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Dresdner Nachrichten : 17.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190106176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-17
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.06.1901
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l« Mietdbewodner. ner Dre-l i Neustadt? Da «n I -0. tratzrn die Kurfürstenstraße. önsle» Häusern massenhafte >or Stratzenlärm eben nicht ... ^ -> .Wann man al» lana- iL-rmer Bewohner Dresden« beobachtet, wie in der Altstadt son- «Lhrend arwtihl«. gepflastert, asphatttrt und verschönert wird, da drängt sich Einem unwillkürlich die Frage aus: Was geschieht denn eigentlich dementsprechend In der Neustadt? Da ist h. eine der schönsten und belebtesten Dort stehen aber immer in den Wohnungen leer, weil es die Leute vor lange autbolten. Kein Menich denkt daran, daß diele Strä schon längst aSphaltirt sein müsste, viel eher als manche Strotze der Altstadt, und eS ist unerklärlich, daß weder Hausbesitzer- noch Mtethbewobnervercinr noch Stadtvertretnng der Neustadt für diesen nothleidenden Theil ei» Wort zur Verbesserung dieser Lage ru «heben wissen." — Ihr übertreibt. Davon, das, die Neustüdter Seit« von der Stadtverwaltung stiefmütterlich behandelt werde, kann Wohl im Ernste nicht die Rede sei», denn gerade ASPdaltirungen sind in dm letzten Jahren in der Neustadt viel zur Ausführung gekommen. Sie dürfen «warten, das, zu gegebener Zeit auch die Kurfürstenstraße hiervon betroffen werden wird DaS .Wühlen", um das Ihr die Altstadt so beneidet, hat übrigens auch seine Schattenseiten. Wenn Ihr'» nicht glaubt. Plll! wohl Berücksichtigung fi tge , .. - dann fragt nur gegen wärtia einmal die Bewohner der Plllnitzerstraße. »*« Langt ähr. Ab. .Ich las vor einig« Zeit in Deinem geschätzten Blatte, daß ei» neues Gesetz geschaffen würde zur Ver besserung der Arbeitsstunden für Bedienstete Im GastwirthSgewerbr. Du ' ' ' " ' - - - - -- Willst Du mir sagen, ob und wann dieses Gesetz in Kraft tritt?" — Der Entwurf für Regelung der ArbeitSverkältniffe und Ruhe zeiten für Bedienstete im GastwirthSgewerbe ist vor ca. Zwei Mo naten von der ReichstagSkommission dem Bundesrath übergeben worden. Die Verordnung sollte am l. Oktober d. I. in Kraft treten. ES ist jedoch sehr fraglich, ob dies möglich, da die Materie eine allzu schwierige ist. um beide» Theilen, Arbeitnehmer wie Arbeitgeber, gerecht zu werden. Eine Vertagung der Angelegen heit ist sedr wahrscheinlich. Nichte, Bautzen. „Ich bin noch im Besitz von 10 Stuck Genukschcine» von der Altieiigeiellschast Lederfabrik vor- malS Daniel Beck in Döbeln. Bitte, »heile mir doch mit, ob daraus noch etwas auSgezahlt wird." — Bedauere, Dir jede Hoff nung benehmen zu müssen. Ter Schein trügt und mit dem Genuß ist'S Eisig, daher der Name Genußschei». .'»Alter Ab. „Biele Bewohner der Neustadt bitte» um gefällige Auskunft bezw. ersuche» die Redaktion, gelegentlich dafür eintreken zu wollen, daß der Dammweg durchweg verbreitert und in Stand gesetzt werden möchte. Hier liegt ein ebenso dringendes Bedürfnis vor, wie bei Altstädter Straßen und Wegen, welche sich in der Nähe der Bahnhofsumbauten befunden haben." — Die Verbreiterung des Dammweges von der Unterführung Bischcffs- plotz-EIchenstraße nach der Maschinenhausstraße zu ist unseres Wissens vorgesehen und bildet einen Theil der aus Anlaß der Bahnhossbauten aus,»führenden städtischen Straßenhrrstcllungen. M. E. Wald heim. .Ich bin setzt säst vollständig er blindet und als gänzlich erwerbsunfähiger Kriegsinvalid erklärt