Dresdner Nachrichten : 11.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189909119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-11
- Monat1899-09
- Jahr1899
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.09.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«e»>»»«eiühr b«» dU LS«»?«» Ltiunmir. ss v N-'/»i vlirMittaLs. AnzeigentBris. D>« IlMltiak Lmndzelle lca s SWrm Atzs Knlu»t>>i»mokn a»i der Vnvat- «AlkSkilk-oP! ^->vrr>>'i>i.>mtkrm LMM' iS»>,kIo>idt> «Li. S^rund- »>>k!iir Ki>»moe ot« noch kiclttaaen «Bla. mir Samilic>moch6ch«kn,e.1. bu so Ps. - ?»,»wdrl!oe Auiträoe nur!>?ok„ Vo>auSd»ablnno. velksblöncr wer«. m io NO berechnet, vür Hückoak einaelmiblcr Schrllt- siulle Icine Bcrtnndlichkeit. fternlvreckanichliib: Amt I Wr. N n. Nr- »"»». Die Dresdner tiiachrichien erscheinen tao! > ch Dtoraens. Larl LnodlLueL! (vorm. iLu-ednsiäer äor I-'irmL kdütuokv L ö«UL) HValttviMaasstr. L» 44. Jahrgang. > MnkUiod» ßLItuv -4 US»»>8» vr«i«o Okr. 8Si-ap -IS"? Voltworstr. 28. I.. LIilwlLtr. LpsoiLlitLt: 0»um6ltplLNgn k'vrn-provk-lvUs klr. 678, l kinrnlns rmä I-raac» krilckonardoitov. plomkl, angen. r Telcar.-Adresse: Nachrichien, Dresden. A*utr- miä 8L««tv-A>»ßx»Lli> Z. »I. Xo^clmtr M 6 LltmLrlit 6 llornekersat vexrüuelst >812 rmä I'llLkvU tÄdi'llL dlotot stets nur äas neueste und Neste ru dillixstsn kreisen. «k 8«un»»nn«, USIiiliilscliiiii!« H «IvtlvnkiUir, 8ti»uv«8tl'»tt^« n, rnntredst 6er krnrrerstr. «Iitliu8 8<!dLt»i(;li 8ss IS, xart. Ll.Lt. keleiirlitlliiM- iZezeiiMlicke kür Os», «islctr. Nickt, ketroleum, kterrsn. AE' «nxli8eliv8 Mved8»l2 «Ul. I«»vvi»ÄvI-RTivvI»8a,lL, anFSnolim erki-isolionä, QvrvenrmrsASllö, I'lLe. 1 u. 2 U. Vorsanät oaek LU8Vüit3. IZrvsüvu, Eitvor'tzsvntltttr. Nr. 2L2. Fernschrcib- und Jemsprech - Berichte. Hosnachrichten, Gewitterschäden, Kriegerdenkmal in Wilsdruff. Fptlssll,. „Der Freischütz". Jiesidenzlheater-Ervssnung. Eine Fahrt nach Blasewitz in der Elektrischen. Briefkasten. Montllji.il. September L8i)S. Fernschrcib- und Ferusprech-Berichte vom 10. September. Wien. Der Sterbetag der Kaiserin Elisabeth wurde im ganzen Reiche in stiller Trauer begangen. Die Rüche in der Aapnzinergiuft. in welcher der Sarkophag der Kaiserin steht, war in einen Blumcnhain umgcwandclt. Um 7 Uhr früh erschien der Kaiser in Begleitung der Prinzessin Gisela und des Prinzen Kon- rad non Bauern in ver Gruft, um ei» stilles Gebet zu verrichten. Im Laufe des Vvrmittags besuchten Mitglieder des kaiserliche» Hauses die Gruft und legten Blumengewinde nieder. Budapest. Sämiutliche Morgeublatter feiern in ties empfundenen Artikeln das Andenken der Königin Elisabeth an läßlich ihres Todestages. Budapest. Eure Gruppe junger Leute zog in der Nacht vor das französische Generalkonsulat, wo sie Rufe „Hoch Dreyfus !" „Pereat Mercicr!" ausstiesjen. Die Polizei schritt sofort ein und zerstreute die Demonstranten. Paris, 8 Uhr Abends. In der ganze» .Hauptstadt sowie auch in der Umgebung der R»e Chabrol herrscht vollkommene Ruhe. Bisher fanden keinerlei Kundgebungen statt. Paris. Das Urtheil des Kriegsgerichts zu Rennes