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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187004042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-04
- Tag1870-04-04
- Monat1870-04
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1870
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30S2 Beleuchtung, Beheizung, Inserate, Drucksachen und Marken, Abschreibung vom Werth der Utensilien, Verwaltungsausgaben, Zinsen für Kautionen und Anleihen, Zinsen für GeschäftSautheile der Mitglieder 4815 Thlr. 19 Ngr. 9 Pf. Es blieb somit alS Reingewinn 5256 Thlr. 5 Ngr. Dieser kommt als Dividende zur Vertheilung auf auSgegebene Gegenmarken ü 1^ Ngr. Thlr. oder 6»/s pCt. Der Bel reShall pro Lyir. over v»/s P^r. L>er Betrag der ausgegebenen Marken ist deshalb höher, als die Summe des Umsatzes, weil von den lich während und somit gebracht, des Kaufmanns ManneS, der, obgleich sehr vielseitig beschäftigt, jedoch jederzeit mit unermüdlichem Eifer und aufopfernder Hingebung alle Interessen deS Vereins aufs Wärmste vertritt. In ihm besitzt BreSlau im Allgemeinen und der Verein im Besonderen einen Bürger von uneigennützigster Thätigkeit beseelt; ihm zur Seite stehen als Leiter im Vorstande und VerwaltuvgSrathe sehr be fähigte Männer, meist Capacitäten m nationalökonomischer Be ziehung. Diesem Vereine von so tüchtigen Kräften ist eS in so kurzer Zeit gelungen, ankämpfend gegen mannichfache Ver dächtigungen und Anfeindungen, nicht nur daS segensreiche Unter nehmen zu erhalten, sondern auch immer mehr zu fördern, sodaß außer den zur Zeit bestehenden sechs Verkaufsstellen, bald sich eine siebente nöthig machen wird. Außer diesen BereinS-BerkaufSstellen werden auf Bäckerwaaren, Fleisch und Fischwaaren, Weine, Ubren, Herrengarderobe, Leinen- und Schnittwaaren, Tuche, gußeiserne Küchengeräthe und Steinkohlen an verschiedenen Stellen oer Stadt gegen Baarzahlung Gegenmarken verabfolgt, die nach Maßgabe des Statuts eingelöst werden, so daß die Hausfrau fast alle Be dürfnisse deS Hauses auS dem Vereine entnehmen und jährlich als Belohnung dafür, daß sie stets die reellste, billigste Waare fast zu Engrospreisen einkauft, auch noch eine recht nette Di vidende einstreichen kann. Diese letztere Einrichtung, der Einkauf bei den Lieferanten, ist, soviel mir bekannt, beim hiesigen Consum- Bereine noch nicht getroffen, dürfte aber jedenfalls, da sie in BreSlau so überaus günstige Resultate geboten, vielleicht auch hier in Erwägung gezogen werden. vr. kV Tagesgeschichlllche Ueberficht. Die Commission deS Reichstages, welche den Gesetzentwurf Uber den Unterstützungswohnsitz zu berathen hat', ist nnt lgl BundeScommissar" trat zwar nicht principiell dem Anträge ent gegen, ein BundeSorgan zu schaffen, daS über alle Streitigkeiten zwischen den Armenverbänden innerhalb deS ganzen Bundesgebiet- mit Ausschluß des Rechtswegs zu entscheide» habe. Er erkannte an, daß ein solches Organ an sich betrachtet das beste Mittel dar- bietev würde, daS Unterstützunäswohnsitzgesetz einheitlich zu inter- pretiren und avzuwenden. Allein er erachtete die Etabliruvg ' desselben bei dem jetzigen Stande der BundeSverhältniffe nicht oeMven oer oem jetzigen «scanne oer Vunoevveryacrniste nuyr ! für wünschenSwerth. Trotz dieser Erklärung deS preußischen - BundeScommissarS ließ sich die Mehrheit der Comunsston nicht ' abhalten, den Anträgen deS Abgeordneten vr. Stephani zuzu- i stimmen. Wenn der Bund ein Gesetz erläßt, welche- daS Unter- , stützungswesen wesentlich regelt, so hat er auch die Competenz, ; darüber zu wachen, daß diese- Gesetz einheitlich interpretirt und j angewendet werde. Wie man hört, würde mit dem Ausscheiden deS General- PostdirectorS v. Philipsborn auS dem Po st wesen da- letztere - - - - - 'Ge: . ?llip ieine gänzliche Umgestaltung erfahren, daS General-Po , ionen ersetzi „ . ^ , -ne vielen AufsichtSbeamten fortfallen, welche jetzt etwa 500,000 Thlr. Sehalt absorbirrn. >. Die Gesammtzahl der am Donnerstag auS dem Abgeordneten- .»ause deS Wiener ReichSrathS auSgeschiedeuen Polen und 7,5lovenen beträgt 42, die Zahl der thatsachlich an den Sitzungen ' och Theilnehmenden ist dadmch gegenwärtig auf 128 redunrt. )aS HauS ist somit allerdings noch immer beschlußfähig, da hierzu ach der Geschäftsordnung 100 Mitglieder genügen; nicht-desto- »eniger hat dasselbe thatsachlich kaum mehr eine andere Bedeutung, lS die emeS größer» Parteiclubs. Nur die deutsche Partei bildet tzt, wie die dem Ministerium femdlicheu Blätter triumphirend werken, unterstützt von einem Dutzend Abgeordneten auS bürg, Kärnten, Schlesien, Vorarlberg und Dalmatien. Au- Böhmen und Mähren fehlen die Declaramen, auS Kram die Sloveneu, auS Galizien die Polen, auS Tyrol die Klerikalen, auS der Buko- wiua fehlt der Abgeordnete Petrivo, und die Südländer endlich haben sich gänzlich absentirt. DaS Ministerium hat sich unter diesen Umständen für die Alternative entschieden, vom Kaiser die Auflösung derjenigen Landtage, welche hiernach keine Vertretung mehr im ReichSrathe haben, oder seine Demission zu verlangen. DaS Verhältnis der französischen Regierung zu Rom verschlechtert sich mehr und mehr. Es heißt, daß Marquis de Bannevllle gar nicht mehr auf seinen Posten zurückkehreu und der Papst seinerseits die Abstimmung über daS Ledema äo ec- elesia demnächst ohne weitere Umstände vornehmen lassen wolle. Die römische Curie scheint gerade auS der ganz offenbaren und äe üäe, welche die Veranlassung zu der Expectoration deS Bischofs Stroßmaher und die sich daran knüpfende überaus stürmische Scene gab, liegt jetzt im Wortlaute vor. DaS darin über die nichtkatholischen Kirchen ausgesprochene VerdammungS-Urtheil ist allerdings ein so vollendetes, daß eS wohl die Entrüstung eines nicht ganz engherzigen Katholiken erregen mußte. Bon protestan tischer Seite wird man dasselbe dagegen mit desto größerer See lenruhe entgegennehmen. r- Lei; auf dem ^önigSplatz 'Mal mil 3. April. Der CircuS Renz, dessen Riesenbau Svlatz seiner Vollendung entgegengeht, wird uns auch dieses Mal mit verschiedenen drolligen und imponirenden Neuheiten überraschen. Recht interessant wird unter anderm daS komische Vorführen eines Riesenelephanten durch den Komiker Sestac sein. Der gelenkige Karnak deS gewaltigen ThiereS weiß den Koloß auf der flachen Hand vom Boden aufzuheben, ihn mit der Fingerspitze zum Tanzen in Bewegung zu setzen und mit seiner ganzen Wucht auf sich fallen zu lassen, ohne sich Schaden zu thun. Der Elephant ist freilich — ein Ungeheuer von feinster Kautschukhaut, also im Ganzen vielleicht nur 1 Pfund schwer, mtt Luft aufgeblasen, indeß so täuschend natürlich, daß man beim Kommen desselben im ersten Augenblick ein wirkliches Rüssellhür nahen zu sehen glaubt. Eine geschickte Vorrichtung im Innern befähigt ihn, auf vier und sogar zwei Beinen zu stehen, ol Hallen zu werden. DaS aufgeblasene Unthier ist ein Parij brikat, eine auf Bestellung gefertigte Specialität, welche die Kleinigkeit von beiläufig 2000 Franken kostet. H Leipzig, 3. April. Abermals wurde gestern Abend in einer hiesigen Kaffeerestauralion eine Hazardspielergesellschaft polizeilich aufgehoben. Drei der Teilnehmer, ein als Spieler bereit- be kannter fremder Agent, ein Oekonom und ein Kellner wurden nach dem Naschmarkt abgeführt. — Zwei hervorragende Straßenexceffe, bei denen die Polizei einschreilen und verschiedene Arreturen vorgenommen werden oyne Bezahlung ferner Zeche entweichenden Vast auf der Straße verfolgen und fesinehmen, wobei eS bei dem Streiten de- Letzten» zum Straßenauflauf und endlich zur Arretur des Schuldner- kam. Im andern Falle'sollte ebenfalls eine Differenz wegen unter lassener Zahlung in einer Bierwirthschaft auf der Straße aus gemacht werden. Die betreffenden mit Gewalt hinauSgemaß- reaelten Gäste schlugen an Thür und Fenster, zerbrachen ein solche- und verführten einen Lärm, daß die Leute haufenweis zu sammenliefen und endlich die Hauptexcedenten, ein Maurer und ein Schuhmacher, festgenommen werden mußten. — Ein bedenkliches Rencontre fand ebenfalls gestern Abend zwischen mehreren Kutschern in der Inselstraße statt. Dtchei wurde ein Lohnkutscher von seinen Gegnern mit einer Mistgabel in- Gesicht gestochen und so erheblich verwundet, daß ihm ärzt liche Hülfe geleistet werden mußte. Die beiden Widerfacher kamen in Verhaft. — In bekannte Po Drei total betrunkene'Personen, barunter ein Frauenzimmer, fand man nach und nach an der PeterSbrücke, am ehemaligen Dresdner Thor und am Roßplatz am Erdboden liegen und brachte sie mittelst obigen HülfSmittelS in Sicherheit. — In Betreff der im vorgestrigen Blatte enthaltenen Notiz über Beschlüsse der " " Dresden wird vom daß die Handels- und Gewerbekammer (7. April) über die Elbkai- und PackhofSavlagen deS rechten'und linken ElbuferS in Berathung treten wird, und daß die mit- getheilten „Beschlüsse" zur Zeit noch als CommissionSanträge zu gelten haben. vergangener Nacht hat zu wiederholten Malen der >lizer - Eilwagen in Bewegung gesetzt werden müssen, bi
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