Dresdner Nachrichten : 26.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188912262
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-26
- Monat1889-12
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- Dresdner Nachrichten : 26.12.1889
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'«KL »«M. ^ mUlLe Unkllndisunaett netunk». lännnUl« 34. Jzihrqang. Aufl. 48.599 Stück. UMldUlldl» o »^«PP«N von LI. Ln. MVZfvL s H«i»i,,frÄvItv I»rvn«1n«p 8»I,Iaf ro^Ic»! ak> llt von VON IT 51. an 8. Ul axsr jo»., Irmiillr. 4». S. Dresden, 1889. s Zklm Krittler, vmile«, IVMtr. 7 § § ouMvklt ja grösster Lusrvakl: ^ Z Nssnrs EVStV» unä IlSi'ÄS, H T n»»-, irüedvu- UNO 1»auckrvlrtli>olii»ri«-OerLtIiv. ? 8 Utsjt O VoIII>,Ntt»ian«toi'8oII>8tB>ätiuo!'. j<otti!i6alilosoi' » « k^i »«««voll» ^iixc lilu«»« ftsp. 2LOO. U ttnoipavt«, zerutis »nck frnneo. P .'trr,«»oe» eiia^ic «»> ««»„ »ukii. ^ Zb e'oriidstrootior 2166. 27-^ «»V ««V r-»»- E UV. «««t r« Z Ä ^§1. Läokg. u. Xxl. ki6U88. LofsiliotiOAiriitli.Z ^ Vrvsäon, Lnukltnu», Zvvstrnssv -io. U). K L Svrlla, LvIprI«o»Vl»t« 12. K I'l'Ot. vl'. .IiiW'8 liitlMlIlNI'-vi i«« 22n »«.««u„ä »2.ttu. dLHIMS Di LOQI., Uor Ltomnel orliölit ck>» I'ior, iiic lil. »onckarn lorstot nur Oarantrs ^ ' kili- lA'I.lümt ch-r IV-mro. 8oUI«88-tStr»2«V LS. ^ 34^0 ^vieoei rauchlose Pulver. Fcrnschrcib- und Fernsprcchbeckchte.^Hosngchrichtcn, Vor fünfzig Jahren, Der Burcaubeamtciistcnrd. 2^» Militärisches. In den letzten Jahrzehnten scheinen Wissenschaft und Industrie einen Bund zu dem Zwecke geschlossen zu haben, die wirksamsten Mittel zur Vernichtung der Menschheit berzustellcn. Seit Ein- siihrung der gezogenen Gewehre geht das Sinnen und Trachten darnach. Massen zu erfinden um dein Feinde zu Lande wie aus dem Mccie ans bereits nach Meilen zu berechnenden Entfernungen zu schädigen. Eins ist da immer ans dem Anderen gefolgt: und wie emst die Erfindung des Schießpulvers einem reinen Zufalle zu verdanken ist. so ist. wie eine soeben cischienene Brochiiie: „TeS rauchfreie Pulver" berichtet, die Erfindung dieses wursten Kampfmittels, womit die Menschheit beglückt woiden ist, ebenfalls bis zu einem gewissen Grade dem Zufälle zu verdanken. Die Ab sicht, ein Gewehr herzustellen, welches aus möglichst große Ent fernungen zu verwenden wäre und mit dem man eine möglichst große Anzahl von Schüssen in möglichst kurzer Folge abgeben könnte, ohne die Treffsicherheit zu beeinträchtigen, führte zunächst zur Erfindung der sogenannten Mehrlader oder Repetirgewehre und deren Einführung bei den meisten Armeen. Da aber mit der ge gebenen Möglichkeit des Massenfeuers die Nothwendigkcit cintrat, den Schüben mit einer große» Menge von Munition auszurüstcn, muhte man daraus bedacht sein, das Gewicht der Letzteren möglichst zu ermäßigen. Dies wieder konnte nur geschehen, indem man das Geschoß thunlichst versteinerte und deshalb das Kaliber der Schuß waffe verringerte. Da nun ein ganz leichtes Geschoß nicht im Stande ist. den Luftwiderstand auf größere Entfernungen zu be siegen. mußte man sich an eine bestimmte Gewichtsgrenze halten. Um diese mit dem kleine» Kaliber zu vereinigen, war man ge zwungen, dem Geschosse eine g'ößerc Längcnausdehnung zu geben. Es kam nun weiter daraus an, dieses tauge Geschoß nach deiiiAb- fcuern in der schraubensörinigen Bewegung zu erhalten, welche ihm durch die Züge des Gewehres vorgeschriebe» war, hierzu war es nöthig, die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses zu vergrößern. Die Anfangsgeschwindigkeit entsteht durch die Krott und Schnellig keit, niit der sich die Pulvergaie hinter dem Geschosse bei Entzün dung drr Ladung entwickeln und damit treibend ans letzteres wirken. Die>e GaSipannung findet wiederum ihre Grenze in der Stärke des Gew.hrlanses. der derselben Widerstund zu leisten hat. Die Stärke deS Gcwebrlarckcs konnte aber nicht erhöht werden, ohne das Gewicht deS Gewehres zu vermehren, was die Beweglichkeit des ManneS vc>hindert hätte. Man ging also darauf aus. ein neues Treibmittel zu finden, welches ohne Erhöhung der Gasipan- nung im Rohre dem Geschoß eine größere Anfangsgeschwindigkeit Verleihe, da es bei den Versuchen sich herausgestcllt hatte, daß das Schießpulver in seiner bisherigen Zusammensetzung hierzu nicht verwendbar war. Von der Nothwendigkcit, daß diese neue Trob- kraft sich rauchlos entwickele, war damals noch keine Rede. Die Versuche, die mit verschiedenen Tieibmitteln gemacht wurden, deren Zusammensetzung von der des bisher üblichen Schießpulvers abwich, führte nach und nach von selbst zur Herstellung eines Pulvers, bei dessen Beibrennung nur wenig Rauch erzeugt wurde. Selbst verständlich erkannte man bald die schwciwiegende Bedeutung dicieS Umstandes aus die KrscaSttihruirg und man entschloß sich, die Eigenschaft der Rauchsreihcit der neuen Erfindung auszunützen. Die Rauchsteiheit deS neuen PulverS ist also nur eine Ncbcn- eigenichas» desselben, seine Hauptstärke liegt in der erhöhten Wirkung seiner Gair und die hiodurch gewonnene Größe und Anfangs geschwindigkeit. Wohl leine neue Erscheinung im Gebiete des WafsenwcsenS hat eine solche allgemeine, ungeiheiltc Aufmerksam keit erregt, wie das sogenannie rauchsicie Pulver. Es kann nicht Wunder nehmen, daß die militärische Fachp»esse sich der neuen Er findung mit großem Eifer zuwandte, daß aber auch die politischen Taqcsblälter das rauchsicie Pulver und die Folgen sckncr Einfüh rung bei den verschiedenen Aimeen des Eingehendsten besprechen, zeigt, welche hohe Bedeutung man übeiall dem neuen Faktor ini Kriegswesen beilegt. Bisher hatten diese Besprechungen nur den Werth von Hl-poth, scn, auch wenn sie wissenschaftlich begründet waren, meist aber auch nur den von Phantasiegcvildcn, denen die Grundlage praktischer Erfahrung fehlte. Erst die diesjährigen Kaiscr- manöver schassten hierin Wandel, weil hierbei tue neue Etfindung in größerer Ausdehnung geprobt wurde. Vielfach wurde vorher behauptet, daß dieses neue Pulver auch knalllos sei: es ist dies ein großer Jrrtlium. Eine bedeutende Verminderung des Geräusches der Detonation wäre nur am Kosten der Kraitleistung angängig und ilt daher nicht durchführbar, so lehr sie auch erwünscht als Er- gäiuung der Rauchfrcihcit deS neuen PulverS sein würde. Aller dings ist der Knall des Schusses mit rauchfreiem Pulver anders, nämlich kürzer und schärfer gcivorden, wie der deS Schusses mit rauchendem Auch absolut rauchfrei ist dasselbe nicht und Ist eS, wie die von un» angeführte Schrift angiebt, nach den Versiche rungen der Chemiker auch nicht cinznnehmen. daß in absehbarer Zeit «ln Präparat gesunden werden wird, welches mit den für ein KkiegStceibmittel nothivendigcn Eigenschaften diejenige völliger Nauchlosigkeit vereint. Der Ranch deS Gewehrschusses mit dem neuen Pulver stellt sich für den die Waffe Abscuernden als ein leichtes, vollkommen durchsichtiges blaues Wölkchen dar, daS un mittelbar nach seinem Erscheinen schon zerstiebt. DaS