Dresdner Nachrichten : 17.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189903175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-17
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- Dresdner Nachrichten : 17.03.1899
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G«,«g»»eb»»r d-r« W »«, »«,«»«« von «»I»«»l,m,,ea für dli nächlik Niimm» cz<olat In der .<'auv>aesckä,l>-slcllc. MazleMc», u. l , den Nebenan,ladmcüelleu v. Bonn, n bis L Mir Nachm SonMaaS nur Marienm. ssv. U-'/,I UbrMtltais. Aureiaentarif. Silben» ßrivat- .unterm nur aeaen Borausbembluna. Rxleablätterwerd. m.ioM. berechnet. Kur Rückgabe einaelandter Schrilt- imcke keine Verbindlichkeit. Sernlvrechanlchlub: A«,t I U-. » u. Nr- »OS«, rie Dresdner Nachrickucn erlchelneu täglich Morgens. 44. Jahrgang. ckalins S»i»U«r, Itirileli. V»Ustr. IS cmpüvdlt io Luc>nrrül:' kllserae 1»«1«» uuä IIev«Iv, Uso»-, Künden- mM Telear.-Adressr: "Aachrtchten, Dresden. V. »-r.» VaUkoiiullsostor, sslbst.- tlllltizsr Lvransedloser IdürsedUvsser. 80,000 St. ü» Osdrsaeü. kroopoets ^rutis ».tranva. Lurt U«l»i»,1m,, Lbaigl. SSab«. llseliswrsüt, L<urtIIr«ien»rr., LcU« Äs^Me. ^,nupe»ob»»r U, die. IN»I »s -r vi» »,Li»«dVNl»vL>>>«r^ ^ >Vo1liIiuiit!Iuufii wit ?rodior8tuü»vii > voo v. Sr«m»vr«1ra88e 12, nncveit ckvs kirnLiseben klabres «mpüsdlt »Is Spscislilst ilms vor?,üglie>>vo Lltkood»«- 74 !No-»eI- und «»tlivel»«. K Vostv8 H8od- v. Lr- 1rl8odui!88ßvrrLiiIr, «rprvdt dvi Unat«», ll»r»Iir»v^. delt«», >l»xea- M»»ooli»t»rrd. llkllMie» «LNOkil t» Sivsnbübt Sausrdrmu». lür f.'iü8!>s uack icloiue Kinder, K 35 I'tz. und 30 kkß-. D HV»>rilll»lllvi l für ILrvruelü-euo, 5V ktg. R kür Lrcvaeüi-vns u. Kinder roll exakter IVirlcnnx, LIK. 2 u 1,50. K 1 "-KWSL- LMi!l>>KIliIIrÄTk«WliI» § L. VE. kisuklkitvn eleZaut gsmiertsf vsmenllüte ill joäi r unä LlockvLtuäiou tu Lvl'Iiu uuä V»NL8. "I ^,v. ReZ6luiii88i§o 010880 ^.usavulil F01'80ll1i<?1l0 luu^üllso iu luuulU'üütou. Hai^liliiui^ti'. 34. o?« i^chr Lnisgsf' Militärvorlage. Hvfnachrichtcn, Landtagswahlcn, Schnlverein, GcsiügelauSstcllnng, Gcrichis- »v» Fprvurv.Verhandlungen. „Die Hugenotten". Lamenguartett, Harsencvneert. «»SI »reit«,. 17. Mär; 1800. In der wöchentlich drei Mal, an jedem Sonntag, Diens tag und Donnerstag, erscheinenden belletristische» Beilage» in welcher die besten Erzählungen und Nomane deutscher und ausländischer Schriftsteller zum Abdruck gelangen, wird Sonntag, den 19. Mürz mit dem Abdruck des Romans „Ain Alrinde -er Leute" von Luise Glas» begonnen. Im Laufe des beginnenden 2. Quartals folgt der Roman: „Weibliche Waffen" von Conrad Telmann. Endlich sei erwähnt, daß zu Beginn des neuen Vierteljahres einige Novellctten und kleine Erzählungen von dcrKönigl. Preuff. -Hoffchau'bielcrin Buna fiaverland zum Abdruck gelangen. title küi «Iss 2. Vterteljalil neu I»1»2u1reten«Ieu iboanentea, nelelie «Ile Sevtvllunz; «1v« 41»onne- uient» derelt« jel^t bei «1er naterreielluete» ve- «eliärtssteUe arler einer iler IniinIime^teNen voi - ueluneu, eilinllen «Ile „vieuilner >la«l»r1el»ten" vom IV. Illär» »n xenkl« Lnsee^tellt. Bezugsvreis von S Mark 50 Pf. pro Bierteljabr in Dresden und den Vororten Blasewit?» Plauen und Löbtau cinschlicsrlich Bringerlobn und L Ältart 75 Ps. virrtcljäbrlich beim Bezüge durch die Postanstalten, bei denen möglichst bis znm 25. März Bestellungen zu erfolgen habe». Die am 1- April neu Iiiuzulreleudeu Postabouueuten erhalten die bereit? im Druck erghieuenen Romauabdriicke nach Einsendung der Postauittung gratis »achgclieserl. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Marien straffe »8. Aimbüiksltllt« siir ZüMte m) AdoülMükiii^ Grvffe Klostergasse 5, Johannes Paßler. Äonigsbrückersrraffe ttS, Frih Eubers i Ecke Pillnitzer- und Blbrechtstraffc, Aibcrt Kanl: Lachsen-Bllce 10, Erdmann Hindorf: Schäserstraffe «5, Eustav Segler: Ublandstraffe 17, Otto Bischofs: Zöllnerftraffe 12, Ecke Strieicuerstraßr, Ma; Roll: Merseburgerstraffe 2» Otto Pilz. In »Ia8«n11/.: Toltewifferstraffe 2» .Heim. Oriebling. In lEüdtsu: Wilsdruffcrstraffc -1, E. A. Gvize: Dresdncrstraffe 1, Mar Jcsch: Neisewii'-erstraffc 31, Arthur Schmidt. In k»Iaava: 5rirchstrasic > und Oiciicwitierstr. 2 «5 "Arthur MätthacS. Militärvorlagk. In der eiitscheidcuden Sihuug deS Reichstags, in der gestern die Militärvorlage zur dritten Lesung stand, bat der Reichskanzler Inrst zu Hohenlohe folgende Erklärung abgegeben: „Die Verbündeten Regierungen stimmen dem heutigen "Anträge Lieber auf Wieder herstellung des Kominissionsbcschlusses betreffend die Friedeus- bräsenzstärle zu, unter dem "Vorbehalt, daß die Regierungen, gemäß der in der "Resolution Lieber ausgesprochenen Bereitwilligkeit des Reichstags, vor Beendigung der fcslgeschtcn Frist neue Anträge cinbringen". Tie Regierung hat sich also dein Eenirum auf Gnade unö Ungnade ergeben. An dieser Thatsache ist nicht zu rütteln und zu deuteln, und ebenso wenig ist auch daran zu zweifeln, daß die öffentliche nationale Meinung im Reiche, soweit sie sich ein selbst ständiges Urthcil bewahrt hat, ein solches Endergebniß des „Kampfes" nicht dlos mit tiefem Bedauern, sondern mit unver hohlener Mißbilligung aufnehmen wird. Das mixtum compositum, daS das Centrum als „Friedensresolution" in letzter Stunde auf de» Tisch des Hauses niedergelegt hatte, spricht die Bereitwilligkeit aus, wenn sich bei der Ausführung des gegenwärtigen Gesetzes die nachweisbare Unmöglichkeit crgiebt, mit der Ariedenspräscnzslärke von 495.200 Mann die zweijährige Dienstzeit bei den Fußtrnppe» aufrecht zu erhalten, alsdann auch noch Ini Laufe der Geltungs dauer des 8 3 (Friedenspräsenzstärke) in erneute gesetzgeberische Erwägungen über die Bemessung der Friedenspräsenzstärke mit den Regierungen einzutreten. Ferner beantragt das Centrum, den 8 2 nach den Kommissionsbeschlüssen und den 8 3 nach der Regierungsvorlage wieder herzustellen, in 8 3 als Absatz 2 cmzufügen, daß ln den 482 Eskadrons diejenigen Formationen ein begriffen sind, die zur Erhaltung und Weiterbildung der Jäger zu Pferde erforderlich sind. Z 4 ist nach den Kommlssionsbcschlüsscir Nieder herznstellen. Der Resolution 3 wurde folgende Fassung gegeben: „Den "Reichskanzler zu ersuchen, er wolle in den Etat die Mittel einstellen, um an Stelle der Mannschaften, die zur Zeit bei den Bcklcidnngsämtem gegen Prämie beschäftigt