worden. Im Feldzug 1866 verlor ich mein Augenlicht, was ich bis beute noch nicht wieder erlangen konnte. Infolgedessen beziehe ich seit etlichen Jahren eine vierteljährliche Pension von 90 Mk. Nun behauptet mein Nachbar, das wäre die höchste Pension, die cin KriegSinvalid zu beanspruche» hat. ich dagegen bestreite dies. Wollen Sie. bitte. Auskunft erthrilcn, wie hoch sich eine derartige Pension belaufen kann? Ferner bitte ich »in Auskunft, ob ein erwerbsunfähiger KriegSinvalid an sänimtliche Gemeindesteuern ge bunden ist. Soviel ich in Erfahrung gebracht habe, tritt auch hier eine Steuerermäßigung ein." — Wenn Sie thatiächlich fast vollständig erblindet, daher gänzlich erwerbsuniähig sind und ohne fremde Wartung und Pflege nicht bestehen können, steht Ihnen nach dem neuen Gesetze, das ober noch immer nicht veröffentlicht ist, trotzdem es die Genehmigung des Reichstags und Bundesratbs erhalten hat, an Pension monatlich zu: l. die Pension 1. Klasse als Gemeiner mit 60 Mk. (dieselbe ist steuerpflichtig): 2 die Kricgszulage für Ganzinvalide mit 15 Mk.: 3. die Verstümmel- ungszulage doppelt, wenn beide Augen erblinde» sind, mit je 27 Mk., also 54 Mk., zusammen monatlich 129 Mk. Sind Sie jedoch nicht gänzlich erblindet, so würden Sie nur als gänzlich erwerbsunfähig zu betrachten sei» und zu beziehen haben l Pension zweiter Klasse sür einen Gemeine» mit monatlich 45 Mk. und 2. die Kriegsznlage sür Ganrinvalidc mit monatlich 15ßMk.. zusammen also 60 Mk. Tic Kricgszulage und die Ver- slümmelungszulage ist nach dem neuen Gesetze nicht steuerpflichtig Captain Fiedelwock von der Rostock« Bark .Nord": gegenwärtig ini Dock bie sin Swiegrrtvchter in Laubegast Unsicher Hand. (1 Mk.) „Kavelgarn und Splißnagel! Hüren Sei mal. ich bin uv min alten Tag' hier bie Dresden vor Anker gähn, milt min Sbakpicp ganz alleming roken und det gaut Lüd' jachen noch über meine Sprach,! Ist das wohl nett? Ne, gewiß nicht, obersten die mffsinglche Sprach will nicht mihr rin in mie'n ollen Kopp, soväl Mäub ich mir auch gebe. Und sieh' da! da fand ich vor vierteihn Tag in Ehr Blatt so ein Sveek von einem Kierl. mit io einem niederträchtigen Namen ü^pnäueua gmpdibius. der so auf die Böt schimpfen thut, die aus dem Carola!« schwimmen. Recht hält dei Kierl, obersten das ist mir ganz egal Das muß ein scebefahrener Mann sein, denke ich. der sin Sckipperpatent vor große Fadrt in sine Tciich' hält. Abersten Ivo ist blos der Man» verkamen und wo hält hei sich vertäut? Oder ist das io ein Kierl, der daS Krüz irr der Flagge im Großwpp süliren darf? Schrieven deit hei ja wie solcher oder als ein Sa,aul meister und dei paßt nicht sür einen einfachen Rostock« Schipp«. Abersten der Name, der Name! Ans keiner Seekart' finde ich ihn und in min oll Loggbänkcr auch nicht, lind doch thut Ihr Beide so bekennt, als wenn Ihr zusammen schon eine Pütz voll Ginn ausgetrunken habt. Ich glow, mit dem Kierl ließe sich ein Garn spinnen und dat's was vor den langen Winter, denke ich! Leiw Herr, vör so einen ollen Schipper, dei hier bei sine gebildete Swiegertochter siit, is dat so ein eigen Ding. Sei sutert über mein Shakrauchen und zieht die Nä'I', wenn ich den Priemtabak herausnehmen thu und grinen thut sie auch, wenn ich mit sic englisch red. Sie meint: Dat's nir »Ich, dat's lein Engelich und mein Franziffch. dat wir irst recht nix, dat wir Gascognffch. Äat's dat? Ich bin doch mit den drei fremden Sprachen: cngelsch. sranzölch. Hochdütich und mit mi» Rostock« Muttcrsvrach durch de ganze Weit kamen und sogar die swarten Minichen in die Sud see haben sei