Die sogenannten „Raubschlöster" der Herrschaft Hohnstein-Wildenstein. Eine Übersicht. Vvn Alfred Weiche. ^n unserem Meißner Hochlande hat das Gedächtnis an Hussitennot H und Schwedengreuel jahrhundertelang wie ein schwerer Traum auf der Volksseele gelastet und über alle Vergangenheit der Gegend eine düstere Stimmung gebreitet. Wohl waren die Freiherren Birken (oder Berken) von der Duba, die Grundherren der großen böhmischen Herrschaften Hohn stein-Wildenstein und Tollenstein-Schluckenau im Mittelalter, Angehörige des hohen Adels, die mit weltlichen und geistlichen Fürsten verhandelten, verantwortungsvolle Reichs- und Ehrenämter bekleideten und frommen Sinnes Stiftungen für Kirchen und Klöster machten Ü- Aber die ungünstige Lage ihres Besitzes zwischen zwei starken Mächten, die um die Oberhoheit in dem ehemaligen Grenzwalde rangen, den Markgrafen von Meißen und den Königen von Böhmen, ward, wie der Donin auf dem anderen Elb ufer, auch der Duba Unheil; vielfache Erbteilungen zersplitterten ihre Kräfte; Verständnislosigkeit für die Aufgaben, die ihnen beim Übergang aus der Natural- zur Geldwirtschaft erwuchsen, führte zum finanziellen Rückgang, der sich zu Anfang des 15. Jahrhunderts in vielfachen Ver pfändungen ihrer Güter bekundet. So sanken die vornehmen Herren, in langer, oft siegloser Fehde allmählich verwildert, ins Raubrittertum herab, bis den letzten Duba in der Sächsischen Schweiz, den Baron Albrecht auf dem Wildenstein, zuweilen der Hunger auf die Straße trieb '). Vergessen ist lange schon das friedsame Walten des Geschlechtes in seinen Blütetagen, aber in der Sage der alteingesessenen Bevölkerung raunt noch heute der Name der Birken von der Duba mit bösem Klang. -) Vgl. N. Archiv s. sächs. Gesch. II. 2) Vgl. m. Aufsatz: Aus welcher Zeil stammt der Name Kuhstall? Ü. B. u. T., Bd. VIII, S. 8.