01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000401018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900040101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900040101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-01
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B-„-, IWodeimkrich „. vreuSaer Telegr.-Adresse: Nachrichten, Dresden. NeastLäter NarU 7» » (81«.<tt IVian) L (l^lngaus zr. Klo^rer^s«) 2.) ^ KIAlttedtdSüvr. Vomdilitria llvdtbScker.2 vozvnUedtdLäor, ^ D OsrU. vostrMwlgSl» D R ole. S L K H Iltastl'. krosnvkis krei. ^ Ä ^7 r Se^mtiWS.Tlr-'. Ticdemann s Bernsteinöllack mit Karbe: schnell trocknend, nicht nachklcbend. Altstadt: Martenstr. io, Nmalienstr. 18, ZZwiliauer Htr. 02. Neustadt: Leinrtchstraste tLladt Aorlttzs. VuvNHVattiV». 8äa»ii>tNsli« XewIisNeu für kUildjalit u 8«mi»>ei ^ sinck sinxetroklso unck empfehlen flieseldvo in xrosssrtiLstvr A Lusvealii ru billigsten Kreisen. frisäi'. Knkitf L 8olin, Kkoi-gplalr 9. D ÄsrLÄsdLUsr für lleiren, Damen unck Knicker, l« t« tit, unck liusssrst HvIrNts»»», bei Herren unck Knaben Nie Hosen träger orsvtrsuck, rum ?reiso von 3—ü ülis. stets vor- rätbig beim Vorlortiger. Danckagist unck Ortbopäck IV!. N. ÜVeinIzclilicb ren. «msn8ti'S88k 22! im Vartengrunckstück. — Ovxr. 1862. Rr. 89. M-el' Bismarck's Gedächtniß. Hosnnchrichtcn, Elektra Bahn, Kritischer Tan, Arscnalsnmmlung, Fleischbeschau, Armeeveränderiingen. Gecichtsveihandlungen. Dresdner Kunstialon. Muthmaßl. Witterung: Veränderlich. Sonntag, L. April ll-Oi-. Zn Bismarck s Gedächtnis;. Erhebet die Herzen! So rust der heutige Tag den deutschen Patrioten zu, die z» Lebzeiten des Unvergleichlichen gewohnt waren, ihm an seinem Geburtstage den begeisterte» Ausdruck der höchsten Liebe und Verehrung zu Füßen zu legen und sich an seinem huld vollen Gruße zu letzen, an dem milden Blick seines Auges zu sonnen, aus der vaterländischen Offenbarung, die ihm von den Lippen floß, neue Kraft zu nationaler Hingebung und Aufopferung in sich übecstrvmen zu lassen. Das ist nun für immer dahin; diese einzige glückdurchzittcrte Zeit kehrt nicht mehr wieder, weil er, der uns groß und gewaltig gemacht hat. nun von uns gegangen ist und im TodrSschlafe von seiner gigantischen Lebensarbeit misrnht, die mit seinem unsterblichen Name» eine neue Wesenheit der Dinge verknüpft hat. In Person weilt unser Heros nicht mehr unter uns, aber ist er deshalb überhaupt nicht mehr bei unS? Ist unser Volk seiner untilgbaren Schuld der Dankbarkeit sich io wenig bewußt, daß es einer Auffrischung des Gedächtnisses Bismarck's bedürfte? Tas wäre gleichbedeutend mit unserer vollkommenen nationalen Entartung. Nein, Alldcntschland hat es nicht nöthig, sich an seinen ersten Kanzler erinnern zu lassen. Es gedenkt seiner flir und sür, in unwandelbarer Treue; eS suhlt das Wehen seines Geistes um sich her und läßt keinen Augenblick von der Pflege seines An denkens. Teß sind die Blsinnrcksäiilen Zeugen, die sich überall im Lande erheben; das künden die Feuerzeichen, die zu Ehren des Gewaltigen ihren Schein In's Land werfen; das zeigt glänzend und eindrucksvoll, erhebend und tröstend die Haltung der deutschen Jugend, deren vaterländische Ideale sich i» dem geweihten Namen Bismarck verkörpern, die den Manen des Altreichskanzlers Opfer um Opfer bringt und unter den Fittigen seines Genius zu ihrer nationalen Zukunstsarbeit heranwächst. So wisse» wir heute wie allezeit, daß Bismarck unser ist und daß keine Macht der Erde uns ihn se entreißen wird. Auch heute kann unsere Liebe zu ihm nicht größer sein al» sic es sonst ist, weil sie an jedem Tage in gleicher ungcmeffener Stärke unsere Herzen erfüllt. Eines aber hat dieser Tag dennoch voraus, indem er uns zu besonderer innerer Sammlung crnsruft und uns mahnt, aus unserem patriotischen Wirken während des verflossenen Jahres und seit dem Heimgänge des Fürsten überhaupt die Bilanz zu ziehen, die Folgerungen für die Zukunft daraus zu entnehmen und uns in ernster Weise mit seinem Geiste auf's Nene z» vermählen. Mit solchem Vorsatz treten wir heute an die Stätte, wo Bismarck ruht. Der Genius der Vaterlandsliebe ist der Priester, der uns über die Schwelle geleitet. Das Vaterland über Alles! In diese wenige» Worte läßt sich Alles znsammenfassen. was wir am Grabe Bismarck's empfinde» und was sein Beispiel uns zürnst. Jeder Patriot, der, sei es in Person oder in der Erinnerung, heute in Fricdrichsrnh weilt, nimmt einen Theil des Bismarck'jchen Geistes in sich auf und verläßt die heilige Stätte wie ein Ge albter, der von dem todten Kanzler selbst zur Pflege der Vater landsliebe in unserem Volke berufen worden ist. Wer so den heutigen Tag in reiner patriotischer Einkehr begeht, der wird die Folgen an dem heiligen Feuer merken, das in seinem Inneren brennt. In solcher Stimmung und solcher Stunde wird in den Herzen der Grund gelegt, auf den, sich die Zukunft des Reiches zuverlässig ausbnucn kann. AnS dem Bismarck'schcn Geiste heraus werden wir in nationaler Beziehung immer wieder neu geboren. Wenn wir zu seinem Grabe herantreten, er geht es uns wie dem Niesen Anläus in der altklassischen Mytho logie. der schwach war. wie ein Kind, wenn man ihn von der innigen Verbindung mit seiner Mutter, der Erde, löste, aber sofort wieder unbezwingliche Kraft gewann, sobald er den Boden berührte. Uns deutschen Patrioten geht eS nicht anders: losgelöst von dem Geiste und den Traditionen Bismarck's sind wir wie ein schwankendes Rohr im Winde, mit ihm und durch ihn aber sind wir das erste Volk der Welt und haben ein Recht, mit den stolzen Schritten der Unbesiegbaren über den Erdball zu schreiten. Freilich, es geht den Patrioten der Bismarck'schcn Schule heute so Manches nicht nach Wunsch. In der inneren wie in der äußeren Politik sind vielfach Verhältnisse eiiigctrcten, die eine Sorgenwolke vor die Stirn vieler echt nallonalgcsinirter Männer gelagert haben. Manch' Einer, der zu Lebzeiten Bismarck's das Haupt stolz emporgerichtet trug, senkt es letzt ans die Brust hinab und stürmisches Gescufz beklemmten Odems geht auS seiner Brust. Im Innern macht sich ein gewisses politisches Streberthum breit, dessen ganzer politischer Horizont nur die drei Begriffe „Taktik", „Opportunität" und „Kompromiß" umspannt. Diese Elemente gehen in ihrem Mangel an sachlicher und persönlicher Entschieden heit so weit, daß sic völlig die Grenze verwischen, an der für den überzeugungStreuen Patrioten ein unerbittliches „Bis hierher und nicht weiter I" geschrieben steht; sie vergessen, daß jedes Kom promiß. jede Nachgiebigkeit da aufbören muß, wo der Bestand des nationalen Staates anfängt, bedroht zu werden. Ein scharfes, aber treffendes Dichterwort sagt über diese Lauen: „Ein wind- zerrissenes Pamphlet. — Das ist der Zeiten Charakter. — Der Streber findet sein Lotterbett. — Sein Glück der feige Kalfakter". Die Gefahr der Versumpfung, die aus der Einflußnahme dieser Richtung aus die öffentlichen Geschäfte dem nationalen Leben droht, darf ja nicht unterschätzt werde». Ebenso wenig aber würde cs bismarckisch sein, wenn wir «ns deswegen einem hoffnungslosen Pessimismus hingebcn wollten. Ohne Kampf kein Sieg! Also milchig den Kampf geführt gegen die nationalbankeiotte Gesinn ungslosigkeit, wo immer sie sich breit macht! Wenn wir unsere Söhne im Geiste Bismarck's erziehen, wird i» Zukunft Derjenige veiächtlich sein, der in Bezug aus nationale Gesinnung ein leeres Gefäß ist. In der auswärtigen Politik erregen gewisse Bestrebungen, die dynasliich-vcrwandtschaftliche Beziehungen in antinationalem Sinne auszilnützen trachten, neuerdings in erhöhtem Maße Befremde» und Befürchtungen in patriotischen Kreisen. Um nur ein Beispiel anzusühre», muß die tendenziöse Art. wie die Welsen die jüngst erfolgte Verlobung des Prinzen Max von Baden mit der Tochter des Herzogs von Eumbcrland politisch ausbeuten, dasdentschnntivnale Bewußtsein empfindlich verletzen. Zur Lehr und Wehr sei hier daraus verwiese», wie Fürst Bismarck über diesen Punkt dachte Bismarck führte im Reichstage am 16. März 1885 Folgendes aus, und zwar in Erwiderung gegenüber dem Abg. Richter, der die dynastisch-veiwandtichastlichen Beziehungen zwilchen Berlin und London zu Gunsten der politischen Nachgiebigkeit Deutschlands gegenüber England verwerthet hatte: „Das Hineinziehen der dynastischen Verwandtschaften in die internationalen Interessen ist erfahrungsgemäß In der Geschichte den Dynastien niemals nützlich gewesen; es sind stets die Gegner der Dynastie» gewesen, welche dynastische Beziehungen in den Vordergrund geschoben haben bei internationalen Fragen. (Sehr wahr! rechts ) Ich brauche gar nicht so weit zurückzugreifc». daß ich an die Zeit der ersten Iran zösischen Revolution erinnerte, wo es der Dynastie der alten fran zösischen Könige außerordentlich nachtheilig war, daß man den Verkocht verbreiten konnte, als ob die nahe Verwandtschaft des irnnzösiichen HmiskS mit dem österreichischen Haust die französische Politit im österreichischen Sinne beeinflußte. Jedermann, der die Geschichte der damoligen Zeit mit Ansmcrksamkeit liest, wird sich des Eindruckes nicht erwehren können, daß das ei» mächtiges Hilfsmittel der Gegner des- Königshauses war. das letztere der österreichische» Politik zic verdächtigen." Diele Worte sollten die deutschen Patrioten in das goldene Schicksalsinich der Nation schreibe» und dafür sorgen, datz ihr Gcdächtniß in teinem Augen blicke erlischt. Wen» die Jünger BiSmaick s ans der ganzen Linie ihre nationale Pflicht thun, wird auch die Erwartung ihres Herrn und Meisters in Erfüllung gehen, „daß das Gewicht der deutschen Dynastie» und insbesondere unserer Kaiserlichen Dynastie unter allen Umständen jeder Zeit aus Seiten der nationalen Inter essen und niemals auf der Sette der fürstlichen Verwandtschaften in die Waage falle» wird". So iei denn den Manen Bismarck's liniere ehrfürchtige Huldigung dargebracht. Der deutsche Patriot kniet beute an der Bahre des Altreichskanzlers nieder und betet: „Heilige Vater landsliebe ! Du erschütterst mir Herz und Nieren; bleibe bet mir und führe mich bis an das Ende meiner Tage!" Ein schlichtes, ein einfaches Gebet, aber wir werden damit anskoinmcn, wenn eS »ns wahrhaft von Herzen geht und wir in treuer Pflege des Vlsmnrck'schen Erbes uns des Bewußtseins gctröslen, daß es die höchste patriotische Seligkeit ist, einer großen Nation anzugehören und sür sie zu leben und zu sterben. Fernschreib- und Fernsprech-Berkchte vom 3l. März. Paris. I» der Heeres-Kommission der Kammer erklärte der Kriegsminister General Galifset. er sei der Ansicht, das Gesetz über die neuen Kapilnlntivnen von Militärs müsse derElnfuhrnnä der zweijährige» Dienstzeit voravgehen. * Wladikawkas. Zwischen den Stationen Grosni »nd Alchanjnrt stieß ein Postzng mit einem Güterzug zusammen. Tie Petrolenmwagen entzündeten sich. Die Lokomotivführer der Züge, die Postbeamten und zahlreiche Passagiere sind umgekommen. Berlin. Prinz Georg von Sachsen, der heute Abend hier eintlifst. steigt im Kvnigl. Schlosse ab und folgt morgen einer Einlndnng des Kaisers zur Frühstnckslasel; der Prinz gedenkt Abends nach Dresden zuruckzutehren. - Die Kaiserin überreichte heute Vormittag dem Reichskanzler Fürsten Hohenlohe einen Straub herrlicher Rosen, während der Kaiser schon vorher eine kostbare Mavpe mit Nachbildungen der Prell'schen Wandgemälde im Palazzo Easfarelli zu Rom batte senden lassen. Im Lause des TageS erschienen im RelchSkanzlervalais viele hochgestellte Persönlich keiten zur persönlichen Beglückwünschung des Fürsten, für welchen gleichzeitig eine Unmenge von Telegrammen und Glückwunsch schreiben einliefen. Heute Abend findet beim Reichskanzler eine größere Familientastl statt. — Königin Victoria von England hat der Kaiserin Friedrich Whitc-Lodge ln Nichmond, einen Soinmcr- wohnsitz. zum Geschenk gemacht. Es heißt, daß die Kaiserin Friedrich »ach ihrem Besuche bei der Königin Anfang Mai das Schloß in Besitz nehmen wird, das durch viele Jahre vom Herzog und der Herzogin von Teck bewohnt war. reizend und in vcr- hältnißmätziger Nähe von London und Windsor gelegen ist. — Bischof v. Linzer hatte dieser Tage wiederholt Unterredungen mit dem Grafen Bnlow, er nimmt auch heute an dem parlamentarischen Diner beim Giaien Bnlow theil. Zn diesem Diner ist u. A auch der sächsische Abgeordnete Dr. Elche geladen, v. Anzer hatte ferner Unterredungen mit dem chinesischen Gesandten und mit dem Admiral Tirpitz. Der Blichof wirkt mit Entschiedenheit ans ein nachdrück liches Einschreiten der deutschen Diplomatie zu Gunsten der an dauernd gefährdeten Interessen seiner Mission in Südschcnttung hin, zumal sich fett seiner vor zweieinhalb Monaten erfolgten Ab reise aus China nach den ihm inzwischen zugegangenen Nachrichten die Lage der Mission verschlimmert haben soll. Sobald seine hiesigen Geschäfte erledigt sind, wird er sich über Manche» nach Rom zurückbegcbc» und dann über Paris und Siew-Aork die Rückreise nach China antretcn. — Zu der heutigen Datei auf der sran- - zösischen Botschaft waren u. A. der sächsische Gesandte Graf Hohentkal nebst Gemahlin geladen. — Die „Post" schreibt: Die '" gs ich« an dem , _ .. verbündete» Regierungen auf den Gedanken oer ReichserbschnstSstelier ein, so ist dic Flotten- Hohenttntt nevst Gemahlin aelaoe». — L'le „Post tchrewt: letzten Verhandlungen der Budgetloiiimissio» des Reichstags die Flvttenvvrla-c lassen erkennen, da» die An,elegcnbctt an kritischen Punkt aiigelnnat ist. Geben die verbündete» Regierm Verstärkung in der Hanvtiache nnd vielleicht mit Ausnahme einiger Auslandskceuzer mit erheblicher Mehrheit gesichert, lehnen sie dagegen den Vorschlag einer Reichserbichaftsslener ab, so ist aller Wahr scheinlichkeit nach die Flottenvorlage gescheitert, und es wird ein Appell an die Wähler nothwendig In sonst gut unterrichtete» Kreisen erzählt man sich, daß Bestrebungen nicht ohne Aussicht ans Erfolg im Gange sind, eine Entscheidung im letzteren Sinne herbeiznsührcn, und zwar soll angeblich eine starke Verstimmung gegen den Bund der Landwirthe dazu benutzt weiden, eine Wend ling der Regiernngsvolitik in stechändlertschcm Sinne herbei znlülnen. Man nennt bereits die Name» derjenigen Männer, welche die leitenden Stellen in Preußen und im Reiche cinnehmen sollen. Daß darunter Dr. Georg v. Siemens nicht fehlt, ist selbstverständlich. — Der „Staatsanzeiger" veröffentlicht die Er nennung des Geh. ObersinanzrathS Havenstein in Berlin zum Präsidenten der Seehandlnng und des OberverwaltnngsgerichlsrathS Dr. Jahr zum SenatSpräsidentcn des Oberveiwaftnugsgerichto. Der frühere Landratb v. Jagow. der dieser Tage sür letzteren Posten genannt worden war. ist. wie »lehrsach verlautet, zur» Präsidenten der Eentralgcnoffenschaftskasse ansenehen. — Einem hiesigen Abendblatt znsoige steht binnen Knizcm die Verleihung einer Ordensanszeichnung an den deutschen Botschafter i» Peters burg, Fürsten Nadolin, bevor. Die Auszeichnung soll eine Kon- slalirnng der guten Beziehungen zwischen Denlschland und Rußland bedeuten. — Ter Neichstagsvräsident Graf Balleitrem ist »ach Rom abgereift. wo seine Gemahlin nnd einige Mitglieder seiner Familie bereits seit einiger Zeit weilen. — Der „Norddeutsche Lloyd" hat sich entschlossen, in Hongkong eine eigene Inspektion einznrichtc». welche die lokale Leitung der nautischen und schisfs- bantechnischen Interessen wahrnehmen soll. Es soll auch eine Anichlnßllnle nach den Karolinen und Marianen hergestcllt werden — Dem „Tageblatt" wird ans Bantzen geschrieben: Un- gednickte Predigten von Johannes Huß befinden sich in der hiesigen Gersdorff'schen Bibliothek. Es ist Aussicht vorhanden, daß sic letzt übersetzt nnd größeren Kreisen bekannt werden. — Im Stcrnberg- schcn Prozeß geht der äußere Eindruck dahin, daß die entscheidende Beweisansiiahme dem Angeklagte» nenerdings stark ungünstig ist Ein Dienstmädchen, das gestern die Dreistigkeit hatte, einer Zeugin im GerichtSiaale zuzurusen: „Nichts sagen! Sternberg bezahlt Alles!" ist deshalb beute verhaftet worden. Berlin. TasCentralkomitceder deutschen Vereine vom Rothen Kren; thcilt mit: Nach den bei dem Komitee eingegangenev jüngste» Berichten der Acrzte der denkichen Abordnungen in Südafrika habe» die letzteren eine niißcrordenllich segensreiche Thätigkeit entfaltet, sind aber auch während der Kämpfe Mitte Februar in Jakobsdat großen Gefahren und durch die Zunahme der an sie gestellten An- tvrüchc großen Anstrengungen rm Hospital sc'wphl, als aus dem Schlnchtfeldc selbst ausqeietzt gewesen. Obwohl Jakobsdal jetzt in englischen Händen ist. ist das dortige deutsche Rothe Kceuz- Lazareth doch im Wesentlichen noch von Buren belegt. Selbst verständlich wird aber in demselben den verwundeten englischen Soldaten dieselbe Aufmerksamkeit gewidmet. Ans Wunsch des Feldmaischalls Lord Roberts hat die englische Negierung durch den hier akkreditirten englischen Botschafter dem dcnttchen Ecntral- koinilee Pom Rothen Kren; den heionderen Dank für die auch den englischen Verwundeten geleistete Hilsc nnd wvlflthätigc Behand lung durch ein Schieiben anssrncken lassen, während es in einem anderen Berichte aus Pretoria heißt: Es unterliegt keinem Zweifel nnd wird allgemein auch in Zeitungen anerkannt, daß die denttchen Anibnlanzeir von allen den besten Eindruck gemacht haben durch die Wärme ihrer Aistheilncchmc nnd die Ordnung und Schnellig keit. mit der sie ihre Vorbereitungen getroffen haben. Nach den Berichten der Aerzte aus Jakobsdal hat das gestimmte freiwillige Pflegepersonal während der schweiften Tage iculcr Tbätigkeit stets eine musterhafte Haltung beobachtet. Es ist zu wünschen, daß durch die jetzt unterwegs befindliche dritte Personal- und Material sendung den beiden seit Monaten in Südafrika in Thätigkeit befindlichen Abordnungen einige Erleichterung in ihrem schweren Dienst und Ergänzung ihrer Bestände gewährt werden wird. Sa viel dem Eeniralkomttee bekannt, ist die erste Abordnung auch niigenbttcklich noch in Jakobsdal, die zweite in Blocmfontcin in Thätigkeit. Bremen. Heute Mittag erfolgte hier die feierliche Grund steinleg»,ig des neuen Monumentalbaues der Bremer Banm- wolleiiböne. Emde n. Mit der Legung des großen Kabels Emden—New- Jork wird am 2. April der Anfang gemacht. Fricdrichsruh. Heute Mittag legten am Sarge ViSm nck's im Namen des Evangettschc» Bundes Graf Wintziiigerodc-Bodenstcin nnd der Hamburger Hauptpastor Dr. Rode einen Kranz nieder. München-Gladbach. Im hiesigen wisienichastlicbcil Verein hielt Proicssor Oncken ans Gießen einen 'Vortrag aber Bismarck nnd Lothar Bücher, wobei er bestimmt erklärte, daß ein dritter Band der Lismarck'ichen „Gedanken nnd Erinnerungen" exiitire nnd von Bisnmrck's Entlassung handele. Die heutige Gcnelation würde jedoch sei» Erscheine» nicht mehr erleben München. Der sozialdemokratische Reichstags- und Land tagSahgeordnete Karl Oeriel ist irrsinnig geworden. Stuttgart. Auf eine bezügliche Anträge erwiderte Minister Präsident Freiherr von Crailsheim, daß Württemberg zwar zum Verzicht aus eigene Postmarken sich bereit erklärt habe, doch iei über die Art der Abrechnung eine Einigung mit der deutschen Ncichsposwcrwaltung noch nicht erzielt. Wien. Die Buschtiehrader Bahn vergab behufs Deckung der Jnvestitutionserforderiliß lO Millionen Kronen ihrer -lproz. Prioritätsanleihe von 18W fix an das aus der Bodcnlreditanstalt. der Ereditanstalt und dem Bankhaus Rothschild bestehende Kon svrtinm. welches die Prioritäten demnächst zur Subskription ans znlcaen beabsichtigt. W i e ii. Das Obersthofmeisteramt genehmigte da» Entlassungs gesuch von Hans Richter als Hofkavcllmcister und betraute den »euernanitten Vicehoskapellmcister HeLmesberger mit der Leitung der Hoikapelle. R o m. Auf dem Forum wurde 3 Meter tief unterhalb der loeben eingerissenen Kirche Santa Maria Libcratrice eine alte Basilika aus der ersten Zeit des Christenthums gefunden. Die Basilika enthält primitive, aber wcrchvvlle sixtiiusche Christus- freSkcn. Brüssel. Tie Vereinigung der Schriftsetzer, welche eine ein- halbstündiacHerabsetzuiiaderArbeitSzcitundzwareinc täglicheArbeits- zeit von 8>/, Stunden für die Zeitniigsdruckereicn und eine von 9V, Stnnden sür die Accidenzdruckereien verlangt, verkündigte de» allacmeiiie» Ansstand, der heute begonnen hat. Um Mittag hatten s-2-Z «r » » s — !j! v- 5-» 1 »
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