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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010407010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901040701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901040701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-07
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.04.1901
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Dr«L-,rer Nachrichten. 97. Leite 2. MM Sonntag, 7. Llpril 1901 widme», als der europäische Friede durch den unerschütterliche» i des Orte» Malkwitz dort ein Gvmnasinm zu errichten. Wie mit- t^ntjchluL der Großmochie gesichert rst und Rumänien mit allen gethetlt wurde, ist thaliächlich me die Rede gewesen. : taaten die sreundschasllichiken Beziehungen unterhält. Berlin. OLriv. Tel.) Die heutige Börse war still, wie gewcrhnlich zwilchen Charsreitag und Ostern: die meisten Kurie behaupteten indei: ihren Stand vom Donnerstag. Bon außerhalb ivnrde teinerlel Anregung geboten: weniger günstige Eiienverichre a»S England landen leine Beachtung Bon Bankaktien waren Keiinnanvitaiitkeile leicht besesligk, Darmslädter etwas schwächer. V'enniNhe östliche Bahnen gaben eine Kleinigkeit nach, jrr»ide - »reist gut behauptet bezw höher Hüttenaktien ausgesprochen fest, j das von Otto Handtmann herausgrgebene und im ebenso Kohlenwerthe: Gelienkirchrncr und Hiberniä gewonnen I Prozent. Harb euer, Laurahutte l.50 Pro; Frenrde Renten still. Italiener höher. Heimische Anleihen gut behauptet Kassa- Industricpapiere sehr sest. Privatdiskont 3N« Pro;. — Der Ge- ire» de - Markt war trotz der seiertägigrn GeichaitSunlust lest auf Reibungen aus OesterreichUngarn und das wieder kältere Wetter. UrS verschiedenen Tdeile» Europas lagen Meldungen über Rächt- 'ri'ste vor. Das Effektivangebot ivar knapp Schwächere Preis- icldungen aus Nordamerika wo günstige ErnleanSsichtcn druckten, beben hier unbeachtet. Weizen zog 0.25 bis 0.50 Mk. an, Roggen gut behauptet. Mehl unverändert, Haler still und de- aupiet, Mais eher etwas schwächer. Nüböl zog 40 bis 60 Psg. in Spiritus unverändert: gehandelt wurde 70cr loco mit >1.20 Mk. Die Börse schlag wesentlich fester für Weizen. — Wetter: Schön: 'Westwind. <S Utzr -»acvmtrroo». Rente 101.42'/^ ^tottener 96.47'/». Soanter 7!1.00. Vorwklrien 2L.L0. Ztlrken 23.Ü2'/,. Türkenioole 114.80. Lttoumklbant L4Ü,0V. Vlaal-. Jahn 7öS,0t). Lombarden —. Behauptet. — Im l2 tän blichen Landtag»-Wahlkreise «ehemalige GecichtSamtSberirkr Pirna, Königslei». Gottleuba. Laurnstein) ist der bisherige Vertreter. Herr Äemctndevvrstaud Frrnzel Dorf Weblen. wieder als Kandidat ausgestellt woeden. — Mit Rücksicht aus die seit dem Ausbruche der Studenten- unruhr» von den russischen Behörden, namentlich in Warschau ge« handhabte rücksichtslose Strenge bezüglich der Pahvorschrtsten leien Diejenigen, welche nach Rußland zu eenen beabsichtigen, aus von OcrtlicheS und Sächsisches. — Sc. Majestät der König und Ihre König!. Hoheiten die Pr > nze n und P ri » ; es > innen des Königl. Halbes besuchten am Eharjreitag de» Gottesdienst in der katholischen Hoskirche. vveraus nalimen Ihre Königl. Hoheiten Prinz Friedrich August. Prinz und Prinzen»! Johann Georg an der feierlichen Prozession 7Heu Gestern Vormittag !0 Uhr ivvhnle Se. Mcnestäk der König dem Hochamt in der katholischen Hoskirche bei und verweilte dann :ur;e Zeit im Residenz,'chloh. An der AuserstehungS-Prozelsion /Nachmittags ti Ubr nahmen Ihre Königl. Hoheiten Prinz fried lich