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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187708177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-17
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1877
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Grschevü tL«U» früh «»/. Uhr. Nrd«N«u „> Lembttü» JoyarmiSgass« 33. >0«chßu»b«u der UrMNt», ^ t-ormtttag- 10-12 Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. Umrahme der für die nächft- Yvlarnde Nummer defttmmirn Zlnerair an Wochentagen diö 8 Uhr Nachmittags, an Tann- mrd Festtagen früh bis '/.i> Uhr. H> »e> Fittalr» fitr JasHaaahmr: Otto Stemm. UmverfitLtSstr. 22. ümrtg Lösche. Katharinentzr. 18.P mir dis Uhr. KiMM JagclilM Anzeiger. Orzav für Politik, Lokalgeschichte. Handel-- mb AestiMerkedr. Nuflasr LL.85V Sdea»e»e,t«»r«i» viertelt. 4'/,WU, iucl. Brinonloda - Mt., durch di« Post de-ogrn « «t. Jrtx «ta-elm Nunmer 3.» Pf velegexrmplar 1v M Gebühr« für Extrabella gn> Ohne Postbr'Srdcrullg 3« Mr u.tt Pofibefürderuug 4L Mt Zastrate 4arsp vouraeoiSz. 2» Pz «rSstere Schritt« lallt unserem PreiSverzeichmß — Tadcüarijeve, Satz nach höherem Lanf Neclmut» »ater dr« -ledatttiarßttO di« Spaltzeil« 40 Pf. Inserate stod stet« an d. Ei-rdttt»« zn senden. — -tadatt wer» mM gegeben Zahlung pr-^au>>-ini<1» »der durch PostvoriLuh M rrs. Freitag den 17. August 1877. 71. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Am Vermeidung von vielfach schon vorgekommenen Verdrießlichkeiten sehen wir rm« zu der Erklärung veranlaßt, ^ daß Antworten auf die in unserer Expedition nieder» gelegte« Adressen durch nn« niemals befördert werden können. LayPsettFs«»-» ets» Bekanntmachung, die Landtagswahlen betreffend. Die Liste der in de« Leipziger Wahlkreise ll wohnhaften, für die Landtag-Wahl stimmberech tigten Personen liegt vom IS. dss. MtS. ab bi- mit de« 19 dsS. Mt« von 8—12 Uhr vormittag- »nd von S —S Uhr Nachmittag- ans dem Rathhanse, 2. Stock Zimmer Nr. 18, für d»e Bethetligtm zur Einsicht an». Reclamationen find nach §. 28 de- Wahlgesetze- vom S. December 1868 nur bi- znm Lblans de- 19. dss. Mt», znläsfig. Leipzig, den tl. Angnst 1877. Der -Rath der Gtmdt Leipzig. vr. Trvndliu. Nitzfche. Der II. Wahlkreis umfaßt folgende Stadttheile: Lvtovstraße, Am AngnstnSplatz Nr. 1—S, Banhofstraße, Bayerischer Platz, Blumengaffe. Brüder straße, Carlstraße, Carolineostraße, Dörrienstraße, Dvsener Weg, Dresdner Straße, Egelstraße, Eismbahnstraße, Felixstraße, Friedrichstraße. Gartenflraße. Gellertsncaße, Oericht-weg, Glockenstraße, Grimma'scher Steinweg, Ho-pitalstraße, Bor de« HoSpitalthore, Jnselstraße, IohanniSgaffe, I« Johannisthal, Kohlerstraße, König-Platz, Kövia-straße, Ltrenzstraße, Kurze Straße, Lange Straße, Nnoevstraße, LöSniger Straße, Marienssraße, Mittelstraße, Nürnberger Straße, Poststraße, Quer straße, Ranfisch«- Gäßchen, Reudnitzer Straße, Roßplatz, Roßstraße, Salomonftraße, Schrötergäßchen, Gchützrnstraße, Sternwartenstraße, Am Täubchenweg. Tauchaer Straße, Teichstraße, Thalstraße, Lmmerstraße, Ulrich-gaffe, Waisenhausstraße. Webergaffe. Wivdmühlengasie, Wivdmühlevweg. Bekanntmachung. In der Nähe von Schildau im Kreise Torgr, ist der Lolmradokäfer anfgetreten, und e- «trd deshalb in Gemäßheit an »u- ergangener Verordnung der König!. KreiShanptmanuschast Folgmde» hierdurch verfügt: 1) Jeder, welcher i« hiesigen Stadtbezirk« Kartoffeln baut, hat die damit bestellten Flächen sofort genau z» dnrchsnchen und diese Durchsuchung »N ans Weitere- mindesten- zwei Mal wöchentlich zn wiederholen. 