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Dresdner Nachrichten : 27.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-27
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1899
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Kassirer voll zu befriedige» stark genug ist. Mau niuß sich nur ein wenig umsehcn, was „draußen" in dleleni Genre geleistet und geboten wird und man muh sich die Mühe gebe», das Nichtige zu finden. Diesmal hat man allen Anzeichen »ach eine glückliche Hand gehabt. Zunächst bietet schon das Textbuch der „Puppe" das. was zum Erfolge einer Operette wohl und löblich erscheint: es ist buntfarbig, lustig und witzig. abwechsclungSreich — eS er möglicht. Ausstattungen der verschiedensten Art anzubringen. eö vereinigt den holden Blödsinn des Vaudeville mit dem undesinir- baren Reize einer von der originellen Farce durchschossene» Hand lung. Handlung? Hier stock ich schon! Von einer solchen kann eigentlich gar nicht die Rede sein, denn ganz ähnlich den Vorgängen m der „Puppensee", der „Nunberger Puppe" und „Cappella", an denen man sich hier zur Genüge satt gesehen, ist es ei» Puppen spiel, das der niedlichen Sache zu Grunde liegt. Ein überspannter «Fabrikant automatischer Figuren, der Puppenmacher Hilarius, ein geistesschwaches Gegenstück zu E. Th. Ä. .Hvffinann's „Cvppclins". hat seiner Tochter Ärlesia eine äußerlich in allem ähnliche Figur nachgebildct, die im Moment, wo sie verkauft wird und ihrer Be stimmung zngesührt werden soll, zerbricht und in Folge dessen in der Mechanik versagt. An ihre Stelle tritt das liebliche Kind Arlesia selbst. So entsteht eine Reihe sehr komischer Sccncn und Situationen, ans denen schließlich ein glückliches Vrautpärchcn hervorgcht. Was in ähnlichem Falle bei Hoffman» schauerlich und gespcnsterhaft wirkt, was dort wie im Fiebertranm ein höhnendes, unheimliches Spiel zu treiben scheint, gestaltet sich hier rein groteSk- konnsch, harmlos, liebenswürdig unsinnig und mit so hübschem bühnenkundigem Geschick zuiaminengestellt. daß man dein an muthigcn Scherz gern und willig folgt. Nicht weniger anmnthig und reizvoll ist die Audran ' > chc Musik. Man darf diese, wie die Handlung, allerdings nicht ans Herz und Nieren prüfen, man darf sie nicht aus Werth und Inhalt nntersiichen, denn sie besteht meist nur aus ein bischen schwindsüchtiger Melodie und em bischen Baß, der von der Tonrca und der Dominante sich nicht viel ent fernte dafür aber saßt Audran ieinc.Hörer nnmittclbarani Ohr, bcidem, nach Ansicht derMvdernen abgethanc» Dingelchen, das in Sachen der Musik aber doch immer der wahre Richter zu bleiben scheint. An spruchslos, in natürlichem Guß und Flui; löst eine Melodie die andere geschickt aln nette gefällige Jnstrninentalschcrze setzen den in Hülle und Fülle gebotene» Polka- und Walzerbewcgnngen hübsche dichter auf; hier und da erscheint ein Liedchen und Dnettchen. ein melodischer Chor, oder ein äußerst knapp gefaßtes Ensemble. Alles leicht und lose, wie von Webwinncn gemacht, leicht faßlich, so zusagen sie und fertig zum Mit-»ach-Hanse-nel>mcii. Wer nichts Anderes als das erwartet und sucht, wird seine Rechnung voll kommen finden und an der .Puppe" die Freude haben, die dieses allerliebste der Spielzeuge bei Groß und Klein hervorznrnsen pflegt. — Durchaus befriedigen dürste allgemein auch die gute, von Herrn Kapellmeister Drllinger vortrefflich slndirtc Aufführung, die sich tadellos