Dresdner Nachrichten : 21.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-21
- Monat1899-07
- Jahr1899
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»e,«,»geb»»r ^ dm» bte U, ««»«»«» »»» »»»»«»>,IM»«, ft, die mckili« Nummer ertolat in der Laur«lic>ä>SItSsielle. Manenm' ». u. in tei, Nebenaimadmestellen v Bonn. 8 di« s Übr Stackim. Sonntaa» nur Raiieiilir. so v u-'/«r UbrMIllaü. An,eige«tarif. DikilpaltigkSnindikllelka sEilbew IS Pi.. Sinlmidigimac» aus derVnvat- «eiletzeilervNi. :Dovve>»i>e-»nIerm tzttim" iSmgelaiido « M. wrund- «>Ie iiir Mouiaoe oder »am yclltaaen »Pi,, iliir gamiliennaMrimlcn re.), de», so B>. — nurwd'riiae AuitrLie nur gegen BorauSbe.mkInna. BflegblSNerwer» m loDt. tneMnet. vür Rückgabe einaelandter Smnlt- lmcke keine Verbindlichkeit, yernlvrechanichluh: »wt I Nr. 1» ». Nv. «ns«. Die Dresdner NaMriMie» erichetnk» tailich Moraend. 44. Jahrgang. öllllos Vsntlvr, llr»il,», VsÜstr. IS 'ewsMtrlt in ^usrvLirl- ' '' «eren una ^üeveo- voä § Lrlegr.-Adreffe: Nachrichten, Dresden. I8SS" MmorLlvLssvr. Lk uatllrlicdo rwä künstliolio, sämmklielm Vsäs-lllzrsälsiulvft, K innerhalb äor 8t»ät kreis Lusonäunx, nach aus»ärt» ^ unter billigster Spsssllborookuung. Lpvriolls kroislistsu kiÄllcv. E L. »okapoUlvkv. vkKSei »U killM ^-uenm u sttusev, üsdvt ' «-üsrmoed vgmml».,e«a,.de. KsiNkLfltt i-KUflült, vkiSilSll.^ra""' -Veeliinu8ektt«eke SGMSllsedSrMv ikL» V.L.?stsvdLs z Iiitr Kildvr«, tUMMiImmIIinix. z Sv ILünIk»I»riivItei 8tii>«8« SV. Filiale äor „vl'SLliNLl' »Iselll'lelllkl'" emplieblt sieb rur L.nnakms von Illn«na1«a uvit iKd«nneinvnt« kirr obige Leitung. Rr. 20V. KMel: Sozialdemokratie in Frankreich. Hofnachrichten. Ausstellung. Maurerslrcik. Alpeuvcrcin Bogelwiesc. Genchtsverbandlungeii. Dresdner Kunslsalon. WSl8iLrnSr«»8tr. 1V 5 VraKvrstr.Att ^»nenstr.V Muthmaßliche Witterung: Heiter. Freitag, 21. Juli 1899. Die Sozialdemokratie in Frankreich. Wie die Sozialdemokraten in Deutschland, sind auch ihre Ge nossen in Frankreich bei voller Ucbcreinstimmung des revolutionären Endzieles ihrer Bestrebungen von jeher in taktischen Fragen un einig gewesen. Jenseits der Vogesen haben diese taktischen Meinungsverschiedenheiten meist eine solche Schärfe gehabt, daß dort eine einheitlich organisirte sozialrcvolutionäre Partei niemals bestanden hat. sondern die französischen Sozialdemokraten haben sich immer den Luxus geleistet, in verschiedene Gruppen und Jraktiönchcn zu zerfallen. Betrachtet man nun deren Programme, so begreift man nicht recht, daß die Umstürzler nicht Hand in Hand gehen und eine einzige große Partei bilden. Die Einen wie die Anderen wirthschaften mit denselben Schlagworten. Die po litische und ökonomische Vernichtung der kapitalistischen Bourgeoisie steht natürlich obenan. Dann kommt die Vergesellschaftung aller Produktionsmittel, und die Solidarität der Proletarier aller Länder bildet hier wie dort den Schluß der Glaubensartikel. Selbst unter der schärfsten Lupe lassen sich grundsätzliche Verschiedenheiten in der Auffassung der sozialen Probleme nicht fcststellen. Das Aus- cinandcrgehen der Sozialdemokraten in Frankreich, die sich nur von Fall zu Fall zu gemeinsamem Handeln zu vereinigen Pflege», beruht, abgesehen von untergeordneten Personalfragen, die zuweilen wohl