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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000429019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900042901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900042901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 33-36 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-29
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.04.1900
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1 «ach Dresden über, handln» ^ „ Hier erriö lung. 'Mein das ersehnte Alüo »teten das eine, stau Will ße Wein- . g erhoffen mochte, wen» ihr Mann gestorben und sie ungehindert mit Friede- mann im schönen Elbflorenz leben konnte, blieb aus. Es kam sehr bald auch zwischen Frau Willing und Friedemann zu sehr häßlichen Scenen. Friedemann prügelte ostmals Frau Willing und nannte sie „Giftmischerin", „Mörderin" ic. Frau Willing schrie in solchen Fällen: „Du hast mich aiigestiftet. Du hast an Allem schuld. Du hast mein Eheglück zerstört. Du gehörst an den Galgen". Hausbewohner wurde» auf diese seltsame Unterhaltung aufmerksam und theilten sie der Behörde mit. Letztere stellte Nachforschungen an. Da nun die Bewohner Wit- tichenaus längst der Meinung waren. Willing sei keines natürlichen Todes gestorben und auch berichtet wurde, daß acht Tage vor dem Tode Willing s ein dem Willing gehörender Hund auf sehr räthselhaste Weile krepirt war, so wurde zunächst die Ausgrabung des Hundes vorgenommen. Eine Untersuchung des Huiide-Leichnams ergab, das; der Hund an Arsenikvergistung krepirt war. Nunmehr wurde auch sofort die Leiche des Willing ausgegraben und Herz, Magen, Lunge. Leber ic. zu dem Chemiker Lohmann nach Berlin gesandt. Dieser stellte fest, daß dem Willing systematisch kleine Arsenikdosen beigebracht worden sind, die schließlich seine» Tod herbei führte». Es soll auch festgestellt worden sein, daß Friedemann. der früher Buchhalter in einer Fabrik war. in der Arienrk bei der Fabrikation verwendet wurde, stets im Besitze von Arsenik gewesen ist. Noch andere Bcrdachtsgründe wurden laut. Die Staatsanwaltschaft zu Görlitz beschloß daher die Verhaftung der Frau Willing und des Friedemann und ihre Ueberflihrung in das Gvrlitzcr UntersuchnngSgefcingniß. Obwohl Beide Alles beharrlich leugnen, so hat doch die Staatsanwaltschaft gegen sie die Anklage wegen gemeinschaftlichen Mordes erhoben. Sie haben sich daher am Mittwoch dieses Verbrechens wegen zn verantworten. Frau Williirg. mit Vornamen Maria, ist 35. Friedemann, mit Vornamen Paul, ist 30 Jahre alt. ** Einem entsetzlichen Verbrechen ist man bei Lüneburg auf die Spur gekommen. Unlängst kam die Reserve-Maschine, welche den ll Uhr-Personcnzug von Lübeck als zweite Maschine nach Luncburg gebracht hatte, wieder zurück, als sie unweit der Acharncbccker Chaussee auf Lüner Gebiet über ein Hinderniß fuhr. Die Maschine hielt beim nächsten Bahnwärterhaus an und be nachrichtigte den Bahnwärter, welcher sich nach der bezeichnet«:» Stelle begab. Tort fand er zunächst den abgefahrenen Kopf eines Menschen, wdann nicht weit davon den übrigen Körper. Abseits von der UnfaÜstelle fand man ein Tamen-Jackett und einen Damenhut mit weißem Band. Die weibliche Leiche war sehr gut gekleidet und läßt auf eine Person aus der bessere» Gesellschaft schließen, zumal bei der Leiche auch ei» weißes Taschentuch, ge zeichnet „C. v. B." mit einer Krone darüber, gefunden wurde. Man glaubte zunächst an einen Selbstmord, bei genauerer Unter suchung des Körpers jedoch fand man in der Brust der Leiche einige tiefe Messerstiche, auch deutele der Fund und die übrige Verfassung der Tobten darauf hi», daß vielleicht ei» Kämpf mit ihrem Mörder slattgefiiiidcn habe: es ist anzuiiehmen, daß dieser, um ein Verbrechen zu verschleiern, sein Opfer aus die Schienen gelegt hatte. Man erinnert sich nicht, auf dem Lünebnrgcr Bahnhof die Frauensperson gesehen zu haben; bis zur Stunde konnte die Persönlichkeit der Tobten nicht festgestellt werden! ** Ein schauerlicher Mädchcnmord ist dicht vor den Thoren Kassels im Tannendickicht bei Harleshausen verübt worden. Furchtbar zugcrichtet wurde die blutüberströmte Leiche eines gut gekleideten, etwa 20jährigen unbekannten Fräuleins mit e,n- aeschlagencm Schädel und durchschnittenem Halse „ufgcfuuden. Von dem Mörder hat man noch keine Spur, doch wurde die Mordwaffe, ein blutbcsudeltes Taschenmesser, nnfgesnndcn. ** Tie vielgenannte EllaGoltz, die durch Grünenthal zur „Berühmtheit" gelangte, hat sich, nachdem ihr Plan, auf der Bühne Lorbeeren zu ernten, fchlgeschlagen ist, nach einem anderen Erwerbszweig umgeschen. Sie wird am 1. Mai in Berlin ein Cafo übernehmen, lieber GcschüftSslauheit wird sie nicht zu klagen haben, da die Zahl der Neugicrinen nicht klein ist. ** Staatssekretär v. Podbielski hat sich im Versuchsamt der Reichstclegraphie zu Berlin eine Erfindung vorführen lassen, die voraussichtlich berufen ist, eine erhebliche Vervollkommnung des Fernsprechverkehrs hcrbeiznführcn. Es handelt sich um einen „Telephonographe n", eine Verbindung des Telephons mit einem neu lonstruirtcn magnetischen Phonographen, die es ermög licht. Ferngespräche, auch solche, die in Abwesenheit des Empfängers aufgegeben werden, durch magnetische Eiuwirknngen derart festzuhalten, daß sie später beliebig oft wieder abgchört werden können. Die Bedeutung der aus Dänemark kommenden Erfindung erstreckt s..y weit über dieses Anwcndungsgcbict hinaus. Durch die Verwendung der Magnet-Phonographic wird cs mög lich. die Wirkung des vorher fixirtcn Schaltbildes zu verviel fältigen, die Laute zu verstärken, sodaß bei Einschaltung solcher Multiplikatoren die Fernsprechlinien weit über das bis letzt mit Erfolg erreichbare Maß ausgedehnt werde» können. Ein Haupt- Vorzug des neuen Systems besteht ferner darin, daß es die gleich zeitige Leitung mehrerer Ferngespräche auf demselben Draht zuläßt. ** Wie Leute Geld machen. Unter dieser Ueberschrift wird der „Franks. Ztg." aus Berlin u. A. geschrieben: Die Erfind ung s s u ch t treibt gar seltsame Blüthcn. Hierzu darf mit Fug und Recht das Preiskegelschiebcn gezählt werden, das ein gewitzter Sektagent während der Dauer von drei Monaten auf 24 Bahnen in der Unionsbrauerei in der Hascnheide veranstaltet. Die Preise belaufen sich auf die stattliche Summe von 30,000 Mk.: den Hauptpreis bildet eine Villa im Gruncwald. Auch die anderen Preise sind wohl dazu angcthan, die Begeisterung für diesen edlen Sport zu entfachen. Von besonderer „Aktualität" ist der eine Reise nach Paris zur Weltausstellung gewährende Preis. Einem Jeden steht cs frei, für 2 Mk. 10 Wurfe zu versuchen. Ter höchste Rekord, der erzielt werden kann, wäre 00 Points, d. h. jeder Wurf müßte alle Neune strecken. Das höchste bis jetzt erreichte Resultat soll 78 Points sein. Damit nun der Unternehmer aus seine Kosten komme, müßten den oben angegebenen Bedingungen gemäß 15,OM Scheine zu 2 Mk. gelöst werden, abgesehen von den übrigen Spesen. Man wird nicht zu hoch greifen, wenn man die Ge- tammtkosten auf 40,000 Mk. veranschlagt. Und wie steht es mit den Chancen dieser Spekulation? Nun. das Geschäft blüht und gedeiht. Wenn Einer von Denen, die bekanntlich nie aussterben, an einem Abend für 98 Mk. Scheine kaufte, so wird man sich un gefähr eine Vorstellung davon machen können, was für den Berliner der Besitz einer Villa im Gruncwald bedeutet. Neid hammel, die jeden kecken Gedanken mit scheelen Augen ansehen, können dieser Unternehmung den Erfolg nicht absprechcn: ihren Kalkulationen nach dürfte für den Sektagenten, an dem ein Finanz genie verloren gegangen ist, ein Reingewinn von 70—80,000 Mi. abfallen. „Seh'n Sie, das ist ein Geschäft, das bringt noch was ein!" Ein zweites Unternehmen ist die „Große internationale Rinakampf-Konkurrenz um die Weltmeisterschaft", die die Direktion des Wintergartens bis zum Schluß der Saison veranstaltet. Ein Mann wie Reinhold Begas hat sich nicht für zu gut erachtet, um das Protektorat über den Ringkampf zu übernehmen, allabendlich die Gladiatoren mit seinem Besuch zu beehren und dem Sieger eine von seiner Hand gefertigte Bronzestatue zuzudenken, derselbe Professor Begas, der zu den Stammgästen in Friedenau gehört und die Threrguälerei eines Vierundzwanzigstundenrennens mit ' - - ^reund und Förderer e Kraft und Schön- ^ „ Der Andrang zum Wintergarten ist gewaltig; die Wettlust für Berliner Verhältnisse höchst achtbar. Als Favoriten gelten der Franzose Paul Pons, der alle Anderen um Haupteslänge überragt, und der Türke Kahra Ahmed, scheinbar der intelligenteste. Der Lokal-Patriotismus jubelt den deutschen „Champions" zu. Nun mag folgende Rech nung angestellt werden: Der ausverkauftc Wintergarten dürfte 7000 Mk. allabendlich einbringen, also während eines Monats mit einer solchen „great Lttraetion" rund 200,000 Mk. Die übrigen Spezialitäten-Nummern kosten nicht viel, es sind Größen zweiten und dritten Ranges. Die Preise für die Ringkämpfer betragen insgesammt 6000 Mk. Dazu kommen die Honorare für diese, die zwilchen 2500 und 800 Mk. schwanken. Die 16 Athleten sind mit 30.000 Mk. bezahlt. Das kleine Subtraktions-Exempel wird keine allzu große Mühe verursachen. „Seh'n Sic. das ist ein Geschäft, das bringt noch was ein!" ** Der Lustmörder Link in Mannheim wurde hi „ gerichtct. Er hotte im Oktober vorigen Jahres ein fünfjähriges Mädchen nach verübtem Sittlichkeitsvergehen ermordet. ** Anläßlich einer Schwurgerichtsverhandlung in Pest gegen eine deS Kindcsmordcs anaeklagte Jüdin wies der Staatsanwalt säprmtliche Geschworene jüdischer Religion zurück und beharrte trotz der Rekriminationen auf seinem Zurückweisungsrechtc. Die Ursache Fortsetzung sieh» nächste Seite. kür üie W1 - Üli88lellulig in psm swplodlso vir ans rar Lasstsllaas vou keiR - LeMdeiekii »iiE n»»«A StLÄtv. 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