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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187003313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-03
- Tag1870-03-31
- Monat1870-03
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1870
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Anzeiger. W SO. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Rath- der Stadt Leipzig. Donnerstag dm 31. März. 187«. Bekanntmachung. DaS Abfahren der im s. g. kleinen Apitzsch im Connewitzer Revier erstandenen Hölzer kann bis auf Weiteres, und so lange di« dermalige feuchte Witterung andauert, nicht erfolgen. Leipzig, am 29. März 1870. DeS RathS Forst-Deputation. Patriotischer Verein. Den ersten Gegenstand der Besprechung bildete die bevorstehende „Veräußerung deS Georgenhauses". Es darf wohl als bekannt vorausgesetzt werden, daß die hiesige Credit-Anstalt den Ankauf de- ganzen Areals beabsichtigt und für die Quadratelle 8 V, Thaler geboten hat. Die Majorität der Stadtverordneten genehmigte gegen eine Minorität von nur 3 Stimmen die RathSvorlage, welche den Verkauf des Areals an die Credit-Anstalt für diese» Preis anempfahl; doch dürfte, wenn die Verhältnisse in der gegen wärtigen Lage bleiben, zum Abschluffe deS Handels die königliche KreiSdirection, die bei Veräußerungen städtischen Areal-, welche nicht durch Stimmeneinhelligkeit der Gemeindevertretung gebilligt sind, zu entscheiden hat, maßgebend sein. — Nirgend- in der ganzen inneren Stadt — also der Geschäftslage — findet sich ei» au-gedehntereS, durch seine Umgebungen werthvollereS Areal al- hier, und die Credit-Anstalt hat denn auch diesen Vorzug durch den Plan gekennzeichnet, wenn sie daS GeorgenhauS-Areal an sich bringen würde, auf dem erworbenen Platze mehrere mercantilische Gesammt-Jnstitute — man sagt unter anderen auch eine Pro- duetenbörse und einen Bazar — neben ihrem eigenen Institute zu vereinigen. Im Laufe der Besprechung wurde eine Parallele gezogen zwischen dem Gebote der Credit-Anstalt für die Quadrat- Elle städtischen Grund und Bodens auf der Stelle deS Georgen- hauseS und den Preisen an anderen Orten, wie z. B. an der Sckillerstraße. Nicht minder gedachte man auch deS ProjectS der StaatSregierung, ein neues Iustizgebäude zu errichten, und ob nicht daS GeorgenhauS- Areal durch seine centrale Lage und seinen Umfang sich hierzu trefflich eignete. Ferner würde durch Auffüllung und Pflasterung der gerade zu legenden Goethestraße man wieder einmal die schmerzliche Äfahrung machen, daß eine Menge alte schöne Bäume der zerstörenden Axt verfielen. Daß die Credit-Anstalt bei der städtischen Verwaltung für ihr Pioject so viele Sympathien ge funden habe, wäre vielen Bürgern unerwartet gekommen, um so mehr, clS man bisher bei Veräußerungen von Commun-Areal keinen Weg unversucht gelaffen habe, besonders durch Licitation, die höchsten Preise zu erzielen. Schließlich sprach man sich mit großer Majorität dahin aus, eS wäre zu wünschen, daß ein Ver kauf deS GeorgenhauS Areals wie der angebahnte an die Credit- Anstalt für den Preis von 8'/, Thalern vorläufig nicht statt finden, sondern man daS überaus werthvolle Grundstück versuchs weise auf dem Wege der Licitation veräußern möge. — Die Credit-Anstalt, welche mit ihrer beabsichtigten Erwerbung eine Spekulation verbände, würde für den Fall, daß wider Erwarten ein Höhergebot auf dem Licitationswege sich nicht er zielen ließe, ohne Zweifel zu bestimmen sein, ihr gethaneS Gebot vou 8»/, Thlr. pr. Quadratelle aufrecht zu erhalten, indem die Vorzüge dieses Platzes eher oder später von anderen großen Spe kulanten nicht unberücksichtigt bleiben würden. ES folgte dieser Verhandlung eine Discussion über die Ver kehrswege der inneren Stadt nach der Westvorstadt. Dieselbe wurde durch eine ergötzliche Mittheilung eingeleitet. Ein Fremder, der im Hotel zur Stadt Hamburg in der Nicolaistraße »wohnte, beabsichtigte ein warmeS Bad zu nehmen und man empfall ihm daS an der Dorotheenstraße in Reichels Garten gelegene Sopbien- bad. Er ließ, um sich dahin zu begeben, eine Droschke kommen Als dieselbe am ThomaLkirchhofe anlangte, war dieser wegen ebe» statlfindevden Gottesdienste- in der ThomaSkirche mit Ketten gesperrt und der Kutscher mußte umlenken. Der Weg nach dem Sophieubade ging nunmehr durch die Klostergaffe — rückwärt - darf kein Wagen durck das ThomaSgäßchen fahren — daS Bar- fußgäßchen, Markt, PeterSstraße und die Promenade, läng- der Pletßenburg, bis an daS erstrebte Ziel in Reichels Garten. Daß der Fremde von dieser Reise nicht eben erbaut war, läßt sich denken. Nun ist allerdings die OefsnungSfrage wegen der westlichen Vorstadt schon häufiger Gegenstand von Berathungen gewesen, und eß dürfte wohl auch die Verzögerung jede- weiteren dahin zielenden Schrittes mit dem Projecte neuer Baupläne zusammen hängen, wie dieS wenigstens auch mit als Grund deS Abbruch- der alten RathSfreischule angegeben wurde. Man meinte jedoch, daß so vortheilhaft, einträglich und verschönernd die neuen Schöpfungen künftig für die Stadt sein möchten, für die Bequem lichkeit de- Verkehr- mit der westlichen Vorstadt schon jetzt, und zwar mit wenigen Kosten, etwas gethan werden könne. Zu nächst wurde bemerkt, daß daS Vorziehen der Kelten am Tho- maßkirchhofe während deS Gottesdienstes hier wohl übe» flüssig sei. — Der ThomaSkirchhof ist nicht gepflastert, sondern macadami- sirt, und wenn die Geschirrführer streng angewiesen würden, im Schritt an der Kirche vorüber zu fahren , könne kein störende- Geräusch stattfinden. Außerdem werde ja auch während de- MittagSgotteSdiensteS keine Kette vorgezogen und könne da jeder Kutscher fahren wie er wolle. — WaS die Oeffnung eine- westlichen Verkehrswege- anbetrifft, so gedachte man der mancherlei Gelegenheiten, wo durch paffende und verhältnißmäßig billige Häuserankäufe, wie im ThomaSgäßchen und deS Limburger'schen Grundstücks, dem Uebelstande leichter hätte abgeholfev werden können, als eS vielleicht später der Fall sein wird. Freilich soll die westliche Vorstadt lange Zeit als eine Art Stiefkind behan delt worden sein und namentlich vr. Heine Mancherlei darüber zu erzählen wissen. Die Richtung, von welcher jetzt ein Hauptweg nach der West vorstadt angelegt werden kann, dürfte von der Schulgaffe auS- gehen. Bei dem neuerlichen Angriffe auf die bisherige Be stimmung der Pleißenburg muß die Stadt selbstverständlich noch ruhig zuwarten, ob nicht an dieser Stelle für da- Straßeubau- Pro;ect günstige Conjuncturen eintreten. Aber bis dahin kann und wird sicherlich noch geraume Zeit vergehen. — Und somit wurde fast einstimmig der dringende Wunsch zu erkennen gegeben, „der Rath möge verordnen, daß nicht nur die während de- Gottesdienstes in der Thomaskirche den ThomaSkirchhof sperrende Kette beseitigt und den Geschirrführern die Passage desselben im Schritt gestattet, sondern auch ohne Rücksicht auf die definitive Anlage eines HauptwegeS nach der Weftvorstadt von der Schul gaffe auS durch einige Stufen eine Passage nach dem gegenüber liegenden Promenadenwege hergestellt werden möge." — Nachdem der Herr Vorsitzende noch mitgetheilt, daß der in vorletzter Versammlung von einem Mitgliede gehaltene Bortrag: „Geschichte deS Leipziger Handels" als Manuscript gedruckt er schienen sei und dieser Tage den Vereinsmitgliedern zugesendet werden solle, wurde die Sitzung geschloffen. — Außerordentliche Sitzung der pädagogischen Gesellschaft. V—3. Leipstg, 26. März. Gestern hielt die Pädagogisch« Gesellschaft im Hotel de Pruffe eine außerordentliche Sitzung av. Nach Vorlesung deS Protokoll- von der letzten Sitzung erhielt Lehrer Stötzner daS Wort zu einem Vortrage Uber Schulen für Schwachsinnige. Er theilte in der Einleitung die Kinder in solch« ^ welche da- Schulziel gut oder wenigsten- ziemlich gut
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