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Dresdner Nachrichten : 13.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189907138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-13
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.07.1899
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V<»««*gebüvr -E'So^.'-'K ^ ^ ««>«,«»mr »,» siirdte nächste Nummer eriolat in der l'allt»axI«att»stcNe. Manensrr 3». u. i» den Nedenannastmestellen v vorm, st bis 3 Uhr Nachm Sonntag» nur Maricnlir. 3» v. U-'/»i UkirMittag». A«,eise«tarif. Die ilixUNgeGrundretle len l iLLl..Si»lniidiguuac,ian>der leite Zeile sa N«, -Dovvelmli S»>cl «ile rTrivÄ- unlcri Zeile saNk. :Doiwegeile „unterm ch" M»aelaiidt> «o Pi. Gmnt- tür Montage oder na« klesttaam sg. «iür siamilnnnachrichten rc>. be» so Di. — «»»wärtiae AiiltrLg« «ur gegen BoranSbrzal'Imia. Belegdlänerkoew m ioDi. berechnet. Sur Rückgabe einaeiandter Schrrit- ttticke leine Verbindlichkeit, »erntvrechanickluß: »«,1 I Nr. " «. Nr. 2OS0. Die Dresdner Nachrichten crichcinen täglich Moraens. ««««««« ^»rilre, .I«Wi>. I»vel»kli8, keiiilileiäer : 44. Jahrgang n DvlRlttt'rovIt-AIv^er,fnausnstl'. nun?.! Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. kdotoersvklsods Apps»!« in roivÜ8tsr bsi Lmil V^Unsekv t. pkot. Insiuvtrie. Fl«rItL»tr. 20 (Lolcv 6sv»kuikLH8-, -^otiruuikLrL!,8s). I?»drUL: ««telL do» DrosLsn. ^ilinlsn: lusii>r»k,vorliir. k'rrmlcflirtis.L!.» LrsslivL, NoäSQbLck i. ü. Zlnnotioo. ^nsfükrl s'r> i d,>i8tF>u aL^ir »kirv- >vürt8 80j,'.20 ?t.inllriskw^rlßnu. H 6rv88tv8 Ullil kslnstv» 8p1olHvr»aroll-llau8 A ß32kr»k«r8tr. k- 4. krn8.;i-8tr. 32 ^ I I/»Vll-'1'60lli8-11U88tolIUN8. ^ Ä Kommvn- u t«n»i»lel« in srÜBiätei 2 A ksdriic snxl. von 8. ^II«.ootc L <7o. in licällltek A ,m6 iricktoiP XnlLorstoinbrtulcrisleu. ?z«:i8U8tc-n ln.-!. N V»» »oUäeot« t»1 ^VLüäeror.kLdrrLÄvertv vorm. Mvlclkoter L ddewLitL-LedövLu. Likc-Nl! I'ribrtillkn: I)rcri6en-X., .Vntonstr. S. 5e!el»Iron äml H, 211. ß E IiicliMmii.i; K ltzaxsr dockkoivor clsutselivr unä en^lisebor slsxaotvr Lnruss-, I K Ü08VL- uml kalatotöwlld in »IInn moilsrnai, d'arbsa unä D krima-Euitlitüteu ru billigsten Lisisvn. « ttsi-mann pöi'Jetisl, 8ofisifel8l»'. IS. 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Die schroff oppositionelle Haltung, welche von der Mehrheit der Rcichstags- Fraktion unter der Führung Bassermann'S zum Streikgesehentwurs eingenommen worden ist, hat in den eigenen Reihen einen wachsenden Widerspruch herborgerufen, der erwarten läßt, daß bei der Wciterberathung dieser Borlage die Entscheidung darüber ge troffen wird, ob die Partei gewillt ist, die Bahnen der Baffer- mann'sche» doctrinären Manchcsterpolitil konseaucnt weiter zu ver folgen, oder ob sie sich wieder bewußt werden will, daß cs auch heute noch, wenn sie nicht zerfallen soll, ihre vornehmste, in den grundlegenden Sätzen ihres Partei-Programms wie in ihrer Ver gangenheit begründete Mission bleiben muß. Trägerin einer prak tischen, wahrhaft staatserhaltcnden Realpolitik zu sein. Die Richt ung, in welche Basserman» die Nationalliberalen zu drängen sucht, erinnert an den so oft von dem ersten Kanzler des Reiches be klagten Einfluß, den einst Laster innerhalb der Partei ausgcübt hat. Wie ehemals dieser, so scheint jetzt Bassermann die Verkörper ung eines unfruchtbaren, kritisch-radikalen Liberalismus dar- znfiellen, dessen Ucbcrwicgen die Partei von der Erfüllung ihrer wichtigsten positiven Ausgaben, von der Mitarbeit an der Wahr ung und Festigung der Grundlagen unserer Staats- und Gesell schaftsordnung und an der Erhaltung unserer nationalen Güter, ablcnken und sie zu einer Spielart der Demokratie degradircn muß. Noch vor vier Jahren, auf dem Parteitag zu Frankfurt a. M-, blieb Bassermann, wie kürzlich ein Parteigenosse in Erinnerung brachte, mit seinen sozialpolitischen Ideen ganz allein: er galt als unklarer Schwärmer und als ein die Wirklichkeit nicht kennen der Doctrinär. Heute gilt er als der Führer der großen Mehrheit der RcichStagSfraktio». Von jeher waren cs zwiespältige Strömungen, die in der nationalliberalen Partei vereinigt gewesen sind. Als einheitlich feilgcschlosscne Fraktion hat sie sich nur selten, und dann nur auf dem Gebiete rein politischer Fragen, zu bethätigen vermocht. In wirthschafllicher Hinsicht hat sic stets heterogene Elemente umfaßt. Immer gab es einen rechten und einen linken Flügel: bald hatte der eine, bald der andere das llebcrgcwicht, je nachdem mehr die nationalen oder die liberalen Tendenzen in den Vordergrund ge stellt wurden. Die Einen legten den Schwerpunkt mehr »ach rechts, in daS Zusammenwirken niit den gemäßigten Elementen der konservativen Gruppen; Andere empfanden daS Bedürfniß, die oppositionellen und demokratisirendeu Tendenzen, die etwa in ihrer Wählerschaft vorhanden waren, zum Ausdruck zu bringen. Tie Erfahrung hat freilich hinlänglich bewiesen, daß, so oft sich die Gesanmitheit der Leitung ihres linken, Anschluß nach links tuchcndcn Flügels untergeordnet hat, schwere Einbußen an Ansehen und Macht daniit verbunden gewesen sind. Die Partei hat jedes Mal bei den Wahlen die Zeche bezahlen müssen, wenn sic sich von der Linken umgarnen ließ und dem Phantom der „großen liberalen Partei" nachging. Von einer Partei, die sich zum Theil aus Vertretern widerstrebender Interessen znsammensctzt. wäre es gewiß unbillig, zu fordern, daß sie allen Einzelfragcn gegenüber stets zu einer vollkommen einheitlichen Stellungnahme gelangt. Der Nationalliberalismus hat seine Daseinsberechtigung über ein Menschenalter hinaus erwiesen, ohne daß cs z. B- für wirthschaft- lichc Probleme einen bindenden Parteistandpunkt gegeben hat. Eine gewisse einheitliche Grundaufsassung muß aber als unerläß liche Bedingung für ein gedeihliches Zusammenwirken vorhanden sein, so bald es sich um Angelegenheiten handelt, bei denen die großen Gc- sämmtinteressendes Vaterlandes aufdem Spiele stehen. Hierher gehört vor 'Allem die Frage des gesicherten Bestandes der gegenwärtigen staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung. Sollte in der national- liberalen Partei wirklich das sozialpolitische Programm eines Bassermann und seine rein manchestcrliche Auffassung hinsichtlich der Behandlung der Sozialdemokratie maßgebend werden, so würde daS ein bedenklicher Abfall von den programmatischen Grundsätzen sein, die offiziell von der Parteileitung noch bis in die letzte Zeit hinein vertreten worden sind. In den „B- 9k. N." wurde kürzlich von nativnalliberaler Seite daraus hingewiesen, daß im Jahre 1895 auf dem Delegirtentag in Frankfurt a. M. folgen der Beschluß gefaßt wurde: „Gegenüber der bedrohlich wachsenden Gefahr der Unterwühlung unserer staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung hat die nationalliberale Partei niemals einen Zweifel gelassen, daß sie eS bei der Abwehr der Umsturzbestrcbnngen an sich nicht fehlen lasseir werde. Aus besten Kräften hat sie mit- gcwirlt, den berechtigten Forderungen der minder begüterten Klassen in sachgemäßer Weise gerecht zu werden. Dazu sind wir auch ferner bereit. Ebenso entschlossen sind wir, das Nothwendige zu thun, mn die Grundlagen unserer nationalen, staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung zu schützen. Zu einem Kampfe gegen die Umsturzparteien bedarf es aber nicht allein de» kräftigen Widerstandes der bürgerlichen Kreise, sondern in erster Linie auch eines klaren Programms der Regierung und einer zielbewußten einheitlichen Haltung derselben, welche bis jetzt nicht ersichtlich ge wesen ist." Diese Resolution richtete sich gegen jene in der Aera Eaprivi herrschend gewordene und jetzt von Herrn Bassermann wieder ausgenommen«: Anschauung, daß die Sozialdemokratie in einem Umwandlungsprozcß begriffen sei, der, wenn man ihn nicht störe, zu ihrer vollständigen Auslösung sichren werde; gegen jene Politik des laiWvr allor, die in dem stolze» Caprivi'schcn Worte vom „Milche der Kaltblütigkeit" ihre Verherrlichung fand. Die Resolution wurde bei 4M bis 4M Abstimmcnden mit allen gegen 12 Stimmen angenommen: an der Spitze dieser gering fügigen Opposition stand Herr Basscrmaiin. Es braucht hier nicht hervorgehoben zu werden, daß die Bassermann'iche Haltung der Umsturzbewcgung gegenüber im schroffen Widerspruch steht zu der überwiegenden Mehrheit der sächsischen'Nationalliberalen, die sich bis zum heutigen Tage für verpflichtet gehalten haben, jede ent schiedene antisozialdemokratische Aktion thatkräftig zu unterstütze». Auch die nationallibcralc Partei des Reichstags war noch bis vor Kurzem von der Nothwendigkeit der Bekämpfung der drohendsten Gefahr unserer Zeit, der sozialdemokratischen, überzeugt. Hieß es doch in ihrem letzten Wahlaufruf: „Die Verhetzung der Arbeiter, das Streben, sie durch eine unüberbrückbare Kluft von den anderen Volksklaffen zu trennen, das Herabwürdigcn aller Ideale, die uns theuer sind, das Anstürmen gegen die Grundlagen unserer Kultur, Monarchie, Kirche, Familie, Eigenthum, — cs hat nicht aufgehört und läßt das Schlimmste befürchten, wenn nicht alle staats- erhaltendeu Kräfte sich zusamnienichaaren." Ein solches Zusammen- schaaren soll aber besonders den Zweck haben, der Regierung die Mittel zu verschaffen, um die revolutionäre Propaganda und den Terrorismus der Sozialdemokratie, wie dies durch die Vorlage zum Schutze der Arbeitswilligen geschehen soll, cinzudämmen. Wo bleibt aber das Zusammcnschaaren, wenn der Abgeordnete Basser mann als Wortführer der großen Mehrheit seiner Partei im Reichstag in der Bekämpfung dieser Vorlage und der darin ent haltenen antiiozialdcmokratischcn Tendenzen mit den Vertretern der rothen Internationale an ein und demselben Strange zieht? Es sind jetzt 21 Jahre verflossen, als der Reichstag das erste Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie, das Bismarck nach dem Hödel'jchen Attentat einbrachte, verwarf. Die Mehrzahl der Nationalliberalen hatte gegen die Annahme gestimmt. Damals schrieb Heinrich v. Trcitschkc: „Ich habe anders gestimmt als die große Mehrheit der Fraktion und nicht verhehlt, daß ich die ein fache Verwerfung dieses Gesetzes sür den verhängnißvollsten politischen Fehler hielt, der unter den gegenwärtigen Umstände» nur irgend begangen werden konnte. Ich meinte die Stunde ge kommen sür den offenen Kampf gegen die Anarchie und wollte lieber ein mannigfach anfechtbares Gesetz annehmen als der Sozialdemokratie einen Triumph bereiten Die Eintags- gcbilde des PartciwescnS bedeuten wenig neben der großen Frage: soll unser Volk seine Krone unterstützen, wenn sie den Handschuh aufnimmt. den ihr der Terrorismus der Sozialdemokratie in's Gesicht geschleudert hat, wen» sic sich anschickt, eine Verschwörung zu unterdrücken, die den Bestand einer tausendjährigen Kultur, alle Religion und Sittlichkeit des Heranwachsenden Geschlechts ge fährdet? Der deutsche Staat darf keine Nachsicht üben gegen diesen fanatischen Feind. Wenn die nationalliberale Partei dies einsieht und die Nothwendigkeit strenger Ausnahmegesetze un umwunden anerkennt, so kann die Fraktion vielleicht in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung fortbestehen. Wo nicht, nicht Eine Partei, die sich über Lebensfragen nicht zu einigen vermag, ist keine Fraktion mehr. Wichtiger als der Bestand irgend einer Fraktion ist uns der Bestand der bürgerlichen Gesellschaft." Diese Worte Treitschke's passen genau auf die Situation, in der sich heute die Nationalliberalen befinden. Geben sie gegenüber der Vorlage zur Abwehr des sozialdemokratischen Streik-Terrorismus ihre Oppositionsstellung nicht aus, wie sie diese 1878 nach der Neichstagsauflösung verlassen haben, um sür das Sozialistengesetz einzutreten, so haben sie ihre Existenzberechtigung als staats erhaltende Partei verwirkt. Kernschreib- und Ferusprech-Berichte vom 12. Juli. Berlin. Im Herrenhaus ist heute die verstärkte Justiz konimission znsammengetreten. um die sieben ini Anschluß an das Bürgerliche Gesetzbuch eingegangencn preußischen Gesetzentwürfe zu berathen. Es wird angenommen, daß die Kommission in acht bis zehn Tagen ihre Arbeiten beendet haben wird. Berlin. Die Königin-Regentin von Spanien hat dem Staatssekretär des Auswärtigen Grafen v. Bülvw das Großkrcuz des Ordens Karl lll. verliehen. — Auf Grund des Gesetzes betr. die Handelsbeziehungen zum britischen Reiche hat der Bundesrath beschlossen, daß die Anordnung, wonach den Angehörigen und den Erzeugnissen von Großbritannien und Irland, sowie den britischen Kolonien und dem answärtlgen Besitz, mit Ausnahme von Canada, diejenigen Äortheile eingeräumt sind, die seitens des Reiches den ind igc . rige» und den Erzeugnissen des meistbegünstigten Landes gewährt werden, über den M. Juni d. I. hinaus bis aus Weiteres in Kraft bleiben soll. — Der Handels- und Schifffahrts-Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Japan vom 4. April 1896 wird, nachdem von der japanischen Regierung die in dem Vertrag vor- scbene Anzeige rechtzeitig gemacht Wochen ist. mit Beginn des 57. Juli d. I. in allen keinen Thcilen Wirksamkeit erlangen. Gleichzeitig tritt auch der Konsular-Bertrag zwischen dem Reiche und Japan in Kraft. — Heute Nachmittag wurde in Potsdam der verstorbene Oberpräsident Staatsminister Dr. v. Achenbach zur letzten Ruhe bestattet. Im Aufträge des Kaisers legte General leutnant v. Blessen einen prachtvollen Kranz am Sarge nieder Auch die Kaiserin und die Kaiserin Friedrich, sowie Prinz und Priuzcffin Leopold ließen Kränze niedcrlegen. Die Räume der Oberprnfidenten-Wohuuug reichten nicht aus. um die zahlreichen Leidtragenden zu fassen. Berlin. Mar Grube veröffentlicht in einem hiesigen Blatte das schreiben, welches er au den Leipziger Musikichristttellcr Herrn Pfau nur dessen Aufforderung, gemeinsam mit ihm das Leipziger Stadttheater vom Jahre 1902 an zu übernehmen, ge richtet hat. Das Schreiben schließt : „Ich mag Ihnen heute weder eine Zusage noch eine Absage ans Ihren Plan ertheilen, sondern gebe es Ihrer Erwägung anheim, mir Ihren Plan bezüglich einer ge meinschaftliche» klcbernahme des StadttheatcrS näher auseinander zu setzen, uni die für mich erforderliche Grundlage meiner Betheilig uug zu schassen. Wenn die Einzelheiten Kiews Planes meinen künstlerischen und sonstigen Wünschen entsprechen werden, sollte cs mich sehr freuen, dann einen prinzipiell günstigeren Standpunkt einnchinen zu können." Wien. Während eines Verhörs bei dem Landgericht wurde Ritter v. Spann, der langjährige Jünger des bekannten Malers! Diefenbach, wegen Sittlichkcitsvergchcn verhaftet. Zugleich per-! lautet, daß weitere Verhaftungen in der Wiener Diefenbach- Kolonie bevorstehen. Wien. Ter Franz-Josef-Schacht I in Zuckmantel ist ver gangene Nacht vollständig abgebrannt. Ter Schaden ist be deutend. * Brünn. Ausständige Arbeiter der Firma Löw Beer in Svitabka erzwangen durch Gewaltthatcn und Drohungen eine Arbeitseinstellung in der Spinnerei von Netki Fischer in Lhotta- Rakstina. Die Gendarmerie verhaftete hierbei 58 Personen, welche wegen des Verbrechens der Gewaltthätigkeit dem Gericht ein- gcliefert werden. Paris. Der Kriegsminister hat den General Juillard, der gelegentlich der Forderung des Obersten Saxce von Rennes den bekannten Tagesbefehl erließ, ansgefordert, sich in seinen Tages befehlen künftig einer größeren Vorsicht und Zurückhaltung zu be fleißigen. — Es ist keine Rede davon, daß, wie einige Zeitungen behauptet hatten, General Janwnt durch einen anderen General solle ersetzt werden. General Janwnt genießt nach wie vor das volle Vertrauen der Regierung und des KriegSniinistcrS. — General Tuchesne hat dem Kriegsminister seinen Bericht über die von ihm geleitete Untersuchung bezüglich des Verhallens des Generals Pellieur einaereicht. Die Schlußfolgerungen des Berichts werden geheim gehalten. Madrid. In den Evrtes brachten die Abgeordneten Morapta und Jbanetz einen Antrag ein aus Aushebung aller seit 1887 gegründeten offenen Klöster und Ausweisung der Jesuiten und ihrer Allürten. London. In politischen Kreisen wird versichert, daß man sich unmittelbar vor einer MimsterkrisiS befinde. Die Mehrzahl der Mitglieder des Kabinets soll nämlich Ehamberlain in seiner Politik mit Transvaal nicht folgen und Ehamberlain droht seiner seits, im Falle einer Krisis sich mit seinen Anhängern zurück zuziehen, sodaß das Kabinet ans keine Mehrheit zählen wimte. Hinsichtlich der Haltung der Kapregicrnng in der Transvaal-Frage verlautet gerüchtweise, die britische Regierung beabsichtige Milner zu instruiren, den Minister Schreiner zu emiasscn und dos Kap- Parlament im Falle eines Protestes gegen die Politik der Rcichs- regierung anfznlöjen. London. Wie aus Lourcnxo Margnez gemeldet wird, strandete bei Kap Dclgadeo das Kanonenboot „Truth", welches sich heute mit dem Kreuzer „Tartar" den in Louren-o Marquc; eingetrofsenen Kriegsschiffen „Doris" und „Widgcon" awchließcn sollte. Tic „Truth" begiebt sich nach Kapstadt zur Reparatur des Schadens, der nicht ernst ist. Der „Tartar" begleitet das Kanonenboot bis Dnrcan, wo heute eine Untersuchung über den Unfall angestellt wird. Belgrad. Die Attentats-Untersuchung nimmt große Dimensionen an. weil fcstgestellt sein soll, daß die Partei Kara- gcorgcwitsch die Attentäter gedungen habe, um durch eine Revo lution die gewaltsame Entfernung oer Dynastie Obrenowitsch durchzusübrcn. Die Berliner Börse hatte heute ziemlich feste Tendenz. Beruhigende Nachrichten über die Transvaal-Angelegenheit, die ans der Londoner Börse verbreitet waren, sowie regere Kauflust in Bergwerken ließen die Kurse fast durchweg höher cinsctzcn und im weiteren Berlanfe sich im höheren Stunde behaupten. Der Ge schäftsvertehr beschräntte sich indes; nur aus einzelne Märkte, voran Bergwerke und einzelne Eisenbahnen Von Banken waren Deutsche Bank, Dresdner Bank und Handelsantheilc reger umgesetzt und etwas höher : auch Kreditakticn anziehend. Bon Eisenbahnen heimische gut behauptet, Opstrcußen höher, amerikanische Bahnen erholt, schweizerische behauptet. Bergwerke ziemlich fest; sür Kohlen- wie sür Hüttenwerthe zeigte sich gute Kauflust, Bochumcr. Dortmunder. Harpcner und Gelicnkirchener 1 bis 1 >4 Prozenc höher. Fremde Renten behauptet, Russen still, heimische Fonds wie gestern. Privatdiskont :N,s Prozent. — Am Spiritus- Markt war das Geschäft unbedeutend. Termine und Loco-Waarc unverändert. 70cr wurde mit 41.50 Mk. gehandelt. Am G c - treibe- Bcrkehr lagen wieder bedeutende Offerten in ludrussischem Roggens vor, wodurch ans die Preise ei» ungünstiger Einfluß aus- geübt wurde: dazu kam das prachtvolle Wetter und glänzende Meldungen über den Saatcnstand im Inland. Der Handel >» Getreide war belanglos. Weizen war 1 Mk. Roggen 1,50 Ml. billiger angebolen. Hafer wenig umgesetzl und unverändert. Noch Ermittelung der Centralnotirungsstelle der preußischen Landwirth- schnftSkammcrn wurden bezahlt in Berlin: Weizen 159, Roggen 149. Hafer 146 Mk^: Stettin-Stadt: Weizen 159, Roggen 148. Hafer 134 Mk. — Wetter: Schön. Ostnordostwind. GrmNfiir« a. IN. (Schluß.; erroa 238,0«. LiScont, —. DrkidNkr «anl —,— SiaLtidaßn —. Lomdardrn —. Laurahiitte —. Ungar. Said —. Portugielen —. Still. «ar». <» Uhr Nachmittag»., Rente 101.07'/,. Italiener 03.22'/.. Soanier 00,00. Portugiesen 20.20. rllrken 23.00. rurkenloot« >27,50. Ottomandanl 000.00. StaiM- bohn —- »ioindarden 177,00. Ruhig. *«rt«. ProduNenmarN. wegen oer Juli 20.2«, per Novdr.-Aedr. 21.00. »eh. M05I ver Juli 00,75. per Januar-April »2,75, ruhig. Spintu» per Juli «3,25, per Januar-April 27,50, dchaupiet. Imftrr»,». vroduNen.Pertcht. wegen per Novemher —, per Mttr, —, gelchMlo». «aggen »er Oktober I3S.V0, per «ilr, 111.00. London. (Produkten - Bericht, «etr-idemarkt ruhig, Serile stramm, knapp. Bon tchmtnunenden Getreide Wegen träge, Serst, uiweröndert, Mat» sest, >/, Sch. hdher DtHottn, »» Wrtlrr; AlegEnschsuer. PsimS'S NA «mSermilch. LLL Sktsöver Molkerei Gebr. Pfund, rautzacrlr. VS.
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