2) Jeder, welcher ans von ihm bewirthschafteten oder sonst benntzteu Grundstücken den Coloradokäfer, dessen Larven oder Eier wahrntmmt oder davon Kevntnttz erhält, das dergleichen daselbst bemerkt worden sind, hat hierüber sofort bei uns Anzeige zn erstatten 3) Gleiche Verpflichtungen bat jeder, welcher ans fremden Grundstücken solche Wahrneh mnogen macht, sofern Ihm nicht bekannt ist, daß darüber bereit- Anzeige erstattet worden ist. 4) Wer vorstehenden Anordnungen nachzngehen unterläßt, wird »« Geld bi- z» Drei hundert Mark oder mit entsprechender Hast bestraft werden Leipzig, am 10. Angnst 1877. Dar Nath dar Gt«dt datpztg. vr. Tröndlin. Wtlisch, Res ziehen würde. Einer solchen Möglichkeit gegen- lber mnßte damals «ud »nß noch heute der Zweikampf zwischen Rußland und der Türket doch il» da- weitans geringere Nebel gelten Wenn »a- englische Toiycabinet »nd besonder- der Premier wiederholt eine Sprache geführt haben, welche mit dieser vernünftigen Seldstbescheidung wenig stimmte, so ist Da» seine und seiner LandSlente Sache; da- übrige Europa mag sich daran genügen lassen, daß Großbritannien nochmal- laut feinen Entschluß erklärt, an» einer verständigen Neutralität, soviel an ihm liegt, nicht heranstreten zn wollen Wa nn«« die wirklichen Motive dieser Erklärung sein mögen, jedenfalls berechtigt sie z» der Hoff- nnng. daß Dasjenige, was von der orientalischen Berwickelnng am Meisten befürchtet wnrde, eine! Störung de- earopäischen Friedens überhaupt, wie bisher so anch in Znknuft nicht etntreten werde. TagesgeschichtLiche ßleberfichl» Leipzig. 18 Angnst. Die..National«Zeitung" zieht gegen die ge< sährlichen Seiten der jetzigen Bildung und de- jetzigen Volk-geiste- tu scharfer, aber kaum übertriebener Weise zn Felde. „Auf ein Hörensagen von Darwinschen Lehren hin", sagt sie. „glaubt jetzt Jeder über die tiefsten Geheim niffe der Natur mitsprechen zu können; Hypothesen werden leichtsinnig mit Resultaten zusammen« geworfen, zweifelhafte Beobachtungen und Ent deckungm al- untrügliche Wahrheiten ausgernfen. Bon de» Urschleim au- baut man dann, im Gegensatz zu der geschichtlich gewordenen, eine ganz neue Welt ans — eine Sumpfwelt, in der weder Gesetz noch bürgerliche Freiheit, weder das Baterlaud noch das Heldenthn«, weder Wissen schast noch Kunst einen Platz znm Stehen haben, au- Var AllB und Alle langsam tu dmpArbrei zurückfinken. Der von feiner Affenabstammung überzeugte moderne Mensch sehnt sich «nwill kürlich in daß Thierreich »nd die Freiheit de- Urwalde» zurück. Diese Sliannungen und Anschauungen find die Furchen für da- social« demokratische Samenkorn. Ueppig schießt eS ans diesem von der Halbbildung so trefflich vor bereitet« Bodm in die Höhe. Mit de« halb« Wissen, da- Nicht- so gründlich haßt wie die l ganze Wissenschaft und Nicht- so sehr fchent wie I ihre Erwerbnug, verbindet sich die leidenschaftliche I Phrase, die all« schlimmen Begierden dieLoosung I giebt. Methodisch erhält die Soctakdemokratie Ltipffg. 18. Angnst. Mit dem Schlüsse de- englischen Parlament ist unnmehr anch der letzte Quell, a»S dem hie und da einiger Anffchluß über die diploma tisch« Lage der orientalischen Dinge her- voraing oder wenigsten- erwartet werden konnte, versiegt; für di« nächste Zeit wird die anhalüose Vermnthnvg da- Feld allem behaupten, »nd man darf sich daranf gefaßt mach«, daß sich ihre Ergiebigkeit nnr noch steigern wird. Schon bisher ist ihre Fruchtbarkeit wahrlich keine ge ringe gewesen. So oft »nd überraschend auch da- Angesicht der «tlitatrischen Lage sich seit de« Beginn de- Kriege- geändert hat, weit häufigere »ud bedentendere Wavdlnngen müßte di« diplomatische Lage erlitt« Hab«, wmn die diesbezüglich« Angaben der Presse nnr znr Hälfte wahr gewesen wäre«. Jetzt erfährt mm die Welt, wie schon in der vorig« Woche an» dm Erklärungen de- Lord veac»n-field. so »och bestimmter ans der Thronrede, mit welcher da- englische Parlament aeschlofl« wnrde, daß es mit der diplomatisch« Lage noch ganz beim Alt« ist Schärfer all je erklärt England seine Nentralttät. Die Entsendung seiner Flotte nach der Vefikabei, der Plan der Besetznng von Gal- lipoli, die amtlich« Erhebung« über Ausschrei- tnogen der russisch« Truppen »nd so manche- Andere — Alle- scheint vergessen; die Thron- rHe erinnert sich nnr, daß vor längerer Zeit eine englische Eröffmmg an Rußland ergmg, in wacher die Grenzlinie der englischen Interessen bezeichnet wurde, und sie erwähnt eine daranf er folgte Antwort, welche die „frenudschastlichm Ge« stuunnam" Rußland- beknudete. Darüber hinan bat sich, w«n «au sich an-schließlich ans die Throurwe verlass« will, Nicht- ereignet. E- werd« nur »och die möglichst« Anstrengungen in Nnssicht gestellt, im geeignet« Augenblicke ans die Wiederherstellung des Frieden- hin- »uwirken, »ad d«S vertrauen auf die Unter stützung de- Parlaments «^gesprochen, fall- «twa im weiteren Verlaufe des Kriege- die Rechte Englands angetastet oder gefährdet werden sollten — selbstverständliche Dinge, der« Erwäh nung in der Thronrede wohl nnr emm decorativ« Zweck hat Daß die Thronrede, indem sie zwischen de« Zeitpunkte dt- Meinung-au-tanfche- über die englisch« Interessensphäre und heute eine vollstän dige Lücke läßt, mamche interessante Strebnngen »nd Euttänschnvge» de- britischen Tabinet- ver schweigt, ist zweifellos; aber für den Augmblick hat Da- keine Bedentung. Die Thatsache bleibt: England steht gegenüber de» rnssisch-türkischm Kriege noch ganz ans dem alt« Fleck. Nicht Wmtgm muß die Eonstatirung dieser Thatsache eine große Ernüchterung bereiten Gab es doch Leute, welche die englisch österreichische Alliance geam Rußland für fix »nd fertig hielt«! In ihrem Rausche über die »»erwarteten Erfolge der Türk« schien es ihn« schier »ndmkbar, daß Oesterreich den englisch« Vorstellung« nicht nach« geben, sich seines „östlich« Bedrängers" nicht entledigen sollte. Nur wer der Regierung Oesterreich-Ungarn- zntrant, daß sie in Ruß land dm vielbesprochen« Koloß auf thönern« Füßen erblicke, der nnnmchr auf immer zer schmettert am Bodm liege, konnte Solche- von ihr erwart«. Graf Andraffy ist allem An- schein nach anderer Ansicht über die Lebenskraft »nd die dauernden Hülfsmittel de- russisch« Reiche-; er hat vorgezogm, in der bisherigen Ber- haltnugSlinie z» verharren. Kaiser Wilhelm kam nicht nach Ischl, «m da- ans den Fug« aerathene Dreikaiserbündniß wieder einznrmken; sein Besuch war lediglich ein Zengniß für da- ungestörte Fortbestehen diese- Verhältnisse-. Daß es fort- besteht, daß an eine Lo-reißnng Oesterreichs »nd an em gemeinsame» vorgehm desselben mit Groß britannien gegen Rußland znr Zeit nicht gedacht werden kann, wird angesichts der englisch« Thron rede Niemandem «ehr zweifelhaft sein können Unsere- Eracht«- sollte diese Sachlage all« wirklich Unparteiisch« in Europa znr Gm»!, thuung gereich«. Wollte irgend eine Macht an- Anlaß «ne- von Rußland gegen die Türkei er klärten Kriege- sich activ ans die Seite der Letz term stell«, so hätte es sofort zn Anfang ge- fchehm müssen. An Zeit znr Lorhereitnng hat e» wahrlich nicht gefehlt; kein Mensch wird de« Haupt« wollen, durch dies« Krieg überrascht z» sein Wenn eS nicht geschah, so erklärt sich Dies lediglich ans der Ueberzeugnng, daß, wie die gegenseitig« Verhältnisse der Staat« znr Zeit nun einmal lieg«, ein derartiges Ein schreiten einer dritten Macht eine Störung des allgemein« europäischen Fried«- nach sich owohl durch ihre politisch« Zeitung« al- durch ihre belletristisch« Zeitschrift« und ihre belehr« den Borträge die Unznsriedenheit »ater dm Ar beitern, überall spielt sie mit dem Fener de- Aufruhr-, ob sie eine politische Rede hält oder ans der Pan-Flöte blä-t; immer droht sie mit einem allgemein« Umsturz Wieder«« begegnet sie sich darin mit dem Ültramoutaut-»»-: den Rothen wie dm Schwarzen ist e- gelungen, die Geschichte »nd die Religion, die Wissenschaft und Knnst zn vergift«. Welch« Damm hiergegen kann eine Journalistik zieh«, wie wir sie vielfach jetzt au der Arh^t sehen, der« ganze- Ziel daranf gerichtet ist, dm Emst der Dinge z» e-camotirm, welche die wich tigsten Angelegenheit« nach de« Gesichtßpnucte mehr oder wmiger pikanten Unterhaltung-stoffe- behandelt, die mit einer Sensation beginnt »nd mit einem Witz abfchließt und die alle Fehler der l vollständige Windstille, wie sie in sandte in Pekings Herr v. Brandt, hatte die Be- snevlgung, daß Prinz -ung, der faktische Regent de- „himmlisch« Reiche-", dm im Namm seiner Regierung gestellt« Forderungen thnnlichst zu ent sprechen suchte »nd sich weit gefügiger zeigte, at er e- de« britisch« Tabinet gegmüber gethau hatte, welche- damals weg« Ermordnug des Mr. Margary in Aunnan auf dem Pnucte stand, dm diplomatisch« Verkehr mit der chinesisch« Regierung abznbrechm. Da- Entgegenkommen dr- Prinz« Kung »nd de- Ministerin«- in Peking bewährte sich in der Folge anch bei dm Verhandlungen, welche deutscherseits tu Betreff der sogenannten Lekinstenern «nd anderer commer- cieller Erleichternngm angeknüpft ward« »nd di ein« befriedigend« Abschlnß erhoffen lassen. Der rege Handelsverkehr, d« Dentschland aut China nnterhält, und die machtgebietevde Stellung, welche unsere Flotte au dm chinesisch« Küsten namentlich durch Gtationirnng flachgehmder Kanonenboote, die Piratenschiffe in die Bucht« »nd Flußmündungen, wohin größere Kriegsschiffe nicht fahren können, zn verfolgen vermögen, er rungen hat, Hab« dem Cabinet von Peking bei Entsendung der anßerordmtlich« Botschaft nach England behufS Entschuldigung der Uunnan- Affaire den Wunsch nahe gelegt, einige Mitglieder dieser Mission auch nach Deutschland z» schick«, «m u. A. anch die Errichtung einer ständigen Gesandtschaft in Berlin anznbahnm. Mit diesem Specialanftrage wurde Li Funa-Ehao, ein hochstehender Beamter de- Auswärts« Amte-, oetrant, welcher in Begleitung seine- Secretairs Tshmg-Ki Long »ud eine- Dolmetschers in Berlin einaetroffen ist. Da» Organ de» Latican», die „Boce della Berits", fühlt sich durch die Erfolge der Tür ken dermaßen gehoben, daß es d« Augenblick be reit- für geeignet erachtet, die „wahr« Christ«", die „Conservativen", ziemlich »nverblümt zur Zerstörung zweier Reiche anfznfordern, welche, von einem gewiss« äußer« Cultnrfirniß abgesehen, in gewissen Beziehung« für ebenso schlecht, wmn nicht für schlimmer erachtet werden müssen al- die Reiche eine- Odoaker, eine- Attila, der Gotb«, Bandalm »nd Hunnen." Gleichzeitig wird auf der Versammlung der „französischen ka tholisch« Werke" in P,y der Satz aufgestellt: „die Kirche bat da- Recht, sich »nd die Schwachen ander- al- durch Worte zu verlheidtgm; sie kann die Unverschämtheit ihrer Feinde durch gewalt same Mittel niederwersen." In der That eine köstliche Illustration zu der von der „Germania" behanptetm Friedfert'gkeit der römischen Kirche. Die letzten de« englischen Parlament vor gelegt« diplomatischen Correspondenzen über die orientalische Frage reich« vom 14 Mai bi- 30 Juni. Em großer Theil betrifft die von dm Kriegführenden verübt« Grausamkeiten. Eine Depesche de- Lord Loftn- an Lord Derty vom 3l. Mai berichtet üb« eine Unterredung mit Gortschakoff, welcher sagte, die russische Re gierung betrachte die Unabhängigkeit- - Erklärung Rumäniens als eine äs koeto, nicht äs jure vollendete Thatsache. Man müsse die Frage im Einvernehmen mit dm enrovätfchm Mächten später verhandeln. Oesterreich fei gleicher Ansicht. Bezüglich Serbien- habe der Tzar der serbisch« Regiernna klar dm Wunsch ausgesprochen, Serbien möge vollständig passiv bleib«. Auf de« Krteg-fchauvlatze wie in dm diplomatisch« Region« herrscht gegenwärtig eine einem so riesig socialdemokratisch« «nd nltramontanm Presse hat, nnr nicht deren Emst? Diesen Einflüssen, die, von den verschiedensten Seit« kommend, immer dasselbe Angriff-object haben, entgegen- znwirkm, sollte eine Hauptaufgabe unserer Bil dung-Vereine sein; wenigsten- erscheint sie »n- viel wichtiger und für da- Gedeih« «nferes Lolke- segen-retcher al- die beständige Zubereitung neuen „gelehrt«" Stoffe- in „populairer" Form für die Massen. Wenige- gut wissen ist für den Einzeln« wie für die Biel« da- wahrhaft Nütz liche; von Allem kost« hat noch Niemand« satt gemacht, einem Volke nnn gar verdirbt es dm Geschmack de» Gut« und Wahr« " Unsere Beziehung« zur chinesischen Re giernng Hab« seit Regelung der Anna-Affaire, «nter weichem Ramm die Ermordung de-Tapitain-I Wie sich die Dinge auf dem Kriegsschauplätze ge- ^en Kampfe kaum möglich scheint. Die Gegner rüsten sich nach dm erst« schweren, aber nicht entschei dend« Schlägen zu neuem Ring«; während die Russen Trupp« auf Trupp« au» dem gewaltig« Reiche nachzieh«, grab« sich die Türk« in feste Stellung« ein, in dm« sie dm erneuerten An griff des Feinde» erwart«. Die Anschauung ist allgemein, daß noch Wochen vergeh« können, bi- wir in eine neue Phase de- Feldzuges tretm. Gerade der Umstand, daß die Gegner sich so in grimmig in einander verbissen und i« ersten An lauf wenigsten- einander gewachsen gezeigt haben, ruft in Westeuropa die Ueberzeugung hervor, daß der Krieg auf sie selber beschrankt bleibt. Je kraftvoller da- Ringen wird, desto weniger hat es Aussicht, Ausdehnung zu gewinnen. und de- Steuermann- de- deutsch« Schuner» „Anna" und die Plünderung und Zerstörung dieses Schiffes an der chinesisch« Küste bezeichnet wird, sich in befriedigendster Weife gestaltet. Die Energie, mit welcher die Reichsregiernng ans Verfolgung und exemplarische Bestrafung der Missethäter, sowie Leistnng vollständiger Genngthunna bestand, I gegen. Zuerst ri< flößte der chinesisch« Regierung Rcspect ein, j kischm Emwohner namentlich al- sie sah, daß ihre nichtig« ^ Ansflüchte keinen Erfolg hatten »nd ernste Gefahr Vorhand« war. daß die in d« oft asiatisch« Gewässern stationirtm kaiserlich« Kriegsschiffe die Wahrung der Reichlinteress« selbst Übernehm« würdm. Der kaiserliche Ge staltet haben, mnß man freilich sagen, daß die localisirte Orimtfrage ihrerseits ihre möglichst blntige Lösung findet. In erster Linie geht die Bevölkerung, für welche die Reform« an-gedacht warm, al- Stoßball zwischen dm mächtigen Gegnern heute entschied« ihrem Untergange mt- rieben die »nlgarischm und tür, Bnlgarien» einander bei jeder Gelegenheit ans, dann half« die Jrregnlairen nach nnd schon heute trieft da- Land von Blnt Welche Einbußen der furchtbare Kampf für die Kriegführenden selbst mit sich bringt, ist noch gar nicht zu ermessen. Die Türkei führt das ganze Aufgebot ihrer Streitkraft in- Fener; die Lücken.
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