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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000912026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900091202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900091202
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungDresdner Nachrichten
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beendeter Nachtruhe von selbst wahrnchmen. Es wird damit eben die Zirkulation des Blutes er leichtert. Es soll zugegeben werden, daß durch wochcnlange Ruhe eine Vernarbung der offenen Stellen erzielt werden kann bei zweckentsprechender Behandlung. Aber — ein Patient kann nicht dazu verdammt werden, zeitlebens im Bett zu liegen. Er wird sich, auch wenn er zu den Glücklichen gehört, die sich das leisten könnten, ergebenst dafür bedanken. Geht der scheinbar Geheilte seinen früheren Lebens- gewohnheiten wieder nach, werden dem Bein die alten Anstrengungen zugemuthet, dann sucht sich eben die wieder aus der Krampfader austretende Lymphe ein neues Bett und der „Alte Schaden" tritt mit erneuter Heftigkeit auf. Ehirurgen haben es unternommen, durch operativen Eingriff die Krampfadern zu beseitigen. Die Operation, eine der schmerzhaftesten, fordert natürlich erst recht unbedingte Ruhe für lange Zeit. Der Erfolg ist genau derselbe. Wie das Wasser des verschütteten Baches sich ein neues Bett gräbt, so schafft sich der Blutlaus eine neue Krampfader. Ivo hl mag sich der mit Glücksgütern Gesegnete einer solchen Kur unterziehen können. Der Familien vater, der rastlos schaffen muß, die Mutter mit reichem Kindersegen, sie können sich auf Monate hinaus, ohne die Existenz der ganzen Familie zu gefährden, nicht ihrem Wirkungskreis entziehen. Enttäuscht durch den Mißerfolg nimmt der Eine wie der Andere in aller Stille seine letzte Zuflucht zu dem Kurpfuscher, der alles verspricht und nichts leistet. Nach allen vergeblichen Versuchen müssen die Aermsten das schwere Kreuz durch das freuden lose Leben weiter tragen. Es mag nach den gemachten Auslassungen vermessen erscheinen und den Verdacht erwecken, es handle sich um eine marktschreierische Prahlerei, wenn ich behaupte: Auf Grund langjährigen Studiums und eines von mir combinirten erprobten Heilverfahrens in der Lage zu sein, die von mir in Behandlung ge nommenen, anscheinend allen Behand lungsweisen trotzenden Beinleiden und selbst veraltete, nicht allein heilen, sondern auch die Wiederkehr des Leidens für Lebenszeit zu verhindern verspreche. Ich gebe mich der angenehmen Hoffnung hin, daß die Darlegungen, die ich von meinem Verfahren gebe und die Garantieen, die ich den von mir in Be handlung genommenen Patienten biete, von vorn herein den Verdacht zerstören werden, daß es sich hier um eine prahlerische Anpreisung in gewinn süchtiger Absicht oder die Wunderkur eines Laien handle. Um neue Methoden zur Heilung von Krank heiten einzuführen, bedarf es eines voraufgegan genen anatomischen und medizinischen Studiums, vor allen Dingen der genauesten Kenntniß des menschlichen Körpers und der Funktionen eines jeden einzelnen Körpertheiles. Solche Kenntnisse können niemals autodidaktisch erworben werden, sondern nach gehöriger Vorbildung durch akade misches Studium. Deshalb wird jeder, der solche Vorbildung nicht besitzt, im Dunkeln tappen, wenn er auch Jahrzehnte hindurch die ausgedehnteste Praxis betreibt. Nachdem ich mit Erfolg die Universitäten Greifswald und München besucht habe und zum voctor mockicinae ernannt worden, hatte ich in elfjähriger ausgebreiteter Privatpraxis, noch mehr aber bei den Kranken der mir unterstellten Kranken kassen, Gelegenheit zu erkennen, zu was für einer einschneidenden Plage die endlose Reihe der Bein- leiden für die Menschheit geworden ist. Wissensdrang und Streben nach vollkommenerem Können auf diesem Krankheitsgebiet reiften in mir den Entschluß: furchtlos mit dem Althergebrachten zu brechen, indem ich einmal, wohl als der erste studirtc Arzt, mich ausschließlich dem Studium und der Heilung der Beinleiden widmete. Mein Vor gehen ist von ungeahntem Erfolge gekrönt worden. Ich ließ mich bei meinen Handlungen von zwei Grundsätzen leiten: Durch Aufhebung der Ursache die Wirkung zu verhindern und das Gute zu nehmen, wo es zu finden war. In sieben arbeits vollen Jahren, bei mehr als sä Krankenkassen mit ff Assistenten, habe ich mir unter Zuhülfe- nahme der Allopathie und des Naturheilverfahrens ein Heilverfahren geschaffen, das mir gestattet hat, bis heute über 2000 mit Beinleiden behafteten Patienten dauernd die Gesundheit und damit die Lebcnsfreudigkeit wiederzugeben. Unter den behan delten Fällen befanden sich meistentheils, was nach Lage der Sache erklärlich ist, veraltete. Ebenso 5 Falle der bisher für unheilbar erklärten Elephantiasis. Ulein diätätisch - physikalisches Heilverfahren unterscheidet sich in der Hauptsache von der bis herigen Behandlungsweise. Ich verordne meinen Patienten weder ein Verharren in horizontaler Lage, noch verlange ich die Ausübung des Geschäfts zu unterbrechen. Ich ge statte vielmehr, als die Heilung fördernd und den Rückfall verhindernd: Bewegung, selbst Reiten, Radfahren, Tanzen in gewissen Grenzen. Die ärztliche Behandlung wird ausnahmslos ohne Operation, ohne ätzende und beizende Mittel durchgeführt. Nach sachgemäßer Reinigung wird mein feucht-elastischer Verband von mir oder meinen Assistenten angelegt, („vr. Strahl's Bein- Verbände" sind gesetzlich geschützt durch Ein tragung in die Liste des Kaiserlichen Patentamtes.) Der auf die Geschwülste, Entzündungen oder Ge schwüre rc. gelegte Verband wirkt meist sofort schmerzstillend und erzeugt ein wohlthuendes Gefühl. Er behindert in keiner Beziehung die freie Aus übung der Bewegung. Der luftdicht schließende Verband braucht nur alle drei bis vier Tage erneuert zu werden, bis in kurzer Zeit — je nach dem Grade des Leidens — die Heilung er folgt. Der Heilungsprozeß wird durch ein patent- amtlich geschütztes Blutreinigungsmittel beschleunigt. Zu aller Sicherheit erfolgt noch für jeden, nach meiner Verbandsmethode Geheilten die An weisung zur Nachbehandlung, die ich auf Wunsch gerne jedem Geheilten selbst überlasse; die Nach behandlung erfordert täglich kaum 2 Minuten Zeit und sichert vor unangenehmer Wiederkehr des glücklich beseitigten Leidens. Lmpfehlenswerth ist es für jeden Patienten, wenn er: s) sich persönlich während der ganzen heilungs dauer in meinen Sprechstunden von mir oder meinen Gehilfen (Assistenten) eigenhändig verbinden läßt. Wem dies jedoch nicht möglich ist, sei es wegen zu umständ licher Herreise oder wegen triftiger, wirklicher Unabkömmlichkeit, der sollte im eigenen In teresse wenigstens 2) einen einmaligen Besuch bei mir oder meinen Gehülfen (Assistenten) möglich machen, um zu sehen, wie gerade sein krankes Bein nach meiner Methode genau behandelt werden muß. 2) Nur ungern und in äußersten Nothfällen entschließe ich mich dazu, nach brieflicher genauester Beschreibung und nach gewissen hafter Ausfüllung meines Fragebogens, Patienten von Anfang an ausschließlich durch ihnen zugesandte Verbandstoffe und genaueste spezialärztliche Verordnung, sowie Diätvor- schriftcn zu heilen. In einem zweiten Fall habe ich mit dem Alt hergebrachten gebrochen, das ist in der honorar frage, Entgegen allen bisherigen Gepflogenheiten verzichte ich auf jeden Honoraranspruch, wenn bei den von mir unter Garantie in Behandlung genommenen Patienten die versprochene Heilung nicht erzielt wird. Mein Honorar richtet sich im Nebrigen nach dem Aufwand an Zeit und Material und ist so bemessen, daß ich bisher von meinen nach tausenden zählenden Patienten niemals eine Reklamation empfangen habe. Leidende, die aus geschäftlichen oder anderen Rücksichten Diskretion wünsche», werden separat empfangen. Briefe und packete werden ohne Angabe des Absenders expedirt, wenn das ge wünscht wird. Es würde den Rahmen dieses Prospektes über schreiten, wenn ich alle die Krankheiten hätte auf führen wollen, die unter die Rubrik Beinleiden fallen. Kranke, die deshalb ihr Leiden in diesem Prospekt nicht speziell angegeben finden, oder unter den Angeführten die Merkmale der eigenen Krank heit vermissen, wollen sich unter genauer Angabe aller Symptome vertrauensvoll an mich brieflich um Aufklärung wenden. Die zu Tage tretenden Erscheinungen ein und derselben Krankheit sind oft so himmelweit verschieden, daß cs der Prüfung von Fall zu Fall bedarf, um die richtige Diagnose zu stellen. Briefliche Vorfragen werden umgehend erledigt. Meine ausführliche Broschüre steht zur näheren Information gern zur Verfügung. Ebenso die große Zahl von Anerkennungsschreiben der von mir Geheilten. Heilanstalt in Hamburg Generalsekretariat und persönliches Bureau Hamburg, Gr. Allee iv, St. Georg. Heilanstalt in Leipzig „ „ Halle „ „ Chemnitz „ „ Zwickau „ „ Dresden Heilanstalt in Königsberg „ „ Danzig „ „ Stettin „ „ Berlin „ „ Paris und demnächst in noch mehreren Großstädten. lls möllicM AsNSl NsSllI HkMsyl M Kckkmkk. '-Nr,'» .-cwmavdjlr. jt- von u. Z—Z Uhr und Sonn rSMMrc chmde.' sich: 71 rger Lremdenblattrs (Gustav Diedrtch Se Lo.)
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