feindliche Gewehrscncr ist auf eine Entfernung über 800 Mtr. nicht mehr an der Ranrhczschelnung bemerkbar, erst bei kürzerer glaubt man hin und wieder de» Dampf einer Cigarre au» der Schützenlinie de» Gcgncrs anssteigen zu sehen. Irgend welche Behinderung der Fernsicht durch Rauch tritt sclbst bei schnellstem Salvenfeuer nicht «in. Ter Gcschlltzdampf ist für die Bedienung ein wenig deutlicher sichtbar; er gleicht dem schnell verfliegenden braunen Staub von sehr trockene» Moorwcgcn. Doch kann man ihn Venn Feinde auf die Arliller>e-Eillscrnungcn nicht mehr erlennen und beschränkt er auch bei eiligstem Feuer nicht die Ans- und Ucbcrsiclit. Tie Bor- und Nachthecke des rauchlosen Pulvers wird aller dings erst ein zukünftiger Krieg in das richtige Licht stellen: trotz der Unsicherheit, welche diesbezüglich »och waltet, wird jedoch lein Staat vermögen, sich der allgemeinen Strömung zu entziehen, io wenig als dies niit der Einführung des Revetiigewehre» der Full war, obgleich diese Neuerung von Seiten stehender Armeen be- ächclt worden war, die jetzt Millionen ans Millionen für die Einiithrung von Magazingewehren vciwcndcteii. Daß Deutschland vor nunmehr 3 Jahren plötzlich und ohne das beste Modell noch abzuwarten, seine ganze Armee als die ersten mit dem Repelir- gewehr ausrnstctc, hat uns höchst wahrichcinlich den Jammer und das Elend eines Krieges mit Frankreich erspart, welches die »Schnäbelc-Affaire" unbedingt, dem Treiben Boulangers folgend gern benutzt hätte, wenn es nicht die Ueberlegenheit der Waffe fluchten mußte. Selbst wenn jetzt wieder Teiitichland zu einem »enen ktciiiknlibiige» Gewehr greifen muß. würde also der damalige lchnellc Einschluß nur als weise zu preise» sein. Die Vorzüge und Nachlheile des rauchlosen Pulvers sind kurz znsammcnzufnssen: eS begünstigt die Stetigkeit deS Schnellfeuers, indem es zu keinen Pansen zwingt, welche das Rauchpulver erheischte, um die das Gesichtsfeld behindernde Rauchwolke verziehen zu lassen, unter deren Schutz sich der Feind nähern konnte. Es begünstigt aber auch, naniciillich für die Artillerie, die Schußbeobnchlimg und damit die Feuerwirkung: cs erschwert jedoch für beide Theile das Schätzen der Entfernungen. Während der Ranch einer Fenerlinie das Ein schieben. nninenllich der Artillerie erleichterte, werden in Zukunft ol't einzelne, vom Gelände begünstigte Jnsa»lerie-Abthe>lu»geir sich der lcindlichen Ausstellung feuernd nähern können, ohne ihren Standort durch die Nauchcrsche,»il»g zu verralhe». Einen nicht zu niilerschätzenden Vortheil wird das rauchlose Pulver gegenüber der Cavallerre gewähren, indem ein überraschendes Vorgehen dieser lctzlereii Waffe nunmehr in hohen, Grade erschwert wird. Aller dings werden auch dielen Vorlheilen entwrccheiide Nachlheile gegenüber stehen. Brwegnngen der rückwärtigen Treffen zu Um fassungen und andere Vorkehrungen werden nicht mehr dem feind lichen Auge durch den Scbleicr des Pnlvcrdainv'es entzogen werden könne». Besonders erschwert aber wird die Leitung werden, einmal, weil die die Schlacht vorbereitende Erkundung der feind lichen Stell,„ig und Stärke und damit das Metdeweien sehr be einträchtigt werden wird, ein andermal, weil dein Gc'echtslcitenden im Mangel der sich vor oder rückwärts bewegenden Feueclinicn die auf die eigene Beobachtung gegründete Handhabe zur Beurthci- lung der GeiechtSlage fehlen wird. Tie Folge der allgemeinen Einführung dieses neuen Kucgsmittels wird die sein, daß die Truppen sowohl