01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000422013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900042201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900042201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-22
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1900
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vitkielMrli» » »e « - Post » Mt. 7° P?,. dl» "rr-tdne, NachriLien- ericheinen M-r-en»; dl» «e,Ie»er ,n L--«d» uns der niichften Umgebung, wo d>» gurrogung durch eigen« Bolen «de» ttommilsionor« «riolgt, «rholieu da« «Io» an W-cheniagln. die nicht aus Sonn, oder «etenage iolgen, in p»e« Ldeilou^aben »dend« «>d Morgen« Nigeftel». , 8«e»I»r«chan,chlu»: t I Nr. u u. Kr. «OS«. r«learamm.»drerse; Vachricht»n Vresdon. segrSadel 1856 L»otL- llllä HoNIk-ssrullt I LI Ostrrünäst 1813 V ^ItmarlLt v «, lU» IWIs^IIUL« « ^twarlet k 8I10K- ullü k^ULkotkadrllt distot stets nur clrrs dlsussto uuä Lssts ru biUixstsn kroissn. Tclear.-Adresse: Nachrichten. Dresden. 8 La»«»,'» slw 6SLLNA2 ävr kb»ät) VonrÜLttvIlv» MNelstsvaZ-llülsI lltr VosodLlts- unä VsrpffiSffun^s- Kstssncks. k'smiUsn imci Touriston. ÜIä»»I«v «Miss Uestaarant dlur sekts tjiers. k. Lv^vk, l'»pl6l'-v!'088-l!.'Ml!lUllA. Vro-xtva-^. 8e« L«! Nslokstss t.Lgse Liier /Zetvn Papiers, Pappen eto. siir eiligen veüarf. ^1Io ^QleNiAUNLpu mu8ter8omü88 prompt, unä dilI!x8L! 17w voa OUvrtvi» unä ILaltLTiIatlvoei» wtr6 xebvLou. Listigste kroiss. — TsäsIIoss unä scknvlists I-isksrung. k.ööiiene s t rotnvi» Laetonstcklsvek,! , Itisbvlli VeiMuckt L L«. I Königl. lloklisksrantsn. A 8vlrlos88t, »B-iv, Kvl»l»aii8 6 »VtlBiIniitrsr 8tra«se. InpKmAAPPN ^r»rtv8t6^u!>6jlen!llonZli8ellell«.<l6llt86!lell<iM!il^ u llpoop Upks iM ki'M^LirpM^Sl'iLNZll'.rü I LIIZIII»«G*Tl »ZI» bockelogLnts uncl solicls Warrrs, empkoblon ru Lusssrorcisntliok billigen kreisen I»« IIÜdOIZ I>IZIII»1H1u> IVl u^,u1 üt ItOlUu/ 8g.fioiz). Rr. 1VS. Der Kaiser inAltona. Orden. Beförderungen. Auszeichnungen, Seminarweihe in Annaberg, oche Malabarcn-Truppe. Gerichtsverhaiidluiigen. Börsenwochenbericht Muthmaßl. Witterung: Trocken. LolMtlil,, 22. April L900. Der Kaiser in Altona. Die Zusammenkunft des deutschen Kaisers mit dem Prinzen von Wales auf dem Hauptbahn!,of in Altona bereichert jenes Kapitel impulsiver Ueberraschungen und unvorhergesehener, außer halb des Rahmens natürlicher Entwickelung liegender Ereignisse, das einst in der Geschichte der Herrschaft Kaiser Wilhelms II. eine hervorragende, weil charakteristische Stelle einnehmen dürste. Alle Welt ist überrascht worden, als plötzlich die Kunde eintraf, daß der Thronfolger von Großbritannien ans seiner Rückreise von Kopen hagen nach England von seinem kaiserlichen Neffen persönlich be grüßt worden ist. Unerwartet war Prinz Heinrich in Altona on- gekommen und ebenso unerwartet traf der Kaiser dort ein. Als eine kriegsstarke Kompagnie mit Fahne und Regimentsmusik aus dem Bahnhof aufmarschierte, nahm sie mit der Front nach dem Gleise Ausstellung, aus dem der Zug des Prinzen von Wales cinlaufen sollte; denn noch ahnte Niemand, daß auch der Kaiser aus der Fahrt nach Altona begriffen war. Selbst den Spitzen der Militärbehörde war von der bevorstehenden Ankunft des Kaisers keine Mittheilung geworden. Als dann der kaiserliche Hofzug ein lief, bestand allenthalben die Ucberzengung, daß nicht der Kaiser, sondem dessen Oheim, der Prinz von Wales cingetroffen sei. Die Ueberraschung, so berichtet, der „Hamb. Korr.", war eine voll ständige, denn das Militär, der kommandirende General v. Massow, die Generalität und das Offizierskorps hatten ihre Blicke der ent gegengesetzten Seite zugewandt. Herzlich lachend, äußerte der Kaiser nach dem Verlassen des Salonwagens, auf das Militär zeigend, cs freue ihn, daß ihm die Ueberraschung seiner Altonaer Garnison so vorzüglich gelungen sei; denn nun habe er doch ein mal die seltene Gelegenheit gehabt, seine Soldaten von der Rück seite bewundern zu können. An der Fahrt nach Altona hatte ans Einladung des Kaisers auch der englische Botschafter in Berlin thcilgenommen. Der Vorgang in Altona hat in den nationalen Schichten des deutschen Volkes Empfindungen erweckt, die mit der herzlichen Freude unseres Kaisers über seine wvhlgelungcne Improvisation keineswegs im Einklang stehe». Dies konstatiren zu müssen, ist be dauerlich und schmerzlich; und man begreift es daher, wenn monarchisch gesinnte Blätter in dem vorliegenden Falle aus die Erfüllung der ihnen zustehenden Aufgabe, die von ihnen vertretenen Stimmungen zum Ansdruck zu bringen, verzichten. Ein unbedingt königstreues Blatt in Berlin, die „Dtsch. Tgsztg." findet es vom rein menschlichen Standpunkte erklärlich, daß der Kaiser das Be dürfniß empfunden hat. einen nahen Verwandten, kurz nachdem dieser einer schweren Gefahr entgangen ist, persönlich zu begrüßen. „Trotzdem", setzt dieses Blatt hinzu, „werden unsere Leser es ver stündlich finden, wenn wir uns jeden weiteren Kommentars zu dieier Begrüßung enthalten." Ein solcher Kommentar ist ja in sofern überflüssig, als außerhalb der engbegrenzten und von jedem regen und beständige» Kontakt mit der Außenwelt abgeschlossenen Zirkel, denen der Verzicht auf die offene Geltendmachung selbst ständiger Uebcrzcugungcn und unabhängiger Urtheile berufsmäßig obliegt, nicht der leiseste Zweifel bestehen kann, daß in allen Schichten des deutschen Voltes der Eindruck, den die Kunde von der Altonaer Zusammenkunft Hervorrufen muß. einmüthig ein solcher ist, daß er gewiß nicht herzerhcbende Freude und Genugthuung bereiten kann. Es liegt aber nicht im Interesse des monarchischen Gedankens, grundsätzlich die Dissonanzen zu verschweigen, die in letzter Zeit wiederholt und zwar in überaus peinlicher Gegensätzlich keit zwischen den Ueberzeugungen und Willensbethätigungen des Kaisers und der nationalen Auffassung, die das Volk in seinem Denken, Fühlen und Wollen verkörpert, zur Erscheinung gekommen sind. Die ersprießliche Pflege monarchischer Gesinnungen wird erschwert, die Freude an der erhabenen Herrlichkeit der deutschen Kaiscridee und damit zugleich an dem geeinten deutschen Vater lande getrübt, wenn zwischen dem Kaiser und seinem Volke fort gesetzt Widersprüche zu Tage trete», wenn der nationale Gedanke, der nationale Wille, wie er im Volke lebendig ist. durch den Träger der Kaiserkrone, der doch in erster Reihe sein berufener Hokt und Hüter und sein Interpret sein soll, nicht mehr allerwegen in wünschenswerther Klarheit und Deutlichkeit repräsentirt wird. Es droht die Gefahr einer Jsollrung des Monarchen, wen» so die dauernde und beständige Wechselwirkung zwischen ihm und seinem Volke unterbrochen, die Harmonie der monarchischen Willens entschlüsse mit dem nationalen Volksbewußtjein aufgehoben erscheint. Aus diese Gefahr aufmerksam zu machen, wäre eine der vor nehmsten Pflichten der Verantwortlichen Rathgeber der Kaiserkrone. In dem vorliegenden Falle hat diese Pflichterfüllung, wenn sie bei der Eigenart des Kaisers überhaupt möglich und durchführbar ist, offenbar schon deshalb nicht erfolgen können, weil auch für die leitende» Staatsmänner die Kaiserfahrt nach Altona den Charakter einer vollständigen Ueberraschung gehabt haben dürfte. Am Schluß deS vorigen Jahres hat Kaiser Wilhelm II. die Worte nieder» geschrieben: „Von GottcS Gnaden ist der König, daher ist er auch nur dem Herrn allein verantwortlich. Er darf seinen Weg und sein Wirke» nur unter diesem Gesichtspunkt wählen." Aber diesen Worten folgt der kaiserliche Satz: „Diese furchtbar schwere Ver» antwortung. die der König für sein Volk trägt, glebt ihni auch ein Anrecht aus treue Mitwirkung seiner Unterthanen; daher muß ein jeder Mann ini Volke von der Ueberzeugung durchdrungen sein, daß er für seine Person mitverantwortlich ist für des Vaterlandes Wohlfahrt." Diese treue Mitwirkung und Mitverantwortlichkeit des Volkes verpflichtet vor Allem die nächsten Rathgeber des Kaisers dazu, allerorts Raum zu schaffen jener wahrhaft monarchischen Einsicht, die der große Ahnherr Kaiser Wilhelm 1l. vertreten und verkörpert hat, daß der Monarch der erste Diener des Staates ist, daß demgemäß familiär-dynastische Interessen und verwandtschaft liche Gefühle, sobald durch sie das allgemeine staatliche und nationale Wohl berührt oder in Frage gestellt werden, unbedingt zurücktreten müssen. Es geht nicht an, die Zusammenkunft in Altona blos als einen rein persönlichen Privatakt zu bcwerthen, der mit der Politik nichts zu thun hat. Im Kaiser lassen sich Privatpersönlichkeit und Familienmitglicdschaft von dem Ober haupt der deutschen Nation nicht künstlich trennen. Auch wenn unser Kaiser selbst davon weit entfcmt wäre, der Begegnung mit dem englischen Thronfolger irgend eine politische Absicht beizu- lcgen, so könnte das doch nicht verhüten, daß die Zusammenkunft thatsächlich eine politische Bedeutung hat. Aus die Wirkung kommt es an und diese ist politischer Natur. Das zeigen hinlänglich die Auslassungen der englischen Presse, welche die Kaiserfahrt nach Altona als eine neue Kundgebung der Sympathie nicht nur für das englische Herrscherhaus, sondern auch für das englische Volk und die englische Politik begrüßt, und zwar angesichts der Ankunft der Burengesandtschaft in Europa mit besonders lebhafter Genug thuung. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 21. April Berlin. Nach hier eingetrossenen Nachrichten wird König Albert von Sachsen ebenfalls zur Volljährigkeitserklärung des deutschen Kronprinzen nach Berlin kommen. — Das gestrige Kaiser-Diner auf der sächsischen Gesandtschaft nahm einen glänzen den Verlauf. Der Kaiser, der die Uniform seines sächsischen Grenadier-Regiments Nr. 101 trug, führte Frau Gräfin v. Hohen- thal zu Tische. Links saß Frau Ma,or Krug v. Nidda. Sie waren die einzigen Damen an der Tafel. Geladen hatte außer dem der Gesandte den Generaldirektor der Königs. Kapelle zu Dresden. Grafen v. Seebach, den Oberhof- und Hausmacschall Grafen Vitzthum v. Eckstädt, den Ministerialdirektor Geh. Rath Fischer, die Gesandten Prinz Lichnowski und v. Tschirschky und Bvgcndorff, den Untcrstaatssekretär Frhrn. v. Richthofeu, den Kommandeur des 2. Garde-Ulanen-Rcgiments Major v. Stangen und Oberste» Graf v. Vitzthum vom Grenadier-Regiment Nr. 101, das Personal der Gesandtschaft und einige andere Herren. — Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg." geschrieben: Es verdient hervor- gehoben zu werden, daß ans Anlaß der Ankunft der Königin von Sachsen aus dem Brüsseler Südbahnhose zum ersten Riale ganz außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getroffen worden waren. In dem Bahnhof und auf dem Bahnsteige war ein strenger Ueber- wachungSdienst eingerichtet. Eine große Zahl von Polizisten und Gendarmen in bürgerlicher Kleidung waren an alle» Puntten vertheilt. selbst der Leiter der Verwaltung der öffentlichen Sicher heit im Justizministerium. Generaldirektor de la Tour, und der Leiter der Polizei der Vorstadt Saint-Gilles waren erschienen, kurz, man wollte sich gegen alle etwaigen lleverraschuugen sichern, wie solche sich bei der Ankunft deS Prinzen von Wales ereignet halten. Es verlies Alles glatt. Die sächsische Königin wurde von der Menge achtungsvoll begrüßt. Bisher geschah beim Eintreffen fürstlicher Persönlichkeiten auf Brüsseler Bahnhöfen nichts. — Tie Ueber- siedclung des kaiserlichen HoflagerS vom hiesige» Schlosse nach dem dienen PalniS ersvlgt voraussichtlich erst nach Beendigung des Besuchs des Kaisers Franz Jowf am hiesigen Höre. — Der „Hann. Evur." hatte, wie gemeldet, in lehr auffallender Weise die Frage der Vertretung des russischen Hofes bei der Feier der Groß- jährigkcitscrklärung des deutschen Kronprinzen besprochen und im Verlauf dieser Ausführung Schlüsse aus die Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg gezogen. Die „Hamb. Nachr." Hallen daraushin dem „Hann. Cour." eine Abfertigung z» Theil werden lassen, zu welcher die „Kreuzztg." bemerkt: Das ist eine wohlver diente Zurechtweisung, die wir als durchaus zutreffend erachten; auch ist die so gänzlich undiplomatische Leistung deS „Hann. Cour." schon insofern nicht unbedenklich, als mehrfach die Meinung verbreitet ist. daß einzelne seiner Kundgebungen aus offiziösen Quellen geschöpft seien. — Im EtatSjahre 18!19/1900 sind im Deutschen Reiche an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern einschließlich der kreditirten Beträge zur Än- schreibung gelangt 853.705.070 Mk.. 2.707,702 Mk. mehr als im vorausgegangenen Etatsjahre. Ans die Zölle entfielen 192.108.320 Mark. 11,923,700 Mk. weniger. Die Zuckelsteuer hatte eine Mehr einnahme von über 7.0 Millionen, die Branntweinsteuer eine solche von 9,8 Millionen. Von den Stempelsteuern erbrachte die Börsensteuer 1.389,125 Mk., Privatlotteriestemvcl Oll.323 Ml., Wechselstempelsleuer 1,015,985 Mk. mehr. Die zur Reichstässc . ...oße zur Schulreform kündigt die „Post" an. Alle Vereine, welche seit vielen Jahren mit verschiedenen Programmen den Reform gedanken vertreten, habe» sich in einer vom Verein für Schulreform veranlaßlcn Besprechung auf zwei gemeinsame Forderungen ge einigt und aus dieser Grundlage eine gemeinsame Kundgebung für den 5. Mai in Berlin besprochen. Die beiden Forderungen sind: 1. alle neunklassigen hohen Schulen iGymnasien, Real- und Oberrealschulenl müssen die gleichen Berechtigungen zu wissenschaft lichen Studien und höheren Lausbahucn haben,'2. die weitere Ge staltung aller höheren Schulen ist in der Richtung zu bewirken, daß sie einen die drei unteren Klassen nmfassenden gemeinsamen latcinloscn Unterbau erhalten. — Die „Deutsche Taaeüztg." thcilt niit, daß gegen die „Berliner Finanz- und Handelszeltung" wieder einmal eine gerichtliche Untersuchung im Gange kei. Wegen ver- muthlicher Unterschlagung von 150,000 Mk. in Werthpapiercn sei gegen den Inhaber der Wiesbadener Filiale der „Berliner Finanz- und HandelSzeitung" Hugo Levy die gerichtliche Untersuchung ein- geleltet. Der Angelegenheit liegt der Tdatbestand zu Grunde, daß ein Rentier in Wiesbaden dem Levy, der sich auch mit Ver-i mittelnngSgeschäften befaßte, australische und mexikanische Papiere zu dem angeführten Werthe übergab mildem Aufträge, sie zu verkaufen. Levy gab indessen weder die Papiere noch Geld zurück, sodaß sich der Rentier zur Erstattung einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft veranlaßt sah. — Zum 25jährigen Jubiläum des Weltpostvereins, das am 2. bis 5. Juli in Bern festlich begangen wird, sind deutscherseits folgende Herren abgeordnet: Staatssekretär v. Pod- bielski, Direktor im Neichsposlamt Kraethke. Referent für Auslands sachen im Neichsposlamt Geh. Obcrpvstrath Ncumann. Danzig. Zur Feier des Stapellanses des auf der Schichauer Werft erbauten Linienschiffes ,A" traf die Prinzessin Friedrich Leopold heute früh hier ein. Um 12 Uhr fand der Stapellaui statt. Der Staatssekretär des Reichsmarineamts Tirpitz hielt eine kurze Tansrede. woraus die Prinzessin aus Befehl des Kaisers das neue Schiss „Kaiser Barbarossa" taufte. Der Stapel- laus vollzog sich glatt und mich. An die Feier schloß sich ein Gabelfrühstück beim Oberwerftdirektor v. Prittwitz und Gaffron. an welchem die Prinzessin Friedrich Leopold theilnahm. Der Feier wohnten auch die Mitglieder der aus der Schichauer Werst in Elbing stationirten Schiffsbaukommission bei, welche den Bau der für Italien bestimmten Schiffe überwacht. Zur Feier des Stapel- laufs des „Kaffer Barbarossa", des erste» aut der Schichauer Werft erbauten Linienschiffes, giebt die Firma Schichau heute Nachmittag ein Festdiner. Die Prinzessin Friedrich Leopold nimmt wegen der Hoftrauer an diesem Tiner nicht theil. Weimar. Ter Kaiser kam Mittags kurz vor 1 Uhr hier an und wurde auf dem Bahnhof vom Großherzog von Sachsen- Weimar empfangen. Die Begrüßung zwischen dem Kaiser und dem Großherzog war sehr herzlich. Um 1 Uhr 5 Min. fuhr der Kaiser in Begleitung des Großherzoas »ach Eisenach, wo die An kunft halb 3 Uhr erfolgte. Zum Empfange daselbst waren aus dem Bahnhofe der Ecbgroßherzog mit seinem Bruder, dem Prinzen Bernhard Heinrich, erschienen. Nach kurzer Begrüßung begaben sich der Kaiser und der Großherzog unter lebhaften Ovationen deS Publikums nach der Wartburg. Wien. Der Botschafter von Szögyenyi in Berlin kommt morgen zur Festlegung des Programms für den Kaiserbesuch und behufs Danksagung für die Verleihung des Goldenen Vließes an ihn hier her. Wien. Nach dem statistischen Ausweis des Eisenhandels des österreichisch-ungarischen Zollgebiets betrug die Einfuhr im März 155.200.000 Kronen, d. i. eine Zunahme von 1,300.000 Kronen gegen März vorigen Jahres. Die Ausfuhr betrug 163 Millionen Kronen mit einer Zunahme von 1,500.000 Kronen. Graz. In Cavo d'Jstria kam es zu bedeutenden Erd- senknngcn. die den Einsturz mehrerer Häuter zur Folge hatten. An mehreren Stellen betrügt der Höhenunterschied gegen früher 0 Bieter. Viele Bewohner sind obdachlos. Brünn. Der Landtag hat das Budget der Volksschulen angenommen. Paris. Die Kolonialverwaltung hat die Angliederung Abomeys an die Kolonie Dahomey verfügt und König Agoliagbo in die Verbannung verschickt. Gens. Ter hier eingetrossene Hauptmann Dreysus sieht gealtert aus: er hat schneeweißes Haar und geht gebückt. Er bleibt 6 Monate in Cologny am Genfer See. Haag. Die Sonderaesandtschaft der südafrikanischen Re publiken hatte wiederholte Beralhungen mit dem Staatsrath Dr. Asser. Den Beralhungen wohnten Dr. Leyds und Dr. Müller bei. London. Der Korrespondent des Nentcr'schen Bureaus, der sich im Lager der 8. und 3. Division befindet, meldet in einein Telegramme, welches er über Bloemfontein sendet: Das gestrige Gefecht bei Dewetsdorp dauerte von Mittag bis Abend. Zwei Bnrengeschütze wurde» zeitweise zum Schweigen gebracht. Die tückischen Truppen beherrschen die Hügel auf Mellen im Umkreis- Die Stellung der Buren ist stark. London. Nach einer Meldung aus Ladysmith entwickeln die Buren bei ElandSlaagte wieder lebhafte Thäligkeit. Heute Morgen richteten sie ein heftiges Feuer aus die englischen Stellungen. London. Die „Daily Mail" will aus Paris erfahren haben, der Czar werde Paris in der ersten Woche des August besuchen Kopenhagen. Die Reformvartei der Linken des Folkething beschloß, vor dem gemeinsamen Rcichstagsausschuß einen Antrag zu stellen, in welchem die Annahme der Dampfjährenverbindung Gjedier—Warnemünde und der mit derselben in Verbindung stehenden Eisenbahnvorlagc mit Ausnahme der Eisenbahnlinie Heming-Veile verlangt wird. Kopenhagen. Die Partei der Rechten des FolkethingS beschloß, die Vorlage betr. die Fährverbindung Gjedier—Warne münde und den damit zusammenhängenden Effenbahnvorlagen prinzipiell in derselben Faffung zuzustimme», wie dies die Partei der Linken beschlossen hat. Kopenhagen. In der gemeinsamen Reichstagsausichuß- sitzung, welche erst um 3 Uhr Nachmittags statlfand, wurde über die Vorlage betr. die Dampffährenvcrbindnng Äjedser—Warnemünde und die damit in Verbindung stehende Eisenbahnvorlage Einigkeit erzielt. Lediglich zur Erledigung unwesentlicher Nebenfragen wird am Montag Mittag noch eine Äusichußsitzung abgchalten. Kopenhagen. Der deutsche Künstler Rudloff, der beim Bildhauer Bögebierg arbeitete, ist dadurch verunglückt, daß eine 1000 Pfund schwere Marmoraruppe aus ihn herabstürztc und ihn zerquetschte. Er wurde in hoffnungslosem Zustande in das Hospital gebracht. Louren?o Marques. Das Transportschiff „Portugal" ist mit einer Truppenabtheilung von 600 Mann an Bord aus Lissabon hier eingelaufen. Bloemfontein. Heute fand in der Nähe von Dewetsdorp ein Gefecht statt, an welchem hauptsächlich Artillerie betheiligt war. Es wurde auf große Entfernung gefeuert. Die Verluste der Engländer sind gering. Kimber 1 cy. Die Meldung, die Eingeborenen von Bet- schuanaland hätten sich erhoben, entbehrt der Bestätigung. Die Buren verlangten vom Häuptling in Taungs die Stellung von 500 Arbeiten! für die Minen und von dem Häuptling von Honing Valley die Auslieferung von Vieh, welches angeblich Eigenthum eines englischen Farmers sein sollte. Beide Forderungen wurden abgelehnt und beide Theile beobachten sich gegenseitig mit Argwohn. Ladysmith. Heute früh wurde in der Richtung vom Sundayrwer her ein stundenlanges ununterbrochenes Feuern gehört.
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