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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187003049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-03
- Tag1870-03-04
- Monat1870-03
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1870
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Anzeiger. Freitag (Erste Beilage zu Nr. EA.j 4. März 1870. >ie Keichstagsverhan-lungea über Laden. , ">ch>- dl- Ha»d zur Waff-nq-m-in,chast; da« pr-ußisch- H--r h-u- ^ ^ ^ ^ ! in seiner Ausrüstung einen mächtigen Borsprung vor allen Truppen Die Discussion über die von LaSker und Genoffen zur dritten Europas. Jetzt sind der Einsatz und das Spiel ganz anders ing des IurisdictionS-Vertrages mit Baden eingebrachte Reso-1 geartet. Der Haupteinsatz ist bereits gewonnen; er müßte von °vn war äußerst bewegt. Die beantragte Resolution lautet: I neuem gewagt werden, um einen kleineren Gewinn hinzuzufügen, /r Reichstag des Norddeutschen Bundes spricht den unablässigen! den man ohne merkliche Noth sehr wohl noch einige Zeit ent- ionalen Bestrebungen, in denen Regierung und Volk des Groß-1 Lehren kann, den man durch ruhiges Warten nach einigen Jahren »ogthums Baden vereinigt sind, seine dankende Anerkennung I ohne Risico einzustreichen hoffen darf. Die günstigen Gestirne ; — der Reichstag erkennt in diesen Bestrebungen den leb- haben außerdem ungünstigen Platz gemacht. Die großen Militan ten Ausdruck der nationalen Zusammengehörigkeit und nimmt l ftaaten deS ContinentS haben den Vorsprung der preußischen Be- t freudiger Genugthuung den möglichst ungesäumten Anschluß! waffnungeingeholt; Italien ist befriedigt und wird sich nicht zum den bestehenden Bund als Ziel derselben wahr." I zweiten Mal auf Preußens Seite stellen; England wird jede pro- I Die Verhandlungen bestätigten zunächst, daß die Heißsporne! vocatorische Politik Preußens mit äußerster Ungunst betrachten; er den Nationalliberalen ihren Antrag ohne alle Rücksprache I Rußland sowohl wir Frankreich werden die Consolidirung Deutsch em Grafen Bismarck formulirt hatten, ein politischer Fehler, I landS auf das Entschiedenste bekämpfen, und Oesterreich wird selbst sich dadurch rächte, daß die Antragsteller mit dem Bunde--1 verständlich Alles saufbieten, um daS Werk zu stören. Es ist nicht zler in entschiedenen Gegensatz geriethen, während BiSmarck! zu verwundern, wenn der Lenker des Norddeutschen Bundes die ) die Conservativen unter Blanckenburg wieder vollständig über-! Partie zur Zeit ablehnt und eS vorzieht, von der Zukunft günstigere timmten. Blanckenburg hatte seinen Abänderungsvorschlag! Chancen zu erwarten. Wenn wirklich ganz Deutschland zusammen- n Anträge Lasker auf Veranlassung des Bundeskanzler- for-! steht, wird er schwerlich nach dem guten Willen der auswärtigen litt, sich überhaupt von Bismarck inspiriren lassen, so daß unter! Mächte viel fragen; so lange aber der Süden sich geberdet, als ob ^seni Gesichtspuncte der Blanckenburg'schen Rede Beachtung ge-! er ein Opfer nordischer Eroberungslust werden sollte, wird er vor- ntt werden muß. Der Bundeskanzler trennte sich von allen I sichtig selbst den Schein vermeiden, als ob er zur Vergrößerung leien, um allein auf die Conversativen sich zu stützen. Aber! Preußens weitere Gewaltschritle bezwecke. Und einen solchen ' allein die Conservativen machten Front gegen den Antrag, I Schein würde, seiner Ansicht nach, die Aufnahme Badens ver- d»e Fortschrittspartei erklärte sich dagegen, die Polen kündeten I breiten, gleichviel ob mit Recht oder Unrecht. Sie würde den , sie würden an der Abstimmung nicht theilnehmen, und die! Nordbund in Europa isoliren; Englands Freundschaft würde ^conservativen stellten einen eigenen, völlig nichtssagenden An- l verscherzt werden; Bayern und Württemberg würden, wie die g. Bei dieser Lage der Dinge mußte Lasker seinen Antrag vor! Sachen jetzt stehen, in Angstkrämpfe verfallen und jede Hülfe, Abstimmung zurückziehen, um eine Niederlage oder Resultat-! woher sie auch komme, annehmen; ein Coalition Frankreichs, gkeit zu verhüten. Die „Weserzeitung" bemerkt über die ganze! Oesterreichs und Rußland- würde höchst wahrscheinlich zu Stande W: I kommen. !Es sind nicht Gründe der inneren Politik, welche den Bundes-1 Allerdings dürften auch solche Gefahren nicht gescheut werden, »zler zu der so entschieden abweisenden Haltung dem Eintritt! wenn eS darauf ankäme, unsere Ehre, unsere Selbstständigkeit, dens gegenüber veranlaßten, sondern Erwägungen, die der all-1 unsere Zukunft zu retten, mit anderen Worten, wenn die Alter- mnen Lage Europas entnommen sind. Man mag dies tadeln,! native für uns so stände, wie sie 1866 für Preußen stand. Ganz eS allzu vorsichtig finden; aber man wird wohl thun, sich! anders aber stellt sich die Frage, wenn man mit dem Grafen die Thatfache selbst nicht zu täuschen. Graf BiSmarck, welcher I Bismarck von dem Satze ausgeht, daß der jetzige Zustand unsere Jahre 1866 kein Bedenken trug, ohne die Unterstützung der I Ehre und unsere Selbstständigkeit bereits sicher stellt und daß er Etlichen Meinung, ja im entschiedenen Widerspruch gegen die-1 unsere Zukunft nicht gefährdet, daß die Zeit selbst unsere Ver ve, einen großen Krieg zu unternehmen, weigert sich jetzt, wo i bündete ist und daß die friedliche Entwickelung der Dinge sicher, I die Sympathien der überwiegenden Mehrheit auf seiner Seite i wenn auch langsam, zu dem nämlichen Ziele führen muß, welches hen würde, einen Schritt zu thnn, der, wenn auch nur indirect, I der glücklichste Krieg jemals für unS gewinnen könnte. Wer diese Gefahr eines Krieges herbeiführen könnte. Er bestreitet die l Voraussetzung theilt, kann nicht umhin, den isolirten Eintritt bsicht der badischen Regierung, schon jetzt in den Bund zu I Badens in den Nordbund in einem ganz andern Lichte zu be iten, und theilt „die guten Gründe" derselben; er siehd m I uriheilen, als daS naive patriotische Gefühl zu thun geneigt sein ''den daS jenseit deS MainS vermittelnde Element zwischen dem I wird. Das Gefühl wird sich immer dagegen sträuben, dem ver- rden und dem Süden; Baden ist außerhalb deS Bundes noch! brüderten und verbündeten Staate am Oberrhein die Thür ver- hwendig. I schloffen zn Hallen, an welche er wieder und wieder pocht: nur Er will den Main nicht überschreiten, so lange nicht Süd-leine sehr entschiedene Ueberzeugung, daß die Wohlfahrt deS Ganzen schland selbst, das ganze Süddeutschland, ihm die Hand ent-1 und folglich auch Badens Wohlfahrt es fordere, vermag über die nstreckt. Badens Einladung allein genügt ihm nicht. Ja, I Pein solcher Entschließungen hinweg zu heben, im eS Bayern wäre, dann könnte der entscheidende Schritt! Denn andere Tröstungen sind nicht vorhanden. Die Hoffnung Ichehen. Daß dieser Schritt einmal geschehen müsse, daß man lauf die Bekehrung der Bayern und der Württemberger ist auch ^ täglich im Auge behalten, ihn vorbereiten und erleichtern l im günstigen Falle zu weitaussehend, um unS für die Schmerzen erkennt er an; auch die letzte Thronrede hat eS wiederum l deS Augenblicks zu entschädigen. Allenfalls mögen wir unS an ' betont; aber für den Augenblick bleibt es bei dem Anbahnen l dem Gedanken aufrichten, daß augenscheinlich sowohl Bayern wie Zuwarten. Die Stunde hat noch nicht geschlagen, die Zeit I auch Württemberg in einer inneren Krisis sich befinden, welche noch nicht erfüllet. Große Umwandlungen müssen noch vor I kaum ander- als mit völliger Zerrüttung oder mit dem Siege der s gehen, bevor alle Stämme Deutschland- sich in demselben! deutschen Sache enden zu können scheint. Gerade der augenblick- mdeShause zusammenfinden, Umwandlungen, welche nicht durch liche Erfolg der nichtdeutschen Parteien in jenen beiden Staaten solutionen zu bewirken sein werden. Seltsam genug, der treibt die Dinge zur Entscheidung, welche, wie sie auch ausfalle, «aliSmuS dringt auf Thaten, Graf Bismarck rechnet auf für unS vorteilhafter sein wird, als die Stagnation alles poli- wralische Eroberungen". Die Rollen sind auSgetauscht. tischen Lebens, welche bisher Süddeutschlaud bedrohte. Die reine Und doch verschwindet daS Seltsame, wenn man bedenkt, wie Negirung deS HaffeS sieht sich gezwungen zu positiven Thaten, " ander- die Dinge heute im Vergleiche mit dem Frühjahr! und auf diesem Felde wird er überwunden werden, stehen. Damals handelte eS sich für Preußen um Sein Nichtsein, oder vielmehr eS handelte sich um Größe oder drigung. Kein Waaniß schien zu groß einer so furchtbaren native gegenüber, und alle günstigen Gestirne vereinigten um zu dem Wagnisse aufzumuntern. Rußland und Frank Tagesgeschichtliche Aebersicht. Der Reichstag tagte am 2. März von LN/i bis 4*/, Uhr. Ohne DiScussion genehmigte daS Hau- den Antrag Löwe auf waren in wohlwollende Neutralität eingewiegt; Italien, Sistirung des wegen Preßvergehen gegen Max Hirsch eingeleiteten
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