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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010418014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901041801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901041801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-18
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.04.1901
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Dresdner Nachrichten des Antrags Richter bei »nd empfiehlt dringend die Ablehnung des Orttelstchrn Antrags im Interesse unseres Gesnnavneinswrsens und unserer ganze» Musikpslege. — Staatssekretär stiiederding erklärt sich nochmals gegen de» Antrag Richter, der auch l» seiner inzwischen elivaö abgeänderten Fassung daran leide, daß er weder die »ichlverr'sscutlichten Werke schuhe, nach auch die Ausführung der mit dem VorbehaltSvermerk versehene» verbietet. — Abg Ha,se (»l.) plaidirt sür den Antrag Oertel unisomehr. als er eine große Maste Komponiste» kenne, die gerade nur sar kleine Vereine lomponirte». Unter Ablehnung aller übrigen Anträae werde» Ichließluh die I I rrnd .'7 in der Fassung der Koninffssion an genommen. Weiterberathung morgen 1 Uhr. Berlin. Als heute Aachmittag in der katholischen St MichaeliSkrrrhc eine Singcprode stalffand. erfolgte aus bisher unbekannter Ursache eine Explosion. Das Kreuzgewölbe und der linke Scitentbnrm sind völlig zersprengt, ebenso die Bedachung. Oommtlichc? Fenster und der Hintere Theil der Orgel wurden zer- o.oil. Zwei Knaben und ein Soldat sind schwer verlebt. Berlin. zPriv.-Tel.) De», Reichstage sind die Be- > mimungen über die Vorausietzungeu und Bedingungen der .-Zulassung von Ausnahmen bei der Sonntagsruhe in Ge in c i ndebetrieben zuaegange». Die Vorlage zerfällt in all gemeine Bestimmungen und besondere Bestimmungen sür Betriebe m l Wind- oder unmittelbarer Wasserkraft. Rach de» Bestimm- nngeir haben die höheren VerwaltungSbehordcn sür die in ß I«>5>- 'Absatz 1 bezeichnet«?» Gewerbe nur so viel SonniagSarbeit zu ge- natlcn. als nach de» orilicben Verhäftnisten geboten erscheint Für de» ersten Weilmachks-. Osler und Psingslseiertag sind AuS nahine», aber nur in lhnnlichster Beschränkung, zuzulassen. Für Betriebe mit Dag- und Racbtarbeil kann die Zulassung einer öe- ichränlten 'Arbeit an Sonn und Festtagen davon abhängig ge macht werden, das; während bestimmter stunden an dielen Tage» der Betrieb ruhe Wird ein Arbeiter Sonntags beschäftigt, io muß er an einem Wochentage Rachmittags Urlaub erhalten, ferner ift dem Arbeiter Gelegenheit zu gebe», mindestens iede» dritten Sonntag den Gottesdienst zu besuche». — Tie Reichstags- l mnuüsion sür den D o l e r a »z a n t r a g des EeirtrunrS »imml ii. ige» ihre Berathnngen wieder ans — Tie .Kanalkommis- ' i« n des Abgcordneienhanrcs tritt Freitag, Vormittag II Uhr. M iaueI trifft erst am also an dieser I kr) . reder zusammen, trmairzininister v. dieitag lA'achmittag wieder in Berlin ein. wird 2:tzung noch nicht theilnehmen. Berlin. JPnv, Tel.) Ter „sticichSauz." schreibt: Tie Dtich DgSztg koinnrt nochmals ans das bereits anderwärts dcmentirle angebliche Kaiserwort über die Zv ll ta ri se und die K nn . IvorIg e zurück und gicbl dem Gerüchte Raum, dass es sich n .ht uni eure Aenrernng. sondern um eine 'Randbemerkung Sr. R.rteftät zu einem ZeitungsanStchnitt handle. Wir sind zu der c-rliärnng ermächtigt, das; auch dieie Lcieark jeder thntsächliche» Bcarundlnig entbehrt Se '.Raics'.