sind, bürgerliche Handwerker gegen Lohn zu beschäftigen und ferner solchen In- fantericmaimschaftcn, die freiwillig das dritte Jahr oder die Hälfte desselben im aktiven Dienst verbleiben, Prämien dez. höhere Lohne gewähren zu können". Der wesentliche Theil dieser famosen "Reso lution ist in dem ersten Satze enthalten, auf den die Ertlärung des Reichskanzlers Bezug nimmt. Es bleibt darnach Alles bei dem maßgeblichen Willen des CciitrumS, und Herr Lr. Lieber als "ReichSautvkrat wird die hohe Gnade haben, »ach einigen Jährlein in erneute „Erwägungen" darüber eiuzutreten, ob den Regierungen die dieses Mal in despotischer Laune verweigerten 70i)0 Mann ein anderes Mal in einer entgegengesetzten Laune zn ge währen seien. Berpslichtct haben sich dadurch Herr Tr. Lieber und seine Gefolgschaft rein zu gar nichts. Im entscheidenden "Augenblick können sic immer wieder ans ihren diesmaligen Stand punkt zurückkoinmen, wenn in Folge nicht genügender Be willigung von Jesuiten die „Erwägungen" ungünstig ausfallcn, und die Lage der Negierung wird dann um nichts gebessert sein. Ans eine solche Lcmüthignug sind die leitenden Stellen in Berlin eingegangen! In der Thal, dem aufrichtigen Patrioten muß eine schwere wilde Angst an's Herz fahren, wenn er sich das hohnlachendc geschwollene Machtbewußtsein vorstellt, das nunmehr in den Reihen des UltramvntamSmnS aufkeimcn wird. Um so mehr heißt cs jetzt Farbe bekennen auf Seiten aller wahrhaft nationalen Elemente, die vor lauter Taktik und Opportunität noch nicht den Glauben an jenes Etwas verloren haben, das hoch und unerschütterlich über allen kleinlichen Eintagserwägungen steht: den Glauben an die unverfälschte Kraft und Reinheit unserer nationalen Imponderabilien, zu denen in erster Linie der dentsch- prvleslantische Charakter des Irenen Reiches gehört. Dieser aber wird in direkte Mitleidenschaft gezogen, wenn man dein römischen Uliranwiitanisiiins gestattet, mit Hilfe seiner jesuitischen Partei- Politik ein kaudinisches Joch im Deutschen "Reiche auszurichten, durch das "Regierung und Bolksllerlretung hrndurchgehen müssen zur größeren Ehre des Herrn Dr. Lieber und seiner Gejiunnngs- genossen. Wenn cs erst cinmal so wert gekommen ist, daß das Ccntrnm sich ungestraft als Obcr>chiedSrichter über unsere nationale Wehrkraft auffpiclen darf, dann ist gar nicht »bzniehcn, wo der maßgebende Einstich des Ccntrums arffhören toll, dann wird das Eentrum einfach regierende Partei r>ans pllne. Einer solchen über alle ".'Ratzen unheilvollen Entwickelung muß mit allen Mitteln vorgebeugt werden. Wenn die "Regierung sich außer Stande glaubt, in diesem Kampfe die Führung zu übernehmen, so müssen die nationalen Parteien auf den Plan treten und den HeroldSrnf ertönen lassen. Sie werden dabei ini Geiste den treuen deutschen Ekkehard ans ihrer Seite haben, der selbst zu seinen Lebzeiten gegen römische Anmaßung das Schwert ziehen mußte und den nun, gerade a» seinem Bcffetznngstagc, ein so unerfreulicher Beweis von der wieder erstarkten Macht der römischen Parlci in seinem TvdeS- schlummer stört. Möge der große Geist unseres ersten Kanzlers wieder wach werden, möge der turur toutouieus über seine Jünger kommen, damit die Bah», die setzt betreten worden ist, nicht weiter beschriften wird im Interesse alles Dessen, was uns heilig ist! Natürlich werden »nir die „überlegenen" Geister kommen und mit einem un endlichen "Aufwand au Thomas Aguino'schcr Dialektik nach allen Regeln der Kunst beweisen, daß eigentlich gar lein Grund zur "Aufregung vorhanden ist, sondern daß Alles sich in schönster Ordnung befindet. Gründe sind wohlfeil wie Brombeeren, und so wird cs an ihnen auch nicht mangeln, wenn cS gilt zu zeigen, weshalb, warum und wieso man gc- uothigt war, das Gute zu nehmen, woher cs kam, und .Herrn Dr. Lieber die Fingerspitzen zu küssen. Der gute deutsche Patriot wird sich aber durch keinerlei Bertnschungs- und Bc- schönigiingsvcrsuche sein Urihcil über diesen Fall trüben lassen. Nachdem man bvn "Rcgicrungs wegen einmal A gesagt hatte, mußte man auch B sagen und gegen den Wille» des EerstrnmS das im staatlichen Interesse Gebotene und für recht und nothwendig Er kannte bis zum bitteren Ende durchführen, so oder so. Mit dem gegeutheiligeil, Verfahren, das nnbegreisticker Weise beliebt worden ist. wird niemals die staatliche Autorität und das nationale Interesse gegenüber dem UltramvntanisnmS aufrecht erhalten werden können. Ter 16. März ist kein Rnhmestag iu der parla mentarischen Geschichte des neuen Deutschen "Reiches. Daß er nicht zu eineni verhangnißvollen Wendepunkt in unserer inneren Politik überhaupt werde, das zu verhindern ist jetzt die hohe, heilige, oberste Pflicht aller wahrhaft nationalen und patriotischen Kräfte, die im Geiste des Fürsten Bismarck groß geworden und in Vertheidigung seines Erbes weder das geistige noch das reisige Schwert jemals aus der Hand zu legen gewillt sind. Kernschreib- und Kernsprech-Bertchte vom 16. März. Berlin. Reichstag. Auch heute zeigte der Reichstag dasselbe bewegte Bild wie vorgestern. Nach den "Nachrichten, die mehr oder minder offiziös gestern verbreitet worden waren, war bo» vornherein anzunehinen, daß auf gütlichem Wege die ganze Frage über die Forderung der Einstellung „euer Mannschaften ge lost werden würde. Am BundesrathStisch erscheinen Reichskanzler t»ürst Hohenlohe, die Staatssekretäre Gras Posaoowskh und v. Pod- biclski. ferner Kricgsmiiiister v. Gvßlcr und Minister v. d. "Recke. Das Haus ist namentlich im Centrum uno auf der Rechten wieder dicht besetzt. Tie Tribünen sind fast überfüllt. "Auf der Tages ordnung stehen zunächst Etatrcste ans der zweiten Lesung. Vom Etat des Reichsamts des Inner» waren verschiedene Besoldungs- titci für Bnrcaubeamtc nebst einer Reihe von Petitionen an die Kvmnliision zurnckvcrmiescn worden. Tie Kommission beantragt, die Titel unverändert zn bewilligen: das Haus beschließt darnack "Auch viel vom Postetat rückständige Bcsoldungstikcl werde» nach den Vorschlägen der Kommission genehmigt, wobei Staatssekretär v. Podbielsli seine schon bei der früheren Lesung abgegebene» E^ Uärnngen, namentlich betr. das "Ausrücken der Sekretäre, wieder- liolt. — Es folgt drc dritte Leimig der Milita rvorlage. Hierzu liegt der "Antrag Lieber vor, den Paragraph 2 best, die Friedenspräsenzstärke. welcher