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Dresdner Nachrichten : 23.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-23
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.10.1899
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.Kränzen mit Widmungsichlcisen am Fuhr des Denkmals leltens der botlieiligten Vereine und Korporationen. sowie dcS König!. Sennnars seinen Abschluß iand. Der Festzug ordnete sich wieder und nabm seinen Weg nach der „Tanne-, wo die Festtheil- uebiner von 5 Nbr ab ein fröhlicher K'onimers vereinigte. Das Pirnaer BiSmarck-Deiikmal ist etwa 5, Meter hoch, besteht aus einem Unterbau von Kranit und Porvliur. aus dem sich ein von einem breite» Sveiiitkran; getbeiltes PoN'bUr-Siiulenvvstament er bebt. aus dem die marmorne Büste Bisniarck's, umkränzt von einer vcraoldeteu. aetriebcnen Eichenranke ruht. Das Postament ziert vorn der Reichsadler. der Strenitkranz trägt in goldene» Lettern die Auffcbrist „B'smarck" und darunter zeigt der Sockel BiSmarck's — Selbstmord verübt bat aller Wahrscheinlichkeit nach de »dadurch erlelchtert.Zkaß schön or einigen Monaten in Mügeln vom Anfang der Schlacht a 8 -*» - -Z-Z - , der.kwiirdige Wbrte „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts in der Welt!" Unterbau und Postament sind entworfen von Herr» Architekt Quentin: die wohlgetroffene Büste Bisniarck's ist von Herrn Bildhauer Kirchhofs-Kleinzschachwitz angefertigt. — Die Schule des Vereins zum Frauensch u tz. In Angelegenheit der Unterricklsanslalt zum Frauenichiitz war aus Einladung eines Komitees im „Nenstädter Kasino" eine größere Anzahl von Freunden und Gönnern dieser Anstalt erschienen, nur über die Möglichkeit der Fortführung dieser in Elternkreffen so sehr beliebten Unterrichtsanstnlt zu beratheu. Die Anwesenden kamen ans Grund eines sehr eingehenden Referates des Heini A. Flcischbacker und zufolge einiger Mittheilnngcn des früheren Leiters und eines frühere» Lehrers dieser Anstalt zu der Ansicht, daß die Anstalt recht wohl hätte erhalten bleiben könne». Das Direktorium des Vereins hatte nur Veranlassung nehmen solle», die El > ecu derjenige» Kinder, welche die Schule besuchen, recht zeitig über die Finanzlage aufzuklärcu, dann wären die meisten Eiter» jedenfalls zu einem »einen Opfer in Gestalt eines höhere» Schulgeldes gern bereit gewesen, uni io mehr, als ia auch in anderen hiesigen höheren Töchterschulen ein höheres Schulgeld gefordert wird : da weiter auS dem Referat des Herr» Flcischbacker Hervvrging, das; die edle Gründerin des Vereins zum Frauenschuh gerade ans die Schule und das Pensionat großen Werth gelegt habe und erst vor l8 Jahren ein neues SchulhauS für 180,000 Ml. erbaute, auch mit dem Aushören der Schule der Grund zur Per lümmcrung des Pensionates gegeben sei. io beschlossen die An wesenden nach kurzer Debatte, äuö welcher die Bereitwilligkeit der Anwesenden zur Bezahlung eines höheren Schulgeldes hcrvorging: an das Ministerium des Innern die Bitte zu richten, die Genehmigung zur Auslösung der Ilnterrichtsanstalt zum Jrancn- schuiz zu versagen, weil eine hinreichend begründete Nolhweiidiakeil zur Auslösung der Schule nicht vorhanden sei. auch die Auslösung der Scknile nicht nur dem Interesse der Kinder, deren geistiger Entwickclungsgang gestört werde, zuwider sei, sondern auch dem Interesse der Lehrerschaft, die theilmeisc wegen vorgeschrittene» Lebensalters tei» passendes Unterkommen mehr