Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187712203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18771220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18771220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-20
- Monat1877-12
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1877
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Erscheint tilsiftck früh «V. Uhr. »eduiN-» uv» Erw»tüe» JvhamuSgass« »». v^lch-uudeu »n StidaNt»,: Or-NnMa-4 10—12 Uhr. «achrmuagv 4—« Uhr. ^me der für die nächst- Nummer beftiomttrn ur an Wochentagen via Hk Nachmittags.- an 2onn- und Festtagen früh bis Viv tchr. r» »eu/tUutnl für z,s. ^«Ulchme: Otto Klemm, UmversitätSfir. 22, troms pöicke.Kachariarnstr. 18,p. nur btS Uhr. TagMM Anzeiger. LrW für Polittk. Localgkschichlc, Handels- und Geschäftsverkehr. W 354. Donnerstag den 20. December 1877. Austagr LL,LÜS. »'»mitmrM^erl, v^rtty.«^,MI. Mtt. vrmaerlch» » Vt^ »-»ck »ie Post bezog« « Mit -vd« «Üvüu Nummer »« Pf. «elögttmnvtm »» « OMchmn für »xtrabeL,-^, atz« PoskdriLider.mq -4 Mt. mtt Postdeftlrdrruu, 44 L' . HnhrM» 1gesp.v»ura«»trz.2t Pst Großen Schritten raut lws.me ^in«yer-rlL,i>ß —radrllatt'^4! Satz nach höherem Ions, «erlume, uuttr b Nie Svattteile 40 Pt. zufrrat, find stet» «0 > «emM», zu senden. — «abatt »trd «ehk z^even. Zahlung p»ü»L»«»»4k oder durch P»st»»rs«t:rß. 71. ZahMNA. Bekanntmachung. Um Sonntag, de» 23. Derermbev, sowie an dem erst«» WetstuachtsfeiertaU« tritt die Beschränkung der Dienfrstunden sür den Verkehr mit dem Publicum, wie sie allgemein für die Sonn- und Feiertag« festgesetzt ist. bei den h efigen Kaiserlichen Postämtern Nr 1 biS 8 »testt ein. Leipzig, den 12 Drcentter 1877^ Der Kaiserliche Ober S»ft-Dtree»»*. Bekanntmachung, ,e«erdt»U» sePgechellte Derä»der«»O,» de» sLdltche» «eba«»»ch»pla»e» betreffend. Unter Zust-mmuvg der Gemeindevertretung haben wir sür die künftige Bebauung des Areal«, öklich von der Kochstraß: di- zum Kohlenbahnhof einerseits und do« Zeitzer Thorhaus an südlich ms zur Flurgrenze mit Eonvew tz andererseits verschiedene Aevderungen des hierüber bisher ausge- stellt gewesenen Bebauungsplanes beschlofien, und diesen neuen Bebauungsplan in unserem Bauamt zu Jede, manus Sir. sicht 4 Wochen lang ausgelegt. Widersprüche gegen letzteren Bebauungsplan find bei deren Verlust innerhalb jener vierwöchent liche», vom Tage der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung in den Leipziger Nachrichten an zu berechnenden Frist bei »ns schriftlich auzubrtngen. Leipzig, den iS. December 1877. Der Rath der Stadt Veipzig. vr. Georgs. W-lisch, Res. Bekanntmachung? von dem zur Begründung einer Feststistung alter Thomaner vom 5. November 1877 aus Anlaß der Einweihung de« ueuen Sckulhauses für das Gymnasium zu St Tho«ä zusammen- getretenen Comttb ist »nS durch den Casfirer desselben Herrn Pros. vr. H«P« al- Fond; dieser Stiftung der Betrag von Sieb,» La«se«d Fü«fb»«de»t Mark in Caffenanweisuvgev über- geben worden. Wir bringen dies hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kevntntß, daß wir diese Stiftung, wüch« den Zweck hat, a«S den Zinserträgvtffea würdigen und bedürftigen Schülern der Thomas schule eine Unterstützung und Beihülfe zu den Kosten ihres Gymnasialbesuchcs zu gewähreo, an- und in Verwaltung genommen haben, und sprechen zugleich den Begründern der Stiftung hiermit «vsero aufrichtigsten Dank aus Leipzig, den 18 December 1877. De* Rat» de* «Ltadt velpzt«. vr. Georgi. Wiltsch, Refdr Lechytg, iS December. Die Polltik richtet sich nicht nach dem Fest kalender. »vd die harmlose Hoffnung, daß die Lösung der jetzigen Weltwirreo der frieden-- bedürsttW«» M-nsa.yeit aus den Weihnachtstisch aüegt werde, scheint z» Wasser werden zu wollen. Das Bild der Lage ist heute wieder einmal trüber, als es sich noch vor eiwgkn Tagen anließ; wir müssen Das der Wahrheit gemäß constatireo, »» »nsere Leser vor Enttäuschungen zu bewahren. Drüben in Frankreich gehen die Ding« wohl nach Wunsch; das republikanische Ministerium richtet sich ein und räumt fleißig mit tem Schutte auf. den di« Reaktion d«S 16. Mai ausgesahren hatte Aber bei >ms duhcim will sichS noch innrer nickt liefen; die Kanzlers ifis rückt nicht vom Flick« «nd Btsmcrck's Rückkehr ist wieder fraglich ge worden; er wird das Weihnachtsfest nicht in Berlin feiern. Und während «nsere Nachbarn r« Westen aus de» Wege der Beficrung sind, steigt jenseits des Canals «in schwarzer Puvct a»f: England, dmcch die Erfolge Rußlands aus seiner Ruhe gerüttelt, läßt den Weckruf erivnen uud die Wachposten beziehen. Soeben trifft folgendes Telegramm aus London ein: „Der Z-sammevtritt de- Parlamente- ist für den 7 Januar osficiell angezeigt — Der .Standard" sagt: Da» Eadtvet beschloß, das Parlament drei Wochen eher einznberusen und demselben Maßregeln vorzulegeo. welche der veränderte Stcnd der orientalischen Frage erfordert, sowie «ine» Exlracredtt zu verlangen zu« Zwecke solcher Vergrößerungen der brt- ttfcken Kriegsmacht, welch« die gegenwärtigen Zustände Europas erheischen." Schon seit mehreren Tagen »acht ein Besuch von sich reden, welchen die Königin B'ctoria ihre« Premiermivistrr Lo-d Bevcorsfield aus beste» Landfitz Hugheoden abfiattete Man weiß, baß Veacovsfield innerhalb des Eabinets de« maßvolleren De,ly gegenüber den Standpunkt einer entschiedenen Act'on gegen Rußland ver tritt Die Ksaigin hat a»s ihre« antiruffischeo Srsimwug», in denen st« sich »tt ihrem verstor- de»«» Gemahl Prinz Albert begegnete, niemals et» Gehttmutß »«macht, nnb ihr häustzer Verkehr nckt de» M»rmduml»W«*. chre persönliche Ein kehr in best« HäuRichkett gilt als ein seltenes Zeichen des Bertranens und der Ermunterung ..Za ihrer mehr als vierzigjährigen Regierung (so schreibt «a, der , Ksln. Zta") hat die Königin bisher uur zweimal ihre Premter-Mintster »tt oassolcheu Seuche» beehrt Das erste Mal besuchte sie den Lord Melbourne, ihren persso» lichea Freund nnb vertrauten Ratkgeber, in Brocket Hall im Zabre 184t, der zwe te Besuch, im Jahre 1848, galt dem bamoügen Premier Sir Robert Perl in Dreht»». Es find als» virrnoddreißig Jahre verstrichen, ehe sich ei neuer ähnlicher Kall zuaetrage». und Earl Bea- consfield darf wohl »tt der Zusammenstellung mtt so'cheu Vorgängen zufrieden sein. Zn« An- » denke» an ihren Besuch Pflanzte die Königin tu Hughenbe« einen Banm »vd dir Prinzessin Veatrtce that desgleichen' —Und ein eualiscke« Blatt, das den Türken durchaus nicht grün ist,. W«klh DÄpatch hebt ansbrückllch bk vor: ..Der Besuch der Köuigtn bei Lord veaeonsfield ist «in besonderes Zeichen Bekanntmachung. M t Bezugnahme ans unsere Brkannimachuvg vom 28 April 1877 bringen wir hierdurch i r Erinnerung, daß die Herren Aerzte über die im l«b»fe»d*» Jahre auSgefllhrteu Impfungen für j-deo Ort, in welchem sie solche Impfungen vorgenommen haben, eine P*si»«d«*e Liste nach de»« Formular V. und zwar »»Istä'udiG aufzustellen, sowie bl» ,»»» Schlwff» dieses Jahres ohne jede weitere Aufforderung an d,e zuständige Behörde (also für die hte* aufhältlichen bez sür die die htefige« Lehranstalten b-suchcuden Iopflinge anher — Rathhaus. 2 Etage, Zimmer Nr. 16 —) einzureichen, unterbleibenden Falls aber Geldstrafe bis zu 100 zu gewärtigen haben Um übrigens eine gehörige Tontrole über die nech tz 1, Ziffer 2 des Impfge'etzcs wieder tmpspflichtigkn Lögliuge zu rroöglichen. werden die Herren Aerzte zugleich hierdurch veranlaßt, in Eolonne IS jener Liste zu vermerken, welcher H«h*«»ffalt der bet*effe»de J«pfli«O augehört. Leipzig, am 15. Dkcember 1877. De* Rath de* Stadt Leipzig der königlichen Achtung sür den Premier Der edle Lord sieht gegenwärtig am Hos in hoher Gunst; sein« Anschauungen in der orientalischen Frage finden dort die vollkommenste Billigung. Wäre Herr Gladstone im Amte, so müßte feine Stellung augenblicklich eine höchst unangenehme sein." — Dt« Actionsabstchten der Königin und ihres Ministerpräsidenten, die von der jetzt her- scheu- den confervativen Partei gebilligt werken, scheinen nun im Mtvistrrrath« nach längerem Hin- »nd Herrrden durchgedrnngen zu sein, wie aus de« oben mitgets eilten Telegramm erhellt. Das Tabinct hat sich für ein eventuelles Einschreiten Eag'aods entschieden, »vd da- Parlament wird daher, um die Kriegsbereitschaft zu ermög lichen, nicht erst, wie gewöhnlich, im Febrnar. sondern drei Wochen früher, Mitte Januar, er öffnet werde». Dieser »uerwartete Schritt steht «tt der türkischen Frndensnote nicht blo» in einem zeitlichen, sondern auch in einem ursächlichen Zu sammenhänge. Da die Mächte nicht Ml«ne macken, sich a»f Gruud jener Note zu einer Fri«den«Vermittelung berbeizulaffrn, so droht die Pforte, sich über die Mächte hinweg «tt Rußland zu verständigen und »it diesem allein die Orient- frage zu lösen. Die .,N Fe. Pr ", die von den Stimwungen in Konstantinopel unterrichtet frtn t ürfte, räumt bereits ganz offen die doi t heri schevde Absicht ein«S russisch.türkischen Sonderjrirden- rin; sie sagt: „Die Pforte dürfte benachrichtigt worden fein, daß sie auf keine Vermittelung von Seiten irgend einer Macht zu rechne» habe Hierüber bat sich die Pforte wohl nuumehr K arheit verschafft, »nd insofern wäre die Nbsenbnng d«r Eircnlar-DrPeschs wohl keinesweg» zwecklos gewesen. Für eine direct« Friedens»«!Handlung »tt Rußland hätte nun die ottomantfcheRegierung einen unantastbaren Rechts- grnnd. Sie kann sich Jenen gegenüber, die etwa eine direkte Frieden-Verhandlung noch perhorrrs- cireu sollten, darauf bkrufeu. daß »an st« geradezu ans diesen Weg verwiese» habe." Nichts befürchtet «an in England mehr, «-ls einen russisch türki schen Separatfrieden; will man diesem voroeugeo, so scheint nichts Anderes übrig zu bleiben, als offen aus die Sette der Türkei zu treten. Es bleibt abzuwarteo. ob mau den kräftigen Ent- schlössen auch die kräftige That folgen lassen und ob das Parlament die Mtttel dazu bewilligen wird. Uamsalich ist es uickt, baß, wam nicht noch vorher eine Verständigung mit Ruß- laud zu Staude kommt. England dresmal Ernst machen wird. Mau glaubt sich dort tu feinen eigenen Ioterrffen bedroht, wenn die Russen wirklich dev Balkan überschreiten »nd den Marsch ans Konstantinopel anlreteu. Selbst die nicht sehr acttouslnstige , Times" hat vor einigen Tagen Rußland gewarnt. Konstantinopel zu btdrohen, und der „Standard", dasselbe ministerielle Blatt, welches jetzt die erwähnten Maßregeln der englischen Regierung ««kündigt, brachte dieser Tage, gleichsam als Vorläufer derselben, einen »it durchschossener Schrift gedruckten Leit artikel. der sich wie ein Kriegsmanifest l«zs. Er erklärte ohne Umschweife: es stehe Denen, die da glanbev, England würde bet erfolgender U brr. schreit,ng tz«s Bell»»- »och ferner neutral bleiben, vr. Seorgi. ichel. Bekanntmachung. Die am 27. vor. Mon zur Vermietung versteigerte Abteilung Nr. 82 der Lankfleifcherhalle ist vermietet und es werden Daher in Gemäßheit der B.'rfleigerungsbedingmlgev die unberücksichtigt gebliebenen Bieter ihrer Gebote hiermit entlasten. Leipzig, am l7. December 1877. De* Rath d«, Stadt Vetvzt« vch. Georgt. Holz-Auction. Mtttwvch den 2. Jauua* LS78 solle« von Vormittags S Uhr an im Forst-Reviere Connewitz aus de» Mittetwaldschlage in Abth. 6», 12e, ck, k ca. 76 starke Adra««- »vd 150 SchlaO*,tHlG-a»fe», sowie 30 Haufen ffarkes Weidrakopfholz unter den im Termine öffentlich ausgehangenen Bedingungen »nd der Üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werdev. Z,sa««e»ku»ft: auf dem Mittelwaldfchlag« im Apitzfch, in der RLH« der Hohen Brück: an der Connrwitzer Lhauffee. Leipzig, am 17. December 1877. Des Raths A»*ff-Dev»tattm«. eine Evttä»sch»ng bevor. Die „Unabhängigkeit RumäatevS' sogar bi« ..Ausdehnung Serbiens" »nd die „Freiheit der Bulgaren" — behauptet das coufervatioe Organ — betreffe die englischen Interessen nicht. „Ader der Marsch der russischen e über den Balkan stellt »ns dicht vor unsere 1e». Es ist et» Hohn aus den gesunden enfcheuverstavd, de« Lund« zu sagen: eine solch« Fortsetzung des Feldzuges fei nur dre nvthig« Ergänzung desselben, damit die »ollen Früchte des SieqtS geerntet werden könne». DerEinmarsch der Russe» nach Rumelien bedeutet die Bedrohung Konstantinopel-, und nichts Anderes. Möge kein europäischer Diplomat sich in dem Glauben wiegen, daß auch Dies England Nichts angehe, »vd daß es dieselbe Zurückhaltung bewahren werde wir bei den vorhergehenden Herausforderungen." „Ihrer Majestät Rdgieruuz — sagte der „Standard" zum Gckluffe — wünscht den Frieden, und in dem russischen Siege bei Plewna erblickt sie bas natür liche »vd geziemende Ende des Ktteaes" Im entgegengesetzten Kall erhebe sich zwtschen Ruß- land «nd England eine Streitfrage der ernst- haftest«« Art — Die Streitfrage hat sich, wie man sicht, bereits erhoben Die orientalisch, Frage droht sich in bedenklicher Weise zu ver wickeln, und wir wollen nur Hessen, daß rS auch diesmal der deutschen Diplomatie gelingen wöge, e«n glücklich vermittelndes, erlösendes Wort zu sprechen. Tagesgeschichtliche Aeberlicht. Leipzig, 20 December. Nach der „Nat.-Ztg." find die von verschiedenen Zeitungen gebrückten Nachrichten kbir rin dem- vächstiges Eintreffen des Fürsten Bismarck in Berlin trotz der Bestimmtheit, mit der sie aus- treten, nicht begründet. Der , Wkser-Ztg " schreibt man aus Berlin: Die Gerüchte von dem bevorstehenden Eintreffen des Fürsten Bismarck haben zu dem durchaus voreiligen Schluffe geführt, als ob die Kanzler- fr »ge erledigt sei, und darauf hin ist denn eine Reihe von Personalveränderungen innerhalb des preußischen Staat-Ministeriums combtntrt worden, «elche dem gläubigen Leser al- neueste Neuig keiten ausgetifcht werden Selbstverstär blich ist das eitel Dunst Die Kaozlerkrifis dürfte über- Haupt «tuen so acuten Verlauf nicht nehmen; keinenfall- »erden die praktischen Eraebniffe der selben vor de« Schluffe der Lavdlazssesstou oder vielmehr vor dem Zusammentritte des Reichs tages ans Licht kommen Als äußerster Termin für die Dauer der Lavdtagssisfion wird End« Januar bezeichnet Der „Magd. Ztg." schreibt «an aus Berlin: Wiederholt tauchen Gerüchte auf oder werden hier oder da sogar mtt grsßter Bestimmtheit Nach- richten in die Welt gesandt, welch« Verän derungen in den Hauptämtern des Reiches »nd i« preußisch«« Ministerium vermelden und den »der jenen Posten bereits mit bekannten politischen Persönlichkeiten, welch« meistens der natiovalliberaleu Partei angehören, besetzen Dos Publicum kann allen diesen, meist mit außer ordentlichem Leicht stau in die Welt gesetzte« Rach richten nicht mißtrauisch genug eutaegentreten Augenblicklich befinden wir uns noch muerhalb der Krise, und wenn auch Grund vorhaude, ist, tttzt mit «ehr Zuversicht als noch vor zwei Wochen dem Musgange dieser Krise entgegen zufthev, wenn es immer mehr de» Anschein gewinnt, daß der Staats«»»», welch« da» deutsche Reich, gr stützt ans da- großherzig« vertrauen unseres Kaisers, begründen konnte, auch san« t« Stande sein »rd, feine« erlauchten Monarchen weiter zu dienen, so liegen doch bi« heute in dieser Be- ziehung noch kein« feststehenden Thatsachen vor, sondern lediglich begründete Hoffnungen, daß die Ciigoe der Hofintrmanteu in dem von ihnen heimlich angrfachten Streite den Kürzeren ziehen »vd das ehrliche, offen« »vd mannhafte Wort erprobter Diener von ausschlaggebendem Gewicht bleiben wird. Bet diesem Kampfe «tt heimlichen Feinden und hinter dem Rücken angesponneven Ränken ist dem Kanzler wesentlich Stütze ge- wesen das nationale und liberale Element r« gesammten Volke, in der Presse und im Paria mente Der mißglückte versuch einer deutsch- confervativen Part«, der »tt so großem Aplomb in die Welt trat, ist jetzt so weit gerichtet, daß nun da- komtsche Element dieses Versuches mehr in den Vordergrund tritt und unbefangener ge- «offen werdev kann, als das noch vor der lächer- ltchen Tulluikampfrede des Landraths v. Meyer- Arrswalde der Fall war. Es versteht sich von selbst, daß im Kalle der Kanzler fein hohes A«r wieder mtt allen Machtbefugnissen aufnimmt, die Regierung sich wesentlich aus diese erprobten nationalen Elemente ftl-tzen wird, welche in allen Kreisen de» Staalsqedcwke», wie er seit 1870 im Großen uud Ganzen durch den Fürsten Bismarck repräsentier worden ist, treu und ohne Wanken zur Sette stand. Wer sich aber schon jetzt damit beschäftigt, alle mögliche Armier und Würde« unter die Koryphäen dieser Partei zu Vertheilev. und die Namen Derer zu nennen, welche de» »der jene» Posten in Zukunft bekleiden sollen, der giebt sich — gelinde gesagt — eine sehr unfruchtbare Müh«, die er b«sin. bis auf Weiteres unterließe. Die Zeit ist immer noch zu ernst dazu, als »aß man sich »tt un- sicheren Gerückte» »ad Sensationsnachrichten zu vergnügen Anlaß hätte. Ofstcivs wird geschrieben: Mtt Recht ist davor gewarnt worden, die Angelegenheit des Präsidenten Herrmaun sensationell ansz»- bauschea, indem «an sie «tt politischen Kranen in Zusammenhang brachte. Noch bi» t» dir letzte« Tage war fie «och gar nicht Gegenstand amtlicher Erörterung geworben. Ruch »ag gar kein Grund vor, sie als prtueiptelle Frage zu behandeln und jedenfalls wird bei Regelung der- selben dem Snltusmivister di« eonsittuttouelle Stellung tu volle» Umfange gewahtt bleiben. Auch die Gerüchte über Aenderungen io den höchsten Verwaltungsstellen stad lediglich Eonjec« ture», wie schon daraus erhellt, daß sie »it einander im Widerspruch Neben Bon einer Euschetdung in Bettest des Ministeriums »es Jauern ist zur Zeit keine Red«; was aber bas Finanzwinisteriu« betrifft, so i" unlängü erst daraus verwiese» worbe», daß nichts Thatsächltches vorlieat. wora» die Gerücht« über einen eventuellen Wechsel in der Person seines Chefs ankuüpsev könnten. Es wird von zuverlässiger Sette bestätigt, baß «ugenbl ckltch Unterhandlungen mtt de« Unter- staatssecretatr Sydow im Cultusmivisierium wezen Uebernohme keß Präsidiums im Ober-
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