moralisch wie praktisch noch straffer geschult werden müsse», moralisch, um sie widerstandsfähig gegen die Schrecknisse der Kampfes zu machen, die ihnen jetzt unverichleiert zu Gesicht kommen, praktisch, weil die Ausnutzung der Marschleistungen, der Waffe und selbst der geringsten im Gelände sich findenden Deckung letzt noch werthoollcr sein wird wie bisher. Um aber die Deckungen, d>c das Gelände bietet, voll auSmitzcn zu können, wird eS nothwendig lein, in der Bekleidung der Truppe alle schreien den Farben »nd glänzenden Metalle zu vermeiden und so dürfte» wir wohl in der nächsten Zeit einer tiescmgrcifcirden Veränderung in der Uniwrmiriliig ciitgegengchen, da cs «nziinehmen ist. daß zur militärischen Ausriistniig vor allen Dingen jetzt vorzügliche Fcrngläicr gehören werden, mitteist derer jede geschlossene Abthei- lnng sich leicht auifindcn lassen wird, sobald sie sich irgend von dem sie umgebenden Gelände abhebt. Fer>»schreib- „nd Fernsprech-Berichte. München. Wie die „Allgemeine Zeitung" meldet, hat der Priiiz-Ncgcut genehmigt, daß die banerischen Briefmarken in den für d>e Wertbzeichen des Weltpostvereins geltende» Farben der- gestellt werde». Tie »enen Marken werden von Neujahr 1890 ab respektive »ach dem gänzlichen Verbrauch der allen bayerischen Mailen verkamt werden. Prag. Tic „Politik" tbeilt mit, daß Ansgleichsverhcnck- lungcn zunächst zwischen der Negierung und den Deutschen bereits im Gange seien Cbarlcroi. Der Streik -er belgischen Kohlciiberglcute dehnt sich weiter aus. Tie Zahl der Streikenden beträgt >>700. Die Streikenden, welche sich übrigens ruhig verhalten, verlangen 15-20 Proc. Lohnerhöhung. Eine spätere Depesche lautet: Tie Arbeitseinstellungen in dem Kohlcngevict von Cliarlcroi nehmen zu. Man befürchtet einen allgemeinen Streik. Die Bewegung hat sich mit großer Schnelligkeit verbleiter und in den Hanpigrnbcn deS Gebiets zeigt licb ein auffallend festes Zusammenhalten der Bergleute. Allenthalben macht sich Koblcnmangel vcmcrkvar. N o m. Vc> dem Weibtiaclstsrmvfange der Kardinale hielt der Papst eine längere Ansprache, in welcher derselbe die Verfolgungen und schrecklichen Kämpfe hcworhob, denen die Kirche insbesondere ln Italien ansgesetzl sei; katholische Institutionen würden mit alle» Mitteln vckämvtt, sowohl Institutionen, welche der Verbrei tung des Glaubens dienten, als auch solche, welche die Linderung, der Notb nnlcr drr Menschheit zum Zwecke batten: unter solchen! Umständen mache sich der Mangel an wahrer Freiheit, welche zur ! Ausübung des apostolischen Amtes absolut nothwendig sei, immer mehr fühlbar. Der Pavst kündigte außerdem eine Encyklika über die katholische» Pflichten an. L o » d v n. Gerüchtweise verlautet, dem Herzog Ernst von SachsewKoburg sei daS Schledsrichtecamt zwischen England und Portugal zugcdacht. A. Dkrember Waartndericktt. Baumwolle in New-Voik m New-Oriean« g-/,. Ra» Petroleum ro<7» »bei Lesi ti, New-rumk 1« K.. do. tn Ptnladelvtna 7. ec «. Robe« Petroleum in Slew-kü'ck 7 .so. do. n>,» Nr, i orOLo»»« ver Januar rar'/«. Fest, ruhig. Lcknnal; loco 6 2a. t>o. !»nbe u. Brothers s.so. Zucker >n»ir »Inink s. Mo,6 ai'/i .Amtier eonue^oeve« loco 86'/». .Vastee „»N Nia-l Mehl s D. 76 st'. Heireide'rack!, s. mivttr nee Januar nominell.. Wexeu »er Tceember «st/,, oer Januar 8->/,. rer Mai SS. Kastec ttu» «». 7 luv or>i>n«.ev ver Januar IS.S2. her Märr I6.V7. Oertliches nnd Sächsisches. — Tie Königlichen Majestäten beschenkten sich am heili gen Abende in der Kgl. Villa zn Strehlen gegenseitig mst inannich- sache», wetthvollcn Oliven der Liebe. Svätcr wurden den per sönliche» Beamten und Bediensteten der allerhöchsten Herrschaften reiche Wcchn,ch:sgclche»kc zu Theck. Nicht minder hat Ihre Maje stät die Königin Ecuola reiche Geschenke an die Filialen des Albertoerciiis in der Provinz, sowie an die Hosvcanilcn und Milden Lüstlingen in Sivyllenoct (Schlesien) und nn das Krankenhaus ans ihrer früheren Besitzung Mvramctz (Mähren) in den letzten Tagen vor dem Feste avgehcn lassen. — Ihre Majestäten König Albert und Königin Ca rola. sowie Se König!. Hol,. Prinz Georg nebst voher Fa milie wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katdo- liichen Hoikirche bei. Um 12 Uhr fand im Mannoriaal Be scherung diesiger Schüler und Schülerinnen aus Bezirksschulen statt. Nachmittage 5 Uvr war in Villa Strehlen Familientafel, an welcher die Familie des Prinzen Georg check navm. — Vorgestern Mittag überreichte Se. Excellen; Herr General leutnant von Minckwitz Sc. Maicstät dem König als Weih- »achlsgelchenl ein still,um in kostbarer Mappe, in welchem das znm Wctiininbiläum veranstastetc Arm ec fest daracstcllt ist. Die in der rcnoinmnten Knnstanstalt vrm Wckhelm Hoffinann (Marschall st»,ßc 12 l l) vorzüglich wiedogcgeboren Blatter sind von dem talentvollen hiesigen Maler Albert Richter koniponirt und von so vorirciflichec Auffassung der verschiedenen militärischen Scene» beim Armeesestc, daß sie die höchste Anerkennung verdienen. — Ihre k. k. Hoheit die Erzl» e cz 0 g i >1 MariciI 0 sefa ist mit ihcem Gemahl nnd Söhnchcn aus Brünn in Wien ein- getrofscn, um dottsclbst das Weihiiachtsfesl zn begehen. — Ter Marklhelier Adolf Hanptmann in Leipzig erhielt die große silberne Medaille litt Treue in dec Arbeit. — Zahlreiche Angehörige der katholischen Kirche und Bekenner anderer Konfessionen Hallen sich in der Nacht zum ersten Feiertage in der festlich erleuchteten katholischen H 0 fkirchc, in welcher sich um 12 Uhr auch die Kön/gl. Prinzen cins.indcn. zur Feier des Christfestes vereint. Tie Feier, die bis zur ersten Morgenstunde währte, bestand ans Mellen, Messe und Tedeuni. Die Königl. Kapelle, verstärkt durch das gestimmte HostrompetercorpS, dirigirtc Herr Professor Navpoldi 59 Unteroffiziere und Mannschaften des LcidarciiadicrregimentS bildeten in Galauniform mir aul- gevflanzlem Seitengewehre Ehaine in den je für Männer und Frauen bestimmten Zugängen znm Hauvtalrar. — Als die durch das neue Volksschulgcsctz von 1878 verordnet«: obligatorische Fortbildungsschule für die Knaben in Stadt nnd Land, weiche die Volksschule besucht baden, Ostern 1875 in's Leben trat, da g ib es nicht blos W'dc>svmcb, sondern auch Gegner und Feinde ringsum auö der Mitte der Lehrherrcn und Arbeit geber sowohl. als auch ans dem Kreise der Eltern und Schüler. 20'iin auch letztere fandril es befremdend, daß sie. eben erst dem Schnlzwange entrückt, nun noch drei Jahre lang die Schale benichm sollten. Mnn duckte sich nicht so sehr wundern, daß eine Maßicgel, die so tici in das Familien- und bürgerliche Leben eingrifs, nur ich, allmählich sich emlcbcn und Anerkennung verschaffen würde. Glücklicherweise hat der Ansturm gegen die neue Institution bei jedem dec seither stgt>gctt»idcncn Landtage zwar eine eingehende Erörterung der Exckte»zdercchüg»iig. aber keine Schädigung bewirkt. In, Gegcnthcil hak sich von Jahr zn Jahr imincrinehr hcrausgestellt, daß der Wetth der Fortbildungsschule