in zweiter Lesung ganz gefallen war. in der Fassung der Budgetkommiision wieder herzustellen, die Friedenspräsenzstärke aliv ans 105,500 Gemeine scstznsetzeii. Para graph .0, welcher von der Eintheilung der verschiedenen Truppen bestände handcli, soll in der Fassung der Regierruigsvorlage wieder hergcslcllt werden mit dem Zusätze: In den 182 Schwadronen lR, die Kavallerie sind diejenigen Formationen mit einbegriffen, welche zur Erhaltung und Weiterbildung der Spezialtruppe der Jäger zu Pferde «Meldereiter! erforderlich sind. Weiter beantragt "Aba ! Lieber, die dritte "Rcmlution der Konmffffrvn dahin zn vcrvoll^ ständigen, daß die Einstellung von Mitteln i» den Etat nuctä erfolgen soll, um statt der attimn Mannschaften Eivilpcrsvne» all«, Oetonvmir-Haiidwerler einznstellcn. Schließlich geht ein weiterer f "Antrag Lieber ans die "Annahme einer Rewlnfton -1, die Bereit, willigtest anszusprechen, wenn sich bei der Anssührung des gegen wärligen Gesetzes die nachweisliche Unmöglichkeit ergeben sollte, mit der Friedenspräsenzstärke von <105,5«)0 Gemeinen :e. die zweiiährigc! Dienstzeit bei den Fußtruppen aufrecht zu erhalten, a!S dann nöthige» ! falls auch noch im Lause der Geltungsdauer des Paragraphen 2 in erneute gesetzgeberische Erwägungen über Bemessung der! Friedenspräsenzstärke mit den verbündeten Regierungen crnzutreten. — Kriegsminislcr v. Gvßler: Tie Heringe Entscheidung solls den Heeresbesland ans 5 Jahre festlegen. Wenn sich die Parteien! einmal entschieden haben, wird keine Rede eines Kriegsministers etwas ändern, aber ich muß doch einige Worte lagen. In den! beiden RcisortS der Heeresverwaltung regt sich alle Tage etwas Neues und endlich bilden sich Kufftalloationsvunttc. Ich mm; anerkennen, daß in den Beschlüssen der Kommission Bewilligungen enthalten sind, welche große Fortschritte für die "Armee bedeuten. Es ist bei der Kavallerie cndffch der Bann gebrochen werden, der 30 Jahre >»ff ihr lag, cs sind Ncnsormativncu gcsihaffen worden Aber das Schicksal eines .Krieges hängt wesentlich davon ab. ob die Infanterie genügt, ob ihre "Ausbildung gesichert ist Eine Infanterie mit mir zweiiähriger Dienstzeit braucht einen starten Bestand älterer Mannschaften, denn sonst sinkt sie zn einer Rckrntenschnle herab. Die "Regierung hat deshalb stärkere Bataillone schaffen wollen, sie hat dieselben so stark machen wollen, daß die zweijährige Dienstzeit mit vollem Erfolg durchgesühu werden kann. Was gefordert worden ilt, hat sich in den minimal-' sten Grenzen gehalten. Einzelne Mitglieder der Kommission haben zwar Eimchräntnng der Abtvmniandirungen verlangt, aber dicw lowie die Erhöhung der FriedeiiSpräsenzsiffer müssen eben Hand m Hand mit einander gehen. Ich kann nur nochmals vom uiiO lärffchen Standpunkt befürworten: Nehmen Sic die Regierung. Vorlage wieder ans. Genehmigen Sie sie diesmal nicht, so müssen wir immer und iimner wieder kommen. — "Abg. Dr. Liebe: cEentr.): Unseren heutigen Antrag wurden wir nicht eingcbraitz: haben, wen» bisher das Wort „imannchmdar" gefallen wäre. Das ist aber nicht geschehen. Dieses und die drohende Gesiibr für daS Vaterland im Falle des Mißlingens hat in meiner Partei das Bewußtsein der Verantwortung gestärkt, welche sie onr sich nimmt, wenn sie ihrerseits die Verständigung ablehnte. Eine "Auslösung im gegenwärtigen "Angenbücke würde eine Zeit bndge:- toier Regierung über das Reich heransbeschworem Tie Resolution entspricht nur den Erklärungen, welche wir schon bei der zweiten Leimig abgegeben haben, namenttich daß wir später, wenn der "Nachweis der Nothwendigkeit erbracht worden ist, zn Nachbewillia nngen bereit sind, im Interesse der Erhaltung der zweijährigen Dienstzeit. Die Forderung der Heeresverwaltung, für die zwei jährige Dienstzeit noch eine Zeit der Probe zu erhalten, ist vom Eeiiftnm stets als berechtigt anerkannt worden, ebenso ist aber der Reichstag berechtigt, auch von der Heeresverwaltung eine Probe zn verlange», ob es nicht auch ohne die 7020 Mann geht. Es i't doch auch 1803 mit dem Abstriche von 10,000 Mann gegangen. warum also jetzt w stürmisch? Ich möchte doch da Vorschläge: die Verbündeten Regierungen und auch die andere» Parte: : möchten den von uns empsohlcncn Weg betreten. Es ist »ns na:: leicht geworden: ich weiß ja, was die Herren ans der linken Sei: : daraus machen werden. Aber ich glaube (nach links gewendet, daß auch Sie sehr froh sein werden, daß eS so gekommen ist. — Reichskanzler Fürst Hohenlohe: Ter Herr Kriegsminister hat heute nochmals den militärtechnischen "Nachweis geführt, dag die Ihrer Beschlußfassung nntcrhrcitcte Militärvorlage nur dann die im Interesse der Laiidesvertheidiguiig nothweudige Ausbildung unseres Heeres sichert, wenn sie in ihrem vollen Umfange zur Durchführung gelangt. Im Hinblick jedoch aus die mititäriiche Wichtigkeit, welche die von Ihrer Kommission in zweiter Lesung bewilligten Fonnationcn besitzt und in der Erwägung, dag de»n Durchführung eine Verzögerung nicht erleiden darf, haben sich die verbündeten Regierungen entschlossen, der Vorlage auch in der veränderten Form, wie sie aus dem henke eingebrachte» Antrag sich ergiebt, znznslimme». Diese Erklärung vermag ich indeß Namens der vecbüliveten "Regierungen nur unter dem Vorbehalt abzugebcn, schloffen sind, vor Beendigung der gelammten hohe Haus mit erneuten Anträgen heranzn links), welche die Durchführung der gegen wärtigen Vorlage in ihrem vollen Umfange sicher stellen. Aus der von Mitglirdem des Hoden Hauies beantragten Resolution <!. welche die gleiche Eventualität in Aussicht stellt und hoffentlich zur Annahme gelangen wird und nach den eben gehörten Erklär ungen des Herrn Dr. Lieber glauben die verbündeien Negierungen die feste Zuversicht schöpfen zu dürfen, daß ihre in der Vorlage gestellten Forderungen, wenn auch nicht zur Zeit, so doch noch rechtzeitig für die vorgeschlagene Organisation die Genehmigung des hohen Hauses finden werde». (Bravo! rechts und im Eentrum.! — Abg. v. Levetzow tkons.) erklärt, seine Freunde stimmten angesichts der Erklärung der Regierung und im Vertrauen auf die in der Resolution Lieber ausgedmrktc Zusage den Centrums- vorschlägcn zu. — Abg. v. Kardvrff (Nctchsp.) gicbt Namens daß dieselben Organisation an das treten (Hört! hört! t
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