August und Prinz und Prinzessin Johann Georg Theil. Ihre '(aie'tak die K önigin ist in Folge leichter Erkältung genothigt. d rS Würmer ZU hüten — Am zweiten Etterfeiertag Abends >,9 lllir ndet in den Paradesülen des Koiugl. Residenzichlosses ein Hoi oncert statt, zu dem die am Königl. Hof vorgestellten Damen und zerren durch Anlage eiugeladen worden sind. — Se. Majestät der König hak den Major z. D. v Box- erg aus (ffroßwelka. de» Maior z. D. Freiherrn v. Spör ckeu Nil BeidiSdors. de» Kanuneriunker v Earlvmitz auf Kleindehia, de» Kammerjunker StaatSanwalt Grasen Bitzthum v. Eckst ädt und den Kainmeriimker Rittmeister z. D. Grasen v. Rex zu Kammerherren ernannt. -- Dem in den Ruhestand getretenen Kassirer bei der General- direktion der Königl. Sammlungen Roßberg ist das Ritterkreuz 2. Klasse vom Berdienslvrden verliehen morde». — So Maiestak der König bat genehmigt, daß der Vorstand RS Landbanamts Meine». Varrrath Krüger, daieivst dasiRiiter- , neu! 1. Klasse des hessischen Verdienstordens Philipps des Groß- onikhigeii und der Geiiernldiicttor der StaalScisenbakncn v. Kirch lich d iS o'terreichische Komthnrkreiiz des Franz Jojcph-OrdenS mit ! dem Stern annehiilen und tragen. — Der langmbcige srühere Präsident der Zweiten Stände k.rmmer. Herr Geti, 'Nath Dr. jnr. Haber körn, ist gestern früh ^ U!>r in Zittau im 9«,. Lebensjahre gestorben. Ei» großes Stück 'achsi'cher Ge'ckichte. speziell der Laistik. ist in deni EnOchlasenen j verkörven Besonders eng war er mit Zittau, dessen hochverdienter ! Bnraevmelsier er eine lange Reihe von Jahren gewesen ist und zu I denen Einenbürgern er zahlte, verbunden. — Daniel Ferdinand ! Ludwig Haborkoin wurde am 2. September 1811 in Kameuz ge boren In Hallo und Leipzig slndirie er von 1830 bis 1833 die Rechte und arbeiiele alsdann bei zwei Advokaten in seiner Bater- »adl. wo er StadlgerichtS-Biccaktuar ivnrde. Bon lBW ab betrieb er n'lviinö.ndig die Advokatur und verwaltete auch mehrere Gerichts Iialteieren. Vom l Augilit (8!(> an war er Bürgermeister i» Kamen; bis Michaelis 1856. zu welcher Zeit er an das Königl. Bezirks- j gocicht in Lobau als erster iliatb bernien wurde. '857 trat er das ! Amt eines Bürgermeisters in Zillan an. das «n vis Ende 1886 ! verwaltete. — Ani 10. Januar 1810 krat er als konservativer Ab- ! zeordneler sirr de» 1. städtiicheii Wahlkreis zu Zittau in die Ziveitc ! Kammer ein. ivnrde ans dem Landtage 1849 und 1850 Piccpräsideiit ! uns I8R8 Präsident dieser Körverichast. der er seitdem, mit Ans- ! naiuiie ziveicr Landtage, bis 1889 90 verblieben ist. Nachdem er noch im Landtage 1891 92 den Borsiß in der Gesepgebnngs- j devntation der Zweiten Kammer geführt hatte, legte er mit Schluß die'ei Leisioii >ein 'Ojandat nieder. Se. Majestät der König verlieh ! ihm im Fahre 1881 das Großlrcuz des Verdienilordens. Das ^ Vireklorialzimmer der Ziveilen Kammer schmückt das Oelbild ! Haberlorn s in Lebensgröße, eine Widmung der Mitglieder der letztere» während der Session 1885 86. Mit großer Liebe hing der I Heimgegangene an der Stadt Zittau, die ihm viele Neuerungen verdankt Dort war er die bekannteste und beliebtere Persönlich keit. was die ausgezeichneten bcriönlichen Eharaktereigemchaittn des Entichlasenen »ich! zum Wenigsten bewirkten. Dort wird er am VoiinerSkag Nachmittags halb 2 llbrj auch seine letzte Ruhestätte nehmen, doch 'ein Gedächtniß wird in ganz Sachsen allezeit in l vhen Ehren gehalten werden. ^ — Der S » node wird folgende Petition zugchen: Die hohe Limode wolle bei dem evangelisch-lutherischen Lalideskonslstorium dahin wirken, daß der 8 19.8 der Trauordnung vom 2l. Juni 188l ome Fassung erhalte, welche deutlicher und entschiedener die Ver- agung der Trauung Geschiedener bezw. Solcher, deren Ehe auf Antrag des eine» Ehegatten vom Staate als ungiltig erklärt worden isi. ordnet. In der Begründung der Petition wird be sonders daraus hingewieien. daß hinsichtlich der Wiedertrauung Geschiedener leider troß der Trauordnuna zur Zeit in der Kirche ine verschiedene Praxis geübt wird und daß also eine Regelung m wünschen ist. — In den früheren Snnoden hatte sich eine G r u v v i r u n g herausgebildet, die man kurz durch die Namen Lnthardt'sche und Fricke'iche Grupve kennzeichnen kann. Tie letztere Gruvve. die jetzt unter der Führung von Superintendent Mener in Zwickau steht. iit aber verschiedenen ihrer bisherigen Mit glieder zu weit nach links gerückt, sodaß sich unter Führung i> Rietschel s. der sich den an ibn herantretenden Wünschen nicht iigcr entziehen konnte, eine dritte mittlere Gruppe gebildet hat. — In der neu erbauten Garnisonkirche fand am Eharfreitag U Uhr Bormittags zum ersten Maie eine A b end m a l> ls ie i er ! ir die Mitglieder des KnegSminijleriums und deren Angehörige Katt Ter KnegSminitter mir Familie nahm daran Theil. Herr Militür-Oberpsarrer Zlchucke. welcher zugleich Garnijonpfarrer von Trcsde» ist. hielt die Beichtrcde und spendete das heilige Abend mahl in Gemeinichast mit dem Divisioiisvfaner Otto. Es hatten sich über 70 Kommunikanten eingesunden. — Ter Gemeinderatb zu Blaiewitz bat. wie er dem Rath mit- getheilt hat, die an ihn an, Dienstag ergangene Anfrage, ob er bereit sei. in Verhandlungen über die Einverleibung von Blalewitz nach Dresden einzntreten, einstimmig abgelehnt. Die Anfrage des Rathes war ergangen, weil die Erhebung und Kontrolc der indirekten Abgaben an der Grenze mit Blajewitz nach erfolgter Einverleibung von Gruna besondere Maßnahmen erfordert, da Blascwitz. abgesehen von der Elbieite. völlig von städtischem Gebiet umschlossen wird und weil der Rath zu dem Entschlüsse gekommen war. ähnlich wie dies in Leipzig vor Jahren geschehen war. die Frage der Einverleibung der unmittelbar angrenzenden Vororte durch Ansrage bei den betreffenden Gemeinden zu einer grundsätzlichen Entscheidung zu bringen, schon um bei den Ver handlungen mit dem Königlichen Ministerium des Innern über die Neuregelung des Beitrages zu den Polizeikoslen eine möglichst sichere Unterlage über die dabei in Betracht kommende Bevölker- unasziffer und Größe des Stadtgebietes zu haben. Wie uns mit- getheilt wird, war man sich dabei keine» Augenblick im Zweifel, daß die Vorortsgemeinden mit wohlhabenderer Bevölkerung sich nur schwer oder vielleicht überhaupt nicht zu solchen Verhandlungen .... - wegen Einverleibung »ach Dresben entschließen würden, io lange dort werihvoller Werke niederaelegt, dle tm Verlage von Hermann geringere Gemeindeanlagr» erhoben werden als in Dresden, denn j Walther (Berlin V. 66) erschienen sind- Am bedeutendsten präsen- die Bewohner solcher Orte genießen zufolge der günstigen Lag«, tirt sich von leinen Werken die .Geschichte der südafrikanischen und der Ausgestaltung des Stroßenbahnnetzes olle Vortheile der Republik Transvaal', ein dreibändiaes Werk, das mit 200 Großstadt, ohne an deren Lasten Theil zu nehmen Ob und wann Illustrationen nach OttginaWdotoarabdten. Originalgemälden a uch bei dielen Gemeinden der Zeitpunkt eintreten wird, an dem und mit einer Karte der Südafrikanischen Republik verleben ist. Da« ne. sei es infolge erhöhter Steueransprüchr. sei es infolge anderer Werk zerfällt in drei Tbeile; der erste behandelt Transvaal, da» Verhältnisse, den Anschluß an die benachbarte Großstadt wünschen. Land und seine Bevölkerung, der »welte die Buren und ihre Ge« wird die Stadtgemeinde Dre»den nunmehr abwartr». — Davon, schichte, der dritte Band Kultur- und DitthschafEgeschichle von doß in Aussicht genommen gewesen lei. nach einer Einverleibung > Transvaal und die Machen de» letzten Kriege«. Eine Reihe Raimund Gerhard zu Leipzig erschienene. 60 Pig. kostende .Ruisiiche Paßbüchlein", enthaltend Paß- und AuseiithaltSbestimmungen. hin- gewirien — Die Berwaliuna der sächsische» Staatteisenbahnen hat, nachdem die Probefahrten mit der neuen, von der Sächsischen Maichinenfabril zu Ehemnitz erbauten großen viercqlindrigen Schnellzugslotomolivc überaus günstige Ergebnisse gezeitigt haben, bei der genannte» Fabrik sechs derartige Lokomotiven bestellt. — In der heutigen Nummer dringen wir den letzten der drei mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwürfe zu dem zukünftigen Dresdner RathhauS im Bilde. Er rührt von Herrn Rcaieruiigsbauführer Wendt in Berlin her. — Die Stadt Dresden verpflegt täglich durchschnittlich 9 l 7 Kinder, und zwar außer den im Finvclhaiise und den in der Kiiiderbefferungsanstalt untcrgcbrachten Kindern Hiervon kommen aus die Kwdervstegeanstait l20. ans die Stadlpslegc 258 und ans die Landpficgen 54l Kinder. Diese Verpflegung der Kleine» Dresdens erfordert einen jährliche» Zuschuß von rund 12o OOo Mk. — Herr Schuldirektor Hermann Enkel blickte am 1. Avril ans eine gesegnete 25 jährige Wirkianrkeit im Lehrerberns zurück Seit 7 Jahre» Leiter der 15. Bczirksschule, erwarb er sich durch leine Humanität, sein offenes Wesen und seine pädagogische Tüch tigkeit. in der er jeder Zeit bemüht war, den rechten Mann an den rechten Platz zu stellen, die Hochachtung jeineS Kollegiums, welches ,ei»en Ebes unter Ucbcneichnng eines Biumenjchmuckes durch eine Ansprache de- Herrn Oberlehrers Just an jeincm Ehren tage bcalückwüiffchte. — ÄuS Anlaß der 50. Wiederkehr des Tages, an dem die Eisenbahnlinie Dresden — Ävdenbach ihren Betrieb eröffnet hatte, prangten gestern die Gebäude des Hauptbahnhofs in Flaggcnicbinnck. — In Sachen der 11 mlatzsteuersrage. welche seit drei Jahren in Dresden akut ist und wiederholt die Genntther der Einwohnerichasl in Ansregung versetzte, soll nunmehr am Donners tag nn Tladlverordnetcnkollegium eine prinzipielle Entscheidung herbeigeiührl werden. Daß es dabei abermals zu einem heißen Wortgefecht kommen wird, liegt in der Lerichiedenattigkeik der Meinung der bctiessenden Faktoren, welche sich zum Theil lchrosf gegenübenrehen. Ein in der Frage eingeietzker SonderauKichuß hatte Milte 1900 einen Entwurf zu einer wichen Gewerbesteuer zur Annahme en,Rahlen und zwar sollte darnach die Steuerpflicht aus den Großdetailhandel überhaupt erstreckt, aber zugleich auch aus den Handel mit Maaren jeder Art labgeichen von Geld und Griindstückeiij ausgedehnt unv betreffs der Zweiggeschäfte eine veistärtste Beitenernng vorgesehen weiden, während gegenüber den irüberen Vorlagen die Steuersätze herabgesetzt und mehr abgestust werden sollten. Der Rath ist jedoch nicht zu einer Einzelberathung dieses Entwilrics gelangt, da bereits bei der allgemeinen Beiprech- ung der Gesichtspunkt mit Erfolg