verstanden und der Kierl mit dem dömlichcn Nanien wird sie auch verstehen, denke ich. Dat ich von Sri nun westen will, ist dat: Kenne» Sei den Kieil Namens Urpmiseus smpüilnus? Ist hei ein seebesahrcner Minich, ei» Stüermann oder Schipper? Zeigt hei Ankerlickt oder fährt der Kierl ab- geblcndet in mein Kielwasser? Geiht bei Koffce suve» am Caivlcflee mit dem ollen Unkel? Wenn dat Irst tautrifft, will ich hengobn. und ick verwett min Gallion gegen ein Mul voll Priem, den Kierl find' ich raus ut der ganzen melkgesichligen Herrschaft. Ist das aber ein Captain von einem Slacmcr oder io ein penlchvuirter Funkenpusi«. dann will ich ruhig .warpeu" und wenn ich dann tau'm Harwst kein Geielsichost sind. .Anker aus" eben und den Kurs wieder nach das Soltwass« nehmen." — Hpuclsens »mpdchiua is mi bekannt : dat is weder Vör- noch Vattersnomc eines Minichen, sondern so heit 'ne Waoterrvtt »p latinsch. Un den Kierl, dei sich dieic .dömlicke Beteiknung" bie leggt hätt', den kenn ick ganz gaut, dörf'n abersten »ich in min Blatt utrupen. Tal geiht nick gaut an. Hei wir Schipper wäst iip dei Griepswoldcr Brigg „Prus IX.". dei hei vör Jahr un Tag in Kattegatt verloren bätt' un setzt bie si'n Listen Söhn hier in X. X. 0. '/« 0. vör Anker liggt un sich väl öwer dei Böt ärgert un nick begriepen kann, dat sei hier tau Land vör Bram- staaiegel. Arsten un Schwienftrisch und für Kiütt un Ben n kein recht' Verständniß häm'm. Säuk cm man nit ut de Minschen am Carolas«! ,I. N. ncbst Gatti n. (l Mk). .Wir suchen ein Waisenkind, welches entweder Ostern die Schule verlassen hat oder auch bereits vordem. Auf zweimaliges Annoncire» hat sich Niemand gemeldet. Auch sind wir dein» Stadlrath gewesen, wo unS aber der Bescheid wurde, daß Waisenkinder nur auf's Land gegeben würden :c. Ich wende mich mit meinem Anliegen nun an Sie mit der Bitte um cin Blätzchen im Briefkasten in der festen Ueberzeugiing. daß ich dadurch am ehesten zum Ziele ge langen werde. Das betreffende Kind winde eS sehr gut haben und würden wir voll und ganz die wahren und echten Elternpflickten an diesem Kinde erfüllen. — Aus dem Waiienkanse werdcn grund sätzlich Kinder nicht vor erfüllter Schulpflicht. Mädchen nicht vor erfülltem 15. Lebensjahre, d. h. in der Regel ein Jabr nach ihrer Konfirmation, in Familien gegeben, und zwar dann dir Mädchen gegen entsprechenden Lohn in Dienst. die Knaben in Lehre, Letztere nach Befinden unter Gewährung mäßgcr Unterhaltscntschädignng an die Lehrmeister. Ein Gesuch an daS hiesige Armenamt »m _ ^en Kinde» »«nt«, wenn Ent- beaniplucht würde, unter Umständen recht , . finden, wie dies in einigen Füllen schon geschehen ist. »*. W. R. G.l 06. (SO Psg.) „Wohin muß ich mich wende», um eiue Stelle alS Brirlträg« ru «hollen? An daS Postamt tn, Dorfe oder an di« Oberpostdirektion?" — DaS Gesuch um An nahme als Untrrbamt« ist an dir Kaiierl. Lbervofldirrktio» Dresden einzureichen. Alle- Weitere erfahren Sie auch beim Vor steher drS dortigen Postamtes. »"»Alter Abonnent. .Seit wann besteht der Titel .Eilendahniekretär" ? Ist derlelbe an Stelle der Aisiftentcntilels ge treten oder, wenn nicht, wie rangst«, diele Beamte» und in welch« GehaltSstaffel?" — Der Titel Eilenbahnsekretär ist bei de» sächsische» StaatSeiienbohnen Mitte der 70er Jahre ringesüh« worden, und zwar nicht an Stelle des Titels .Assistent", der ja auch beute »och besteht. Eile»bal»ffekretäre gehen aus den Be- triebsjelretären hervor, bie das Sekretär-Examen mindestens mit der 2 bestanden haben. Näheres «sehen Sie aus den, Schristchen .Die Vorbildung. Annahme. Beförderung