Kärntner Lieb" von Soschal und „Wiedersehen", Icbwäbische Volksweise, arrang rt von Richard Müller, veide Lieder, die im Ganze« rein nnd art «iedergegeben wurden, weisen den Tenvren eine leichte Ausgabe zu; um so mehr verdiente die glückliche Durchführung alle Anerkennung, die sich denn anch in dem Rufe nach Wiederholung dent-
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