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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187004137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-04
- Tag1870-04-13
- Monat1870-04
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1870
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Böhme-Lindenau bringt dem engeren Ausschüsse der dentschev Turnvereine ein kräftige- Gut Heil. An gerstein-Berlin dankt auf diese Anerkennung und be rührt dann die Iahndevkmalfrage. Schon seit Monaten sei da- Modell zur Bildsäule fertig und in die Gießhütte gewandert, in nächster Zeit werde d<r fertige Guß geliefert werden. Indeß eS fehle noch eine Summe, um die gesummten Herßellungkosten be streiten zu können, und da in Preußen die Aufstellung eine- Denk mal- von der Bewilligung de- König- abhänae, diese aber erst ertheilt werde, wenn die Mittel voll nachgewiesen seien, so müsse man mit der Enthüllung de- IahvmonumentS schon noch einige Zeit warten. Je rascher die noch nöthigen Gelder, hinsichtlich deren der Ausschuß neuerdings au die deutschen Turnvereine einen Aufruf richtete, fließen, desto eher werde man endlich am letzten Zielpuncte zehnjähriger Bestrebungen anlangeu. Faber - Leipzig. Georgii habe der Entwickelung der Turnerei in unserem Vaterlande günstige Worte gewidmet, aber, wahr scheinlich wohlweislich, nicht daran erinnert, daß sie seit mehreren Jahren wieder einen Krebsgang angetreten. Gestehen wir eS uns nur ein, daß das Turnen augenblicklich etwas auf der Nase liegt. (Heiterkeit und Zustimmung!) Wer hat daran Schuld? DaS qesammte Volk! Sehen wir unS um, welche Zerfahrenheit in der heutigen Menschheit steckt, wie alle politischen Parteien, mit Aus nahme derjenigen, die daS Heft in den Händen hält, nicht genau wissen, waS sie eigentlich wollen, wie die Lehrer, die fortwährend den Kindern sagen: ihr müßt turnen, selbst sich vom Turnplätze fernhalten, und die Aerzte diesem unrühmlichen Beispiele Nach folgen. Fragen wir unS endlich, die wir hier versammelt sind, giebt es nicht sehr viele Faule darunter? Es ist durchaus not wendig, daß sich die hervorragenden Kreise der Gesellschaft nicht vornehm vom Turnen zurückziehen. Ein fernerer Grund sei viel leicht auch die sociale Bewegung, und die Turnvereine müssen eS als eine ihrer Aufgaben betrachten, die von den Agitatoren ver führten Arbeiter aufzuklären. Friedländer-Leipzig. Der geehrte Vorredner habe wohl etwas zu schwarz gesehen, eS sei nicht wahr, daß die deutsche Turn sache eine wesentliche rückläufige Bewegung angetreten habe; man müsse nur ihre zwar langsame, aber stete Entwickelung ohne Leiden schaftlichkeit betrachten. Die Statistik, welche bald in dieOeffent- lichkeit gelange, werde beweisen, daß die Mitgliederzahl der Turn vereine sich zwar um Wenige- verringert, daß jedoch die wirklich turnenden und fleißigen Mitglieder sich beträchtlich vermehrt haben. Als einen weiteren Beweis zum Besseren könne man da- Aufblühen deS Schulturnens so wie ferner die Thatsache betrachten, daß eS heute, Gott sei Dank, keine Regierung mehr wagen dürfe, dem Turnen feindselig entgegenzutreten. Der engere Ausschuß habe in feiner heutigen Berathung zwei Beschlüsse gefaßt, von denen Gute- zu erwarten sei; eS solle im Laufe der nächsten Monate eine Statistik deS Schulturnens veranstaltet und dann solle die sociale Seite des Turnen-, die seit Anfang der 60er Jahre liegen gelassen, durch die Wiederaufnahme der deutschen Turnfeste, und zwar schon vom nächsten Jahre an, von Neuem gepflegt werden. Goetz-Lindenau. Der hauptsächliche Grund zu dem hier und da vorhandenen Siechthum in den Turnvereinen liege in der verkehrten Erziehungsweise der heutigen Jugend; dieselbe verhehle sich in ihrem gedankenlosen Dahinleden völlig, daß sie nicht bloS in der Welt sei, um zu essen, zu trinken, zu lieben und sich zu freuen, sondern daß sie sich als Theil de- großen arbeitenden Ganzen, dessen Pflicht darin bestehe, an der Größe, an der Wohl fahrt deS Vaterlandes milzuarbeiten, zu betrachten habe. Fab er-Leipzig erinnert mit herzlichen und dankbaren Worten an die Verdienste deS dahingeschiedenen, langjährigen Mitkämpfers Bretschneider. Böhme-Lindenau widmet den Turnvereinen Leipzig-, die so mächtig anregend und befruchtend auf die Vereine de- Schlacht- feldaauverbandeS gewirkt, ein Hoch. Rud. Schmidt-Leipzig. Goetz habe in seiner Rede der nationalliberalen Partei vorgeworfen, sie wolle au- Deutschland ein Großpreußen machen (Wir haben nicht für nöthig erachtet, die betreffende Stelle mitzutheilen, da sie lediglich eine Wieder holung der bereit- so vielfältig gehörten Anschauung de- geehrten Redner- bildete. Anm. de- Referenten.), da- sei ein schwerer Vorwurf, aber ein thalsächlicher Irrthum. Im Gegentheil, die nationalliberale Partei erstrebe mit aller ihrer Kraft den Eintritt Süddeutschlands, weil erst dann die Garantie geboten, daß ein Gleichgewicht unter den deutschen Völkerstämmen hergestellt werde, daß die Entwickelung der inneren Zustände im freiheitlichen Sinne einen rascheren und kräftigeren Verlauf nehme. Den Brüdern im schönen Süden von Deutschland gelte sein Hoch! Georgii-Eßlingen. Zunächst müsse er bekennen, daß in seiner Heimath ein großer Theil ver Bevölkerung noch eine viel umfassendere Meinung von ihrer Bedeutung, alS sie der Vor redner geäußert, hege. Dieser Theil seiner Landsleute würde, wenn eS ginge, recht gern eine Schmollecke bilden, in welcher da- andere Deutschland auszugehen hat. Er sei zu einer bescheidenere» Erkenntniß gekommen, zu der Erkenntuiß, daß jeder einzelne Theil im großen Ganzen aufgehen muß, daß da- Zusammen wirken aller Stämme »othwendig ist, um da- Vaterland vor wärts zu bringen. Diese seine Anschauung habe ihm Nun freilich - da- eiugebracht, daß er zu der Partei der „Beitelpreußen" ge rechnet werde. Die Frage, welche Gestalt dem geeinten deutschen Reiche zu geben ist, werde sich bald lösen, wenn alle Stämme gleiche Berechtigung, gleiche Anerkennung, gleiche Ehre haben, denn sie werden sich dann gewiß dem Theile unterordnen, der nach den gegebenen Verhältnissen dazu berufen ist. Darauf daß ein Jeder der hier Versammelten zur Förderung dieser Erkenntniß beitrage, daß sich zusammenfinde, was zusammengehört, trinke er sein GlaS. Dieser sowie alle anderen Trinksprüche wurden mit dem leb haftesten Beifall und Jubel ausgenommen. Zur Erhöhung der Heiterkeit trugen außerdem verschiedene patriotische und humori stische Festlieder bei, so idaß wohl ein Jeder mit voller Befrie digung auS der Versammlung hinweggegangen ist. Concert des Allgemeinen Musiker-Vereins. Am 5. d. M. hatte oben genannter Verein zum Besten seines PensionS-Fonds ein Concert veranstaltet, bei welchem die bedeu tende Anzahl von 140 Musikern thätig fein sollte. Dies mußte bei Vorführung eines Werkes wie die 6 äur-Symphonie von Schubert, wie nicht minder bei der symphonischen Dichtung vos LiSzt von ganz besonderem Interesse sein und für Viele der Grund werden, daS Concert zu besuchen. ES war deshalb wohl gerathev, sich zeitig genug mit BilletS zu versehen. Auch auS einem anderen Grunde noch schien eS klug, damit nicht zu säumen. Der WohlthätigkeitSstnn der Leipziger ist bekannt und hat sich oft genug glänzend bewährt, wenn eS galt, die Folgen eines Unglück-, welche- die ganze zeitungslesende Welt bewegt, zu mil dern. Auch Leipzigs Musiker waren ja stets bereit, wo es aalt, Thräneu zu trocknen, uneigennützig Zeit und Mühe zu opfern. WaS war natürlicher, als daß sich die ganze gebildete, besitzende und kunstsinnige Welt Leipzigs hinzudrängte, um ein gutes Werk zu unterstützen und sich einen seltenen Genuß zu verschaffen? - Trotzdem aber blieb an diesem Abend daS Theater — leer! Die Thatsache ist nicht weyzuleugnen und ich glaube auch eine befriedigende Erklärung für drese auffallende Thatsache gefunden zu haben, dennTheilnahmlosigkeit für einen Stand, der, wie schon er wähnt, mit der größten Unergennützigkeit einsteht, wo eS gilt, Be drängten Linderung zu verschaffen, daS kann, das darf es nicht sein. EaS Concert ist in ganz bescheidener Weise angekündigt worden, kaum daß durch einen Freund der Musiker mit wenigen Worten darauf hingewiesen wurde. DaS Unternehmen ward nicht mit vem Aufwand von Mitteln im Charakter der Reclame in Scene gefetzt, der in einem großen Blatt unter einem Ocean von An kündigungen nöthig ist, um Etwas von dem Tagtäglichen abzu heben. Man hat eS vielleicht versäumt, die Wortführer im Musik leben, die Herren Kritiker, um einige Worte zu bitten, dic auf das besonders Interessante einer solchen Massenbefetzung bei Werken wie die oben genannten hindeuteten, und ohne diese Bitte ist es nicht geschehen. DaS nur können die Gründe sein, und eS ist im Interesse der Herren Musiker sehr zu beklagen, daß es so ist. Wollten sie sich von einer solchen Auffassung fern halten, wer würde eS ihnen dann verdenken können, wenn sie bei vorkommenden Gelegenheiten ihre Milhülfe entschieden verweigern und sich in den Panzer der Theilnahmlosigkeit hüllen wollten? — AlS ein Beitrag zur Chronik von Leipzig möge die Thatsache regiftrirt werden, daß die Humoristen der Insulaner-Riege es für ernste Pflicht erachteten, den Musikern zum Besten der rhuen gehörigen Caffe ein freiwillige- Geschenk zu machen, daß aber — Dank der Lauheit des sonstigen „kunstsinnigen" PMicumS — der Reinertrag de- von 140 Musikern zum Besten ihre- PeusionSfondS aufgeführten ConcertS sich auf die fabelhafte Summe von Girre« Thaler 12 Groschen und 8 Pfennige beläuft!!! Hoffentlich kommt so Etwa- doch nicht wieder vor! 0. Is»eü ä«m ksriisr^VettsrduUstiü betrug äis 1?vmpvrLtur um 7 Mir klorxr« . LM 8 April. »m S. April. , »m 8. April «un -.SM L>. U». l» KUMT»» l,ooäoL M*- . 2r««1 . . ?»rt, . . rno—dmU l«70L . Sorck«»»». S»7«ue«.. 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