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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187711268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-26
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1877
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Erscheint tiigNch - ^ srLH 6V. Uhr. «» »wedtltou JvhauaiSgasie 3S. Lprrchßavdkll drr »rduttio»: Kanal Nags lt>—12 Uhr. StachmlUags 4—6 Uhr. hwr der für die nächst- Nummer bestimmten an Wochentagc« bis Nachmittag«, an Soun- Itagen früh bis '/> Uhr. B» he, Filiale, fö, lus. Lmuhur: Ott» klemm. vaivccsttätSstr. 22, ">L»sche.1k«t^ariaenstr.18,p. «» bis Uhr. MpMtr „TaMatt Anzeiger. OrM fir Poliük, Lvcrlgkschichtc, HindclS- und Geschäftsverkehr. «,«,» u,rs«. 1w»»r»rMwr»«, viertelt 4»/, tuet. Vrinaerlvh« » «t. »twch bi» Post be^ge« « Mt. I», rta-elu« «nnoner Z» Pf Belegexrmpl« 1» Pf. Gedüdr« für »rttadntag«, »dnr Pofwesvrdenmg »« »rr «U Postdefbldernug 4» Mt. «onraevt»».r»Pf. ste» lartt u«f«rm .—labeTarüchrt Satz «ach höherem Iar < Lecimue» uutn > »«»atlioiußnch dt, Spaltzcll« 40 Pf Iuseratt stütz stttsaod.SkwdM», ,u seudea. — Rabatt wird o-bi gegeben. Zahlung pr»aaw»»r»a6a »der durch Postvorsckuß. W 33«. Mo«tsrg dm 26. November 1877. 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Wr machen hierdurch öffentlich bekannt, 1) daß alle in Leipzig wohnhaften Saab», welche Ostern 1876 nnd Ostern 1877 an- der Volksschule entlassen worden oder von höheren Gchnlen abgeaangen find, ohne da» IS. Lebensjahr vollendet z» haben, z» de« vefnch« der gf»r1HUd«»Mssch«le für Knabe« verpflichtet nnd bet dem Direktor der Schule, Herrn vr. BrckuttGUwr, auzumelden find; 2) dag anch diejenigm Anaben anznmelden sind, welche an» irgend einem Grinde von de» Besncte der städtischen Fortbildungsschule entbunden z» sein glauben; S) daß hier etuztehende. zu» Besuch der Fortbildungsschule verpflichtete Laatzen sofort und spätesten» binnen 3 Tagen nach dem Einzüge bet de« Dtrector der Schule anzu- melden sind; 4) daß Eltern, Lehrherren. Dirnstherrschaftev und Arbeitgeber bei Vermeidung einer Geld» strafe b.» z» 30 Mark, die im Kalle der Richterlegung in Haft »«zuwandeln ist, die schulpflichtigen Knaben zu dieser Anmeldung anzuhalten oder letztere selbst vorzu- nehmen haben Leipzig, am 14 November 1877. Der Math der Stadt MetPztG. vr. Georgt. Lehnert. Bekanntmachung. Die Rathswaage am hiesigen Waageplatz« bleibt wegea Vornahme einer Reparatur »an Ndtaa den 28. d. Mt. dt» «tt AKttt»»ch de» 28. d. M. für den Verkehr geschloffen. Leipzig, den 2t. November 1877. Der Math der Stadt Metvzt«. dr. Georgt Mefferschmidt. vie SocwlLemokratir i« Amerika. lH Die Socialdrmokraten haben jetzt in allen großen Städten der Vereinigten Staaten, mit Ausnahme Einciunaü's, deutsche täglich erscheinende Zeituugen tu» Leben gerufen, und auch iu Ciu« ctrnati ist eine solche im Werde«. Die..Ein» sinnalt Bolktzeitung" kaüpst an die Thatsach» iniereffante Betrachtungen. Sie sagt ». A.: „Man muß es diesen Leuten lasten, daß sie eine ganz merkwürdige Thätigkeit entwickeln. Wenn sie »tcht.socialde»okratischen Resormfrcunde nur da, zehulen Theii der Mühen und Anstrengungen zu Gunsten erreichbarer Reformen aufwevdev würben, die die Socialdemokratev im Interesse uuauceichbarer und »topischer Zwecke daran wen« den. so könnte bald etwa» Tüchtig«» zu Wege gebracht werden." — Also drüben dteselve klag« wie hüben, wenn e8 zur Wahlurne geht und Reform«« beabsichtigt werden Kerner hebt da» ..Eine BolkSblatt" hervor: ,,E» ist dech bezeichnend, daß diese Bewegung in Amercka bisher eineu lediglich deutschen Charakt« behalte« hat. E» sind jetzt in New- Aork, Chicago, St. Loui». LouiSmlle » s. w deutsche socialdemokratische Zeitungen gegründet Word», aber nirgmd» eiue mglesche. Warum nicht? Welch» Schluß müssen wir au» dieser Bhatsache zieh»? Rur zweierlei ist »vglich Entweder e» aiebt nur sehr w»ige eingeborene amerikanische Arbeiter mehr, weil der heutige Amerikaner bekanntlich viei lieber mit dem Kopse, al» mit der Hand arbeitet: oder die amerikanisch» Arbeiter Hab» sich dieser Bewegung gegenüber höchst gleichgültig nab ablehnend verhalten." Daß übrig»» da» Gro» der „Arbeiter-Partei Nr. 1" — sowie sie i» Staate Ohio genannt wird — fast lediglich auS Deuischm, Böhmen rc. besteht, hat die letzte Stadtwahl in Cincinnati bewies», bei welch« bei Weitem der größte Thell der Stimm» der Arbeiter-Ticket» in deut sch» Ward» (Stadtvierteln) abgegeben wurde Auch iu LouiSville ist eine socialvemokrattsche ABeit«.Zeitung gegründet Word» Sie heißt: „Die »eue Zeit" und wird „herauSgegeben von der «ft» LouiSvtller deutschen Sectton der Arbeiter-Partei der Bereinigt» Staat»." Al» Redacteur und Geschäftsführer wird Gustav Hernitz gmranut. Die ..Neue Zeit" ist übrig»» unt« den »i» jetzt erschien«» focialdemokratischen Zei tung«« di« anstäudigste. Während sich z B. die „Chicago« Arbeiter-Zeitung" in maßlos lechenschastlicher Sprach« «geht uud häufig vo» Schmähung» überfließi.giebt die „Neue Zett" gleich vo« vorn derei» die solgmde Erklärung ab: „Die „M»e Zeit" wird Sach« »vo Person stet» unter- scheid» und d» Kamps für die Sache nie i» Perslnltchkeite« gegen Andersdenkende »«»arten lasse« Schimpf» ist eine so billige wie gemeine Waffe, »ud da» Volk profittrt sicherlich Nicht» von ein« Argumentation, die dm Lmup ans d» Lüauor, d» Schnft «vk den Narren stellt Die Presse soll auch ein Medium der BA»«»S sein." Wir wollen hoffen (sagt da» „Line. Volk» MM"), daß da» neue Blatt diesem gute» Vorsatz gM» bleib» wird; denn dt» jetzt stad die «oaunuatsttschm Zeitung» gleich so iu di« Sitz« Machen. daß an eiue ruhige und vernünftige LWousston nicht zu denke» war. Die „Reue Zett" I» den Vorwurf blo« Socialisttu zu fei« deausprucht. Sie sagt: „Die Neue Zeit" soll sich Eingaug i« bas bessere, freigefinnte Vüugerlhu» verschaff», da» t« Grunde de» Herz«» huma» und -«echt gestaut ist uud die Gedankengrvnblage des SocialiSmu». sei e» unu bewußt oder «bewußt, anerkmut, da» ab«. gormtzeu, oog «u nur r,»ige , DiSousfion nicht zu d»k« war. v«wabrt sich ädrig»» auch gege do»TommuutSmu». indem sie thett» in Folge von Unkenvtniß, theil» in Folge systematischer Entstellung «ud Verdrehung von Seiten einseitiger und böswilliger Gegner bisher den SocialiSmu» mit dem EommuntSmu» verwechselte. Die» Schreck gespmst zu bann», soll eine unserer wichtigsten Ausgaben sein." Dm Befürwortern der Tendenz, die sich in der „Reuen Zeit" veröffentlicht findet, steht natürlich da- Recht, ihre Ansicht» in der Presse vertreten zu lasten, gleich ander» Parteigenossen zu, «ab wenn sich derartige Blätter aus ruhige und ge dankenvolle Bewei-sühruug, statt auf wilde» Hetz» und Schimpf» verleg», so können sie, wie da» ,.Lmc. volttbl" ausführt, unstreitig sehr viel zur Förderung jener Discusfion »ud triftige» Reib»»» oettraz», durch welche die An- icht» geklärt und ein richtige» Verständoiß ocialer Krag» avgebahnt werden kann von weiterem Interesse ist, daß bei der letzt» StoalSwahl tu Ohio zwei Arbeiter-Par- teim vorhanden war», die eigentliche social- demokeotischr nnd die der „Industrial» " Erster« kämpfte für sich allein, letztere, die in der „social» Frage" gemäßigt« ist, verbündete sich mit dm Papiersimpelu. Die eigentliche foctaldemokratische Partei brachte es t« ganz» Staate ans 12.000 Stimm», die vereinigt» „IndnstrialS" uud Papiersimpel (Anhänger des Papiergeldes) er- laugten zusammen 15.73« Stimmen; die Hälfte dieser Summen gehört dm Papierstmpeln an. so daß <S also nur ungefähr 8000 „Industrial-" in Ohio giebt. Diese mit d» 12 480 Socialdemo- keaten zusammen geben etwa- üb« 20.000 An hänger von Arbeiterpartei» Die Zahl der SNmmgeber beläuft sich ab« auf 600,000. An dies» Zahl» ersteht man, daß die Arbeiter parteien au und für fick denn doch äußerst schwach sind Die Socialde» oktalen tnsbesoudere haben nur iu größer» Städten etwa» zu bedeut» von der gänzlich» Ohnmacht, ja Abwesenheit de» Tommnnismu» außerbalb groß« Städte er hält man durch folgende Zahlen au» Ohio ein» klar» Vegriff: Bon den 12,480 Stimm», welche d« socialdemokratische Staat». Wahlzelle! daselbst «laugte, kam» S»7t von Cincinnati, ISIS von Cleveland, 54» von Dahton. E» bleibt also v»r «in winziges Resicheu für die »ugehenre Mehr zahl d« Wahlbezirke. Ta-es-eschichttiche Arbrrfichl. KetpftS. 25 November Abermal» hat da» »renßische Abgeord« uetenhan» ein» CnltnrkampfStag hinter sich. Der Cultusmtotster lehnte, dnrch eine An frage de» Abg. v. Schorle»« provoctrt, «tt Ent- schiedeuheit da» naive Ansinnen ab. all« ihm an» Westfalen gedruckt zngegaugeuen Petition» in der Unterrichtssrag« einzeln zu beantwort». Dann griff der Abg. möckerath dm Gerichtshof für kirch liche Angelegenheit» tu ein« Weife au, die an cvatsch« verhöhmwg rin« Staatsetnrtchtung da« Ne»ß«ste leistete «nd dm Abg. d. Shbel mit Recht zu eine» AuSdruck der Verwunderung üb« die Laogmuth der Majorität dos Hause» v«anlaß1e Ausführlich degrüudete der letztere Redner Be> rechliguvg «ud Nothwmdfgkeit de» in Rede steh«»» Gerichtshof» Der Abg Sras vethafd- Hnc «griff die Gelegenheit, die Stellung dn frei- couservattvm Partei zum kirchmpolittschm Kampfe, eiue Stellung» die sich von derjenigen der vatto- ualltderalea Partei nicht »uterfchridet, z» bezeich- »» Veranlaßt sllhlte « sich dazu offenbar hauptsächlich durch die letzte Kundgebung des con- f«vattv» Abg. d Mevn-AruSwalde. Begreiflich g»»g, daß die Freiconservativ» üb« die arund, sätzllöbe verschiedmheit ihres kirchmpolmschen Standpunctr» von demjmigm d« sog. Conservativm i« Lande kein» Zweifel auskommen laffea möch- tm. Leid« folgte denn auch ein recht «nerqaick- liche» Stück evangelischen Culturkampf» Der LtatSpostm für den evangelischen Oberkrrchmrath gab dem Abg. Techow Anlaß zu eiue» ebenso würdig» wie entschieden» Protest gegen die bureaukrattsch-fchroffe Redeweise, deren sich diese Behörde namentlich in dem drkauntea Erlaß au den Vorsitzenden d« Berlin« Stavtshnode be dient hat. Die Ansicht de» Cultu» minister-, daß derartige Beschwerden seit dem Bestehen der neuen Verfassung d« evangelisch» Kirche nicht mehr vor den Landtag gehörten, wnrde von and«« Seite bestritt» Ja der Thal sollte man meinen, daß dem Abgeordueteohanse betreffs einer Behörde, deren Unterhaltungskosten es bewilligen soll, auch die Berechtigung zu ein« allgemeinen Kritik d« Amtsführung nicht bestritten werden könne. Iadeß muß aunkannt wndm, daß der Mi iister in Covseqemz feine» Stand- puncteS auch mit einem freimüthigen Tcuel der Veröffentlichung jene» Erlasse» nu „Staat»- Anzeiger", sowie d« kirchlichen Polemik der „Prodinzial-Correspondenz" nicht zurückhtelt. Wäre c» durchführbar, daß die kirchlichen Streitfragen auSfchließltch von kirchlich» Organen «örtert würden, fo könnte Da- für nufer politische» Leb» ohne Zweifel nur von guten Folgen sein. Die von der fortschrittlich«« Presse angekün- digten Anträge, betreffend die Geschäfts ordnung und den Welsenfonds, lauten wörtlich: Hinsichtlich d« Geschäftsordnung: „drm 8 34 der Geschäftsordnung folgenden Zusatz hin- zuzusügeu: Anträge tm Sinne dt» Arttkrls 60 der BerfaffunqSuiksnde Alinea 2 sind jederzeit zulässig" ; blnfichtlich de» Welseufond»: „die könig liche StaatSregierung aufzusorderu, müzutheilev: 1) wie viel Million» Mark aus de» Ein künften des «tt Beschlag belegt« vermögen de» König» Georg tu der Zett vom Jahre 187t (dem FrtedevSfchluß «tt Kraukretch) bi» *e«1e v«<«»gadr Word« sind, »nt« de» Titel von Lost» „für Maßregeln zur N Überwachung und Abwehr der gegen Preußen gerichtet» Unterneh- munaen de- König» Georg und seiner Agenten"; 2) ob für AuSgaven »nt« solchem Titel den ein- zelaen Ministertrn, tnsbesonoer« auch de» land- wirthschastltcheu Ministerium DiSposttiouSfond» überwies» worden stad." Selbstverständlich hat die nationalltderale Fraktion zu dies» Anträgen noch nicht Stellung nehmen können. ES liegt tndeß aus d« Hand, daß alle Dirjmige«, welche den 8- 34 der Geschäftsordnung dahin auf. fast», daß « auch die Stellung eiue» so wich tig» Anträge», wie desjenigen aus Au»üb«na de in Art. 60 Alill. 2 der Verfassung gewährleisteten Rechte» au-schlteße, den erster» Antrag atteha» werden D« zweite »thält einfach die Rtchter'sche Interpellation vom letzten Mittwoch »tt vcrän- dertem Eingang. Me sich die Regierung sachlich zu demselben stillen wird, ist vorherzufeh». Au» Versailles, 24 November, wird ge meldet: In d« heutigen Sitzung de» Senat» gab der neue Ministerpräsident, General Roche- bourt, solgmde Erklärung ab: „Iu Folge der jüngsten Debatten in den beiden Kamme» hat der Präsident der Republik da» Ministerium Männern anvertraut, welche da» Programm Hab», außerhalb de» politischen Kampfe» zu bleiben. Wir wndm die Gesetze de» Landes ge wissenhaft beobacht», wir werden dem Marschall. Präsident» die Unterstützung leist». w«l»e er »ou «ns verlangt. Frankreich bedarf der Ruhe Nach der lang» Periode d« Agitation ist es von um so größer« Wichtigkeit, zu dies« Zeit dm geschäftlichen Verkehr zu «leichte» »nd die Ausstellung des Jahre» 1878 vorzuderett« Wir wird» un» «tt allen Kräften bewüh«, etum gut» Stand der Geschäfte herbetzuführen E» ist uns«« höchste Pflicht und da» wirksamste Mittel, da» Etuvernchm» der öffentlich» Ge walten Wied« herzustellm. Wir werd» die re publikanische Verfassung, welche »u» regiert, acht» uud ihr Achtung verschaff» Die Ver fassung wird ivtact au» uns«» Händen in die uns«« Rachfolg« übergch», sobald d« Prä- fideut d« Republik d» Augmdlick für geeignet «acht» wird, um die Gewalt Ministern auz» vertrau», welche de« Parlament mtnow«» find vt» dahin werden wir e» ua» nach Kräfte» angelegen setu lass», die Ordnung und don Fried» herbeizuführ». Der Präsident der Ne- Publik ersucht Sie, «u» bei de« Werke d« Her stellung de» Fried»» zu helfen und rechnet aus Ihre« Patriotismus, um un» bei unserer Aus gabe zu unterstützen." Beifall ließ sich nur auf d« Rechten hör». Die Linke derhielt sich särwei- geud. Rach der Erklärung de» Mintsterpräfiden» i» »ahm der Senat die Wahl Graudperret'S zum Senator aus LebeuSzetI vor. Iu der Deputtrteukawwer gelaugte die selbe Erklärung d« Negierung, wie t« Senat, zur vnlesung Marcsre bringt sofort eiue Int« pellatton üb« dt« Bildung de» neu» Labtuet» etu. Der Minister Welche «klärt, daß da» Ministerium dieselbe beantwort» werde, ab« dm Wunsch hege, daß dt« Interpellation «tue genauere Faffuog erhalte »nd an einem and«» Tage zur Discusfion gelange. Die Kamm« be schließt jedoch, sofort io die Discusfion etnzutreten. Marre entwickelte daraus feine Interpellation. Er führte au», die Minist« repräsentirt» keine Partei iw Parlamente, sie revräsmtirtrn nnr die persönliche Macht. Der Widerstand gegen den Will» des Lande» dauere bereit- sieben Jahre. Das einzige Mittel znr Wiederherstellung de» Fried»» fei da» Zurückzreiseu auf da» parla mentarisch« Recht. Der Resuer «sucht da» Ministerium auf da» Dringendste, dem Marschall- Präsidenten von der Wahrdett kmntniß zu geben »nd auf diese Weise dem Laude neue Kris» z» erspar» Der Minister de» Innern, Welche, be tont« da» versaffungSmäßige Recht de» Marschall», ein Ministerium vou Männern, die außerhalb vr» Parlament» stehen, zu erueouen. D« Minister «klärte fodaun, « wünsche Fried» »rd Ver- söhnuna. Er sei entschlossen, dm Versuch dazu zu mach» »ud werde ihn «ach». Er sei Nie- mande« feindlich, n sei ein Dien« de» Gesetzes. Er werde de« Gesetz Achtung verschaffen, wie « e» achte. Er werde sich nur von dem Geiste der Rechtschaffenheit »nd dn Liebe z»m Vaterland« leiten lass». Der Deputirte Floquet führte dar- auf au», daß da» Ministerium nicht geeignet sei, um eine Beruhigung der Gemüth« und eine Besserung der Geschäftslage herbeizuführen. Die Deputirtevkamm« nahm schließlich «tt 823 gegen 208 Stimm» solgmde von I«le» Ferrry eiagebrachte Tagesordnung an: In Erwägung, vaß da» Ministerium vom 23 November durch seine Zusammensetzung »nd Organisation eine Negativa der Rechte der Nation «nd d« parla mentarisch» Rechte ist, und die Krise, welche feit dem t». Mai so schwer azif den Geschäften lastet, uur »aschärsen kaon. «klärt die Deputtrton- imnner, daß sie nicht in Veztebungm zu de« Ministerium trete» kann «nd geht zur Tagesord nung über General de Rochebouöt, gleichzeitig Krtegs- miuister und ConseilSprLfidmt, commandirte biS- ang da» Armeecorp- de» Bezirk» von Bordeaux. Er zählt gegenwärtig ungefähr 65 Jahre, steht also d« Altersgrenze de» milttairisch» Aktiv- vnhältutffe» sehr nahe. Ein Zögling d« Poly technischen Schule, machte « den krimsrldzug al» Gardeartilleri« Oberst mit «nd commandirte tm Italienischen Kriege al» Brigade-General die beiden Garde - Artillerieregtment«. Ueb« seine Befähigung für die Leitung de» ihm Übertrag»» so hochwichtigen Vertrauensposten» äußert „Figaro": „Er ist ein Mann von Geist »nd angyrehmem UntnhallungStalent, sehr geschätzt in der »ornehmen Pariser G.sellichast «nd Mitglied de» Iockryclub» " Herr de Roche- bouät gilt übrig»» für einen d» klerikal» I - tereffen ergeben» Leaitimistm. D« neue In saffe des Hotels am Quai d'Orsay, Herr Mar- gut- de Bannevill«, vertrat da- Kaiserreich längere Zett hindurch in Wien, uud spät«, zur Z-tt des ökumenischen Loucil», t« Vatikan, wo ihn der Ausbruch de» deutsch-französisch» Krieges noch tu Thätiakeit fand. Herr Welche, der Erde de Fourtou'S, ist da» Musterbild des unt« dem Regime d« moralischen Ordnung berüchttat ge wordenen Faustpräfecteuthum», Bonapartist und ganz der Mauu, die seither mit Geißeln gyüch- ttgten Republik«»« «tt Skorpion» zu regaltr« De» neu» HaudelSmtmst«», Herrn Ozeuu«, entfinut man sich »och al» de» Nuterbäudl«» tu Sach» de» f-anjösisch-italteuischrn Hauvel-v«- trage» Die übrig» Theilaehm« de» Tabiuets vom 23. November find neue Leute". Au» Melbourne kommt die Aufforderuug, die britische Regier»»- möge die Inselgruppe d« Neuen Hebriden für britisch» Boden er klären Eine australische Zeitung belehrt un», daß diese neue Erwerbung noch dag« wenig kost» »«de. Sie liege nah« de» Kidtt-Iuselu «ud könne von dies» au» mit Leichtigkeit regiert werdm. Eiu rasch« Entschluß dürste uvthwendig sein, da auch schon die Krauzosen ihr Auge auf die Neu» Hedrid«, welch« die schönst» Häseo Poltzueffm» enthalten, zu richten beginn». Im «uaarischen «bgeorduetenhause bracht« der Abgeordnete Heliy eine Interpellation etu, dahingehend, ob di« Regierung eine Actton tu der orientalischen Fraae noch tmw« ittcht für angezeiat halte oder ob fie wenigst»» vtcht die Zett iür gekommen «acht-, daß die Monarchie vermtttelnd austrete, uud »mn keines von beiden der Kall sei, welche Stellung da» auswärtige Amt gegenüber den neueste» Phasen der orientalischen Angelegenheit einuehme. Die „Polit Corresp." meldet ««» Bukarest: Die rumäutscheu Division» Slaniceao» und Lop» soll» in ein Corp» vereinigt werden, da» gegen Widdin zu operir» bestimmt ist; d« iisherige
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