ät hat sich weder in dtcer, -i ch in ugend einer anderen Form in dem Sinne ansglwrochen. da'z die Bcihandlungen der Zollkaritsrage im Reiche von dem sänge der Berathnngen über die Kanalvorlagc des preußischen .Landtags irgendwie abhängig zu machen sei. — Tie kürzlich in der Pres'e verbreiteten Angaben über die Behandlung der Fauna Angehrn u. Viel in Iohänncsbnrg durch die britischen Be ! rden sind wie die ,'Atlg. Nords Zig." mittlicrlt. nach den amt Iahen Srniitkelunaen 'lark übertrieben Tic Behandlung, das l iahende Ge'chast der Firnia sei von den Engländern von Grund ans vernichtet worden, ist falsch. Tie Privatichlächlcieien in Iohannes- > bürg sind vorn I' Avril an wieder eröffnet und auch die Firma An rl.crn n. Piel roiid vermnthlich irr der Lage senr. de» Betuch > »'jeder an'znnehmcn Was ihre Schadenamvuiche anhetuist. so sind dien: ans das Eingreifen des deninde» Konsuls hin zu einem > rheile von den britischen Behörden hereils anerkannt r der strittige ! Ddeil wird zur Zeit geprüft und soll, sofern Zweifel »her die Be- ! girmdung der Forderung bestehen bleiben, später einer Kommission > zur endgilkigcn Entscheidung überwieien werden Berlin. (Prrv.- Del i Ueber den Wiener An'enlhalt dc-Z i K r o n p r >» z^e » wird hiciige» Blättern gemeldet: Das gestrige Ballseft bei .^ose trug im Gegensatz ;n tonsligen ähnlichen Ber- i anstaitunaen das Gepräge eines ausschließliche» Danziesics ohne oniziclle Vorftellnngen »nd ohne Ecrcle. woher Re Jugend und ! voran .Kronprinz Wilhelm ganz zu ihrem Ta>i,recht kamen Bei ! der Damenwahl ivnrde der Kronprinz von den mngen Damen des Hochadels und den Erzherzoginnen bestürmt und io mit Kotillon- sthleffcn hcladen, daß aus seiner llnfforin kein Platz iür ! die bunten Bändchen mehr war. Ter Kronprinz hatte die leise j Befangenheit der ersten Dage ganz abgelegt und ging ans sich i heraus und zeigte sich als flpftcr Danzer und munterer Plauderer. > Tie herzliche Art. mit der auch gestern wieder der Kaiser und die l Erzherzoge mit dem Kronprinzen perkehrten. war eine lebendige ! Illustration zu dem Diinkspruche des Kaisers vom Sonntag, der i Kronprinz möge mit der Empfindung von ihm scheiden, hei Freunden ! gewesen zu sein. Ter Kronprinz sprach auch mit einigen anwcsen- ^ den Aristrokatcn. so mit dem Grafen Adalbert Sternbcrg. der eine Zeitlang in Transvaal ans c-eilcii der Buren gestanden bat, und erkundigte sich über Einzelheiten des Bnrenlriegcs. Ten ! heutigen Tag widmete der Kronprinz wieder Besichtigungen. Er erscheint überall unangemeldet und benutzt mit Vorliebe Mieth- iragen Rachmitlags nahm der Kronprinz an einem Mahle beim Erzherzog Silo in dessen Palais am Augarten Tkeil. 'Rach den letzten ' Dispositionen ist die militärische Truppenschau mimnehr endgiftig abgesagt, und der Kronprinz kehrt morgen such über Odcrberg nach Berlin zurück. Berlin. (Priv.-Tel.) Ter Eenlralvcrband deutscher Industrieller hat den bekannten ehemaligen Dozenten an der Universität Glasgow Tr. Alexander Tille als Assistenten und Stellvertreter des Geschäftsführers Bueck angcslellt. Ter Verband I at ferner die Errichtung einer besonderen Abtheilung sür Aus- kilnstScrshellung in Zollangclegcnheilen beschlossen. I Wie». (Priv.-Tel.) Die Polizei verhaftete brüte in einem diesigen Hotel einen Mann, der als Edgar v. Werner. Ingenieur aus Dresden, gemeldet war. und sich als gefährlicher Hoch» staPier und internationaler Schwindler eiitpupple. Erst im Marz war er in Preßburg alS augebllchrr Elektro-Jngenieur für Siemens u. Halske ausgetreten und hatte dort eine elrktiksche Bahn zu bauen vorgegeben. Er hatte Baumaterial bekomme» und weiter verkauft und Leute angenommen, mit deren Kautionen er dann durchging. Er ist ei» Berliner von Geburt. 31 Jahre alt. heißt richtig Eduard Güttler und hat seit Jahre» in vielen Städten Mitteleuropas und des Orients Betrügereien in großem Stile verübt. In Berlin war er zum letzten Male im August vorigen Jahres? seine letzte Strafe von 18 Monaten laß« in Düsseldorf ad. Wien. Priv-Tel.) Ter Ekes der hiesigen in ZahlungS- stockung gerathenr» SbiritnSsirma Richard Reumann hat Selb st ur ord begangen. Tie Passiven der Firma betragen 300 000 Krone» Pari S. Präsident Loubet hat ans Anlaß der Toulon« Festlichkeiten a» de» Marineniinifter Lanessan ein Schreiben gerichtet, in welchem er den Minister zu den präzisen und schnellen Bewegungen des Geschwaders und zu der guten Haltung der Mannschaften beglückwünicht. Gleichzeitig ersucht Loubet den Marinemiiiifter. seine Glückwünsche auch dem Admiral Malgret und icinen Ossizieren zu übermitteln. Madrid. Rachrichte» a»S Lissabon besagen, gegen die Kongregationen herrsche fortgesetzte Erregung. Tie Repnblikaiier veröffentlichen heftige Angriffe gegen den Papst wegen eines Brieses. welche» der Papst »der die Kongregationen an den Kardinalpatiiarch in Lissabon richtete, und meinen, gemäß dem Kvnlorbat Halle der Papst den Brief dein Adressaten durch Vermittelung des Ministers des Acnßern zugehen lasse» müssen. London (Priv De> > Der Schntzkanzler will die Z u cl erernf n h r nach England, sowie die Kohlena » Ss»l> r ans England mit bedeutendem Zoll belegen. um durch diese neuen Einkünfte einen Dhcil der Kriegslasten zu decken. Petersburg. <P>iv-Del.) Die „Rowoje Wremia" erfährt ans Svenl: In dem Prozeß gegen wegen eines Planes zum Umsturz der Regierung, sowie zur Enisirbrnng der Gcllehten des KaüerS von K'orea angellagle Wüidenlrüger ift solgcndes Urtheit gesollt: Ter Jiiftizmiiirfter Kimiontscbua» würbe znm Erhängen bernrthcilt. lein Gchilie Brintioinakli zu I'> Jahren Zwangsarbeit, der Gcneral Dichuchciimen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, die übrigen ivurden sreigeiprochen. Ter Justizniinisler hatte sie nur angegeben, um den furchtbaren Foltergrialen zu entgehen. Eradock. Ans.Heillno» ist die Rachricht ciiigeaangeii, baß A ndricS W ej»cls »och lebt Weisels begleitete seiner Zeit Moigcnbahl als Friedcn-Sge>andter, und ivllte, wie damals ge meldet wurde. Moigendahl'S Schicksal gelheill haben und aus Be fehl De Wet S eiichössen worden sei». ^rankiurr <r-<vlrlp. Er,v,z <!2V,00. r,«conio 1d'4.2S. Lreldner «an? —Lombarden - . Laurahütte —. Ungar Lold —. Portugiesen 25.70. ^,est. PartS. Uhr Henke 101 27'/, Italiener 96.50. Svanler 7».20 Portuat^'e» 25 20. riirken 24 00 rurkeuloose lIS.OO vttomandank 515.00. Staats- dahk> <50,00 Lvilldarden 113,00. Fest. Parts. Produkte,nnarkl P'euen ier 'April 16.55, per Lcptbr.»Iez. 19,70, matt. Sptnlul per .'ipnl 27.75. per September. Tejen'.ber 29 50, ruhig. Rüboi per Äprll 69.00. per «Septdr - ^e;eml.cr 57.75 behauptet. ?l sterdum. Prodlikren - ^er'cdr sve,,en per Mat —per Novbr. » gesch«ütSlo-;. ?!oq§en per Mai 12k 00 per Oktober —, . still. London. Produkten PerictO. Osetreideniarkt ruhig, schwimmender MatS befestigend bei guter 'Aachsrage. — werter: -^chon. Qcvtlichcö uud TüchsischcS. — Vorgesicr» Rachmiitag besuchte Ihre K. K. Hoheit die Frau Prinzessin Frieder cl> A n g u st, ivie bereits erwähnt, in Pcaleftnng der ?Jalaslbamc F-ran Paronin o. Fritsch das hiesige ..Lchrerinnenheii»". u»> zum erstell Male in dem neue» Vereins- arriiidsiücle zCarolastraße ll und Feldgasse 1!)) an einer Vorstands- lignirg thnlzunehinei daß äi» Toi,:icrStag. d> werhnirgc-att r» dem »cuen Heim, der „Erdinuihe Augnste-Strftung" slaiifriiden und inr Anschluß hieran die diesjährige General versammlung abgelialten werden soll. — Dem Tireltor des König!. Blausarbcnwerkes zu Obcr- schlema E d e l in a i> n ist rarhrs" verliehen worden. In dieser Sitzung wurde n. A. beschlösse», de» 2si. April, Rachnirrtags si Uhr, ein Ei»- Dilcl und Rang eines „Geheimen Berg- Le r p : jPriv.-Del.) Die Strafkammer verurtheilte nle den ^o?ks>chullehrer Arthur Jäger a»S Wahren-Leipzig wegen SiktlichkeftSverbrechen mit Schülerinnen zu 1 Jahr 3 Mviialeu Gcfäiignrß und 2 Jahren Ehrverlust. Zwickau. iPriv.-Tel.) K ö n i g NI b e r t hat sein Erscheinen znm Mitteldeutschen Bundesschießen zngesagt. .Hamburg. Ter erste Neichspostdampfcr der deutschen x st a s r r k a l i n i e Hamburgs auf der westlichen Ronle nach Süd afrika. Kapstadt. Port Elisabeth und East London hat gestern Ham burg fahrplanmäßig verlassen: es ist somit der RcichSposldampser- dienft nach Kapstadt eröffnet. Fernere Dampfer werden in regcl- mä>;:gen Abschnitten von vier Wochen expedrrt werden und bieten inr Passagiere und Ladungen eine vorzügliche Gelegenheit nach Kapland. sowie auch nach Turban »nd der Telagoabcn. Köln (Priv.-Tel.) Tie ..Köln. VolkSztg." schreibt am Schluß eines längeren die politische Lage besprechenden Artikels : Die Presse aller Parteien sollte endlich daraus verzichte», ans ge legentlichen kaiserlichen K u n d g e b n ii g c n parteipolitische Münze zu schlagen Dieselben eigneten sich zur Vcrwcrthnng im Sinne bestimmter politischer Richtungen nicht. Speziell das Wort von „Kanalschliicken" sei als ein glückliches voni Standpunkte des Verfassnngsftaates nicht anzniehen. Fragen von solch ungeheurer finanzieller und wirlhschastlicher Tragweite wie die Zollsrage und die Kanalsrage könnten unmöglich durch kaiserliche Gelegenheits- anssprüche entschieden werden. Nuhrort. In Folge unvorsichtigen Hantirens mit clner Granate im 'Restaurntlonslokal eines hiesigen Hotels eiplodirte diese. Durch die Sprengstücke wurden 3 Bedienstete des betreffenden Restaurants verwundet, darunter 1 schwer. Gotha. lPrlv.-Tel.) Tic feierliche Eröffnung des neu- gewahlten gemeinschaftlichen Landtags erfolgt am 23. April durch den Regierunasverweser Erbprinzen zu Hohenlohe-Langen- burg in Person im Schlosse Friedcnslein. Frankfurt a. M. Der Stoalsanwaltschaft sind durch Be schlagnahme der Listen eines auswärtige» Kollekteurs 1!)5 in Frank furt wohnende Personen bekannt geworden, die in einer verbotenen außerpreußischen Lotterie spielen. Gegen Alle ist das Strafverfahren eingcleitet worden. Eronberg. Die Prinzessin Beatrice von England. Wittwe des Prinzen Heinrich von Battenberg und jüngste Schwester der Kaiserin Friedrich, ist heute Mittag hier ewyetroffen. Der Prinz und die Prinzessin Adolf zu Gchaumburg-Lippe sind nach Bonn zurückgekehrt. j Stuttgart. lPrlv.