auch eine Rolle spielen mögen, aus der verschiedenartigen Auffassung über die Taktik, die einzuschlagen ist. uni das Allen gemeinsame Ziel zu verfolgen. Die Einen sind Opportunisten des ilmstmzcs: sie stellen je nach den Umständen für eine gewisse Zeit ihre grnndsäßlichen revolutionären und kommunistischen Forderungen in den Hintergrund, um als Realpolitiker zunächst Das zu erreichen, was nach Lage der Verhältnisse wirklich erreichbar ist. Gewiß sind auch sic sür den gewaltjame» Umsturz der bestehenden staatlichen und wirthschaftlichcn Ordnungen: aber sie glauben diese» dadurch zu ermöglichen, daß sic sich zuerst in den Besitz der öffentlichen Gewalten sehen. Als ihre Hauptwnsfe hierzu soll ihnen der Stimmzettel dienen. Den Anderen erscheint diese Waffe zu sanft; sie hoffen und verlangen nichts von der gegenwärtigen Gesetz gebung. In ihren Augen sind die „Kammerrevolutionäre" unnütze Leute: die Zukunft gehört ihnen, den Straßenrcvolutionären. Nach ihrer Auffassung kann der Kommunismus niemals aus ver fassungsmäßigem Boden und durch politische Kombinationen ge fördert, geschweige denn begründet werden. Diese Intransigenten sind offener und ehrlicher, vielleicht aber deshalb weniger gefähr lich, als ihre opportunistischen Genossen. Der Eintritt zweier Sozialdemokraten in das Kabinet Waldeck- Noufscau hat diese taktischen Gegensätze von Neuem zum Ausdruck gebracht. Der eine Theil der Sozialdemokraten, unter Führung Guesde's nnd Vaillant's, will unter allen Umständen von der RegierungSfahigkeit. die die gegenwärtigen Machthaber dem revo lutionären Sozialismus zugestanden haben, nichts wissen. Sie verweigern dem Kabinet, in dem neben dem Sozialisten Millerand der ..Kommuneschlächter" Gallifet sitzt, die Hecresfolge. weil sie es sür einen schnöden Verrath an ihren revolutionären Interessen halte», zur Rettung der bürgerliche» Republik beizutragen. ..Es handelt sich darum", so heißt es in der Erklärung der Intransigenten, „mit einer angeblich sozialistischen Po litik zu brechen, die culs Kompromissen und Verirrungen besteht und die man seit allzu langer Zeit bestrebt war. an die Stelle der Klassen- und folglich revolutionären Politik des kämpfenden Proletariats und der sozialistischen Partei zu sehen. Der Widerspruch zwischen den beiden Arten Politik mußte unver meidlich früher oder später zum Vorschein kommen. Und durch den Eintritt eines Sozialisten in ein Ministerium Waldeck-Rousseau. Hand in Hand mit dem Kommuneschlächtcr, ist jener Widerspruch unter so ernsten und skandalösen Bedingungen an den Tag getreten, daß keine Verständigung mehr möglich war zwischen Denen, die die Ehre und die Interessen des Sozialismus kompromittirt haben, und Denen, welchen es obliegt, sie zu vertheidigen." Der sozial demokratische Führer Guesde ist ferner der Meinung, daß sich seine Partei nicht in die Dreyfus-Angelegenheit mischen dürfe. „Der Fall Dreyfus", erklärt er, „ist ein Gift, das unsere Gegner zer stören muß. Sehen wir mit verschränkten Armen zu, wie sie ein ander zerfleischen. Eine Wicht der Menschlichkeit haben wir hier nicht zu erfüllen. Dreyfus ist ein grausamer Feind, er ist ein Bourgeois. Sein Jammer hat mit dem Sozialismus nichts zu lch-ffen." Wenn dir Sozialdemokratie nicht so von Grund aus verjudet wäre, so würde es gewiß richtig sein, daß das Bekenntniß zum Sozialismus niemals eine Stellungnahme für oder gegen die Trevsiissache einschließen kann. Aber wer sich zu einem echten Sozialdemokraten erziehen lasten will, muß sich so trainiren lassen, daß er überall da. wo die Interessen der goldenen Internationale aus dem Spiele stehe», von Haus auS sür diese Partei ergreifen muß. Und so haben sich denn die hervorragenden sozialdemokrati schen Führer in Frankreich, insbesondere IauröS, von Anfang an sür die DreyfuS-Partrt mit einem Eifer engagirt, der wiederholt die begeisterte Anerkennung der Freunde des DreyfuS in und außerhalb Frankreichs gefunden hat. Daher war es vielleicht nicht« Luderes als eine Pflicht der Dankbarkeit für die Dienste, dir Jaurss und Genosten durch ihr« lebhafte Betheiltgung an der Maire' erwiesen haben, daß seht Einer von ihnen in das Ministe« rium berufen worden ist, um auf diese Weise die Solidarität der Jnterellen der goldenen nnd der rothcn Internationale zum Ausdruck zu bringen nnd nunmehr auch dieser einen Einfluß aus die Regier- ungsgcschäfte einzurüumcu. Die im semitischen Geiste dressirten Sozialdemokraten - allem Anschein nach ist cs die große Mehr heit — haben den Eintritt Millerand's in das Kabinet Waldeck- Rousseau als einen Triumph begrüßt, wie ihn die Umstürzler noch nirgends erlebt haben. Die Minderheit der Unversöhnlichen will davon nichts wissen; sie verlangen auf Grund ihrer sozialistischen Grundsätze absolute Neutralität gegenüber den Angelegenheiten, welche nur die Lebensinteressen der regierenden Bourgeoisie be rühren, und verschmähen irden Mitgenuß an der Macht, der ihnen von deren gegenwärtigen Inhabern geboten wird. Ob das konsequent und klug genannt werden muß. ist freilich eine andere Frage. Wenn die Intransigenten den Opportunisten vorwerfen, daß diese die Umsturzpolitik der Sozialdemokratie verrathen haben, deren Aufgabe es sei, die Gewalt nicht mit der Bourgeoisie zu theilcn, sondern ihr zu entreißen, so können die Angegriffenen daraus erwidern, daß Millcrand, als er ein Ministerportefeuille übernahm und seine Fraktion zu einem unentbehrlichen Bestand- theil der Regierungsmehrheit machte, damit keineswegs die sozial demokratische Politik ausgegebe», sondern sich und seine Partei in die Lage gesetzt hat, einer Bourgeois-Regierung ihre Bedingungen zu diktiren und sich einen Einfluß auf die Regierungsgeschäfte zu verschaffen, der wesentlich dazu beitragen kann, die Machtstellung der bürgerlichen Gesellschaft zu untergraben. Wenn die Gegner der opportunistischen Taktik grundsätzlich jede Anthcilnahme an der Macht, wie sie durch die bestehende Ordnung gegeben ist ver werfen. begehen sie insofern eine Inkonsequenz, als sie selbst — es befinden sich unter ihnen Deputirte, Generalrüthe und Gemeinde- räthe — es bisher ja nicht verschmäht haben, sich an den Wahlen zu bcthciligcn, die über die Gestaltung der Gesetzgebung und Ver waltung entscheiden. Eine größere Gefahr als von den fanatisch verbohrten HimmelSstürmcrn, die mit dem Kopf durch die Wand wollen, droht von Denen, die, ohne auch nur einen Augenblick das Endziel des vollständigen Umsturzes aus dem Auge zu ver lieren, dieses sicherer dadurch zu erreichen suchen, daß sic allmäh