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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187710039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-03
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1877
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Erschein ttgttch früh 6'/. Uhr. JvhamriS-affe 33 >»nqß,»tzn, »a »räattt««: BorunNagS 10—12 Uhr. «bchmttmg« 4-« Uhr. d« sßr hie «üchft- «m»mrr bestimmten an Wochmta-cn vis . Zchmitta-S, an Sann- uutzFestftrgn! ftMbts '/.S M»r. B» de« FUtL» für L»f Zttmahuu: Ott» Klemm. Ua,verMtSstr. 22. K»»i» Lösche.stathariamstr. 18,p. «nr biS '/L Uhr. Tageblak Anzeiger. Or-au für Politik, Localgcschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. «ck-«»«»- iL.ssa. Xdo,»rmn»t»»rkt» vierteil 4'/,Mk mU Brmgerlohn L Mk, durch die Post bqogea < Ml. Jede «mzelue Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesürderung n« Ml. mit Postbefvrdenmg 4- Ml. Zote rat» «gefp.BourgeviSz.ro Pf- Größen Schriften laut unfemm PreiSverzeichuch.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Leclam«, nnler d. Kedartiomßtzch di« Spaltzeüe 40 Pf. Inserate find stetS an d.Lrpedvlm zu senden — Rabatt wird nickt gegeben. Zahlung pr»«Lnm«r»näo oder dnrch Postvvricbutz. W 27S. Mittwoch den 3. Oclober 1877. 71. Jahrgang. Im Monat Stptrmb« I87l erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr Hering. Friedrich Emil. Tischler. - Schoch, Pani Arthur, Rauchwaarenhändl. . Müller, Christian Gottfried. Restaurat. - Jahn, Johann Wilhelm, Lohnluischer. » Roeßler, Friedrich Hermann, Kaufmann. » Thümmel, Gotthelf Eberhard Paul, Schloffermetster. - Kr atz sch, August Emil, Steiudrncker. - Geißler, Carl Robert, Juspettor der Leipziger Fenerverf.-Unflalt. « Marti», Ernst August, Drechsler »nd Elfenbeinschnitzer. ' Zapf. Gustav Adolph, Stadtsteuer.Ein« nehme». - Heydrich. Conrad Louis, Bildhauer. Herr Schneider, Friedrich Otto, Beamter der Leipziger LebenSvers.-Sesellschast. Dreßner» August Robert, Ka»fmaun und Hausbesitzer. Liudner, August Hermann Jonathan, Pens Büreaubeamter. ISnichen, Friedrich Heinrich, Beamter der Lotterie« Direktion. Schmidt, Carl Friedrich, Barckbeamter. Menge, Carl Heinrich August, Thürmer zu St. Nicolai Patzig, Moritz Julius Edwin, vr. xdll. »nd Oberlehrer. Li ehr, Julius August Rudolf, Lehrer. Rohr-erg, Franz Joseph. Glaser. Die Kanzlei drS K. und K. Otsinreichisch-Ungarischeil Generalconstlateß befindet sich von heute an in der PetersOra-e -kr. LT, 2. Gt»S. Expeditionszeit Vormittags von IS Uhr bis Nachmittag- t Uhr, mit Ausnahme der Sonn« »nd l Feiertage, Leipzig, de« 3. October 1877. Leipzig« 2. Oktober. Der Tragödie ließen die Alten gern ein Satyr- fpiel folgen ; die bangen Stimmungen, welche die ernste« Schtcksalssceneu erregten, sollten sich zum Schluß tu ungeheure Heiterkeit auflösen Bon den letzten sächsische» Landtagswahlen wollen wir nicht gerade sagen, daß sie ein tragische» Gepräge trugen; dazu fehlt es ihnen an der nöthigen Größe und Bedeutsamkeit. Das aber können wir sage«, daß sie ziemlich traurig ausgefallen sind und daß sie, wenn wir nun einmal in der Bühnen« spräche reden wollen, eher eine« Trauer, als emem Schau« oder Lustspiel ähnlich sahen. Und «m solle« wir zu guter Letzt, damit auch die ßachlust ihr Theil erhalte, noch ein komisches Rach« spiel zu sehen bekommen. Als ein solches scheint sich die Nachwahl im Kreise Grimma«Col« dttz aozulaffeu, der bekanntlich durch den frei« willigen Rücktritt des hochverdienten Avg. Ludwig erledigt ist. Wir haben es hier mit einem Wahl« kreise zu thuo, der seither durch eiueu der ent« schiedmstrn Wortführer der liberal« Partei in der Kammer vertreten war, »nd zwar nicht nur in durchaus würdiger »nd ehrenvoller, sondern -ei wiederholten Anlässen sogar in glänzender Weise. Ludwig lehnt au» Gründen, die seine Person betreff« und die zu bekritteln unS hier nicht zukommt, eine Wiederwahl ab; schon da ist rin schwer« Verlust für den Kreis wie für die gefammte liberale Partei. Ab« noch Schlimmeres scheint sich jetzt herauSzustellrn: das Ausscheid« Ludwig'» löst auch da» Band, ba den Kreis an die liberale Partei knüpfte; man hat dort nicht etwa Ludwig gewählt, weil man liberal war, sondern man war liberal, weil man durch Ludwig vertreten war Mit der Ursache fällt auch di« Wirkung weg, mit Ludwig'- Rück« tritt geht auch der Liberaliswu- flöten. Da« Utugt urkomisch, ist aber doch wohl wahrscheinlich, wenn wir die großartige Thätigkeit «wägen, welche die Wähl« Ludwig'» sät dem Tage ent« satte«, an dem ihnen bekannt geworden, daß d« seitherige Vertreter das Mandat niederlege. Es ist «staunlich, wie Wähl«, die doch früh« einmal existtrt, ja die Mehrheit des Wahlkreises in sich bargrfiellt haben, sich geräuschlos verlieren, sich in all« Stille verkrümeln, in Dampf aufgeh«, völlig mythisch werden können. Die Wähl«, von denen wir sprechen, haben dieses Kunststück ge leistet; fie lasten Nichts von sich hören und sehen; von ein« Versammlung, eine« Lomttb, eine« Aufruf, eine» Eaudidaten keine Spur! Die «st noch an der Spitze marschirte», sind plötzlich verschollen; die erst noch Alles waren, find jetzt Nichts. Ist da» kein Sattzrspiel? Das Beste kommt ab« noch. Es wird der Versuch gemacht, die nationalliberaleu Freunde aus dem Schlafe zu rütteln und fie zur Aus stellung eines Eandtdate» zu bewegen. Das scheint nicht gelingen zu wolle». Bon conserva tiver Seite wird ein Candidat genannt, den wir eventuell (für den Rothfall, daß unser« Freunde keinen Manu aus ihr« Mitte finden sollten) unterstützen dürfen, da wir mit Bestimmtheit an« nehmen dürfen, daß « treu zum Reiche stehen und in allen Kragen, welche die nationale Politik berühren, mit uns gehen würde. Was geschieht ab« im nationalliberaleu Lag« ? Während das eine Blatt die etwaige Unterstützung jene» frei« cousnvattveu Lavdidaten nicht ganz von der Hand weist, Hält das andere seine Bekämpfung und die Unterstützung des fortschrittlichen Candi« baten für richtig«, eines Mannes, der wenig« de» Fortschritt als die systematische Verhetzung und Berläfiermig der »atioualliberalm Partei zu sein« Lebensaufgabe gemacht zu haben scheint. Run, üb« die Frage: ob die Nattoualliberalen i« gegebenen Kalle lieb« einen sächsischen Fort schritts« anu oder einen nationalgefinnteu Frei. Con« servativen unterstützen sollen — läßt sich noch rechten. WaS aber soll man zu der dritten Lesart sagen, die »ns heute au» dem Wahlkreise selbst in folgender Notiz übermittelt wird: Grimma, 2S. September. Die auf heute Nach mittag riuberufea« Wählerversammlnug auf hiesigem RathhauSsaale war nicht allein von den Wähler« stark besucht, sondern eS betheiligteu sich auch viele au der äußerst lebhaften Debatte. Bei derselben wurde be schlossen, den früher« Lrrtreter für deu hiesig« städti« scheu Wahlbezirk, Herrn GerichtSamtmauu Mosch in Lokditz, al» konservativen Laudidaten wieder aufzu- stellen und versprach«, auch die rüäh.er der national- liberalen Partei dem ausgestellten Laudidattu ihre Stimme zu geben, zumal ein Taadidat dies« Partei für dm hiesigen Bezirk vorauSstchtlich nicht ausgestellt werden wird (!). Sollte »an es für möglich hatten, daß Mit glied« d« natioaaUiberalen Partei sich bereit «klären könnten, zur Wahl eine» Mannes die Hand zu bieten, der »nt« allen Umständen in der Kamm« das gnade Gegentheil von dem fördern helfen würde, was »ns am Herzen liegt? der nie aus uns««, ab« stets auf d« Seite der Regierung zu finden fein würde? Wir wollen hoffen, daß die obige Nachricht auf eine» Mtß- verständniß beruht; für so ganz unwahrscheinlich ab« halten wir fie nach alle« Vorangegangenen nicht Und so kann es kommen, daß die Partei, die seith« die Führung und Vertretung des Wahl« kreise» inne hatte, jetzt, in Trümmer aufgelöst, im Fahrwasser d« Eonservatioen und d« Fort, schntt-partei einherzieht! Welch ein tragikomisches Bild der Zerrüttung und Verwirrung! (Vergl. jedoch den Nachtrag.) Tagrsgeschichtliche Aeberfichr LrhyiS« 2. Octob«. In Baden finden in nächst« Zeit die Er- gäuzungSwahlen zur Zweiten Kamm« statt; die Wahlmännerwahlen sind bereits vollzogen worden und zwar »nt« ein« so außerordmtlich geringen Betheiligung, wie kau» je zuvor. Die selbe Erscheinung hat sich bekanntlich auch soeben tu Sachsen gezeigt. D« Borwurf der Lässigkeit muß ganz besonder» den liberalen Parteien ge macht werde«. Während andere Parteien ihre Anhänger mit regem Eis« zu «füllen wissen »nd ihre Kräfte voll und ganz zur Geltung bringen, ist von de» liberal^gesinnten Bürger thum oft nur ein gering« Bruchthetl zur Er füllung d« staatsbürgerlichen Pflichten zu bewegen. Daraus «wächst bie Gefahr, daß manche Wahl kreise i» »ttramontaue oder konservativ« Hände gelangen, wo doch die Gesinnung der Bevölkerung »nzwnselhaft überwiegend liberal ist. Die Be« quemlichkett und Lässigkeit im eigenen Lag« ist der schlimmste Feind, mit de» die liberale Sache 4» kämpfen hat, «nd leistet den Bestrebungen der Gegenparteien allenthalben deu stärksten Vorschub. Freilich wird die Zweite badisch« Kamm« ihre imposante uationalltberale Majorität so leicht nicht etubüßen, ab« diese Zuverficht berechtigt doch keiueswegs zu jener beklaaenSwerthen Theil« nahmlosigkeit. Ja Baden insbesondere sollt« sich die liberale Partei ein Beispiel an d« außer« ordentlich rührigen Agitation der Uttramontauen und neuerdings auch der deutschcons«vativen Par« ticularisteu nehmen. Aus den Verhandlungen des altkatholifchen Congresses tt» Mainz ist noch der Besprechung