-Tel) Der neue Krieg-minister Generalleutnant v. Schnürten hat heute tn Gegenwart sümmt- lichrr Minister dm Eid tn die Hand de» König» geleistet. « — Herrn Dircllor Rudolf Pollatz hier ist von dem Groh- herzog von Mecllenöurg-Strclitz der Prwjcssoren-Titel verliehen worden. — Tcin GcschäilSgehil'en Christoph in Cbersbach wurde inr die von ihm bewirkte Rettung eines Knabe» vom Ertrinke» eine Gcläbelolmnng bewilligt. — Der bisherige erste weltliche Abgeordnete zur Landcssynode für den die sämintlichei'. Parochien der Ephvrie Leisnig umfassenden Xil. Aahlbezirl hat sei» Syiwdcrlnrandat infolge Behinder ung niedergelegi. Es wird deshalb die Veranstaltung der Ersatz wahl eines seichen sür die bevorstehende VII. ordentliche Landes- sbiwde in dem gedachten Wahlbezirk angcordnet und als Wahl tag der 12. Mai anberaumt. Mil der Leitung dieser Wahl ist der Amtshariptiiianii Tr. Schmaltz in Döbeln beanstragt worden. — Inr Saale des kaufmännischen Vereinshnni'es zu Ehcmnitz fand gestern unter Dlieilnahme von etwa ?W Geistlichen und Laie» ans den verschiedenste» Gegenden Sachsens die 7. Versamm lung der sächsiichen kirchlichen Konferenz statt. 'Rach Ehoialgesang und Gebet hielt der Vorsitzende Herr Super intendent Mever-Zwickarr eine einleitende Ansprache, in welcher er n. A. betonte, daß die Religion ihr Recht scsthält gegen eine ganze Welt, daß sie der scsicste Baum in der Geschichte sei. der niemals z»iai»m>'nbrcche. Knllnr. Wissenschaft. Kunst. Technik glänzten, die Religion übersehe man. obwohl sie die Säule alles idealen Strcbens sei. die wahre sittliche Genreinschast. Die Konferenz richte ihr Augenmerk aus das Bleibende im Glauben. Man dürfe iiicbt als zur Genreinschast mit Gott gehörig scsthalten, was für gewisse Zeiten pädagogischen Werth gehabt hat. Der Konscrcnz sei jüngst der Vorwurf einer Parteibildnirg gemacht worden. Auch ohne diese Firma werde die Konscrenz den bisher eingeichlagenen Weg wciteraehe» und sie sei dabei gewiß, daß ge rade durch ihre Arbeit ei» heller Schein des Osterlrchles ans unsere Landeskirche falle. Rach dieser EmsührnngSrede erörterte Herr Archidiakvnus Eger-Clieimiitz die Frage: „Bedarf unsere Kvnfir- mationSprariS einer Reform ?" Er beantwortete ans Grund histo rischer Betrachtungen »nd unter Berücksichtigung der thatsächlichen Wünsche die Frage bejahend und stellte dabei folgende These» aus: l Tie Konfirmation, in ihre» geschichtliche» Anfängen als ein rein katechetticher 'Akt der Kirche gedacht, später infolge katholi- sircndcr und pieüstücher Einflüsse in eine sakramentale Handlniig nmgebildct. bietet trotz der bereits mit Schleiermacher einsetzenden Kritik, was ihre theoretische Würdigung und lilhnrgische Aus gestaltung anlangt, noch immer einen verwirrende» Anblick. 2. Die besonders seit 18!«.'» hcrpvrtretcnde Nefvinibewegiing (Stöcker, Mah- ling. Küchler. ScheliS. Simons n. s. w.) hat wenigstens daS Ver dienst. die inneren Schwierigkeiten der jctzigen Praxis weiteren Kreisen znm Bewußtsein gebracht zu habe». Ihre positiven Vorschläge aber verwirren die Sachlage »och mehr, weil sie znm Tbeil nicht prinzipiell orientirt n»d praktisch nicht durch führbar sind. 3. Rur durch entschlossene Betonung ihres ursprüng lichen. echt evangelüchen Charakters kann ein sicheres Urthcil über ihre Bedeutung und Ausgestaltung gewonnen werden. 4. Was ihre Bedeutung anlangt, jo kann sie zwar, an 14jährigen Kindern vollzogen, nicht mehr als Abschluß der kirchlichen Erziehung gelten, sie läßt sich aber als Abschluß des ersten und wichtigsten Theils dcS KatcchnmenatS durchaus halten und das um so mehr, als das Ex periment, sie in das 17. Lebensjahr zu verschieben, die bedenklichsten Kouseauenzen habe» würde. 5. Bon ihren traditionellen Bestandtbeilen lassen sich bei voller Wahrung der inneren Freiheit. Wahrhaftigkeit und Nüchternheit, die für diese Feier zu fordern ist, unter Ablehn ung aller radikalen Resorinvorschläge die Prüfung, das Glaubens bekenntnis. die Einsegnung mit Hoiidauslcaung und die Bestätigung rechtfertigen. Dagegen ist das bisherige Gelübde durch eine feier liche Mahnung zu ersetze». 6. Auch der traditionellen Verleihung der kirchlichen Rechte steht kein unüberwindliches Bedenke» ent gegen, falls nur die thasiächliche Ausübung des Rechtes, als Pathe zu fungireii und die Nothtause zu vollziehe», einem späteren Lebensalter (etwa dem 17. Jahre) Vorbehalten bleibt. Ins besondere aber ist die nahe Verbindung von Konfirmation und erster AbendmahISseier dogmatisch durchaus haltbar und praktisch gewiß empfehlcnswerther. als die aus Bildung einer besonderen „Abendmahls-Gemeinde" innerhalb der Volks küche abrielendcn Resormvorschläge. Nur muß bei der Abendmahlsseter unbedingt jeder Schein de» Obligatorischen ver mieden werden. 7. Dringend der Verbesserung bedürftig erscheinen einige, die Konfirmation betreffende Stellen unserer Agende. 8. Soll die Konfirmation ftir unirr Gemeindrleben wirklich ein Segen werden und bleiben, dann ist außer vorstehenden Reformen dringend zu fordern: ») daß durch Vernngerung der einem Geistliche» zu» gewiesenen Zahl von Kousiniianden. serntr durch Vcrtielunä (auch Verlängerung?) des Unterricht- die Kirche ihre Ausgabe an der Jugend »och besser als bt-ber erfüllt, uNo d) daß durch geeignete -kirchliche und staatliche Maßregel» der erziehende Einsiuß der Kirche ans die konsirmirte Jugend beiderlei Ge schlechtes bi« zu», 17. LebenSlahre gesichert und erweitert wird. — Die hiesige Fuhrberrr» Innung, vertreten durch die Herren Clemens Piersia. Eurt Mählrr. und Th. Easlelt, sowie der Aus schuß der am Ä. März I» den „Drei Raben" stattaesundenrn Ver sammlung ge<wn Einführung des rathsiettig geplanten Brücken zolles (Bors.: Kvminerzirnrach Psunt», bat an vaS Stadtverordneten- Kollrgium nochmals eine Eingabe gerichtet, in der erneut gebeten wird, dem „RatbSbrschlnß aus Erhebung von Zoll aus der M arie» brücke seine Zustimmung zu versagen, also daS sür die Sitzung vom 4 d. M. abgegebene MinorilätSLutachten (Refer. Bcner) anzunebinc», weil das nur mit 1 Stimmen erzielte Majoritätsgutachlen aus falschen Voraussetzungen und irreführen den Begründungen beruht". Der Eingabe ist eine ungemein aus führliche Begründung beigrgeben. — Mit dem Anbruch der wärmeren Witterung ist bet unserer Damenwelt die Svniiiiertoilettensraae wieder von aktuellstem Interesse: in alle» Kränzchen werden die Mode ne» Helten für Frühling und S o in in e r lebhaft erörtert. Mit Spannung muß »ran in diesen Kreise» auch dem Beschluß unseres Stadt- v er vrd n e te n - K o l l rg i u in S entgegeirsrhen. in welchem Herr Stadtverordneter Plvtuer und 35 Genossen den Antrag eingedracht haben, dahin zu wirken, daß das Schleifen und Scblcppen der Franenlleider und Mäntel ans dem Straßenhoben verboten werde. Ob sich die Herren Plötner nnd Genossen auch recht überlegt haben, was sie mit dem Antrag aelban ? — Nicht zu verkenne» ist. daß in diele»! Jahre, von gewissen Auswuchten der Mode, die sonst bei dem unbesangenen Beschmier ei» Lächeln der Befremdnng hervor- rikivn. nichts zu iehe» ist; die Mode bringt jetzt fast nur diskrete oder doch zarte Farbe» in harmouiichcu Zusmnincustelluirge» und elegante, nirgends übertriebene Linien. Auch gestattet sie im All gemeinen inehi Freiheit als sonst, sie ist aus der tprairnischen 'AUcinlierrscheri» eine konstitutiv.>elle Kvirigi» geworden, unter deren Regiment die verschiedensten Richtungen fröhlich gedeihen. Für die Straße bat sic daS beaneme. praktische Kostüm beibehalte», das in allen Farben vor» zartesten Hellblau. Hellgrau rc. bis zum düsteren Schwarz getragen wird. Die komervativslen Anhängen»»?» der Mode werden sich ve» Unbeanemlichkeiten der Strnßcnschlevve. wenn auch nur im bescheidensten Maßstab, unterziehen, die Liberalen werden sicherlich den srißsreien Rock vorzieherr. An leichten Ge weben herrscht große Auswahl 'Am meisten bevorzugt man die in leichte, anninlhige Falten sich legenden Stoffe: Ekaniine-, Voile-, Liberttz-Seide. Eräpe de Ebftrc und einen neue» Seidenstoff, die „Lonisine". der dcnr Pvngee ähnelt, aber glänzender und solider ist. Nichts AnnintbigeieS kann man sich denke» als Etamine- kteidcr. die in zartem Hellblau, hellstem Mode, oder weichem Rosa über Seide und Elstsfo» von gleicher oder leicht abslcchender Farbe gearbeilet sind. Uiiumichräiikt ist in diesem Sommer die Herrschaft der Spitze. Sie bildet das Material zu hochelegante» Kleidern aus Spitzengrnird. Toiletten ans Tüll, Elimrklllh. Blonden, Point lace können an duftiger Leichtigkeit und Eleganz durch kein anderes Gewebe übcrtrosse» werden. Ein Kleid von vollendetem Geschmack ist ein ganz ans dnnkel-crdme Tüllwitze über hellblau Chiffon Pearbeilelcs und mit lclnnalein, hellbraunem Sainmctbanb und blauer «erde verziert. Der Nock ist lang, unten weit anscinander fallend, die Taille vorn weit, bloulenartig. von breitem, gesaltclei» Gürtel anS hellblauer weicher Seide gehalten. Ein weißes Eriche de Chinc- Kleid mit aufgelegten Ccidenblumcn nnd leichter Goldstickerei, eine 'Robe ans weiner Blonde, mit der Länge des Rockes nach aus gelegten Zwischensätzen aus schwarzer Ebantillh Spitze und Bolero aus Goldipitze, nnd ei» Anzug au-S dunkelblau und weiß gestreifter Lrbcrln Seide, mit Anspntz von weii;em Chiffon, schwarzer Spitze nnd schwarzer Sammethluiiicn-Avplikativn seien weiter erwähnt. Tie Hntmvde hat eine» plötzliche» und völligen Umschwung erlitten: die thiirmhohe» Aushanc der letzte» Jahre haben der ganz flachen Kopsvedeckniig Platz gemacht: große runde, mit Stoff und Blumen überladene Hüte, zu dcrc» Gunsten auch die Haartracht gänzlich limgeslattct werden muß. sind an die Stelle der kühn auf strebenden „Chasseurs", der von nickenden Federn umwallte» Togncs getreten Tie S o r» in erinän > cl greise» in ihrer Fn>)ou aus die il zurück, da sie als ..Redingote" unseren Urgroßmütter» diente». Es sind die lassen. hergcslelltc ... . ... . . Bequemlichkeit wegen besonders sür die heiße Jahreszeit empfehlen. — Auch ans Sachten wird Bad stk anheim in Hessen von zahlreichen Herz- und Nervenkranken alljährlich besucht und sie nehmen deshalb lebhaftes Interesse an den Störungen, die vor einigen Tagen an dem dortigen alten Sprudel hervor getreten sind. Im Aufträge der hessischen Regierung hat der Geh. Oberbergrath Pros. Dc. LepsiuS-Darmstadt folgende umlliche Erllärung gegeben: „Beim Ban des neue» BadebauicS und beim Einbau der Rührkammer für den neuen Sprudel im März d. I. mußte das Grundivasser bis in eine Diele von 5 Metern aus dem Unter grund der den Sprudeln ausgepumpt werde», während es normal nur 2 bis 3 Meter unter dem Boden steht. Ta nun die Verrohr ung der beide» alte» Sprudel im Lause der letzten vierzig Jahre neirtlen hat. so konnte »ach Absenkung des Grnndwassers das Tbermalwasser und die Kohlensäure im oberen Dhcil der Steige- rvhre in die Sand- und KieSictnchlen anslrcten. Hierzu kam. daß die Kohlensäure das Dhermaiwasser in den Slcigcrohre» bei Absenkung des Grundwasjers um etwa 3 Meter höher heben mußte, um die «prudel frei aus der Rohröffnung in die Lust aus- zuwcrten Einerseits war also durch seitlichen Austritt von Kohlen- läure durch die schadhaften Steigerohre weniger austreibende Kraft vorhanden, andererseits war mehr Kraft zum Ausweisen des Dhcrmalwaffers uöthig als vor der Absenkung des Grnndwassers. Diese beiden Gründe bewirkte», daß die beiden alten Sprudel so geschwächt wurden, daß sie weniger stark ausstossen. Der neue Sprudel XIV hat keinerlei Störungen ersahrcn, da er rin gutes und dichtes Rohr besitzt. Nachdem »nn die Tiesbauten fertig sind und das Grundwasser seine» normalen Stand erreicht hat. werden die alten Sprudel binnen kurzer Zeit ihre frühere Kraft wieder ge winnen." Im nächsten Winter sollen die alte» Quellen besser ver rohrt werde» Es geht hieraus nicht deutlich hervor, ob und in welchem Umfange alle 'Arten Bäder (Thermal-, Sprudel- und Sprudelstromöäderi jetzt in voller Wirksamkeit erhältlich sind. Dies ist aber für die Kurgäste von größter Bedeutung. — Die Dresdner Guttempler-Logen hatten für Dienstag Abend »ach dem großen Saale des „Tivoli" zu einem öffentlichen Vortrags- und Tisknisioiisabeiide eingcladen. Dem Riffe war ein zahlreiches Publikum aus allen Volksschichten ge folgt. Herr Zeichenlehrer Bretschneider «öffnete die Versammlung mit begrüßenden Worten, woraus Herr H. Blume ans Hamburg über „ A lk o h olgenu ß und Arbeiterwohl" sprach. Redner führte aus. durch den zuletzt i» Wien abgehaltenen Kon greß gegen den Alkoholgenuß, bei dein 10 Regierungen vertreten gewesen wären, sei sestgestellt worden, daß die Alkobolsrage eine der wichtigsten Kultiirbewegungen bedeutet und der Älkohvlismus als Volkslrankheit bekämpft werden müsse. Der Älkohollsmus komme von den Trinksittcn her, weshalb man diesen zuerst den Krieg erklären müsse: es möchten gesetzliche Bestimmungen zu deren Bekämpfung gegeben werden. Das allein würde aber nicht genügen, wenn das Volk in seiner Allgemeinheit nicht Stellung dagegen nähme. Es sei falsch, den Alloholismus nur dem Arbeiter slande zuzuschichen. hier wirke er nur mehr verheerend. Gewisse Vorkommnisse der letzten Zeit lehrten, daß Alkoholmißbranch auch in den vornehmsten Kreisen getrieben werde. Die weiteren Aus führungen des Redners gipfelten tn den drei SMen: Der Alkohol gefährdet die Gesundheit des Volkes im besten ManneSalter, er ist die Quelle vieler Krankheiten und die Ursache vieler Strasthaten. Eine Sieche von Beispielen und statistischen Zahle» dienten zum Beweise diel« Sätze. An den mit Beifall aufgenommenen Vor trag schloß sich eine lebhafte Erörterung, an der sich auch viele der anwesenden Arbeit« betheiliaten. — Mit Genehmigung des Königl. Finanzministeriums er halten die nochgenanntcn Verkehrs stellen vom 1. Mai ab anderweite Bezeichnungen, und zwar: die Bahnhöfe: Meißen- Cölln „Meißen" und Thalheim .Thalheim tm Erzgebirge"; die Haltestellen: Erlabrunn „Erlabrunn im Erzgebirge, tzermsdorf »HttmSdors bei Dresden". Nrundorf t. B- .Plauen-Neundors t. V." und Oberstützengrün .Stützengrün". — Zum Jakffcheln-Verzeichnlß für zusammenstellbare Fahr scheinhefte ist der zweite Nachtrag — mit Giltigkeit vom 1. April ab — erschienen. Er wird an vaS Publikum unentgelt lich verabfolgt.
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