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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187709178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-17
- Monat1877-09
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1877
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Lrdacll»» »ad L«»rtU1»» Jvhannisgass« 33. IllrchflllllLru drr <lbac1ü»r: vormittags >0—12 Ulyc. Nachmittage 4-6 Uhr. ;L von Lrrmchmr drr für die n>lchtt- i>iyeude Nummer deitimmlen zn rratr an Wochmiagrn bis 5vyr Nachmittags, an Sorin- «ed «seiitagcu früh vis '/,v Uyr. Ar '.rr. iütalra für Zus.-Ämiahrnr: <^o K'cmm, Unwersltätsstr. 22. r« > ^ L'ischr.Äatbiriiieiistr. l8,p. nur bis '/»3 Uhr. Metz-Anflage 15.35V. .Xloaarmcolrprrls viertelt 4'/,Mk. incl Brmgerlohn 5 Mk. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohiic Pvstbesörderung 36 Mk mit Pvstbesörderung 45 Mk. Zuj, rate 4gesp. Bouraeoisz. 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reclamra »ater -. Lcdacilaaalki» die Spaltzeile 4» Pf. Inserate sind stets an d.Lrpedtilou zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zablunapes>,»uiLer»üäl> oder durch Postvorschuß. H seiue he dieses tet, sind agungeu lulnu. rr 1876. c zum Kur bc Flasche» -gen illach- r und kann ses Prä- ngsvoll ket, Notar. Lrauben- ». riosten- sartigen erraschender , veranlaßt, ttel bierniil S Nrmptsch besitzer. i n z. Durch dea-Seudt- )cr erlangt, d Siacht, so i inich dieser iden befreit, zenug Dank. rg, Bayern. 1876. Ihr »ei dem hier angewendet, aufinantz. d allein Ihr malS Ljähri- r, 18/10. 75. Juni 1876. des ächte» on dem Gr« mheimer i, leise an mir nden Husten llen, ließ ich -Brusthonig» f. N. Deutler > kurzem Ge- » durch eine on meine» Interesse s, rbe ich daher nese Anerken- e Bestätigung n lasse. » Priester. nrbigr« Unter- arkt-Semetnd«- »dtburg, de» -arger«,ifter. »k Dvßt. rige, welche gerichte i» sichtlich i» etzte Marte te«. Jede» irr Imitativ« denen dieser Fabrik- Stempel eingeprägt ist. s. X" 260. Montag dcn 17. September 1877. . 71. ZghMNg. Zur gefälligen Beachtung. Zur Vermeidung von vielfach schon vorgekommenen Verdrießlichkeiten sehen wir un» zu der Erklärung veranlaßt, daß Antworten auf die in unserer Expedition nieder gelegte» Adressen durch un» niemals befördert werden können. Bekanntmachung. Wir beabsichtigen, in nächster Zeit die Schreberstraße ne» zu pflastern und ergeht deshalb an die Besitzer der angrenzenden Grundstücke und bez. an die Anwohner hierdurch die Aufforderung, etwa beabsichtigte, die bezeichneten Straßentracte berührende Arbeiten an den Privat-Ga»- und Wasserleitungen und Beischleußen ungesäumt und jedenfalls vor der Neupflasierung auszusühren, da mit Rücksicht auf die Erhaltung eineS guten Straßenpflastei» dergleichen Arbeiten während eineS Zeitraumes von 5 Jahren nach beendeter Neupflasterung in der Regel nicht mehr zugelasfen werden. Leipzig, am 13 September 1877. Le« Rath de« Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemavn. Bekanntmachung. In und durch den Hof deS Ge»a»dhaaseS dürfen Wagen aller Art nur vom Neumarkte ruS einqefahren werden, während die AuSfahrt daselbst lediglich nach der NniversitätSstraße zu erfolgen bat Zuwiderhandlungen werden mit Geld- oder Haststrafc geahndet. Leipzig, am 12. September 1877. De« Rath de« Stadt Leipzig. vr. Georgt. vr Reichel. Bekanntmachung. Jeder ««kommende Fremde, welcher hier übernachtet, ist am Lage seiner Ankunft und, wen« diese erst in de« Abendstunde» erfolgt, am andere« Lage Vormittags »on seinem Töirthe bet unserem Fremdenbureau anzumelde«. Fremde aber, welche länger als drei Tage hier sich aushalte«, habe» Anmeld«» schein zu löse«. Vernachlässigungen dieser Vorschriften werde« mit einer Geld» bnhe von LS Mark oder verhaltnisimaHiger Haftstrafe geahndet. Leipzig, am L«. September L877. Da- lpolizeiamt der Stadt Leipzig. Daegne«, Sec«. Bekanntmachung, da» G«bahre« mit PrivatgaSleitunge« betreffend. Wiederholt sind Fälle vertragswidrigen oder völlig unbefugten GebahrenS mit PrivatgaS- leitungen vorgekommen Durch solche Ungebührnisse können Leben und Gesundheit der von den Folgen drrselben Betroffenen schwer gefährdet werden. Wir sehen »nS daher veranlaßt, nicht n»r dem Publicum überhaupt die größte Vorsicht in der Behandlung aller GaSeinrichtungen an zu empfehlen, sondern namentlich auch den GaSconsumenten die genauefie Beobachtung aller in d u GaSablaffungScontracten ertheilten Regeln nochmals anS Herz zu legen, insbesondere aber Jeder- mann aufzufordern, etwaige Wahrnehmungen von Gasgeruch tu Gebäuden oder an öffentlichen GaSanlagen, sowie von Beschädigungen an öffentlichen oder Privat-Anlagen mit thunlichster Be schleunigung der Gasanstalt oder RathSwache oder der nächsten Polizei- oder Feuerwache anzuzeiaen. Speciell warnen wir ferner vor Verwendung brennenden LichteS oder angezündeter Streichhölzer zum Aufsuchen schadhafter Stellen an den GaSeinrichtungen, vor dem Verweilen in Räumen, in Vene». GrSgeruch wahrzunehmen, vor dem Anzünden von Licht in denselben und vor deren Betreten mit brennendem Lickte und empfehlen vielmesr dringend, solche Räume biS nach erfolgter Adhülfe der Mängel an der GaSeinnchtung durch Oeffnen der Fenster und Thüren stets der Luft zugänglich zu halten. Leipzig, den 14. September 1877. De« Rath her Stadt Leipzig. vr Georgi. Wangemann KagesHeschuhMlyL UeverkM Leipzig, 18. September. Die Begegnung zwischen dem Fürsten viS- marck und dem Grasen Andrafsy soll nunmehr cm Mittwoch in Salzburg statifinden DaS würde mit der Münchener Depesche übereinstimmen, wonach Fürst BiSmarck am Donnerstag, den 20., in München einzutreffen gedenkt. Au» EuSkiichen, 15 September, wird gemeldet: Der Kaiser begab sich heute lehr zeitig zu dem bei Roitzheim stattfindenden Manöver unv traf ,m 1 Uhr zu dem von dem Kreise angebotenen Frühstück hier ein. Ihre Majestät die Kaiserin batte inzwischen L,e Stadt und deren Wohlthätig- lcitSanstalten besucht Da- Frühstück fand in einer zu dem Zwecke besonders erbauten, von Gartenanlagen umgebencn und mit prächtigem ,nd sinnigen Schmuck versehenen Festballe statt; da- 29. Infanterie-Regiment stellte die Tafelmusik. Der Kaiser äußerte sich über daS Manöver »nv den ihm vom Kreise bereiteten Empfang in hohem Grade befriedigt. Um 2 Uhr erfolgte die Abfahrt »ach Brühl, von wo um 3'/, Uhr die Weiterreise nach Coblenz angctreten wird. Der Großherzog von Weimar kehrt morgen nach der Feier ver G' undsteinlegung ausdem Niederwalde nach Weimar zurück. kAj Die «raunst de» Kaisers und der Kaiserin aus dem Bahnhofe zu Coblenz erfolgte am Sonnabend um 5 Uhr 20 Minuten. Die Spitzen ver Civil» und Militairbehörden und der Geist- '.ichkeit waren zur Begrüßung aus dem Bahnhofe erschienen. Bon verschiedenen Damen wurden dem Kaiser und der Kaiserin BouquetS überreicht. Die Straßen der Stadt waren reich mit Flaggen geschmückt. Die Fürstlichkeiten und deren nächste Umgebung haben im Schlöffe Wohnung genom- men. Am Sonntag früh 9 Uhr fano Gottes dienst statt. Um 10 Uhr erfolgte die Abreise nach dem Riederwalde zur Denkmalweihe. Der Präsident der italienischen Deputirten- lammer, Herr Cri»pi, verweilt feit vorgestern m Berlin. Leider rst der berühmte italienische Staatsmann zu der denkbar ungünstigsten Zeit gekommen, wenn ihm daran lag, die politischen Kreise der Hauptstadt kennen zu lernen. Denn lowohl die Reihen der hier ansässigen Abgeord netrn, alS der sonstigen politischen Persönlichkeiten a»S Regierung-- und diplomatischen Kreisen find noch immer stark gelichtet, und e» wird beim besten Willen nicht möglich sein, dem Reprüsen lanten der italienischen Volksvertretung einen auch nur annähernd so freundlichen und ehren vollen Empfang zu bereiten, wie ihn vor einigen Monaten Herr v. Bennigsen allenthalben in Italien gesrmden hat. Die Reco«-ruction de» Parteigesvg^ der sran» zöfischen Republikaner scheint auf Schwie rigkeiten zu stoßen. Eine Pariser Depesche meldet, daß der von den Fraktionen der Linken zum Nach folger Thier»' erkorene ehemalige Kammerpräsident Herr G re vH in die Provinz abgereist se», .ohne d e ihm übertragene Führung der republikanischen Partei aniunrhmen " Mag nun Herr Grevy die ihm unterstellte formelle Weigerung wirklich aus gesprochen haben oder nicht, — jedenfalls kannte er die Stimmmigev der politischen Pariser Kreise genau genug, um über die Deutung, welcte seine Abreise im aegenwürtigen Augenblicke erfahren mußte, nicht tt« Zweifel zu sein. Daß er gleich- wohl abreiste. bekundet, daß eS nicht seine Absicht war. einem Gerüchte entgegen zu treten, welche» nach Lage der Dinge den Credit der Republikaner notwendig schädigen muß, dem Gerüchte nämlich, als mache die Desorganisation im republikanischen Lager Fortschritte, weil er, Grevh, e- abgelehnt habe, seinen Namen »n^ seine Führerrolle al« Deckmantel für Bestrebungen herzugeben, welche sich momentan noch nicht an die Oeffentlichkeit wagten, um den gemäßigten und ordnungs liebenden Elementen keinen vorzeitigen Schrecken ein zu jagen. Am 21. Oktober wird daö schweizerische Volk daS sogenannte Referendum, d. h. die Urab stimmung über daS neue Fabrikgesetz, welches vom National- und Stäaderath beschlossen ist, vollziehen. ES ist durchaus nicht unwahrscheinlich, daß daS Gesetz verworfen werden wird, und -war vorzugsweise wegen deS darin festgestellten Nor mal arbeitStagS von elf Stunden. Obwohl diese Stundenzahl ja erheblich über DaS hinauS- geht, waü die Socialdemokraten verlangen, so sind doch die Schweizer Arbeiter selbst großen TheilS der Ansicht, daß eine Vorschrift aus diesem Ge biet eine Beschränkung ihrer Selbstständigkeit sei. Eine NormalarbeitSzeit für Kinder und Krauen ist natürlich etwa- Andere-; sie ist ein Schutz für die Schwachen und Unmündigen. Ein Normal- arbeitStag für die Männer erklärt dieselben für Schwache und Unmündige, und von solchem auf- j gedrängten Schutz scheint die Mehrzahl der Schweizer Nicht» wissen zu wollen. Natürlich wäre ei« Ausfall deS Referendum- gegen die NormalarbeitSzeit ein schwerer Schlag für die Socialdemokralie, und sie sucht daher zur Zeit ihre Anhänger dadurch zu ermuthigen, daß fir ganz unbegründete Versicherungen über daS muth maßliche Ergebniß der Urabstimmung verbreitet. Im ungarischen Abgeordnetenhaus« sind folgende Interpellationen eingebracht wor den: von Helsy über den Anschluß Oesterreich- Ungarn- an die Remonstrationen gegen die tür kischen Grausamkeiten, von Apponyi über den Eintritt von Serbien in die Aclion, von Ern i Simonhi über die Politik der Regierung in Bezug aus den russisch-türkischen Krieg, von Irar.hl darüber, ob zwischen Oesterreich.Ungarn, Deutsch land und Rußland ein Bündniß bestehe, endlich von Ludwig Simonhi darüber, ob da- Dreikaiser- bündniß bestehe oder ob überhaupt bestimmte Abmachungen zwischen den drei Kaisermächten getroffen seien. Die „Daily RewS" melden au» Bukarest vom 14. September: Die Türken haben in den den Russen wieder abgenommenen Positionen zwei Kanonen erobert. General Skobeleff hatte bei de« vorgestrigen Kampfe mehrere Male Ver- stärkuvgen gefordert, General Lewitzkh hatte ihm dieselben aber abgeschlagen, weil er General Skobeleff für genügend stark hielt Schließlich fardte General Kriloff auf eigene Verantwortung 1000 Mnun zur UntaMtznng General Skobeleff'» ad, dieselben trafen aber zu spät bei letztere» eia. Da» Nämliche war der Fall mit einem andereo, dem General Skobeleff vom Hauptquartier zu Hülse gesendeten Reatmente Die Redoute von Grivica befindet sich in der Russen Hand. Nach einem Tew»r»mm der ..Presse" ist die Actio« bei Plewna znm Stillstand gekommen, die Rüsten begnügen sich mit den biiher gewonnenen Positionen nnd »«bea die Angriffe OSman Pascha'S, sowie ihre eigenen Verstärkungen ab, die in dem erwarteten Maße erst in 14 Tagen auf dem Kriegsschauplätze rintreffen dürften Der „Polit. Corrcjp." wird a«S Bukarest über die Lage bei Plewna gemeldet: Die Hauptredoute von Grivica, welche, wie bereit- gemeldet, sich in den Händen der Rüsten und Rumänen befindet, wird von diesen weiter befestigt und wird die Beschießung PlewnaS von dort fortgesetzt. Der Gesammtverlust der rumänischen Trupven in dem letzten Kampfe betrug 1500 Tobte und Ver wundete Nach Nachrichten a»S Russisch-Polen haben alle in den Militairbezirken von Radom, Lubl n und Ploczk garnisomrenden Truppen Befehl erhalten,"sich zu dem Abmarsch nach dem Kriegs schauplatz in Bereitschaft zu setzen. Nach einem der,.Polit. Corresp." a»S Bukarest zugegangenen osficiellen Telegramm haben die rumänischen Commandanten nach dem letzten Kampfe bei Plewna die Parlamentair- flagge aufgehißt und Abthei'ungen auf daS Schlachtfeld entsandt, um die gefallenen Rumänen aufzulesen. Die Türken schossen auf die mit einem rothen Kreuz versehenen SanitätSossiciere und tödteten zwei derselben. AuS Belgrad wird gemeldet, daß, wie von officieller Seite versichert wird, der serbische Agent in Konstantinopel biS jetzt keinen Auftrag er halten habe, die diplomatischen Beziehungen mit der Pforte abzubrechen. Derselbe verbleibe bis auf Weitere- in Konstantinopel. In Folge einer von der serbischen Regierung bei der Pforte an gebrachten Reclamation haben die Türken daS von ihnen besetzt gewesene Bujuklijaga geräumt Sämmtliche serbische Truppen au» dem Lager bei Topschiver sind nach der Grenze abmarschirt. AuS Konstantiuopel wird gemeldet: Der ehemalige Großvezier Ruschdt Pascha ist ernst lich erkrankt. — Iournatmeldungen zufolge hätten die in dem Kampfe bei Plewna am DienStag zurückgeschlagrneu rumänischen Truppen mehrere Kanonen zurückaelassen. Die Straße nach Orhanie sei noch im Besitze OSman Pascha'S. —r. Lindenau« 16. September. Am gestrigen Abend erstattete der LandtagSabgeordnete Herr Curt Starke, der Vertreter »usereS Wahl kreise-, in einer vom Bürgerverein hier in den „Drei Linden" abgehaltenen öffentlichen Versamm lung Bericht über die Thätigkeit de» letzten Landtage». Herr Starke befaßte sich zunächst mit dem Einkommensteuergesetz, von dem er be- merkte, r» sei gewiß recht rigeuthümlich, daß da» Gesetz seine Anregung den liberalen Parteien verdanke, daß sie indessen schließlich mit geringe» Ausnahmen dagegen gestimmt hätten. Du» sei nun keine princwielle Gegnerschaft geineseu, s»>- dern die Opposition habe sich nur gegen «»« solche Art von Einkommensteuer gerichtet. De« Hauptgrund, w«»halb man geae» da» Gesetz gestimmt, sei einmal da- Fortbestehen der Ge- urerbe» und Personalsteuer und danu ferner der Umstand gewesen, daß da- Gesetz keine Bast- zur richtigen EinsLätzuna de- Einkommen» au» dem bäuerlichen Grundbesitz geliefert habe. Weitere Unvollkommenhnlen d«» Gtsitze» seien der Selbst- declarationSzwang, der bei allem Bestechen den unbedingt einen »nw oral's den Charakter habe, und die große Kostspieligkeit de» Eiu- schätz«ng»versahren». Der Reone, ging alSdaun auf da» Staatsbudget über und stellte hier gleick eine Enthüllung voran, die gewiß große- Auf sehen hervorbrmgeu wird. Die vom Landtag in seiner letzten Session gehegte Hoffnung, daß sich in drr Finanzperiode 1876—1877 in der StaatS- finanz Verwaltung verschiedene Mehreinnahmen gegen die Voranschläge ergeben würden, ist gründ lich getäuscht worden. Da» Jahr 187 8 hat ein Deficit von 14 Millionen Mark im Staatshaushalt ergeben. Jedenfalls auS diesem Grunde sind eine Anrahl finanzieller Be schlüsse, die der Landtag gefaßt, nicht zur An führung gelangt. Man dürfe indessen wohl an nehmen, daß dieser unerfreuliche Stand der Staat»- finanzen nur ein vorübergehender sein werde, wie eS denn au - Thalsache sei. daß die StaatS-Forsteu undStaatS-Eisrnbahnen in den letzten Monaten wie- verhökere Erträgnisse ergebenhaben. sodaß eine be trächtliche Verminderung deS Deficit» in AuSsickl steht. Der Redner erörterte in klarer und ob jectiver Darstellung di« Bewilligungen für lämmt- liche Departements. In Bezug auf die Landet- Universität bewirkte er, daß der Landtag zuw. ersten Male eine gewisse Einschränkung empsorler. und daS Ministerium dieselbe auch alS zwcckmäßig anerkannt habe, da unter der allzu großen lieber Mang der Auditorien der einzelne Hörer leide Die Beseitigung der völlig überflüssigen Gesandt schäften in Wien und München sei den liberalen Parteien noch nicht gelungen, sie werde aber alt in den Verhältnissen begründete (?) Forderung sich aus der Tagesordnung erhalten. Wie wenig übrigen- die Regierung Gewicht auf den Wieue- GcsandtschastSposien lege, gehe daran- hervor, daß sie ibn mit einem jungen Osficier neu besetzt, der. bcSher nocb keine Gelegenheit gehabt, sein diplo mutischeb Talent an den Tag zu legen. Das außerordentliche Budget babe der Zweiten Kammer Anlaß zu großem Unwillen gegeben. M,t An nahme de- Krieg-Ministerium- feien von aller Min sterien die Voranschläge um ganz bedeutend, Summen überschritten worden. So war eS ink- besondere bei dem Hostheater, für dessen Mehr aufwand zu stimmen ihm, dem Revner, blut sauer geworden sei. Aber die Abgeordneten hätten sich hierbei in einer Zwangslage befunden, sie hätten unmöglich da- Theater al» Ruine stehen lassen können In welcher geradezu unerhört leichtsinnigen Weise — Redner bemerkt, er brauche diese» Wort absichtlich — die StaatStechniker bei Ausstellung ihrer Pläne zu Werke gegangen, davon lege da» neue Polytechnikum in Dresden Aeuxfniß ab. welche» gerade noch einmal s» viel gekostet, al- die Voranschläge besagten und nicht» weniger al» schön sei. Herr Starke berührte weiter flüchtig den Ankauf der Prioatbahnen. bezifferte die Höhe der sächsischen StaatSschnld aus 440 bi» 460 Millionen Mark, der rin ganz bedeutender Besitz von Domaiven. Forsten und Eisenbahner, qegenübersiehe, und gedachte sodann der vom Land tage berathenen Gesctze. Daß so manche» Nütz liche, so mancher Fortschritt nicht erreicht worden, daran sei die Erste Kammer schuld, die in unsere« gesammten SlaatSorganiSmu» einen sehr fühlbaren Hemmschuh bilde. Die Zweite Kammer, di, lediglrch in Finanzsachen mit Zweidrittel-Mehrhei! ihren Willen durchzusetzen veimöge, müsse sich immer sagen: Da» oder Jene» zu belchließen, würbe recht schön fein, aber e» nütze dock» nicht, die Erste Kammer gehe nicht durauf ein Redner gedachte weiter drr au» der Mitte de» Landtage»
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