gellend gemacht wurde, daß eine allgemeine örtliche Gewerbesteuer in der vorgeschlagenen Weise nicht geeignet sei. de» durch großkapitalisti'che Unternehmungen aus dem Gebiete des Einzelhandels geschädigten mittleren und kleine ren Handels- und Gemerbestnnd dauernd mit Erfolg zu schützen. Weiter ist im RathSvlenmn geltend gemacht worden, daß eS vor nehmlich die Zweiggeichäske und Waarenliäuier seien, welche den schädigenden Einsluß nnsnbtc». und daß. nachdem i» letzterer Hinsicht daS pceußiiche Geietz, betr. die Waarcnhausstener, und das bäuerische Gewerbeskeuergeietz bahnbrechend vorgegangen seien, mit Bestimmtheit aiizunehmeir wäre, daß auch die sächsische Staaisregierung »umnehr nicht länger anjteken werde, ans dem allein möglichen Wege der LaiidesgewtzgebungAbhilse zu schassen: denn die Unterscheidung der Wacirenhäuscr und der anderen durchaus soliden und in einer Großstadt unentbehrlichen Groß- dekaiihandclgeichäste in steuerlicher Beziehung lasse sich im Wege der OriSgesetzgebnng schon mit 'Rücksicht aus die Bestimmung der Revidirkcn Städteordmmg »ich! durchiühren, wenn man zu der Uebcrzengnng gelangt ist. daß die Höhe des Umsatzes allein als einziges Unterscheidungsmerkmal nicht branchbar ist. Ferner wurde rathsjeilig erkannt, dag aus den EUlärungen der Königl. Staats- regiernng beim letzten Landtag, wwie aus neuerlichen mündlichen Eröffnungen an Herrn Geh. Finanzrath a D. Oberbürgermeister Beutler hervorgehe daß sic die Angelegenheit in ähnlicher Weise wie Preußen und Bauern ordnen und dem nächsten Landtag be reits eine Vorlage unterbreiten will 'Ans diesen und anderen Gründen hat der Rath belchlossen. den Beschluß der Stadtverord neten aus Einführung einer Umsatz- bezw. Gewerbesteuer in Dresden abzulehnen, dagegen die Königl. Slaatsregierung zu er suchen, dem nächsten Landtag einen Gesetzentwurf wegen einer Svnderbesteuerung der Waarenhäuscr und der Zweiggeichäste vvr- znlegen. Dabei ist es als nicht zweckmäßig erachtet worden, jetzt ichvn über die allgemein gehaltenen Wünsche der betreffenden Petition hinansaehend. eingehende Vorichläge für die Ausgestalt ung des erstrebten Landesgesches zu machen oder etwa der Königl. Staatsrcgiernng einen vollttändigen Gesetzentwurf vor- zulegen, iondern man will sich Vorbehalten, seinerzeit zu dem von der Königl. Staatsregierung auluistellenden Entwurf Wünsche und Anträge geltend zu machen. Von dieser seiner vorläufig end- giltigen -Stellungnahme hat der Rath letzt die Stadtverordneten unterrichtet und sie gebeten, von einer Äeiterversolgung der Frage der Einführung einer besonderen Gewerbesteuer in Dresden auch ihrerseits Abstand zu nehmen. Hierzu liegt nunmehr ein Antrag des Stadtverordneten Buchdruckereibrsitzer Glüh und Genossen vor. der dahin geht, den Rath zu ersuchen, seinen vorstehenden Beschluß aufziihebe» und die Vorlage baldigst dem Stadtverordneten kolleginin zur Durchberothung vorzmegen. Der RrchtsouSlchuß der Stadtverordneten, welcher ole Stellungnahme des Rathes vor- derathen hat, ist zu einem einmüthigen Votum nicht gekommen: seine Mehrheit beantragt, dem Rathe aus dem vorgelchlaarnen Wege zu folgen und den Antrag Gloß für erledigt zu erklären, während eine Ausichußminderheit Kenntnißnahme des RathS- beichlnffes und im klebrigen eine negirende Stellungnahme empfiehlt. Bei dieser Sachlage darf man aus die Stadlverorvneten- titzung am kommenden Donnerstag gespannt sein. — Im Alldeutschen Verband (Ortsgruppe Dresden) wird am Mittwoch, den 17. April, im Saale des »Tivoli' der frühere Stadskapitän der Burrn-Armce. Herr Dr. Vallentin auS Pretoria, einen öffentlichen Vortrag halten. Herr Dr. Wilhelm Vallentin, einer der besten Kenner Südafrikas, der den B»ren- seldzug bis zum Juli v. I. mitgemacht hat und erst kürzlich durch die Engländer des Landes verwiesen nach Europa zurückkehrte, ist in der Lage, eine authentische Darstellung des Burenvolkes. seines Landes, seiner Geschichte und seines Krieges zu geben. Er ist dazu ganz besonders in der Lage, «eil er langer als 5 Jahre in Transvaal als höherer Regierungsbeamter gelebt hat und well er als Freund und Vertrauter des Staatssekretärs Dr. Reltz dir Staatsarchive für sei» Studium zur Verfügung hatte. In dem lüdasrilaniichen Kriege hat Vallentin eine bedeutende Rolle gespielt. Ihm ist vor ollen Dingen zu verdanken, daß vor dem Kriege daS veutsche Freikorps errichtet wurde, und daß während deS Feldzuges die gelammten Freikorps eingehende Reorganisation erfuhren. Den Feldzug machte er von Beginn an in der Front mit. »ahm an allen bedeuteirden Gefechte», Theil und war seit Milte Januar v. I. dem Hauvtguarti« des Generals De Wet Vei ColeSoerg in der Kapkolonie zugetheilr. In der Kapkolonie wurde er zweimal durch Lydditbomben verwundet und fiel bei der Einnahme von Pretoria den Engländern ln die Hände. Aul Ehrenwort sreigelassen, wurde re mit noch anderen europäischen Offizieren des Landes verwiesen, trotz des zugesicherten freien Geleite» in East-London wiederum gefangen unv im Zwischendeck de» Dampfers .Brcanicr Castle' unter empörender Behandlung nach Europa tranSporttrt. Seine reichen persönlichen Erfahrungen hat Vallentin in einer Reihe klelnerer Schriften und Broschüren schließen sich diesem bedeutenden Werke, da» uberau» sesselnd geschrieben ist. als Ergänzung und Bereicherung bis aus die letzte Zeit an. Von diesen sollen hier erwähnt werden: „Meine KriegSerlebnisse bei den Buren'. .Die Buren und ihre Heimath', -Der FreiheitSkamps der Buren. »Mtncnwesen und Goldtndustrlr in Transvaal'. ,,D>« Ursache« des Krieges zwischen England und den Burenrepuvliken" u. A. Jedenfalls verspricht der Vortrag einen ebenso anregenden wie unterhaltenden Abend, der dem Alldeutschen Verband und seiner hiesigen Ortsgruppe neue Svmpatdien zusübreu wird. — Die vom Alldeutschen Verband, dem Deutschbund und dem .Verein deutsche! Studenten' veranstaltete BtSmarckseier hat einen Reingewinn von 75 Mi. 45 Pig. eraeven. der an da» Komitee sür Srnchtuinz einer BiSmarckläule in Dresden abgesührt worden ist. — Der Osterverkehr hat begonnen. Begünstigt durch schönes und mildes Frühlingswetter entwickelte er sich gestern z» einem recht lebhaften. 'Nicht nur alle Personenzüge der hier ei» mündenden Bahnlinien waren verstärkt worbe», eS mußten auch mehrfach Parallelzüge abgesertigt werden. Hält das schöne Wette, auch während der Feiertage an. io dürste ein ansehnlicher Ausflugs verkehr nach den Vororten zu erwarten stehen. — Für den AusflugSverkebr währeud der Osterse > ertage. — Be wem jetzigen, überaus günstigen Wasser stände kann, auch bei stärkerem Mdrange, regelmäßig und zu verlässig bewirkt werden, daß bei Benutzung der Dampfer ein an- genebmeS und zugleich schnelles Vorwärtskommen ermöglicht wird — Der jetzt Abends 8 Uhr 45 Min. künftig schon 8 Uhr 40 Min. von Boden dach. Letschen, Schandau. Hlirna hier eintreffendc Personenzug wird vom Inkrafttreten de- SommecsahrplaniL ab noch Anschluß an den Abendpersonenzug nach