02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000620023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900062002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900062002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-20
- Monat1900-06
- Jahr1900
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dienstag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Lerugrgebühr: «akii-Lrii« r M. «>Wa . du «oft s Mt. 7» «ft,. Die .DreÄmerNa<Lri»ten" erichem« m»rge»-; du «lieber b, Dreiden mit der nbLtten Uniardml». wo die Zutragim, durch eigene Boten oder Kommissionäre erfolgt, erhalten dat Blatt an Wochentagen, die nicht ant Limn- oder Feiertage iolgeu, in «wer Lbeilanogabe» «den»» und Morgen» zngeltellt. Mr Akückgad« eingeiandter Schriit- «rülle leine Verbindlichkeit. Aernivrechanschlusi: »«1 I »r. U n. »r. UVV«. Telegramm-Adresse: »«chrtchtoa »r,,d»n. Mreigen-cack. Li« Annahme von Äokundigungrn eriolgt in derLnurvige'chaftLftelle und den Nebenannahmeitelleu m Dreddo' dis Nachmittags 3 Mir Sonn - una -feiertags nur Marienttrake 3» iw" U diLVilMir Du l'nalnaeArmis feile <ca. » Lildent rs P«a.. Ln- tündigungen aui der DrioatieiU Keil- A Ltg.: die Livaltige Zeile als „Eingciandt" oder aui Lertuu' io Big. sin Nummern nach Lonn. und 4«ier lagen 1- de». 2>valngc Grund»eilen sv. « be», m und «v P,g. nach besonderem Totti. Auswärtige Auiträge nur genau Dorausbcfakluna. Belegblätter werden »M lv Lig. berechnet Roüvrl öMmv )ull. empiiedit RltzlÄkrslDÜV in xrö88ttzl- Ln8M>lI. EvvrWlLlL IE. Nr. 167. Spiegel: Die Revolution in China. Renette Drahtberichke. Hofnachricbtcn, (ffesnmnitrnthssi^nng. BcrbandStag. Dresdner Lehrerverein. ..Fräulein Doktor", Bürgermeister Lang-: Bundesschießen, Klempner- -berammergan 4. Mittwoch, 26. Juni 1666. Die Revolution in blirna. lieber die Eroberung der Forts von Taku durch die europäischen Secstreitkrästc liegen folgende Einzelheiten vor: London. Das „Reuter'sche Bureau" meldet aus Tschisu: Die Forts von Doku auf beiden Seiten dcS Flusses sind jetzt be setzt. Die Chinesen «öffneten am 17. dS. M. dnS Jener inj unerwarteter Weise. Tie Verluste der Truppen der vereinigten Mächte sind folgende: Engländer 1 Tvdtcr, I Verwundete: Deutsche 5 Dodte, 7 Verwundete: Russen ll> Tobte, 45 Ver wundete: Franzosen 1 Todtcr, 1 -Verwundeter. Die bei Taku liegenden chinesischen Torpedoboote wurdest genommen. — ..Daily Expreß" meldet ans Shanghai vom 1«. ds. M.: Die amtliche Rachricht über den Kampf bei Taku besagt: Eine chinesische Granate brachte das Pulvermagazin des nnsischen Kanoncnbcots .Mandschnr" zur Explosion. Die „Mandschur" slvg in die Lust, mehrere Blaujacken wurden getödtct und viele verwundet. — Tie ..Times" melden aus Shanghai vom 18. ds. M.: Tie Forts von Taku eröffnetcn am 17. ds. M- kurz nach Mitternacht das Feuer. Die britischen, französischen, dcnlicheu, russischen und japanischen .Kriegsschiffe erwiderten es. Zwei Forts flogen in die Lust, die anderen wurden von den internationalen Truppen im Sturm ge nommen. Im Hafen Vvn Tschisu befinden sich jetzt 2 britische, 1 amerikanisches und si chinesische Kriegsschiffe. Weiter wird mit Bezug auf die chinesischen Wirren gemeldet: Dortmund. Tic Mutier des Gesandten Freiberm v. Ketteier in Münster erhielt ein Telegramm, wonach die Nach richt von der Ermordung ihres Sohnes sich nicht bestätigt. Paris. Sämmtlichc Morgcublntler geben übereinstimmend der Ansicht Ausdruck, das; die Lage in China überaus alarmircnd und eine regelrechte Erpeditivn nöthig sei. Tie Blätter fordern die Regierung auf, sofort energische Schritte zu unternehmen und die SchisfSdivisionen in den asiatischen Gewässern und die Truppen- macht in Hintermdicn zu verstärken. — Dem ..Figaro" zusotgc gab der chinesische Gesandte dem Minister des Auswärtigen die for mellsten Versicherungen, daß alle nvthigei: Weisungen an die Be hörden in Nunnan erthcilt werden würden. An den Viee-König von Numian sandte der chinesische Gesandte folgendes Telegramm: »Da es mir nicht möglich ist. nach Peking zu tclegraphiren, nehme ich cs auf mich, Sic aufzufordern, das; Sic Francois und seine Leute beschützen und deren Reite nicht hindern: anderenfalls fällt die Verantwortung für das Leben aller dieser Franzosen auf Sie zurück. Wollen Sic mir den Empfang dieser Depesche telegraphisch bestätigen." Im Hinblick auf die Ereignisse in China bat der chinesische Gesandte die Soiree abgesagt, die Freilag zu Ehren der Regierung und des diplomatischen Korps stattsindcn sollte. Paris. Der chinesische Gesandte Tsching-Tschang richtete sofort nach seiner Unterredung mit Delcassö eine lange Tepcichc an den Vicekönig von Minna». In der chinesischen Gesandtschaft ist man sicher, eine befriedigende Antwort unverzüglich zu erhalten, um so mehr, als der AünnanerVicekönig durchaus kein Franzoscn- gegner ist. Wenn er den Konsul Francois nicht abreiscn lieg, war er, meint der chinesische Gesandte, vielleicht von der Erwägung ge leitet, das; der .Konsul und die Franzosen aus der weiten Reise bis Taku eingegangcn. Man hat dvrt mir die Meldungen ans eng lischer Quelle, die in den Zeitungen veröffentlicht worden sind, j Der vorliegenden Nachricht unseres Konsuls in Tichifn gegenüber ist man im asiatischen Departement skeptisch. Wahrscheinlich wird das Torpedoboot die über Hongkong nach London bereits tcle- ! grapbirtc Nachricht von der Einnahme der Gcsandtlchasten in Peking in Taku oder anderswo als Gerücht gehört haben. Plus der chinesischen Gcsandtichast ist man seit vielen Tage» ganz ohne Nachricht. London. Einer amtlichen Meldung zrnvlgc habe» die internationalen Strcikrästc unter Admiral Scvinonr den Rück, marsch nach Tientsin angetrcten. da ein weiterer Vorstoß sich als absolut unmöglich erwies. London. Ter Korrespondent des „Tailv Telegraph" meldet ans Shanghai vom 18. d. MtS.: Ich erfahre von zuverlässiger Seite Folgendes: Fünf bis sechs Woche» vor Ansbruch der Unruhen er klärte der deutsche Gesandte v. Ketteler in der Berathnng des diplomatischen Korps mit Entschiedenheit, daß die von den Ge sandten bis dahin getroffenen Maßnahmen unzureichend seien und daß sowohl zum Schutz der Europäer in ganz China als auch der Gesandtschaften in Peking seitens der europäischen Mächte energischere Schritte gethcm werden müßten: sonst würde in Kurzem ein großes Blutbad unter den Christen angerichtct werden. Selbst dle Gesandtschaften würden nicht verschont bleiben. London. Im Obcrharuc erklärte Lord SaliSburn, eine An frage über die Vorgänge in China beantwortend, Admiral Scmnour «ei nach Tientsin znrückgekebrt, er «SaliSbnrvl wisse >edoch nicht genau, welche Gründe ihn hierzu bewogen haben oder was seine Absichten seien. Er «ei nicht Inder Lage, weitergehende Insormationen zu geben. Alles, wa-s dcc Regierung zur Zeit habe thun können, war. daß sie ihren Vertretern vollkommen die Ent scheidung überließ and so viel Trnvpen wie möglich hiwandte. New-Bork. Nach einem Telegiamm der „Ncw-Mnt Tribüne" ans Washington wies Präsident Mac Kinle» den General Mac Arthur an. drei Regimenter regulärer Truppen, im Ganzen 5000 Mann. Admiral stiemen wurde dorthin zu senden. von Manila nach angewiesen, das S Tientsin zu senden, chlachischm Siegen" Kernschreib- und Fernsprech - Berichte vom 19. Juni. O! dcnbur g. Zur Beisetzung des Großherzvgs traten heute Mittag der Kaiser und Prinz Heinrich vier ein und wurden am s Bahnhvt vom Großherzog empfangen. Im schlösse, wo der Sarg im Audicnzzimmcr ausgebahrt war. mild eine kurze Andacht der zur Tbeilnahme eingetroneneu Fürstlichkeiten statt. In dem T.raricrzngc hielte» die Mitglieder des Stantsminritennins die Zipfel des Bahrtuches. An der Spitze der Fürstlichkeiten schritt der Kaiser mit dem Großherzog und -Herzog Alexander von Olden borg, als Vertreter des Zaren. ES folgten die Fürstlichkeiten, die schmerzlicher Trauer und ehrender Erinnerung für den Dahin geschiedenen noch besonderen Ausdruck zu geben, bestimme Ich :e. ES iolgeu 'Anordnungen den. die Anlegung der Trauer nud die Thcilnahme an der Trauerfcier. Berlin. Einem Gerücht zufolge hat sich in London aus ange'ehenen Finanzkräiteu eine Gesellschaft mit 150.0«» Pid St. ge bildet, »m ein zwei Mal täglich erscheinendes illustrirtcs Berliner Bvlksblntt vom I. Oktober ab zu gründen. Stettin. Ans der Werft des „Vulkan" erfolgte heute Mittag in Gegenwart vvn Vertretern der Neichsregierung und der Behörden der crtavellans de-Z neuen für die ostasiatische Fahrt des Norddeutschen Lloyd bestimmten Rcichspostdampfers Den Fest akt vollzog der Generaldirektor des ..Lloyd", Wiegand. Er taufte das Schis« sin 'Austrage der Prinzessin ^Heinrich von Preußen am den Namen ..Prinzessin Irene". 'Wien. .Kaller Franz Jost' ist heute früh in Begleitung der Erzherzoge Frau- Ferdinand und Rainer zur Iniprzirung der Truppen in das Lager von Bruct a d. Leitha abgereist. Budapest. Sämmtlrcbe Blätter, auch die oppositionellen, zollen dein Ministerpräsidenten v. Szell Uwe Anerkennung dafür, daß die gestrige Vcrtagimg des Parlaments nicht durch Königl. Reskript, svndeur aus freier Entschließung des Parlaments selbst erfolgte. Tic Blätter erblicken bicisir eine Gewähr für den Fort bestand ruhiger und gesiindcr Parteizristäirde rm Parlament. Der „Pester Llond" will wissen, v. Szell habe auch darum die Vertag rinn des Hauies durch König!. Reikrirck vermieden, um die Krone nicht ohne rwingenden Grund in politische Aktion treten zu lassen. B u dia p e st. 50» Arbeiter der Maschinenfabrik der un garischen Stacitsbahn sind in den Streik getreten. Tie Ursache deS Streiks ist die Nickstbewilligrmg der gcsorderken Lohnerhöhung Rom. König Hnmberr hat. nachdem er gestern Abend mit denr Präsidenten des Senats tonferirt hatte, beute Morgen auch den Präsidenten der Tevntirtenkammer empfangen. Rom. Tie Bläkter rinde» die Veranlassung zur Demission des Ministerium