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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187401130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-01
- Tag1874-01-13
- Monat1874-01
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1874
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Letartt«, »>t Lrprtillo« Joh<umi«gafie 33. -9-rantw Redakteur Fr. Sprechstunde d. Redaktion «»nnttlag« »,o n—lL u>,« NachmNi-,« ,»a 4—» ll-r. Annahme der für die nächst- -olzrnde Rümmer bestimmten llairrate an Wochentagen di« «Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bi« '/,9 Uhr. FUIale fLr Zusrrateuannahm«: Otto Klemm. lImversttLtSstr. 22, Loul« Lösche. Hamstr. 21, pari. Anzeiger. Amtsblatt des Kvnigl. Bezirksgerichts und des MathS der Stadt Leipzig. «ufl»,k Ii.au». L»o,oemei»»»rrt< i eertrNLHrUch I Thlr. Id Rar^ iuct. vriugerloha 1 Thlr. 20 Rgr. Jede rtu-äue diummer 2'/, Rgr. velegrzemplar 1 Rgr. Gebühren für »xlradeUagea «hu« Postbefvrderung 11 Thlr. mit Postdefdrderung I« Thlr. Z,str«tr «gefpalteneBourgln-jetl« l'/,Rgr. Größere Schriften last unserem PreiSvcrzetchniß. Ltttamen «mtrr d Uedartton^rtch dt« Spaltzeil» 2 Stgr. W 13. Dienstag den 13. Januar. 1874. Bekanntmachung, die ReichStaqSwabl betreffend. Dre Zusammenstellung de« Ergebnisse« der Wahlen in den dreiuuddreißig Bezirken de« hiesigen zwölften Wahlkreise« wird von dem Unterzeichneten Wahlcowmissar de« -rrift- Mittwoch de« LA la«f. Mo«. Borimttta«» Lv Uhr im» G««l« der «lte» Wawche (II. Etage) bewirkt und da« Gesammtergebniß der Abstimmung iu den Bezirken unmittelbar daraus verkündigt werden. Zu dieser Wahlhandlung haben alle Wahlberechtigte Zutritt. Leipzig, den 10. Januar 1874. Der LSahlco«»iffar de» HL. Wahlkreise«. vr Loch Brennholz-Auktion. Arettag de« LO Ja««ar d. I solle« »»« Bor»tttag« S Uhr an im Eon»»- Forstreviere aus dem Mittelwaldschlage in Abth 22 «k und 24 circa 180 Gtiick O«k« harte Ahra»«ha»fe« unter den an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und der Üblichen Anzahlung «» de« Meistbietenden verkauft werden. Z»sai»»e»ka»ft aus dem Mittelwaldschlage im Horste hinter de« H«td«er Wiese« am Luuenwege bei Connewitz. Leipzig, am 5. Januar 1874. De« VI«th« F»rO-D«P«t»tt»» Holzauktion. an im sogenannte» Umkehr, sowie t« Mittwoch den 14. Jan«ar » o. sollen von Borwittag« S Uhr Gohltfer Ba»erholze, in der Nähe der Pleiße und der sogenannten N»se»thal am Fahrweg entlang :a. 4« cirdene, 8 buchene. 26 eschene, 28 rüsterne, 7 lindene. S maßholden«:. 88 erle.n -totzklütze und l ahorner Utstzklotz, 95 Stück eschene Schirrh-lzer, sowie 40 Stück eschen' Echtrrstange« unter den im Termine an Ort und Stelle, öffentlich angeschlagenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden vcrkaust »erden Z«sa»«eak»»st: auf dem -ahlschlage im Tohliser Bauerholze an der Pleiße nnd »er sogenannten Umkehr. Leipzig, am 2. Januar 1874 De« N«th« F»rstdep«t«tto». Nicolai-Gymnasium. Die Anmeldungen neuer Schüler für nächste Ostern nehme ich in den Tagen vom 18 bi« 16 Januar in den Stunden 12—t und 8—4 Uhr entgegen. Beizubringen »st ein Tanffcheiu und die letzte Eensur der bisher besuchten Schule. Leipzig, am 12 Januar 1874. Pros. Stpfl»« c Urichstagswahlen. * Leipzig, 12. Januar. E« liegen folgende »eitere MUtherlungen über den Au-sall der Reichstagswahlen vor: 2. Obere«»»rr«dors Frühaus (l.) erhielt sämmtliche abgegebene Stimmen, 420. Niteibau uns Waidbors Frühaus 758, von Magnu« 25. 4. -ß«deh»r« und Afl»tg»h,flck vr. Schwarze (c) 224, Liebknecht 309. Eo«»t«, Soschwttz, Mtetzerooyrttz, Etseuberg, «ode», HScke»dors und Snngebriick Schwarze 425, Lieb- knecht >42. ModehrrG Schwarze 310, Liebknecht 113. 6. «kreisch«, KeffelSdors, Mohor«, Wr»»d, Wli«dr»ff und rh«r«»t Ackermann (c.) 638, «Lastern (soc ».) 188. ^ «WprMGieSHLHrl und Gek»ttz Ehsoldt (l.) 254, Usert (soc.-d.) 105. 11. Eo»he» Metze (l.) 77, Günther 2. ' 14. Eoldrtz Siegel (l) 87, v. Könnerttz (cons.) 109, Fink (soc -dem.) 218. Sanflgk? mit 7 Dörfern Siegel 282, v Könner,tz 162, Fink 235. Tcricht«amt-bezl,r Frohbar« Siegel 112, v. Könneritz 614, Fiuk 446. 1». Schmeeher- Minckwitz 356, Liebknecht 409. Weyer Mmckwitz 256, Liebknecht 284. Minckwch 145, Liebknecht 518. WrAmhat« Minckwitz 108, Liebknecht 180. 20. Ee««efrlh im Erzgebirge vr. Eduard Vrrckhau« 238. Tölke 3. Whre»srteder«d»,f Brodau« 188, Lieb knecht und Tölke 9 LH««», Wel«»a», Herold, Iah»«dach vrockhau«407, Llebkuecht215, Tölke 165. 2! Schetbe«berg und Oher»i«se»th«l -och (l.) 142. 8 zersplittert. 22. Bi« jetzt bekannte« Tesammtresnltat Teorgi (l) 3659, York (soc -dem.) 3034 * Ja den Städten de« Herzogthum« Alte»- bürg eoncurrirten vicepräsident Wagner (Na- tiooalliberaler), Eigarrenmacher -ami-aun au« Köthen (Socialdemokrat) und Baurath Demmler au« Schwerin (Demokrat). Da« Resultat ist Folgende«: Altevburg Gößm, Kahla Lucka Mevftlwttz Schmölln Eisenberg Wagner Kamigaun Temmler 1594 603 133 209 — 208 296 — — 99 — — 218 — 18 »20 . — 1» 281 — 508 253 — 424 204 65 8 3374 668 1316 Da« Ergebniß der Wahlen vom Laude steht »och z«rück, dürste aber Überwiegend z» Gunsten Wagners anßsallev. Hosmanv-Loncrrt. Letpflg, 12. Januar. Wenn neben allen Abonnement«- und anderen Eoncerte«, welche den Winter Hb« in »nserer Stadt ihren plan- »ilßigcn Bechwinch»«». ein einzelne«, in de« rllgemetnea H«Mhaltnug«plan für Mufikbedars f eicht mit auszenommenEGwwert die Rünme de« > Gewandhauses, wie H«A «eßrtge, Mt, so muß dassrlbc etwa« Außergewlchultche« bieten Wa« da» Eoucert de« Herrn Hof manu betrifft, so I hatte man diese« Außergewöhnliche zunächst in I de» «asseuansgebot von soltstischeu -rasten suchen lz« müffrn geglaubt, welche laut vorangegangeueu dabei betheiligt waren. Da« denselben ^dald folgende Programm der zum Bortrag «enden Eomposwonen tndeß, noch mehr aber Ersahrnug de« Eoucertabeud« selbst belehrte bah Herr Hosmann für sei» Eoucert in der Thal einen Gesicht«puuet in« Ange gefaßt hat, welcher auch de« ernsten, musikalischer Gour- maudlse abgeneigten Freunden der Mufik Inter esse emznstößen »m Stand« ist. Durch ein gute«, zum Theil gediegene«, aber uiemal« leichtfertige« Programm sicherte sich diese« Unternehmen de« Herrn Hosman» die Ueberlegeuheit gegenüber verwandten Spccnlationea im Genre der Mnstk, welche ebensall« ihr Publicum iu Leipzig finden, und — leider! — «nh man e« ja auch ein must, kaltsches neu»«. Statt Barenx, Lbovhard, Dontzetti, Metzerbeer fianrtrteu gestern Schubert, Spohr, Knb tust ein und Händel aus dem Pro gramm; — freilich eine bunte Reih«, ab« au- muthig grnppirt, und t« willkommen« Abwechse lung mit Schumann. Ebopio »nd Liszt. Wa« nn« am meisten in den Eoucertsaal lockte, war da« spanische Liederspiel (op 74) von Robert Schnman« Dasselbe ist im Jahre 1849 eompomrt, zugleich «tt den Waldscene», »em EoncrrtstSck für Pianofvrte und Orchester und den vierhändig«« Elavierflückea, — in dem Jahre also, welche« Schumann selbst al« sein „srucht- barste« Jahr" bezeichnet. So bedeutend und lieben-werth dies« Liederevklu» ist, so selten ist er hi« zu Gehör gebracht, und wir sprechen dem Loncertgeber upsern wärmsten Dank dafür au«, daß dir« gestern iu so ansprecheude.r, vor trefflich« Weise durch feine Bemühung geschehen. Sinniger Weise gingen dem Liederspiel die vier- händige» Variationen Schumann« voran«, eine der reizendsten Eomposttioven, welche für zwei Pianosoite überhaupt geschrieben find. Gesungen wurde da« spanische Ltedersptel von Frtulnu vreitenstei», Loocertsäogerin au« Erfurt (Sopran), Krl. Nevecker (Itt), Herrn Pielke (Tenor) »ud Herrn Leideritz (Baß). Die erstgenannte der beiden Dame« war noch im letzten Moment stellvertretend für eine -vlner Sopranistin etngetrete»; die technisch sichere, poetisch gehobene Leistung, mit welch« sie trotz dem vor das Public«« Kat, stellen ihr« must, kalische« Befähigung da« beste Zeuguih an«. Die EHVre Ware» vortrefflich etnstnoirt. Die Piano- fortebegleitnug wurde von Herrn Manuel Jimeuez »»«geführt. Derselbe betheiÜgte sich außerdem am Bortrag der Schumann'scheu Ba- riationeu «nd ein« Jmprovffata („vn doll« Srl- ebllcki«-) für zwei Ptauoforte von Retnecke in anerkennen« «erther Weise. In den Variationen spielte H«r Huber die erste Elavierpartie. Sowohl hi« al« in der Begleitung de« Liszt'- scheu Lo-ckor-Eoueert« trat d»e ganz außngewöhn- liche mustkcütsche Ueg>O«ng diche» Herrn h«vor, z« Folge deren »er jnnge -Ünstler, welch« sich neulich anch al« Eowpouist Ht«or1« in vortheil- hastest« weise bekannt gewacht hat. in Zukunft eine hervorragende veachtnua finden wird. Wir registrier» sein gestrige« Anstreteu al» erneu sein« wohl ersten, jweufall« ab« glänzendste« Erfolge Der Vortrag d« üb«an« fein ausge- arbetteteu Smprovisata von Retnecke (Piauoforte l: Herr Jesterv) Utt wesenlltch »»1« zu groß« Elle «nd damit zusammenhängend« llndentlich- kett au «ch«reu Stelle» Fräulein Martha Remmert an« Verli« spielte da» Lecknr- Toueert von Liszt und die 6«oU-vallade von Ehopiu mit dntnosem Pomp. Wir können nicht behaupten, daß eine fetndetaillirte Ausführung d« Solopartie genügend fürdenmaoaelnden Gegen- satz entschädigt hätte, woran da« Lecknr-Coucert gestern, tu Folge der Uebertraguug d« Orchester- Partie ans ein zweite« Ptauoforte, ru leiden hatte, viele werben beim Anhören desselben »icht über de» Ekwrnck eine« musikalischen Enriofum« hin- weggekomme» sein. Geradezu »«letzend ab« war die zwar effrctvolle. ab« gedankenlose Mawer, in welch« die Ballade z« Gehör ka». Sie wnrde „dadtrttwfirt": ihr eigentlich« Inhalt eine« Zerrbild künstlerisch« Willkür zum Opfer gebracht. I» de« technischen Ausführung keines- unG» iwnw« sehr glücklich, «achte doch Frä». lein Rom wert gerade «ach technisch« Seite hin einen vielversprechenden Eindruck. Wenn es der Dame gelingt, sich zu «nstem, um den äußern Erfolg »ubekümmerte« Studium zu sammeln, einfach und natürlich an die Eigenart eine« jeden Stück« heraurutreteu, glauben wir ihr gerade den Erfolg in Aussicht stellen zu können, welchen sie offenbar so sehr wünscht: einen künstlerischen! Herr Hoscapellmeister Bott spielte sehr wacker ein Llolinconc«t eigner Eompofilion, sowie Adagio au» dem 6. Blvlinconcert und Barcarole von Spohr Der Beifall besonder« nach den letzten Stücken war ein ebenso lebhaft«, als wohlver dient«. Er galt einem trefft «tzcn Geigenspieler, welcher Schönheit und Wärme des Ton« mit gediegener Meisterschaft im Handwerk verbindet. Die am Meisten sympalbilcbe Erscheinung de« Abend« war un» Fräal. Nathalte Jretzky au« Petersburg. Eine ungekünstelte, zartinmge Vor tragsweise gab den schönen Liedern von Rubin- Set u(Morgenlted) und S ch u der t(HatdenrS« lein), sowie der Arte an« L« Op« „Alcina" von Händel eine um so größere Anziehungskraft. So wenig die Stimme der Sängerin geeignet sein dürfte, im Großen zu wirke», desto überraschender ist der Reiz thrr« Piano und ein eiaenthümlicher Wohl- klang ihre« trefflich gescholten Organ« Ansprnch«- lo» in ihrer Erscheinung gewann sie rasch vnd entschieden für sich Da« Hatdenrösleiu wurde 6» capo gesungen. Jeder wird e« schließlich gern gehört haben, obwohl die Länge dc« Eoucert« Sparsamkeit iu Wiederholungen forderte. Wir schließen unfern Bericht üb« dasselbe, indem wir oem Direktor de« Leipziger Eentralbureaa für Eoncerte und Theater, Herrn Hof manu, zu dies« ersten selbstständigen Unternehmung in seiner Vaterstadt Glück wünschrn Aus Stadl und Land. * Leipzig, 12 Januar. Bei sämmtlichen hie sigen Postaustalten wurden in der Weih nacht«» »che de« letzten Jahre«, die Lage vom 19. bi« mit 25. December umfassend, zur Beförderung «tt der Post ausgegeben 41,590 Stück Packetsendnugen, da« ist 8739 Stück mehr al« im vorhergegaugenen Jahre. Bon weiterher find mit de« Posten emgegaugen 26,181 Stück, 2682 Stück mehr al« 1872. Im Transit be- handelt wurden 142,900 Stück Packele, 28,884 Stück mehr gegen da« Vorjahr. * Lehyig, 12. Januar. Ueber den großen önl mnsqnb ot pnrb, welcher Donnerstag, den 15. Januar in sämmtliche» Räumen de« Schktzeuhanse« stattfindet, können wir noch folgende Einzelheiten mitthelle«. Die große Lin- genas Halle und der Prrterresaal werden in einen wirklichen Feengarten »«wandelt, der in sein« glänzenden Ausstattung, seinen Jlluminations- «nd Wasser-Effecten einen überraschenden Anblick barbteteu wird. Nach der großen Festpolo natse findet die „nächtliche Heerschau überlebter Geist«" statt; diese letzteren werben, um da« schöne Ge schlecht für sich zu gewinnen, zwei d« schönsten, beziehentlich originellsten Damenma-kenprämtiren. An« den Eiutrittsbtllet« und Festprogramm«, deren Herstellung in tüchtig« künstlerischer Hand gelegen hat, ist ersichtlich, daß ein« au« acht Mann bestehend« Festpolizei Jedermann, der im große» Saale raucht, zur Verantwortung ziehen und zu ein« Geldbuße von fünf Groschen ver- »rtheilen wirb. E« ist die« eine Lontribution, deren Ertrag für öffentliche Wohlthätigkeitszweckc bestimmt ist und die i« vorigen Jahre die respec- table Summe von üb« 84 Thlr. «gab. Es werden aus dem großen Waskeusest im Schützen Han« die bei den anderen sogenannten Bolks- maskenbällen bas Publicum so sehr belästigenden Harlekin« ganz fehlen und e« ist schon «adurch eine sehr wesentliche und vorthe'lhafte Unter scheidung geschaffen, zu billige« ist e« nur, daß die Direktion de« Schützenhause« energische Kür- sorffe getroffen hat, um ihre» Feste strenge An ständigkeit und guten Ton zu sichern, zu welchem Behufe der Eintritt nur im Ma-ken- oder Ball» auzug gestattet ist. Leipzig, 12. Januar. So wie d»e Feste de« „SchrebervereiuS" sich stet« dnrch Sinvigkett und Semüthl'chkett anszeichne», so gestaltete sich auch die Bescheernugsfeter, welche am Sonnabend den 10. Januar im Saale der Tonhalle abgehalteu »urde, in ein« höchst freundlichen und erhebenden. Nachdem die Kinder unter den -längen der Musik in den festlich an«, gestatteten und mit dem Bilduiß de« Gründer« gezierten Saal geführt worden waren, «tönte der Gesang: vom Himmel hoch da komm' ich her, an welchen sich die Festrede »»» vr. Smttt aureihte. Der Redner schilderte der anwesende» Jugend die Winterszeit, tu welch« zwar die Erde erstorben sei und keine Blumen, keine Böael nn« belustigten, die aber doch «tt ihren Eisdlnmon» mit ihren Schneemännern. Schlittenfahren «nd ganz besonder« mit dem Weihnachtssest die Kinder erfreue. Hieran reihte er eine Schilderung dessen, wa« die -mder in dieser Zeit thua und wa» die Eltern bereiten, und warf dann einen Blick aus den Weihnachtsbauw, welchen der Schreb«verein seinen Kindern angezündet habe. Er sdlle Freude erregen; aber nur die Freud« sei die rechte, die mit ander« theile, und daher seien Gäste emgo- laden, die sich mit den Kinder» de« Schrak«- > verein« frenen sollten. Au dem Tage, an de» der Ehristbaum brenne, solle e« auch in de» Familien licht sein, wo sonst «anch« Knmnml wohne. Me Mahnung an alle -M«, die Ge fühle d« Anhänglichkeit, der Lieb«, b« Dankbar, keit nicht zu vergesse», schloß bte bnye. «der kindliche und der Festlichkeit ittcherst angemessene Rede. Ei« Gesang: Gloria von Rochlich. welche von 75 -naben der 1. Bezirksschnle mit seltner Reinheit, technischer Fertigkeit «nd gnte» Unö druck vvrgetrageu «urde, reihte sich an, «nd men eilte» die Kinder au die reichbesetzteu Lastt», aus welchen werthvolle »nd nützliche Geschenk» (Strümpfe, Jacken, Hemden rc.) ausgebnettet lagen. Da entwickelte sich sehr balo großer Jabel und da« Glück zog anch tu 4ö -Mder» Herzen au« »»bemittelte« Familien ein, wolchender Schreberveretu eine dnrch freiwillige Geldspenden der Mitglieder und durch Gaben«,« and«» «en- fchenfreundlichen Händen bereitet« vescheerung bot. Die Zahl der Schreker verein«!indcr betrug üb« 100. Rach der vescheerung fand »och ein ftöh. liche« Beisammensein statt, bet welche« da« Rochlich'sche Knabenchor »tt feinen au«ge»«tch»ete» Gesangsoorträacu, die dem Letter alle Ehre machen, die Anwesenden erfreute »nd Spiel« und Lust erhöhte. Und so war anch diese« Fest des Schrebervereinö ein gelungene« zu nenne». > ^ — Der „Dr. Pr." schreibt mau an« Vantz« »,' 11. Januar: Me Unsicherheit und Lehens- aefahr ist auch bei uns sichtlich i« Zunehme». Seit vorgestern geht die betrübende Knnde vor, Wunde zu Munde, daß iu der Nacht vom Mitt woch zum Donnerstage ein Manu, welcher von »»«wärt« hiehcr gekommen war, um Arbeit zu suchen, in dcu Anlage» der Stadt von zwei Personen «ugesalleo worden, daß chm «in e?plodirender Körper gewaltsam iu deu Mund gesteckt worden sei aud dieser Körper sich sosort entzündet und den Mund de« Unglücklichen in erner Weise verletzt habe, daß an feinem Ans. kommen gezweiselt werden müsse. Der Mao» hatte sich noch bi« unter ba« Schloß begeben, dort Hülse in einem Hause gesucht »nd insowett auch gefunden, al« man einen Arzt -erbeigcbolt und Anzeige erstattet hat. Nach zuverlässigen Mittheilungcn ist der Man» geftorb«. »ha- daß näherer Ausschluß über die Tbäter hat ermittelt «erden können. — In den Morgenstunde» de« gestrigen Tage« ist hier ein Mädchen von 7 Jahren, Namen« Kmoch, aus schreckliche Weise umgekommeu. E« hat diese« Kiud « einem Gartenhaus« wahrscheinlich mit Streichhölzchen gespielt, sich dabei die -leider angezündet und
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