in intellektueller, wie in eil,sicher Hinsicht nicht zu unterschätzen ist. Unter den Bedenken gegen die Fortbildnngsichiile hat von Anfang a» der Umstand gegolten, daß dieselbe, sofern sie am Sonntage abgehaltcn wird, die jungen Leute voni Kirchcnbesnchc abhält nnd somit das religiöse und kirchliche Leben der hernnwachicndcn Generalton schädigt. Gewiß iit es wunicheiiSweith, daß, wenn cs irgend ausführbar ist. der Forbildnngs- llniercichi ncht auf den Sonmag, sonnen, aus einen Wochentag verlegt wird, znm >l in den meisten Dvckkirchen nur einmal um Sonnlag Vormittag geordneter Gottesdienst ist. Auch darf ja. auch in Städicn, wälnend der Zeit des Hanvtgolicsdienstcs Fortbildungsschule nicht statmiideii. Aber die Abhaltung des Fortoildlingsuittcrrichtcs am Sonnlage gan, zn verbieten, wurde eme Schädigung der ersteren bedeuten, insbesondere für große Städte. In Dresden hat die An setzung der Unlerrichtszcit viel Kopfzerbrechens gemacht. Mnn hat eist erverimentict: endlich hat man nach eingehenden Verhandlungen im Slgdtverordnetcnkollcgnlm die ictzige Zett. Mittwochs 1—5 Uhr. cingcsührt für die 8 städtischen Fo>tlnldungsschulcn. Aber man bat dcidurch auch noch nicht allen Verhältnissen gerecht weiden können und eS sind daher eine Anzahl SvczialiortbsidnngSichulcn entstan den. wie denn auch die Sonnt,igsschnle, welche icit länger als 50 Jahren besteht, immer noch außerordentlich gesucht ist. Man ist vielfach durch die Verhältnisse gezwungen, den Unterricht am Sviin- tgge zu erlheilen. Denn da z. B. in mehreren Fachschulen (;. B. der Tischler, Klcmvner rc.) ein Hanvtaeccnl aus den Zeichenunter richt gelegt werden muß, so liegt es nahe, daß derselbe nicht in den Abendstunden mit Eriolg gegeben werden kann, wenigstens so lange nicht, alS es nickt besondere Zcichensäle mit besonders koirstruirlcr Beleuchtung giebt. UebrigenS wolle man nicht vergessen, daß in Dresden seit mehreren Jahren in allen Kirchen Abendgottesdicnstc abgehaltcn werden, die auch erfreulicherweise gut besuchl sinv. Soll te» daher die jungen Leute, welche ScmittagS Vormittags (im Sommerhalbjohr vor dem Hanvtgottesdicnste und i»r Winterhalb jahr nach demselben) den Fortvildnirgsiinlerricht besuchen, »uS irgend welchem Grunde den VormittcigsgvltcSdiensl zu besuchen nicht in der Lage oder geneigt sein, der Abcndgottcsdicnst steht ibiren offen, und wenn getvisscnhastc Eltern, Lein.- lind Brotherren ihre Angehörigen zur Kucke aiihnlten und ihnen mit gutem Bei spiele vorangehen, so können decke Zwecke friedlich neben einander bestehen Daß Sonntags «rnb manche Kirchgänger jungen Lotten begegnen, welche an? der Fortbildungsschule komme», oder in die selbe gehen, ist jedenfalls ttir enien Andächtigen viel weniger störend, alS wenn zur Zeit des EinlänteiiS zur Kirche Tausende nach den Balvihösen strömen oder (an billigen Sonntagen) in den Zoologi schen Gar:en. Eine Rarzia gegen die Sonnlagsschulc würde heißen: Das Knrd mit dem Bade ansjchüticn. — Tic Universität Leipzig sticht den Professor der Theologie Bulck nr Kvpeiihagcir zn gewinnen. Temsclben ist für die Leipziger Professur ein Gehalt von 8>M M. »nd Bezug des Honorars seiner Vorlestiiigeii angeboren morden. — Heittc Vormittag wird die hiesige Bäckers n n u n g dnrch ihren Obklincisier Haiisivald und Gehilfen die üblichen Nieien- stollei, Jbrcn Majestäten überreichen lassen. MMer Molkerei GeSr. Mild, MihnM.41M Sahne und Schlagsahne.
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