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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187708211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-08
- Tag1877-08-21
- Monat1877-08
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1877
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Glichet«! täglich früh 6»/, Uhr. Lr-Litt»» »»» EiPttUt», IvhanntSgaffe 33. »llrchtzmrtt, da Ardcutt»»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmtttags 4—S Uhr. «imaüme der für die nächst- l«nidr Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen dis 3 Utzr Nachmittags, an -onn- »nb Festtagen früh bis V,v Uhr. H» tzr« /Male» fSr Zus. Iaaahme: Vtto Memm. UnivrrsitätSstr. 22, itaur- it-sche.Katbarinenstr. 18,p. nur dis '/,3 Uhr. Mipstger Tageblall Anzeiger. dkM PMk, Lvcalgeschichte, Handels- Md GeschäMnkebr. Rullape 15.85V. k:ulvrmrRt»prr>» vtrrlelj. 4'/, wel. vrinacrtohu L Mt, durch di« Post bezogen e Mt- Jede einzelne Nummer >.c Ls. Belegexemplar 10 M. Bebtll'rcn für Extrabeilage» ohne Postbestlrderung 36 ML tr.it Pvstbcsürderuug 43 Lst. Injeialr 4H«sp, Bourgeois, 2ü^, Prdhere Schriften laut unftto PrrlSvrrzeichniß — Tabellarncht Satz nach höherem Tan! Litlamea ovler dem vc»ariil>a»? di« Spaltzeile 4» Pf. Inserate stad stets an v-Screi » - , u senden — Rabatt wird Ni t. gegeben Aablllllgxr»i:vUlL»>7»L^ oder durch Postvorschutz. ^0 233. Dienstag den 21. August 1d7' 71. Jahrgang. Orffentliche Plenarsitzung der Handelskammer. Die ans morgen, DienStag, anberaumt gewesene Sitzung wirb hiermit aus Donnerstag de« 23. d. ÜR. RachnetttaG « Uhr verlegt. Die Tagesordnung bleibt unverändert. WachSmuth, Vorl, vr. Gensel, Secr, Bekanntmachung. Die bestehende Lorschrist, wonach Dl««e»töpfe nicht ohne Gehörig« Berwahenng dnrch Gtsenftabe vor die Fenster gestellt werde« dürfen, ist in neuerer Zeit vielfach unbeachtet geblieben, »nd eS sind zablreicke Anieigen darüber bec ur.Ü eingegangen, daß Blumen töpfe an» de« Hauser« anf dir Straften gefalle» sind Wir dringen daher hiermit in Ermrerung, daß diese Unvorsichtigkeit in §. 366,8. de- Straf- gesetzbnche- vnt Geldstrafe bis zu 6V Ma^k oder verhältnißmäßiger Hsft bedroht ist, «nd werten gegen Uebertretungen der gedachten Art jederzeit unnachsichtig ei»schreiten. Leipzig, den 31. Juli t877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr.Tröndlin. Witlsch, Res>r. ^ Bekanntmachung. Für den Termin Michaeli- d. I. sind A AnSstattnng-stipendte« im Betrage von 77 8 ^f, 67 45 und zweimal 40 47 -f an hiesige »nbescholtene arme Bür- ger-töchter, welche sich seit Michaelis v. I. verhetrathrt haben, von^un« zu vergeben und sind schriftliche Gef«che darum unter eine-von zwei hiesige» Bürger« bei , ^ _ scholtenheti und Bedürftigreit der Bewerberin sowie, waS da- eine, nur au ehelich Ge boren« zu vergebende Wiederkrhrer'sche Stipendium von 40 -E 47 anlangt, einer GevnrtS- heschet«tg«»g bi- zum 30. d. M. auf dem Rathhaufe, 1. Etage, Zimmer Nr 15. einzureichen. Leipzig, den 18. August 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. Messers ler Beifügung der GheschlteHnng« - Bescheinigung I mächtiger al- wir, aber waS hat derselbe! Bürgerpflicht ausgestellten Zengntffes über die Uabe-1 nachträgliche „patriotische Schlotter" ihrer vr. Georgl. serschmist. Vir Landtaßswahlru iu Sachsen. Da- osficielle „Dresdner Ieurnal" hat endlich nach langem Schweigen armeldet, daß die selben am 19. September stattfinden sollen. ES tritt also an die Mitglieder der nationalen und liberalen Partei die ernste Aufforderung heran, die wenigen Woche», die bi- dahin noch zur Ver fügung stehen, zu benutzen, um die Wahl tüchtiger Vertreter in die Kammer zu sichern. In fünf der dteßmal erlüstgten nationalliberalen Wahl kreis« hat denn auch schon die Bewegung be gonnen und tu dreien (Erimmitzschau-Werdau, Dippoldiswalde:c und Limbach) zur Wiederaus- stellung der bisherigen erprobten Kräfte (Kürzel, Großmann und Leuschner) geführt, in einem (Chemnitz), dessen bisheriger Vertreter zurückge- treten ist, zur Ausstellung einer neuen vertrauens würdigen Kandidatur (Kaufmann Roth): möge der zweite ländliche Wahlkreis (Großschönau- EberSoack) nun auch bald in die Wahlbewcgung eintreten! Ja, man hegt sogar die Hoffnung, den Conservativrn drei bisher ihnen zugehörige Wahlkreise (der- 41. und 42. ländlichen Wahlkreis — Rrichenbach-Kirchberg und Iohanngcorgenstadt Ecbenstock, bisherige Vertreter Rittergutsbesitzer Adler und AmtShauptmann v. Hausen, sowie den 32. ländlichen Wahlkreis Frankcnberg-AugustuS bürg, bisheriger Vertreter KreiSh^uptmann v. Könneritz) abzugewinnen, und die in demselben begonnene Wahlbewegung hat in dem letzteren bereit- zur Aufstellung de- Fabrikanten Uh'.e auS Plaue geführt, während in den beiden anderen die Eandidaturen in der Vorbereitung begriffen sind. Wahlaufrufe find theil- sckwn erschienen, theilS noch ,u erwarten, Interesse erregte eine am 5. d. M. in Ehemnitz zwischen de« Candldaten der vereinigten liberalen Parteien daselbst, Kauf mann Roth, «nd dem (Kandidaten der Gocialisten, Bahlleich, stattgrfunvene lebhafte Disputation, tu welcher der liberale Vertreter den ausschweifenden »nd abstrakten Declamationen de- Socialisten, der unter Anderem erklärte, der Regierung rin principielleS Mißtrauen entgegen dringen zu wollen, würdig «nd ernst entgegen trat »nd den moralischen, wenn auch nicht thatsächlichen Sieg (die Bersammlungwar von den Socialisten ein- Grundbesitz, Renten, Gehältern «nd Gewerben) um circa 20>/, Mill. gegen 1875 heraus gestellt, welche eine Minderung de- zu erhebenden SteuerbetragS um circa r/« Mill. ergeben würde. Im ganzen Lande aber zeigt da- Resul tat der diesjährigen Abschätzung einen AuSfall von 18 Procent. Besonder- gedrückt durch die Steuer erscheint der Gewerbestanv; die Abschätzung ferne- GesammtemkommenS gegen 1875 ergab eine Verminderung von nicht weniger alS t5,5l»2 38o^k ES geht a»S diesen Notizen entweder ein Sink« der Steuerkraft de- Lande- hervor, oder eine sehr falsche frühere Abschätzung. Vielleicht ist e- etn Zusammenwirken beider Momente, waS die starke Differenz zwischen der vorjährige« «nd der jährigen Abschätzung veranlaßt hat. KeineS fallS scheint da- bisherige Nebeueinanderbestehen der Gewerbesteuer und der Einkommensteuer ohne wesentliche Modifikationen der einen oder anderen Steuer, ohne die größten Härten für die Steuer zahlenden zu dulden. Auch bei der Gewerbesteuer hat sich in diesem Jahre zum ersten Mal eine Verminderung der Steuerzahlenden gezeigt. Der GtaatSsäckel aus der andern Seite hat durcb den diesjährigen Au fall im Budget der StaatSsorsten (über 1,200,000 -F) »nd durch di« kostspielige Elsenbahnpolitik der Re girrung empfindliche Einbußen erlitten. Unsere gegenwärtige Finanzlage zeigt also geschwächte Steuerkrast »nd schlechte Geschäftslage de- Lande- auf der einen, geschwächte StaatSfinanzen auf der andern Seit«. Sparsamkeit und weise Finanz Politik ergeben sich hieraus alS unumgängliche- Erforderutß. Ist aber die Forderung eine- SteuermehrbedarsS seitens der Regierung nickt abzuwetsen, so ist e- jedenfalls nicht gerathen, die Deckung durch zwei neben einander bestehende, in ihren Grundsätzen sich »ielfuch widersprechende und unter verschiedenen Namen doch beide da- gleiche Einkommen betreffende Steuern zu suchen Welch wichtige Interessen de- Lande- in der nächst« Kammerseffion zu vertreten find, ergiebt sich schon a«S diesem einen verhättmß. Wie sehr eS Pflicht der liberal« Wähler ist, bei der Auf stellung und Betreibung der Eandidaturen Die- im Auge zu behalten und sich allseitig von dem Bewußtsein einer zu erfüllenden Pflicht durch dringen zu lasten, damit — mögen die ländlichen berufen) erfocht. Möge man nun da- Begonnene I Geschäfte der Ernte anch noch so sehr in Anspruch rüstig weiter führen, damit anch die politische Ernte diese- Jahre- gnt anSsalle, durchdrungen von de« Geflthl, daß, wie wir schon früher er örterten, keineswegs unwichtige Aufgaben d«s nächsten Landtag- harren Schon allein die Frage der Einkommen ste» er verdient die aller ernsteste Erwägnug »nd verlangt die AnSwahl von Männern, die i« Staude find, die Interessen de- Lande- frei, nn- abhängig »nd selbstständig zu vertreten, eine Auf gabe, mit der doch unabhängige, mitten tm Volk-- leben siebende Männer zweckmäßiger betraut werden als abhängige RegterungSbeamte. Die Erfahrungen, die man bisher mit jener Steuer gemacht hat, sprechen keineswegs sür ihre un veränderte Beibehaltung, und da. wie bekannt, die Regierung sich bereit erklärt hat, in der nächsten Sesston Vorschläge zur Modifikation der leibe» entgegen zu nehmen, so ist hiermit dem Landtag eine Handhabe gegeben, auf die Umge staltung desselben hinzuwirken. Die Daten, welche er z, diesem Zweck ansühren kann, find schwer wiegend. Ja Dresden allein hat sich bei der diesjährigen Abschätzung eine Verminderung de- gesummten steuerpflichtigen Einkommen- (aus nehmen — Nicht- versäumt werde, um Männer n die Kammer zu senden, die im Stande find, ene Interessen zu wahren, folgt Hiera»- von elbst. Jede Lässigkeit und GleicAültigkett in Be- reibung der Wahlbewegung wird durch die Sach age verurtbeilt. Lagesgeschichtliche Aederstqr Lchyig. 20. August. Seit einiger Zeit mehren sich, wie unseren Le I sern bereit- bekannt, die schweizerischen Stim> ^ »en auffallend, welche auf eine Bedrohung der Iuragreuze durch französische Greuzbe f«stiaungen Hinweisen. So vor wenigen Taqen die „Schweizer Grenzpost" und die „Neue Züri- cher Zeitung". Jetzt bringt der ..Berner Buvd" folgende Correspvnden; „auS dem Iura" vom 13. August: „Der häufige Besuch unserer nach sten Grenze seiten- französischer Osficiere konnte ^ natürlich nicht verborgen bleiben, ebensowenig der auaeoscheiuliche Zweck, nämlich Au-wahl eive- geeioneten PuvcteS zur Vervollständigung der arotzarti«« VesestigungSltuie Velsort-Besavym, !WaS wm darüber vernommen haben, bestärkt alle unsere Befürchtungen, denn e- handelt sich wirklich um die Anlage eine« neuen großen Werke«, und zwar wahrscheinlich auf einer in der Thal nicht schlecht gelegenen Höhe oberhalb Beaucourt, in gerader Linie etwa s/i Stunden von unserer Grenze. Wir wol len unseren eidgenössischen Behörden durchaus keine Schwierigkeiten bereiten, besonder« jetzt, da eS ohnehin am BundeShimmel ziemlich „strub" auSsieht, aber wir sind am Ende doch Bürger eine- auf feine Freiheit eifersüchtigen Staate- «nd erinnern unS gar wohl der Art und Weise, wie eine hohe schweizerische Behörde von der Anlage der mächtigen Bcrgveste Lomont überrascht, aber nachher dennoch zu keiner festen Haltung diesem groben Factum gegenüber geführt wurde. Hoffen wir also, daß diese- Mal wenigsten- die Warnung etwa- fruchte, daß jede Gelegenheit ergriffen werde, wenn nicht unsere weitere Einklammerung zu verhindern, doch wenigsten- gegen eine weitere Gefährdung unserer Neutralität vor aller Welt zu protestiren Die französische Nation ist ja viel derselben der da maligen Machthaber genützt? Der Schade wurde dadurch der Nation nicht wieder gut gemacht. Nicht eine schimmelige Berbriefung aller Rechte, sondern eine einsichtige, umsichtige, kräftige, sich aus den Patriotismus und die Wehrkraft des anzen Volke« stützende, vor Alle« auch offene olitik kann unS durch die Gefahren einer neuen großartigen europäischen Verwickelung führen. Da- „NapoleonSsest" «veranlaßt die „Time-", in einem Leitartikel die Au-sichten der bona- partistischen Dynastie zu erörtern. Da- Cityblatt bemerkt ». A. : „Wir behaupten nicht, die Geschicke de« kaiserlichen Prinzen vorher be stimmen zu können. Die uapoleonische Position ist von der anderer Dynastien vollständig ver schieden. Ludere Häuser stützen ihre Ansprüche auf irgend ein göttliche« Recht oder einen Ur sprung, der zu heilig ist, um erforscht z» werden. Nicht so mit den Bonapartisten ES giebt zwar eine uapoleonische Legende, aber daS zweite Kaiser reich wie da- erste brüsteten sich damit, eine organisirte Demokratie z» sein, und die Präten sionen de- kaiserlichen Prinzen stützten fich nicht auf die Hypothese irgend eine« Recht«, für welche« die Zustimmung de« Volke« verlangt wird, sondern daraus, daß in seiner Person und unter der Organisation, deren Haapt er fern würde, die Suprematie de- Willen« und de- LolkeS proclamirt und her gestellt werden würde. DaS Kaiserreich wird somit, wie die Republik, alS eine Form demokratischer Organisation in den Vordergrund gebracht, und wenn eS je wiedcrher- estellt wird, wird eS sein, weil da« französische Zoll ihm den Vorzug der ihm gestellten Alter native einräumt. ES kann nicht geleugnet werden, daß vor einem Vierteljahrhundert die Franzosen höchst überlegt ihre Vorliebe für da« kaiserliche System bekundeten. Die Realität de« bei der ersten Wahl Loui« Napoleon'« zur Schau getra genen Vorzüge« kann nicht bestritten werden, »nd viele Jahre hindurch consolidirte er die Macht, welche ihm zuerst sein Name gab. Sein schließ- sicher unglücklicher Zusammensturz und der Schimpf, welchen er über Frankreich hereinbrachte, machten hn eine Zeit lang zum Gegenstände de- Ab- cheue«, aber e- würde übereilt sein zu fol gern, daß da- Andenken au die glänzendere Seite einer Herrschaft nicht wieder auslebeu und fein Sohn nach Frankreich zurückgerufen wird, um abermals ein goldene- Götzenbild zu errichten, in welche« fich die Demokratie selber verebrt. Die Chancen de- Kaiserreich- hängen von der Nüchtern beit der Rkpubltk ab, die sicherlich zuerst ihre Probe zu bestehen haben wird. Wenn die Republik durch ihre Fehler oder Mißgeschicke in Anarchie und Verwirrung auSarten sollte, wird der Vor theil, den sie jetzt dem Kaiserreich gegenüber hat, verloren fein." Die alte schwedische UniversitätSstadtUpsala trifft die umfassendsten Vorbereitungen zum wür digen Empfang der zahlreichen Gäste, die der Fner de- IuoiläumS der Universität (1476) beiwohnen werden; außer zahlreichen wissenschaft lichen Akademien werden sich circa 30 Universitäten durch Deputirte bei der Feier vertreten lasten, darunter eine außereuropäische Hochschule New bavcn tu Connecticut durch I)r. Hjalmar Edgreo, Instructor beim Aale« College daselbst. Von deutschen Universitäten find repräsenttrt: Heide! berg durch den Professor der Mathematik L KuchS, Leipzig durch die Professoren Zarncke »nd BruhuS, G«isSwald durch seinen derzeitigen Rector Pro fessor Carl Hueter, Tübingen durch den Proseffor O. Franklin, Kiel durch Proseffor der Chemie A Laven berg, BrrSlau durch die Professoren Wilhelm Diltyeh und C L.v. Bar, Göttinaen durch Proseffor E Schering, Erlangen durch Proseffor Rosenthal und Berlin durch Proseffor Weycrstraß. Sowohl die in- alS die auSländ,schen Gäste der Universität genießen auf den Staatsbahnen eine Ermäßigung der Paffagierabgabe um die Hälfte de- gewöhnlichen Fahrpreise-; außerdem ist ein Extrazua angeordnet worden, wel,der am 4. Sep tember Vormittag- Stockholm verläßt. Die Pause, welche in den Operationen aus dem bulgarischen Kriegsschauplatz seit den Kämpfen bei Plewna »nd den Gefechten südlich de- Balkan eingetreten, dauerte auch während der letzten Tage fort Die beiden türkischen eereStheile, von denen der eine unter OSman ascha vom Widfluß. der andere, die eigentliche >a»ptarmee, unter Mehemed Ali von Osten her die Verbindungen tu« russischen Heere- bedroht, verstärkten die von ihnen bezogenen Stellungen »nd gaben denselben daS Ansehen verschanzter Lager. Die in der Mitte zwiscken beiden, d. h. in dem Raum zwischen der OSma, Jantra, der Dona» und dem Balkan, aufgestellte russische Macht benutzte die Zeit, um Nachschub an Mann - sckast und Krieg-material heranzuziebcn, die Zahl der Uebergänge über die Dona« zu vermehren und kürzere Etappen »nd VerbindunaSstraßen an- zulcgen, um den Anmarsch der Verstärkungen s» viel wie möglich zu beschleunHen. Am 7., 14. und 15. August fanden größere RecognoScirungen auf beiden feindlichen Fronten statt, in welchen beid- Gegner Aufstellung und Berlheilung der gegen seitigen Strritkräfte prüften, ohne daß dadurch an der allgemeinen Lage etwa- verändert worden wäre. Starke Truppenmaffen wurden inzwischen russischerseitS nach dem Balkan zu vorgeschoben, wo eS eine- kräftigen Rückhalte- bedarf, um die Position de- EchipkapaffeS, durch welche die OperationSltnie um ca. 7 Meilen verlängert wird, zu behaupten. Um ein gesährlickeS Zer splittern der Kräfte zu vermeiden, zog der in vorderster Linie commandirevde General Gurko seine Front enger zusammen »nd concentrlrte, b:e nächstaelegenen GeoirgSüberqänge und die südlich derselben noch besetzten Ortschaften ausgebend, feine Division zu der Vertheidigung der genann ten wichtigen Gebirgsstraße. Am 13. und 14. August erstiegen die Vortruppen Suleiman'S die jenigen Pässe, auf welchen die Russen genau einen Monat vorher ihren Gebi'gsübcrgang bewerk stelligt batten. In richtiger Ertenntniß der strat.- gischen Vortheile, welche die kürzeste Linie gewähr . hatte der türkische General die östlich von Schipka den GebirgSkamm überschreitenden Communicc- tionen für seine Offensive gewählt, um so schnell wie möglich diejenigen Straßen zu erreichen, welche in Flanke und Rücken der dem Balkan zunäch t stehenden, den NordauSgang de- genannten Passt« schützenden russischen Corp« führten. Aus diesen Straßen vorrückend, überschritt die Suleiman'sck ' HeereSabtheilung, da sie keinen Widerstand fan.. daS Gebirge »nd besetzte am 15. August die erst«» Ortschaften am Nordhang, namentlich Elena »> v Bebrova, sich daselbst gleichzeitig stark verschanzen- Mit dem Erreichen der genannten Punkte gelar >; e« Suleiman auch, die Verbindung mit Mebemc? Ali Pascha aufzunehmen, dessen ActionSsphäre b:§ über OSmanbazar hinau« reicht Gleichzeitig m l dem Uebergang aus den östlichen Pässen war au,!) ein Ueberschreiten der GebirgShänge westlich a»-s dem Rosalitapaß >>erb«nden. Ein stärkere« lür- kischeS Detachement vertrieb a« 13. August bi- russische Besatzung von Kalofer und stieß in deu genannten Paß vor, um alSdann, sich nordwärts weiter auSbreiteud, aus Eelwi zu overiren. welches von dem reckten Flügel O-man Pascha'- besetzt ist. — Ein Blick auf die Truppcruug der aus de« bulgarischen SriegStheater einander gegenüber- stehenden HeereSmaffen zeigt die in strenger Defensive sich zu neuem Stoß sammelnde russische Armee nahezu auf drei Seiten vom Feinde um geben. Im Osten von Mehemed Alt und seinen Unterführern, im Süden von Suleiman, im Westen von OSman Pascha. Rur die russikcke OperationSltnie nach de« Echipkapaß durchbricht bi- jetzt noch diese Aufstellung und trennt sie auf einem ca. k—6 Meilen betragenden Raum in zwei Hälften. Gegen diesen am Meisten expo- nirtea Theil richtet sich, wie e- scheint, zunächst die Offensive der türkiichen Heeresleitung, um den Russen die Balkrnposition zu entreißen »nd sie zur Ausgabe der einen politischen Mittel- und Centralvunct, wie einen starken taktischen Stütz, punct bildenden Stadt Tirnowa zu zwingen, wo durch die Invasion in Bulgarien wieder bi- aus ihre Au-gang-puncte zurückgedrävgt sein würd.-. Die von Adrianopel in Konstantinopel eir - langenden Eisenbahnzüge bringen ununterbrochen Verwundete und Flüchtlinge. Die Berichte der Letzteren sind geradezu schaudererregend. Da« Abrianoprler Thal gleicht einer ungeheuren Schlachtbank. Die Bulgaren, die unter russi schem Schutz sich zu barbarischen Acten hatten hinreißen lasten, sind nuo nach dem Rückzuge der Rüsten der Rache der Muhamedaner und der verschiedenen Gattungen von Baschi-Bozuk- fck"- nung-lo- prei-gegeben. Zwischen den beilxu Nationen wüthet ein wahrer VervichtungSkamp i. Die gemäßigteren Bulgaren find in Verzweislui g
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