lautet wie folgt: Im Namen des französischen Volkes! Heute am 9. September 1899 hielt das Kriegsgericht des 10. Armeekorps zu Rennes eine Sitzung mit Ausschluß der Oeffeiitlichkeit. Der Präsident hat folgende Fragen gestellt: Ist Hauptmann Alfred Dreyfus vom 14 Artillerie-Regiment, konimandirt zum Generalstab der Armee, schuldig, im Jahre 1894 Machenschaften angezettelt zu haben oder Beziehungen mit einer fremden Macht oder mit einem ihrer Agenten unterhalten zu haben, um sie zu veranlassen, Feindselig keiten zu begehen oder Krieg gegen Frankreich zu unternehmen oder um ihr die Mittel dafür zu liefern, indem er ihr die im Bordereau anfgczählten und im Urtheil des Kassationshofes vom 3. Juni 1899 erwähnten Schriftstücke überlieferte? Die Stimmen wurden gesondert eingesnmmelt, indem man beim untersten Grade und bei dem Dienslinngsten jedes Gradx^MMnDer Präsident hat seine Stimme als Letzter abgegeben. MWMlegsgericht er klärte und zwar mit einer Majorität von 5 gegen 2 Stimmen: der A ngeklagte ist schuldig, und mit Maiorität. es sind mildernde Um stände vorhanden. Hieraus hat in Anbetracht der von dem RcgierungskoninlissarinscinenAnträgcn gezvgenenSchlußfolgerunge» der Präsident den Text des Gesetzes verlesen und von Neuem die Stiirmren unter den gegebenen Formen eingesammelt hinsichtlich des Strafmaßes. In Folge dessen ist Alfred Dreyfus zu lOjähriger Hast verurtheilt worden unter Anwendung des Artikels 76 des Strafgesetzbuchs, des Artikels 7 des Gesetzes von 1830, des Artikels 5 der Konstitution vom 4. November 1848, des Artikels I des Gesetzes vom 8. Juni 1830. 17.. der 88 1 und 463 des Straf gesetzbuches, der 88 89—267 und 139 des Militärgerichtlichen Gcsetz- buches. Das Gericht setzt die Dauer der körperlichen Hast auf das gesetzlich zulässige Minimum fest, gemäß dem Gesetze vom 22. Juli 1863, abgeändert durch dasjenige vom 19. Dezember 1871 Dreysus ist zu vegradire» Dem Regierungskommisiar wird be sohlen, vor der in's Gewehr getretenen Wache dem Verurtheilten unverzüglich das Urtheil in seiner Gegenwart vorlesen zu lassen und-ihm anzukündigen, daß ihm nach dem Gesetz eine Frist von 24 Stunden zur Einlegung der Berufung zusteht. Paris. Uves Guyot schreibt im „Siscle": Die fünf Offiziere, welche Dreyfus schuldig sprachen, fällten ein Urtheil, welches ein Muster von Feigheit und Jestiitismus bleibe» wird. Diese Offiziere hatten die klarste Ueberzeugung, daß Dreyfus unschuldig sei, sie verurtheilten ihn aber gleichwohl, weil sie die Generale vor den Konseauenzen der Verbreche» retten wollten, welche diele seit den fünf Jahren angehänft hatten. Die fünf „Anrore": Die Heuchelei des Ürtheils trete in dem Strafausmaß zu Tuge, durch das der Regierung die Möglichkeit geboten werden solle, den Verurtheilten, welcher bereits fünf Jahre Deportation verbüßt hat. auf Grund des Geictzes im Gnadenwege freizulassen — Die antirevisionislischen Blätter sehen in dem Urtheil den Triumph Frankreichs über Umtriebe und Aufwiegelung. „Petit Journal" sagt, das Urtheil von 1894 sei glänzend bestätigt worden. „Petit Pansien" führt aus. man müsse