musikalisch vollzieht. Vor Allein aber ist es Fr!. Gersa, die die Vorstellung trägt und dem Wcrkchen die glänzende Ausnahme erzielt. Wie geschaffen für die Rolle der Arlesia, stellt sic nicht nur äußerlich eine vollkommene Figur für die Puppe, sic bringt dafür auch so viel Troleric, so viel gesunden natürlichen Witz mit. ein so reiches Maß von Grazie nnd Pikanterie, daß ihre Arlesia an und für sich eine Sehenswürdig keit bildet, um die es sich lohnt, die Vorstellung zu besuchen. In Herrn Sulfüll sindci sic dazu einen sehr geschickten Lnncelot, der gefällig die Milte zwischen Stupidität und Gutmutlsigleit hält und de» Musitpart befriedigend auSsiünt. Herr Friese hat »ns dem Hilarius eine churaklcrilliich gut nusgestatlete Figur geichasscu. des Erfolges sicher, oft zündend und dominirend. Mil gleichem Geschick sinder, sich die Herren Huirgar, Bayer und Frl. Kwnlhctt mit den kleinen Rollen ad. Die Operette ist reich und geschmack voll anSgeilallet und Pon Herrn OberreMenr Rotier noch guten Vorbildern wirkungsvoll riffeenirt. Der erste Alt. sait getreu der „Puppensec" irachgebildel, wurde mit außergewöhnlichem Verfall ausgezeichnet. In den Dialvgieenen bedarf die 'Aufführung nach eines bedeutend beschleunigteren Tempos, wenn Atnpaimung und Ermüdung vermieden werde» sollen. Solche Sächelchen, wie die „Puppe", müssen mit Courierzngsgeschwindigkeil abgespielt werden, sonst verlieren sie an der Hauptsache: dem Reize der Harmlosigkeit. Hcrrinann Starck e. 's Im Res,den;thcater wird heute Nachmittag das Kindcrmärchc» „Die Eisprinzessin" gegeben zu crmäßigien Preüen: Abends wird die Auorcrn'sche Operette „Tic Puppe" arrigeführk, i Einen schönen Erfolg hat das Mitglied unserer König!. Hal oper Irl. Na st im letzten leipziger Gewandhaus Ecnücrt als Licdersä»gerin zu verzeichnen. Die „Leipz. Zkg." schreibt über Frl. Nai>: „Auch die Solistin des Abends, Frl. Minna Nast vom König! Hosthealer zu Dresden, die sich erst kürzlich im Ricdel-VercinS-Eoireerte rnhinlichst hervorgerhan als treffliche Oratorieniängerin und gestern für die in Aussicht gestellte, aber heiser gewordene Miß Melba eingesprirngen war, sorgst' sür er giebigen Ohrenschmaus. Ein io wnuderichönes. liebliches Organ trifft man in der Thal selten a». Die Probleme der für den Conccrffaal etwas sehr verblaßten Arie ans Stradella „Seid meiner Wonne stille Zeugen" löste sie glänzend. Nicht nur, daß in ihrem Koioraturgeschnieide 'Alles echt war, und nicht blvS glänzte, es ivrach auch ans jedem Douceure herzerguickeude Anmulh und Emvffndung, daß inan zu der gewissen Uebeizeiigniig gelangte, Frl. Nast sei eine Auserwählte unter ihren Kolleginnen. Als Liedersängcrin hat sie mir weit besser gesallcn wie beispielsweise Erika Wedekind. die zu viel mit dem Munde, zu wenig mit dem Herzen singt. Frl. Nasl's Annrnth nnd Naivität »n „Heide röslein" war nicht erkünstelt, sie war unveriälicht, unverdorben. Außerordentlich duftig sang sie noch Zeusens „MurmeliweS Lüttchen" mit warmem Ausdruck, sodann „Wenig'S Gesang" von Hugo Wolf und das Wiegeiiliedchen „Guten Abend, gut' Nacht" Von Brahms. r Tic nächstjährigen PassrvnsIPiele in Obe r a m in e r- aan sind nun dciinrtiv wie folgt festyestellt: Die erste Aufführung findet am 2t. Mai statt: am 27. Mai wird die zweiteHarivtauistrhrung folgen. Im Juni und Juli siriden sechs, inr August sieben und im September sechs Aufführungen statt. Tie letzte Aufführung ist ans den 30. September festgesetzt. Die Vorstellungen beginnen Morgens 8 Uhr und dauern unter Einrechnung einer einstündigcn Mittagspause bis Nachmittags 5 Uhr. Wie im Jahre 1890. io glauben die Obcrammergauer, werden auch im Jahre >900 eine Anzahl Wiederholungen stattfinden, denn der Zudrang werde diesmal um so stärker sein, als man jetzt mit Benntzung der elektrischen Bahn Mrrrnau-Oberanimergau bis Oderammergan, alio in einem Tage von München hin- und zurückiommen könne. TaS Theater kan» eine Besucherzahl von 4200 Personen anfnehmen. -f Drei hübsche, von gesundem Humor durchlchossene neue Lieder von Karl Prchsch sind loebcn im Verlage von Adolf Brauer <Plöl- ner>. König!. Säclp. Lwsimilikalieiihandlung, Dresden, crichrenen. Lines davon: „Weiser und Poel", von Herrn Kammersänger Buly angercgl und diesem gewidmet, vcrlgngl nach poetilcher Gestattung. wäbrend die anderen : „Die SöSl" (Die Seel«) und „Die gold'ne KeN'n", in oberbavrilcher Mund art, gckunde humorvolle Auffassung bedingen. Singen taffe» sich alle drei scbr leicht und wrrtungsvoll — Vorrragstunstler werbe» damit sogar einen nicht gewöhnlichen Erfolg erzielen. Vermischtes. ** Eisenbahnunfälle. Bei der Station Bia Torb'rgy fuhr Abends der von Budapest nach Bruck nbgcgangene Perioncn- zug in den eine Stunde früher von Budapest abgegangenen Grazer Personcnzug. Ein Beamter des letzteren Zuges wurde getödict. vier Soldaten wurden schwer und mehrere andere Perionen leicht verletzt. Drei Wage» wurden zertrümmert. — Kevmer lSussex): In der Nähe der Haywgrdsbaide stieß ein nach Ncwhaven be stimmter Zug mit einem von Brighton kommenden c .pccßzug zu sammen. Verschiedene Passagiere wurden verletzt und zwei Bahn- Ledienstete und ein Passagier getödtet. Ter Bahnverlchr ist unter brochen. — Auch bei Slough fand ein Eiicnbahnzuiaiinnenstoß statt, bei dem jedoch Niemand r »»gekommen ist. — Mothrcmell lSchvtt- land): Ein Zug der Claßford-Eaiedonian-Bahn entgleiste und stürzte vom Bahndamm. Mehrere Personen sind todt und viete verletzt. ** Aus Brown sville lPennihlvanien) wird berichtet: In folge schlagender Wetter ist die Ealmin-Braznell-Mine in Brand gcrathe». 6 Mann sind todt und 45 wurde» verschüttet. Es ist nur geringe Hoffnung vorhanden, daß die Verschütteten gerettet werden. " In Osnabrück erfolgte in der-Straße am Wall ... —„ eine hef tige Gasexplosion, welche große Zcchörungcr» annchtete. Eme Perion wurde schwer verletzt. ** Der Dampfer „Ariosto" aus der Reffe von Galveston nach Hamburg ist am Lcracoke-Strande an der Küste Nord-Carolinas auf Grund gestotzen. Ter Kapitän und 8 Perwnen der Be satzung wurden gerettet, 2l sind erstunken. Das Schiss ist leck. Nachdem das Meer ruhiger geworden ist. sind zwei Schleppdampfer von Norfolk zur Hilfeleistung abgegcmgen. Briefkasten. A. B. V.. Löbtau (1 Mk.) ... Dresden oder besten nächster Umgebung eine Poliklinik angeben Ivo ich mich orthopädisch mit Heilgymnastik und Biassage be handeln Insten kann'/" — Versuche es einmal in der Klinik von Dr. Löwe nnd Dr. Beyer. Grnnaerstraße. event- bekommst Du dort Vorzugspreise. Poliklinik sür orthopädische Behandlung giebt es meines Wissens bisher in Dresden noch nicht. »'» Ein Ab- (40 Psg.) „Ich spiele in der Thüringisch Anhaltiichcn Stnntslotterie und habe, da das mir gesandte Loos für die fünfte Klasse verloren gegangen, »och nicht r» Erfahrung bringen tönnen, ob meine vir. 18.020 V gezogen worden ist. Trotzdem ich mein Loos reklamirt habe und »m Zusendung der Gewinnliste vierter Klasse gebeten, erhielt ich auch aus mein Schreiben mit Einlage des Portos die Liste nicht Sind Sie vielleicht in der Lage, mir Änsknnst geben zu können, ob ge nannte Nummer gezogen wurde /" — Die Tbüringiich-Anhaltiiche Staatslvtleric ist hier nicht lonzessionirt, weshalb unS auch deren Bestimmungen nicht bekannt sind. Wenden Sie sich an die Direktion in Gotha gesl. direkt! Bk ickten. „Bitte um Beantwortung folgender Fragen: 1. Zu welcher Tageszeit finden gewöhnlich die Berathnngen in der Zweiten Kammer des Landtags statt ? 2. Sind daselbst zur Weih nachtszeit Ferien '/ 3. Jst's erlaubt, obigen Verhandlungen bei- zlttvvhiien? 4. Bedarf es dazu ... bei Annahme von 3 ... einer Erlarrbnißkartc bez. einer Legitimation /" — I. In der Regel Vor mittags von 10 Uhr, Montags geivöhnlickr Mittags von 12 Uhr ab. 2. Ja. bis einschließlich 7. Januar 1900 3. Ja, aber sein still sein lind nicht mit Herathen wollen! 4. Nein. Nesse Hans (30 Psg.). „Ich mache Osten, voraussicht lich da-S Einiährigen-Eramcm nnd möchte gern Seeoffizier werden. Ich habe Latein Nachhilfe und bin ein gute'- Mathematiker. Wo habe ich mich zu melden, oder giebt es ein Buch, das darüber Ausschluß giebt'/" — Wende Dich an die Buchhandlung von Höctncr, Dresden-Neustadt und verlange „Tie Vorschriften für die Ergänzung des SeeossizicrkorvS". M. E. „Sei! einigen Monaten schwitze ich des Nachts am Oberkörper, namentlich an der Brust, den Schulterblättern und am Hinterkopf so beftig, daß Wäsche. Deckbett und Kopfkissen voll ständig durchnäßt sind, obgleich ich nur ganz leicht bedeckt bin. Ich habe mich bereits imt Eisig und Äeimpiritns Abends ein geriehen und ärztlich verschriebene Pille» genommen, aber Lilles ohne Erfolg. Giebt es den» hierfür gar kein Mittel?" — Nächt liches Schwitze» ist immer verdächtig und läßt aus eine Lungcn- erlrankriiig schließen. Lasten Sie sich einmal ordentlich unter suchen. Mitunter thnt sehr gut 'Abends eine Tasse Milch mit einem Likörglas Evgnac, häufige kalte Abwaschung des Körpers und hinterher Frottiren mit angewärmlem weichen Lcincirtuch; eventuell Abends 1 bis 2 Gramm Karnphersäure in Oblate. Bodenbachcr Ab. „Ich bin im Besitze eines mit Perlen eingesaßten goldene» Ringes. Durch Unvorsichtigtcit eines K ollegen ist Tinte in die Perlen gekommen, welche ich svsvrl durch Waschen zu entsernen suchte. Leider ist aber ei» hellgrauer Schein aus den Perle» basten geblieben. Ist Ihnen ein Mittel bekannt, womit ich die Tinte von den Perle», ohne dicien zu schaden, ent fernen könnte?" — Hier zu rathen, ist Sache cinc-s Fachmannes und auch der kann cs nicht, ohne den Ring zu sehen. -Z. Z. >1 Mk.) „Womit überzieht »ran echte Silbersachen, doiiiir sie nicht so oit geputzt werden müssen?" — Den zu dreiem Zweck im Handel besindlrchcn Lack bekomme» Sie nebst GebrauchS- cniwcining in den Färb- und Lackwaarengeichäiien von Earl Tiedemann, Macicnslraßc 10. Anialienilraße 16 und Rähnitzgasse 12 . '« Langjähriger Ab. (1 Mk.) „Einer meiner Freunde, welcher seit 26 Jahren in England ist. beabsichtigt nach Teutich- lanö zuiückznlchien. Derselbe ist inilitärsrci. verhcirathctc sich mit einer Enlgäiwerin und hat einen Sohn. Mein Freund trat sich in England nie natnralisircn lassen, ist also Deutscher geblieben. Er hat einen Solar. 18 Jahre alt. welcher Engländer ist. Würde nun dieicr Sohn, falls mein Freund mit seiner Familie nach Deutsch land zum bleibende» 'Aufenthalte lammt, gezwungen sein, ln der deutschen Armee zu dienen oder ist derselbe frei, denn er besitzt ein durch die englische Regierung ausgestelltes Ecrtisitat. daß er britischer Uitterlhan ist." — Ter suugc Mann dürste, ioiern ec lhatsächlich seine britische Unterthaneiischast nachwesien kann, von der Dienstpflicht im deutschen Heere frei sein. Zur Erlangung voller Sicherheit empfiehlt sich indessen eine Anfrage bei einer der Königl. E'.iatzt'oimmsswiren. deren es laut Dresdner 'Adreßbuch. 3. Theiß Seile 47, vier gicbß Daß diese Anlwork ans Ihre Frage erst heute lvmmt, liegt daran, daß an zwei kompetenten Stellen jede 'Auskunft verweigert wurde. HI L n n g i ä h r i gc r A b. i n B. „Ich brauche zu einer besonderen Fabrilätivn etwas Goudeonpech und 'Aicbaiiglcrpech. Können Sie mir eine Bezug-Sonette nenne»? Eine Firmm von der ich diesen Artikel früher bezog, hat Leu Export dieser Sachen ausgegeben." — Goudevn ist ein zuiammengcichmvlzcnes Gemisch von gepulvertem 'Asphalt nnd Vcrgiheer oder statt letzterem eine Mischung von Trinidadasphalt und Erdöl. Wenden Sic sich an die Firma A. Proe hier, ClaciSs!«. 1, die den Artikel im Großen verkauft. Unwissender in 9?. „Ich bin 18 Jahre alt und will in die JnvalidrtätS- und 'AlterSrentcn!asse cinzablcn. Wenn ich mm iclrt oder »ach dem 1. Januar 1900 einznzahlen ansange. ohne nacbrirzahlen. kann ich dann nach vollendeten! 70 Lebensjahre Altersrente erhalten nnd nach imisjähriger Einzahlung JnvuliditätS- reitte heanspruchcir?" — ES tomntt ganz daraus an. welchen Beruf Sic haben. Sind Sie;. B. ielbililündigcr Gewcrbireioender. io können Sie in ihrem Alter überhaupt nicht mehr in die Ver sicherung arrsgcnonime» werden. Sind Sic aber gegen Lohn be schäftigt, io müssen auch die rückständigen Beiträge für Sie nnch- gezablt werden, wenn mit 70 Jahren 'Altersrente haben wollen. Die 'Nachzahlung muß noch vor Neujahr erfolgen. Die Invalidenrente können Sie nach den« neuen Gesetze schon dann bekommen, wenn 200 Wochenbeitrügc für Sie entrichtet worden sind. Wer am 1. Januar 1900 in die Versicherung einrtitt, kann lchoir vom November 19o3 ab Jnvilidenrente beziehen, wenn er zu dieser Zeit dauernd erwecbsri'ffühig wird. Dabei wird vomus- ge'etzl. daß eS Personen sind, die dem gesetzlichen Versichcrungs- zwange unterliegen. Abonnent Ioirsdorf. „Bitte mir gefälligst mit- tbeilcn zu wollen, ob die Redefreiheit eines Reichstags- abgevrdrreten nur sür die Zeit, während der er sich im Reichstags besiirdet, oder auch sonst gilt." — Artikel 30 der Reichstagsver- faffmig, der hier in Frage kommt, schreibt vor, daß „kern Mitglied des Reichstags zu irgend einer Zeit wegen seiner Abstimmung oder „wegen der in Ausübung seines Berufes gethaner Aeußer- ungen" gerichtlich vder.diszipirirciriich verfolgt oder sonst außerhalb der Versammlung zur Verantwortung gezogen werden dari." Hier nach kommt als Unterscheidungsmerkmal sür die Straffreiheit einer von einem Reichstagsabgeordnctcn gethane» Aeußernng in Be tracht. ob die Aeußernng rn der Ausübung des Abgcordnctenberuses gethan ist oder nicht. In der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Fülle wird cs sich natürlich nur um solche Aeußernngen Han dein, die im Reichstage selbst fallen, sei eS im Plenum oder in einer Kommission oder auch nur in privater Unterhaltung von Abgeordneten untereinander. Immerhin sind aber auch Umstände denkbar, die den Schutz des Artikels 30 auch auf außerhalb des ReichstagsgebüudeS gethane Aeußernngen erstrecken: beispielsweise, wenn Mitglieder des Reichstages in ihrer Eigenschast als solche zu einem offiziellen Akte hinzugezogen werden. Bestritten ist. ob cs auch Vorkommen kann, oaß eure im Reichstage selbst gefallene Aeußernng die Voraussetzung des Artikels 80 „in der Ausübung dc-S Abgeordnetciiberuics" nicht erfüllt, beispielsweise, wenn ei» ReichStagsabgcordnetcr einem Besucher des Reichstags plötzlich ohne äußere Veranlassung in den Weg treten und ihm in Bc- fricdiguim eines rein persönlichen Hasses erklären würde: „Mein Herr! Sie sind ein Schurke!" Nach einer Meinung würde hier die Straffreiheit des Artikels 30 der Rerchsversassung nicht ein- tretcn, sondern der schuldige Abgeordnete könnte nach Ablauf der Selsion strafrechtlich verfolgt werden. Jedenfalls muß der 'Artikel 30 im wc'tesle» Sinne zu Gunsten der Redefreiheit ausgclegt werden, auch wenn man die angedcutetc Möglichkeit zugiebt, daß eine innerhalb des Reichstngsgebäudes gethane Aeußernng eines Reichs- lagsmitgiiedcS ausnahmsweise nicht als in Ausübung des Abgeord- nelcnbcrrttes erfolgt anzuieben ist. Edith G. i40 Pig.) „Kannst Du mir nicht ein Mittel sagen gegen die dicken rothen Pore». Ich habe nämlich an den Oberarmen so viel, und eü sieht doch so schlecht aus." — Morgens waschen in lauem Wasser, dem etwas , 4 Minuten unabgetrocknet auf der Haut lassen darüber. Stammtisch Scharfenberg. Infanterie-Regiment zum 12. Armeekorps oder keinem von beiden, sondern zum 15. Armeekorps. eine» Werth sür Sammler?" Wie könnte ich äm besten alt» biblische Bilder vcrwerthen." — 'Alte Landkarten haben nur Wertb. wenn sic ans sehr alter Zeit (lii. Jahrhundert) stammen, alte Bibelbilder sind vielleicht als Geschenk sür Missionszwecke zu ver wenden. Alterthumswerth haben dieselben um. wenn sie aus dem 15. oder 10. Jahrhundert stammen. I» Kurz und Weiß. Sie sotten Schiedsrichter sein, behauptet, sämnitliche deutsche Offiziere und Portepeetrageude „A. Unterossiziere tragen silbernes Portepee. B- behauptet, daß die Mecklenburgischen Offiziere:c. goldenes Portepee tragen. Bestimmt aber noch im Jahre >894. ÄaS ist richtig?" — Bei den Olden- btttgiichen Truppentbeileii tragenPortcpöeunterossiziere nnd Offiziere das Portepee von Silber init schwarz und rother Seide dmch- wirlt. die Offiziere eine ebendergleichen Schärpe. Resse Max Hanse. „Eines meiner Leibchen ist KvnigSbergcr Klops. 'Nim hat aber meine Frau das Rezept, welches vor längerer Zeit einmal im Briefkasten gestanden hat. verlegt und mir droht eine klvpslose schreckliche Zeit, wenn Du Dich nicht meiner erbarmst nnd das Rezept noch einmal vcröffent lichst." — Ta haben wir die Bescherung. Der Mann will Klops essen »nd die Frau findet das Rezept nicht. Wer kann wissen, ob das nicht .... kleine Ursachen, große Wirkungen .... zu einer Ehescheidung führen kann! Damit mein Gewissen zu belasten, verspüre ich durchaus keine Lust und io muß ich wohl oder übel in den sauren Klops beißen nnd das Rezept nochmals zum Abdruck bringen. Also: Zu Königsberger Klops nimmt nrnn 2 Thellc Rind- und 1 Thcil Schweineiteilch. zu 500 Gramm seingewiegtem Fleisch nimmt man einen halben gut gewässerte» Hering, einen Kaffeelöffel Kapern, die Schale einer Vrertel-Eitrone, eine mittle Zwiebel und wiegt Alles recht sein, mengt eS nebst Pfeffer, Salz, einer geire'chten Franziemmel nnd 3 Eiern zum Fleisch und formt crgroße Klüse daraus. In einem Knsserol kocht man Pfeffer- und Nettwürzkörner, Lorbeerblatt. Thymian und eine Zwiebel in lo viel Wasser, wie man Sauce haben will, dann legt man die Klösc hinein und läßt sic 15 Minuten kochen. Daraus hebt man sie beranS, entfernt das Gewürz, giebt einen Kochlöffel Mehl. 0) bis 70 Gramm Butter, die andere Hälfte des Herings, scingchaür natürlich, sowie einen Kaffeelöffel Kapern und etwas Citroneniast dazu, schmeckt nach der» Salze »nd kocht die Sauce fei» durch. Daraus legt man die Klose wieder hinein und läßt sie 15—30 Minute» ziehen, aber nicht kochen. Man kann die Klüse auch in Butter aus beiden Seiten braun braten, um sie darnach in die fertige Sauce zu legen, die man mil Fleischbrühe Herstellen muß. . N nchdenklichcr 9! a n ch e r. „Eine Frage sei in Ihr Ohr gehaucht: „Wann habe ich hundert Cigarren geraucht ?" s tJch habe inr Rechnen nie viel getaugt i Und suche die Ant wort mit Fleiße:) — ! Jst's. wenn ich das letzte Bündel an reiße ? I Jst's, wenn ich die letzte Spitze abbeiße'/ l Jst'S. wenn ich den letzten Stumps wegschmeiße? s Oder giebt es in Ihrem Leserkreise — Vielleicht noch eine vierte Znhlweste, l DieAniang. Mittel. Ende l 'An sichere Grenzen bände? l „Wo endigt das volle Hundert?" — Das ist der Punkt, der mich wundert. — t Im Nebligen leiste ich nrloval ! Tie kommende, neue Jahr- hunder'zahl. > Tenn guter Punsch schmeckt allemal^i Ter Zeit punkt ist da grnirdcgnl. ! Nnd wer a»i die richtige Sorte hält, j Kat seinen Kalender nicht unrecht gestellt. I Prosit Laeeutum! Wenn es kommt, ! Jeglichem, was ihm frommt!^ ! " — Dem Prosit schließt, Du urloyrücr Man». ! Ter Litte! Schnörle sich mit Freude» an. j Doch weil eS setzt verfrüht war' offenbar, j So wartet er damit bis über's Jahr. Nesse Emil. „Was heißt das. wenn Einem gesagt wird: Sie haben da einen schönen Stiesel geschrieben?" — „Einen schönen Slicscl ichreiben" ist eine Redensart, die ent standen >ein ioll, als der vom Prediger Michael Stiesel auf den 3. Oktober 1533 Morgens 6 Ubr verkündigte Antichrist, das Ende der Welt, oder eine zweite Tu»,luch nicht kam bez. der Untergang des Dorfes Holzdors bei Wittenberg nicht erfolgte. M ilchka mm er, Zittau. „Bitte um Beantwortung folgender Fragen: I Welches ist die größte zulässige Geschwindig keit der e'cttriichen Bob» ans der Strecke Tresden-Blasewrtz nach Kilometers»»,?»:? 2. Welche GJchwürdigleit hat der^Expreßzug Berlin-Hamburg?" — Zn 1. 'Ans der Linie DreSdcn-Schloßvicrtz- Blaiewitz. die wohl gemeint ist, kommt dreierlei Fahrgeschwindigkeit i» Frage, nnd zwar auf der Strecke Schloßviatz - Eliasvlatz IIHst Kilometer in der Stunde, vom Eliasvlatz bis zum Bürger- boil'ita! 15 Kilometer und von da ab aus de» Rest der Strecke >6 Kilometer Zu 2 Unter Abrechnung der Aufenthalte crgiebt sich bei den schnellsten Zügen eine durchschnittliche Geschwindigkeit von rund 60 Kilometer in der Stunde. st» Bier Hub er. „In welchem Jahre .... es gilt eine Wette. . . . brannte die Waldichlößcheubrauerci nieder, und ist es wahr, daß dabei wegen Mangels an Wasser die Spritzen mit Bier gespeist worden sind?" — Es war am 5. Mär; 1857, als das große Gebäudegnadrat der Waldschlößchcnbrauerei. welches die Restauration, das Brau- und Malchaus und die von der Ver waltung benutzten Räume enthielt und der mit dem Hauptgebäude durch einen offenen Gang in Verbindung stehende östliche 'Anbau durch ein Schadensester vernichtet wurden. Im Verlauf einer Stunde stand das ganze Hauptgebäude in Flammen und mir die Hrutergebäude nebst den im Jahre zuvor errichteleken Neubauten ko,urteil dem zerstörende» Elemente entrissen werde». Von den Vorrälhen aus Malz, Gerste und Hopse» konnte nur ein geringer Thcil gerettet werden. Daß in Ermangelung von Wasser mit Bier gelöscht worden iei. wird vielfach behauptet. Jedenfalls ist Thatiache. daß durch den Brand 30 in Arbeit befindliche Ge- brände a 130 Eimer vernichtet worden sind. Der GesammtlchaLeu wurde aus I07.0M Tbaler beziffert. »'st Ä. P. <20 Psa) „Können Sie mir mittheilen, woraus daS jetrt im Handel befindliche „Jlorida-Oel" hcrgestellt wird bezw. hcrgcstcllt werden soll?" — So viel mir bekannt, ist „Florida Oel" das kette Oel der Banmwollcniaat. st"» Stammtisch „Alte Po st". Wilsdruff. „Es streiten sich die Leut' herum, ob Dippoldiswalde oder Wilsdruff letzt größer ist. Lieber Onkel, ist Wilsdruff größer an Einwohner zahl. dann laden wir Dich zum Wurstessen ein: ff. Salami. Ccrvelat re." — Obwohl mir eine gute Wurst im Allgemeinen nicht ganz Wurst ist. besonders wenn die Zipfel etwas west auS- cinanderstchen, werde ich diesmal aus den Genuß wohl verzichten müssen, denn WitSdrrrff ist kleiner als Dippoldiswalde, sintemalen es bei der Zählung im Jahre 1895 erst 3110 Einwohner auswreS. während Divpoldrswalde schon bei der im Jahre 1890 vorgcnom- mcncn Zählung 3430 Eimrwhrrcr hatte. ,c » Nichte EtSbeth. (10 Psg.) „Ich habe vor Kurzen» eine Postkarte gesehen, die ein in Seide gewebtes Bild enthielt, das mir cnißciordenttrch gefiel. Ich habe schon hier und da nach- gesragt, kann aber nicht erfahre», wo diese Karten hergestelll werde» und wo sie in Dresden zu haben sind." — Diese in der Thnt sehr hübschen Karten werden in der Seiden- und Wollen- Spinn- und Weberei von A- I. Hermann in Donauwörth her- gestellt uud zwar in Kollektionen von 20 verschiedenen Ansichten. Die Vertretung für diesen Artikel hat in Dresden Frl. Landauer, Räcknitzstraße 5. st'st E. I. (10 Psg.) „'Nenne mir. bitte, einige gute, nicht zu theure Lehrbücher der russischen Sprache zum Selbstunterricht, und zwar möglich'I solche, die besonders die Aussprache berücksich tigen." — Für das 'Anfangsstudium des Russischen nehmen Sie am besten: Fcllcr, Gut Ruisiich durch Selbstunterricht: Werblcmski, Handbuch der russischen Umgangssprache. Für die weitere Vertiefung in die russische Sprache würde Fuchs. Russische KonveriationS Grammatik, sehr zu cmpichicn sein. Sämmtlichc Bücher sind in Emil Weisc'S Buchhandlung (Inhaber Georg Trendtel), Johanncsallce lCasv König) und Waiienbausstraße 27» Ecke Victoriastraße, vorrüthig. Langiähr. A b. H. T. (2. All.) „Ich beabsichtige, im Januar nächsten Jahres mit einem Kollegen eine Reffe nach Straßburg und Metz zn unternehmen. Können Sie mir sagen, wie man von hier aus auf bestem und schnellstem Wege dorthin gelangt, welche Rückreise zu empfehlen ist und was die Fahrt 2. und 3. Klasse hin und zurück kostet ?" — Fahrpreise: Rückmgr- karlen 1., Dresden-Frankfurt 3. Klasse 32,10 Mk.. 2. Frankiurt- Straßbnrg 3. Klasse 17.50 Ml. oder Frankfurt-Metz 3- Klasse 19.10 Mk. Rnndreisehest 3 Klasse über Leipzig: Dresden- irrcrnkfurt-Stwßbnrg 51.20 Mk. oder Dresden-Frankfurt-Metz Sttcibburg-Mek Dvesdirer Uachvichteir. Nr. 357. Seite 3. Mittwoch, 27. Dezember
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