und Besoldung des mittleren nichttechniichen EiienbahnpersonalS" von Chr. Klötzer (Berlag der Königs. Sachs. Hosbuchhnndlung H. Burdnch, hier). F. K., hier. Antwort: Sie baden ganz Recht. Das Grundstück am Altmarkt, in weichen, sich die Creditanstalt sür Industrie und Handel befindet und jetzt die ominöse Nr. 13 führt, tnig zur Zeit der Eröffnung die Sir. 12a. Die Verwaltung der Bank wollte mit der 13 nichts zu thun haben, aber sie wurde be hördlich gezwungen, zu ihr zurückzulchren. Die Abergläubigen werden aus dieses Beispiel Hinweise», wenn man sic verlachen will. Nach Ander« Meinung haben die Vorstände der Bant aber auch darin gestehest, daß sie mit Vorliebe mit Schimmeln fuhren bezw auf solchen spazieren ritten. Schimmel sind aber gerade hübsche Thiere. .'»Friedrich st ädter Ab. .Ist cs gestattet, im Walde eine Hängematte auszumachen ?" — Ein Recht, ohne Weiteres aus fremdem Gebiet eine Hängematte auszumachen, steht Niemandem ru. Das Ausmochen solcher im Waide kann, ohne hieran bestimmte Bedingungen zu knüpfe», aus Gründen des Forstschutzes und der Forstpolize, nicht geduldet weiden. Kranken Personen, die anhalten des Gehen, Stehen oder Sitzen nickt vertragen, wird auj A,fluchen gewiß gern Elaubniß «theilt weide», an geeigneter Stelle und unter Beobachtung gewisjer Vorsichtsmaßregeln eine Hängematte anzubringeii. »"» Abonnent G. F., Annaberg. „In welchem Jahre ist in die Elbe die Kette gelegt worbe» zur Beförderung der Luft schiffe re?" — Seitens der Vereinigst» Hambmg-Magdeburg« Dampffchissfahrls-Geiellschast wurde im Sommer 1866 aus der Strecke Buckau-Magdeburg-Neustadt durch die Magdeburg« Brücken die erste Schleppsttle gelegt, welche dann ini März 1868 bis Niegripp, im September 1869 bis Fcrchland. im Mai 1872 bis Wittenberge und im Oktober 1874 bis Hamburg verlängert wurde. Die Kerieu-Schieppschisisahrt der Obcrelbe verlegte die erste Kette im Oktober 1869 aus der Strecke Tresden-Merichwitz, daran cin- geschlrffsen wurde im April 1870 die Strecke Dresden-Schandau und Mettchwitz-Kreinik. im Juli 1870 Schandau-Schmilka, im Avril 187> Kreinitz-Revitz. im Mai 1871 Magdeburg-Roßlau und im September 187l Roßlau-Rcpitz. Die Prager Damps- uiid Segel-Schifffahrts-Geiellichast ichloß im Februar 1872 i» Schmilka die Kette bis Aussig a». Tie Lesterreichisch- Nordivest- DompffchifssahrtS - Geiellichait verlegte weiter rnr Jahre 1883 die Kette von Aussig bis Leitmeritz. 1885 von Lcitmcritz bis Meinst. »'» N i ch t e v o m L a n de. (20 Psg > Eine Verwandte von mir will einen unteren Postbeamten bestachen, der in de» 30er Jakren steht und kinderlos« Wiltwer ist. Bekommt diese zweite Frau auch Pension und wie hoch wird der Gehalt des Mannes jetzt iei»?" — Die erste Frage kan» mit „Ja" beant wortet werden, die zweite gar nicht, weil Schnürst unmöglich wissen kann, wie viel jeder Beamter zur Zeit Gekalt bezieht. »*» S- H. (l,50 Mk.) „Bor einigen Jahre» wurde mir von vertrauenswürdiger Seile zum Ankauf von Aktien gerochen und daraufhin legte ich meine Eripariusse. die einige Tarflend Mark betragen, in solchen an. Trotzdem nun die Dividende immer eine ganz befriedigende zu nennen gewesen ist und auch der letzte Geichäitsberi.ttt zu Besorgnissen keinen Anlaß gab, gehl das Papier im Kurst doch recht bedenklich zurück. io daß rch unter den jetzigen Verhältnissen beim Verkauf einen Verlust von ca. 25 Proz. erleide» würde. Wenn Sie «messen, daß eS mir während vieler Jahre nur hei der größten Svariamkcit möglich gewesen ist. das Geld zu erübrigen, welches mir in meinem nahen Aster die einzige Stütze iein ivll. so werden Sie cs gewiß begreiflich ffiiden. daß ich mich in großer Sorge darüber befinde. Jcd bitte Sic daher um Ihren geickätzstn Rath, ob es nicht doch vielleicht Hess« ist, das Papier letzt, trotz deS niedrigen Kuries, zu verkarsten." — Nach unserer Jifformcttio» liegt kein Grund zur Angst vor. da das Unternehmen ei» gesundes ist. Bei der allgemeinen mißlichen Lage des Jndustriemarksts kann sich natürlich auch der KurS dreies Papieres nicht halten. »*» A. F. in V- (40 Psg.) „Meine Fra» ha! mich ohne vorhergegangciie Streiligkeil und Uneinigkcil heimlich verlassen nnier Mitnahme all« Sachen, io daß ich hei meinem Nachhaiflekommen die leeren Zimmer crntraf. Kann sie nnier diesen Umstände» Unter stützung von mir verlangen und gesetzlich erzwingen ? Kann ich mich nach Verlaus eines Jahres von ihr scheide» lasse», da sie nicht wieder zurück will ? Wie hoch werden sich die Scheidungs- kosicn belauien und wer wird sie zahle» müssen ? Muß ich dann fernerhin ihr auch Unterstützung zum Unterhalts geben und wie viel, wenn wir uiigcschiedeiic Leute sind ?" — Sic müssen gegen die Ehefrau aus Fortsstllima des ehelichen LebenS durch einen Rechtsanwalt beim Landgericht Ihres Wohnsitzes klagen. Falls die Ehest«» keinen Grund hat. diese Fortsiellung zu verweigern und nicht entsprechende Widerklage «Heist, kann sic während des Prozesses Unterhalt nicht verlangen. Tic Kosten^ die in ein« Instanz etwa 306 Mk. betragen töniien, trägt der ichuldige Theil. Ist die Ehefrau rechtskräftig vciurlheilt. das eheliche Lebe» wieder herzustelle» und kommt sie innerhalb eines Jahres diesem Uriheil nicht nach, so können Sie auf Scheidung klage». Rach dieser Scheidung brauchen Sie der Ehestau leinen Unterhalt zu gewähren. »'»Zwanzigjähriger treuer Ab. (90 Psg.) wäre Ihnen recht dankbar, wenn Sic mir sagten, was Gutstnipler-Logen für Zwecke verfolgen und wo ich mich wegen eines eventuelle» Eintritts in eine solche hinziiwcnde» habe und welche Kosten dauernd damit verbunden sind." — Unter den i» Deultchland vertretene» Eiithalliamstitsvereinen. welche den Kamvi egen den Alkohol iliitcinommen haben, sieht in voidersl« Reihe er „Unabhängige Orden der Gutstmvlcr" (Independent Order os Good TemplarS). Dieser Wellbund von über 700 tM Mitgliedern, welcher vor 50 Jahre» in Nordamerika entstand und sich in den letzten Jahren über alle Erdlheile verbreitet hat. bezweckt die sitt liche Hebung »nd moralische Vervollkommnung des Menschc»- gejchlechts und «blickt im Gebrauch berauichcndcr Genußmittel einen der schlimmste» Feinde der Menschheit. Jedes Mitglied ver pflichtet sich daher beim Eintritt, berauschende Getränke weder selbst z» trinken, noch Andere zum Trinken zu liefern und speziell dem Alkoholgcnuß in jeder geeignete» Weise entgegen zu wirke». Die Mitgliedschaft des OroenS ist weder von einem politischen noch kcmseisionellrn Bekenntniß abhängig, auch werdcn politische oder religiöse Fragen in den Versammlungen nicht erörtert. Im Uebrigen steht der Orden auf christlichem Boden und übt cin wirk lich piaktikches Chrislenlhum insbesondere dadurch ans, daß er allen alkoholkranken Männern und Frauen, die nach Befreiung ans ihrer Lage streben, die Hand dazu reicht, wcß Standes sic auch sein mögen, wenn sic nur bereit sind, die für alle Mitglied« geltenden Aufnahmebedingungen zu «füllen. Durch Pflege einer edle» Geselligkeit und Darbietung bildend« Genüsse Musik, Borträge :c.) suchen oie Logen ihre Mitglieder weit« zu bilden und zu cin« großen Familie zusammen zu schließen. Die pierteiiäbrlichc Steil« beträgt l Mk. 50 Psg., das Eintrittsgeld 1 Mk. Weiteres «fahren Sic unentgeltlich durch Herrn Prokurist Schleiniz, Dresden. Nicolaistraße 21. 2., Vorsitzender der Loge „Saxonia". »'» Neffe Franz. (10 Psg.) „Ich habe am 2. Feiertage auf einem bei Dresden gelegenen Tanzboden bemerkt, daß sich manches Paar beim Betreten der Tanzfläche kaum 2-3 Mal heruingedreht hat, um gleich Solo zu stehen und die übliche» 10 oder 20 Psg. abzuladen, und dann kaum noch den halbe» Saal durchtanzten: dann war's zu Ende Es waren noch nickt alle Tänzer von der Bildfläche verschwunden, als neue Weilen «tönten. Ich schaute daher aus meine Nhr und bemerkte, daß so ein Stück 2V, Minuten dauerte. Es wurden also incl. Pausen in einer Viertelstunde 5 Stücke gemacht. Außerdem kostet es pro Petto» 20 Psg. Entree, also sür Tanzlustige eine ziemlich lostipiriigc Ge .Ick dre schichte. Sollt« bei Ertheilung der Konzrision nicht gleich gesagt werden, daß ein Tanz mindestens 314-4 Minuten dauern müßte?" — Daß beim öffentlichen Tanz in und bei Dresden die Touren mid, wenn Andrang vorhanden, auch die Pausen nicht zu lang ausgedehnt werden, ist bekannt. Wenn ein Paar sich nur zw« Mal »mdrehen kann und dann schon bezahlen muß, so ist leben falls daran der Tänzer ielbst schuld, der mit seiner Tulcinca «st ansängt, zu tanzen, wenn der Tanzmeist« ichon zu bestimmen bc ginnt. Die Tauer der Tänze durch et» Gesetz zu regeln, dürste kaum nugeheii, da es hierbei, wie überall im geschäsliichen Leben aus Angebot und Nachfrage autvmmk. Im Uehrigen pflegt ja auch einem richtigen Tanzlustige» keine Bratwurst zu theuer zu sei» ,*» Laugiähriger Ab. <1 Mk.) ..Die ln de» Nachrichten vom 15. Mai enthaltene Notiz über Testaments Nnchzeitcl läjzi Zweifel i» mir enlstehen. ob das von inst im Jahre 1898 beim hiesige» Amtsgericht niedcrgelegte Testament noch giltig ist. Ich habe dasselbe damals von einem hiesigen Advokaten, der ab« Nolcu nicht ist. absassen und niedcrschrc>be» tafle» . cs ist cflso von wir nicht eigenhändig aejchriebeii. sondern nur eigenhändig unterschrieb n und ob ich das Datum selbst geschrieben oder dies der Advolal gcthan hat. weiß ich wirklich ntzht mehr. Haben Sie die Giuc. mir zu sagen, ob ich ruhig sein kann oder ob neue gesetzliche Bc stiimiiuiiaen cingetrrten sind." — Ihr Testament ist heule noch giliig. Nachzellcl wollen Sic eigcnhändig schreiben und mit Vo> und Zunamen unterschreiben, auch mit Ort und Datum versehe» »*» R. 1000. „Habe ich zu dulden, daß von Nachbarbäumen Aeste mcterweit nach meineni Grundstück berübecragen. oder muß der Nachbar solche aus meine Veranlassung enlscrnen? Habe ich Bäume, welche dicht an meiner Grenze stehen und meinen Garte» beichatte», zu leide»? Wie weit müssen solche Bäume abstehcn. und muß der Nachbar solche auch cittsernen. wenn mein Giundstnck später als das seinigc bebaut wurde ?" — Rach ä 965 des Bürger lichen Gesetzbuchs erstreckt sich das Recht des Gru»dcigci»hü»i«ö auf den Raum über der Erdoberfläche und aus de» Erdkörp« unter der Obcistächc: nur diejenigen Einwirktinge» kann der Eigcnthüm« »ich! verbiete», die i» solcher Höhe oder Ticse vurgenoinnicii werden, daß er au deren Ausichließung kein Interesse Hai. Ferner bat der Eigenthüm« eines Gnindsinckes das Recht, Wurzel» eine Baumes oder Strauches, die von einem Nachbargrundstück eiu- aedrunge» sind, nbzuichncideu und zu behalten. das gleiche Recht hat er bei herüberrngendcn Zweigen, vorausgeschi, daß diele von dem Besitzer des Nachbcngrnndstnckes nicht innerhalb einer ihm be slimmlen Frist bcneiligt werden. Tieies Recht hat der Eigenthümei aber nur dann, wen» die Wurzeln oder Zweige die Benutzung des Glilndslnckes beeinträchligen: auch gelten Früchte, die von'dem Baum oder Strauch eines RachbargrundstückeS herübettallen, als Früchte des Grnndstnckes dieses Eigenthnniers, poransgcietzi, daß das letztere Grundstück nicht dem öffentlichen Gcbiauchc dient. M a > Ta in m e. „Ich beabsichtige nach mein« Hochzeit, welche in aller Kürze stcstlsind«. Gütertrennung zu vereinbaren. Ist dies zu einpschlcn und was bietet dies sürBvrtheile?" - Bei der Gütertrennung wird das gesttzliche Nutznießungs^ »nd Bei waltiingsrccht des Ehemannes ausgeschlossen, llm die Wirkung dicier Trennung aus Dritte zu ermöglichen, ist diese Trennung in dem vom Amlsgerichl gesuhlten Gülerrechtsregltt« cuizulragcn. Viele glauben, daß sic nur durch Vereinbarung der Gütertrennung die Gläubiger des Ehemannes hindern könne», die Erträgnisse des Vermögens der Ehefrau zu wanden. Tas ist an sich richtig. Aber auch wenn Gütertrennung nicht vereinbart ist, dürfen diese Gläubiger das Nutznießungsrecht des Ehemanues nicht anlaslen. »"» N ichte Helena. <30 Psg.) „Ich bekomme immer kleine Flechten im Gesicht, welche von Zeit zu Zeit verschwinden, um dann an einer anderen Stelle zu «scheinen, am meisten unter den Augen. Vielleicht kannst Tu mir eine Seile einpschst». da ich glaube, daß die Flechten von der Glhcennieifc herrnhrcn." — Ter alleinige Gebrauch ein« Seife gegen Fiechicn im Gesicht reicht i» der fliege! nicht aus. um diese Hautkrankheit völlig zu be seitigen. Ter medikamentöse Zinatz der Seife kommt i» der kurzen Zeit des Wcflchens nicht genügend zur Wirkung. Es empfichlt sich die Anwendung ein« Salbe mit Bnchenthe« lFlcchteiiialbc ans der Hoiapotheke). Dieic wird am besten Abends aufgestrichen und Morgens mit Carbollheerschwesebeise weggcwmchen. Handelte cs sich um nässende Flechten (Ekzema), die sich in einer wäflrigen oder eilcrigen Absonderung der Haut geltend mache», io liegt dies in einer krankhasten Beschaffenheit des Blutes. In solchen Fällen ist neben einer geeigneten diätetischen Kur (reizlose Kvsr) der Ge brauch log. blulrcinigcnd« Mittel tBlntreiirigurigsthec) zu einlffchlen. »"» Alfred. (50 Psg.) „Bitte, uns doch eine Ivlurcnde Svreewaldpnrtie per Zweirad ab Dresden zu emvsehlcn. Sie ist aus zwei Tage berechnet, und der Ausbruch soll in Dresden früh 3 Uhr erfolgen " — Um nach dem Sprcewald zu kommen, fährt man von Dresden aus über Klotzsche, KönigSbrück, Schwepnitz, BernSdorf. Hvüerswerda, Spremberg nach Cottbus, von da »ach Burg. Hier kann ein guter Tourcnsahrcr, wenn er früh 3 Uhr Dresden verläßt, gegen 10 bis l l Ubr rinircsien. Wenn er die Tour Sonntags macht, empfiehlt eS sich, ichon »in l Uhr von Dresden auszubreche», weil er dann gerade noch zurecht kommt, um in Burg den schcnswcrlhen Kirchgang (»in 9 Uhr) zu be obachten. Von Burg aus kann man »nn in einer längeren Tour durch den Wald und Kanowinnhle nach Lcehde und Lübbenau oder in einer kürzeren nach Leipe und Lübbenau durch den Sprcewald fahren. Entere Tonr dauert ca. 6 Stunden und ist sehr interessant. Aus alle Fälle kommt man Abends in Lübbenau an. wo man gut übernachten kan»: will man aber dieic Fahrt nicht in einem Tage auSsnhrci,. so kann man in Wvrtschosska auch sehr gut übernachten. Die Fahrt kostet ea. 6 Ml., gleichviel ob sür eine oder mehrere Personen. Von Lübbenau aus siriin man »un cnlwcdcr per Kahn wieder »ach B»rg zurück und dann dicielbe Tour wieder nach Dresden iahrcn oder auch Per Rad üb« Vcrtichan nach Cottbus. Fährt man von Cottbus auS mit der Bahn wieder retour, so kann man die ganze Tour in größter Begnemlichkeit i» zwei Tagen machen. Äon Dresden nach Burg sind ea. l20 Kilometer. A. Hertel. „Wann hat das letzte Begräbnis; ans dem Anncnlirckhof am Sternplatz siattgesunden? Nach meinerErinn«- »ng behaupte ich. daß dies vor 30 Jahren gewesen." — Die letzte Beerdigung aus dem alten Annenstiedhose hat in das am offen! lichc» Durchgang gelegene v. Ponickau'sche Erbbegräbniß am 2l. Februar 1870 staltgestindeii und zwar wurde zuletzt beerdigt die König!. Sachs. Majors- Wittwc Frau p. Ponickau gcb. v. Wopdt. F. T- (50 Psg > „Bitte, mir folgende Fragen zu beant worten. Ein Mann stirbt kindeilos und setzt seine ihn übcrlehcnde Frau mit Testament als Erbin seiner Hintcrlasscnichaft cin. Lein« Schwägerin vermacht er 600 Mk. Der Mann hatte mehrere Geschwister. Waren diele erbberechtigt? Mußte die Enterbung im Testament begründet sein? Mußte» die erbberechtigten Ge'chwist« zur Testamentseröffnung mit vorgeladcn werden, auch wenn Nie mand vorher Kemstniß von dem Inhalt des Testaments hatte ? Bleibt das Tcilameitt nach der Eröffnung bei dem betreffenden Amtsgericht noch weiter lagern oder wird cs den Erben ans gehändigt ? Ist eS gestattet, das Testament nachträglich einziiiehe» ' In welcher Zeit vcriährt eine TcstainentSanscchtung? Hat der Vater eines nnehellchen Kindes, daS jetzt 8 Jahre alt ist, Alimente bis zum l l Lcbcnsiahre oder nach dem neuen Bürgerlichen Gesetz buch bis zum 16. Lebensiabre zu zahlen?" — Die Geichwist« sind nicht Pflichlihcilsbcrccbligt. d. h. der Erblass« brauchte sic im Testament nicht zu bedenken Zur Testamentseröffnung sind die geictzlichen Erben, also im vorliegenden Falle auch die Geschwister, soweit thiinlich, zu laden. Das TestamenI bleibt nach der Er öffnung in Gcrichlsgewahrsam »nd kann jederzeit von den In!« esscntcn «»gesehen werden. Der Anscchtuiigsansprnch Persäbrt in M Jahren. Der Vater eines vor dein 1. Januar 1!»m gcoorciien. unehelichen Kindes hat Alimente blos bis zum l l. Lebciisjalno desselben zu zahlen. Langjährige A bonnc»ti n. (20 Psg.) „In der wärmeren Jahreszeit entwickeln sich, wahrscheinlich durch Sclnneis sliegen, sehr viel Würm« in meiner leider nach Süden gelegenen Aborlgrube. deren Inhalt im Herbst znni Dünge» des Gartens verwendet wird. Durch das- Rohr, welches in die Grube mnndci. gelangt diese Plage bis in den Abott. Vitriol in heißem Wasser ansgewst und täglich das Rohr damil gereinigt, bat nichts geholfen. Gierst es denn kein sicher wirkendes Mittel?" — Streichen Siedle Jnnenwandimgen des Rohres möglichst weit nuten inst roher Kaibolsäurc over Petroleum. Sie werden Erfolg haben, da den Thiecen der Geruch iinaiigenchm ist imd sie über die gestrichenen Flachen nicht hinwegtriechen. 30jährige Abonnentin. .Kannst Du mir wohl sagen, in welcher Zeit in Preußen eine Erbschaft verjährt ? Es fehlen Papiere aus Hvnston (Amerika), in welchen ngchgewicicn wird, daß der bereits verstorbene Erbe keine Kinder hintcrlaflen hat. Könntest Tu mir die Adiesse des betreffende» Koiflills mittlicile» ?" — Ter Deutsche Konsul für Houston, Texas. Vereinigte Staaten, befindet sich in Galvcston, Texas. Von ein« Verjährung kann zur Zeit nicht die Rede sein. Landsäiristenbeurtheilling. Aichtc Acilcbcn <:ia Via.» Die überaus seine und auffallcnd librägc Zchvisi vcrnNH lebhafte» Temve- rament und leicht erregbaren Enthusiasmus, Ick lebe Dia, un Gellt im Tbealer ftkm und in glühender Erregung nusgiebigslen Beifall wenden. Dresdner Nachrichten. Nr. 1k,;. Seite:k. ^5, Mouta«, 17. Juni 1V01
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