das Urtheil als gesetz mäßige Wahrheit und den Schluß der traurigen Angelegenheit betrachten. Rennes. Dreyfus hat heute Vormittag das Revisionsgesuch gegen das Urtheil des Kriegsgerichts unterzeichnet. Rennes. Am Sonnabend gegen 9 Uhr Abends wurden in einem Cafs Rufe „Es lebe die Armee!" ausgestoßen: das Cafs wurde geräumt und mehrere Verhaftungen vorgeuommen. — Demange besuchte Dreysus in einem Ncbemaume des Ver handlungssaales, umarmte ihn und brach in Thräuen aus. Tief bewegt zog er sich nach kurzer Zeit zurück. — Labori und Demange sind am Abend nach Paris zurückgekelnt. Rennes. Dreysus wurde im Laufe des Nachmittags von seiner Frau und seinen, Bruder Matthieu besucht. Die letzte Unter redung mit dem Bruder verlies sehr bewegt, doch zeigte Dreyfus sich volle» Muthes, wie auch die Familie über den EndauSgang de- Prozesses sehr beruhigt ist. In der Stadt Rennes ist Alles ruhig: allgemein beschäftigt man sich mit der Frage wegen Dreysus' weiterem Schicksal. Marseille. Gestern Abend fanden vor dem Hause der Patiiotenliga Ruhestörungen statt; die Polizei nahm etwa 10 Verhaftungen vor. Belsort. Gestern Abend fanden hier während des Zapfen streiches Kundgebungen statt, es ertönten die Ruse: „Es lebe das Heer!" „Nieder mit den Juden!" Später sammelten sich etwa 100 Personen vor dem Hause des Bruders des Hauvtmanns Dreyfus, Jacgues Dreysus. an und zertrümmerten durch Stein- wiirse den größten The» der Fensterscheiben und Fensterläden. Die Gendarmerie zerstreute die Ruhestörer und nahm inchrere Verbastunaen vor. Ovort o. Drei mit Serum behandelte Pestkranke befinden sich auf dem besten Wege zur Genesung. vernicht» und Sitckiltsche-. — Leipzig. 10. September. Heute zeichneten Ihre Male« Men der König und die Königin die jüngste und herrlichste SLoviung deS neuen Leipzig, den zwilchen Piagwitzer und Jrank- im.cmra« gelegenen Palmengarten durch ihren Bestich au». Trotz von der Frankfnrterstraßc her i» den Garten stattlichen Hauptgebäude vorfuhren. unterwk korps des König! Sachs. Carabiiiici-Regnnei der ungemein ungünstigen Witterung hatte schon lange vor der festgesetzte" Stunde Views Bciuches ei» dichte Volksmenge sich im Garte» angeiammelt. die in Hellen Jubel uusbrach. als die ge schlossenen Wage» mit dem Hemcherpaar um 3 Uhr Nachmittags Garten ein- und an dem unterwegs vom Tromveter- Regiments aus Borna unter Leitung des Stäbstrompeters Peterlein mit Fanfareu-Geichmettcr begrüßt Zunächst betraten Ihre Maiestäten mit Gefolge »ud in Begleitung des Kreishauptmauus Dr. von Ehrensteiu und des konnnandirenden Generals der Infanterie von Treitichke nebst Ge mahlinnen. sowie des Oberbürgermeisters Dr. Georg, und Polizei- direklors Bretichneider de» gelben Saal, hier vom ersten Vorsitzende» des AnfsichtSraiks der Palineuaarten-Gewllichaft ehrfurchtsvoll will kommen geheißen. Von da aus wandten sich Ihre Majestäten nach dem schonen und sehr praktisch eingerichteten Palmen- hnus, das bei Ihren Majestäten großes Interesse hervorries, und daraus nach dem große» geräumigen Festsaal des Gesellichasts- gebäudes, in welchem Saal ei» dreifaches Hoch ans Ihre Maje stäten ausgebracht und von der Mnsilkavelle des König!. Sächs. 14. Infanterie-Regiments Nr. 179 unter Leitung des Stabs- hvboiste» I. Kapitain die Sachsenhymue augestinuut wurde. So dann verweilten Ihre Maiestäten »och geraume Zeit im weiße» Saal des Gesellichastshauws. um de» Thee eiuziinebmen, während von der Galerie des Feslsaales aus die Kapelle der l79er den König Albert-Marsch. den Strnußwalzer und die „Lohengrin"- Fautasie lvielte. Schließlich besichtigten Ihre Majestäten »och von der Terrasse des Gejellschaftsbauies ans den großen, trefflich aevflegtcii Garten, de» sie da»», da inzwischen endlich der Rege» sich gelegt hatte, im offenen Wagen durchsuhren. ui» sichtlich be friedigt und erfreut über die in diesem Garten gcwouneueu Ein drücke »ach 4 Uhr in die Stadt zurückzukehreu, überall aus ihrem Wege von ihrem treuen Volke mit Jubel begrüßt. — Se. Majestät der König trifft heute Mittag 2 Uhr 59 Min. mit Souderzug in Aunaberg ei». — Die Gewitter am Freitag habe» au verschiedenen Stellen der Stadt arge Verwüstungen angerichtet. Ei» Blitzschlag traf die Fabrik der Aktienaewllichaft Paul Süß und ein Strahl die obere Leitung der Straßenbahn auf der Blasewiherstraße. Ecke Reißigerslraße. Er zerstörte dieiclbe. sodaß der Betrieb ans kurze Zeit eine Unterbrechung erleiden mußte. — In O b e r b o b r i tz s ch wurde durch Blitzschlag das Keller'sche Wohnhaus mit angebnnlcn, Stall und Scheunengebäude eingeäschert. Der Kaiamilow hat nichts versichert. — In Niederschöna schlug der Blitz in die ne,«gebaute Scheune des Wirthschaftsbesitzers Heinrich Eduard Wolf und äscherte sie ein. — In D v h n a wurde die zur Braud- mühle gehörige Feldscheune mit lammt den in derselben uutcr- gebrachten Vvrräthe» durch Blitzschlag zerstört. — In Heiers dorf wurde der beim Gutsbesitzer Knoll bedienstete. auf dem Felde beschäftigte Knecht Forkmauu vom Blitz getroffen und sofort getödtet. — I» Schöuheide hat das Gewitter vielfachen Scha den angerichtet. Mehrere Schläge zerstörte» die telephonische» und elektrischen Leitungen. — In Kirchberg mußte plötzlich die Feuerwehr alarmirt werden. Gegen halb 5 Uhr wälzten sich im Dorsbache gewaltige Fluihen vom Gebirge daher. Alles über schwemmend und mit sich svrtreißeud. Im Oku verschwand am Ouirlsberg ein über 50 Meter langes Stück Ufermauer sammt der ungefähr 15 Meter breiten Straße Die austcbeiideii Häuser waren in großer Gefabr. Bei der Pctzoidt'schea Tuchfabrik stürzte ein massiver kleiner Anbau ein. Die Grundmauern des Hauptgebäudes wurden zum Tkeil bloßgelegt. Durch den Anprall der Fluchen wurde das zweistöckige Hinterhaus des Sattlers Koppe zur Hälfte in die Tiefe gerissen. Bäume fielen, Telegrapheustaugeu wurden herausgesvült, Gas- und Wasserleitungen zerstört, Gärte» »ud Wiesen ihres Erutesegcns beraubt, kurz, es bot sich ein Bild der Zer störung, wie man es hier auch bei dein letzten größten Hochwasser im Jahre 1858 nicht gesehen hat. — In« nahen S a u p c, sd v rf, das zumüberaus größte» Theile u»ter Wasser stand, sind dir meisten Brücken sortgeichwemmt worden Viele Meter des Bahn dammes der Schmalspurbahn sind bei der Rüdiger'scheu Fabrik vollständig verschwunden, sodaß das Gleis frei bängt. Die Straßen, aus welchen das Wasser bis ein halb Meter Höhe reißend hinfloß, sind zum größten Theile unfahrbar geworden — In Wilsdruff fand am gestrigen Sonntag die Einweih ung des neuen, vom Bildhauer Albert Starkc-T resöeu geschaffenen Kriegerdenkmals für den Aiiitügcnchtsbczirt Wilsdruff statt. Einem Weckrufe folgte gemeinsamer Kirchgang des Mililärvereius Gegen 2 Uhr letzte sich am Schützenhaiue der von den Militär- Vereine» des Amtsgerichtsbezirks, den Behörden. Ehreuiungfraueii und den Vereinen der Stadt Wilsdruff gebildete, impoiaute Festzug mit mehreren Musikchöre» in Bewegung durch die Stadt. Leider wurde der Umzug durch einen Regenguß etwas beeinträchtigt. Auf dem Marktplätze hielt sodann nach allgemeinem Gesänge, einer Begrüßung durch de» Militärvereins-Vorsii',enden Kantor .Hientzsch-Wilsdruff »nd Vorträgen der Wilsdruffer Gesangvereine. Pastor Ficker-Wilsdruff, vormaliger Feldprcdiger im 7Öer Fcld- Ritter des Eisernen Kreuzes :c.. die Wcihercde. Nach luge. dem Fallen der Hülle begrüßten Ehrensalven das Monument, worauf die Kampfgenosse», die Brudervercine, eine Abordnung der Offiziere des Landwebrbezirks Meißen und die Vereine der Stadt Wilsdruff prächtige Kranzspenden a» de» Stufen nieder- legten Militäivereinsvorsitzender Hientzsch-Wilsdrnss übergab bieraiii das Denkmal der Stadt, welche es durch Bürgermeister Burstan in ihren Schutz übernahm. Vorträge der Gesangvereine und allgemeiner Gesang beschlossen nach Dankesworten des Militär- verellisvorsitzenden die erhebende Feier, der ein halbstündiges Er klingen des prächtigenKirchengcläutes einen herrlichen Abschluß gab. Das Denkmal hat auf dem von schmucken Gebäuden umrahmten schönen Marktplatz« Aufstellung gefunden und wirkt trotz der be trächtliche» Ausdehnung des Platzes durchaus monumental. Es stellt einen Krieger (Infanteristen) dar, wie er, mit der Linken eine erbeutete französische Fahne senkend. In der Rechten daü Seitengewehr hoch emporhebt, der Sockel wägt an der Vorderseite die Widmunastafrl. während die Rückseite d«e Name» der tm Feldzug Gebliebenen aus dem AmtsgcrichtSde,irke verkündet. Rach der Feier war den, von nah und fern dcrbeigestrvmten Publikum Gelegenheit geboten, die mit Recht a!» eine Sehenswürd gepriesene, vom Architekten Kandler-DreSden im Ipätgvtl Stile errichtete neue St. Nikolatktrche, welche bei Eintri Dunkelheit ln elektrischem Lichte erstrahlte, zu bewundern und in ihr den vollendeten Orgelvorträgen des Kantor» HikNbsch-WtlSdrufs zu lauschen. Ein Kommers im .Adler" beschloß den Festtag. — Von heute ab ist die Freibeigcrstraße zwischen Noleilstraßc »nd Siemcusstiaße wegen Erneuerung der Strabenbahngleise. und vom 13. September ab die Hohebrücke wegen Gleisumäudcruna auf die Tauer der Arbeiten für den Fahr- und Neitverkelsi gesperrt. — Infolge ungünstigen Wetters ist auch das für gestern a»- aesetzte Feuerwerk im Ausstcllungspalast abgesagt worden, und soll dasselbe iiunmehr nächsten Mittwoch den 18. d. Mts. Abend- 9 Uhr abgebrannt werden. — Am Sonnabend Abend in der 7. Stunde wollte ein Rad fahrer auf der Iohanuesstraße an dem Treffvuukte Moritzstraßc- Johann Geottzen-Ällee noch vor einem elektrischen Straßenbahn wagen die Straße überschreiten, wurde aber von dem Wagen ersaßt und saiiuut dem Rade zu Boden geschleudert. Nur oec Geistesgegenwart des Wagcnsührers ist es ru danken, daß der Radfahrer fast unbeschädigt davonkam. Sein Rad freilich wurde in Stücke» unter dem Ä-yzen hervorgeholt. — Vorgestern Abend in der 8. und in der 9 Stunde wurde die Feuerwehr nach den Grundstücken Liliengasse 20 und Marienstraße 7 alarniirt. A» ersterem Orte war in einer Wohnung im zweiten Stockwerk durch eine herahgefalleue bren nende Pteroleunilauipe ein kleiner Brand entstanden, der indessen noch, beooi die Feuerwehr zur Stelle war. von der Mietherin hatte unterdrückt werden können. Der andere Alarm betraf einen schorn- steinbrand. den die Feuerwehr bei ihrem Eintreffen auch schon be seitigt fand. Ai» Sonntag Vormittag i» der 12. Stunde rückte eine Fcnerwehrabtheilnng nach dem K o h l en b a h n h o f an der Freihergerstraße aus. Dort waren in einer Lowry feucht gewordene Briketts durch Selbstentzündung in Brand gerathen. Das theil- iveiie Entladen und Umsetzen der Briketts erforderte eine längere Thätigkeit der Feuerwehr. — In Bautzen feierte» am Sonnabend der Musik-Instru mentenmacher Eschciibach und seine Gattin .Henriette geb. Berthe! in voller Rüstigkeit ihr goldenes Ehejubiläum. Gleichzeitig beging der Jubilar sein 50 jähriges Geichästs-Jnbiläni». — Am Freitag früh ist aus dem Dorsteiche zu Schwand der Leichnam der 61 Jahre alten Handarbeiterin Joh. Ehrist. Reißaus gezogen morden. — In Radeberg wurden am 7. ds. die Gehöfte der Ocko- nomen Hofmami und Pictzsch völlig eingeäschert. — Wermsdorf. In der Nacht zum Sonntag brannte die Scheune des Gutsbesitzers Busch hier mit der reichen Ernte nieder. — Freiberg, 10. September. Ein bedauerlicher Unfall mit tödtlichcm Ausgang ereignete sich heute Morgen kurz vor 8 Uhr uns hiesigem Bahnhöfe. Als ein Reisender, dessen Personalien bis jetzt noch nicht sestgestcllt werden konnten, an scheinend »och den ans dem dritte» Gleise bereits in Abfahrt be griffenen Großhartmannsdorfer Perionciizug erreiche» wollte,, kam derselbe bei», Ucberichreiten des Weiten Gleises zu Fall und schlug mit dem Kopf dermaßen ans die Schiene», daß er bewußtlos liegen blieb. Ehe cs nun gelang, den Körper des Unglückliche» von den Schienen zu entfernen, wurde derselbe durch einen ans diesem Osteise langsam vorrnckenden leeren Persoiienzug. der vor dem zu scrwartendcn Chemnitzer Hauptzug nach Dresden abgcsertigt werden ollle, übersahre» und sofort getödtet. — Döbel n. .Hier stürzte das 4jährige Mädchen der Familie Fritzsche ans einem Fenster der 2. Etage hinab in den gepflasterten Hof und erlitt hierbei anscheinend schwere Verletzungen. — Lom m atzsch. 9. Scpt. Ans Veranlassung der König!. Staatsanwaltschaft zu Dresden wurde hier der 71 Jahre aste, lang jährige Sparkaffen-Kaffirer Dölitzich wegen der in der Svarkasie begangenen, ihm zur Last fallende» Unterschlagungen verhaftet Die unterschlagenen Gelder betragen ca. 10,000 Mk. Ueber das Vermögen D.'s wurde das Konkursverfahren eröffnet. — Wegen der herrschenden Senchengefahr ist seitens des Stndtrathes von Bischofswerda der auf den 18. September dieses Jahres fallende Äiehmarkt daselbst aufgehoben. — Der Turnverein zu Frankcnberg begeht vom 16. bis 19. Sep tember das Jubiläum seines 50jährigen Bestehens. — Nossen, 9. Sept. Mit dem Ban des Telephonnetzes in in hiesiger Stadt ist iiunniehr begonnen morden. — In Leipzig-Eutritzsch ist vorgestern von einem Oienban in der Scyvncfelderstraße ein daselbst beschäftigter Maurer infolge eines Fehltritts vier Etagen hoch vom Gerüste herab gestürzt und auf der Stelle verstorben. — Olm Sonnabend früh gegen 4 Uhr fand der Steuermann einer am diesseitigen Elbufer, niimiltelbar unterhalb der (Abdrücke bei Riesa gelegenen Baggerzille jcdcnsalls dadurch seinen Tod. daß er beim Austritte ansglitt und in's Wasser stürzte. Der Ver unglückte, Namens Wilhelm Kühne aus Krcinitz, konnte trotz allen Suchens bis letzt nicht ausgefunden werden. — Am 6. Sevtember entfernte sich die Ehefrau des Wind- mühlenbesitzers Hosmann in ZeuckrHtz ans ihrer Wohnung. Holle am anderen Tage ihre beiden, die Schule i» Bucha besuchenden Knaben, Friedrich Wilhelm. 10 Jahre alt, und Friedrich Karl, 8 Jahre alt, daselbst ab, begab sich mit letzteren nach dem am Bncha-Schniannewitzer Komninnikationswege liegende» Waldteiche und suchte und fand, nachdem sie ihre beiden Knaben rechts und links an sich gelchnürt. den Tod im Wasser. Die verstorbene Hof- inaiin war als eine lehr fleißige und tüchtige Hausfrau bekannt und hing mit ganz besonderer Liebe an ihren Knaben. Die oft an Roh heit grenzende Behandlung seitens ihres Ehemannes soll die Arme, niit ihren beiden wohlgebildetcn Knaben, nach dcS Mannes eigenem Geständnisse, in den frühzeitigen Tod getrieben haben. — Vorgestern verunglückte in der Fabrik der Herren Gebe. Spengler in Crimmit > chau der 54läyr,ge Garnausgeber Emil Stößel dadurch tödtlich. daß er aus dem fünften Stock des Fabrik gebäudes ca. 17 Meter hoch herabstürzte. Stößel war am Auf zug beschäftigt gewesen, eine eben hinanfgezogene ö Centner schwere Garnkiste vom Karren abzuladen. Bei dieser Beschäftigung hatte er sich rückwärts an die offene Aiifzugsluke gestellt und ist hierbei durch den in Bewegung gerathencn Karren zur Luke hinausgedrängt worden. Ei» I7iäbriger Arbeiter, der Stößel geholfen hatte, war ebenfalls hinausaestürzt. hatte sich jedoch noch a» den hinauS- raaenden Eisenschienen, aus welchen der Auszuaskarren hercingezogen wird, festklammern können, so daß seine Rettung möglich war. Das Schutzgitter, welches die vfsenc Aufzugsiiike abjchließt. war nicht wieder vorgcsetzt worden, wodurch das Unglück heibcigeführt wurde. TaaeSflkschichte. Deutsche- Reich. Der Ka i s er traf Uhr auf der Station Zollern ein, wosell niit Gefolge Mittag» bst Fürst Leopold von verlangen Sie überall Arilhovir's Nähv-Aakao
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht