Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 16.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189902164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-16
- Monat1899-02
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdner Nachrichten. -!r. 4-. Seite 3. Donnerstag. t6. Februar 18SS cpmien ncinn« «««'»«.<. oc> emaii «„nie, „as; 'eine veoiiiiri, dnc zivr»äk,rige Dienstzeit für ArtiUcrir und Traiti gewachsen 'rftegsminfttOr v. ttzvßle, erwiderle: Wir sind vorsichtig. In wichsten sünj Ialnc» bleibt cs dabei: aber zu sagen, daß All Abt»stu!i«iSko»sctcnz betreffende Mcinungsaustousch zwischen de» Mächten donert nach fort. Mcbrerc Kabniette sind noch »nt ihrer ioiinelle» Antlvoit aus das zweite Rundschreiben des Grafen 'ckNurmpieiv im Rückstände. — Bei dein Reichskanzlei findet am -n d. M. eine Soiräe zu Ehren des deutschen Lmidwiilhschasts- lalhe-z statt, der in der nächsten Woche hier versammelt sein wird. - Die Bndcietkoinmissioii des Reichstags setzte heute die Bcrath- ung der Militärvorlage I>ei drin Titel „Rerinrlnnng der Juso» tericrcgiinentcr" sori. "Es Inindelt >i«h nin Erhöhung der Bataillone n«st liiedrigein Maniijck>aftS-Et>U Ktimsininister v. «hohler sührtc an«. daß die Bataillone mit niedrigem Maiinschasts-Etat nicht den Anforderungen der ziveiinhrigen Dienstzeit entspreche» und erklärte ternr»: Ich bin ube>zeugt. das; wir inZntnnft bei der zweijährigen Dienflzcit bleiben, „bei die Modalitäten sür eine gesetzliche niest legunsj lassen sich jetzt noch nicht gebe», das Prinzip jedoch iieht fest- Abg. Oiröber «Etc.) verwies ans eine estcve der BegrürKmng der Borlagc. in der es Hecht: „Bis ans Weiteres soll die zivaiahrige Dienstzeit bestehen bleiben; vorläufig ist es ge inngrn, den Ansordcluugeii zu genügen", gegenüber dein Abg. Eimsen Ronn «tons t, der erklärt hatte, das: seine Bedeiitr» gegen seien. Zn den Alles in Ordnung sei, geht nicht au. Der Gedanke, wir wollte» hinterrücks die drciiährrgr Dienstzeit wieder cinsühre», ist nicht berechtigt. Die EtatSerhöbuiiq. der Grenzbataillone wurde nicht beanstandet, wohl aber von Seite» des Eentrums und der Freisinnigen die Erhöhung der kleinen Bataillone und insbesondere auch die Er- böhiiilg des Mannschafts-Etats bei den Gardctruppe». Schließlich stellte der Berichterstatter Basscrinann eine» Antrag in Aussicht, wonach die Grenzbataillouc nicht ans «Mt Man», sondern überhaupt alle Bataillone aus Bcdürsiichstärtc gebracht werden tollen. Er wurde beauftragt, die Koiiscgucnzcn eines solchen DiirchschriittSsatzcS auch sür die anderen Kontingente Sachsen, Württemberg und Bauern festzustcllen. — In der Iustizkommiksion des llteichstags ivurdc in der weiteren Bemthinig des Antrags Rintclen ans Einführung der Berufung angeregt, die Protokolle iiker ichössengcrichtlichc Berhandlnngen wenigstens thcilwcise sleuographijch aufnehnien zu lasse». Regiernligsscitig ivurdc cr- widert, dag diese Frage die Regierung bereits beschäftige, aber noch nicht eirtjchicden sei. — Die Pelitiviiskommissivn des Reichstags libeisvies heute eine Petition des Verbands der Bäcker Mitlrl- deutschlands um 'Ausliebung der Bäckerciverordirung un Einfuhr- nng des Marimalarbeitstags dem Reichskanzler zur Berücksichtigung, ebenso eine Petition von Eigarrcnvcikäiisern gegen den Cigarren- ivrtrieb in den Wirlhschasten »iid durch Autvinaten, soivw eine Petition dos Bcriincr Evangelischen Arbeitervereins betr. das Verbot der Beschäftigung von Kindern unter 11 Jahren mit Rück sicht an» die Gefahren sür die Gesundheit und Sittlichkeit dieser ingcndlicheu Personen, endlich eine Bittschrift um Einsührung des Dellarativiiszwaugc-s sür Berschiiitiweine und Bcrbvl der Kunst- loemsabrikativ». -- Iin Reichstage hat Freiherr v. Stumm eine Resolution eingebracht. tvvnach vcr Reichstanzler ersucht werden tiilt. bei Gelegenheit der in Aussicht stehenden Revision des Straf gesetzbuchs ans die Verschärfung derjenigen Strafen Bedacht zu nehmen, welche sür Sittlichkcilsvcrbrechcn, insbejonderc sür die gegen Kinder gerichteten vorzuschcii sind. — Hauptmann o. D. Geiszel zu Dresden, bisher Kompagnicches im Iiisanterie-fliegiineut Rr. HM. erhielt den Rothen Adlemrdcn s. Klasse. — Die „Post" bemerkt zu der Behandlung der Löbtauer Vorgänge in der sozial- dcinokrritischcn Presse: „Der Sozialdemolratic werden die 53 Jahre Zuchlhaus, tvelchc in dein Löbtauer Falle verhängt worden sind, lediglich aus dem Grunde aus die Rechnung geschrieben, weil in den sozialdemokratischen Lehre» und in der sozialdemokratischen Verhetzung zum Klassenhas; die Triebfeder zu den verbrecherischen Thatcn zu juchen sind. Der Versuch, durch völlig wahrheitswidrige Darstellung des Sachverhalts die Thciliichmer an dem Löbtancr Verbrechen in der öffentlichen Meinung tlmnlichsl rein zu wasche», beweist, das; ma», wenigstens in den leitenden Kreisen der Sozial demokratie, sich des Gefühls der Schuld an jenen Vorgängen nicht ganz erwehren kann. F lcnsburg. In Anerkennung der Maßnahmen des Obcr- präsidentcn v. Koller zuni Schutze ocS DcutjchthnmS in Nord- schlcswig wird demselben am 23 Februar von der Bürgerschaft Schleswigs gelegentlich der Tagung des Provinzial-Landtägs dort ein Fackelzug gcbrachl, nir weichem sich Männer aller Parteien betheiligen werden. Dortmnnd. Aus der Zeche „Glückauf" «Tiefbau) ver unglückten heute beim Sprengen drei Bergleute, zwei derselben sind todl, der dritte schwer verletzt. Darm stadt Der Großherzog und die Großherzogin haben die Reise nach Eghpten ausgcgcben und lehren ljierher zurück. Mittelung der Ecntralnoirrungsslellc der preußischen Landwirth schastskanunern wurden bezahlt i» Berlin: Weizen 163, Roggen 148, Hafer 111 Marl: Stettin-Stadt: Weizen 159. Roggen 111 Mark. — Wetter: regnerisch: Westwind. Kraulturl «< v>. «Schluß, e>rr«l 220,2a. 2vr.lv. DrcS»i»r »a»k N>7.ii>. --«„-lsdahtt . eomvardcn —. e-liXchMIc —. Ungar «Sol» —. Pol»i«i«c>cn 27.2V. Fes«. Parle. «:> Uhr Rachmitiag^ > vrrnlc l«ri,c>7. Jlnlienrr »V.2S lsonnlcr V Poitnolcl.» 27.NV. Äürkr» 2«.n» ^iükenlool« Oaomandank V8V.VV. ^rtaall »ahn 77«i,k»>. Lonibar»en 172,0». ,Zk«t. Part«. ProduNrnmarll. Wr«l>» »er gclnuar 22,2,., per :!>«»«. Uu„u«1 2>,!N>. >»«>>a Mhöl per ,Ze»ruar 1l,7.'>, per Mai-Uugusl 2»,2S, »eh. Spirltuv per Zcdlllar 122-! per ^eplemdcr-Lczcmbcl Irv.LS, ruhig. »mftrrham. Praduklen-Ber«», Wege» per P!ai. 182, per 2»a« lvv, Sloaacn per Milr» I<2. per 22a> >2«, per Oktober >2«,. Laad«». Produkten-Bericht. 22e«jen und Mehl träge. Utdriaeg sei«, adcr ruhig Wetter: .«aller. OertlichtS and Sächsisches. Se. lRajcstät der König hat genehmig!, das: der Bahn bossinspeltor 2- Klasse Lotzr in Groäitz die von Sr. Majestät dem Kaffer von Oesterreich ihm verliehene, ans Auloh Allerhöchst seines lDjährigen Regiernngsinbisäuins gestislcle Eiinncmngs. Medaille und der Hosopernsängcr Luss-Gietzen dir von Königl Hoheit dein G«ohHerzog von Luzrmbiirg. Herzog von Nassau, ihm verliehene goldene Medaille für Kunst und Wissen schaft annehnien und tragen. — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg zeichnete aeslcm Mittag das Atelier Tcich-Hansstaengl'S, Pragerstratze, mit seinem Besuche zwecks einer vhologrnvhischcii Ausnahme ans. — Se. Königs. Hoheit P ri» z Georg besuchte gestern die Ausstellung der Münchener 21cr »n Emst Amold'S Kunstsalo» Wilsdruffemrastc 1, 1. gestrigen Königl. Tafel war Se. Durchlaucht der von Eurland mit Einladung ausgezeichnet Prinz worden. Zur Biro n Wien. Der Pionier-Oberst Schmerch nnterbrcilete der östcrrcich'Niigarischcn Negierung ein Kanalproiekt bclr. eine Ver bindung zwischen der Donau und dem adriatischen Meer. Das Projett toll im Verein mit dem Dvnnn-Odet Kanal die Ostsee mit dein adriatischen Meer verbinden. Man glaubt, das; dasselbe angelwminen werde. Pest. Der DircktionSratb der ungarischen Kreditbank be- schlos;. der am 20. März stattsiiidcnden Generalversammlung eine Dividende von 18 Gulden vorzuschlagen. Paris. Nachdem der Sekretär der chinesischen Gesandtschaft dcir ersten Attache ermordet und sich daraus selbst gctödtet halte, sprang gestern der zweite Attache in die Seine, um sich zu er tränken. Er wurde indes; gerettet und nach der Gesandtschaft gebracht. Pari s Drei Räthe taffen gegenwärtig eine Abschrift der von der Knminalkammcr zu den UiitersnchiiiigSakte» genommenen Schriftstücke und Verhöre Herstellen. Nach Beendigung dieser 'Arbeit wird die Drucklegung in der nationalen Druckerei so rasch wie »wglich crsolgeir, um unter die Mitglieder des Kaffa- ticmshoss vertheilt werden zu können, sobald der Senat den Gesetzentwurf betr. das RevisionSversahrci, gcnebmigt haben wird. Im Justizministerium hofft man, dag die cndgiltigc Entscheidung von dein Kassatioirshos und sämmtlichcn vereinigten Kammcm vor Ostern gefällt werden könne. Rom Der Ackcrbnummister Frotis hat wegen der gestrigen Ablehnung des Gesetzentwurfs über Getreidekaffen und über land- wirthschaftftche Kassen durch den Senat dmi König sein Entlaffnngs- gcUtth überreicht, welches indek nicht bewilligt wurde. London. Nach einer Meldung aus St. Michael «Azoren) vom heutigen Tage sind die Mannschaften und Passagiere der „Bulgaria". welche von dem Tompscr „Weehawkcn" ausgenommen wurden, gestern Mittag dort gelandet. Von der „Bulgana" wurde berichtet, das; sich die Lodnng des Dampfers verschoben habe, so das; das Schiff aus der Seite lag. Ein Tlicil der Ladung wurde über Bord geworfen, 150 Pferde ginge» verloren. Ein Boot mit 5 Monn wurde in See getrieben. Der Dampfer „Weehawkcn" ivartetc bis zum ff. Februar Mittags, konnte ,edvch von der „Bul garin" nichts sehen. Bo mbar,. I» den Süd-Kolar-Goldfeldern hat das Auf treten der Pest zu einer Panik 'Anlaß gegeben. 2500 Kuli sind entslohcn. Bisher waren ffO Fälle von Erkrankungen durch Pest zu verzeichnen, voir denen 45 einen tvdtlichcn Ausgang hatten. Die heutige Berliner Börse verkehrte in rcscrvirter Haftung. Die Tendenz war 'Anfangs namentlich aus die matten tstimmiiiigSberichte aus Wie» sehr schwach. ES zeigte sich Rcali- sationsluft. namentlich ain Markt für internationale Werthc. Im weiteren Verlauf trat ans Gerüchte über eine Herabsetzung des Diskontsatzes und über Erhöhung der Kohlenpreise eine merkliche Erholung ein. Die Kurse konnten sich grötztentheilü über den gestrigen Schluß stellen. Non Bankaktien waren namentlich die Aktien der Deutschen Bank beachtet aus die regeren Umsätze in den neuen heimischen Staatsanleihen ; ferner waren Kommanditcmtheile »nd Dresdner Bank gut behauptet, daqcgcn Krcditoktien an- gcbotcn. Von Effenbahnakticn Dortmund-Gronauer, ferner ameri- tanffchc Werthc höher: von Schweizerbahnen Gotthardbahn fest und angcbvtcn. Montanatticn lagen sehr still, die Kurse waren bcbauvtct. besonders Bvchumer und Harpencr höher. Fremde Reiften eher matt, namentlich Spanier, Italiener und Türken an- acboten. Heimische Fonds fest. Privatdiskvnt 3°/« Prozent. Ter Markt sür Loco- Spiritus hatte aus ante Kauflust recht teste Haftung. Es wurde bezahlt für 70er 30,6 Mark oder ffO P' mehr Termine in Deckungen und Neukäusen begehrt und 60 Psg. höher, eine Steigerung, die seit langer Zeit nicht zu ver zeichnen gewesen ist. Die Tendenz am Getreide-Markte war fest und zwar aus gute Nachfrage nach Brot-Getreide und Zurück- 1,alten des Angebots. Matte Tendcnzberichte von 'Nordamerika blieben unbeachtet. Weizen und Roggen ungefähr wie gestern. 'Aach privaten Ermitteluilgcn wurde bezahlt für Weizen 159.75 bis 1v.'. Roggen Uff,50 bis 147,25 effektive Miliesemvg. Nack Er- krafe Hotel laucht Prinz Biwn t> o i, Eurl a n d daselbst ab'gesliegc» — Die diesjährigen Karn ev als fcstl ich l e i t cn am Königl. Hofe wurden vorgestern Abend mit einem große» Hofball beschlossen. Dieses Ballfcst vereinigte nochmals eine Gesellschaft von 8i>> Personen und »abm bereits mn 8 Ulir seinen Anfang. Ncbcii beiden Königs. Maiestätcn wobnten Ihre Königs. Hoheiten der Prinz Georg, der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg und der Prinz Albert, sowie Se. Durchlaucht der Fürst Reich i- L. dem Balle bei. An der Spitze der Hofgesell schaft. die sich Non >28 llbr ab in den Paradcsälen des Königl. Rcsidciizschloffes versammelte, waren das di'ploniatiiche Korps mit den Herren Gesandten Gras Dönhoff, Freiherr v. Niethammer, Gras Liitzow und Baron Wränget, scriicr Sc. Durchlaucht der Prinz Biron von Eurland und die Herren Staatsininisler mit ihren Daincii erschiene» Unter den Fcftthei'lnehmeln befanden sich weiter die Generalität und die OssizictstorpS mit Damen, hohe Staatsbeamte, Damen und Herren der srcinden und ein heimischen Aristokratie, Vertreter der Kunst- und Wissenschaft :e. Den Gästen wurden bei der Antunst in der Galerie der 2- Etage durch eine Paradcwachc vom Königl. Gardereitcr-R'eaiincnt die militärischen Ehrenbezeugungen erwies«,. Nachdem Ihre Königs Majestäten und die Durchlanchtigstcn Priuzl. Herrschaften die Vor- stelii,„ge,, der neu angeincldeten Damen und zerren im Marmvr- cntgegengcnommen hatten, erschienen die Höchsten Herr schaften, umgeben von den Herren und Damen des Königl. großen Dienstes und der Prinzl. Hofstaaten, gegen Uhr in der Fest- versaiiuiiliing und hielten im großen Ballsaale etwa eine halbe Stunde Cercle. Hierauf wurde der Tanz eröffnet. An der Volonaiie nahmen Theil: Ihre Majestät die Königin mit Sr Durchlaucht dem Fürsten Rcnß, Se. Majestät der König mit Frei frau v. Niethammer, Se. Königs. Hoheit der Prinz Georg mit Frau Gräfin Lützow, Ihre Königs. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg mit dem König!. Prcuß. Gesandten Gras Dönhoff. Sc. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg mit Fron Minister Schling und Sc. Königl. Hoheit der Prinz Albert mit Frau Minister v. Rietz sch. Der Polonaise folgten die Rundtänzc. Leutnant v Schönberg-Rothschönbera vom Königl. Gardcreitcr- Regiinent tanzte hierbei vor. Die Hvsballnmsik wurde von der Kapelle des Königl. 2. Grenadicr-RegiineiitS Nr. 101 ansgestihrt. Um '/eil Uhr fand das Souper an Buffets im Ectparadc- und im Bankctsaatc. sowie in den beider» Spciiesälcn statt. Der Eck paradcsaal war mit dem Goldicrvice, die anderen Sale waren mit SilberservieeS und werthvollcn Porzellanen ansgcstatlct. Das Speiscblffsct der 'Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften umgab eine riesige, aus Palmen und duftendem Flieder, Maiglöckchen, Azalien, Orchideen. Hnacirfthe» und weißen und rosa Emnclien znsammengestclltc Blumen- und Pslnnzcinirnpve, in die prächtige Tasclprnnkstücke, als Basen, Becken, Greise und Pokale, sämintlich aus der Zeit des Königs 'August des Starken, ausgenommen waren. Gegenüber diesem Riesen-Arrangement befanden sich zu beiden Seite» des Eingangs im Eckparndeiaale große Gvldbnfsels mit den kostbarsten Meisterwerke» der asten Goldschinicdckniist meist ans dem lff. und 17. Icchrliundert. Die Konditoreibussets waren in de» Gvbelinziniincrn hinter der Reitschule ctablirt und standen den Gasten während des ganzen Festabends zur Verfügung. Der Tanz wurde auch während des Soupers fortgesetzt und endete mit Rücksicht ans den Beginn der Fastenzeit um 12 Uhr. Die Aller höchsten und Höchsten Herrschaften zogen sich bald daraus zurück. — Zn den Darlegungen des „DrcSdn. Journ." über die Vor gänge bei dem Löbtauer L a ,1 d s r i e d e » S b r n ch bemerkt die „Dtich. Tgsztg.": „Man wird nicht ninhin können, wenn man nicht ganz blind oder verblendet ist. diesen Sätzen volle Berechtigung zuzugestcben. Gerade die Art und Weise, wie die Sozialdemokratie das Urthcil behandelt, die viehischen Verbrecher entschuldigt und indirett zu neuen ähnlichen Verbrechen cr- muthigt hat. beweist, daß das Organ der sächsische» Regierung mit seinen Darlegungen den 'Nagel auf den Kopf getroffen hat. Wer den Bericht ruhig und vvrurthcilsloS liest, der wi'd die Strafe zwar streng, aber gerecht finden. Die Strafe soll nicht blvs Sühne- und BcsierunaSmittel, sondern auch Abschreckungs mittel sein. Wenn unsere Rechtsprechung sich aus diesen Strcif- zweck wieder mehr besinnt, so wollen wir uns darüber freue». Das Bedauerlichste an dem Prozesse ist, daß die unglücklichen Opfer der Verhetzung in s Zuchthaus wandern und nicht Dicicni- gen, tvelchc die eigentlichen Väter der Urfthaten waren. Ans der 'Anklagebank hätten die verruchten Hetzer sitzen müssen, die jene Gesinnung erzeugt und gestärkt haben, aus der die Ltrafthatcu entstanden sind. Ob diese gewerbsmäßigen.Hetzer nicht endlich ein Grauen ankvmnst vor der fürchterlichen Verantwortung, die sie tragen? Das Elend der Bestraften, das Wehe ihrer Weiber und Kinder fällt aus sic." — Die „B. N. N." veröffentlichen den Artikel des Dresdner NcgiernngSblattcS unter der Ucbcrschrift „huousqns tavcksm!" und schreiben dazu: „Mit diesen denkbar schwersten Ausschreitungen, wie sic in Löbtau vorgctommcn sind, stehen wir ja eigentlich schon mitten drin im sozialdemokratischen Schreckens-Regiment, das mit Mord und Todtschlag gegen alle Die wüthet, die die von ihm gepredigte Arbeitersolidarität nicht anerkennen wollen. In Wahrheit die Herrschaft gewissenloser Hetzer, die hinterher, wenn die Verbrechen vollbracht sind, mit einem Raffinement sonder Gleichen nicht sich selbst, sondern der bürgerlichen Gesellschaft die Schuld bcimesfcir. Bei der Ermord ung der Kaiserin Elisabeth gerade so wie letzt bei dem Löbtauer Mordversuch. ES ist immer dasselbe Snstem! Abgesehen von der hier begangenen schlimmste» Vergewaltigung Arbeitswilliger, abgesehen von bestialischen Thütlichkeitcn, die sich säst bis zum vorbedachten Todtschlag steigern und deren Urheber immer und immer wieder zu den, hcrlbtodten Osffer zurückkchrcn. abgesehen von den zilstimmenoen Zurufen der aufgeregten Menge, arrs deren Reihen der Arbeiter Wobst dem Verbrechen seine Fäuste leiht, kommt hinterher nicht nur das Ecntralorgan der Sozialdemolratic. Stande ist. einem Ausbruch des bis zum Wahnsinn ousgeitachellen Klassciihasses vorzubciigen. und die staatlichen Machtmittel sich it,r iwwachscn erweisen." — Die „Tägl. 'Rundschau", die das hohe «Ltrasiiiaß völlig verständlich findet, wendet sich gegen die im „Dresdner Journ." gegebene Begründung des Ausjchlusscs der Oefsent lrchleit: „Mit dieser 'Auffassung könne,, wir uns nickst befreunden: sic steht im Widerspruch »nt den Erwäg ungen, die zur Emstihrung der Ocssciltlichkelt als Regel bei slms- gcrichtlichen Verhandlungen geführt haben Gerade bei Verhand lungen über Strastbcrten mit politischem Beigeschmack mnk dem Publikum die Möglichkeit bewahrt bleiben, sich ein eigenes ilrtheil über die Gerechtigtcst des gerichtlichen Verfahrens zu bilden. Ter Gefahr etwaiger 'Ausschreitungen des Publikums und de, Beem- slussung der Zeugen hätte durch den Präsidenten recht Wahl ge steuert werde» können: Machtmittel hierfür stehe» ihm geniigeig» zur Verfügung. Insbesondere ist die 'Ausschließung der Presse nicht zu rechtfertigen." — Die „Köln. Ztg." bleibt ebenfalls bei der Ansicht, daß mit dem Ausschluß der Oefscnftichkert ein schwerer Fehler begangen worden ist. „Die amtlichc Veröffentlichung Kat nicht die Polle Beweiskraft einer öffeiUlichen Verhandlung und wird die Sozialdemokraten nicht hindern, den Fall wciicr in itnrm Interesie anszubentc». Wir betrachten übrigens die lange Aus- cinairdcrsetzung des Dresdner Blattes als ein ihaffächlichcs Zu geständnis;, daß ma» mit dem AuSichluffc der Ocstenttickstest emcn Fehler begangen hat, der sich hoffentlich nicht wiederholen wird. So weit sind wir in Deutschland noch nicht, daß wir aus Furcht vor den Sozialdemokraten unsere Rechtsprechung zu verberacn brauchten." — Der Entwurf einer neuen Gew erbe st euer» rdnung Air die St >1 dt Dresden ist aus den Händen des RalhcZ an die Mitglieder des für die Angelegenheit eingesetzten gcmischle«, Soilderaiisscknlsscs gelangt. Der jetzige Entwurf hat verschiedene intcressansr Vorstädten durchlaufe», in denen er mchrsachcn Wand lungen ansgcsetzt gewesen ist Zunächst hatte im Jahre >897 das Stadtstciicraiiit A in einer Vorlage eine besondere Besteuerung wird ihr ui über den, Proskriptionsliste. Richter und Ges« künftige Evcntualltäten bekannt gicbt. t gelingen — die rothe Fahne flatterte deutlich genug chauplatz. Zu dem Allen gesellt sich dann noch die mittelst deren der „Vorwärts" die Namen der chwvrenen des ,,Bürgerlichen Kriegsgerichts" für lugten bekannt grebt. Wir sehen als unbetheiligte .rvßkapitalislischcr Vereinigungen aus dem Gebiete des Klcüü »indels in Verbindung mit einer solche» der Zweiggeschäfte^ vor- geschlagcn. Der Sonderausschuß «5 Rathsmitaliedcr und 5 Stadt verordnete) entschied sich jedoch nur zu Gunsten der Besteuerung der Zweiggeschäfte und fand hrcrsür die Mehrheit des Rothes. In der so veränderten Form wies der Entwurf folgende Gniud- ,üge ans: „Besteuerung aller Zweiggeschäfte, in denen Äaurcu in Einzelnen verlaust oder Bestellungen aus Wciaren angenommen werden. Für jedes Zweiggeschäft ein besonderer Stcnmätz. Höbe der Steuer > .- Prozent vom Jahresumsatz bei nur einem Zwrig- zeschäst neben dem Hauptgeschäft. 2 Prozent vom Ialiwsiimiatz ei mehreren Zweiggeschäften. 'Als Zweiggeschäft gilt nicht eine einzelne Verkaufsstelle einer innerhalb oder »nszeftnilb der Sind! «telegenen Erzciiannasstellc: ferner nicht «sine einzelne Versausssietw eines Engrosgetchästcs." Die Stadtverordneten spalteten wh gegenüber der Vorlage. Während eine Minderheit sich «imiidioiz- stch sür die Fassung des RathcS erklärte, wollte die Mehrheit den lichen Zugriff »übt blos aus die Zweiggeschäfte oeschränli. rn ans den Großoetailbandes überhaupt ausgedebnt wissen. Die 'Abänderungsvorschläge der Mehrheit wurden annem'mmen Darnach sollte die Steuer bei 200,000 Ml. Jahresumsatz entsetze» und bis zu .'MhOM Mt. Umsatz ''2 Prozent von letzteren,, van über 500,000 Mt. bis zu l Million Bit s Prozent, über 1 Million Mk. Umsatz 2 Prozent vom Umsätze betragen. Steuerfrei iollle insbesondere die Bcrmitlelung des Bezuges von ihrer Nanu muh ausschließlich sür den Gewerbebetrieb des Abnclnners bestimmten Waaren bleiben. Gleichzeitig mit diesem Beschlüsse der Ltabl- vewrdneten ging dem Rathe eine 'Niederschrift des Herrn Ober bürgcrmeisterS zu. in der im Wesentlichen cinpsvlstcn wurde, nicht blos den Handel mit bestimmten, einzelnen Waarcngaltmigen. sondern den gesammteu Delailbandel zu besteuern, die Stcueriätze wesentlich zu erniedrigen und die Zstenerstassel slenertechnisch zweck mäßiger auszubildc», übrigens aber auch das wirkliche reine Ein kommen anS dem Gewerbebetriebe, wie es zur städtischen u»ü Stnats-Eintonmicnsteucr veranlagt ist. nicht gänzlich außer Be tracht zu lassen, nach Befinden auch den MicthzinS der Geschäfts räume bei der Steuerveranlagung mit zu berücksichtigen. Ans Grund der genannlen beiden Unterlagen «Mehrheits beschluß der Stadtverordneten und Niederschrift des Herrn Oberlnirgermeisters) beauftragte nnninchr der Ratl, das Stad! steiiera»» A mit der Ausarbeitung einer neuen Vorlage, die jetzt in Gestalt des in Rede stehenden EnNvurss dem Svndcrausichusse Vvrlicgt. Der diesmalige Entwurf hält sich im Gegensatz zu der oben erwähnten ersten Nathsvorlagc aus der Grundlage einer all gemeinen Umsatzsteuer, also nicht blos der Zweürgcschästssteue«. «cdoch mit der Tendenz, in der Belastung nickst so hoch zu gehen, daß sie nickt thcils aus andere nhertragc» werden könnte, thcils als erträgliche, die Konkurreiizsähigteit nicht wesentlich heein- stnssende Erhöhung der Geschäftsspesen empfunden winde Hierin tritt er den Beschlüssen der Stadtverordneten bei Dagegen weicht er von diesen ab iiaineistlich durch die von dem Herrn Obeibürgi.«- ineiste, cmpsohlcne WiederauSdelmung der Bestimmung aus de» Handel mit Waaren leder 'Art außer Geld und Grundstücken die Stadtverordneten wollten die Besteuerung beschränkt wissen ans den Gwßdctailhandel mit Lebens- und Gminßmifteln, Bckleidungs- artikel» oder anderen sür den wstthschastlichcir Bedarf bestimmten Gegenständen), sowie durch besondere stärkere Besteuerung der Des Weiteren ist eine Herabsetzung und größere ,e entsprechend den Vorschlirge» des Herrn Oberbürgermeisters neu eingesügt worden- Im Einzelnen ist licrvorzrchcben die verschiedene Festsetzung der Umsatzgrenze, bei welcher die Besteuerung cinsetzt. Während sür die sonstigen Geschäfte die von den Stadtverordneten vvrgeschlagcne untere Grenze von 200.000 Marl Umsatz beibehaltcn worden ist, ist sür die Zweiggeschäfte eine Grenze von 10,Ei Marl Mindestttmicitz, angenommen worden, abweichend von der früheren Rathsvorlage, »ach welcher olle Zweiggeschäfte zur Steuer hcrangezogen werden sollten. — Gegenwärtig sind an verschiedenen Stellen in derKönig b Hosoper Phonographen aufgestellt, deren Schollsänger nach der Bühne zu geruhtet sind. Die bisher arrgesleüten Versuche mit diesen phonographischen Apparaten haben so gute Resultate ,»zeitigt, daß man an den betreffenden AbhörungSstcllcn Orchcstn. Solostimmen und Chor sehr deutlich hört und der Gcsamm!- eindrnck der einzelnen Aufführungen vollständig «gewahrt bleibt. Gestützt aus diese Erfahrungen sollen in nächster Zeit derartige Phonograph«,che Leitungen sowohl nach dem Könrgl. Rendenz- schloß als «ruch nach der Königs. Villa in Strehlen gelegt werden, nin so den Moicstätcn die Ergvklichkeit zu biete», den Genuß d-w Lpern-Auffülstungen von ihren Appartements aus zu ermögtichcn. — Begünstigt durch die anhaltend milde Witterung wird drc Süchsisch - Bö h m i sch c - L u m v s s ch i f s s» hrts - Gcscll s «hast, wie bereits «gemeldet worden ist, die Fahrten der oberen Strecke nd Sonntag den 19. d. M. bis Leitmcritz, also aus die ganze Linie, ausdchnen. — Aus der unteren Tour. Dresden- Meißen—Riesa—Mühlberg, wird dagegen der Betrieb bereits tom- menden Sonnabend den 18. d. M- eröffnet. — Der neue Fahrplan weist, der Jahreszeit migemcffcn, reichliche Verbindungen aui- Bei hin und wieder noch vorkomnrenden rauhen Tagen dreien gut geheizte und vcntrlirte Kajüten angenehmen 'Auscrrthalt an Bord der Dampfer, deren Restaurationen rn jeder Hinsicht sür beste und billigste Bewirthung der Passagiere sorgen. — Auf den Frochtvcc- kehr. welcher sich bekanntlich durch seine unerreichte Schnclliglcit und bcguemc Abfertigung auszcichnct, wird nach wie vor ganz besondere 'Arrftrrcrkscrmkerk gerichtet. — Nachdem Sc. Maicstät der König am 13. Avril, dem äOiährigen Gedenktage der Kämpfe bei Düppel, eine Huldigung der Schleswig-Holstcinschcn Veteranen entgcgcu- zunehmcn zugesagt hat, ist das Programm für die Fcstlichtcitcn von der Königs. Sachs. Vereinigung Schlcswig-volstcrnsche, Veteranen von 1849 in Dresden festgesetzt worden. Aus allen Theilcn Sachsens und Deutschlands, ia selbst aus Wien sind Meldungen zur Theiluahme eingcaangen. Anker diesen 718 Kampf genossen haben sich aber auch noch über 200 derjenigen Veteranen angemeldet, welche im heißen Straßcnkampse bei der Revolution in Dresden ihr Leben auf's Spiel setzten. Deren Zahl wird sich wesentlich vermehren, sobald in weiteren Kreisen bekannt wird, daß sich diese Kameraden am Feste wie an der Huldigung deHeiligcn können. Eingeleitet wird die Feier bereits am Vortage mit einem Nachmittags 4 Uhr in der Frauenkirche stattfindenden feierlichen Zweiggeschäfte. Des Weiter Gliederung der Steuersätze um wzwwemoncme tn Deutsch ihrerseits die ersten Versuche zu sr . Noch ist cs Zeit, der katilinanschen Bcwe« ^ und nicht weiter'' zuzurufen. so lange menschliche Macht noch genug, zlm olchem Beginnen zu wagen. ein „Bis hierhc noch u Dar Gottesdienst, bei welchem Herr Pastor Göhler die Fcstprcdigl lt - - halten wud. Zu diesem Kirchgänge versammelt mau sich vorher st, den „Drei Raben". An, Siegcsdcnknial wird zur Ehrung der gefallenen Kameraden von 1870,71 ein Lorbeerkranz niedcrgeleat. Mutationen, sämmtlicher hiesiger Militärvcreine werden mit ihren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder