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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010406018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901040601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901040601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-06
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.04.1901
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Nr. vl». Seite 2. »» Sonnabend. «. Avril lvt«t nächst nach der Hafenstadt Varna, nachdem Mukland und Rumänien die Flüchtlinge zmuckgewiesen batten. Al» Feinde de- Sultans waren die Flüchtlinge der bulgarischen Regierung zwar anfangs genehm ipäter kümmeile sich diese uni deren Wehl ergeben aber nicht liegen MD seren in den letzten vier Jahren tkatiächlich nerbungett. Wenn die Armenier einerseits alS Engel in den Himmel gehuden, andererseits unbarmherzig verdammt werden, so liege dre Walirlieir eben auch hier in der Mitte, Das Motiv der Armenier rarvevung sei die Reaktion gegen die Bestrebungen des kürknche» Bottes gemeien, welche in leligiöirm Fanatismus und n, ifleid gegenüber dem intelligenten VolkSstami» der Armenier hre Uriache hatte Gegen lOOiHO bis l20«XD armenische Christen e>e„ damals hrngemordel worden, Beginn und Ende der Metzeleien e>en durch Signale der türkischen Behörden angezeigt gewesen, B dt genug damit, würde» auch die Nachkommen der Getödteten. AB»wen und Waisen in der unbarmherzigste» Weise verwtgt, 'lu, dieiem Gluiidc nahm sich der Vortragende und reine junge armen Kinder au, die nackend, halbverhungert und krank Füge. D, stiebt ,rnr, der rrrrgend Rettung begehrte» 'Aus Wenige», ist inzwischen viel geworden, aus kleinem Anfänge bildete rich allmählich ein Waiiem aus heraus, welches, das drittgrosrre Haus in üiniirchril, schon jetzt ^ > arrrreinrche Waisen beherbergen kann Daneben soll dieieS Hans auch die neue deutsche Schule ansnehmen und seiner eine Pension 'ü, die Kinder der bessei »tnirtrn Fninilieil aller Nationen, Fm ,l:en igaure rcien bisher,!«> arinennche Waisen imteraebracht, für die alle Mittel bis zur Konfirmation zur Beringung stehen, Po» en gezeichneten 200 EX» Francs seien schon 1 50 cXX» in baar ein- gegangen Die Königin von Numänien, der Großherzog von Baben der Herzog von Sachren Altenburg, der Fürst ;» Wird und viele andere deutsche Furiflichleiieii sowie hervorragende Periviflich- eiten aas alle» Kreisen haben bedeutende Summen gezeichnet. Noch in den letzte» Tagen ging ein gröberes Geschenk von Ihrer Naiestät ocr Königin von Sachsen für bas Liebeswerk ein, — -''ach Schluß des Vortrages bankte der Vorsitzende dem Herrn Redner herrlich für seine dem Deutsch»»»» und deni Evangelium geleisteten Dienste, Eine unter den Anwesenden zum Besten der riiieniichcu Waise» veranstNllete Saiunillmg ergab eine» namhafte» Betrag, Nach dein offiziellen Theile blieben noch viele Herren uni Herrn P'arrer Waiigenrann versainmclk. der im engeren Kreise »leresiaiue Aufschliise über dentiche Verhältnisse im Orient gab. — Voii der allergrößten Zahl der Mitglieder beider Lkitz liger ärztlicher B e z i r k S v e r e i n e ist die nachstebende cirklarnng unterichrisklich vollzogen morden und befindet sich in den »»ide» der beiden Vereinsvorslände: „ES ist Ehrenpflicht sedeS Vecemsuistgliedes, wahrend des zur Zeit bestehenden schwere», de» 'wnewirzien von dem Vorstände der OrtSkrnnkcnkasle sür .einzig >ind Umgegend leichtfertig ausgezwiingeiien KamvscS die -aistniärzte, welche gekündigt