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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187711217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-21
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1877
- Autor
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Erscheint täglich l früh 6'/. Uhr. »«docii« m» Lrprttli-a JohanuiSgaflr 33. Norntzßuubtu der Lrbarttoa: Bormittags >0—12 Uhr. Nachmittags 4—0 Uhr. »nnawne der für die nächst, olacndr Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Lonn- -nd Festtagen früh bis '/,v Uhr. Zu beu/Utalk» für Zas. Zuuahmr: Otto Stemm. Univrrsitütsstr. 22. LvUtS Lösche. Katharinrnstr. 18.P. mir btS '/^ Uhr. Anzeiger. ÖWll für Politik, Localgcschichtc, Handels- und Geschästsverkehr. Dch»,- IS.SS«. Udommueuwprrt, vi«ttli4'/,Gtt. inck vrinoerlohu » Btt, durch »« Post dezoqea a Alt. Jed« rulzetn, Nummer Z» Pf. Lrlegexemvlar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeflrderung '« Mt. mit Postbesvrderung 4b Btt Zujerut» 4gefp. Vourgeoisz. 2» Pf. Grütze« Gchristru taut nufere» Prelsverzcichniß. — Ladev arischer Satz nach höherem Tarif. Lerimoe» «tu d »tdattioneßrich die Spaltzeü« 40 Pf. Inserate find stets au b. «emdttto, »u senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Kahluna prasuu»»- r« öo oder durch Pöstvorschutz W 325. Mittwoch den 21. November 1877. 71. Jahrgang. Gcwerbekammer Leipziq. D»»»»r»taU, de» 8». Vr»»»»be» L877, Ur»ch«ttta«- S Uhr, öffe»tltche Gitz«»g der G«»»rd«ra»»etk i« Saal« de« Erste» B»rO«rsch»l« t» SotpztM. Tage-ordnnng: 1. Registraudm-Borttag. 2. Bericht der Fiaanzdepatation über die IahreSrechunng 1877 »nd den HauShalt- plan 1877—78. 3. An«schuß«Gutachten, „die Stnndevzeit in der ForlbtldungSschnle betr." «. Znwahl zweier Mitglieder. Leipzig, den 19. November 1877. Dt« W«»«rd«k»«««r d»s«ldst. Otto Slemm, stellvertretender Borfitzender Bekanntmachung. Zur Ergänzung de- mit dem 2. Iannar 1878 auSscheidevden DrttttheilS der Herren Siadt- verordoeteu ist die gesetzliche Neuwahl zu veranstalten. Die delhalb angescrtigte und in Drnck gegebene Wahlliste liegt dom 15 November d. I ab 14 Tage laug in folgenden Geschäft-localen, deren Inhaber sich der mit der Lnflegnng und Ans« HLudignng Verbnndeven Mühewaltung mit dankenSwerther Bereitwilligkeit »nterzogen haben, als: vei Herrn M. B. stk«»»«»», Tancharr Straße Nr. 6d, » - K . Vst. ESttt«»»», Dresdner Straße Nr 38. S«stav 8«hl«r, Steruwartenstraße Nr. 34 und Windwühlenstraß« Nr. 17, L a»z Wttttch, Windmühlenstraße Nr. 51, H. Lo»t««a»», Körnerstra^ Nr. 18 und Südstraße Nr. II, sowie Bayerische Straße Rr. 20, » - S»«l L»dt, PeterSsteinweg Nr. 13, - » N»G«st Rith«, Dorotheenstraße Nr. 6. - - Zstrtedrtch MSl«y, Ranstädter Steinweg Nr. 13, - » ». äk O. S«tstl«r, Nordstraße Nr. 25 und Peterssteir.weg Nr « » Larl G»lzfch, Gerberstraße Nr. 6l, « « 8»sta» Jvck»sf, Hainstraße Rr 18, » « E A. Schubert Vstachf, Brühl Nr. 81, » « Gustav -I»», Grimma'fche Straße dir. 16, »nd « » Huh» L Sch«tb«, PeterSstraße Nr. 36, a»S »nd wird währrnv dieser Zeit auf verlangen nicht nur an diesen Geschäftsstellen, sondern auch im Rathhanse. I. Stork, in der NathSnuntiatnr den Stimmberechtigten in je eine« Exemplare anSgeh ändtgt BiS zu Ente deS 7. TageS nach Bekanntmachung »nd Beginn der Au-leguog. also biS >»« AL^ Gk»»««B«r st. I. steht jedem Bethriligtea frei, gegen die Wahlliste bei dem »nterzeichnete» Rache Einspruch zu erheben, über welche» dann binnen der nächsten 7 Lage Entschließnug gefaßt »nd de» Etnsprecheu« den eröffnet werden wird, wie denn auch die Liste nach der z» fastenden Entschließnug eveutnrll berichtigt werden wird. Rach Ablanf obiger 14 Lage wird dte Wahlliste geschloffen »nd ist den zu diese« Zettpnucte etwa noch nicht erledigten Einsprüchen für die bevorstehend« Wahl keine wettere Folge z» gebe»; anch könne» Bürger, welche tu die geschloffene Liste nicht eingetragen fiao, an der Wahl nicht Theil nehmen. Die Wahl geschieht »nmtttelbar und hat jeder einzeln« Abstimmende 12 ansässige »nd 12 »»-- ansässige Bürger, welche zugleich znm Ersatz fiattgefundever, bez btt zu« IahreSfchluß noch statt« findender außerordentlicher LnStrttte an- dem Stadtverordneten»Eollegin« bestimmt sind, zu erwählen. Die Stimmzettel sind an einem der hierzu festgesetzten drei Wahltage, d«» 2». »»d so. Uk»»««b«r »»- L. D«c««ber ». IS, in den Vormittagsstunden von 9 — 12'/, oder in den NachmittagSstnndeu von 3 — 6 Uhr in dem Parterresaale der Bnchhändlerbvrse vor dem Wahlausschuss« von den Abstimmenden in Person bei Verlust d«S Stimmrechts für diese Wahl abznaeben lieber daS weitere Verfahren enthält nufere vekanutmachnug vom heutigen Tag«, welche in vbtnerwähnten GrschäslSlocalen mit eiuzufeheu, überhaupt aber der Wahlliste beigedrnckt ist, daS Nähere. Leipzig, den 9. November 1877. Der Math de« St»dt Letpzi». vr. Georgi. Mefferschmidt Bekanntmachung. Das 40 Stück des die-jährigen Reicht«Gesetzblattes ist bei «ns eingegangen und wird dtS z»»> 7. kftg. Mo»«ts ans dem RathhanSsaale öffenllich «»-hängen. Dasselbe enthält: Rr. 1215. Bekanntmachung, betreffend die Ausgabe von SchatzanWeisungen i« Betrage vsn 20,000,600 Mark, vom 15 Rovember 1877. Leipzig, den 19 November 1877. D«r Math »«« St«dt Aetpzlg. 0«. Georgi. Ternttt. Letpstg, 20 November. F-etnva bleibt den Rusieu Iren, und die nenesteu Erfolge, welch« dieselben ans de» »rlgtzSschnnplntz, errungen, haben nicht verfehlt, eine gewaltige Ansregnng »nd Erschütterung in Konstantt« oopel hervorznrnfm. E» kann anch dort nicht mehr verborgen werden, daß den jungen Snltan Abdnl Hamid II, der noch vor Kurzem feinen beiden Feldherren OS«an »nd Monkhtar Pascha den Titel „Ghazt" (der „Siegreiche") verliehen, daS Schlachtengmck verlassen hat. Die asiatische Armee ist dnrch einen wuchtigen Schlag de» Feindet zerschmettert «nd nach ihren letzten Miß erfolgen kaum mehr in der Lage, die Hauptstadt Ar»euteu-, Erzernm, gegen di« rasch nachvrwgen- deu Russen z» vertheidlgen. Um die Stellung Osman Pascha'» bet Plewoa zieht der vorsichtige Totlrben den kauouengefpickten Schanzengürtel immer enger, und die Gefahr einer Katastrophe rückt mit jedem Lage näher »nd drohender heran. Diese zahlreichen Nnglücktbotschasten haben die Temüther der Bevölkernng Stambnlt derart erregt daß eine Krisis, ein gewaltsamer AuSbruch z» befürchten steht. Der StAesjnbel »nd die Zuversicht find nnr z» schnell in Trauer und Angst »»geschlagen. DaS voll, daS biS jetzt den Machthabern zngejanchzt, macht heute diese allein für den Umschlag drt Schlachtenglücks verant wortlich; et klagt die Camarilla, dte den jnngen Addul Ha»id nmgiebt, an, die Mißerfolge der jüngsten Zett d« schuldet z» haben. Gegen Mahmud Pascha, den hente noch allmächtweu Günstling und Schwager Abdul Hamid'» Ili, richtet sich zunächst der Unwille deS grollenden BolkeS, »nd da der junge Herrscher nicht den Mnth oder nicht die Kraft besitzt, sich diese- Rathgeber» z, ent, schlagen, so überträgt sich bald dte Ungunst der öffentlichen Metnnng auf den Monarch« selbst Abdnl Hamid war nie sonderlich beliebt in der Hanptstadt, jedenfalls konnte sich seine Popnlari- lät nie »it derjenigen messen, welche Mnrad V. während seiner allerdings nnr kurz« Herrscher zeit genoß Wat Wunder also, wenn hente, wo Abdnl Hamid schon lauge nicht mehr „Ghazt" ist, der Ra»e d«S Gesang«« von Tscheragau i» Mnude de- volle- ne» ertönt? Schon vor Monat« hieß et, daß Mnrad V. keineswegs so krank fei, wie et dnrch die Umgebnng feine- Bruders verbreitet werde. Hente ist e» in Konstanttvopel ein öffentliche- Teheimniß, daß er vollständig von seiner Kravkhett geheilt ist. Mau ist sehr versucht z» glaub«, daß dte fraglich« Krankheit Mnrad'S thatsäcblich nie existirt hat. IÄrnfall» ist eS sicher, daß Abdnl Ha»id fein« Brnder fürchtet, »nd die Gefahr, d«ß binnen Kurzem ein »«er in einem plötzlich« wuthanfall ausgefkhrter Selbstmord ttueS wahnsinnig ge worden« abgefetztrn SnltavS vo» Gold«« Horn gemeldet wird, ist keineswegs in die Feme aeiückt. Schon früher Hab« dte Zeitung« dnnkle Gerüchte über eine entdeckte Verschwörung der Muradist« gemeldet, die eine Ueberführuna de- Gesang«« von Lfcheragnn in da- befestigte Schloß von Top-Kap» »nd die Entfernung der «eist« Diener desselben znr Folge hatte. Frei- sich sind die biS jetzt veröffentlichten Lesarten über dies« Vorgänge sehr »ugrna»; jedenfalls aber Wahr hatten sie ein« weit größeren Kern von heit in sich, al< die kaltblütigen Dementi-, welche ihn« von der Regierung inLonstautivopel »tgogamesetzt sind. Eine Korrespondenz oer „Köln. Ztg" a»s Koustantinopel giebt darüber sollende Anffchlüffe: Seit sechs Woch« »ngefäbr blieb der Ex- Snltan Mnrad »«geschlossen m feinem Harem, in welche« er nnr von Zeit zu Zeit insgeheim ein« oder zwei feiner Vertraut« empfang« konnte. Die mit feiner Bewachung beanftragten Agenten berichtet« täglich feinem Bruder Hamid, daß fein Zustand sich fortwährend verschlimmere. Eine- TageS aber verläßt Mnrad plötzlich den Harem, dnrchrmut die sämmtltchen Zimmer de- Palaste», findet Alle- in ihn« in höchster Un- ordnnng und überanS fchmntzig, «ft die Bedien ten, welche Alles derartig verwahrlost hatten, »nd befiehlt ihn«, dte Zimmer z» reinig« »nd in Ordnnng z» bring«- Die Leute Hamtd's, die damit beanftragt war«, Mnrad'S Thnn an-»»- sptonirm »nd dte btS jetzt nnr nvgenane Berichte über den TefnndhettSznstand de- alS krank Hinge- stellt« gaben, beet!« sich, da- PalaiS von Dolma zweite Kämmerling de-Snltan-Abdnl Hamid, den unglücklichen Mnrad, »m ihm die Grüße feines jünger« BrnderS z» überbriogm und Nachricht« über sein Befinden einznzieben. Der Snltan Mnrad erwiderte: „Sagen Sie De«, der Sie hieher schickt, daß er Nichts ohne Ueberlegung thnn möge. Er versteht Nichts von den Geschäften »nd fordert dnrch seine Thorheit den öffenllich« Un willen heran». DaS Voll wird Ench schließlich eine» Tage» fortjag« Dnrch fein Borgehen führt er daß Unglück einer Familie herbei, die 60V Äahre laug den Kaiferthrou inue hatte. Der Feind ist Herr de» türkisch« Reicher. An statt feine Zeit damit hin»»bring«, all mein Thnn bi» auf die kleiost« Einzelheit« hin a»S- znfpioutren, thäte er viel besser daran, wmn er arbeitete, m« da» Land z» retten. Er über nimmt eine sehr große Veraulwortnng." Mau sieht, so spricht nicht ein Mann, dessen Geist von finsterem Wahnsinn »««achtet ist. OSmau B«y ging fort. In der folgenden Nacht wurde da» Schloß von Tscheragau durch ein ganze» Heer von Polizeiagenten «mziugelt. Gegen 11 Uhr Morgen» erschien der erste Secretair de» PalasteS, Said Pascha, begleitet vo« erst« Kämmerling be« SnltanL Commiffar von Mntter de» Snltan» kaiserlichen Befehle» alle im Schlo befindlich« Dimer sofort entlass« werden sollt«. Dre valide weigerte sich, diese» Befehle nach« nlt«»S »nd dem Polizei- Befchlltasch, und erklärte der au» Mnrad, daß in Folge eine r-alle im Schlöffe von Tscheragan Agent« n Schlöffe an» dem Schlöffe von dm BaltadjiS an btS herab ru de» Euuncheu de» Harem», znsammm 47 Per son«, »nd warsm sie ohne Weitere» in» Ge, sängntß Mao ließ dem Exsultan nnr einen Koch, ein« Dimer »nd dm Apotheker Osman Essend». Diese» Ereiguiß rief eine »ugehenre Ansregnng i« Pnbltenm hervor »nd am folgend« Tage ver öffentlichte, wahrscheinlich >m die anfgeregtm Temüther z« besänftig«, da» Blatt „Vaklt", da- Organ de» PalasteS, ein« Artikel nnter de» Titel „Verichttgnug»." I» demselben ttzeüte eS »it, daß dte fortgefchleppt« Vien« ans dem Schlöffe von Tscheragau nicht verbannt, sondern die «eist« von ihn«, welch« unwissende »nd tölpelhafte Leute sei«, in ihre Hetmath zurück« geschickt werden würden, während man dte anderen «tt anskömwlicherPension ihre»bisherig« Dienste» z» «Haffen gedenke. Also weg« ihrer Unwissen, heit werden sie verabschüdet! Schwerlich wird man sie dnrch ehrlich« Leute ersetz«, keineswegs aber die neu« Dimer an» den Kreis« der UlemaS wähl«, denn der Lehrer d«S jung« Sohnes Mnrad's, Selaheddin Effmdi. der z» den UlemaS gehört, ist ebenfalls feiner Stell»»- ent hob«. Die Folgen diese» Ereignisse» können sehr ver- hängnißvoll fein »nd Jedermann fürchtet für da- Leben de» unglücklichen M»rad, dessen vollständige Seuefrmg, wie gesagt, für Niemanden ein Se- heimniß ist. DaS letzte thörichte Benehmen de- Palaste» aber kann diese Gewißheit in de« Geiste de» BolkeS nur noch mehr befestig« nud diese» könnte leicht versucht werden, ein« für den jetzig« Machthaber sehr »ngünstigen Vergleich zwischen den beiden Snltan« zu zieh«. Am 5 November begab sich Mahmnd Damat znm Snltan Mnrad »nd sagte ihm, daß er gekommen fei, ihn nach de« Palaste Top-Kap» z« führ«, wo da» Volk seiner harre, u« ihn wieder auf den Thron zu setz«. Murad antwortete, daß da» voll, wenn es in der That feine Wiederein setzung wolle, ihn dort such« werde, wo er sich zur Zeit befinde; jedenfalls aber fei er, Mahmud Damat, der Letzte, dm e» für eine solche Sendung an ihn erwähl« werde. Der eifrige Mmtor de» Snltan» Hamid zog alSdauu sich mißvergnügt, ohne sein« Zweck erreicht z« Hab«, zurück, kam jedoch einige SUMen später wieder; dieSmal hatte er feine Wkske abge- worsen; dte beiden Satd Pascha, der Polizei- minister. der Polizet.Commiffar von Befchiktasch »nd der erste KLmmerling de» SnltauS begleitet« ihn. Sie verfncht« in dm Harem etnzudrkigm, Mnrad z» ergreif« und in dm Palast Dop-Kap» zu schlepp«. Die Baltde hatte Derartige» er wartet »nd vorsorglich die Thür« verschloss« Der Auf anßer sich, ans und schrei« m» Lärm wurde sehr groß »nd die Gefahr rnhr» dringend. Die Herr« macht« e» des wegen anch jetzt noch mr z» gefährlich halt«, mit Gewalt dnrchzngreifeu. »nd kehrt« aber mals »m, entschloss«, an eine« andern Tage wieder »n komm«. Dich« «ißersolg soll den Snltan Hamid wüthend gemacht Hab«. Er soll »nverrüglich ein« anßerordentlichen Minrsterrath in dm Palast von Vilditfch berufen nud ihm die Maßnahmm zur töerathnng vorgelegt Hab«, welche dringlich geworden sei«, »« dem Treib« feine» älter« Brnder» ei» für alle Mal ein Ende z» «ach«, denn «. der Snltan Abdul Hamid, Hab« weg« dieses Treiben» feine Rnhe verloren »nd könne Ministern keineswegs gebilligt mehr de« Padischab «klärt mal» de« von ihm beabfichtij nicht «ehr »tt klarem Geiste sich dm Staat»« efchäftm biogebeu. Diese Wort« soll« von den t fei», sie soll« viel- bah«, daß sie »ie- heabfichttgteo Vorgehen gegen fern« Br»d« znstimmen würden. Letztere» Ge- rücht ist offenbar falsch; denn würde ein Fürst es wag«, ein« solchen schändlich« Vorschlag — »at« jm« endgültigen Maßregeln kann nur dte Beseitigung Mnrad'S verstanden werden — dem versammelten Minister,ath z» mach«,' wmn er nicht d« Znstimmnng von vorn herein gewiß wäre? Ja ein« der folgenden Rächte hatte man an 50 oder 60 Straßenecken in der Hanptstadt, »nd namentlich an den Mauern der Mosche«, Placat«- angeschlagen, die folgende Inschrift trugen: „Unsere Armem sind geschlagen, nufere tapfern Soldaten sind «tt dm Waffen in der Hand oem Feinde anSgeliefert. Die schlecht« Befehlt, dte d« Generäl« von dm in d« Hauptstadt befind ltchen Thor« «IheUt wurden, sind die alleinige Ursache des jetzig« Unglücks. Die Nation gehl z» Grnnde Mahmud Damat ab« hat sie ver rathm! Zn den Waffm! Ried« mit ihm! Mau brancht nicht in den Krieg z» zieh«, »m „Shazi" z» werden: dnjmige, welch« diesen Lnrätber wie einen Hnnd niederschlägt, wird eine Thal gethan haben, die viel verdienstlicher ist, al» dte, ein „Ghazi" z« werden; der Padischah verthellt die Aemt« nicht, wie « soll, nach dm Fähigkeiten, fein Gebahrm widerspricht den vor« schristen de» Schert". Zahlreiche, diese« Anfrnfe binzugesitzte Sprüche an< de« Koran und be« kannte Worte de» Prophet« unterstützen die in ihm enthaltenen AuNagen. Wie bei all« früh«« ähnlich« Gelegenheiten waren anch diese Demon stration« von dm Softa» veranlaßt. Mahmnd Damat ab« kennt feine Feinde ziemlich gma»; er weiß, wob« ihm Gefahr droht »nd gab nnv« - züglich den Befehl, eine große Anzahl von Sofia», die ihm verdächtig schienen, zu verhaften und in» Gefängviß zu weiffev. Damit glaubte er d« «st« gefährlichsten Streich glücklich vor« sich abgewandt zu Hab«; dennoch ab« mag er ein größere» Unwetter befürchtet Hab«, denn « ließ dnrch seine Agenten zugleich »tt de» Be« kauotwerdm der gegen Mnrad «griff«« Maß« regel die Nachricht »«breiten, daß «. Mahmnv Pascha, von einem Schlagfluß getroffen fei »nd nicht »»gefährlich daniederliege. Schon nach zweimal 24 Stunden ab« war d« wodlbeletbte Großmeister der Artillerie wird« vollkomm«! gef»»», »nd ans» Rene scheint er dem Unwillen des Bolle» Trotz z» diel«. Dennoch wird Abdnl Hamid nicht t« Stand« sein, ihn zu halt«, wenn « nicht selbst Gefahr laufen will, feinen Thron z» vetttn«. Angeublicklich freilich steh; Mahmnd Pascha »och in voll« Gunst bei seine« katserltchm Schwager Abdnl Hamid ließ ihm noch »envch ein Geschenk von 6000 Pfnod üb«- reich«, »m damit die Kost« für die Fei« der Beschneid«- feines Sohne» zu bestreiten. (Die bet dies« Gelegenheit abgehaltrneu Festlichkeit« Hab« bekanntlich bet d« Türken eine große Be« dentnng) Au» alledem ist z» erkenn«, daß nicht alle», da» Leb« de» Er«Snk1au» Mnrad in Gefal r
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