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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000407010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900040701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900040701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-07
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1900
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- 244 - Allerlei für die Frauenwelt. rri» Bild aus Rußland. Manches bewahrte ich wohl in meiner Erinnerung, Er lebnisse und Bilder aus den verschiedenste» Gegenden, doch auS dem fernen Osten war mir nur bekannt, was ich durch Beschreibungen Anderer erfahre», was ich aus Bücher» ge schöpft. und Ivie das Fremdartige. diene immer besonders anziehend erscheint, lockte es mich mächtig, auch einmal einem Ruse nach Rußland zu folgen. Eine gewisse Neugierde regte sich in mir. dieses Reich durch einen längeren Aufenthalt daselbst leimen zu lernen. ES war im Sommer, als ich vor ea. lO Jahren von BreSlau aus meine Reise dahin nntrat; mein Ziel führte mich nach dem Schwarzen Meer, »ach Odessa! Tie nächste Route ging durch Oberschlesien, dann über Oderberg. Zkrakan. Lemberg, worauf man sich in Ruß land befand, und hatte ich noch einige russische Grenzstationen zu vaisiren. Die Rebe war recht strapaziös und dauerte bis Odessa zwei Nächte und l'/s Tag Nachdem ich eine Nacht und einen Tag hindurch gereist, kam ich an die Grenzstation Wvlozist, woraus gleich PotwoloziSk folgte, die größere Station. Ivo allgemeine Revision des Gepäcks der Reisenden stattfnnd. und nicht ohne Bangen dachte ich daran, obwohl ich nichts BerboleneS mit hatte, denn mir war Alles ganz fremd, und man hatte mir kein ermuthigendcs Bild entworfen, wie gestrenge Herren die Russen wären, wie selbst jedes Blättchen Papier und jedes Buch oft Anstoß und Berdacht erregen und bölc Folgen nach sich ziehen könnte, des halb hatte ich a ch sorgfältig Alles vermieden, was ansfällig sein könnte. Tie gefürchtete Revision dauerte recht lange und auch ich kam an die Reihe, doch Gottlob konnte mir Niemand etwas anhaben. so ging Alles schnell und glücklich vorüber, nachdem ich meinen Paß vorgezcigt hatte, und konnte ich meine Tour gleich wieder fvrtsehen. Das war am Abend gegen tt Uhr. nun reiste ich noch die ganze Nacht hindurch und wac recht ermüdet von der Rene und der großen Hitze; da endlich hieß eö Vormittag gegen kl Uhr: nun kommen wir nach Odessa! und ich war am Ziel! Am Bahnhof wurde ich von der Familie, die mich erwartete, srenodlich begrüß! und eine Egnipage. mit hübschen russischen Rappen beipannt. stand schon bereit, unS nach dem der Familie gehörigen Besitz und nach ihrer Villa zu iabren. Nach kurzer Zeit langten wir glücklich daselbst an und machte Alles eine» recht angenehmen, behaglichen Eindruck, die ganze Einrichtung sowohl als auch daS Hans selbst: dieses war in früherer Zeit einmal von einem sehr reichen polnischen Fürsten bewohnt worden, welcher nicht daran gespart hatte, diese Villa mit Allem, was sinnst und Poesie in sich vereint, auSzusiatten Im Aeußercn sowohl als in den inneren Räumen war sie »eich mit Stuckatur verziert und von italienischen Künstlern die Decken in den schönsten Malereien nuSgejührt so daß es für das Auge eines Jeden, der Vcrständnitz und Gerchnmck für die .sinnst hatte, ein interessanter und reizvoller Anblick war. All' das Neue, was lch l» meiner Umgebung, wie auch ln der Stadt selbst erblickte, erregte mein größtes Interesse und ließ mich die io weite Trennung von »reiner deutschen Heimath noch nicht empfinden. — Odessa, die große Handelsstadt, welche schon M Jahre besteht, mit ihren breiten Straßen und den meist im orien taliichen Stil erbaute» Häuser», sollte auch mein Interesse, meine Ausmerkiamkeit in vollster» Maße in Anspruch nehmen! Voller Spannnnc, Iah ich Allein entgegen, was ein weiteres Vild dieser Stadt, ihrer Vewvhncr und der dortigen Sitten vor mir entrollen sollte, und bald tonnte ich einen Einblick einpsaiige». denn die Familie, bei der ich mich anshielt, lebte gesellig: ich hatte Ge legenheit. verschiedene Mensche», sowie die dort berrschejide Lebensweise in verschiedenen Kreiien und' GescI»»ackSrich!u»gen zu alten TageS- und Jahreszeiten kennen zu lernen. Ich konnte bald sage»: um diese Zeit beliebt man dies und das in Odessa zu thun. je »ach der Sitte des Ortes, und wie es das so eigenartige, kehr eztreme silima bedingt! — So mußte ich bald eine ganze neue Lebens weise arinehmcn und sonvirle oft »och »in 2 Uhr Nachts unter dem schönsten Sternen himmel, während man i» Deutschland um diese Zeit lange lchon ln Morpheus Armen traunmmsnnge» nrht! Man giebt sich aber gern dieser Gewohnheit hi», nach der tropischen Hitze des Tages, um anr Abend wenigstens irrster freiem Himmel etwas Kühlung »n nehme», und einen besonderen Reiz erhalten dann diese Sowmerabende. wenn man sie an den Ge staden des Schwarze» Meeres bei den Klängen einer guten Musikkapelle verbringt! c Schluß folgt) Meiner Tocsttcr cur Aonsirmatienl Wo Tu un Acich der LknislenheiL unveroriichUch heilte,n Pund": Wirft aufstciwt'.itt'.eli und geweiht l Bewegen mächtig Deine Brust De2 Leben) lernst sollst Du cr.kennen ^"ln Arben, Pflichterfüllung. Tleih, Bon mancher Tuende wird Dich trennen Der Kamps ums Dasein schwer und he»v Doch mußt Du Leid und Sorge tragen, Und will cs also Tein Gesänri! — 'Zi.i Lpserbringen und Entsagen, Kind, glaube mir, liegt auch ein Glück! (Gedenke stets, war am Altäre Du kirnt gelobtest Gott, den» Herrn, Und folge b:4 »nr Dodtendaüre Allein der Tugend kieilem Stern! Stehst Du der Mutter treu zur Seiten, Darfst Du ihr Trost und Stiiye sein, Wird Gotteg Segen Dich begleiten Und Herzenüsricden Dir vcrleih'n! Mein Liebling Du, was unter Thronen Die Mutter beut' für Dlch erfleht. Und was inbrünstig »wcbt' ersehnen r)ür Leine Zukunft ihr Gebet — Der Vater eroben mag'S erfüllen >n seiner Gnade für uno für! Wir fügen un-o deo .Hömsten Willen. Du thelnes Kind, Gott sei n »r D'.r! Adclaido v. Gottberg-.Herroz. Mr. SI Sonnabend, den 7. April. L4V4H4V Warum. Roman von Mar Kretzer. c^:,chdruir cccb-lmz Bottfeld neigie den Kops leicht zmn Zeichen der Anerkenn»»». und fuhr dann senk. „Ich entsanu mich nämlich zur rechte» Zeit, da» Sie gestern die Liebenswürdigleit balle/, mir anzndcuten. daß Ihnen Herr von Knnenslein zum erste» Riale uns der Evcnbalm be gegnet sei. Irre ich mich nicht, io war es vor einigen Wochen rin Schnellzug Berlin Breslau". Vollhnie nickle und bat dann uni näbcre Anstlänmg. Und als Votticld sin», allerdings elwaS leichthin, den Vorgang am Morgen milgetheilt balle, schwieg er. ersickst lich bctrosicii. Denn »nn war es ihm klar geworden, aus welcher Veranlagung die LcgatioiiSräkhin sowohl als die Gcrichlsräkhin ihr Benehmen gegen ihn geändert hatten Gewöhnt daran, sich i» jeder Lebenslage zn bcheruche». Ural cr mm io. als wäre das Verhalten Karrenstein's nur ei» Scherz gewesen. vielleicht hecvcngegangen ans seiner Ver anlagung zur Opposition und zu der Nergung. sich möglich groß herum zn Ihn». AIS er das sagte, wußte er kaum, wie richtig er dcs Wesen siarrenstein's ersaß' hatte. Er hatte das Glas Bier, das die Kellnerin inzwischen vor ihn ans den Tuch geilest hatte, in einigen großen Zügen geleert, holte nun Geld zum Bezahlen hervor, stopfte „i > einem Thale. lant gegen Vas leere Glas und lagie dann: „Es in ganz ielbstverständlist Herr Lenknant daß Herr von siarrenNein die Unwahrheit gesagt hat. Ich brauche Ihne» wcä.i nicht erst mein Wort daraus zu geben." ..Ich bin seit überzeugt davon." sic! Bottield höflich ein: ..aber iin Interesse Ihres Fräulein Tochter wäre es vielleicht doch angebracht, - " „Und es ist ebenfo selbstverständlich, da» ich iß» deshalb zur Rede stellen werde." fuhr Vollhase nnbeirrt fort. Und als cr sah. Ivie Bolsteld Miene zeigte, etwas einzuwerseii. kam er ihm zuvor, indem cr mich hinzusügte: „Natürlich werde ich die Sache diskret be handeln und Ihren Namen dabei nicht nennen" „Sehr verbunden." siel Botticld aber inals mit einer höflichen siovtacigung ans s 'Nene ein. In diestmr Augenblick sinck.lelc cr siarrenstein und zwar aus Gründen, die eng mit dein zuiammenhingen. was cr gestern zn Vollhnie angedeutet hat!«:. Und indem er es iür angebracht hielt, jetzt wiederum daran' auzwvielen, letzte er Hinz» : „Im klebrigen scheint diele Großmannsinchi mit seinem krankhaften Zustand Zusammenhängen. Sie dürften vielleicht schon gehört haben, daß . . Vallbaie, der wieder etwas über die .mngestiiide Natur" erwartete, mackste cina Handbeweguug und unterbrach ihn mit den Worten: „esie wurden mich zu Dank ver pflichten. wenn Sie der Frau LcgcstioirSrätin» die Notlüge Aufklärung geben wollen " „Soll bestens geschehen, Herr Vollbaic." erwiderte Bottield und streckte ihm die Hand ent regen, die der Alte srendig crgriii und mit sichtlichem Wohlgefallen drückte. kl. Kapitel. Sie hakten bezahlt, echobcn sich und schritten denselben Weg zurück, de» sic ge kommen waren. Mit keinem Wort kamen sie ans das zurück, was sie soeben gesprochen batten, trotzdem Bottield innerlich den W-nnich hegte, der Alte niöchte noch mehr aus sich heransgehen. Eigentlich war er ihm viel zu rußig erschienen, zu sehr gefaßt. Er hatte ganz etwas Anderes erwartet: eine ttemlich derbe Vernrlheilnng des Benehmens Karren kleins. ein wildes Aufhrcinsim. vielleicht sogar ein gewivcs Toben. Ivie man cs bei Männern vorn Schlage Vollbesens nicht telien siudct. mußte nun aber erleben, daß der Alte vcrhältnißmäßig sehr ruhig geblieben war. Des erweckte eine unbehagliche Stimmung in ihm und machte ihn gegen Vollbcüe inisstransicb Vielleicht kennt er die längere Be Ziehung zwilchen Beiden und versuch! Alles durch Entrüstung zn eachiren." dachte er und Vereiste icbon. sich in Herzensasigelegeirheitcn gemischt zu haben, die außer ihm kein anderer Mensch verzeihlich sinder, wind ' Als er dann aber wieder in daS selten große, blaue 'Auge Vollhalens blickte, dessen durchaus würdiges Bcnebmen beobachtete, aus dem das bestimmte Anstreten eines Mannes sprach. der nichts zu fürchten und zn scheuen hast sah cr sich gezwungen, sofort seine Ansicht zn ändern. Und so hielt er cs schließlich si'ir richtiger, sich fegt keine Skrupel darüber zn machen, sondern die weitere Entwickelung der Dinge ruhig abzuwarte» „Da kommen ia Ihre Dame»." unterbrach Vollhaie plötzlich das Schweigen. Sein scharfes Auge Halle die Legationsräthin und deren Töchter erblickt, die ihnen in einiger Ent fernung entaegenkamcii und hin und wieder stellen blieben, um den Blick nach ollen Rickstnngcii schweifen zn lassen. „Wahrhastig, sie sind es." siel Vollststd ein und zog sein weißes Tascheninch um e-s als Begrüßung-swich'.» ia der Lust zu schwenke». „Dam: ge- statten Sie. daß ich mich gleich verabschiede," sagte Vollhase wieder. „Ich gehe gleich nach rechts hinunter." KSilMtlMK 8. 1»l8-L-VI8 „rUli! ffätl" HlllsI-MInrilimg KsMode ncncstc Fagons Üllä!l6l!'?ü!6!0!8, hell und dunkel Honen-Schncidcrarbcit «!lilI8l!Hö8'?ü!ö!ü!8, hell und dunkel. Koppen linü eilirsliie «08sn. Unsere Knaben- und JünglingS-Garderoben sind ans solidesten Herren stoffen in eigenen Werkstätten angefertigt. 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