haben, dadurch ZN unterstütze», das; eeder ein Verlragsverbältiuß irgendwelcher Art mit der Kasse ab- estchlos'cn, noch in irgendwelche direkte Verhandlungen mit der- lbeii cniaeireten wird Solche cve'stuclle Verhandlungen sind : imel» ausichließlich de» Voisländen der beiden ärztlichen »ezirksvereinc Leipzig-Stadt und Leipzig-Land zu iiberlassen, Norstelwnde Erklärung erkenne ich durch nieinc Unterichrift alS ar mich bindend an," Endlich ist denienige» wenigen Kaffen- rzten, welche sich in dem Streite außerhalb der Kollogenicdast »stellt und nicht mitgekündigt baben. als Ebrenpflichi anserlegt oorden, vom 5, April an io lange, als der Streit mir der Orks- »ankenkasie währt, keine Kassen-Patienten in Behandlung zu nehmen, die seil Beginn des Jahres schon in anderer kassenärzt- stcher Behandlung gestanden haben oder gegenwärtig noch in Geschrei Reklame,u maö Goltrswillen, wie wollen. . . „ .... trotzdem kn Sorgen, ob Ich in einer so kleinen Stadt wie B- mein Brot finde. Wie können Sie aus ausreichenden Erwerb rechnen?" „Das ist sehr einfach", sagt« der Andere, .wie viek Einwohner bat B. . .4" „Ich denke etwa 5000," antwortete der Erste. »Und wieviel davon dursten modl gebildete und verständige Mewchen lein ?" „Etwa 500," „Nun gut." sagte der Edarlatan. „diese 500 werden sich von Ihnen bebandrl» lasse» die anderen 450» werde» meine Klientel bilden," Wir fürchte», daß es auch heute noch ebenso sein wird, und wenn auch die 10 Pro; Frauen und Mädchen den Versuch mit fußstrien Kleidern machen, io werden sie sich doch bald wieder, zum großen Leidwesen -er durch den Staub geplagten Menschheit der Mode fügen und lauge Kleider tragen, »Wir ziehen aus dieser Zu- >ch>ist den folgenden uns sehr plausibel erscheinenden Satz heraus: Jede Dame, die ein langes Straßenkleld trägt, hat große . von Hern» Dr. I 200 Mk, erstanden. Der berühmte Etablissement seinerzeit zum Prsise von 250000 Herrn Louis Köhler, deni gegenwärtigen Inhaber I DoSkana. erworben, war aber in Folge andauernder Kränkliä ' oirthichas Eine für die gelammte Reisewelt wichtige Neuerung kommt mit dem Sominerfahrplanc insofern zur Einführung, als eine nicht unwesentliche Beschleunigung der derzeit bestehenden Nacht- Schnellzugs-Verbindung Wien — Letschen — Dresden- Berlin und umgekehrt in'S Leben treten wird. Bei der gleichen Abfahrtszeit von Wien tAbcnds st Mir 30 Mur» kommt der Schnellzug nach DreSden-Hauptbahnhof 7 Uhr 12 Min, Hier findet die Weilersahrl nach Berlin um 7 Uhr 21 Min. Vvrmit tags, die Ankunst >» Berlin aber bereits um 10 Uhr 15 Min also um 47 Ministen zeitiger als jetzt statt. In der Richtung von Berlin wird von der Beschleunigung der jetzt Abends st Uhr 25 Min, dort abgehende Schnellzug betroffen. Seine 'Abfahrt von Berlin erfolgt in Zukunft erst 6 Uhr 40 Min., die Ankunst ans hiesigem Hauptbahnhos Abends 9 Uhr 44 Min. Von bier gebt der Wiener Schnellzug 9 Uhr 54 Min. ab und kommt »ach Wien iNordwestbakinbok) am anderen Morgen um 7 Uhr 4l Mi»,. 9 Minuten früher als gegenwärtig. — Mit diesen Ncnerungen stehen verschiedene Zugsäiiderungen im Zusammen hange, von denen die folgenden als beionderS wichtig hervor- zuheben sind: Die beiden Werktags-Züge Vorm, 6 Uhr 17 Min von hier nach Mügeln und Vvyn, 7 Uhr 27 Min, von Mügeln nach hier kommen in Wegfall Für den Zug nach Mügeln bieten die beiden hier 5 Uhr 57 Min. und 6 Uhr lO Min, aosadrenden Züge hinreichend Ersah, während an Stelle des Zuges von Mügeln in Zukunft der jetzt «> Uhr 50 Min, früh ab Pirna verkehrende Lokal-Perwnenzng abgefertlgt und damit den den Mügrlner Zug vorzugsweffe benutzenden Geschäftsleuten und Schulkindern Fahr gelegenheit geboten werden wird. Dreier Zug wird Pirna künftig erst 7 Uhr 10 Min, stich verlassen und bicrielbst 7 Uhr 40 Min, eintresten. An» der Linie Leipzig —Döbeln —Dresden sind die Frühziige: letzt Vorm, 5 Uhr 57 Min, ab Dresden Hauptbalnibof, st Uhr 20 Min. ab Leipzig und die beiden Abend züge : letzt 7 Ubr 53 Mi», ab Dresden-Hauptbahnhof und 8 Uhr 47 Min, ab Leipzig in Mitleidenschaft gezogen. Diese Züge werde» zum Tbei! früher gelegt, zum Tbeil werben sie später ad- geferligt werbe». Hierbei muß noch besonders betont werden, daß Per künftig Abends 7 Uhr 43 Min. vom hiesigen Hauptbahnhof absahrende Döbeln—Leipziger Personenzng in Roßwem eine Ber bindung nach Frankenberg, die durch Zusammenschluß der Abend züge Roßwein —Hainichen und Hainichen—Chemnitz er reicht wird, herstellt und weiter noch in Döbeln Anschluß an den erwa 10 Minuten später verkehrenden Röderau-Chemnitzer Schnellzug vermittelt, womit eine vorzügliche Abendverdindung von hier nach Waldheim und Mittweida geschaffen wird. — Ein größeres Schadenfeuer, besten Schein weithin sichtbar war, kam am Donnerstag Abend i» der 12. Stunde in einem aus dem Hofe des Grundstückes Pillnitzerstraße 31 stehenden Brettichaucr zum Ausbruch, Das Feuer war in dem zu »,.> «>.. ebener Erde mit Brettern verschlagenen Tdeile des Schauers, rn B, MstAD Mk, schuldet, hat grundsätzlich dem Hobelbänke, eine große Menge Handwerkszeug u. s. w, einer entrichten, bar» nicht etwa einen Tarnend dort benndlicheii Parketlsabrik aufbewahrt werden, entstanden. batte in kurzer Zeit die Brettdecke zerstört und die darüber auf- gestaveltcn Bcettstöße ergriffen. Als die aut gewöbniiche Feuer- melbnug herbeigeeilte Feuerwehr eintraf, bildete das Ganze bereits ein Feuermecr, 1 Mnnten nach dem ersten Alarm schon erfolgten von mehreren Stellen Großsenermeldungen und darnach Ausrückcn des Damvffvritzenzuges l und der Feuerwache in der Louiienstraße. Zur Bekämpfung des Elements, von dem bereits die Brrttsimie, schüren und Fenster einiger niedriger Hintergebäude und niebrerer an den Schauer aiigcbanlcn Niederlagen ergriffen waren, setzte die Feueiwehr sofort vier Schlauchleitungen von Straßenhndranten in Tkätigkeit, mit deren Hilfe die größte Gefahr bald beseitigt werden konnte. Ter durch den Brand an Mobilien und Gebäudethcilen verursachte Schaden ist ziemlich bedeutend. Auch von dem Gicbe! eines drei Srock boben Hintergebäudes war in Folge der GInid fast der ganze Wandpub abgefallen. Von den Brandkalamitoir» hat nur ein Theil versichert. Die Entstehungsurtoche des Brandes war nicht zu ermitteln, Herr Branddirektor Thomas und einige Feueiwehricnte haben durch Stichflammen Brandwunden im Gesicht und an den Händen erlitten. Nach etwa zweistündiger schwerer Arbeit konnte die Feuerwehr wieder abrücken — Tie hiesigen sozialdemokratischen Parteigenosse» haben bedauerlicher Weiie sich abermals zu einem argen terro ristischen Vorgehen gegen einen Dresdner Geschäftsmann verleiten lassen, indem sie in aller Heimlichkeit von Unbekannten, in ihrem Dienste stehenden Gehilfen rn der Nacht zu gestern aus verschiedenen Straßen der Neu- und Antonstadt Flugblätter ver streuen und an in die Angeil fallenden Stellen an Hän'er» und Mauern anlleben ließen. Darin wird ein Nenstädter Ver gnügungs-Etablissement in Acht und Bann gethan, weil der Inhaber ihre Partsibeslrebiingen ans innerster Ueber- zengnng nicht unterstützt. — S ch i s fS h a v a r i c. Am Donnerstag früh winde ein mit 489 Doppelcentnern böhmischer Braunkohle beladenes Schiff auf der Thalfahrt vom Sturme gegen den Pfeiler der Nieder- warthaer Effenhahnbrücke geschleudert. Das dem Eigner Albert Zehle in Aken gchönae Schiff zerbarst und ging last tofort unter Nur wenig vermochten die Schiffer mit Hilfe der herbei- eilendcn Larhsfiicher von ihrer Habe zu retten. Das Fahrzeug liegt einige Meter unterhalb der Brücke >m Fahrwasser und hindert den Schiffsverkehr, Mehrere Dampfer versuchten Nachmittags das Wrack, das nur mit dein Steuer und Mastbaum vorragt, etwas zu beieikige», was auch zum Theile gelang, so daß wenistens der Bergverkehr wieder ausgenommen werden konnte: der Tkalverkehr ist zedoch bei Gohlis zum Stellen gezwungen. Das Fahrzeug, dessen Ladung versichert ist, dürste gänzlich verloren sein, — Der Sächsische Schwimmerbund hält in diesem Straßen- Jahre seinen Bundestag am 6.. 7. und 8, Avril in Leipzig im Sophienbade ob. Dabei werden die Schritte berathen. welche in diesem Jahre von der sächsischen Schwimmerschast zur Hebung und Förderung des Schwimmens eingeleitet werden sollen. Außerdem wird über einen Antrag, die Versicherung der Mitglieder gegen Unfall best,, Beschluß gefaßt werden. — Das neue Programm des Apollo-Theaters ist wieder mit glücklicher Hand zusommengestellt. Es sucht, wie seither, seine Hauptanziehung in den gesanglichen Nummern, von denen man in den Geschwistern lein, o r'ipni Von ocnr Guterzugc, der gegen Leipzig in Dknt'chcnbora eintMt, entgleistes !>er Einsahrt im letztgenannten Orte die Lokomotive, grd 2 Wagen aus noch uiidetannter Ursache, Hierbei^ . frühe« Brandstiftung v«v> — Ist der Droschkenkutscher verpflichtet zu wechseln? lieber diese jeden Großstädter besonders angehende Frage bringt Prosts»» Pan! Krückmann «Greifswald' in der Zeitschrift „Das Recht" eine mteresianle Erörterung Nnzwcistlhast besteht der Grundsatz, daß ein Schuldner die Leistung io zu bewirken bat, wie er sie schuldet. Wer ^ genau iene Summe zu marffchcin binlegen und einen Pfennig zmnck verlangen. Die strenge Durchführung dieses Satzes im Verhältnis; zwilchen Fahr gast und Droschkenkutscher kann nun zu ganz unglaublichen Hanen tühreu. Man denke nur a» alle die Fälle, rn denen man sich, um möglichst schleunigst sein Ziel zu erreichen, einer Droichte bedient. Jener Grnndiak würde, wenn der Kuticbe, nicbt wechseln will oder kann, Folgen haben, die den Zweck der Benutzung der Droichke völlig in Frage stelle». Aus dieien Gründe» citlärt Pios, Krück mann denn auch iene» Grundsatz aus das Geuhäst zwischen Fahr gast und Kutscher sür nicht unter allen Umständen anwendbar, und zwar mit der Begründung, daß nach dem K 242 des Bürger lichen Gesetzbuches die Leistung io zu bewirken ist, wie Treu und Glauben mit Rücksicht ans die Verkehrssitte es erfordern, Treu j und Glauben verpflichten nun aber, io führ! er aus, den Kutscher, s sich vorzuhalten, daß „die Gegenpartei in außerordentlich § häufigen Fällen sich seine Dienste sichert, weil sie sonst bei der sür! sie gebotenen Eile ihr gebotenes Ziel nicht sicher und ichncll genug > erreichen würde, sie verpflichtet ihn also auch, die Gegenpartei in j keiner Weile amziibalteii, vielmehr ihre etwaige Reffe auf seine! An nach Möglichkeit zu beichiennigen. Tazu gehört aber auch, daß er den Zahlungsakt nicht im Mindesten verzögert," Demnach würde also eine Rechtspslicht bestehen, daß der Droschkenkuischer genügend Scheidemünze bei sich sühn. Zu berücksichtigen ist aller dings. daß das Fehlen von Kleingeld in der Borst des Kutschers auch unverschulder sein kann, z, H, wenn er sofort nach Beendigung iner Fahrt und Verausgabung seines Vormthes an Kleingeld beim Wechseln eine andere Fahrt bekommen und. keine Gelegenheit ge- aabr har, sich mit neuem Kleingeld zu versehen. Andererseits kan» aber auch ei» konkurrirendes Verschulden des Fahrgastes vorliegen. » B, wenn dreier nur mehrere Tarnend,narttcheine bei sich siihrt. wohl aber in der Lage war, vorher beauem zu wechseln, Ten Niederschlag seiner Erwägungen bringt Prot, Krückmann in folgen oeil Sätzen: 1, Ter Droschkenkutscher ist ii» Verschulden, wenn er nicht wechseln will, 2, Der Fahrgast, wenn ec sich nicht thnn- >chs: niit kleinen, Geld zur Berichtigung seiner Schulden verleben rat. Gegen dieses Ergebnis; wird sich nicht viel einwenden lassen. Es entwncht allerdings nicht der landläufigen, aber in ihrer All gemeinheit unbegründeten Auffassung, daß bei deni Kaust ini Eleiubetneb und bei Verträgen, durch welche eine Leistung gegen wwrriges Entgelt ^„gesichert wird, der zum Bezug des Entgeltes Berechtigte zum Wechsel» verpflichtet ist. Eben deshalb wird die Krückmann'schc Abhandlung auch für weitere Kreise von Enteresst sein. — Zum Kamps gegen die St ratzen schleppe wird oer „Frkf, Zlg," geschrieben: Sie bringen in Ihrem geschätzten Blatte einen sehr verständigen A u s r u s. in weichem eine große Anzahl von Münchner Frauen die Abschaffung der I chlevpe verlangen. Es ist ganz iiirzwerstlhast, daß an diesem Kamps nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer ein großes Inter esse haben, denn wir Männer werden durch den Staub, den die Tchleppen der Frauen auf der Straße answirbeln, ebenst belästigt und gefährdet wie die Frauen. Sie werden deshalb wohl auch einem Mann gestatten, in dreier Frage das Wort zu nehmen, auch wenn seine Ansicht zu meinem großen Bedauern — dahin geht, saß der Kamps nicht den gewünschten Erfolg haben wird. Ich habe »r meinem langen Leben — ich bin über das biblische Alter hinaus diesen Kamps wiederholt mitgemacht und stets gesehen, daß er. wenn er auch mit großem Enthusiasmus begonnen wurde, ehr bald eingeschlafen, und die Straßenschleppe wieder zu ihrem Recht gekommen ist. Jedesmal wurde zuerst das snß freie Kleid freudig begrüßt, denn eS ist nicht zu leugnen, daß viests, ganz abgesehen von der Skaubstage, für die Damen beguemer ist. aber trotzdem verschwand cs bald wieder. Fragt man aber nach dem Grund, so ist die Antwort sehr einfach. Die Mehrzahl der Frauen ich bitte die freundliche Leierin um Entschuldigung, es braucht es ia aber keine auf sich persönlich zu beziehen — hat keinen schön geformten Fuß. und deshalb ist ihnen das lange Kleid willkommen, um den Mangel zu verbergen. Diese Rücksicht wird leider GotteS wohl auch diesmal die so wohlgesinnte Reform scheitern machen und wenn die Redaktion der „Frkf, Ztg." wohlwollend hinzugesiigt, daß der Aufruf der Münchner Frauen nicht im Stande, eS in gewinnbringender Weise zu bewirthichafren. Drilling« stellte» sich dieser Tage in Blajewttz str einer zwar nicht mit GlückSgütern. dafür aber schon «it vier Kindern gesegneten Familie ein: ob ihrer Ankunft tollen die Eltern nicht übermäßig erfreut gewesen sei». — Ai» Donnerstag Mittag wurde am Webr in der Nähe d«S Bahnhof- Plauen bei Dresden der Leichnam einer Frau aus der Weißerltz aezoaeu. Die Frau soll Breusche Heike« und in Rabenau sich tn den letzt reißenden Fluß in selbflmilrdvstscher Absicht gestürzt haben, - Döbeln. 5 April, Von dem Güterzugc, der 'kl Uhr von Lei ' ' " gestern bei der der Tender und , , . , wurde der Lokomotiviuorer leicht verletzt. Ter Betrieb konnie ohnö Störungen aufrecht erhalten werde», — Gestern früh wurde auf dem Magdeburger Bahnhof in Leipzig der 28 Jahre alle HilfSweicheinvärter Berger au« Wittaensvorf bei Chemnitz von einem Zuge überfahren und gelobtet, — Chemnitz. Der Kapellmeister der städtischen Kapelle, Herr Max Pohle, suchte sich ,u erschießen, verletzte sich jedoch nur schwer. Ter Grund zu der That durfte in anhaltendem körperlichen Leiden zu suche» sein, — In Gl auchau ist am Dienstag Abend 10 Uhr da- Bei« gut des Gutsbesitzers Andrae vollständig niedergebrannt. Die Entstehniigsursache ist unbekannt. — Meerane, In der Nacht ,um Eharfrettaa brannte Ka in der Frirdrichskake gelegene, von der Stadt angekaufte Krrtzschmann'sche Woh mutyet. — Aussig, 4- April. Wie schon telegraphisch aemeldet. hat sich am Mittwoch Abend hier der »ach Wien zuständige Ober- inspektvr des Annoncrrungübnreaus „Globus" Namen- M o rrz Friedrich, zuletzt woh »h a st in DreSden, sammt seiner Ehefrau durch Revolverschüsse getödtet. DaS Paar war i» einem hiesigen Gasthof abgestiegcn, bei dem Manne wurde eür Geldtäschchen mit 48 Hellern vorgestlnden. An die hiesige Sicherheitsbehörde hatte er folgenden Brief gerichtet: „Hoffentlich gelangen die»e Zeilen in die richtigen unv in gnädige Hände, wenn meine arme geliebte Gattin und ich ausgeruirgen haben. Mein»Name ist: Moriz Friedrich. 46 Jahre alt, bin nach Wien zuständig und in zweiter Ehe verheiratbet mit Laura Elisabeth geh. Löffler. 39 Jahre alt. katholisch und gleich mir nach Wien, zuständig. Unser letztes Domizil war DreSden-Altstadt, Lothrikga- itraße 8. Uns zwei Unglücksmenschen, denen der allgütige Lenker über den Sternen ein barmherziger Richter sein möge, hat in nnierer 4'Zttähngen Ehe so viel Unglück erreicht und stetta verfolgt, daß wir Beide endlich den aussichtslosen Kampf mit unserem un erbittliche» Geschick ausgeben müssen Ich bin Miethe und baare Darlehen schuldig und anßer Stand, zu zahlen, und bitte meine Gläubiger flehentlich, wir zu verzeihen und mir nicht zu fluchen. Ich schwöre in »reiner letzten Stunde, daß ich nicht darauf auS- giiig, von Anderen zu leben, sondern daß ich gern und freudig Alles ehrlich gezahlt haben würde, wenn nur nicht durch mein un erhörtes andauerndes Pech alle meine Anstrengungen stets und immer vergeblich gewesen wären. Meine Frau wird eigenhändig bestätigen, daß sie freiwillig mir mir. berw. vor mir — wenn mög lich durch eigene Hand, — aus dem Leben scheidet. Ich Waue ihren Tod ab. um cvent, bei einem Fehlschüsse ihr Leid abzukürzen. Wenn wir rn,S eine letzte Bitte erlauben dürsten, so wäre eS die uni ein geineiiisames Grab Wir bitten Alle, denen wir Mühe und Unaelegcnheiten machen, herrlichst um Vergebung, Heimalhs- ichein, Traiochein n»d letzter Meldeschein von Dresden liegen bei. Nochmals eine barmherzige Beurtheilniig und christliche Behand lung nnierer Leichen — wen» möglich ein gemeinsames Grab er bittend — zeichne in aller Ergebenheit Moriz Friedrich." — Frau Friedrich selbst hatte Folgendes niedergeschrieben: „Bestätige hier mit. daß ich ganz aus freiem, undeeinflußtem Entschlüsse und zwar hoffentlich, wenn ich die Kraft finde, durch eigene Hand, mit meinein armen, trotz des Scheines höchst ehrenhaften, aber un glücklichen heißgeliebten Manne ans dem Leben scheide, Laura Elffabeth Friedlich ged, Löffler," - Das Paar wurde r» der Nähe der soaeii,»inten HumboldtShöhe eng aneinander geschmiegt aus- gesunden, Die Frau hatte sich einen SchuH aus einem Revolver von 9 Millimeter Kaliber au der rechten Schläfe beigebracht und ivar bereits todt, der Mann, der sich ebenfalls in die Schläfen- gegend geschossen hatte, lebte noch und wurde in bewußtlosem Zu ll,rnde in das Allgemeine Krankenhaus überführt, wo er bald darauf verschied. Als man ihn entdeckte, hielt er einen kleinen Handspiegel lrampshast umklammert. In dem von dem Paar gemietheten Hoteluminer wurden einige Gebrauchs- und Wäsche- gegenstände vorgeffinden, in einer der Fmn gehörigen Handtasche drei kleine Medaillons. - In Aussig haben sich innerhalb dieser Woche zwei einiachc und zwei Doppeltelbstmorde ereignet, — Am 3 ds, havarirte in Laube der aus der Thalfahrt begriffene und mit Prounkohlen beladene Dcckkahn deS ErchlffS- eigners Ritter aus Königstein vollständig. Das Fahrzeug rannte beim Eiblimichlagsplatze a» die Elbbrücke <'Nordwestbahnbrücke) an, so daß cs theilwcisc zerbrach. Man hat cs unterhalb Laube beiörder!, — Metterdericht der Hamburger Seewarle vom k. April. Eine Tcprcision befindet sich über Nordeuropa, unter 7S0 Mm, über dem botlni'chen Meerbusen, ein neues Minimum ruht vor dem Kanal, ein Maximum über Siidoslcuropa. In Deutschland ist es veränverlrch und viel kälter, im Norden beniche» starke westliche Winde, — Wahrscheinlich tst meist ziemlich kUhtcs Wetter, vielfach mit Rcacnfülleii. TaneS«ie»chichte. !lieilst. Zum Unfall des „Mich , . , :cdrrch III," erfährt die „Kiel,Ztg,". daß das Schiff in einer Flaggschiffs , „K aiser hoffentlich auf die vernünftig denkende» Frauen und Mädchen in Frankfurt Eindruck machen werde, so wollen wir dieie Hoffnung gern theilen, aber wer kann unS — ohne den Frankfurter Frauen »nd Mädchen zu nahe treten zu wollen — sagen wie groß der Prozentsatz der vernünftig denkenden ist. In dieser Beziehung erzählt der alte „Meidinger" ern recht lehrreiches Geichichtchen. In jener Zeit, als die Eilenbahn noch nicht enunden war und man noch mit der Postkutsche reiste, trafen sich in einer von Paris nach Südsrankreich fahrenden Postkutsche zwei Herren, welche beide nach dem Städtchen B. reisen wollten. Bei der Unterhaltung stellte sich heraus, daß sich beide in B. als Heilkünstler niederlassen wollten; der Eine war ein in Paris diplomirter Arzt, der Andere ein Eharlatan, der nichts weiter gelernt hatte, als inst vielem ...» Dorellh ein lebenslustiges, stimmlich wohlgeschultes Terzett junger Damen kennen lernt, das durch inter essante Vortragsweise allseitig zu fesseln versteht. Vom März über nommen wurde die Kostümjoubrette Frl. d'Osterode, die sich die Gunst des Publikums so zu gewinnen gewußt hat, daß man immer mit großem Vergnügen ihren ausdrucksvoll gesungenen, mit Schalk heit oder Pikaiiieric gewürzien Liedern lauscht. ^ Ten Dritten im Vundc der GesangSkräfte bildet der ausgezeichnete Humorist Herr Ewald Treffer. Er erzielt allabendlich die größten Erfolge, da er es, wie die Tüchtigste» in seinem Fache, versteht, auf daS An genehmste zu unterhalten und zu zerstreuen. Auch die beiden akro batischen Nummern des Programms verdienen volle Beachtung, Die Krasikimstler Bollini (Herr und Dame) arbeiten mit Sicherheit und Eleganz an römischen Ringen, während die Dame allein im Schluß- alt als Trapezkünstlerin Hervorragendes leistet und als Haupttur das Heben einer im Gewicht wie im Aussehen recht stattlichen Kanone mi! ven Zähnen auSfübrt und einen Schuß löst, wobei sie sich in: Kniehang befindet. Die „Kanonen-Köniain" Miß Anetta wird für diele bedeutende Kraflproduktion mit stürmischem Beifall belohnt. Das empfehlenswebthe Programm gelangt während oer beiden Feiertage sowohl Nachmittags (bei kleinen Preisen) wie Abends zur Darstellung. — Emil Wtnter-Tvmians bekannte „ am 1. Feiertag 2 Concerte, um 4 und 8 Uhr, im Drei tn Löbtau und 2 Concerte Göthegarte» in Blascwitz, Conrert, Anfang 7. Uhr, wieder Der Schkllergarten i» Blas "bei Deutsches Fr, - --- ernsten Situation gewesen ist. Der Grnndstoß erfolgte bei Adler- grund Nach iS hall, 2 Uhr bei foreirter Fahrt. „Kaffer Friedrich III," letzte über daS Hemmniß sofort hinweg, jedoch drang in vier Avtheitilngen Wasser ei». Sofort erging Bcffchl, die Schotten ;u schließen. Da wurde vom Heizraum gemeldet, in den Bunkern sei Feuer ausgebrocheu. In Folge dessen wurden auf „Kaiser Friedrich III," und dem in der Nähe weilenden „Kaiser Wilhelm II." sämmtliche Boote klargemacht, '.flach mehrstündiger angestrengter Arbeit war -jede Gefahr beseitigt. Da die Maschinen des Flaggschiffs infolge des Grundstoßes nicht sniiktionirten, nahm Linienschiff „Kaiser Wilhelm II," das Schiss im Schlepp. Bald brach aber die Stahltrosse- Inzwischen war cs gelungen, die Maschinen wieder in Stand zu setze», und so wurde von weiteren Schlevvdiensten Abstand genommen. Die Havarie liegt zurHallPt- iachc an Backdordseitc, Drei Heizränme sind unter Wasser geletzt, ebenso die Proviantlast und die Munitioiisräumr, Tic MunikionS- räume wurden unter Wasser gesetzt, als das Feuer in bedrohlicher Weite um sich griff. Der Ausbruch des Feuers war eine Folge des Grundstoßes. Das Masut-Lager — Masut ist ein zur Kessek- seueruug verwendeter werthvoller Rückstand bei der Testillntiost des Rvhpetroleunis — liegt im Doppelboden des Schiffs. Durch den Grundstoß war nun das Deck des Doppelbodens geplatzt: die Vorräthc slassen in die Heizräume und bildeten dort schnell ein wogendes Feuerineer. Da- Per sonal der Helzräume war mit größter Aufopferung tbätig. Trotz der doppelten Gefahr, welche sich fortwährend steigerte, wurde das Herauörcißen der Feuer, daS Ablassen des Dampfes und daS An stelle» der Ventile exakt erledigt, und erst nachdem die- ge schehen war. eilte das Personal an Teck. Zwei Personen, «in Obcrniaat und ein Obermatrose, sind nicht unwesentlich durch brennendes Masut verletzt worden. Das brennende Masut suchte seinen Weg durch die Ventilatoren und spritzte blS zum Mast hin auf. Die Gefahr für Besatzung und Schiff steigerte sich noch weiter bei dem Allfüllen der Helzräume durch Wasser, wodurch das Feuer gedämpft wurde. Der kolossale Truck des Wassers wirkte io "' " auf dis Settenwä ndc, daß diese durch Steifen gestutzt wecken n eine Arbeit, die mit großer Mühe und Gefahr verbunden war, Wasser schont» verschieden« Abtheilungen emgrdrunaen war. Heinrich von Preußen, dem die ernste Gefahr für Schiss und Besä l keinen Augenblick entgangen war, weilte ununterbrochen mftten > unter der Mannschaft, überall die Leute ermunternd. Als der Stab den Prinzen auf die ernste Gefahr blnwieS. erwiderte P ' ' ..... - der batz tzchjff verläßt." ' oraen schon anaebrvl el schwer beschädigt,M Srinz düng Donnerstag vor den, hiesigen Amtsgericht bet seiner zwangsweisen der Besatzung. dasselbe gilt
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