Meißen—Döbeln—Leisnig und damit auch nach Waldheini-- Miltiveida erreichen. Die Abfahrt dieses ZugeS erfolgt nämlich vom hiesigen Hauptbahnhofe statt 8 Uhr 4L Mm. in Zukunft erst 8 Uhr 54 Min. Abends. — In Folge der abermalige» Zunahme des Elbwasserstandes und deS starken Windes vollzog sich vorgestern nur ein mäßiger SchisssahrtSverkehr zu Thal. Die meisten Dectkälmc mußten bereits oberhalb Krippen stellen. Der Flößereidetrieb mutzle überhaupt ruhen, da bei diesem Hochwasserstcindr das An legen von Flößen sehr schwierig, unter Umständen unmöglich ist — Das höutc stattsindende Wettspiel zwischen dem Dresdner Svort-Elud und dem Berliner Futzball-Elub „Rapid" findet au> dem Platze in Strehlen an der Endstation der elektrischen Straßen bahn statt und beginnt um 8 Uhr. Den morgen stattfindenden ersten diesjährige» Rennen des Dresdener Rennvereins gedenken Ihre Königl. Hoheiten Prin, und Prinzessin Friedrich August beizuwohnen. Die Rennen be ginnen um 2 Uhr, und die Sonderzüge vom Hauptbahnhof ver kehren von l.15 Uhr bis l,35 Uhr nach dem Rennplatz. Bon > n2Uhr ab concertirt die Gardereiter-Kapelle unter Stocks Leitung, während der Rennbahn - Traiteur. Herr Hotelier Herold, sür das leibliche Wohl der Rennplatzbesucher sorgen wird. Die vom Renn- Berein auSgegebenen TivS für die einzelnen Rennen sind svlgendcn l. Gabelweihe — Willi: 2. Palo Alto — Casanova: 3. Stall v. Arnim — Stall v Ehnard: 4. Jloßhilde — Obermohr: 5. Lotte — Don Carlos: 6. Stall Brcdow — Heilslorm II: 7. Nr. 1 und x Der Vorverkauf von Eintrittskarte» findet deute im Sekretariat. Bictoriastraße 26. von 11—1 Uhr Bormittags statt. — Wegen des morgen ans Seidnitzer Flur stattsindende» P ferd e - R en nens erlassen die Königl. Amtshanptmannschast DreSden-Nenstadt und die Königl. Polizeidirektion Bekannl- machungen, die den Verkehr betreffen. — Am 10. April Bormittags 10 Uhr wird in der Turnhalle der S. Bürgerschule die diesiährige Hauptver sammlung des Sächsischen Zeichenlehrervereins ab gehalten. Auf der Tagesordnung stehen ein Bortrag des Vrrrn Lehrers F. Schuster (15. Bezirksichnle) über das Thema: Kennen und Können iin Zeichenunterricht. Lektion und Bor- lrag des Herrn Lehrers Burckner i9. Bürgerschule! über Schnl- stuve und SchulhanS im Kunstunterricht und endlich eine Führung seitens des Herrn Oberlehrers Breull durch die mit künstlerischem Bilderschmuck versehenen Räume der 9. Bürgerschule. Gleich zeitig mit der Versammlung findet eine reich beschickte Zeichen- auSstcllung verschiedener Volks- und höherer Schulen, insbesondere einiger Seminare Sachsens statt. Die Ausstellung ist vom 10 —12. Avril Vorm 10-12. Nachm. 2—6 Uhr dem allgemeinen Besuche uneittgelklich geöffnet. - Ter Sächsische In n ungsverband hat beschlossen, an den Reichstag eine Petition abzuiendeu, in der er ersucht werden soll, geeignete gesetzliche Abwehrmittel zur Bekämpfung des dem Gewerbe und Handwerk tagtäglich Schaden zusügenden und das kaufende Publtkum benachtheiliaende» AuktionS- und Aus- verkaufsunweiens herbeizufübren. Der Wortlaut der Petition wurde mit einigen unwesentlichen Aenderungen angenommen und soll auch den auswärlinen Vorstandsmitgliedern zur Unterschrift unterbreitet werden. Die Petition soll auch von den Handwerker- vereinen zu Dresden und Chemnitz mit unterzeichnet werden. — Der Schriftsetzer und langjährige Metteur der »Dresdner Nachrichten" Herr Heinrich Orth beging gestern bei großer geistiger und körperlicher Rüstigkeit sein SOiahriges BerufS- Iub, l 8 um. Unter herzlichen Glückwünschen seiten« des Firmen Inhabers, der Geschäslsleitung w. wurde der Jubilar vom Geschäft mit einem werrhvollrn Geschenk geebrt. Seine Diuckereikolleaen vereinigen sich heuteAbend mit dem Veteranen der Arbeit, den daS Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit schmückt, in den »Drei Raben" zu einem Herren-KommerS. — Am 1. Avril wurde im Hause Fasanenftraße 9 ln Braun schweig ein Diebstahl von Werthvapieren x. im Betrage von etwa 10 <M Mt. verübt, deren Vcrzeicbniß In einer Bekanntmachung im Anzeiaentheil enthalten ist. Die Staats anwaltschaft in Braunschweig ersucht bei etwaigen BerkausSan geboten die Persönlichkeit der betreffenden Person festtuftellen. >nd sofort Nachricht nach Braun die gestohlenen Sachen zu sichern » schweig gelangen zu lassen. — Der heutigen Nummer d. , heutigen Nummer d. Bl. liegt für die Stadtauflagc eine Sonder «Preisliste der Firma R. Hecht, Wall straße 6, eiserne und Metall-Bettstellen betr., bet. — Dir Deutsche Schlosserschule zu Roßwein beendet« dieser Tage ihr Wintersemester, wobei 23 Schüler ent lasten werden konnten. Einige meldeten sich jedoch wieder zu einen, ErgänzungShalbjahr für Elektrotechnik an. Für da» neue Schul jahr liegen bereits über 30 Neuanmeldungen vor. Bon den ab- gehenden Schülern konnten 11 mündlich belobt. 7 durch llebcr- reichung von Bücherprämien und 5 durch Ehrenzeugniste aus gezeichnet werden. Eine mit den Ostervrüfunaen verbundene Aus stellung von Zeichnungen und praktischen Arbeiten legte Kugniß ab von den Leistungen der Schule und erfreute sich eine» regen Besuchs, auch von auswärtigen BerufSgcnosten. — Die Stadtverordneten in Zwickau stimmten oem Raths- beschluste zu, den geplanten Schwimmballenbau nebst Um- und vorltegrn ' Angriff „ _ . . in oen Etat eingestellten Verfügung-gelbes von 200000 Mk. Der ge lammte Kostenanschlag vrsäust sich aus 486 000 Mk.. wovon 412063,70 Mk. auf den Schwimmhallenneubau und 73 936,30 Ml. auf den Umbau entfallen. DaS Werk soll mit einer eigenen elektri schen Anlage ausgestattet werden. Oncken über Bismarck. In Wien hielt der Gießen« Geschichtsforscher Professor Wilhelm Oncken «Inen Vortrag üb« Bismarck als Staatsmann, als Mensch und al» Redner. D« Vortragende verflocht darin persönliche Erinnerungen an einen Aufenthalt in Varzin au der Sette BiSmarck's — Aussprüche und Bemerkungen des Reichs kanzlers. d« nie so aufgeräumt und gesprächig war als im Schatten d« Baumriesrn leineS vommerschen Besitzes — Worte, deren jede» die ganze Lebcnsauffastnng dies« mächtigen Persönlich keit getreulich wiederspiegelt. Gegenstand dn Betrachtung — so kettete Professor Oncken leinen Vortrag ein — ist «in« der größten Männer und edelsten Menschen, welche dem deutschen Botte jemals erstanden sind, ein Mann, in dem ein ganze» Bott sich wie in einem Spiegel selbst beschauen kann, der Träger eine» der berühmtesten Namen. Bis marck war «in unvergleichlicher Meister jener schwierigsten aller Künste, die sich in den Dreibeariff zujammenfassen läßt: Voraus sehen. zuwarten, zuareifen; ein groß« Staatsmann schöpferischer That. dessen ganze Genialität sich in nicht» so schlagend offenbatte, al» tn dem nie versagenden Vermögen, im richtigen Augenblicke und an der rechten Stelle einsach daS Selbstverständliche zu treffen, da» gewöhnlichen Menschen bekaantiich niemals einfällt oder «st dann, wenn es zu spät ist; ein groß« Redner im Parlament, der
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