Dresdner Nachrichten : 27.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908272
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-27
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- Dresdner Nachrichten : 27.08.1899
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Z 2» 1H »Hst, 2S :r 8 V«rr»N,>oe»I .. k» anl « n, e. r WlitiSlillllilig w. f. SeM Z ompüoblt bestzrsptlexts in- nnd auallind. IVoino, Llmmp-izrnor »5 sixsnss kabrilcat, Hpiritnaaan und angli^oho kiorv. ^ IVjo6«rIktkktm in nllsn Kttidton nrnw vsnlon .jn>!orroit vor^sboa. ^ .chU»^ Vlvstion, 5»k0t,1rn88v 5, I 4. Ilo II17. !. ännnnt't'n-Kxi'i'tllUtn, fiir rril» ^inrnTSv. I. ttill?t-V,>rl»au1 fiir äio Ort'K'jnor' l'tisarar. IV. kolU-klton t!> r l.LN<I,'8l'ttter!e. !?.' 5:: Fl rrx IL«N, CiKiuieilliMlluni;. ?. kiliala clor „ I» i» vs «Iiier X rioIirIoIi 1 vii" > XöIIu«-^>«I, kielt«- biti ie»s«»ii«>i stnassv F empüeült sieb rur ^niiLÜms von Inserate»» »nd kl»n,>»«m«-nl>, kür obino Xoituna 8om>e»sedirmv jötrt deükutkNlj diüiZk!' L. K. kvlsedks, i! i!^!i'iill'ei'8l,'. I?. ^>1» ^1^7 lffvetbe. Hosiiachrichtc», Jubiläums Ansslelliing dcS Landos-Tbslbanveroins, Zoologischer i Nlulbmaßl. Witterung: 1» ioveZa» Fptlgtt. Garten, Genchtsveriiandluilge«. Bezirksaussd-ußsitzung. Deutsche Ku»staus>reilung. ! Heiter. Ml. ^II!» ij. Lvmttlüs. 27. ÄUilnst <Y 0 et h e. Wenn sich in dielen 'Tagen nicht nur Denischland, sondern die ganze gebildete Wett der bewohnten Erde anschickt. die t »p. Wieder kehr jener bcdeutiamcn Stunde mit festlichem Jubel zu grühen. in der der Menschheit Goeche's gewaltige» Genie geschenkt wurde, so bedarf es — und das ist vielleicht das.sichtlichste au all' diesem Feiern! — heute keines Wortes der Erklärung, keiner Silbe der Begründung für dieses Gedenken mehr, und Niemand wird die Frage wagen: wer war und was ist uns dieser Dichter? Was Bcrthold Auerbach noch am IM. Geburtstage des Faustichövfers nur als frommen Wunsch anher» durste, das; die Welt dcreinn „goethercis" werden mochte, — heute ist es herrlich erfüllt: die Werke des Grossen von Weimar sind in alle siultnrwrachcn über seht, die Zungen aller Nationen verkünden seinen Rnhm, soweit die Civilisativn reicht, nnd nicht eine kleine Gemeinde nur ist cs, die seine Bücher kennt und liest, preist nnd feiert, sondern Tausenden und Abertausende», ja Millionen bedeuten sie heute ein geistiges Bedürfnis;, das kein anderer liltcrarischer Luxus zu ersehen vermag. Darum dürfen wir, darf unser Bolk sich heute an seinem Goethe freuen, mögen auch allerhand Dunkelmdnncr und Mucker, Pietisten und Moralisten uns sein herrliches Erbe streitig zu machen ver suchen nnd ans ihn, der allein von allen Dichterfürsten neben Shakespeare Werth ist, „tlw Monarch ak manlciod", „Monarch des Menschengeschlechtes" zu heißen, immer neue, erbitterte Angriffe richten, die im Grunde genommen doch nur der Unwissenheit und Unkenntnih entspringen. Und in diese „Freude an Goethe" sollten all' die Goetheseiern ansklinge», die man morgen in Nord und Süd, in Ost und West mit festlichem Gepränge begehen wird, in die Frendc an d e m Dichter G 0 elhc und in die Freude an dem Menschen Goethe! Seit den Tagen der Renaissance ist der Welt keine dichterische Persönlichkeit erschienen, die sich mit Goethe an Tiefe und Um fang der Begabung oder gar an Universalität des Geistes messen kann. Er erreicht Shakespeare an Pathos, Cervantes an .Humor und Moliöre an tppcnbildendcr komischer .«kraft, nnd man muh schon ans Nüchel Angela znrückgehe», diesen Schöpfer mächtiger und leidender Helden, um einem Genie von ähnlicher Vielseitigkeit zu begegnen. Dabei hat kein anderer Poet in der Weltlitteraknr so Epoche gemacht, wie er, daß unsere Zeit wohl die Grenzen seiner Begabung zu erkennen vermag, aber noch immer nicht die Schranken seiner Einwirkung auf die führenden Geister der Nationen. Tenn obwohl er mit den ersten fünfzig Jahren seines Lebens und Wirkens dem 18. Jahrhundert angehört, dessen Ideen- und Gefühlsleben er am volltönendsten zum Aus druck gebracht, ist er doch seinem innersten Wesen nach ein wahrhaft Moderner, einDichter des 19. Jahrhunderts, und daS zwanzigste Jahr hundert wird ihm noch ebenso viel zu verdanken haben, wie wir Das hat seinen lehten nnd tiefsten Grund in der weltumfassenden Wirksamkeit seiner dichterischen Schöpfungen. Wie er in seinen Lehr- und Wandersahrcn keiner geistigen Strömung fremd geblieben war. wie er mit gleicher Empfänglichkeit althebräsicheS und klassisches Altcrthnm, italienische Renaissance und deutsche Reformation aus sich hatte einwirken lassen, indem er gleich einem großen Sammel- sptegcl alle künstlerischen und poetischen Offenbarungen des Menschengcistes in sich aufnahm, so wirkt er jetzt zurnckitrahlend, belebend und befruchtend aus alle Gebiete und Zeiten dichterischen Schaffens- So gab er in „Hermann und Dorothea" den nie zuvor erreichten Typus des zeitgenössischen, echt nationalen Evos, so wurde er, begabt mit mächtigem Sprachvermögcn, der Meister des deutschen Liedes und der Ballade, vor dem sich selbst die größten Lyriker Frankreichs und Englands in bewundernder Verehrung neigten, so wies er dem von Lessing auf Shakespeare gegründeten Drama dadurch neue Bahnen, daß er eine glänzende Reihe vorbildlicher Meisterwerke der deutschen Bühne schenkte. Welch' ein fest liches Prangen! Ta grüßt der wackere Goß von Berlichingen mit seiner eüernen Hand, ein echt deutscher Ritter ohne Furcht uud Tadel, ein starrer Frondeur nnd doch durch und durch kaisertreu, da lächelt Iphigenie unter Thräncn in jenem Drama, in dem mau immer das wunderbar harmonische Turchdringen des altklassischen Stoffes mit deutscher Gemüths- tiefe bewundern wird, da trifft uns Tasso's schwermüthiger Blick, dessen Charaktergcmälde eine meisterhafte Analyse des tragischen Renaissancemenschen bedeutet, ausgeführt mit den Mitteln moderner Seelenkunde. Und nun erst Faust I Mit diesem Werte, seinem gewaltigsten und populärsten, krönt er die Arbeit seines Lebens, die in ihrer Totalität den gewichtigsten Schritt bezeichnet, den je die deutsche Litteratur vorwärts gethan hat. Denn nie vorher war ein Werk von solchem Stoffe und von solcher Ge staltungskraft erschienen, das in dem Zufälligen die,ewigen Ge setze zeigt, das vom Kleinen, Persönlichen. Augenblicklichen hinübcrweist zum Großen, allgemein Menschlichen und ewig Gütigen, daS dem aktuellen JntereffcnkreiS der breiten Schichten so unendlich nahe liegt und doch wieder mit der Größe und Ein fachheit behandelt ist, die sich immer nur an die Besten wendet. daS in Gleichen ebenso eindringlich zu unserem Volke, wie ln Faust zu den auf der Höhe der Menschheit Wandelnden spricht. Und neben seinen Dramen sind es seine Romane, die uns heute werthvoller denn je erscheinen, da man in ihnen Goethe als Be gründer des psychologischen Romans schähen gelernt hat, und lei» Hanplwerk „Wilhelm Meister", nicht nnr eine glänzende lnnstlc- rische Thal, sondern zugleich ein Meisterwerk zeitgenölsiichec stnltnr- ichildernng wirkt noch immer „herrlich wie am ersten Tage". Und wie er selbst Großes gab, io mnßle' er anch Großes zu schätzen.! Verdanken wir doch ihm die ersten Hinweise ans Sachs, von! denen Teihhcit, Kühnheit nnd ewiger Jngend er sich wundersam angczogcn fühlte 1 mit deukicher Gründlichkeit wnßte er ans den 1 steinernen Linien und Raulen des Straschnrger Münsters die Ge danken de-s großen Erwin p. Sleindach zu inierorclire», mir srohenr Willkomm begrüßte er „des Knaben Wnnderhvrn", das die ^ Klänge des alten deutichen Vollsliedcs znni ersten Male wieder in ihrer ganze» iinversälschte» Naivelät vernehmen ließ. Aber Hand in Hand mit dieier kritischen Tbäligkeit geht sein Streben, unserem j Volke die außerdeusichcn Lstleralureii nach besten Kräften durch! Uebersetzungen zu vermittein und zu erschließen, wie das seine Versionen von Vvltairc's „Tankrcd" und „Mahomct", von Tiderot's „Rameau's Nesse", Eellun's Leben, die Fragmente aus Byron» Poesien nnd als vollständig freie Umdichtung der „West- östliche Divan" mit der Fülle seiner schätzenSwcrthe», ütterar- äslhctischcn Noten so beredt bezeugen. Wie er damit die Parole von der „Weltlitteratnr" nnd die erste Anregung znm gegenseitigen Austausch geistiger Schätze für die Nationen ausgab, der unö jetzt freilich als selbstverständlich erscheint. — auch das sei ihm nicht vergessen, ebenso wenig wie der Anstoß, de» er, der Dichter mit dem Ticfblick des Gelehrten, in mehr als einem seiner Werke zu dem Studium der Naturwissennhaftcu gab, die er als der Gerstes- verwaudie Alexander v. Humboldl's so rege förderte, daß Georg Brandes in dieier Eigenschaft von ihm sagen kann, er reicht ThaleS die eine, Darwin die andere Hand. Aber über die Freude au dem Dichter Goethe, soll die Freude an dem Menschen Goethe nicht vergessen sein. Wie er, der Schövfcr des „Faust", sich als der universellste Dichter offenbart, so erscheint er, der Schöpfer von „Dichtung uud Wahrheit", auch als der am reichsten ausgerüstete Mensch, der von Luther's bis auf Bismarck's Tage in der europäischen Weit aus getreten ist. Wohl war ihm als Mensch nichts Mcnschüches fremd — er selbst hat es tausend Mal mit seinen Thatcn und in seinen Schriften zum Aerger seiner kleinlichen und kurzsichtigen Wider sacher bekannt! — nnd nichts ist thörichtcr, als in dem großen Olympier eine neue Art menschgewordciicr Gottheit feiern zu wollen; ober alles Gemeine war ihm Zeit seines Lebens fern, und was uns Alle bändigt, lag hinter ihm im wesenlosen Scheine. Nur thörichter Unverstand kann ihn, der in „Hermann und Dorothea" dem deutschen Familiensinn ein Denkmal gesetzt hat und in Iphigenie die hehre Schirmcrln der Sittlichkeit preist, unmoralisch nennen, weil er mit dem Rechte der Souverünetüt des Genies Sitte und Konvention als die ewig wechselnden Schranken gesellschaftlichen Lebens belächelt. Nur Unkennt nis, seiner Werke kann ihn als irreligiös schelten, ihn, der die Bibel als das Buch aller Bücher verehrte, sich gern „bibelfest" nennt und als die Quintessenz seiner Lchciisweisheit in den „Wanderjahren" bekennt: „Große Gedanke» und ein reines Herz, das ist's, was wir unS von Gott erbitten sollen!" Und der Patriotismus Goethe s, sei» nationales Empsinden, — wie stellt, rS damit?! Kein Geringerer alS Treitschkc hat die Ehrenrettung des Dichters vollzogen, der Jahrzehnte lang chauvinistische» An-' griffen prcisgegcbcn war. wenn er das Erscheinen des „Faust" inmitten der ticisten Erniedrigung unseres Volkes als eine cnl- schiedcnc nationale That mit den packenden Worten charak- tcrisirt: „Tic bange Frage, ob es denn wirklich ans sei mit dem allen Deutschland, lag aus Aller Lippen, und nun mitten im Niedergang der Nation plötzlich dieses Werk — ohne jeden Vergleich die Krone der gelammten modernen Dichtung Europas, und mm die beglückende Gewißheit, daß nur ein Deutscher io schreiben konnte, daß dieier Dichter msier war nnd seine Gestalten von unserem Fleisch und Blut. Es war wie ein Wink des Schicksals, daß die Gesittung der Well unserer doch nicht entbehren könne, und Gott noch Großes vorhabe mit dieiem Volke." Wahrlich, wäre der antiken Welt dieier Mann erstanden, wie ihn weder Platon's tiefsinnige Phantasie, noch der Edda heilige Svrnchweishcit zu ersahen vermocht, wäre ihm gelungen, was unserem Goellie gelungen ist: — man hätte ihn als Heros und Göttcriohn verehrt: unter den kreisenden Bildern des Himmels würde iein Gestirn leuchten, nnd der dichterische Mnlhos würde seine Thatcn vergolden. Teutsthe Art, menschliche Größe;» ehren, ist bescheidener nnd an'richtigcr: im Pantheon der foricbendei: Gcsthichke wird Goethe s Gedächtnis; zur Lehre und Erbauung kommender Geschlechter ansvewahrt. seine Werke aber sind Gemein gut der Nation. Daß der Dichter und der Menich Goethe dem Herzen nweres Volles immer näher treten, daß Jeder das Wort „Die Welt verdank' ihm, was er sie gelehrt" in seiner Weise ver-§ stehen und beherzigen möge, — das ist das Beste, was wir ihm! uud uns an teurem 159. Geburtstag wünschen können. F-crnschlcil>- nuv F-cn:'ppech-Pcnr1itc vom 26 August ! Berlin. Der hier heute Nachmittag in Aussicht geuom 1 mene Schluß der preußischen Lcmdtagsieision ist nicht erfolgt, da sich die beiden Ham'cr über die Bestimmung des AnsnÜnnngs ! gesctzes znm Bürgerlichen Gesetzbuch wegen der Mündeliähigkeitj der Kvmmnnalobligationen nicht zu einigen vermochten. Ta-T Herrenhaus bestand ans der Strcichnng, das Abgeordnetenhaus ans der Ansrechterhaltnng dieier Bestimmung. - Das H e r r e n h a » s, welches die Gesetzentwürfe, betr. die LandcSbank in Wiesbaden und betr. die Gcrichtsorganisation für Berlin nnd Umgegend nnnahm, hielt in dem Anssührnngsgeietze znm Handelsgesetzbuch den vom Abgeordnetenhaus gestrichenen Artikel 1. betr. die Be- fngniß zur Auflösung von 'Aktiengesellschaften, aufrecht nnd nahm, in dem Einsühmngsgeietz zum Bürgerlichen Gesetzbuch die Be-' schlüge des Abgeordnetenhauses hinsichtlich der Bestimmungen üder die >Llisln»gen nnd über die Außerkurssetzung der Inhaber- Papiere an, strich dagegen abermals die Bestimmung hinsichtlich der Mündelsähigleit der Komnuinalvbligationen. 'Nach Erledigung der Tagesordnung erstattete der Präsident die übliche Geichans Übersicht. Das HanS sprach dem Präsidenten den Dank siir die Führung der Geichäste aus, worauf die Sitzung in der Annahme, daß es die letzte in dieier Session sei, mir einem Hoch ans den König geschlossen wurde, — Das Abgeordnetenhaus, welches nach Erledigung der 'Anssührnngsgeietze im Herrenhaus dieie bericlh, trat dem Herrenhaus-Beschluß ans Wiederherstellung der Bestimmung im AnMhrnngSgcictz znm Handelsgesetzbuch, welches die Befugnis; zur 'Auslösung von Aktiengesellschasien ent hält, mit 130 gegen t09 Ttiinnien vci. Die Bestimmung hat eine etwas veränderte Fassung erhallen, wonach die 'Auslösung einer 'Aktiengesellschaft oder einer Kommanditgcsellschast ans Aktien er, folgen kann, wenn sie sich rechtswidriger Handlungen oder llnler- lastnngen schuldig macht, durch die das Gemeinwohl gefährdet wird, dagegen hielt das Abgeordnetenhaus, wie gesagt, die vom Herrenhaus gestrichene Bestimmung über die Mündelsähigleit der Kommnnalvbligationen aufrecht, Präsident v. Kröcher tteß sich die Ermächtigung ertheilen, je nach Bedürfnis; noch eine Sitzung an znberanmen. Dst für Nachmiltag 5 Uhr angeictzte gcnieiniame Schlußsitzung beider Häuser des Landtags wurde gegen 1 llbc ab getagt. Es soll in der nächsten Woche, wahrscheinlich am Montag, »och eine Herrcnlians-Sitzung statlsindcn, um über die vom Ab neordiiclenhcuiS beschlossene Aendcnmg des Ansstihrnngsgesetzes ;nn> Bürgerlichen Gesetzbuch zu beschließen. Der Schluß der Session wird nunmehr wahrscheinlich am Dienstag erfolgen. Berlin. Die Kopenhagener Meldung, der Kaiser gedenke Schloß Bernstorfs z» besuchen und werde dort mit dem Kaiier von Rußland Zusammentreffen, wird offiziös als gänzlich ans der Lust gegriffen bezeichnet. Inzwischen setzt die Internationale Karre spondenz aus Alben ein neues Gerücht in Umlauf, wonach Kaiser Wilhelm Kopenhagen betuchen und dort mit dem König Georg von Griechenland znsanimentrcffcn werde. — Tie Unpäßlichkeit der Kaiserin hat den Leibarzt Dr. Zunker bestimmt, der Kaiserin die Theilnahme an den großen Hecbstmanövern und Paraden in Straßburg, Württemberg uud Baden abzurathcn Es scheint, daß eine längere Schonung für nöthig erachtet wird. — Jm Reichs- postnntte ist man zur Zeit mit der Ausarbeitung eines neuen Packetposttariss beschäftigt. Einzelheiten sind bis letzt nicht darüber bekannt. — Die „Krenzztg." schreibt: Wie von verschiedenen Seiten gemeldet wird, ist der konservative Abgeordnete Pros. Dr. Inner, ocr gegen die Kaualvorlage stimmte, aus seiner Hilfs- arbeiterstclluug im Kultusministerium, die als vorbereitend für die eines Vortragenden Ratlics gilt, entlassen worden. Von den zu ständigen Stellen, au die wir uns um Auskunft gewendet haben, war eine Bestätigung der Nachricht nicht zu erlangen. Auch Pros. Tr. Inner selbst lehnt es ab. sich über die Angelegenheit anSzn ^ - ' '" erfolgt ' ,e wegen eines Artikels'.Die bessere Gesellschaft" gerichtlich beschlag nahmt worden. — Eine Ausstellung von Werke» stnuzvsischer Künstler findet im Oktober ds. I. in de» Sälen drS Gebäudes der hiesigen Akademie der Künste statt Die Ausstellung wird migesähr IM Gemälde der bekannteste» Künstler umfasse,1. Der Präsident des AuSstellungs-Komitces, de Dramard, kommt Ende September nach Berlin. 'UZ >Hr. ckrmer teivst icynt es an. sich uvcr die Angelegenheit ans;», sprechen. Ta „'doch ein ausdrücklicher Widcrlprnch nicht erfolgt ist. bürste die Meldung wohl zutreffend sein. — Die heutige Nummer deS anarchistischen Wochenvlattes „Neues Leben" ist
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