finden könnte, nicht dienen könne, weshalb mit allen möglichen Mitteln die drohende Auflösung einer Anstalt verhindert werden müsse, die in mehr als 5,0 Jahren den größte» Segen stiftete, indem in ihr mehr als 1000 evangelische Mädchen ihre Ausbildung genossen, in dem damit verbundenen Pensionat 2000 Kinder ihre Erziehung enivsingen, während der Kindergaricn von etwa 1800 Kinder» besucht wurde und in der Schwesteraifflalt etwa 180 alleinstehende Damen Schuh und zweckmäßige Beschästignng fanden. — Gestern Rachmittag gegen halb 5 Ubr wurde die Feuer wehr nach der Mörtelfabril in der Radcbnrgerstraße gerufen, wo in einem Fabrilalionsgebäude ein Transmissionsballen in Brand gcrathen war. Die Mannschaft des ausgerückte» Löschzuges lam nur kurze Feit in Thätigkeit. da Bewohner des Grundstücks die Gefahr rechtzeitig bemerkl und belämpst hatten. — Ein zweiter Alarm entstand gestern Abend gegen halb 8 Uhr: im Hausc Iosephinenstraße Ist war in einer verschlossenen Wohnung ein hölzerner Kasten mit Feuernngstnaterial in Brand gerathcn. von dem auch der Fußboden und die Balkenlage mit ergriffen wurden. Die Mannschaft hatte einige Zeit an der Unterdrückung des Feuers zu thun. — Der T u r nve > ei n der P irnaischc n V orstadt hatte in vergangener Woche seine Mitglieder zu einer außerordentlichen Hauptversammlung in den „Earolagartcn" cingcladcn. Es handelte sich um die Abänderung des Grundgesetzes und des Vcreins- NamenS. Besonders die A'amcns-Acndernng vcranlaßte eine lauge und sehr lebhafte Aussprache. Schließlich wurde mit 102 gegen 77 Stimmen beschlossen, daß der Verein sich künftig „Dresdner Turnverein von 1807" nennt. — Tie im deutsch-französischen Verkehr über Belgien von den Stationen der Sächsischen CtaatSeisenbahnen nach den Pariser N o rd b a b n st a ti o n en iPariS sRords und Paris sLa Ehapelles) nnzuwendendcn „Vorschriften für die Hin- und Rückbeförderung N von Gegenständen. welche aus der ini Jahre 1!V0 in Paris statt findenden W e 1 ta n s- stell u n g ausgestellt werden, oder zur AuS stellnng und Ausschmückung der AuSstellungsgebäude n. s. w." bestimmt sind, sind jeist im Druck erschienen und können zum Preise von 5 Psg. für das Exemplar von der WirtbschaftSveiwaltung in Dresden bezogen werden. — Auf der Annen- und Zwinaerslraße entstand gestern Abend von 0 Uhr ab eine mehrere Stunden andauernde Mcnsckcn- an ! n m m l u n a von zeitweilig erheblichem Umsange. Anlaß hierzu gab das Gerücht, daß aus dem Dache eines dortigen Hauses ein M onds ü ch tigcr wandle, was sich jedoch als Täuschung herausstellte. — Herr Dr. Gerlnch hält morgen DienStag Abend 8>'s Uhr in der F-riedenSkavelle, Eamelienstraße 10, einen Vortrag über: „Die Naturwissenschaft und der biblische Schöpfungsbcricht". Der Zutritt ist u n e n t g e l t l i ch. — Erben werden gesucht für einen in Düren sRbeinlandl verstorbenen Junggesellen, den in Sachsen geborenen Schneider meister Fiedler, der ein Vermögen von 10- 00.000M.hintcrlasien hat. — Leipzig. Während effwr öffentlichen Versammlung der .Heilsarmee in deren Vercinslokal bemerkte die Vortragende Kadettin, wie ein ans der ersten Bank sitzender Arbeiter, der schon wiederholt unverlennbare Zeichen von Langeweile gegeben batte, plötzlich eine Cchnapsstaicbc zum Vorschein brachte und einen Iräftigcn Schluck daraus nahm. Obwohl ihm die Kadeltin bedeutet luilte, er möge den Unfug lassen, gab der Arbeiter W. die Schnapsflatcbe an den neben ibm sitzenden Malergebilsen F. mit der Aufforderung: „Jetzt woll'n wir erst mal eins trinken!" I. lbat auch einen tiefen Zug und händigte dann die Flasche einem dritten Arbeiter ein, der gleichfalls Bescheid that. Die „Polizei" der Heilsarmee sorgte nun für Entfernung der drei 'Arbeiter. Gegen F. und W. wurde Anzeige wegen groben Unfugs erstattet, die den Erfolg balle, daß F. «W. ist inzwischen verstorben) zu 1 MI. Geldstrafe verurtheilt wurde. Der Richter bezeichnet«: das Gebakren der Angeklagten in einer religiö'en Versammlung, als welche doch eine Zusammenkunft der Heilsarmee zu betrachten !ei. Jemandem zuzutrmkcn. als Rohheit und als dem Anslandsgesühl in hohem Maße widerstreitend. — Leipzig. Der verhaftete Betrüger Gustav Neuer hatte. a'S er vor io- Iabren seine Biuiipapierfabrik mit anderer Leute Geld errichtete, selbst nickt das geringste Vermögen. Alle cin- gewechien Krciie wissen genau, daß er nur dadurch schnell größeren Umsatz erzielte, daß er 10—00 Proz. billiger verlauste als alle leine Konkurrenten: er bat nicht nur dadurch eine Ricicniummc in wenigen Jahren direkr verloren und Viele geschädigt, er Kal auch dem ganzen Industriezweig unendlichen Schaden zugcfügr. Eine Fortsetzung der Fabrik in der bisherigen Weile ist ganz unmöglich: rS müßten nicht nur große Summen crneur riskirt werden, sondern auch die Prelle müßten au» die richtige Höhe gebrach: werden: dann würde auch die io überaus gesunde und sehr stark beschäftigte Buntpapier-Industrie wieder blühen wie zuvor. — Leipzig. 22. Oktober. In vergangener Nacht remveltcn zwei Handarbeiter. 20 dcz. 22 Jahre alt, au? der Straße die 8 1878 in Dresden geborene und vor einigen Monaten tn Mügeli b P. in einer Bauinaterialienhandlung beschäftigt gewesene Buch Halter W. Nach einer Mittlieilung der Polizeiverwallung in Kötzscbenbroda sind dort am Elbiffer mehren Kleidungsstücke aus- gcfuudeii worden, in denen sich nntcr anderen Gegenständen auch ein Schriftstück befand: in diesem zeiat der obengenannte Ab sender an. daß er sich vergiftet und dann, um den Tod sicherer heckeizusiihrcn, in die Elbe gestürzt habe: auch bethenert W. in dem Briese uochmnlS leine Unschuld nn der ibm in Mügeln zur Last gelegten Untrrschlngnng. wegen welcher demnächst gegen ihn verbandest werden solllc. Der Leichnam ist noch nicht ausgemiidcu. — Am Freitag Abend brach in der Scheune des Gutsbesitzers Friedrich Glöckner in O b e rb o b r > tz i ch Feuer auS. In kurzer Zeit stand der ganze Hof mit allen Gebäude» in Flammen. Auch die gesammlc Eriike ist dem Feuer zum Opfer gefalle». — In H o h bürg bei Wunen hat sich der zweite Lehrer Vorliolz in seiner Wohnung erschossen. Er stand vor der Wahl- sähigkeitspriiffing. — Sebnitz, 22. Oktober. In der 12 Stunde der ver gangenen Nacht brach im Wohnhguse des Bäckermeisters TbomaS in Hinterhermsdorf Jener aus, dein das 1. Stockwerk und daö Tach zum Opfer fielen. — Am Sonnabend beging in B a u tz c n Herr Oberlehrer ein. Scholze mit seiner Gattin Emilie gcb. Effert das Fest der goldenen Hochzeit. — In einem Schwcrimithsgnfglle wegen einer Magenkrankheit hat sich am 20. ds. M. der Maurer und Heizer Zante in N autzen selbst den Tod gegeben. — In K üh n ha ide sind wäbrcnd der letzim Tage fünf Personen bon zwei Hunden gebissen worden, weiche nach dem Ergebnis; der Sektion t o l l w n t h k ran k gewesen sind. Die Ver letzten wurden auf bebördliche Anordnung dem Institut sür Infektionskrankheiten in Berlin ziigesübrt. — In Ganzig brannte da-S GntSgeböft Karl Robert Wcrncr'S nieder. Es wird Brandstiftung vermnthet. — Nerchau. Der Handarbeiler ' irsten, hier, hat sich er- hängt: Krankheit und Arbeitsunfähigkeit scheinen die Veranlassung zur That gewesen zu sein. — A mtSgericht. Der 1804 bei Dessau geborene Arbeiter Carl Friedrich Steinborn bestickte kürzlich eine Schünkwirthschaft als Gast und stahl dort rin im Buffet liegendes werckvollcS Opernglas. Ta der Angeklagte wegen EigcntbiimsvcrgebenS be reits vorbestraft ist. erkannte das Schöffengericht ans cineGesäna- nißsirase von 0 Wochen. — Tie verehcl. Alma Marie Meher lebt mit ihrer Nachbarin Wächter ans der Erlenstraße schon seit ge raumer Zeit ans Kriegsfuß. Am 0. Juni gerickhen die beiden feindlichen Nachbarinnen wiederum in eine» bcstigen Wortwechsel, wobei die M. ibre Gegnerin mit einem Blcchkrug aus den Kopf schlug. Dns Schöffengericht erkannte ans eine Geldslrasc von lO Mk. — Der böhmische Glasarbeiter Boleslaw Schejbal machte "ölstan einer durch eine» chntzmann zur Rede gestellt wurde, zeigte er sich äußerst uickot- inäßig und wurde wegen der Verkehrsstörung zu k Mk.. wegen dcS Widerstands zu 10 NE. Geldstrafe verurtheilt. — Dem Tieiistmnun Earl Wilhelm Schütze ging eine polizeiliche Strafverfügung, gut' 0 Mk. lautend, zu, gegen sie er Einspruch erhob. Es ist ilim zur Lust gelegt, am 21. August einer Dnnie. weiche am Hanptbalinlivf in der Nvrdliallc aiilam und von ihm verlangte, ihren Reiirkosser nach ihrer Wohnung zu befördern, nicht Folge geleistet zu haben. Die Beweisaufnahme siel jedoch zu Gunsten dcS 'Angeklagten auS und io wurde dieser kostenlos srcigcjprochcu. — Ter Former Earl Mar Naumann. 1800 in Meißen geboren, machte sich im Sep- lember zu wiederholten Maien der Beleidigung von Formern ichuldig, welche ungeachtet'des auSgebrocheuen Streikes in der Paul'scheu Eisengießerei zu Rcidcbcul die Arbeit sortietzteu. N. verwirkte eine Gcsäuguißslrasc von 3 Wochen wegen Beleidigung: durch die Untmnchuiigsliast gelten 10 Tage als verbüßt. — Ter Markthclfer Ernst Emil Sammler loulralffrlc in einer Schänk- wittl,schaff eine Zecke von 02 Psg., vbne vorlicr seine ZahlungS- nnfähigicit zu bekennen. Wege» ZecbbetrugS verwirkte er eine Geldstrafe von 3 Mk. Ter trotz rechtzeitiger und sorinrichliger Zn- stclluug alS Zeuge geladene Scbäiilwirih blieb dem avberaumtcu Termin ohne Entschuldigung sern und hat dafür eine Ordnungs- slrasc von 15 Mk. z» zahlen. — Wegen Hausfriedensbruchs, Per Übung groben UiffugS und Rnbcstörung batten sich der Schlosser und Bauarbeiter Earl August Mauitz und der Zimmermaiiu Max Albert Oskar JuiighaunS zu verantworte». Tic beiden An geklagten führten sich in einer Restauration der Leipziger Vorstadt »»gebührlich nnf und »Nichten sich des HaliSfriedenskmichs schuldig. Man in wurde zu 2 Wochen, JuiighaunS zu kl Tagen Gefängnis: veiultheilt. er und Aare» Getter war,. wekckieS fast sich an einem Juli-Nachmittag ans einer Straße in Ueherlrctiing der Verkchrsordnung schuldig: als er TageSsitschiklitc. Deutsches Gleich. Zur Kaiserreise nach England »will die „Virginiilgham Posl" weiter mit, zwischen dem englischen Aus wärtige» Amte und der dcutichc» Botschaft in London sei eine Vereinbarung getroffen worden über eine Reibe wichtiger Fragen, die zur Erörterung kommen sollen, wenn Kaller Wilhelm im nächsten Monat England besuche. ES heißt, das; SaliSburn Gasl der Königin sein werde, wenn der Kaiser in London ist, und daß der Kaffer auch mit Salisbum i» London zwainmen treffen werde. TaS deutiche Volk hofft noch immer, daß die Reise nicht stattfinden werde. Unsere K a i' er irr Hai gestern daS 41. Lebensjahr vollendet. Mit den herzlichen Wünschen der Mitglieder des kafferlichen Hauses vereinten Taiffende und Abertausende Deutsche im Jn- uud AuSIaudc ibre Glückwünsche. Möge Gott niffere Kaiierin fernerhin segnen und schützen, aus daß sie im engsten Famiiicnkreiie wie in den' weitesten Schichten uwcreS Volkes weiter segensreich schaffe und wirst. TaS Ecutrai-Komitee der Deutschen Vereine vom Rotben Kreu z trat gestern in Berlin zur Beralbung zusammen, um nach Südasrila Material, gegebenenfalls auch Personal zu senden. AuS München erhält die „Köln. Volkszlg." folgende Meldung: Ter Geschäftsträger des päpstlichen Stuhles Kat au da-S König!. Staatsmiinstkrium deS König!. Hauses und des Acußcren unter dem 18. ds. M. eine Note gerichtet, in welcher er die Erklärung adgiedt, daß Se. Heiligkeit der Papst die ibm bei der 02. Generalversammlung des Gustav Adolf-Vereins i» Brann- ickweig und bei der letzten Veffammlung der protestantischen Diö- zciaiffvnodc in Nürnberg aus Grund von Zeitungsnachrichten in den Mund gelegten Worte niemals gesprochen habe und daß er, der Geschäftsträger, ermächtigt ici. dieses Dementi in der bestimmtesten und formellsten Weise der König!. Regierung mit.isthcilen. Hier nach beruhen die hieraus bezüglichen Protest-Erklärungen einiger vrotestanlffcker Tiöreiaiffvnoden und Erörterungen in der jüngsten Versammlung des Evangelischen 'Bundes in 'Nürnberg, welche sich, ioicrn die hierüber in der Preffe vcroffentlicksten Nachrichten richtig sind, zum Tbcil mit Schürfe gegen die Person Sr. Helligkeit des Papstes richten, aus einer irrtbümlicken Voraussetzung." Belgien. Wie das Blatt „Opinion" mrttheikt. ist die Saniiälslommisffvn der Scheide estibemsen worden, um über den P estsalI zu beratbcn. welcher an Bord des Tamrffcrs einer der größten belgischen Linien vorgekominen ist. Ter betreffende Dampfer nt soeben in Pipmouth cingetroffcn und hatte vorher Marseille ! angelauien. England. Tic Indienststellung eines Tpezialdrenst- geich wadcrs in Tevonport ist im Gange. Es besteht aus „Hvacinth". „Highslner". .Juno" und „CbarnbdiS". — Alles Kreuzer erster Klasse neuesten Modells. Tie Bestimmung des Ge schwaders ist nickt bekannt. Das Schwesterschiff „Hermes" ist be reits nach dem Kap abgegangen. Passanten an. Ein Sckstos'er. der ihnen ebenfalls in den Weg kam. erkieit ohne Weiteres Messerstiche in den Unterleib, in die Brust und in den Kops. An 'einem Auskommen wird gerweirelt. Die Mefferbelden sind verkästet — Tie Frau eines Maschinisten in Lindenau wurde gestern von der Kriminalpolirei zur Verantwort ung geroaen. wer! sie in Verdacht kam. ibrem Mann, mit dem sie in der Scheidung liegt. Pbosvdor in das MiNagseöen gemffctst ;u haben: ne wurde ledoch noch cm gestrigen Tage wieder entlasten. — Am Sonnabend beging der Privatmann und vormalige Veutlenncister Herr Carl DckKeirn Theodor Jänicke in Ebemnitz, , . „ - ... - mir seiner Gästin das goldene Ekeiubiläurn. Eine bewnders hohe den Folgen keiner bei Glencoe erhaltenen Verwundung gestorben. Ebre wurde dem Jubelpaar dadurch zu Tdeil. daß Se. MaierrLt! Tie Buren der Kavkolonie nördlich von Krmberley sind Könia Albert an'' erstatte:en Vorrrog über ein von dem mir Herrn in Schoaren zu den Kommandos ans dem Oranje-Freistaat ae- Janicke verwandien Herrn Horsteffranren John. Wirtd deS stoßen, welche Kimberley belagern: sie schwören, daß sie die Stadt, Tresd ner Haurrboknboies mündlich angebrachtes Gesuch sich be- in der sich Nvcdes und Jameion befinden, nehmen wollen, w oaen aestirden Kat. kein und ferner roden Gemahlin. Königin' Major Schott, welcher die Polrzeitruppe in Bniburg befehligte, Caro 1c. BllLnwe in Gala und großem Format durch Herrn John ! hat sich e»schonen, als er von den Buren gezwungen wurde, überreichen und olk'.Lrertig durch das KLmmereramr dir bersten: di« Stadt zu raumen. Wün Le für da- Wohl des Jubelpaares ichriffffch cus'prrchen zu Dem „Central NewS" wird aus Glencoe noch Folgendes , ew. 'derrchkel: Das Vorgehen der Oftiriere und Soldaten wurde sehr Transvaal. Nach Len neuesten Berechnungen ist der Verlust der Buren bei Glencoe an Tobten und Verwundeten nur um eine Kleinigkeit größer als der englische. Die Bureu haben ihren Rück- und vormalige rüg in voller Ordnung vollzogen. ^ " Nach einer Meldung aus Kapstadt ist General SvmonS an an lwrrschte. Mehrere Äkale gab es während des Kampfes eigrnthiimliche Ruhepausen, in denen die englischen Truppen vorwärts krochen, ohne zu feuern, während auch das Feuer der Buren icbwieg. Um Mittag war das letzte Ge schütz der Buren außer Thätigkeit geletzt. Die englischen Batterien verbrauchten eine ungeheuere Masse von Munition. Die britischen Verluste sind schwer, bnupiiächlich deshalb, weil ein lehr großer Prozentsatz der Offiziere unter den Opfern ist. Die Buren zogen sich über den Buffalo-Fluß in nordöstlicher Richtung zurück. Tie Husaren und die Artillerie setzten ihnen »ach. In Kapstadt herricht die wildeste Begeisterung. Die Massen zogen durch die Straßen, jubelten und sangen. Die Menschen waren wie im Delirium. Hin und wieder wurde „xvä c-irvo ci» c,ueon" gesungen. Der „Preß Association" zufolge haben die Kabinette van Paris und Petersburg vcni der britischen Regierung Auf klärung verlangt, weshalb »ach Südafrika eine englische Truppeu- inacht gciandt werde, die die Erfordernisse der Lage zu übersteigen scheine und ob die Einverleibung von Transvaal und des O>auic- FreistaatcS in das britische Reich beabsichtigt werde. Dagegen wird von anderer Seite erklärt: Tic Meldung der „Dailh Mail", wonach Frankreich nnd Rußland in London angeiragt, weiche Absichten England bezüglich des künftigen Schicksals Transvaals und des OlaiffestaateS hegt, ist gänzlich erfunden. Die französische Rcgiciuna beabsichtige vorläufig keine Intervention. Ju Oesterreich-Ungar» ist die freiwillige Anwerbung für den Transvaalkrieg beabsichtigt. Da die habsburaffche Monarchie in diewm Kriege strengste Neutralität wahren will, so bat das Ministerium des Aenßcreu, wie die „Grazer Tagespost" aus authentischer O.nclle erfahrt, die Behörden ersuchi, Weckungen und Aufrufe dazu hintanzuhalten. Kunst uud LlZlsseuichaft. 4 Frau Odilon vom deutschen VolkSthcatcr zu Wien setzte vorgestern Abend als M adame Saus- G üne in Sardvu's gleichnamiger Komödie ihr erfolgreiches Gastspiel am Residenz- theaicr fort. Tie Wahl gerade dieser Rolle darf kaum als glücklich gelten. Haben doch in ihr die Röiauc uud Jemip Groß mit ihren Repräsentationen bei uns Leistungen geboten, von denen die der Französin hinsichtlich der Pikanter»', die der Deutschen hinsichtlich der Liehenswürdiglcit schlechterdings nicht üliettroffcn werden kann. Namentlich die Saus-Gäue von Jeuini Groß ist dem Dresdner Publikum so sehr au s Herz gewachsen, daß cs für jede ihrer Nach folgerinnen schwer sein durste, nur halbwegs ähnliche Triumphe als Catherine Hübscher zu feiern. 'Auch Frau Odilvn wird da., was ie'cksl der RIane als SaiiS-Gäuc nur schwer gelang, laum glücken. Sie spielt die Rolle zwar ungemein frisch, m zahlreichen Nuancen auch pikant. Humorpoll und unendlich reicher im Detail, wie ?. B. ihre Eamelieudame. aber die bravouröse Liebenswürdig keit. die alle Hindernisse siegreich nimmt und selbst die kleinen geiellschastüchcii Unanständigkeiten der resoluten herzigen Frau vergessen läßt, die es von der Marketenderin bis zur Herzogin gebracht hat. die schallhaste Diolene, die sich ab und zu auch Derbheiten erlauben darf, und die unbewußte Naivctät ginge» il» »ou pornherein gh. Tgsür chgralterisirtc sie schärfer, faßte die ganze Figur robuster aus uud gab ihr allerhand naturalistische Drücker, die zwar verblüfften, aber nicht erwärmten. — Auch sonst hielt sich die 'Ausführung der Komödie nicht ganz auf der Höhe, die mau z. V. vor drei Jahren so freudig giierkenne» konnte: das Zu iammciffpicl war nicht glatt genug und die witzigen Repliken lamen nicht immer plötzlich genug, um daS Prickelnde dem von Sardou io virtuos aehandhableii Dinlog z» wahren. Auch in der Lötung der für die Wirlnng des Stückes wichtigen Kosliiinsrngc fehlte es dies mal iffchl an Verstößen: io war die Enivsangstoilette der Prinzeffffi Elffe eine kostüingeschickitlichc Unmöglichkeit. — Das HauS >var ziemlich aut beiuckt. und das Publikum zeichnete alle Mikwirkrnden l'iir ihre Bemühungen, der noch immer wirkigmcn Komödie eine» Erfolg zu sichern, nach de» Akltchlüssen mit lebhaftem Beifall ans: am stärksten wurde Frau Odilo» nach dein zweiten Akte mit der großen Rede an die Königin von Neapel applaudirt. IV. v Es war ein löbliches Unternehmen der Sektion Dresden des Deistich-Ocsieneichischen Alvenvereins. ein Eonccrt größeren StilS zu m B c st cn de r W a s >' e r g c > ch ä d ig ten in Bauern und Oesterreich zu veranstalten. Wenn dieser gerechtfertigte Appell au die öffentliche Mildthäticffeii nnd an die Dankbarkeit aller Derer, die in den Gauen zu Füßen der Zugspitze, deS Watzman» nnd Dachstein unvergeßliche Stnnden geiiosien haben, im Aiffchauen der belnen Bergwundcr und im Umgang nii! einem herzig-biederen Mciffchentchlaa, nicht einen völlig ausverkausten Saal erzielte, io lag das keineswegs a» einer mindere» Zugkraft deS Programms. Nickt weniger als ein halbes Dutzend kiesiger Künstler von Name» nnd Rang halte sich hereilstnden lassen, dein edlen Zwecke zu dienen. Dadurch war von vornherein der künstlerische Eriolg der Veranstaltung sichergestelll. Bei der Perschiedenartigkcit de. betheiligten Knnstinittcl mußte allerdings die VorlragSordiiung ei, Huntes Allerlei ergeben. Jndeß: „Wer Vieles bringt, wird Jedem etwas bringen!" Eingcleitet ward der abwcchseiungsrciche Abend mit Beethoven s lebensvollem, lichtem U-,1>ir-Trio <op. 1k> für Klavier. Violine und Cello, trefflich anSgcsübrt von den Herren Verwand Roth, Lange-Frobberg und Böckmann. drei Künstlern, welche vermöge stirer Eigenart ein im Stil ausgezeichnet einhcio liches Ziffaminciffpiel rrggbcii. Die Kammermusik ist ein gar seltener Gail in gewöhnlichen Eonccrtcil, und eine öftere Heran ziehung dieier intimen Mnukaaltung wäre schon ihrer überlegenen BildniigStrast wegen zu wünschen. Ebenso wie im Trio bewährte» sich die Gennimten in ihren iolislffchen Darbietungen. Herr Roth spielte den Walzer „Man lebt nur einmal" von Stranß-Taus'g mit eleganter Technik und das lieblich-kräumcrffchc Noctumo in 6-ciur 137, kkl von Chopin, mit besonders stimmungsvollem Ausdruck, während Herr Laiige-Frohberg außer einem svaniichcn Tan; von Sarnsakc, der große Bravour und süßen Ton zu vollem Ausdruck verlangt, sich mit dem Andante ans dem MendelSsohn- ichen Violin-Eoiieert in die Herzen der Hörer hineinipiclte. In bekannter Vornehmheit des Tones und Stils ergänzt hierauf Hcn Kammervirtuos Böckmann die Reihe der instrumentalen Soli mit dem Vortrag der gesanarcichen Widmung von Popper nnd eines effektvollen „Oaiws von Dimikresco. Einen außer gewöhnlichen Reiz übten daneben die Liedvorträge von Fra» Starckc-Görlich und Herrn Kcmmmersänger Gndehus aus. Unser aller unverwüstlicher Wagneriänger lang Lieder von Fesca. P. Cornelius t„Komm, wir wandeln"), R. Schumann <.,Dcr Hidalgo"', immer noch durch seine sieghafte Stimme und teure großatkmige Cantilene mit sich sortteißend. Ten größten Eriolg des 'Abends trug Frau Emmy Starcke davon. Mit ihrer umfang reichen, köstlich-irischen und unmitteibar erwärmenden Stimme, die in der höheren Lage durch seltene Leuchtkraft und reinen Timbre entzückt, brachte sie Lieder von Hildack 1.,Len;"1. v. Fielitz (.Kraut der Vergessenheit"), Umlauft („Wenn lustig der Frühllirgs- wind"', A. TbomaS i..Migiwii"-Romanze) und Grieg („Hoffnung") zu hinreißendem Ausdruck, sodaß nur der Wunsch übrig blieb, man möchte einer solchen, besonders sür Naiv-Lnrffches prädestinirten Licderiängerin öfter im Concertsaal begegnen. Sämmtliche Klavierbegleitungen führte Herr El. Braun mit Sorgfalt und Vcr- ständniß aus. Willkommene Unterbrcchunaen all' dieser Genüsse waren die Deklamationen des Herrn Hofichäuspielcr Franz. Gleich wirksam inr Tragischen wie im Humoristischen, erntete er ebenso stürmischen Beifall mit der ergreifenden Berkörverung der Bürger- ichen „Lenvre" — wir hätten ihr nur noch oie melodramatnche Musik van Fr. Liszt hinzugcwüiffcht —. wie mit einer Reihe kurzer humoristischer Gedickte von Stichler, trefflich vointirter Nippsachcir in obcckaprffcher Mundart. Keiner der Miiwirkeiiden wurde übrigens vom Podium entlassen, ohne durch Zugaben den Beifall der Hörer gestillt zu haben. —p. , In der Königl. Hosover gebt heute Abend Lortzing'-Z „Zar und Zimmermann" in Scene, während das König!. Hofichauspiek Shakespeare's „Wintermärchen" zur Aufführung bringt. Svort-Nachrichten. MN«kHriIl rmi Treidr.kr Sport - Wer,. VumNl«mngSdur«m S. Richter, Dresden, «ldberg ll.I Im «eitrigen Rennen ,u Köln a.RK. blieben Sieger im t. Rennen: Bartas, Ruvie, Pilger (Lot. 32 ,u 10 Sieg, 38,40 ,u 2ll Platz). 2. Nennen: Cannae. Kokoich, Argus <Tot. 14 ,u ld Sreg, 22. 30 ,u 20 Platz). 3. Rennen : Lagen. Sugwari. Eimlez (Tot. >7 ,u l» Sreg. 24. 3d zu 2» Platz). 4. Rennen: Bohnenlönigin. Zimu. Advano (Tot. 27 ,u ld Steg, 22. 24, 24 zu 2N Platz), b. Sterinen: Robur, Blarch Green, Colliirsra (Toi- St zu io Sie«. 28, 32 zu 20 Platz). 8. Nennen: Dcamanl, Lonimanorur. Llollenilug «Tot. lki zu >0 Sieg, 22, 28 ,u 20 Platz). Bei den «estrigen Nennen zu Wien um den Autiriaprels <t»0,0oo «ronen» waren 1. Minvegv, r. Gomba, 3. Lamytoir Giert <Tol.: »2 zu S Sieg; 2l7. ,46. 74 zu 2« Platz».
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