in Mcsirungsvcrichiedenhesic». welche innerhalb des Kabinets über die Tragweite der von Gallo behufs Verein brrnng über die Geichästsvrdnmlassrcige der Kammer mit der Svvosii'wn eingelesieteu Perhandiungen ansgetaucht seien: die Minister Vrscoa«i Venesta. Vonasi und Carmine hätten erklärt, den Vorschlag einer linterbcmüliing mit der äußersten Linken ab- 'nlchncn und deshalb ihre Entlastung gegeben, und dieses hätte zur allgemeinen Krisis gesührr. ^ K ö n >ta n tin u v c! In Sinvrna sind außer- dem bereits gemeldeten vierten pestverdächtigen Fall zwei neue Fälle a» einem Armenier und einem Christen sestgeilellt worden. Mexiko. Tic Ein-und'Ausfuhrzölle betrugen im Monat Mai 2.400,«M Toll, gegen 2,151.000 im April und 2,474,000 im Mai IM«. Oertlichcs mrd Sächsisches. Dresden, 10. Jim!. S rg m acingc >!. Tic Fürstin-Mutter Iosesine von Hoherr- zollem ist heute Mittag gestorben Heute Nachmittag wurde die Schaustellung van Barnum ! eine vom 67. ruisilchen Jnsanter dem Mausoleum aus dein Gertruden-Kirchhoic. wo die Beisetzung i erfolgte. Daraus kehrte der Kaiser nach Wilhcsinshasen zurück. Berlin. TaS ArmeeverordmingSvlatt verösfentkicht folgen -. .. ...... ^ . ... . . l den kaiserlichen Armeebefehl: Die Trancrknnde von dem 'im- Lwnkrng in dre Hände der Piraten fallen könnte. -- Nach einer, erwarteten Hiwcheiden des Großherzogs Peter vvn Oldenburg hat Prrvatmeldung aus Shaghai hätte der portugiesische Vertreter in! Mich mit tiefstem Schmerz erfüllt. Mit Mir beklagt trauernd Macao 2000 Flinten passircn lasse», welche jetzt die Piraten! das ^nze deutsche Vaterland den Heimgang dieies edlen dciitschen h.pursten. Auch Meine Armee hat in dem Ensichkafenen euren aus ^ ,. .... c,„- richtigen Freund und hohen Gönner verloren, welcher ihr in Petersburg. AujMem breiigen Ministerium und kernerler fortdauernd Beweise wärmsten Wohlwollens und spezielle Nachrichten weder aus Peking und Tientsin, noch aus lebhaftesten Interesses gegeben hat. Um den Empfinvnnge» n. Bailev von Ihren König!. Hoheiten Prinz Georg nebst Tochter Prinzeisin M a 1 h ! sve. sowie der Herzogin von Mecklen- burg-Strelik besuch!. Begleitet waren die hohen Herrschaften vom Diplomaten, die Generale und zahlreiche Deputationen, darunter j HojmarschaÜ Kammerherrn v. Hanak und Hofdame Vitzthum cie-Regsinent. Der Zug ging nach ! v. Eckstädt. —* Mrttheilungen aus der Gcsammtraths- Sitznng. Es werden beurlaubt: Bürgermeister Leupold vom 1. Juli bis I. 'August: Stadtrath Kaiser zunächst von, 1. bis 18. Juli: Stndtbanrath Klette vom 15. Juli bis 12. 'August: Stadtrath Fischer von, 16. Juli bis 18. August: Stadtrath Schickett vom 25- Juli bis 51. August: Stadtrat!) Kuhn vom 22. Juli bis 18. August: Stadttaih Lungwitz vom 25. Juli bis 26. August: Stadtratb Bober vom 1. August bis 51. August-, Stadtrath Dr. Körner vom 5. August bis 4. September: Stcrdt- rath Weigandt vom 12. August bis 15. September: Stadtratb Dr. Tcichmann vom 15. 'August bis 15. September: Stadtratb Kunst und Wissenschaft. 4* Im Königl. Schanspielhause gebt Donnerstag, den 21. Juni, — außer Abonnement — Shakespeare's sünfaktiges Trauerspiel „Romeo und Julia" in nachstehender Besetzung in Scene: EScalus. Prinz von Verona—Herr Blankenstein ; Gras Poris—Herr Detmer: Montague—Herr Eggerth: Eapulet—Herr Winds: Gräfin Montague—Frl. Schendlcr: Gräfin Capulet—Frau Hildebrandt: Julia—Frl. Pölitz; Romeo—Herr Wieckc: Mercutio —Herr Stahl; Benvoglio—Herr Gebühr; Tnbalt—Herr Wime; Bruder Lorenzv—Herr Müller: Peter—Herr Gunz; Amme—Frau Dolff. 7* Herr Wilhelm Wilhclmh vom Hamburger Stadt- Gastspi ^ ' " theater hat für seine letzte» Gastspielabende äm R c s idenz theater eine seiner wirksamsten Rollen gewählt, den humoristi schen Vater Dietrich in , . denr hier oft gesehenen Lustspiel .Fräulcru Doktor". Die lebenswahre, drrckr nach der Natur gezeichnete Figur, die Herr Wilhelm», mit dicicm Dietrich auf die Bühne stellt, auSgestattet mit zahlreichen feinen psnchvlv- gischen Zügen, natürlicher, scheinbar unbewußter Komik, die ge schickte Art, wie er seine Umgebung mit in de» Bann des HirmorS zieht, wie er Leben und Bewegung auch in die Vorgänge zu bringen weiß, die bei weniger hervorragender Darstellung des Dietrich zu tobten Punkten werden müssen, alles TaS vereinigt er so maßvoll und absichtslos zu einem sestgcforniten Ganzen, daß es zum wahren Vergnüge» wird, ihm in der Wiedergabe dieser Rolle zu folgen. Er wurde denn auch mit reichen! Beifall für nur vor so r Komiker. . , , „ . . ^ „ , ... naen bilden indeß keine Ausnahme», sie gehören vielmehr zu den ständigen und slirt, gefiel wieder allgemein und ganz besonders durch die ge wandte. liebenswürdige Repräsentation des Fred Winkler durch Herrn Witt und der netten Frieda des Frl. Blanden. 11. 8t. f* Der Dresdner Mä»»crgesanaverrin giebt t heute. Die „ a«» g Abend Haid 8 Uhr im Wiener Garten ein S ommer - Concer 1. Bei total regnerischem Wetter würde j dasselbe acht Tage später stattsinden. 1* Am :K>. Juni beginnt im Central-Theater das O p e r c r tcn - Ens em b Ir vom CarltI, catcr in Wien seine Vorstellungen. Es ist dies das bekannte von Iauner'schc Ensemble, - welches nicht blos in Wien, sondern auch mit ieinen Gastwirten ! i» Rußland 4 Jahre lang die größten Erfolge auszuwciien hatte. I Der Gastspielvertrag mit dein Ceniral-Tbcater wurde seiner Zeit noch vom Direktor Jauner selbst abgeschlossen: die durch ieinen Tod entstandenen Schwierigkeiten sind nunmehr ansgegüchen, so zwar, daß der ganze Fundus, bestehend ans sämmtlichen Kostümen, Dekorationen und Reguisitcn des CarltheaterS dem Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden und bereits vvn Wien abgeganaen sind. Die Leitung des Eniemblcs bat Dr. Hugo Felix, der be kannte Komponist der „Rodopc", übernommen. Ihm zur Seite steht Herr Oberregisseur Eduard Binder, der jahrelang der ver traute Mitarbeiter Jauner'S war. 7* Meißen, 17. Juni. Der Kirchenchvr Vvn St. Johannis zn Leipzig halte als Ziel seines diesjährigen Ausfluges Meißen erwählt und bei dieser Gelegenheit in dem nnn hoffentlich bald der nolhwendigen Erneuerung thcilhaft werdendem Dome unter seinem Leiter. Cantor Rvthig. ein Concert veranstaltet, das außerordentlich zahlreich besucht war. Der Dom wird wegen seiner vorzüglichen Akustik nicht festen von guten Sängerchören ausgesucht, doch ist in dem schönen Ran», wohl selten Chorgesang vvn solcher Vollendung erklungen, wie ihn die etwa 80 Sänger n»d Sängerinnen des KirchenchorrS von St. Johannis zu Gehör brachten. Edelste Tonreinbeit, sorgfältige Textbehandlung, wirksame Abstufung der Tonstärke bei voller Wahrung des kirchlichen Charakters sin Vortrage und Rücksicht nahme auf die Eigenheiten des Raumes machten jedes der acht Lieder von Franc!, Schneider, Becker, Lundh, Beethoven. Mendelssohn, Gluck zu einer vollendeten künstlerischen Leistung und z» einem hohen Genuß für die Hörer, und sichern diesem kurzen Concert ein dauerndes 'Andenken. Bon hier aus werden die Sänger Nossen und das Kloster Altzclla besuchen, wo sie ebenfalls rin Concert zn geben gedenken. 4* B ü r ne r IN e i st e r Lang v o n Obe r a NI nie r g a ll ist an, «Sonnabend gestorben. Zu dein Tode des vielgenannten und weithin bekannt gewordenen Mannes schreibt Wilhelmmc v. Hillern unterm 16. ds. M.: Heute entsteh uns der Genius, der die Bedeutung und die Würde des Paisionsipiels auf ihrer höchsten Höhe erhalten har. der energische, dis zu einem gewissen Grade fast tyranmschc Wille, der die 8M Mitwirkenden des Spieles zu dein einheitlichen Ganzen znsammenhielt. das die Bewunderung der Welt feit Jahrzehnten erreichte. Der Mann, der selbst die. größten Opfer für die Sache brachte, deren Leitung ihm von vcr ichicdencn Seite» geradezu snstematifck erschwert wurde, der Mann, der seine Kräfte, seine Gesundheit und schließlich sein Leben ohne« jeden anderen Lohn als den des eigenen Bewußtseins dem Pafsions spiel zum Opfer brachte — Bürgermeister Lang ist nicht: mehr. Es ist für uns Ammergauer. die wir gleich ihm für die- Allen heilige Million der künstlerischen Verbreitung und Wieder- ! belebung des EbristenthumS fühlen, geradezu unmöglich, dieses j Wort auszuivrcchen. ohne den schmerzlichen Tchancr zu cmvsinden. ! der uns stets ergreift, wenn wir einen aufopfernden Träger einer i edlen Sache stürzen sehen. Aber auch für Die. welche ihm per sönlich nahe standen, ist Bürgermeister Lang ein unersetzlicher Ber- ! lnst. — Zn stolz, um mit kleinen Mitteln dörflicher Verhältnisse sich Freunde zu erwerbe», war es nur Solchen vergönnt, die Tiefe und die Reinheit des Charakters des Mannes objektiv würdigen zu können, denen er sich in, vertraulichen Verkehr »irttheilrc. Die jenigen. deren Interessen mit seinen Ansichten über Amtspfiichi nud Strenge kvllidrrtcn, mögen letzt gerade so tnuniphiren aber de» gefallenen Löwen wie wir, die Historiker dieser Epoche, ihn betrauern. Bürgenneister Lang, gebaren am I I. Dezember 1855 zn Oberaminergaii. Sohn des bekannten Verlegers Ioh. Ev. Laug, absolvirte das Gymnasium in München. Er hatte bierauf die Laufbahn znm Offizier eben betreten, als ihn die Sehnsucht nach seiner alten .Heimath wieder ergriff. Der iungc Lang übcrsiedeltc wieder nach Oberaminergaii. lieirathete dort und übernahm eines der Anwesen seines Vaters Im Jahre 1866 wurde Ioh Lang znm Bürgermeister gewählt und bekleidete diese Stelle bis znm Jahre l8ti0 und dann vom Jahre 1875 bis heute. al«o 2-5 Jahre ununterbrochen. Er ist als Bürgermeister des Ortes zeitweise auch' i» den Lanbralb gewählt worden. Stets wurde er von der Königl. Regierung in besonderer Weile ausgezeichnet, und auch von aus wärtige» Fürstlichkeiten wnrden ihm Ehrungen aller Art und Orden zu Tlieil. Was er für die Gemeinde gethan bat. das wird «>t eine spätere Generation einmal klar cinichen. Sich« ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht