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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001012021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900101202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900101202
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
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Dresdner Nachvichten Freitag, IS. Oktober 1V00 »M> Nr. 881 geborener Lcdensschwächc. d. !>. von 11,089 Todesfälle» überhaupt fast genau -'10 Pro», oder 10.73 Pr. T. aller Lebenden. Davon waren nach Tafel Xll ungefähr 82 Pro;. Säuglinge. Daß fedoch deren Sterblichkeit weniger von de» allgemeinen hygienischen Zuständen eines Ortes, als von dem Bildungsgrade, dem Wobl- Itand, der Beschästigungsweise der Bevölkerung u. s. w. abhängt, wird allgemein anerkannt. Scheiden wir daher diele beiden Todes ursachen aus. io sinkt die Sterblichkeitsziffer der Vororte von 22.01 vr- L. auf 12,1 vr. T. In Dresden dagegen fielen in demselben Zeitraum den Mageii-Darnlkrankheiten und angeborener Lebens- fchwäche mir 11,<W Personen, gleich 28,7 Pr. H. der Gestorbenen oder 5.8 pr. T. aller Lebenden zum Opfer. Die reduzirte Sterblichkeitsziffer würde sich hier also auf 14.4!« Pr. T. Vennindern, damit aber zugleich das frühere Plus von 3,53 pr. T. in rin Minus von 2,0 pr. T. zu Ungnnsten Dresdens sich verwandeln. Aus alle dem folgt, daß in den 20 Vororten die gesundheitlichen Beding ungen eher günstigere sind, als in Dresden selbst, zum Mindesten für alle über ein Jahr alten Personen, ein Ergebnis, welches es von vornherein wenig wahrscheinlich macht, das; die hygienischen Zustände dieser 20 Vororte in irgend erheblicher Weise durch die benachbartc Großstadt beeinträchtigt werden. — Um aber alle etwaigen Zufälligkeiten auszuschließen und zugleich den Entwänden ;n begegnen, als sei die Auswahl der 20 Vororte willkürlich und daber werthlos oder als würde ihre Sterbeziffer »och erheblich niedriger sein, wenn sie eben dem ungünstigen Einfluß der Groß stadt entrückt wären, wurden weiter nach demselben Plan berechnet die Stcrblichkeitsziffern für dm gesammten Medizinalbezirk Dresden-Land, für die Kreishauptmannschaft Dresden, für das Königreich Sachsen. Diese Berechnungen lehren, daß in der That die 20 Vororte so niedrige Sterblichkeitsziffern besitzen, wie weder der Medizinalbezirk, noch die Kreishauptmannschast Dresden, noch das Königreich Sachsen, noch auch Dresden Stadt selbst. Rur begegnen wir einem wesentlich höheren Verlust an Magen-Darm- trankheiten und angeborener Lebensschwäche, doch wurde oben bereits erörtert, daß dieser lediglich aus die erhöhte Kindersterblich keit zurückznführen ist. Dagegen fordert z. B. die Tuberkulose der Lungen und anderer Organe in den Vororte» jährlich fast 0.7 pr.T. weniger Opfer als in Dresden-Stadt und immernoch je O.lOpr. T. weniger als in dem Mcdizinalbezirk Dresden-Land und der ge- -ainnltcn Kreishauptmannschast. Ganz besonders auffallend und beweisend aber ist, daß auch von Diphtherie, Keuchhusten, Masern. Scharlach, Typhus, Lungenentzündung und Kindbettsieber, Krank heiten. die noch am ehesten als Gradmesser der Salnbrität eines Ortes angesehen werden können, in allen übrigen Ortschaften des Medüinalbezirkes DreSden-Land erheblich mehr Personen dahin- gcraffr wurden als in den 20 Vororten. —* Nicht mit Rcveille, Feslzuq und all' den Acußerlichkeiten. niit denen sonst bei ähnlichen Anlässen die Vereine die Einwohner ihres Ortes in Aufregung zu versetzen wissen, nein, in angenehm auffallender, vornehmer Stille ist der Mannergesangverein zuPlauen bei Dresden in die Tage der festlichen Begehung icmeS 25»Lhrigcn Bestehens cingetreten. Und doch hätte gerade dicker Verein Grund gehabt, von der Gemeinde Plauen zu erwarten, daß sie auch äußerlich ihre freudige Antheilnalnne an dem Jubelfest bekunde. Hat doch der Männergcjangvcrcin seit dem i4. September 1875, dem eigentlichen Tage «einer Gründung, bis beute neben der Pflege des Männergcsanges vor Allem der Förderung humaner Bestrebungen und der Interessen des Ortes :>md des Vaterlandes gedient. Allein die der Gemeindckassc-zu Plauen abgelieferten Erträgnisse aus Wohlthätiglcitseoneerten belaufen sich aus über 10,500 Bit. und 1000 Mk. hat der Verein im Jahre IM dem Königl. Lehrerseminar zu Plaue» bei Dresden überwiesen, deren Zinken alljährlich am Bereinsstistungstagc an einen in Gesang oder Musik befähigten Seminaristen ausziizahlen sind. 23 Jahre lang hat der Verein unter der gediegenen musika lischen Leitung des früheren Taiibstnmmeiilchrers. jetzigen Schul direktors Ewald Schmidt gestanden und seine Mitgliedcr- zabk, die bereits im Gründungsjahr von l!» aus 72 gestiegen war, weist heute die stattliche Kopfzahl von 244 auf. Am 14. September d. I.. dem Gründungstagc, schmückte der Verein die Gräber seiner auf den Plaucnschen Friedhöfen ruhenden ehemaligen Mitglieder. Am gestrigen Abend veranstaltete der Verein vor geladenen Gästen sein Jubiläum s-Concert. Der Saal des „Westend schlößchen" war aus diesem Anlaß festlich geschmückt. Die Kavelle des Garderciter-Regiments leitete die Feier ein mit der „Jubcl- Ouvertme" von Weber und dem Einzug der Gäste auf der Wart burg aus dem „Tannhäuser". Hierauf folgte der Männcrchor mit Blasorchester „Deutscher Hochgesang" von Döring unter Leitung des Liedermeisters, Herrn Lehrer Ernst Linke, in dein der Verein einen würdigen Nachfolger seines langjährigen früheren Dirigenten gefunden hat. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Eiscnbahnsekrctär Richard Müller, hielt darnach eine Ansprache, in der er auf die auch in einer Festschrift dargclegtc Entwickelung des IubelvcreinS einging. 60 Mitglieder hat der Verein während seines Bestehens bereits zur letzten Ruhestätte begleitet und von den Gründern ge hören gegenwärtig nur noch 6 dem Verein an. Mit Worten besonderer Anerkennung ehrte Redner das verdienstvolle Wirke» des Herrn Schuldirektors Ewald Schmidt als Licdermeistcr und schloß mit dem Wunsche, das; der Verein, der seine Lebensfähigkeit be wiesen, »och lange weiter blühen und ihm das liebe deutsche Lied ein köstlicher Schatz in Freud und Leid, in der Jugend und in« Wer bleiben möge. Der BercinS-Ehrenlicdcrnieister. Herr Schul direktor E. Schmidt, ergriff hierauf, auf das Freudigste begrüßt, dm Dirigentenstad, um die unter seiner Leitung vor 25 Jahren zuerst gelungenen Volkslieder „Heidenröslein" von Werner und ..LiebeSscherz" von Solcher zn leiten. Bei diesen Vorträgen, wie auch bei den weiteren n ospollu gesungenen Liedern, zeigte sich die schon oft gerühmte Vortrefflichkeit des Mannerchores. Ter Verein verfügt über ein auserlesenes, sehr aut geschultes Stimmcnniciterlal, das den Absichten seines Liedcrmeisters zu folgen versteht. Alken Anforderungen, die man an einen guten Männcrchor stellen kann, genügt der Verein, nnd so gestoltm sich die Vorträge zum ungetrübten Gmuß. Die Rhcinbcrger'lchc Ballade für Männerchor und Orchester „Das Thal deS Esbingo", die an die Leistungsfähigkeit der Sänger hohe Aifforder- lmacn stellt, gelangte in vorzüglicher Weise zur Wieder gabe. Nach dem Verklingen des „Plaucnschen Männergesang- vereins-Marsch" von H- Stock sang der Verein die ihm uüd seinem ehemaligen LIevermeister von Ad. Jäckel gewidmete be kannte Komposition „Der Postillon". Die Sänger mußten sich zu einer Wiederholung dieses Vortrages verstehen. Schließlich sang zrnn Unterleutnant befördert und thnn praktischen Dienst in der Front. Die „sortis cka rsnzz' gehören meist den Familim ehemaliger Unteroffiziere und verarmter Offiziere an oder sind Söhne von kleinen Kausleutcn und dergleichen. Da viele dieser Leute ursprünglich mir für die Unteroffizier-Charge bestimmt waren, so liegt auf der Hand, daß sic nur eine sehr imvollkoinmcnc all gemeine Bildung besitze». Von ihnen wurden einzelne schon im zartesten Alter als Waisenkinder oder antänt« «Io trvuno auf Staatskosten erzogen und dafür dem Sotdatenstmidc verschriebe». Lindere wieder zind erst im dienstpflichtigen Alter als Rekruten ansgehoben oder freiwillig in die Armee getreten. Gute Erfolge als Soldat und schnelle Beförderung zum ea>x>Nil haben sie ehr geizig gemacht und sic ihre frühere Stellung im elterlichen Hanse als Schreiber und Kommis vollständig vergessen lassen. Die Verschiedenheit des Urivrnngs, der Bilvnng nnd gesell schaftlichen Erziehung der französischen Offiziere verhindert natur gemäß die Pflege wahrer Kameradschast und eines richtige» Korps geistes. Das Ofsizierkorvs als Ganzes fühlt sich durchaus nicht für das Auftreten des Einzelnen verantwortlich: ebenso kennt inan oe» erziehlichen Einfluß des alteren Kameraden ans den jüngeren durchaus nicht in dem Maße, wie er in der deutschen Armee aus- geübt wird. Eine Einrichtturg wie unser Casino ist iinnier noch im Entstehen begriffen, und mir in einigen wenigen großen Garnisonen hat man sogenannte cvrelvs nach Muster des großen Osrclo ruilitinro in Paris errichtet. In den weitaus meisten Garnisonen aber wird aus Mangel an Raum noch chargcnweise getrennt, in verschiedenen Zimmern oder gar verschiedenen Lokalen gegessen, die aemiethet werden. Das erzwungene Zusammensein beim Mittagstnch ist das Hauptbindeniittcl der Kameradschaft. Da bessere Lehrer fehlen, muß der junge Offizier die Regeln deS guten Tones, wenn er sie wnen die „ecmsoils Vielen. Im Gegensatz zn den Unterschied eil, die im französischen OffizterkowS bestehen, muß ganz besonder? betont werden, daß allen Offizieren ein reger Eifer km Dienst und der Sin» für treue Pflichterfüllung gemeinsam ist. In Jraulreich ist ja di« Wahrung ,edeS Vorgefetzten-Vechältniffes ungleich schwerer wie bei uns. Im ranzen BLkscharakter sowie in der jüngeren geschichtlichen Ver« noch nicht kennt, aus Büchern lernen, von aar fermes lisutsnants" die wichtigste Rolle der Verein noch Lieder aus den Chklen „Eine Sängeriahrt aus dem Rhein" von Tschirch und „Gesellenfahrten" von Otto. Zahlreich waren die Ehrungen, die dem Jubelverein zu Theil wurden. Seitens der Gemeindeverwaltung wurde ihm eine Ehrengabe von 300 Mk. überreicht, die Vereine Plauens spendeten gemeinsam für die Fahne einen massiv-silbernen Eichenkranz, der Hausbesiher- verein zwei silberne Leuchter, das Lehrerkollegium der mittleren Volksschule eine Fahnenschleife in den Reichsfarbeu, die Herren Hosmnhlenbesikcr Bienert einen kostbaren silberne» Pokal mit prächtigem Aufsatz und der Cboraesangverein zu Planen erfreute seinen Brudervercin durch Schenkung eines lebensgroßen Bildes seines verehrten Ehrenliedermeisters. Zahlreiche Glückwunsch- Telegramme nnd -Schreiben waren von allen Seiten eingegangen. Der Verein ernannte zwei um den Verein besonders verdiente Bienert Ehrengabe Namen .Ewald-Schmidt-Stiftnnp"' ^ Müller, der seit dem Jahre 1 des Vereins eine goldene Uhr. ungenannt bleiben wollenden Freunde der Sängerschaft Herrn Liedcrmcister Lehrer Linke durch .Herrn Direktor Schmidt aus gehändigt wurde. Mit schmetternden Fanfaren-Märschen endete das Jubiläumsconcert. Morgen Abend werden sich die Vcreinsinitalicdcr init ihre» Angehörige» und geladenen Gästen zu Festtafel und Ball vereinigen, mit denen die Jubiläumsfeicrlichkeitcn ihren Abschluß finden. —* Ans den amtlichen Bckanntmachnnacn. Dem Kontordiencr und Portier Ulilig bei der Finna Ereutznach u. Scheller, dem Metalldrücker Schwarze bei der Aktiengesellschaft Vereinigte Eichebach'iche Werke, dem Kassendiener Straube bei der Firma H. G. Lüdcr. den« Marktlieffer Pietzsch bei der Firma Emil Richter, Kunst nnd Malerutensilien-Haiidlung, sämmtlich in Dresden, hat der Rath zur Anerkennung 25jähriger ununterbrochener treuer nnd gewissenhntter Dienste das ftädlische Ehreiireugniß berlicben. — Rach gesetzlicher Vorschrift haben Eltern, Pslegeeltcrn und Vormünder imps- und wiederffiipfpslichtiger Kinder, jobald die I m p s» n g der Letzteren nicht durch den städtischen Jmpfarzt er folgt ist, die ihnen von den betreffenden Privatärzten ausgestellten Iml'ficheiiie der mit der Führung der Jmpfliste beauftragten Be hörde vvrzulegcn. Gleiches gilt von den zur vorläufigen Befreiung kranker Kinder von der Jmpsung ausgestellten ärztlichen Zeugnissen. Jmpspslichiige Kinder, die ans Grund privatärztlichcr Zeugnisse von der Jmpsung bereits zwei Mal befreit worden sind, können ferner nur durch den städtischen Jmpfarzt in einem öyentlicheii Impf termin befreit werden. Diesen Vorschriften ist bisher nicht allseitig entsprochen worden. Die Eltern, Pflegeeltcrn nnd Vormünder impf- nnd wicderinipfbstichtigcr Kinder werden deshalb ansgesvrdeit, nunmehr schleunigst durch ärztliches Zengniß in der Geschäftsstelle für Jmpfsnchen, Schesfclstraßc 0. 2. Obergeschoß, den Nachweis zu fuhren, daß die Impfung bez. Wiederimpfung ihrer Kinder erfolgt oder ans einem gesetzlichen Grunde unterblieben ist. Gegen ferner Säumige wird das gesetzliche Strafverfahren cingcleitet werden. — Mit der Umvstastcrung der Matcrnistraße. zwischen Bartholomäi- nnd Freibcrgcr Straße, soll am 17. Oktober begonnen werden. Die niigeordnctc Beschränkung des Straßenbahnbetriebes in der Großenbainerstraßc. wonach ans der Strecke zwischen Kanonen- und Trachenbergerstraßc der Verkehr bis Vormittags 9 Ilhr nur eingleisig zu erfolgen hat, ist aufgehoben worden. —* Polrze > bcricht. 11. Oktbr. Mitte vorigen Monats ist aus einem Grundstücke der Neustadt ein zweirädriger Hand karren — da§ linke Rad ist neu —- abhanden gekomme n. Eiwo.ige Mitthciliiiigeii werden zn Aktenzeichen 6 IV 3259 an die Kriminalabtheilung der Königl. Poiizeidirektion erbeten. — Ans dem äußeren evangelischen Friedhöfe in der Friedrichstadt erschoß sich heute Vormittag gegen 8 Uhr ein hier wohnhafter 56 Jahre alter Herr. — Am !». d. M. wurde hier daS Älsähiige Kinder- sränlcrii Clara Martha Tietzc ans LangheinerSdors wegen be trügerischen Bcttelns sestgenommcn. Die Tietzc hat an hoch gestellte Persönlichkeiten hiesiger Stadt unter ihrem, sowie unter dem Namen Elia Smolin Bettelbriefe geschrieben. Ileberdics hat sie in hiesigen Gasthäusern verschiedentlich Zechbctrügereicn verübt. Während des Sommers will sie längere Zeit in mehreren Orten der sächsischen Schweiz, dann in Pillnitz. Arnsdorf rc. gewesen sein und sich daselbst ebenfalls Tietzc nnd Smolin, aber auch Meta Haupt genannt haben. Ta die Tietzc vcrnutthlich noch weitere Betrügereien begangen hat, werden etwa Geschädigte ersticht, sich zu 6 Illb 1676 bei der Kriminal-Abtheilung der Königl. Polizeidirektivn zu melden. —* Gestern Abend in der 8. Stunde rückte eine Feuerwehr- abtheilungzu einem Abraumbrandc, der in einem Aichcbehältcr im Hofe des Grundstücks Große Mcißnerstraßc 2 entstanden war. aus. brauchte aber, da der kleine Brand bereits von anderer Seite gelöscht worden war. nicht mehr in Thätigkeit zu treten. Zwei weitere Alarmirnngen erfolgten fast zu gleicher Zeit Abends in der 0. Stunde. Im crsteren Falle handelte cs sich um einen ini 2. Stockwerk deS Hintergebäudes Oppcllstraßc 20 ent standenen Kammerbrand. Durch Luftzug waren die Gardinen eines Doppelfensters mit einer in der Nähe stehenden brennenden Lampe in Berührung gekommen und dadurch in Flammen auf- gegangen. Weiter waren einige Möbel wie auch Gcbäudcthcilc beschädigt worden. Tic Feuerwehr kam, da sic die Gefahr schon durch Hausbewohner beseitigt fand, nur kurze Zeit in Thätigkeit. Ter andere Alarm betraf einen in dem Fabrikgrundstück von Grahl n. Hölfl. Zwickauerstraßc 46, entstandenen Werk stättenbrand. Ter durch diesen angerichtetc Schaden erstreckte sich hauptsächlich ans Gebändetheile. Äon den Mobilien waren nur einige Schränke zerstört und eine Anzahl Kleidungsstücke vernichtet worben. Die Feuerwehr fand bei ihrem Eintreffen schon das Fabrikpersonal mit eurer Schlauchleitung vom Privathydranten in voller Thätigkeit und hatte daher zur völligen Unterdrück ung des Brandes nur noch kurze Zeit thätig zu sein. Der Fabrik- bckieb erleidet durch den Brand keine Störung. Heute früh in der 7. Stunde wurde die Feuerwehr nach dem Grundstück Loniicnstraße.5 0 gerufen, woselbst ein iiengeboreiies Kind in die vor Kurzem geräumte Grube gefallen war: die Feuerwehr brachte das bei dem Falle anscheinend unverletzt gebliebene Kind in kurzer Zeit aus der Grube heraus und übergab es weiterer Pflege. > —* In nicht geringe Aufregung wurden vorgestern gegen Abend die Passanten der Lcnmerstraßc in Löbta n versetzt. Ans gangenhcit der Nation liegt ein Zug von Nnbotmäßigkeit. Die republikanische Verfassung erzieht den Gedanken der lidorts ep-ilils, tr-itornits. Das .Kind nimmt ihn schon in sich auf und der sunge Mann hat nicht viel Lust, ihm als Soldat pliitzlich zn ent sagen. Begreiflicher Weist ist e? deshalb in Frankreich nicht mög lich. die Disziplin mit lo geringen Mitteln wie bei uns sicher auf recht zn erhalten, nnd schön ein Blick in die beiderseitigen Militär- strafgesttzbucher genügt als Beweis für diese Behauptung. Was die wifsenschastliche Fortbildung der Offiziere anlangt, so ist der Drang dazu nicht groß, da sie Tags über derart durch den Fronldicnst in Anspruch genommen werden, daß ihnen Abends zn geistiger Thätigkeit Zeit und Lnst fehlt. Das Bestreben Der jenige», welche diese Schwierigkeit zn überwinden vermögen, gebt naturgemäß dahin, zur seoie suiwriours «io In anorro zugelaffen zu werden. Diese Schule ist die höchste militärische Bilvungsanstait Frankreichs. In ihr werden die Offiziere zum Geneialstabsdicnst vorbereitet, nach dem sie sich durch ein Eintritts-Enimen die Qualifikation zum Besuch der Schule erworben haben. Der Kursus ans dieser Kriegsakademie währt zwei Jahre und ist in seinem Lehrplan dem unseligen nicht unähnlich. Nur die Methode ist in sofern eine andere, als in Frankreich in erster Linie an das Ge dächtnis; hohe Anforderungen gestellt werden und die Neigung zn Theorie n»d Formeln eine große Rolle spielt. Am Schluß des zweiten Jahres entscheidet ein Examen über die Befähigung zum Gencralstab, wozu bereits das Prädikat „ziemlich gut" als aus reichend angesehen wird. Bei der Schlußpriisimg im Jahre 1809 wurden im Ganzen 80 Offiziere brevetirt und davon 20 als „sehr nt" und 12 als »ziemlich gut". Die „sehr dem Fensterstock der ersten Etage eines Hanse? saß ein etwa 3 Jahre altes Kind. das. nur mit Hemdchen bekleidet, jeden Augenblick herunter zu stürzen drohte und trotz des Zuredens nnd Zurufe»? der angesammclten Menge nicht zu bewegen war, seine gefährliche Position zn verlassen. Noch ehe die Mutter, welche ^iS Sind behufs Einholung von Waaren aus kurze Zeit eingeschloffen hatte, zurückkam. hatte man den Kleinen mittelst Leitern von seinem gefahrdrohenden Posten herabgeholt. —* Die Welngroßbandiuiia H. Schonrock's Nacks., Wilsdrnsferstraße 14. hat für umerr Truppen in Ostasien zur Ver wendung in den Lazarethen 1000 halbe Flaschen Medicinalwelne «Portwein :c.) gespendet und zwar von dem Portwein, den die Firma vertragsgemäß an sämmtliche 23 sächsischen Militärlazarethe zu liefem hat. Bei der Sendung befinden sich auch 200 halbe Flaschen Bussard-Sekt aus der im Mitbesitz der Firma befindlichen Sektkellerei Bussard, deren Marken sich einer großen Beliebtheit 8 freuen. —* Zur gestrigen 4. Reitfagd des Großenhain«» Par forcejagd Vereins versammelten sich 51 Herren im Hose des Rittergutes Mühlbach. In flottem Tempo ging die Jagd von hier über die Dobrabach in Richtung auf Kalkreuth, nördlich welchen Dorfes zwei Röderarmc durchritten wurden. Dann ging die Jagd über den Neugraben nach dem Neiherhof, wo nach 6 Kilometer ein Keiler ausgelassen wurde. Er ging durch die Röder und wurde ans dem anderen Ufer von den Hunden gedeckt und von Leutnant Graf Hoyos ansgehoben, welcher durch die Rödei schwamm. Das Feld mußte, da die Röder an der Stelle nicht zu Pferde paisirbar ist, an einer östlich gelegenen Stelle die Röder durchreiten, wodurch noch Gelegenheit zu einem schönet« Galopp von 2 Kilometer' geboten wurde. Der Präsident gab den Jang und vertheiltc die Brüche. —" Wetterbericht der Hamburger Lerwarte vom >1. Oktober. kin Mciriniuin des Luftdrucks über 768 Mm. lagert über Nordkrantreich, niübrcnd Minima unter 75» Mm. sich über Polen und daS nördliche Schott land auSbreitcn. In Deutschland bestellt kühles, im Osten trübes, im Binnenland tbeilweile heiteres Wetter. — Wahrscheinlich ist ziemlich trü bes Wetter, i»r Norden warmer, und Negenfiilie.i Taqesgeschichte. X Deutsches Reich. Durch Kabinetsordre vom 8. Oktober sind säniintlicbe Mannschaften des Mcirinedetachcments in Peking vom Vieestldwcbcl bis zum Gemeinen wegen beldeumnthlgen Verhallens bei der Belagerung der Gesandtschaft mit dem Militä rebrenzcichen erster Klasse ausgezeichnet worden. x Wie ans Koiislantinopcl gemeldet wird, will man in dortigen Regierungstreuen von einem bevorstehenden Besuch des deutschen Kronvri»zen wissen. Der Kronprinz wird sich von Konstantinopel nach Palästina und Egypten begeben. x Reichskanzler Fürst Hohenlohe, der ursprünglich seine Theilnakmc an der Kaiierfeier in Bannen zugeiagt hatte, hat nachträglich telegraphisch abgesagt, weil er aus dienstlichen Gründen verhindert sei. Die Stadt hat in ihrem Antworttclegramm dos Bedauern und die Hoffnung ausgcdrückt, daß der Besuch doch noch ermöglicht werde. x Fürst Herbert Bismarck Hai sich entschloffcn, eure voll ständige Sammlung der Briefe des Reichskanzlers Fürsten Bis marck an seine Gemahlin der Ocffentlichkeit zu übergeben. Die aus aus inehr als 500 Nummern bestehende Sammlung, welche die Zeit von 1817 bis 1802 umfaßt, wird zu Weihnachten bei Cotta erscheinen. x Der „Rhein. Westsäl. Ztg." zufolge becibsichtigt der Reichskanzler Fürst Hohenlohe bei seiner Reise in Süd deiitichland Verhandlungen mit den Bundesregierungen über die Berlicliing der chinesischen Angelegenheit im Reichstage zu führen. x Für die im Berliner 6. Rcichstagswahlkreise an Stelle Liehknechts stattsindcnde Ersatzwahl stellen die Freisinnigen keinen Kandidaten uns. Es wurde in einer Versammlung darübci verhandelt. Abg. Fischbeck legte den Versammelten einen Vor standsbeschluß vor, der dabin ging, daß die Freisinnige Valkspartci bei der bevorstehenden Wahl sich der Stimme enthalten solle Dieser Antrag wurde von verschiedenen Redner» auf's Heftigste angegriffen. Man führte aus. daß das ein Armuthszeugnlß für die Partei bedeute, die bei den letzten Wahlen noch aktrv in Thätigkeit getreten sei. Abgeordneter Dr. Müller (Sagaitt befür wartete die Ausstellung eines eigenen Kandidaten seitens der Frei sinnigen Polksvartci. Andererseits wurde betont, daß man einen Theil der Wähler, wenn man ihnen srcistclle, Kandidaten der an deren Partei zn miterstützcn, verlieren würde. Der Antrag, betr Stimmenlhaltting wurde gegen wenige Stimmen schließlich ob gelehnt, dagegen beschlossen, keinen eigenen Kandidaten aus zustcllcn und den Wählern zu überlassen, wie sic sich bei der Wahl am 30. Oktober verhalten wollen. x Oesterreich, lieber eine Audienz der Erhzerzogin Alice. Großhcrzogin von Toskana, und deren Töchter. Erzherzoginnen Anna Margareta und Jermcina beim Papste berichtet die „Snlzb. Kirchcn-Ztg." nach ihr offenbar von unterrichteter Seile gemachten Angaben: Die Audienz währte dreivicrtcl Stunden. Ter Papst lenkte das Gespräch ans die Zustände Oesterreichs, zeigte sich genau über Alles unterrichtet und bezeichnet«: die Ver yältniffe deS KaisecstaateS als „sehr traurige": und mit einer für lein Alter gar nicht zu erwartenden Lebendigkeit besprach der Papst sodann die „Mcmchenfnrcht nnd Feigheit hochgestellter, ein flußreicher Persönlichkeiten Oesterreichs" und brachte diese mit dielen traurigen Zuständen in innigen Zusammenhang. Der Heilige Vater entließ die Erzherzoginnen mit den Worten: „Gebet hin und verkündet der Well, daß cS noch katholische Prinzessinnen gebe, die den Mnth haben, den Heiligen Vater zn bestichen." Die Wiener klerikale „Reichspost" will diese Worte des Papstes als auf die Angelegenheit des österreichischen Hauptmanns Grafen Ledochowski, eines Neffen des Kardinals gleichen Nainens, Bezug habend hinstellen, der seiner Charge verlustig erklärt wurde, well er sich in einer Dnellangelegenheit vor dem Ehrenrath als Katholik als grundsätzlicher Gegner des Dnclls bekannt hatte. x Der Landesausschuß in Prag nahm mit allen Ziegen die Stimmen der beiden deutschen Beisitzer einen Antrag Skarda an. nach dem die Regierung ausgefocdcrt werden soll, denLandtag einjubernscn. x Belgien. Priiu und Prinzessin Albert empfingen die belgische» Journalisten, die ihnen ihre Glückwünsche dar brachten. Ter Prinz dankte für den Antheil der Presse an dem begeisterten Empfang. Die Herrschaften unterhielten sich längere Zeit mit den Herren, und der Prinz begrüßte namentlich die be icheidenen Reporter, die ihn am hartnäckigsten verfolgen mid die chm infolgedessen schon nicht inehr nnbekanut waren. x England. Bis früh 1 Nhr waren gewählt: 355 Ministerielle, 128 Liberale nnd 77 Nationalisten. Die Ministeriellen gewannen bisher 27. die Opposition 25 Sitze. Campbell Baiincrman wurde in Stirling niit 630 Stimmen Majorität wicdergrwählt. Im Jahre 1895 bctmg seine Maivritäl 1127 Stimmen. x Serbien. Ter Schah von Persien hat der Königin den Sonnen- und Löwcnordcn in Brillanten verliehen, x Afrika. Das englische Kriegsamt macht in einer besondc rc» Mitlhcilnng an die Presse daraus aufmerksam, daß die neuer dings von Lord Roberts zugestandencil Berannstigimgeii für die sich freiwillig ergebenden Büren in keinem Falle Ausländern zu Theil werden könnten. Nur eingeborene Buren, welche frei willig die Waffen ablicfer» und den Neutralitätseid leisten, dürfen als Gefangene in Südafrika bleiben. Alle Fremden jedoch, denen nachaewieien wird, daß sie überhaupt während des jetzigen Krieges ans Seiten der Buren gekämpft haben, werden nach Ceylon gebracht. Ter Krieg in China. Traga x Der Abmarsch der Expedition von Tientsin noch Paatinasn ist auf Freitag festgesetzt. Das Expeditionskorps wird 7000 Mann stark und aus Deutsche», Engländern, Franzosen und Italienern zusammengesetzt sein. x Wie man der Wiener „Politischen Korrespondenz" aus Paris berichtet, macht sich die Wirkung der chinesischen Wirren ans den Handel bereits sehr fühlbar. Die in den chinesischen „ Häsen aiigesicdeltcn europäischen Geschäftshäuser haben ihre Be aus die ,,«ort>« «In waa' -Osflziere nur in den allerlrltensten Fällen stellungen in Europa sehr eingeschränkt, und der kommerzielle Generalstabsstelle», »nv trotzdem M. Jreycinet bereits zu der Zeit, > Verkehr leidet empfindlich unter ver allgemeinen Unsicherheit. Die als er zum ersten Male Kriegsminister war. auf die Nothwendigkeit Banken lehnen eS zumeist ab. Gelddarlehen zu bewilligen, und der der verbesserten Avancementsverhältnisse für die vorgenannte Kate- Mangel an Geld trägt wesentlich zur Erhöhung des Zinsfußes bei. orie von Offizieren htngewiesen hat. ist noch immer eher ei« Zahlreiche kleine Handelshäuser haben ihre Geschäft! gut" bezeichnet, 48 als „an . guten" Namen kamen sofort zur Dienstleistung zum Generalstad der . Armee, die übrige» zu den Tnivven-Generalstäben. Natürlich entfallen Hä die als ein Fo die sich lkVStwfgl und ein eiserner HSltniffe in dieser i bingc rtschritt wischen den Ersaß! ' m hat. immer ille würden rm leien organisatorisch» Frag« zu verzeichnen. So erweitert sich also !en deS französischen er- .wnzö um eine feste >de sein, bessernde zu schäften. ,i« eine große .. haben. Der Handel vo*- Danton mit dem Noch» iu ven letzten drei Monate» «m als fünf Millionen ' abaawmmen Habens
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