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Dresdner Nachrichten : 28.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188911280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-28
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1889
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Mtzvi'8 Iiiliii<rvl>i!liu-veelitzii, O)^ Lnionas' Italienische Thronrede. .Hnßdebatten 1. Fplrgrr. Stadtverordneter Ehrilloph öuttus SokLckttvIl, 40 4ii» 8vv 40. LecaniwortliLer Redaklenr kür Politisches v> Smil Biere» i» Die«»«,,. Seltsamerweise hat die Thronrede, niit welcher König Humbert sein Parlament eröfsiictc, außerhalb Italiens einen weit günstigeren Eindruck erzeugt, als dort selbst. König Humbert selbst zwar wurde mit großer Herzlichkeit begrüßt, die ein Beweis für die immcrmehr zniiehniende Volksthümlichkeit dielcS Fürsten ist; auch fanden einige Stellen seiner Thronrede stürmischen Beifall; bei anderen aber blieb die Volksvertretung kühl, und anch die italienischen Zeitungen äußern sich in ähnlichem Sinne. Was uns Tenlschc. sowie die Oeslerreichcr, die Verbündeten Italiens, an der Thronrede König Humbkrt'S bosonders angenehm berührt, ist ihre Irische und Znversichtlichleit. Das Wort: »Italien hat in 30 Jahren Das ge leistet, was für andere Nationen die Aibelt von Jahrhunderten war", enthält zwar eine kleine Uebertreibung. aber ans ihm spricht eine Lebenslreudigkeit. welche für den Einzelnen, wie für ein ganzes Volk die Vorbedingung erfolgreichen Strebcns ist. König Hnmbcrt cnipfindet Stolz darüber, daß das Werk der Einheit und Freiheit Italiens gefestigt ist. Sein Vater habe dem Vaterlande die Un abhängigkeit gegeben, er selbst habe die rechtliche Gleichheit der Bürger hinzufügen können. Die Versicherung, daß der europäische Friede jetzt gesicherter als je cricheint, hat keinen Anspruch aus Neuheit, aber sie durite nicht fehlen. Tie Worte, daß »Italien weder Hin terhalte noch Gefahren zu fürchten brauche", entfesselten einen Sturm des Beifalls. Der König sprach die Zuversicht aus. daß die Gewißheit der Erhaltung des Friedens »jene Nuhc der Ge» innther hcrbeifübrcn weide, welche dem fröhlichen Charakter des italienischen Volkes entspricht". Daß noch nicht alle europäischen Sticitscagcn geschlichtet sind, gicbt die Thronrede zu, sie verlangt daher die Aiisrcchicrhnltung der Rüstungen. Da kein Land an der eisernen Rüstung so schwer zu tragen bat, wie gerade Italien, so ist es doch wenigstens für jenes Volk ein Trost, daß ihm gesagt werden konnte, daß zur Wahrung seiner Weltmachtslellung eS neuer Steuerauslagen nicht bednr'cn würde. Sehr zuversichtlich sprach sich König Humbert über die afrikanischen Angelegenheiten aus. Bis vor Kurzem war das italienische Volk dem Feldzug an, Rothen Meere gründlich abgeneigt. Die jüngsten Erivlge haben aber einen vollständige» Umschlag der Stimmung hcrbeigesühct. Durch das Bündniß mit dem Negus Mcnelik von Schon kommt das ganze mächtige Kaiierthum Abessinien unter das Protektorat Italiens, ein Gebiet, zehnfach so groß als dieses selbst. Zur wirth- schastlichcn Ausbeutung eines so gewaltigen Besitzes aber gehören Kapitalien und angestrengte private Tbätigkcit. und an Beidem mangelt es unserem Bundesgenossen nur zu sehr. Doch gehört die Sorge, was mit einem solchen Besitze anzmangen, mehr der Zukunst an. Die nächste Ausgabe Italiens ist, zu besseren Handels- bczichnoge» mit Frankreich zu gelangen. Italien erklärt sich bereit, den Zollkrieg zu beenden. Es hat schwer darunter gelitten, daß sich Frankieich durch unübcrsteigliche Zollschranken gegen die Ein fuhr deS Reises, des Ocls und namentlich des Weins von Italien a schloß. Seit 2 Jahren wird der Wein von Ealabrien und Sicitten nicht mehr in Celtc zu echten, Burgunler und in Bordeaux nicht mehr zu echtem Medoc verwandelt. Frankreich hat anch unter den Kamv'zvllcn gelitten; aber eS sitzt seit der Weltausstellung aus dem hohen Pferde und wird Italien harte Gegenbedingungen auflegcn, wenn es die Kampfzölle fallen läßt. Denn Frankreich kann den Italienern nicht das große Verbrechen verzeihen, daß sie sich politisch vom französischen Gäugclbande bestell haben; es knieseilt sic dafür wirthschastlich. Freundliche Ausnahme landen die Ankündigungen der Thronrede, die frommen Stiftungen zu reformiren, die Unfall- Versicherung einzitzühren, die Lcbrcrgehaltc zu verbcsse,» und Aehnlichcs. »Ich will", ries König Humbert aus. »daß der Ruhm meiner Herrschaft hauptsächlich im Wohlergehen der kleinen Leute bestehe". Dieses kdclmüthigc Wort gereicht dem König zur beson deren Ehre. Wenn nun trotzdem die Thronrede tlieilwciic ent täuscht hat. so liegt dies darin, daß sic nicht auüiührlicher betreffs des wirthschastlichen Nothstandcs ausgefallen ist. Die Italiener hätten eine Anerkennung der Notbloge der kleinen Grundbesitzer erwartet. Sic vermissen die Erwähnung der Ban- nnd der Bant- Krisen. die dem ohnehin nicht übermäßigen Wohlstand des Landes schwere Verluste brachten. Ein Fingerzeig, wie diese Wunder zu heilen, wäre in der Thronicdc wohl angebracht gewesen. Es bat sie befriedigt, daß die Thronrede blos die sichtbar elngctreteuc Bes serung der Finanzlage Hcrvoihob. Die StaatScinnahmen nehmen zusehends zu nnd bewchtigen zu guten Erwartungen. Die Italiener verlangen vor Allem soziale Reformen in den Bodenbesitz-nnd länd lichen Pachtverhältnissen. Hier ist die schwache Stelle des sonst aus blühenden Landes. Italien hat alle Bedingungen znm Wohlergehen; eins aber fehlt ihm: ein angemessener Kapitalbcsitz; es ist ein armes Land. Doch steht zu hoffen, daß die Belebung des Handels Italien anch kapitalistisch kritzligen werde. Zu diciem Werke sind iecn König nnd seine Regierung bereit. Mögen sie am Parlamente einen einsichtigen Mitarbeiter finden! Bevor der bvhmi'che Rnmpslandkag am Montage auScinandcr- ging, kam es daselbst noch zu lärmenden Austritten von ganz be sonderer Wüstheit. Seitdem die Deutschen dem Landtage kern bleiben und die Ezcchcn hübsch unter einander sind, haben die Ver handlungen übeihanpt immer heftigeren Charakter angenommen. Das wahic Weien der boistlichen. gewaltthät>gc» Natur der Ezcchcn konnte sich ohne Scheu vor dem Zusehen fremder Augen in seinem vollen Reize entfalten. Am Montag gab «S eine förmliche Hitzsitcn« schlackst. (S. Tgsgrsch.) Die Junaczcchcn verlangten, daß an dem böhmischen Nalionatmuseum auch eine Gedenktafel für Johann Hnß E Mortts SLrtsms, j L Hltniarkt. 13 »ii<1 H3.uxt3ir3.33s. ^ »u l alle Ilttt»«»»,»« - Ii clLLll Sclüsms Mckk., 20. im böhmischen Landtage. Hctznachrichten, Landtagsverliandlniigen. Diöcemnveriaminluiig. OAnIltll' a. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichle. Orpheus Eoneert. AlsieU Meißner. 4^1111^4 völlig, -4 4»4> VI» Einladung des begicbt er sich - Der sächsische Vvt» «>Ii NM - Linmpon, 8 - X «p. I»«> 20» »Iii. 17 a». 2«.ii»a, 22.«»" I«O S2Z HIK. :ro.«»«» ttinl Dar Ltsiiipel erhöht «lo» I'r.-m 8,m'i"rn I, kür blelitiieit >I,r ^laaro. . »1 OO, S7.00 rs.oo. N8tet nur Oarantio , angebracht werde. Solange sich nur die katholische Geistlichkeit, ! die in Huß den Vorläufer der Reformation haßt, gegen diesen ! Vorschlag erklärte, ging's in der Landslnbe leidlich anständig zu. Tie Jungezecheir begrisfen, daß man von ultramontaner Welt- aussassung aus de» Magister Hnß noch über den Scheiterhaufen ? hmaus verfolgen kann. Aber lichterloh schlugen die Flammen empor, als sich der Hochadcl gegen die Verehrung von Hnß erklärte. ! Er erblickt in Hnß weniger den religiösen Reformator, als den § Amllhicr der aufständöchen Bauern, die einst die Schlösser ein- ! äscherten nnd die Edcllcute erschlugen. Fürst Schwarzenberg be rühmte sich, die Schwarzenberge seien die Nachfolger der Rvscn- bccge. und unter dem Zeichen der Rote sei der Kamps gegen die hnssitischen Räuber und Mordbrenner geführt worden. Das rief förmliche Krampfanfälle bei den Jungezcchen hervor. Sie nahmen die Bezeichnung ,,Nenh»ssiten" mit trotzigem Stolze an nnd drohten dem Adel inst der Rache des czcchischen Volle?. Zn spaßen ist nicht mit ihnen. Wir Sachsen wissen ans den Naubzügen der in die Markgrafschast Meißen eingefallenen Hnssiten, daß die reli giöse Seite der Hnssiteiibcwcgung längst in den Hinicrgrnnd ge treten war nnd welche Grenclthaten die mit Morgensternen und eisenbeschlagenen Dreschflegeln anttcclendcn czcchischen Horden Z.ska's und der Prokope hierzulande verübt haben. Tod den Deutschen, Plünderung der Städte. Einäscherung der Döner war da-s Fcldgeschrei der Hnssiten und sie haben in Sachsen geraubt gesengt, geplündert und gemordet. Die Neubelebung dieses wüthen- den Hnssiiengeisics durch die Jnngczechen ist daher eine sehr ernste ! Sache. Sie wird sich zunächst gegen den Fcndal-Adcl Böhmens richten, dem sein Liebäugeln mit dem Czechentlmm nichts genutzt hat. Der Name Magister Hnß wird auch in vieleu altczechi'chen Gemeinden heilig gehalten. Tritt, wie voranszuseheii. eine tiefe Spaltung unter den Ezcchcn ein, so braucht dieser Riß noch nicht zum Vvrlheile der Deutschen auSzuschlageu. Tenn 1 unserem Volksstammc gegenüber sind alle Ezcchcn, die Alten wie die Junge», die Verehrer nnd die Feinde von Hnß, einig. Bei aller Verehrung für den Reformator Hnß wollen wir Deutsche» nicht vergessen, daß derselbe die deutschen Bewohner Böhmens glühend haßte. Huß vertrieb die dcntschen Professoren und Studculen von der Prager Hochschule, und mau iaun höchstens darüber streite», ob er grimmiger die katholische Kirche oder die Deulschc» gehaßt hat. Acnischrcib- nnd J-crnsprcch-Bcricht vom 27. November. Berlin. Reichstag. Das Maudat des Abg..,v. Cunh <u.-l.) wird als infolge seiner Erueuuuug zum ordeullicheu'Hcmorar- Professor nicht ei laichen erklärt. Die Berathuug des Etats deS Auswärtigen wiid fortgesetzt. Richter (steil.) begründe! seine Au- i trüge nui künftige Einfügung der Lokal-Etats der wcstafrlknntzcheii Schutzgebiete >» den Etat des Auswärtigen und aus Beschränk»»» des Bramstweinbandels in den Kolouiee». Der Braiiistwemkcmiuiii soll »11 Togogeb-cl und i» Kniueiu». wie die Missionsaciellichaiten klagten, infolge der llcberfchweiimiuiig oes Landes mit Branntwein überhand u-biiieu- Es empiehlc sich ein Zoll von 60 Pfg. auf die Litcrstasihe Brauulwem, nne ihn die Neuguinea-Komvaguie auch erhebe. Ter Aistraa Ruhier betreffend die Vorlegung der Lokal-Budgets iür die wcstasrstaniicheu Kvlomeeu icmd au die Budget Komnussic», verwicieu. — Beim Titel »Togo" klagt Richter über die Zollverbältuisse i», Togo-Gebiet, welche lediglich dem Schniungel nach dem »ugreuzeuden englischen Gebiet diente». Auch wilde >m Togo-Gebiet ungestraft Sklavenhandel statt. Geh. Legationorath Krauel: Das Inlcresse an den Kolonieen nehme zu, scheine aber nich! überall ein wolü-nvllcudes zu sein: cs würde zu zeitraubend sein, die Lücke im koloniale» Witzen Richler's auszn- sülleu. Tie Miltheilungcii über Sklaverei im Togo-Gebiet bälten ! eine Untersiichung veranlaßt, die noch mast abge'chlctzsin ici. doch seien die Mitilieilungen unglaubwürdig. Die Auswetznng des Afrikacetzeudeu Krause sei erfolgt, weil d.eser durch scin Verhalten > die Feindschaft der eingeborenen .Haupilmge aus sich lenkte. Ter Tabakhandcl sei im Ausichwimg: der Aufschwung der Kolonieen hänge von Konsumtion und Prodnkiion der Eingeborenen ab. Alle ' Jahre würden nicht gleich sein. Aus dem Boden einer negativen Kritik gedeihe aber der Baum der Erkenntniß überbaup! nickst — Wörmann weist ans den Aufschwung des Handels in den Kamerun > beiinchbarten englischen Kolonieen bin. Es sei doch nicht nnsge- schlvssen, daß sich anch in Kamerun der Handel in gleichem Maße hebe. Für Hamburg babe bei Asrikabandel beieits große Bedeutung erlangt. Er liefere für viele industrielle Werkstätten das Roh material. Aus dem betlelenc» Wcgc müsse mau um so mehr auS- harrcu, als Dcntschlaud in kolomatvolsttzcher Hinsicht hinter anderen Staaten zurückgeblieben sei. Attika werde für Deutschland noch sehr wcrikvistl werden, man dürfe keinen Fuß breit Landes in Afrika nusgebe». — Richter (sreis.j: Das Kapital halte sich iiiimer noch in der Kvlouial'ialitik zurück: der beste Beweis dafür, daß diese Politik Ehnunrc sei. Im Togo-Gebiet reise letzt Tr. Hcuriei und erstatte großariige Berichte über Piantageu-Eiwcrb, uni in s AuswLrlige Amt zu gelangen. Tic Erklärungen über die Aus weisung Krauie's seien iebr wunderbar; cs müßten dort ganz ge fährliche Zunündc Herrchen — Bei den Forderungen für das »id- Ivestafrikauische Schutzgebiet schildert Graf Bismarck die Lage des Hauvlmanus v. Fran'wis in, Hercrolimde als eine gesicherte. Immerhin würde die Position Francois' wesentlich verstärkt werden, wcuii die Mittel zur Verstärkung der Schutziruvpe bewilligt würden. Nachrichten aus Kapstadt lassen erkennen, daß die Belichte der! oppositionellen Presse nnd die oppositionellen Rede» im Parlaimnt die Schwierigkeit der Loge in Südwestasrika vergrößern. Zu den Aniaaben der Koloitzaltrnpve würde es namentlich anch gehöicn, die Miisionen zu schützen. Dr. Bambcrger: Durch diese Forderung würde von der Swutzherrichast zuerst zu einer richtigen Kvlonial- volilik übcrgeganaen. Die sticsiiltatc dieser Politik stünden in gar keinem Vechaltmssc zu dem Enthusiasmus, mit welchem an diese Politik Iieraogegange» worden sei. Wenn der ganze demsche Kolonialbesitz niit Schaden verkauft werden könnte, würde er gern darein willigen. Ten Zuschuß zur Anwerbung der Sckmtztruvve würde» icme Freunde ablelmrn. Die Kolonialvolstik weide immer abenteuerlicher, im Vvlke lackic man darüber. lObv! rechts) Slaat-setrclar Grat Bismarck: Die Unlcrnelnncr, welche gegenwärtig ibr Geld in Ko- lonialnnieinelnnnugen stecken, dürsten dock die Sache mindestens ebeitzo gut kennen, als die Herren von der linken Seile des Hauses. — Tic Weiterbmsthung wird auf morgen verlagt Berlin. Ter Kaiser begab sich heute auf Fürsten PIeß zur Faianenjagd nach Pleß. Später nach Lhla». wo arvßere Hosjanden staltfinden. - KiiegSiiiinister Gras v. Fabrice ist ans Dresden hier aiigekommeii und i,n ..Kaiicrhaf" abgestiegcn. — Die Biidgel-Kommissioii des Reichstags erledigte heute die lausenden Ausgaben des Militär- Etats nnd strich bei den einmaligen Ausgaben die für Magazin- gcbäude in Magdeburg und Gleiwitz eingestellten Summcn. W i e n. Der sächsische Gesandte liiersclbst, v. .Helldorff, ist in den Ruhestand getreten. Sein Nachfolger, Gras Wallwitz, ist hier eingetrvssen und hat die Gesandtschasis-Geschüfle übernommen. L 0 nd 0 n. Wie dem „New-Jork Herold" aus Sansibar ge meldet wird, ging an, 21. ds. eine 2000 Mann starke Karawane unter Fübrnng des Frei Herrn v. Gravenreuth von Baaamoyo ab, um Stanley nnd Emin Lebensmittel nnd anderen Bedarf znzn- iühren. Die Karawane des »Herold" schwß sich nnmiltclbar der deutschen an. Tianlc» soll nur noch 8 Tagemärsche von Baga- moyo entfernt sein. Wißniann kam in Bagcnnoyo an, um die Abfertigung der Karawane zu leiten. — Teinselbeii Blatt wird ans Berlin gemeldet, Wißmann kehre demnächst nach Berlin zurück, sein Nachfolger werde Frhr. v. Gravenreuth sein. K 0 n sta» l in 0vel. General Hobart Pascha reist morgen nach Berlin, um im Aufträge des Sultans st edle arabische Pferde »ach dort z» bringen, von denen 2 iür Kaiser Wilhelm und je l für die Kaiserin, de» Prinzen Heinrich, den Prinzen Friedrich Wilhelm von Mecklenburg und Gras Herbert Bismarck bestimmt sind. New-Aork. Bei der Feuersbrnnst in Lynn sind über 100 Schnbmbrikeii cingeäichert. gegen l60 Familien obdachlos und mehr als 8000 Personen arbeitslos. St. Louis. Hier ist eine nationale Silberkonbention zu- sammenaetieten, um beim Kongreß zu Gunsten der Ausprägung von Silbermünzeii vorstellig zu werden. Tic Berliner Vörie setzte bei ruhigem Geschäft nnd ziemlich fester.Haltung ein. Von Banken waren Tarmstädter und Berliner HandelSgeiellichaf! bevorzugt. Denticbc Bahnen wenig beachtet: auch vstecieichtzche Bahnen konnten sich »nr Iheilmeste behaupten. Ban Beigwcrleii waren besonders Kohlen-Aklic» belebt nnd neigend. Fremde Reisten behaupte!, Egyptcc schwächen Im spätere» Verlause war die Tendenz anhaltend fest bei recht belebtem Geschäft. Im Kasiaverkehr waren Pauken still. Dresdner Bank 2'. Prvz. dotier. Tentiche Patinen waren meist schwächer, öster reichische behauptet. Bergwerke waren fest, für andere Jndnstric- Papierc bestand gecingeieö Interesse. Tentiche Fonds vorwiegend besser, österreichtzche Prioritäten fest. Privat-TiSkont 4V> Pro;. Nachhöne fest. — Meist bedecktes, kühles Wetter, früh Schnee. Südwestwind. i»r<i»k,»li a. Li. «ribciidS.» tiredt, R0.Ä. SiaaiSd.M8.L0. Lomb. «aitzirr I-7.M- »a-'v>cr oa.litt. «drae. N,n>. «oilir. 88,M. »tdcouko LlOst». DreSdn 178/.'.',. Laura I77.7N. Tarmsiad« I8V.88. gcft. « t « n tdidends.» «kredii au,StaaiSdadn Ma.'.'ä. vomdardra 1L8,Ls, Nordwcst 188,88. litariaolcn L8,i:> Null. »Vrcdit W,7.',. Zchwaiii H! a r > «. Schluh. »Irnie 87,d7. «»leide iaä.lä. rzialiencr ist.M. StaatS- bad» L:ra,7ä. >!ou,dard«n L8:, 88. »o. Vriortlötcn —. Bdauier 73",. ikauvice 487,88 goikamaueu !>8a,7ä- ckacomvic VILM. Bchanptc«. Paris. Vrvduiien iSchluft.i Wetzra ver Nodbr. LL.Lä, vrr Mirz-Juni M,<8, bcbauvlci. Sviriius der ttiaucuidcr :i8.L8, »er Mai-sllig8st 3?,78, riiliig. RÜdöl ver Novenidcr 83.73. ver März-Juni 78.3». gcsi. «I UI ft e r » a m. «rodukien iSivluft,. «eieeu ver Movbr. —, per LiSrz ML, sreigrnv. Roaaen »er März N7, ver Mai 117, steigend. London iProducicn-Bcrtid»,. Getreide allgemein testest, ruhig, russischer Haler anziehend. — Weiter: Kraft. "'8s 8^ OertltcheS und Sächsisches. — Se. Mai. der König hat dem Regierungspräsidenten Frhrn. Juncker von Obcr-Eonrent zu Brcslnn das Eomthurkreu.z 1. Klasse des Albrcchtsvrdens verliehen. — Ein den Ständen gestern zngcgangcncs Tckict ersucht niiter spezieller Begnindung um Genehmigniig zum Ban der sechs Eisenbahnlinien: von Bahnhof Gera-Pforten nach WolsS- gcsährt. von Falkcnstcin nach Muldemberg. von Tanbenbeini über Biciersdori nach Dürrbenncrsdors, von Hohcnfichte nach Evven- dorf, von Oschatz nach Stcehla. von Wolkenstein durch das Preß- nitzthal nnd nach Jöhstadl. — Landtag. In der gestrigen Sitzung der zuzeiten Kammer widmete vor Eintritt in die Tagesordnung Präsident Dr. .Haberkorn dem verstorbene» Abgeordneten Clanß freundliche Worte des An gedenkens. Die Kammer ebne den Verstorbenen durch Erheben von de» Sitzen. Den ersten BcrathungSgegenstand bildete der Bericht über die königl Sammlungen auf die Jahre 1886/87. Abg. Schillert erklärt Namens der Konservativen, daß dien Iben sehr gern bereit leien, die Forderungen des Etats für die Kunstiammlnngen zu bewilligen: sic würden auch nicht widersprochen haben, wenn mau noch höhere Forderungen gestellt hatte. Nach dieser Richtung Vorschläge zu machen, seien sic »'doch nicht in der Lage. Er bittet in» wettere Milcheiliingen über den bekannten Bilderdiebstahl. Es müsse Alles anigcboten werden, die Aussicht in der Gallcrie zu einer möglichst nmiassendcn zu machen. Knttnsministcr Tr. v. Gerber entgegnet, der beklagenswcribe Vorfall sei anch jetzt nock nicht voll kommen ansgchrllt: er vcimnthc. oaß der Dieb schon längere Zeit icinc Po>Khrn»gcn zu dem Diebstahl getrosten habe. Selbstver ständlich sei es. daß erneute und verichärlie Borschriiten über Be wachnng nnd Befestigung der Bilder getroffen wurden, die eine Wiederholung des Falles unmöglich niachien. Abg Grabt empfiehlt der Depnlatton dmigend. zu bewirken, daß die Iraitzitorstch neu kiiigesleUien 100,00» Mk. jähUicb stir die Vermehrung der Samm lungen einedanerndc'Pvsilion würden. —Weiletstanden zurBerathnng die sozialdemokratischen Anlrägc ans A n f I, ebnng des Schnl gcldes in Verbindniig mit iinenkgelilicher Vcrabivlgnng der Lehr mittel und auf Abänderung der Einkommensteuer- Abg- Ol euer be gründet zunächst in längerer Rede den elfteren Antrag: Die bei der srübcren Einbringung des Antrags von seinen Parteigenossen vvrgcbrnchlen Grunde seien auch heule „och in Geltung, die Ewwände aber nicht mehr- Damals habe es geheißen, der Antrag hätte keinen anderen Zweck, als den sozialdemokratischen Staat an- znbahnen. Dem erwidere er. day sich die Ainragslellcr jetzt in Gefcll'chrtzt der vrentzticben Regierung befänden, die nn vergangenen Jahre die Aushebung des Schulgeldes direkt verlangt babe. Aut de» anderen Vorwurf, daß der Antrag die Sclmle znm Tnmniei- Vlatz der politischen Agitation mache, enrnedcre er, daß er nichts verlange, als die Schnlvcrliältnisse zeilgemäß zu gestatten. Anch die englischen Liberalen bälten dieic Fochernng nur ihrem Pro gramm, man könne dieselbe deshalb nicht als sozialdemo kratiscb bezeichnen. Es weide sich Niemand sträuben, den Erlaß des Schulgeldes als Geschenk deS Staates anziinchmen, auch die Wohlhabende» nicht, dies gehe schon daraus hervor, daß die Zu schüsse iür die höheren Schulen bedeutend hoher sei», als für die
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