Dresdner Nachrichten : 13.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189909132
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-13
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- Dresdner Nachrichten : 13.09.1899
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Be»«a»-ebüSr »Krtrltäbrli» M, 2. so. durck, die Bost Mk. 2.7». I»«,l,'uir »«» «»kündig»«,»» mckilikNum, rlliiäitSllclle. . ,ub«nämiaim..„. c< d>a 2 Ulir Nach»,. SanniaaS nur Mauenlir. 22 v. II-'/.i UkirMittagS. Anzeigentarif. TirilvalllgewrundzcNeica öSilbeni 7bV!..Sl»Imchia»nacn aufdcrVrivac- «kiIeHkiIervLI.:DovvcUei>e„unlcrm Sirim" «kinaelaiibv ->ll Pi. wnino- «nlk >»r Poiiiaac »der »ach Ncliiagen A> Pia iiur kamilikiinachrichten rc>. de», 20 Pi. — ÄiiSworiiac Auiträge nur acaen Bora»Sbei>ak>I>ma. NelkabiXtterwcra m.roPs.berechnet. Lur Nückaabe einaeiantter Schritt- iwike keine Verbindlichkeit, yernivrechanlchlub: I Nr. 1t u. Nr. «NN«. Die Dresdner Nachrichten ericheinen täglich MoracnS. 44. Jahrgang. I>atL- und Itlaa«-^laaa«lii Ikokliskerirnr I !il klvtrrilndst 1813 « ^Nmarltt « »I« ul» S 8<roti- und D diotel stet» nur da» Xouest« und Lesto r» bi»>z,'»ton kroissn. Telear.-Adresse: Nachrichten, Dresden. kLotoersvLIsoLv Lmtt VVNiisekv l. pkot. lnäuLtrt«. HIorli«>«te. 2>» (Leies OovktnäkLi»«-, d,iUi« k'Ldrilr: boi Oro-äsL. k'iltLloai l^sip/iks. DttrUn. I'rirnlLfiLrt».SL., vroslku. Lliinlikov. lUuobnrx, ^ugkükrl ppl-iKli^n asotr »ns- vttrts^oe 20 kk.in UristwLr^oll. ^ «kl» kortikus ».ä.^ar^ldaUs tllidö» Illsx: linNAtll HVallsIr. 8 i«rx ß 0Lwvlltasvdoi>. kdotosrspdio-LIbams. körtet.-Vssrvn smpüolilt in roiebstsr Ju»cviib> ^ XVIIdielruIVnr 81na^>«« 3. rdolosrLMv «n Lad» 8 ^elik. M»« <ß»lii>Ni>s' Die österr. Krisis. Hosnachrichten. lffesnmmtralhssitzliiig. Stistiinac». Sachs. Landes- Nx» AplljjrX. Berein des cv. Bundes, Sachs. Elbgainängerbund. „Gi ^ ileiM D km« ^ tz-07«§S5§ »acü ülacc»». Vrossvs liliesr von ksris uns Sriisssl. Semrlvd LoklislsrLLi VsütlkÄ Üpot tniiliUon: Ktiielvr- und KI> uz,l»«»-4c»r» »inidin«»», Via>tk»rton-I'I>oto^rtr>i>noi> 12 8t. 6 LI.. jobon»«r»»»o LniMbildor in Ool oder kastelt von 100 Llli. nn in ansilcannt kiinstlvriseli. -Inslübrun?. Mulbmaßl. Witterungi Niederschläge. st«rE?rs?rr»?»r:'EtBrrL^rL^rMrWAUrkr?LAi;W-rkS 5etLt: ^a>86llkLU88LrL88V rs, öttcrdäminerniig", „Sappho" Die österreichische Krisis. Allmählich beginnt auch bei den leitenden Staatsmännern in Wien wieder die Einsicht die Oberhand zu gewinnen, das; die Lösung der österreichischen Krisis nur auf verfassungsmäßigem Wege gefunden melden kann. Wohl ist es gelungen, eine Zeit lang mit dcni Notbparagraphen 14 zu regieren; aber aus die Dauer geht das nicht fort, ohne die Grundlagen der gestimmten österrcichisch- niMriichc» Monarchie ernstlich zu gefährden. Das absolutistische Regiment würde sich vielleicht in Cislcithanicn mit Hilfe der den regierenden Männern zu Gebote stehenden Machtmittel noch länger aufrecht erhalten lassen: jedoch hat es eine natürliche Schranke in dem staatsrechtlichen Dualismus des habsburgijchcn Reiches. Zwar ist ja der wirthschaflliche Ausgleich zwischen Eisleithanicn und Transleithanien »nt 8 14 wenigstens provisorisch zu Stande gebracht worden; das war indeß nur möglich, weil man sich auf das „selbstständige Bcrsügnngsrecht" Ungarns bernsen zu können glaubte und in Budapest davon Abstand nahm, das; die Aus gleichsvorlagen in Oesterreich aus gesetzmäßige Weise behandelt wurden. Jetzt rückt der Zeitpunkt immer näher, wo der Rcichsrath zu- sainmcnberufen werden muß, um die Wahlen zu den Delegationen vorzunehmcn. Es handelt sich hierbei um einen parlamentarischen Ausschuß, der zu gleichen Theilen ans Vertretern der beiderseitigen gesetzgebenden Körperschaften (österreichischer NeichSrath und ungarischer Reichstag) besteht. Jede der beiden Delegationen be steht aus 60 Mitgliedern, die für ein Jahr gewählt werde». All jährlich werden sie vom Monarchen abwechselnd nach Wien oder Budapest berufen, um das Gesetzgebungsrecht über die beiden Staats gebieten gemeinsamen Angelegenheiten ansznüben. Sie verhandeln abgesondert und theilen sich ihre Beschlüsse gegenseitig schriftlich (durch sog. „Nuntien") mit; wenn ein dreimaliger Schriften- wcchscl nicht zur Einigung führt, so ersolgt die Entscheidung durch Abstimmung in gemcinschasllicher Plenarsitzung. Ohne Sie vor herige Beralhnng und Beschlußfassung der beiderseitigen Delega tionen ist also die Feststellung und Scinltivnirnng des gemein samen Budgets der österreichisch-ungarischen Monarchie unmöglich. Gelingt cs nicht, die Dclcgntivnswahl im Reichsrathe in Wie» durchzujctzen, so kann das gemeinsame Budget nicht zu Stande kommen und es würde dann eine schwere Gefahr für die Ge- sammtmonarchie entstehe». Ter Gedanke, auch in der Dclegations- jmge den außergesetzlichcn Weg einzuschlagen, kann kaum ernstlich erörtert werden. Zwei Möglichkeiten böten sich hier: entweder die Mandate der letzten Dclcgationsmitglicder werden mittelst kaiser licher Machtvollkommenheit verlängert und cs wird dann durch diese ernannten Telcgirten das gemeinsame Budget österrcischer- scits votirt, oder man läßt den Kostenanschlag zur Deckung der ge meinsamen Ausgaben für das Jahr 1900 einseitig durch die ungarische Delegation bewilligen, woraus dann das Budget für Oesterreich ans Grund des 8 14 dckrctirt wird. Der Versuch, ans die eine oder die andere Weise das Gesetz zu umgehen, würde schon deshalb scheitern müssen, weil die Ungarn diesmal unter telncn Umständen geneigt sind, aus die Gesetzmäßigkeit der öster reichischen Delegationswahlen zu verzichte» und die Hand zu einem so ossenbaren Verfassungsbruche zu bieten. Sowohl die ungarische Regierung wie das gemeinsame Ministerium haben keinen Zweifel gelassen, daß sie auf einer verfassungsmäßig gewählten Delegation beheben müsse». Da sich also mit Hilsc des 8 14 die DelegationSfrage nicht lösen läßt, so wird dem Grasen Thun nichts Anderes übrig bleiben, als den Reichsrath zusammenbernfen und die Wahlen zu der Delegation vornehmen zu lassen, so wie es die Verfassung vor- ichrcibt. Nun fragt es sich aber, ob eine Dclcgationswahl zu er zielen ist. Die deutsche Opposition ist entschlossen, falls ihre pro grammatischen Bedingungen, unter denen sie die Waffe der Ob struktion niederlcgen will, nicht erfüllt werden, die Delegations- Wahl um jeden Preis zu verhindern, um der Regierung zu be weisen, daß auf die Dauer mit dem 8 14 und unter fortgesetzter Verletzung der deutschnativnalen Interessen nicht regiert werden lann. Mit normalen Obstruktionsmitteln würde sich freilich die Wahl der Delcgirten, die sich durch Namensaufruf ans den ein zelnen Kronländern, die gesetzlich alle vertreten sein müsse», kaum vereiteln lassen; die Obstruktionsabsicht der Deutschen ließe sich nur dadurch verwirklichen, daß die Scene» jener wüsten parla mentarischen Anarchie, wie sie unter dem Grafen Vadcni an der Tagesordnung waren, wiederholt werden und zwar so lange, bis sich die Regierung gezwungen sieht, von der Wahl der Dclegirten ab- zustchen. Keiner der leitenden Männer in Wien kann so ver blendet sein, um von Neuem die Gefahren hcranfzubeschwören, die sich aus solchen Zuständen entwickeln können und die letzt um so mehr in Betracht gezogen werden müssen, als inzwischen die Verbitterung noch zugenommen hat. Abermals steht somit Graf Thun vor der Frage, deren Lösung ursprünglich die Hauptaufgabe »eines Pro gramms bildete: Wie ist der Reichsrath wieder snnktionSsähig zu machen? Der eimige Weg. der Aussicht aus Erfolg bietet, ist die Verföhnung der Deutschen. Leicht ist dieses Ziel nicht zu er reichen: denn vor Allem bleibt zu berücksichtigen, daß die Regierung die Czechcn nicht entbehren kann, die sofort ihrerseits zur"" ' ^ muß parallel gehen eine Verständigung zwischen den Deutschen und den Czechen. Allem Anschein nach ist die Wiener Regierung in der Thal nunmehr gewillt, solche. Ausglcichsaktioncn einznlcitcn. Besonders zwei Schwierigkeiten stehen ihrem Gelingen gegenüber: die Persön lichkeit des Grafen Thun, dessen Versuche, sich mit den Deutschen zu verständige», bisher in Folge unzulänglichen Entgegenkommens scheitern mußten und der daher ans deutscher Seite berechtigtes Mißtrauen erweckt hat. und dann die säst iiss llngcmcssene ge steigerte Begehrlichkeit der Ezechen. die wenig Neigung erwarten läßt, den Deutschen Zugeständnisse zu bewilligen, ohne daß sic selbst dafür in ihren Ansprüchen in einer das erträgliche Maß übersteigenden Weise befriedigt werden. Dagegen ist auf deutscher Seite noch immer trotz aller Erbitterung genug Mäßigung und Besonnenheit vorhanden, um nicht den erneuten Versuch einer Ansgleichsnktion von vornherein grundsätzlich ab^ulehnen Die „N. Fr. Pr." weist darauf hin, daß das Pfingslprvgramm der deutschen Opposition gerade in Bezug nnf die Regelung der Sprachenfrage in Böhmen und in Mähren einen Schritt des Ent gegenkommens enthält, der schon längst Würdigung von der Negierung verdient hätte. Was bis zum Jahre 1897. d. h bis zu ocn Badcni'schcn Verordnungen, den Kern aller Kämpfe der Ezechen um die sog. Gleichberechtigung ansmachtc und was daher allein den Verordnungen für sie reellen Werth verleiht, nämlich die vollständig ezechischc Amtirnng der Staatsbehörden im inneren wie im äußeren Verkehr, das, wogegen noch Graf Taafse sich be harrlich sträubte, das ist in dem Programm sür die czcchischen Bezirke zugestanden und außerdem der paritätische Gebrauch beider Sprachen in den gemischten Bezirken. Nur der Dhcil der Sprachen- vcrordnnngcn, der schlechterdings keinem Bedürfnis; entspricht, keinen realen Werth besitzt, der Zwang zun. Gebrauche der czechisihen Sprache in den rein deutschen Gegenden ist abgclehnt. Würde ans dieser Grundlage ein Sprachcngesetz geschaffen, so würde der Geltungsbereich der czcchischen Sprache nicht etwa der sein, der er vor den Sprachenvcrordnungcn war, sondern eine Ausdehnung er halten. wie sie nur immer mit einer einheitlichen Staatsverwaltung noch verträglich ist. Was in den Sprachenvcrordnnngen natio nalen Werth für die Ezechen besitzt, ginge in das Gesetz über, fallen würde nur. was zur Demnthigung der Deutschen, als Smnboj der czcchischen Vorherrschaft in Böhmen in sie aus genommen wurde. Die einleitenden Schritte zu einer Versländignngsaktion, die das österreichische Abgeordnetenhaus wieder arbeitsfähig macht, sind bereits gcthan. Tie Führer der Mehrheitsparteien sind in Wien versammelt und mchrsache Minislerberathniigeii, Zusammen künste des Ministerpräsidenten Grafe» Thun mit dem Obmann des Erckutiv Komitccs der Rechte», Ritter v Jaworski. mit dem Obmann des Jungczechenllnbs. Tr Engel, mit dem Obmann des feudalen Großgrundbesitzes, (strafen Palssp, und de» Führern der katholischen Äolkspnrtei, Dr. Kathrcin und Tr. Ebenhoch, haben stattgcfnndcn. Daß diese Konferenzen sämmtlich mit der An bahnung außerparlamentarischer Verhandlungen der Führer der Majorität mit denen der Minorität Zusammenhängen, !st nicht zu bezweifeln. Wie es scheint, ist die dcnlschklerikale Pvlkspartei dazu nusersehen, den Versuch einer Verständigung zur Herstellung eines arbeitsfähigen Parlaments in's Werk zu setzen. Diese Partei hat sich vollzählig versammelt und alle Mitglieder haben energisch die Nothwendigkeit einer Verständigung betont und daß es die Aus gabe der katholischen Volks-Partei sei, in dieser Richtung ihren ganzen Einfluß einznsetzen. Hernschicib- und Acrusvrrch-Berichte vom 12 September. Berlin. Aus der Thntinche, daß das Kaiser Alerander- Garde-Grcnadier-Rcgimcnt, dessen Ehef der Ezar ist, aus de» Manövern znrückbcordcrt worden ist und in Potsdam einguartirt werden soll, wird ans einen baldigen Besuch des Ezareu in Potsdam geschlossen, vor welchem das Regiment in Parade stehen soll. — Der Kaiser hat dem Kronprinzen von Japan den Schwarzen Adlerordcu verliehen. — Die Königin von Württemberg ist heute Vormittag in Potsdam eingctrossc». — Finanzminister v. Miguel leidet an einer Erkältung und muß das Bett hüten. Tie gestern in Aussicht genommene Reise nach Schlesien mußte deshalb unter bleiben. — Die über die Neubesetzung einzelner Oberpräsidien ver breiteten Nachrichten werden offiziös auf Reporter-Kombinationen znrückgefübrt, dagegen wird bestätigt, daß der Oberpräsident der Provinz Pose», Freiherr v. Wilamowitz-Möllendorf. um seine Entlassung nachgesncht habe. — Prinz Hermann von Schönbnrg- Waldenbnrg ist heute aus Dresden hier eingetrosscn. — Ter Ver band deutscher Eelluloid-Jndustricllen theilt mit, daß die in der Sitzung am 11. d. M. anwelendcn Mitglieder einstimmig be schlossen haben, wegen der Vorgänge in Frankreich von einem Besuch der Weltausstellung im nächsten Jahre abznseheu. Auch eine Anzahl namhafter deutscher Firmen in der Lederbranche hat seine Anmeldungen zurückgezogen. Ta nur etwa drei Firmen bei ihrer Anmeldung beharrten, so scheint der Kommissar, Geh. Rath Dr. Richter, zu dem Entschluß gelangt zu sein, von der Bethcilig- ung der Branche überhaupt abzusehcn. Geh. Rath Richter hat sich übrigens gestern Abend in Begleitung dreier Architekten nach Paris begeben, um die weiteren Arbeiten in der dcntlchen Abthcil- nng der Ausstellung zu fördern. — Die „Weier-Ztg." meldet, amerikanische Konsul Lange in Bremen habe sein gelegt, und in habe. - . . Thphus-Epidemie in Berlin. An amtlicher Stelle ist von der Ent stehung einer derartigen Krankheit oder «enche nichts bekannt. — Die amtlichen Verordnungsblätter veröffentlichen das neue Char- freitags-Gesetz, durch welches der Charfrcitag die Geltung eines bürgerlichen allgemeinen Feiertags erhält. In Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung soll die bestehende herkömm liche Werktags-Thätigkeit am Cbarfreitag nicht verboten werden, es sei denn, daß es sich um öffentlich b volle Arbeiten in der Gebäuden handelt. Amt der uieder- . um öffentlich bemerkbare oder geräusch- ähe von den Gottesdiensten gewidmeten * Berlin. Die vom „Konfektionär" gebrachte Meldung, daß die russischen Majestäten auf der Reise nach Darmstadt jetzt Pots dam berühren würden, ist unrichtig, wohl aber werden dieselben voraussichtlich die Prinzessin Heinrich von Preußen in Kiel besuchen und einige Tage bei derselben verweilen. Eine Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus ist für später in Aussicht genommen. gvzconiibor äem ehemaligen Victor ,r-Hatal. Vvpii«z»i I, 4388. Mittwoch, IS» September Berlin. Aus sicherster Quelle erfährt die „Deutsche TageSztg.", daß die Hoswürdenträger, Schloßhauptleute und Kammeiherren, die gegen die Kanalvmlage gellimmt haben, „bis auf Weiteres von dem Hoflager verbannt werden". Leipzig. Ter Operetten-Tenor des Leipziger Stadttheaters Oskar Banbcmer ist gestorben. — In Sommerfeld wurde der 31 Jahre alte Einwohner Wintzcck ans dem Heimweg von einem Tanzvergnügen von vier inngen Burschen überfallen und ans grauenhafte Weise ermordet. Es liegt ein Racheakt vor. Tie Thäter sind verhaftet. * Kiel. Heute Vormittag fand auf dem zur Herbstübungs flotte gehörigen Kreuzer „Wacht" eine Explosion im Backvorder kessel infolge Reißens von ZO Stehbolzen statt. 4 Personen wurden gctödtet, 4 leicht verletzt. Frankfurt a. M Der Pariser Korrespondent der „Franks. Ztg." meldet: Wenn nicht unvorhergesehen ein Hinderniß eintritt, dürste bereits vor Ablauf der nächsten 24 Stunden in der Dreufns-Asiaire eine bedeutsame Maßnahme getroffen werden. Derselbe Korrespondent crsährt, die Familie Trepfus unternehme Schritte, um die Freilassung Trcyfns', für dessen Leben man höchst besorgt sei, zu erwirken, ohne den Fortgang der Revision zu hemmen. Ferner wird der „Franks. Ztg." ans Paris gemeldet, dem Ministerium nahestehende Personen versichern, daß Beweise sür ein Komplott der Antisemiten, Nationalisten »nd Royalisten zum Umsturz der Republik erbracht und eine vollständig orgamsirtc royalistnche Regierung entdeckt worden sei. Zweifelhaft iei »och. ob es der Regierung gcliiige» werde, den Nachweis zu erbringen, daß ein acwiffer. in dem Trepsns-Prozcß hervorgetretener General an dem Komplott betheiligt gewesen sei. Kassel Heute Mittag wurde hier in Gegenwart der Be hörden das Denkmal des Landgrafen Philipp des Großmüthigen enthüllt, das ans freiwillige» Beiträgen evangelischer Fürsten und Ehrislcn von Hans Everding in Kassel geschaffen wurde. An den Kaiser wurde ein Huldigungs-Telegramm gesandt, Darnistndt. Bor dem hiesigen Verwallnnasgerichtshof be gann beute die Verhandlung gegen den Obcrschulrath Dettweiler. Die Ocsscntlichleit winde für die Vertreter der Presse beschlossen. Der Antrag ging dabin, daß Dettweiler die Pflichten, die ihm sein Amt anfellegke, verletzt habe, suwie daß er durch jein Verhalten innerhalb und außerhalb des Dienstes sich des Vertrauens und der Achtung iniwürdig gezeigt habe. Für die Verhandlungen sind drei Tage angesetzt. M a n n l> e i m. Heute früh kurz vor 8 Uhr brach im Staub- ranm der Silos der Nhein-Mühlenwerke Großfcucr aus, durch welches der Dachstiihl und das obere Stockwerk des sechsstöckige» Gebäudes zcrstöit winden. Um in Uhr war alle Gefahr beseitigt. Es gelang, das Feuer aus die Silos zu beschränken und das Uebergrcife» desselben aus die Mühlcuwerke zu verhindern. Gegen l2 Mir war der Brand gelöscht, dessen Ursache bis jetzt unbekannt ist, Ter Materialschaden ist bedeutend, Karlsr n h e. Unter Führung des Kaisers hat die blaue Abtheiinng die rothe gegen den Strudclbach zurückgcworfen. Das Gefecht begann vor 8 Uhr bei Schwieberdingen und schritt lang sam gegen Hochdvrf vor. Um Uhr lehrte der Kaiser aus dem Manövergelände zurück: der Grvßbcrzog und die übrigen Fürst lichkeiten waren bereits > Uhr 40 Min. eingetroffen. Der Kaiser führt morgen acht Infanterie-Divisionen und zwei Kavallerie- Divisionen gegen einen markirten Feind Bresla u. Amtlichen Meldungen zufolge gingen im Qucll- gcbict der Oder und im Gebiet der Glatzer Nersse ganz crbeb- liche Regenmengen nieder. Ratibor meldete heute früh 8Uhr3,lo. ' -12 Uhr Vormittags 3,75 Nieter Wasserstand. Tic Oder steigt langsam, doch werden keinerlei ernste Besorgnisse gehegt. Wien. Ter Präsident des Abgeordnetenhauses Juchs har heute Einladniigen nn die Obmänner aller Parteien zu einer Bcr- stäiidignngS-Konsercnz versendet, * Wie n. Der Präsident des Abgeordnetenhauses richtete gleichlautende Schreiben an den Führer der Rechten Jaworski, den Führer der Linken Funke, den Italiener Malsatti, den Sozia listen Verkauf und den c-chönerianer Wolf, worin er sie aus den 2l. September nach seinem Präsidialburcan einladct, um auf de», Wege gegenseitiger Annäherung über eine friedliche Lösung des Sprnchenslrestes zwecks Herstellung geregelter Parlamentsarbcit anf neutralem Bode» zu unterhandeln. Der Präsident vehält sich vor, zu einem geeigneten Zeitpunkte die Regierung um ihre Mit hilfe zu eriuchen. Pest. Der 8. Kongreß der Internationalen kriminalistischen Vereinigung wurde heute von dem Justizminister Ploß. der rnm Ehrenpräsidenten erwählt wurde, eröffnet, Es sind zahlreiche Mit glieder ans allen Wclttheilen anwesend. Paris. I» dem heute im Elyi'öe stattaesundcne» Minister rath erstattete Ministerpräsident Waldeck-Rvusscan Bericht über die telegraphischen und schriftlichen Meldungen, welche von den Präfekten anläßlich des UrthcllS im Renner Prozeß einaelauscii sind. In demselben wird festgestellt, daß überall, lowohl in den Provinzen als auch in Paris, vollkommenste Ruhe herrsche. Ter Minister sür die Kolonien theilte mit. er habe keinerlei Benachrich tigung hinsichtlich der Vernichtung der Expedition Foureau-Lamy erhalten, R cnnes. Matthicn Trcyfns. welcher heute Nacht hierher znrückkehrlc, hatte heute Vormittag eine Besprechung mit seinem Bruder, Dieser zeigte durchaus keine Entmuthigung: er erhielt vom Augenblick seiner Vcrnrtheilung an unzählige Briese aus allen Landern, mit deren Lektüre er einen großen Theil des TagcS znbringt. London, Die „Times" läßt sich aus Wien tclegraphircn, der König von Serbien habe ans Wien und Petersburg die Warnung erbalten, im Interesse Serbiens und des Friedens ans der Balkan-Halbinsel nicht die Gcsabr einer Revolution in Serbien durch die Hinrichtung irgendwelcher Verschwörer heranf- zubeschwöre». London. AuS Pretoria wird gemeldet, ein Korps von 1000 Irländern in Pretoria und Rand habe der Transvaalregicr- ung Kriegsdienste angeboten und das Angebot sei angenommen worden. Kopenhagen Heute Mittag wurde hier auf dem Rath- hausvlatz das Nationaldcnkmal zum Andenken an die beiden schlcswigschen Kriege enthüllt. Der Feier wohnten der König, der Kaiser und die Kaiserin von Rußland, die Kaiserin WitNve von Rußland, der König von Griechenland, die Prinzessin von Wales und die übrigen Mitglieder der Königs. Familie bei. KP
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