üb« die Preßanaelegevheiten zu gedenken. Pro« fessor Hub« (Münch«) richtete eine heftige Apostrophe wider den Liberalismus, mit welch«, d« Altkatholicismus keine Gemeinschaft haben dürfe (!), nachdem letzterer von der liberal« Partei erst beuutzt Word« sei. jetzt ab« von ihr vnhöhnt werde (?!) I» Wetter« sprach sich Redner dahin aus, daß auch den Regierung« gegenüber, was Beschlüsse üb« fernere Reform«« u f. w. betreffe, die größte Vorsicht beobachtet werden müsse. „Glauben Sie mir", ries Herr Hub«, „die Politik »ns«« Regierung« ist be reits auf dem Wege nach Canossa!" Herr Hub« wünscht, daß wir ihm glauben sollen; das ist freilich mehr katholisch als liberal. Besser wäre es gewesen, er hätte irgend ein« Beweis für seine kühne Behauptung beigebracht. Die Note, welche der kaiserlich deutsche Bot schaft« in Konstantiuopel. Prinz Reuß, an deu türkischen Minist« des Ae»ß«u, Server Pascha, weg« der Freilassung der Eousul« Mörder von Salouichi gerichtet, hat folgende» Wortlaut: „vutukder,, 29. August 1877. Herr Münster! Mit den Not« vom 1. November 187» und vom 1«. Mai 1877 ist di« kaiserlich« Blotschaft bereits in dem Kall« gewesen, der hohen Pforte die Unregel mäßigkeiten zu fignalifir«, di« vo» de» ottom aut sch eu Behörden bei Vollstreckung der gegen die Ur heber d«S Mordes der Konsuln m Salouichi gefällten Urtheil« begangen wurde«, «ud sie hatte grhefft, daß «tue einfach« Benachrichtigung genügt hätte, um die hohe Pforte zu veraulaffe», darüb« zu wachen, damit die Urtheile der Justiz m ihre« ganz« Umfange voll zogen werden. Ich habe daß lebhafte Bedauern, cvustatirrn zu wüsten, daß diese Hoffnung getäuscht wordeu ist, uud daß neu« Thatsachen viel ernster« Charakter« zu den früh« vorgebracht« «lagen hinzugekommeu stud. Ts geht tu Wirklichkeit au« deu verschied«« Eou- sularbrrichtru hervor, daß Dal-Mehemrd Lourd Ali uud »mich «gha, welch« weg« thwr Be- »Heiligung am Morde zu je fünfjährig« ZwaugSarbett veruichült »urdeu uud nach Mitthrünng der hohe» Pforte ihr« Straf« iu der Festung Widdiu ver büßen, mit de« vou Mttrovttza kommenden Train am 11. bi» 23. Auli Ibeuds tu Salouichi riogr- troffrn find uud seit jene» Tag« in der genannten Stadt i» »oll« uud vollständig« Freiheit sich beweg«. Angesicht« dies« Thatsachen vou öffentlich« Notorie- tät, welch« dn Würde der hohen Pforte und deu n da» Berliner kabiuet eingegaugeu« Ber- lichleiteu Eintrag thu», beuachrichtige ich üb« Auf- trag meiner Regierung Ew. Lxcelleuz, daß nach er folgt« Lonstatüung d« obe» erwähnt« Thatsacheu sich die Rrainung de« Kaiser« jede» weiteren Schritt vorbehält. Indem ich mich diese« Aufträge« eutledige, beuutz« ich dies« Anlaß, um Ihn«, H«r Mimst«, rr. rc. (G«,.) Neuß." Da die Verwerfung der Wahl Hoßbach's durch das braudenburgifche Provincial-Confiflsriu« nicht »ehr unerwartet kam, so find Vorbereitungen zu weit«« Schritt« in der dadurch betroffen« Gememde bereits getroffen. Zunächst wird eine öffentliche Versammlung der Gemeiudemitglieder beruf» werden, damit der allgemeine Wille zum Ausdruck gelange; hieran werden sich die ein» müthigen Proteste dn Gemeindevertretung schließen, sowie eine Petition der Gemeiudemitglieder. Ruhig »nd bedacht wie die Wahl ve«Hm auch alle Schritte sein, welche «griff« werden, um die Wahl, welche dm Srundsatz «in« fest religiös«, ab« denkend protestantisch« Richtung vertritt, »r gedeihlich« Bestätigung zu führ«. Herr Stadtrath vr. Lechow, welch«, Mitglied des Proviucial-Synodalvorstande», die Rothwmdtgkett der Bestätigung Hoßbach's mit Festigkeit und Wärme vertritt, ist zugleich Mitglied des Vor standes der Jaeobtkirche. Dazu kommt, daß die Angelegenheit die Tesammtheit der in Berlin wohnenden Anhänger d« Schleier«acher'scheu Richtung sehr wesentlich «itbetrifft uud nicht blos die d« Jacobt«Gemeinde Angehörigen. Licentiat Hoßbach ist selbst Berliner Kind und der Soh» des in dm vierzig« Jahr« verstarb«« Predigers an d« Neu« Kirche, Loufistortalrath vr. Hoßbach. Dies« Geistliche war et« intim« Freund Schlei«- «acher's, mit de« « zur Zeit in Gemein« schaft mit vr. Sydow. welch« damals als jüngst« Predig« an dies« Kirche wirkte, das griftliche Triumvirat dies« Parochie bildete vr. Techow ist ein Schwager des verstorben« ehemalig« Minist« s des Innern Gras« Schwerin-Putzer, der wiederum ei» Schwager Schlei «mach«'« war. Eine sehr große Anzahl Berlin« Familien der gebildeter« Elast«, welch« sich durch die Predigten und rttualtflischm Formeln der orthodox« Geistlich« abgestoßen »nd in ihrem Gewissen geärgert fühlt«, ab« doch bei Begräbnissen, Trauung«, Tauf« die religiöse Weihe »ud Erbauung nicht entbehren mochten, fand« seit «ehr als eine« Menschen« alter ein« ihre« Gewiss« entsprechende Zuflucht bei dm genannten Geistlich« der Schleier- macher'schen Schule, welch« sich hütet«, alle Möglichkeit der Erbauung durch Formeln, welch« dm Zuhörend« gotteslästerlich «scheinen würden, z B. bei Taus« durch «affe Exorctsmussormela, zu vernicht«. Es leidet deshalb wohl keinen Zweifel, die Gemeindevertretuoa von St. Jacobi wird Rekurs «greis«, vielleicht, wenn fie ab schlägig beschieden wird, ihr Amt niederlegen od« dm nicht bestätigt« Pfarrer zu» zweit« Male wähl« u. s. w, wie dies in dem Briefe des be kannt« Sanskritisten Professor Weber au dm General - Superintendenten Brücka« bereits im Voraus angekündigt ist. Der geheimnißvolle s i eb en b ü r g i f che P ut sch- versuch «nd d« angebliche Plan d« Bildung ein« ungarischen Legion gegm Ruß wird durch die bisherigen Mittheilungm der Blätter nur zu eine« Theile aufaedeckt. weiß nun zwar beiläufig, was geplant wurde und wann, wie und wo eö auSgefÜhrt werden sollte. Die Entrepreneurs aber, welch« die Idee und die Mittel liefert« »nd hinter dm Eoultffen die Marionette« dirigtrten, sind noch immer iu ein Dunkel gehüllt, das durch die verschämt uud un sicher austretmden Hindeutuuaen auf Klapka, Midhat Pascha !uud „englisches" Geld nur uoae- uügend «hellt wird. Die Wim« „Presse" sagt darüb«: „Sollte Midhat Pascha in d« That feine Hände im Spiele g7- habt Hab«, so wird «an wohl iu Konstanti nopel Anlaß finden, üb« die Krage nachzudenk», oh es auch loyal fei, durch vactrmd« Großveziere Eousptrattonen in einem befreundet« Staat av- zrtteln und rauflustige Angehörige desselben zu eine« völkerrechtswidrigen Attentat gegen eine andere Macht hetz« zu lassen, zu welch« jener Staat nicht minder in freundlichen Beziehungen steht. Was jme weit«« Details anbelaugt, welche d« heutige Tag gebracht hat. welch« aber nichts Wesentliches enthalten, so bring« wir die« selb« an and«« Stelle." De« „Ellenvr" wird aus Kronstadt tele« graphirt, daß die Nachfuchuugeu auf dem dortigen und and«« Bahnhöfen fortgesetzt »nd auch Waffen gesund« wurdm. Nach da „jkr'nst. Ztg." sind auf dem dortigen Bahnhofe am 17. dfl. 13 Kisten Hint«lad«gewehre neuesten Systems, sowie einige Kisten Patronentaschen und Munition confiscirt Word«. Wie coustatirt wurde, sind vor kerz« Zeit bereits einige Kisten Waffen dort angekommen und nack Haromszek spedirt Word«. Die Sen düng« sind in Wim, Buragafle LO. aufgegeben und warm unt« dm Adressen Horvath in K-Vasarhely, sowie Hermann Schwarz nach Ko- vaszna und Miko-Ntfal« dirigirt. Im Ganzen soll« bis jetzt ca. 6000 Gewehre confiscirt worden sein. Ueb« die militairischen Vorkehrungen schreibt dasselbe Blatt, daß in Kronstadt ein Bataillon de- dort garnifonirenden Infanterieregiments au, 27. früh nach K.-Vasarhelt abgegangen ist und eine Escadron de» im Vurzmland statiouirenden Hufareuregimeut» in Bereitschaft zu« Abmarsche nach K.-Bafarhely fein soll. Nach einem anderen Pesth« Telegramm wären die Nachrichten üb« den Umfang de- Planes übertrieben. Die Idee sei ab« von Pest ausgegangen und hätte „ein durch seine Turkomanie bekannt« ungarisch« Magnat" das Geld zu», Waffenankauf hergegrben — Noch sei d« „Corr. Wilh." gedacht, die wissen will, daß auch auf Wim« Bahnhöfen Kisten consi-cirt wurdm, die nach Siebenbürge» spedirt werden sollt« »nd «nt« der Declaration „Ma, fchtneu- »nd Eisenbestaudtheile" üb« eine Million Patron« und einige tausend Gewehre enthielt«. Während d« jüngst« Anwesenheit des unga rischen Ministerpräsidenten fei« dteUeberwachungs- »nd Confiscationsmaßregeln zwischen beiden Regie rnng« vereinbart Word«, und in Folge »er erster« habe man die Bestell« in Erfahrung gebracht. General Klapka «klärt in eine« Schreiben di« Nachricht des „Ellenö", daß « bei der be« absichttgten Bildung ein« ungarischen Legion, welche in Rumänim einbrech« sollte, betheiligt Legion Widerrathen Hab«, da et» solch« Schritt für di« Türkei ohne Nutz« sein würde. Die Berichte üb« die Wahlbewegung in Frankreich laut» für die Republikaner sehr günstig. Di« Wähl« in dm Departements schick« die »ut« Kreuzband «halt«» Manifeste des Marschall-Präfideuten in solchen Massen direct nach dem Slysbe zurück, daß die Postverwaltung in Parts genöthtgt war, ein« besonderen Dienst für das Elyfbe einzurtchten. Ein groß« Theil der Maires in der Provinz stellt sich in offene Opposition gegen die Präfecten und weigert sich, die Wahlproclamattonen der offieiellm Eaudi daten zu affichtreu. Mehrere Suspendirungen fand« in Folge dessen statt, doch ist die Zah! d« srondtrenden Maire« eine f» große, daß die Präfecten in arge Verlegenheit geriethen und sich von Herr» v. Fourtou nähere Weisung« «bat« Roch mehr als diese Symptome dürfte de« Mar schall ein Brief zu deuten gebe», welch« d« Sena -
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