lich, Schritt sür Schritt, avanciren und Staat und Gesellschaft mehr und mehr schwächen und zersetzen, indem sie selbst einen möglichst großen Theil der Macht an sich bringen. Die Zwistig keiten innerhalb der französischen Sozialdemokratie betreffen in der Hauptsache dieselbe Frage, die neuerdings durch Bernstein auf geworfen worden ist. der den Standpunkt vertritt, daß die Sozial demokratie nicht alle positive Arbeit hinter den herbeizuführenden Krach verlegen dürfe, sondern schon jetzt, auf dem Boden der ge gebenen Verhältnisse, dadurch zur Verwirklichung ihrer Umsturz pläne beitragen müsse, daß sie sich in praktischer Tdätigkcit an der politischen Gestaltung des öffentlichen Lebens in staatlichen und kommunalen Körperschaften betheiligt und ihre Kampfesorganisation zu vervollkommnen sucht. Fernschreib- und Fernsprcch-Berichte vom 20. Juli. Berlin. Die „Königsbcrger Allg. Ztg." läßt sich aus Insterburg melden, cs seien mit dem Hanptvvrstcher des Land- wirthschaftlichen Centralvcreins sür Litauen und Masuren, dem Rittergutsbesitzer Seydel-Ehclchen. Verhandlungen wegen Ucber- nahme des Landwirthschaftlichen Ministeriums im Gange. Hamburg. Der Expreßdampfer „Stambul" der deutschen Levante-Linie traf gestern, nachdem er Malta. Algier nnd Gibraltar paisirt, von Athen hier ein. An Bord befand sich der deutsche Gesandte in Athen Gras v. Wessen, welchem sein Schwager Fürst Herbert Bismarck mit dem Direktor der Levante-Linie bis Bruns hausen entgegengefahren war, um ihn dort zu begrüßen. Geestemünde. Der französische Aviso „Ibis", der zur Ueberwachung der Hochseefischerei an der französischen Nordküste dient, ist von Helder in Holland hier eingetrossen. Er nimmt Proviant und Kohlen ein und bleibt dort bis znm 26. Juli. Das Publikum darf ungenirt das Schiff betreten und besichtigen. Der Adjutant des Kommandanten sagte lächelnd zu einige» Besuchern, die Kanonen seien nur zum Staate da. Das schmucke Schiff und seine schneidige Mannschaft haben hier einen sehr günstigen Eindruck gemacht. Dortmund. Die städtischen Behörden beschlossen, die Einweihung des Dortm»nd-Ems-Kanals zu verschieben, bis das Erscheinendes Kaisers möglich sei. Wien. Die „Neue Freie Presse" meldet, die Einberufung des Reichsrathes sei zwischen dem 10. und 15. Oktober zu envarten. Paris. Kriegsminister Gallifet hat befohlen, das Unter- suchungsverjahren gegen den Kapitän Guyot de Villcneuve einru- lciten, welcher in einem Schreiben den Professor Svvcto zu der ihm zu Theil gewordenen Maßregelung beglückwünschte und dem selben eine Geldsumme als Entschädigung sür Gehaltsentziehung übechandt hatte. Svvcto hatte seinen Schülern Polemiken in der DreysuS-Angelcgenheit vorgetragen, und ist deshalb auf rin Jahr vom Amte suSpendirt worden. Paris. Die Begnadigung Arton's, der im Gesängniß schwer erkrankt ist. steht unmittelbar bevor. — Der „Figaro" meint, der Besuch de- deutsche» Kaisers o» Bord der „Iphigenie" könne der Ausgangspunkt eine- deutsch-französischen Einvernehmens in über seeischen Angelegenheiten werden. Da indeß nicht zu erwarten sei. daß Deutschland bloS gebe» und nichts verlangen solle, so " -ns, ^ Zweck: 1. diejenigen Punkte sestzustelleu. aus welche sich gemäß dem irtheilc des Kassationshofcs die Anträge des Regierungstom,nisior.' zu erstrecken haben. 2. diejenigen Punkte, welche nicht abermals erörlcrt werden dürfen, weil sie durch Richtersprnch bereits erledigt ind und I. sollen die vorzunehmcndcn Verhöre scstgeitellt weiden, von welchen die Bestimmung der vorzuladcnden Zeugen abhängt Marseille. Ter Untcislaatsiekretär im egyptischen Justiz Ministerium Sld Ahmed ist aus der Reise nach Vichy am Ui. ds. M. au Bord eines Dampfers einem Schlagansall erlegen. Der Leichnam wurde in's Meer versenkt. Barcelona. Anläßlich der Ankunft des sranzösiichcn Geschwaders gab die Stadt gestern Abend im Stadthaus dem Admiral Fonrnier und seine» Offizieren ein Festessen. 'Nach dem selben begleitete eine Volksmenge von etwa 800 Personen den Admiral bis zum Hasen, durchzog alsdann die Straßen mit einer sranzösiichcn Fahne, sang die Marieillaiie und rief : „Es lebe di Republik!" Die Polizei zerstreute die Menge. San Sebastian. Der Königliche Hof ist hier einactroffen Die Bevölkerung bereitete der königlichen Familie einen sympatlii scheu Empfang. London. Aus Petersburg wird gemeldet, die Großsürstin Wladimir plane die Verlobung ihrer Tochter, der früheren Braut des Prinzen Mar von Baden, mit dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand. Kopenhagen. Die Arbeitgeber beschlossen, die Aussperrung aus mehrere Gewerbe der Textil-Jndnstrie, aus die Ccmentsabriken nnd Schneider auszudehnen. Tic Ricscnsperre wird dann über 50,000 Arbeiter umfassen. Ehristiania Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Italien sind heute Mittag von Drontheim hier eingetrossen und be absichtigen, heute Abend wieder von hier abzureisen. Petersburg. Der „Regicrungsbote" veröffentlicht einen kaiserlichen Besehl, nach welchem ans Grund des RcichSgesetzes Großfürst Michael Alexandrowitsch. so lange der Kaffer nicht durch die Geburt eines Sohnes gesegnet ist. in allen Fällen „Großfürst Thronfolger" zu titulircn ist. — Nach dem vom „Regicrungsbotcn" veröffentlichten Eeremoniell für die Beisetzung des verstorbenen Großsürsien-Thronsvlger Georg wird die sterbliche Hülle desselben mit der Eisenbahn nach Batnm. von dort ans dcni Panzerschiff Georg Pobedonoszew" nach Noworossstsk und von letzterer Stadt über Nowo Tsthertsk nach Rjäsan und Moskau nach Petersburg zebrncht werden, wo die Beisetzung in der Peter Paul-Kathedrale lattfindct. Unterwegs werden in den genannten Städten feierliche Traucrgottesdienste abgchaltcn. In Petersburg werden in den Straßen, durch welche sich der Trauerzug bewegt. Truppen Spalier bilden. Warschau. Die im Gouvernement Kowno gelegene Stadt Dobeiki wurde von einem furchtbaren Brand gänzlich erngeäschert. Eine aus sieben Köpfen bestehende jüdische Familie ist in den Flammen umgekommcn. Pretoria. Der vollständige Wortlaut der Rede, welche Präsident Krüger am 18. Juli über das Stimmrecht gehalten hat, beweist, daß er zwar die Gewährung des Stimmrechtes nach Ab lauf von 7 Jahren als gerecht und billig empfahl, aber auf einer Probezeit bestand, in welcher die Loyalität der Fremden erprobt werden könnte. Der Feind, fügte der Präsident hinzu, wünsche nur einen Grund zum Schreien zu haben, die Republik aber würde ihre Unabhängigkeit verlieren, falls man England wieder erlaube, die inneren Angelegenheiten Transvaals zu beherrschen. Pretoria. Gestern Abend war hier die Stimmung be ruhigter. Man hofft, daß die Krffe vorüber ist. Die Erklärung der „Times" über die Annahme der Bestimmung hinsichtlich der Erwerbung des Stimmrechts hat allgemeine Befriedigung hervor- gerufen. Die heutige B erl in er Börse verlief in reiervirter Halt ung. Die Zurückhaltung wurde durch die Ungewißheit über die fernere Gestaltung des Geldmarktes hervorgcruscn. Auch die Trnnsvaalfrage wurde beute weniger günstig kommentirt. Aus Wien lagen mattere Meldungen vor und auch hier schwächte sich die Tendenz aus den meisten Gebieten ab, namentlich waren österreichische Wcrthe schwächer, Franzosen verloren infolge der ungünstigen Ernteaussichtcn in Oesterreich 1 Prozent. Banken durchweg matter, ebenso die meisten Eisenbahnen, besonders die Antheile der schweizerischen Nordostbahn aus den ungünstigen Ausgang der Verhandlungen vor dem BundeSaericht. Von Berg werken Bochumer fest auf hohe Dividendenschätzunaen. Hüttcn- werthe im Allgemeinen sehr fest, Kohlen sehr schwach Tic Börse schloß etwas fester. Privatdiskont !p> Prozent. — Am Spiri - tus - Markt blieben die Locvpreije unverändert <41.60 Mk.V während Termine 10 Pfg. autogen. Am Getreide-Markt war die Tendenz infolge des fortdauernden guten Wetters und flauer Meldungen von den amerikanischen Plätzen flau, die Preise stark gedrückt. Kauflust war so gut wie gar nicht vorhanden und die reichlich angebotenc Waare fand keine Unterkunft. Weizen gab 2 Mk. »ach, Roggen war bis 3 Mk. billiger zu haben, Hafer ebenfalls stark angebotcn und schwächer. Nach Ermittelung der Centralnotmingsstelle der preußischen Landwirthichaftskammem wurden bezahlt in Berlin: Weizen 158. Roggen 147. Hafer 145.50 Mk.: Stettin-Stadt: Weizen 156, Roggen 144, Ha,cr 131 Ml. — Wetter: Schön: Südostwind. kr»»ktur> a. M. (Schlutz.1 CndU LR,30. DILconr» —. Dretdner Bau! —, SlaarsdlHn —. Lombarden —. Lourahlltto 362.30. Ungar. Gold —. Portugteten 26.60. geh ftart». l» Uhr NacbmMagl.z Nento 100.06 Italiener 92.66 «oanlcr dg.70. Portugtelc» —. lürkcn 23,06. Lürkenloole I27.ro. Ottomandank 667.00. Staat«, bahn 730.00. Lombarden —, Träge. Dort». VrodutienmarN. Venen per In» 20.26. per Sioodr -Febr. 20.76. ruhig. Mb»! per Juli «l.oo, per Januar-April 62.76, ruhig. Sptntui per Juli «3,76, »er Januar-Äprit 30,76, ruhig. »mftrrdam. Produkien-GeriSt. »ei,«n per Rooemder —. Mär, —. aelAMNo» Roggen per Ltloder 132,00, per März >32,00 wnrdr e« die Verständigung wesentlich «leichtern, wenn Deutschland angcben würde, was e« von Frankreich im AnSlansch für seine etwaigen 5 " ar .„„^.keiten erwartet. , , _ S. Eine Note der .Agcnce HavaS belogt: Die dem lerungSkvmmissar beim Kriegsgericht zu ReniirS ertheilten In« »luktwnr», von welchen «in Morgenblatt spricht, haben zum rar5t- !! -- vertltche- and «SchsischtS. in - Ihre Majestät die Köni Begleitung ihrer Hofdame, der ..Deutsche Kunstausstellung" mit einem wobei die Herren Kommerzicnrath Hahn Paulus dir Führung übernahmen. Die das Leutseligste mit beiden j mehrere namhafte Einkäufe. zelchi räsiii Reuttncr v Herren unterh niete gestern Mittag in Wc»l, die längeren Besuche aus. und Sekretär Hofratb Hobe Frau, die sich auf zielt, vcwirkte wiederum
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht