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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187709036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-03
- Monat1877-09
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1877
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M I M ,1 1 »»4L MrsGrmr stütz ü'/u Uhr. »«d«ü« ntt «epettü», JohanniSgass« »S Hpuchstu«»,, d« Reduttt«»^ vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. hmr der für die nüchst- Nummrr bestimmten Inserate an Wach tragen bis Uhr Nachmittags, an Soun- Nnd Festtage« früh dis '/,S Uhr. >» de» FUiatr« für Z,l. Tivuichme: Vit» Stemm. Uuiverfilätsstr. 21. ' t Lösche, Katharmeastr. 1ü»p. »m dis '/^j Uhr. X" 246. Wp.ilgtr.Tagcl,latl Anzeiger- drzau A PelM, Lmlgeschichte, Hände!?' md BEMerkchr. Auslage 1LL54 Zd»«»r»e,t>pnti viertelt- 4'/. Btt, tuet. Bruraerlvhu b Mt d«ch di« Post bergen S PN Hed« einzeln« Rummer 30 4s Belegexemplar I» Pf Gebühren sür Exlradrliaqn Ohne Postdefvrderuug 3V Ott u.tt Poftdcsörderun, 4b Mi Daserate raelp. BonraemSz. >6 )> Sördtzerr i'chnftm um» «ns««-' Preisverzeichmß — Tabellarische' Satz nach höbe«» Tont Reetawr* »ater de» Uebarttomtetö die Spaltzeile 40 Pf Inserate sind stet» an d.GepebtNv» z» senden — Rabatt wird atM gegeben Zahlung pr»«aa«»,nMck oder durch Poftvorschrrtz Vtostedg dm 3. September 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung, Ge«eralre»islo» der Dr»schke»O«schtrre detreffned. Die Gm««lrevifiou Lder die Droschken und deren Gespanne soll in den Lagen vom II dis «ett IS. G«pte»der d I vorgenommen werden. Die cor.cetfionirien Drolchkenbrsitzn werden daher hierdnrch veranlagt, ihre Droschke« z» den «achbemerkten Tagen »nd Stunden und zwar: ««II. S»pte«b»r «w» RL Gept««der «« IS September Nr. t— 20 nm 8 ühr vorm. Nr. lSl—l80 um 8 Uhr. vorm. Nr. S2l—»10 nm 8 Uhr vorm. 2t— 40 - 8 s S 181—200 ll 8 ll ll 341-880 ll 8 ll ll 4t— SV -Itt » B 201—220 ll IS s ll »81-880 ll 10 ll ll St— 80 II S 22l-240 - II ll ll 8-1—400 ll II ll ll 8 t— 100 - L » Nachm. 241—260 ll « ll Nachm. 401-425 ll r ll Nach«. 10t- 12» - 8 » S 2Kt—2^0 ll S s » 426-450 ll s B ll 12t— 14« S B s 281—300 ll 8 ll ll 451—475 ll L ll ll 14l- tky - v w 3«l—320 ll S ll ll 476-500 ll S ll ll ans dem RoH»latz dor dem „Grüne» Ban«" pünktlich dorznfahren bez. Vorfahren z« lassen. Znwlderhandlungen gegen vorstehende Anordnnug werden sür jeden Contravention-fall mit einer Ordnungsstrafe von drei Mark geahndet werden und müssen sich die Droschke« gena» in dem in § 8 de- Regulativ» vorgeschriebenen Zustande btstaden, auch die Droschkenführer die vor- geschriebene Uniform trage», wtdrigenfall- o»e Concessionare zu gewärtigen haben, daß die betreffen den Wagen foort anßer Betrieb geletzt, die Concessionare aber itderde« noch in die in tzß. 6 und 1t deS Regnlaliv» vorgesehenen Strafen genommen werden. Leipzig, den 1. September 1877. Das Woltzri-A«t der Stadt Leipzig. 1)r. Rüder. Muhlner. Bekanntmachung. Wir bringen hierdnrch znr öffentlichen Seuntniß, daß der in der Lan^sieischerhalle am HoSpital- platz befindliche Abort von jetzt ad dem allgemeinen Gebrauch übergeben worden ist. Leipzig, den 23. Angnst 1877. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Vre Lelpzizer Lr-tmfeier. L —r Leipzig, 2. September. Nach den fleißigen und »msich'lgru Vorbereitungen einer größeren Anzahl wackerer Bürger »vserer Stadt »nd nach de« bereitwilligen Entgegenkommen der städtischen BcrwaltnngSbrHörde durfte man wohl hoffen, daß in unserer Stadt in diese« Jahre endlich einmal dir Sedanfeier einen allgemeinen »nd dor Allem anch einheitlichen Charakter haben werde Der Tag, a«S dlssev allgewaltigen Ereignissen heran- die deutsche Einheit erstanden, hatte in seinen festlichen Ver anstaltungen bisher in Leipzig da- Bild der Zer rissenheit dargebote» Znr großen Frende aller patriotisch gesinnten Bewohner der Stadt ist mit diesem »nersreulichm Z.stand diese- Mal ein ent schiedener Anfang zn« Besseren gewacht worden, «nd b.-reil- der glanzvolle und würdige Verlauf der gestrigen Vorfeier ließ die günstige Be- dentnng de« geschehenen Wandel- klar erkennen. Nach dem festgestellten Programm versammelten Ach Abend- zwischen 7 und 8 Uhr die Mitglieder der Schützen-, Gesang-- und Turnver eine in der stävtischen Turnhalle Schlag 8 Uhr fetzte sich der mächtig lange Zug, welcher die Capelle de- Regiment- Nr. 107 in zwei Abthei- lnugeu in seiner Mitte führte, «nter Begleitung Von Feuerwehrleuten mit Pechfackeln durch die Sternwarten-, Thal »nd HoSpitalstraße nach dem Napole»nsteiu in Bewegung Eine ungeheure Menschenmenge schritt neben dem Znge einher und machte bi-wetlen dessen Theil- prhmern da- klüftige An-schretten sehr be- schwerlich. Ans dem Wege nach der Keststätte nabe» die Aow»hner, insbesondere anch in Thonberg ihre patriotische» Empfindungen viel- fach dnrch Illumination ihrer Läufer» ben galisch« Klammen »nd Anfstetgenlasse» von Ua- keten zn erkennen. Al- der Zng die Anhöhe Hinter Lbonberg erreicht hatte, wnrde bereit- da- rieseugroße, zn« dnrckle» N^chthrmmel empor- lodernde U endeusener sichtbar. Nach werigeu Minute» war dasselbe «reicht »nd die Lheüneh- »er de- Festznge- bildeten «m dasselbe in re- spectvvller Entfern»«, da die Gluth der bren nenden Holzmosseu sich weithin fühlbar »achte, eine« seftgeschlvsser.« Ri»G hinter dem die vielen Laufende der andere» Kestgmoff« sich ansstellteu. Die Säuger stimmten -«erst nach de« Wille» be- Geber- der St'stnng da- Lied „Nun danket Alle Gott" au, welche- von der großen Mehrzahl der Anwesenden mit gesnngm Wirde. Al-daon bestieg Herr Stadtrath De Panitz die erbaute Tribüne, »m mit weithin töaenver Stimme in «arkigr» Züge» d« Bedentnng de- Lagel z, gedenken Der Festredner schilderte di« hohe Frende. Welche vor sieben Jahren bei bem Bekannt werden -«- Un-zauae- der Schlacht von Sedan die Herzen der Ration erfüllt, er gedachte aber anch der Iraner »nd de- Schmerze-, welchen der Heldentod so viel« brave» Söhne de- Vater- lande- in de» Dahetmgebliebeuen hervorgerus« Ein Gnt jener Lage sei fest «nd unvergänglich — da- deutsche Reich Die „Wachk am Rhein" fei gewissermaßen znr „Wacht bet Europa" geworden, »nd wahrscheinlich hätte die in Südosten enizü» bete S'ieg-sackel, wen» hente ein mächtige- deut sche- Reich nicht bestände, einen Brand tu ganz Enrvpr erzengt. Da- Bestreben der Nation »nd Lrer Führer müsse sein, diesen eminent friedlichen Charakter de- Reicht- z» «halten, t» Vö.k-rver- kehr immer diejenigen Grnndsütze znr Anwendung z« bringen, welche keine Nation ungestraft ver letzen dürfe Ja da- Hoch auf Sa ser und Reich st mmte die ganze Versammlung drei Mal be geistert ein. E- wurde nun noch die „Wacht am Rhein" ge- snngen — die Sänger dirigirte hierbei, wie bei dem ersten Liede, Herr vr. Langer — und al-- sann ordnete sich der Zng zu« Rückmarsch »ach der Stadt. Der Zug dnrchschritt hier den Grimma'icheu Steinweg. den Anznstn-platz. die Grimma'sche Straße, den Markt, da- LhornaS- gäßchen, worauf seine Auslösung in der Central- Halle erfolgte Der ans die Fei« am Rapoleonstein folgende To mmer- war außerordentlich zahlreich besncht, so daß der große Saal der Centralhalle dicht ge- füllt war. Die Mufikvorträge winden ans da- Gchwnngvollste von d« RegimentSeapelle der 107« anSgesührt, deren Leiter, Capellmeister Walther, seine Mitwirkung zn den gesammten Sedanfestlichkritea z« so mäßigen Bedingungen gewährt hat, daß ihm entschieden dafür Dank und Aoerkennnng gebührt. D« Bo,fitzende de- Allaeweinen Lurnvneiv-, H«r vr. Zenker, «öffnete den EommerS mit ein« kurz« und herzlichen Ansprache, in welch« er hrrvorhob, daß die Sedanfrier in Leipzig, wie sie bt-her ge leint worden, noch nicht die rechte gewesen sei. Dn Wunsch die Fei« volksthümlicher zu gestalten,sei gewißein berechtigt« »nd so habe man denn in diele« Jahre einen Anfang znr Verallgemeinerung de- patriotische« Feste- gemacht. Em in alle Schichten de- Volke- etndrinqende- Volk-fest i« edlen Sinne del Worte- laste sich nicht künstlich schaffen, e- müsse an- dem BolkSgeift empor- wachsen. Seien nn» ab« Schützen. Sänger m»d Lnrner di« Repräsentanten de- Bolk-geiste-, so möge «ö ihnen anch gestattet >», die Anregnug l«r Hersteunog eine- Volk-fafte- der angedentete» Art zn geben Der Rchner schloß »tt de» Wunsche, daß d« Versnch gnt gelingen möge. Den eigentlichen Kesttoaff de- Abend- hie» der Vorsitzende de- Z-llaerb»ude-, Herr Factor Herzog, welch« seine Ansprache »tt der Be- werknvg etvlettete. daß « keme lang« »nd kauft- gerechte Rede, sonder» »nr ein an- dem Herze» kommende- schlichte- Wort sprechen wolle U» der G elle, wo man am henlige» Abend die sin- uige J»ee eine- wackeren Bürg«- habe dnrch- führe» helfen, wo nufere vät« nach den schweren Freiheit«kämpfen zn Anfang de- Jahrhnndert- auch Freude,feuer «»zündeten, da habe man einen Bergleich zwischen jetzt und damal- anstellen I-onem Die Krage dränge sich ans: Warn« »nd in welche» Sinne feiern wir de» Sedantaa? Ist e- der Krieg, de» »nsere Loblied« gelten? Rein i« Gegen'berl, wir Alle wünschen die Zeit herdei, wo die Völker «big neben einander wohne» können. Wenn ab« ei» friedliebende- Volk mit f» beispiellos« Frechheit überfalle» wird, wie e- veutfchlanb geschah, wenn Nicht- übrig bleibt, ,l- enlw der eh>lo- zn sei» oder den Fehdehand schuh auszuh'be», dann hat ein Volk anch das R-<bt, sich üb« feine Siege z» freuen Wir ae- »rnken dabei in «st« Lmte d« Brave«, die Ge- sundhett »ub Leben einsetzten Eine weitere Frage lantet: Wa- müssen wir thnu »nd w'e haben wir nnü zn v«halten? N cht da- Ge- fühl de- Siegekübermnthe- «füllt >-, sou- b«u wir wünsche», mit ollen Nacdbarn tu Fried« z» leben. (Lebhafte Zustimmung) Ab« wir haben einen gewichtig« Grnnd. dm Tag von Sedan festlich z« begehen Dnrch alle unsere Feste zog sich wie em rother Faden die Sehnfncht nach einem großen geeinten Vaterland. Der Lag von Sedan hat nu-, darüb« könne» wir nicht im Zweifel sein, diesem Ziel näh« gebracht, al- alle »nsere Feste. Sollen wir nu- etwa schmollend znrückziehen, weil die Einheit ans andere Weise gekommen ist, al- wir sie «n- gedacht haben '? Rein »nd abermal- nein, dmn die Weltgeschichte nimmt nun einmal oft einen and«« Verlauf, al- ihn d« Mrnsch sich zurecht legt viele, die anfangs mit dem Entw ckelung-gang der deutschen Einigung nicht einverstanden waren, sind jetzt auSgesvhnt »nv feiern den Si'g von Sedan von ganzem Herz«. Wir bedauern, daß «nsere ge- meinsame Mutter, duS Vaterland, anch Söhve bat, die sich in den Aergn hineingeredet und keine Frende an d« Aulrichtung d« deutsch« Einheit haben wollen. Ohne Anbei« de- Erfolge- zn sein, haben wir doch anznnkcnnen, daß seit jenen Tag« namhafte Fortschritte in «n>erem gesammten Volksleben geschehen find. Die Frage: „Wr- ist zu thnn?" beantwort« wir damit, daß wir die schirmende Hand aus Da- leg«, wa- wir nrnngen haben, daß wir treue Wacht halten, damit e- nicht Abend werde, daß wir nicht wird« in Fehl« verfallen, die wir jetzt so schwer zu büß« baden »nd der« Wiederholung na- dem sittlich« verfall «utgegmtreiben müßte. Wenn wir Da- thnu, dann «füll« wir die Pflicht de- Danke- gegen die Männer, welche da- Batnlaud «stritten haben. Uns« Herz gehört dem Vaterland«, «ns« Dank ab« d« wacker« Streite« und ihr« Führe«! Die versammlnng stimmte mit donnerndem Jnbel in da- Hoch ans oaS deutsche vatnlaud ein. mit dem der Redn« seine prächtige Ansprache schloß. Er hatte e- verstand«, den richtig« Ton in den Herz« der Aaw?sruden z» treffen «ad die Flamm« d« Begeisterung anznsachen. ES wurde nunmebr em von Her« U. Schür mann gedichtete- Festlied gesunge», ein Lied, so trefflich und markig, daß wir dasselbe an dies« Stelle glanden weit« verbreit« z« soll«. Das selbe lautet: Giugweise: 0»uck»»»», t»it»r ... Als da» Maß gerüttelt war, BlS zum vollen Räude, Da durwfiimmte hell« Avr» »ll« deutjchen Laude, vo» den »ipea bis zum M«er Stau» geeint at» Söhaeherr SampfgeschmüSt «lldentschlaudt Bon dem Rhein zur Mosel hiw B«u der Maas zur Seme Schüttelte da» Schlachtenroß Stolz dre SiegermLhoe. DiNtlcher Legroneaschritt Kvlgte dröhnend fernem Tritt Rach zum uene« Babel. Drutfche Hiebe, regelrecht, AinSte« ba« Erdulden Wilsche» Sch mpf» seit alter -eit — Säcnlare Schülern l D,«tfche Hiebe, hckßeldicht, Uns eia toll und schnöd Gezücht E tler Hist,tonen. Strußdara. Metz — dann vtastenla«- N« Lutetia'» WLll-I Donnerruf: — D» hast'» ae»»Nt — wohll — wir stad zur Stellet — Ms z» Lud« g ug der Tanz. Stieß empor t» Strahlenkranz Deutschland» KaiserkroneI Straßbnrg, alt« dentfch, Gtad^ Leg, ad dm Schlei«; »rxdm»glockea ltnte» «in Dürr Operfein l Dein r-sted» an» Schutt »nd SdmO ll» zu dtüh« »ir »or dem Raub Dmtsche Stüdtebl»««! Und D» Metz, Awrngnri Dn Fllr da« voUetha«, dessen Eigen Glied Du «inst »och maust — Hetzt wohl ba d ongeffrn: — Lehr« dm La thaaaeaschlnnd Na» znm andern Evd« — und Halle Dmtsche Wichel Heil de« »me» Dentfch» Reich, Hell de» Deutsch» L«tser, Barbarossa'» Bild im Schmnck Gr Run Lor deene'srr l Heil dn treuer, wacht am Rhein, Treu br» in den To» hinein. Schirmend »nsrr Marken» Der nächstfolgend« Red«« war Herr Direktor Pencker. welcher eia« »tt langanhaltende« Bestall ansgenommme» Trinksprach ans den Reichskanzler Fürst V'-marck in sei»« E-gevschosr al- Führ« t« Kamlfe »nd al« gem ssmhaf,« Nuteilhaa der Verfassung »»«brachte Herr Stadtrath Lavael liest et» nicht minder be- gnstert ansgenommene- Hoch ans den genialen Schlachtenlerker Graf Moltke folg«. Herr O-wald Kaber v«wte- da,aas. daß die deutschen Turn«, Säug« »ad Schütz« schon lange vor 1870 in ihr« Herz« »nd tu ihr« Organisationen «tt de« dentfch« vaterlaude fertig gewes« sei« E- sei falsch, wenn «an behaupte, daß die Ideale, welche damal- «nae- strebt wurden, hente verschwnud« seien. Ein solche- Ideal tu »nseren Tag« sei, daß wir »,- bemühen, de« deutsch« Heere immer neue Kräfte znznsühren, aus die sich da« Vaterland in d« Stnude der Gefahr verlassen kann, daß wir in unseren Kindern mehr »nd mehr die vaten- land-liebe z» erwlckm sncheu (Stürmischer Beifall) Da- Hoch de- Rrdaer- galt de« Trisolinm der Sänger, Schützen und Turner. Herr Lehr« Gesell brachte ein Hoch ans die dmtsche Brüder schaft und überreichte ein von ihm sür dm Tag verfaßte- patriotische- Gedicht. Ja spät« Slnade, al- eia Tbeil d« Festgenvssm sich bereit- ansch ckie heimwärt- z« zieh«, um sür den anderen Tag gerüstet z« sem, «griff unter laute« Jubel noch Herr vr. Langer da- Wort, um ein Hoch ans Leipz«g- vürgermeister »nd seine Räthe aosznbringen, die dnrch ihr Entgegenkommen so weseollich zu« Ge ling« d« dle-maligen Sedanfeter beigrtragm Inzwischen waren anch die Gäng« nicht träge gewes«, sür ihr« Tbeil dnrch den Vortrag pa triotischer Lied« znr Hebung der F-stfiimmung beizntragen. Erst bei« Giaaen de- neuen Tape« mag d« EommerS z» Ende gegangm sein, dtffrn Theilnehmer sich« volle Befriedigung mit hinweg genommen Hab«. Line Schrüvorseter des Ae-auta-es. V-8. Leipzig, 2. September. Die Primaner d« hiesigen Realschule I Ordnung veranstaltel« gestern im Thalia Theat« eine Vorfeier de- SedantageS. »nd eS hrtt« sich daz« nicht nur Mitglied« de-Rathe- «no der Stadtoeiordnete», d« Schnlinspkction, der Schnlcollegieu. sonvnn auch andere Frennde d« Anstalt, namentlich auch dre Schüler derselben überaus zahlreich eiugefnadev. Die O»v«t»re z» „Ktdelip', welche gut ein- stndirt war und Beifall frnd, «Vffaete die Kein. D« hinan sich schließende, von eine» Sä»Ül« verfaßte »nd sehr gut voroetragene Prolog stellte die Ansführnng al- ein Wagniß hm, al» «tu Probewe'k, welche- von uanfahren« Lrtm in der Kunst an-gesübrt werde, aber doch jugend lich« Begeisterung für da- Hohe «rd Joeale an der Stirn trage, we-halb man r- nicht al- Ueb«- Hebung anseh«, sondern nachsichtig bmrtheileik möge Zuletzt warf dn Redner einen Bl ck ans de» Ban de- denifLen Reiche-, ans die Kämpft, die eS seit Jahrhunderten gefordert »nd besondn- anf d« historisch« Untergrund de- vorzntrogeu« dm Drama. D« ganze Prolog, d« «ach Form «nd Jahalt dem veifaff« Ehre machte »nd auch mit d« recht« Wärme vorgetragea wnrde, er- laugte stürmisch« Beifall. Hinaus fand die Aufführung de- vaterläadischen Sch upielS: „Deutsche Trene" von Felix Dahn statt, welche- die Kritik bekanntlich sebc pünstig anfgmommm hat »nv welche» bereit» in Berlin »nd Münch« (au welche« letzte« Orte der verfass« dnrch einen zehnfachen Hervorruf geehrt wnrde), ab« in Leipzig noch vrcht aus- geführt Word« ist. Mau war versucht, »nzu- »ehm«, daß die Schüler bei der Wahl dies,-Glück,- über ihre Kräfte htoau-gegaug« wärm, ab.r gleich nach dem erst« Acte, welche« ledhafter Bestall folgte, sah »au. daß nicht unr einzelne nnverkeonbare Bühnen-Talente »nter dm Schülern seien, so»de« auch, daß all« Mttspielmd« da- Verständniß de- Stücke- sehr nahe gelegt worden war. Dir wolleu auf Einzelne- nicht etngehen — selbstverständlich wußte ja Manche- vor. k-w««. welch«- die Routine de- Schau- sp»ler- vermstseu ließ — ab« Da- müssen wir sag«, daß »nsere Erwartnna« hinfichluch de- glatt« Drsemble, hinsichtlich »er Hat- tnog der Person» »nd der A«-p,äg«>g der einzeln« Charakter« weil Übertroffm wo,»« sind. Wer, wie der verfass« dies« Zeit« so manche Schülerauffübrnng gehört »nd gesehen hat, der kennt anch die Mängel di« dabet auftreten, wie drängt, daß »au stellenweise hätte glanbe« töanev, wirkt che Künstler vor sich zn habe». Betoodere An erkennung verdiente Heinrich I., ebenso Arnntph, Konrod, Bnrchard » A Die Lmdgar» war eia so zarte», ätherische- Wes«, daß mau kaum «in« Reatsch»l-Pri«aner darnut« suchte. Zu dm effektvollst« »nd gelnugeufie» Scm« gehörte namentlich anch der Reich-tag. Einzelne kleine versehen im Lanfe der Aosführnng wirkt« wehr erheiternd al- störend und brachte» ketrea d« M tmtrkend« anßer Fassung Die ganze Aufführung, »m die sich, wie wir hörten, beson der- vr. Götz verdient gemacht hat, legte ein beredte» Zengmß von ideale« Sinn »uv eifrige» Streb«, so wie von ansopserndem Fleiß der Zög linge »tb. Man mag gegen solche Schülerans-
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