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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010711013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901071101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901071101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-11
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1901
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Par»S Das Komitee des Bundes der-französischen Berg eiter, welches augenblicklich hier versammelt ist. batte für W o — r» 'S rr e r» arb. ... beute BormUtag die Vertrete uch geladen, um mit ihnen d . . AuSstandes der französischen Bergarbeiter zu besprechen. Die Vertreter mebrerer Gcwerkvereinr Häven an dieser Versammlung lheilgenonnnen, welche eine Resolution n»»ahm. in der die völlige lleberenistiinmunH aller Arbeiter ' " allgemeinen 'AuSilandes der Londo u. (Priv.-Tel.) Li Huna Tichang vor. alle cl :0>'a»dschnrei zurückznzie Russen zu vermeiden Ruiiis inanent dort bleiben, um die ter der verschiedenen Äeiverkvereinr zu die Frage eines eventuellen allgemeinen ler hinsichtlich der Nützlichkeit eine» Berawerksarbeilrk festaeftellt wird. Rach Meldungen aus Peking schlug luetische» Truppen aus der en. »in Streitigkeiten mit den e Truppen müßten dann nvch per» Ordnung ansrecht zu erhalten. Der Eiienbahndau wird von russischer Seite eifrig gefordert. 50 000 Mann und,zur Verkheidigung der Strecke versammelt. Oddo. Der Kaiser ging gegen v Uhr mit einem Tbeil der Begleitung an Land und unternahm einen iäunere» Ausflug daS Lddeklml auswärts Das Wetter ist prächtig. Die..Hohknzoller»" verl>leiht bis Souiiabeud früh in Odde. Au Bord Alles wohl. Peking. (Priv.-Tel.) Der Präsident des Venvnstuiigs- >aths der Anssig-Teplitzcr Bahn Dr. Stradal ist gestorben. .1ra»krurt a. M. <Lch1u».l 0r,dtt 1S8.50. Lilcomo 17ri.SU. Lr«4dn«, «anl l i.uo. StaatSbav » l!om-«den »Laura-UN» —Ungar. lLold —. vorru-,ke^en 23.75. ^est. <8 Uhr -/rachm.» «ente 100.6L. Italiener W.50. Svanier 60.06. Lr.rtugteseil 2V.0.V Türken 24.80. Tiirkenloose 102.50. Vttomandanl 521,00. Staats^ .ahn —. Lombarde» 107,00. Behauptet. Paris. Produklenmarkr. -weizen per 7)Ul» 20.30. oer .'.'ovbr.-Februar 21.13. ies» virilu» per I»,i, 20.50. per ^amnir».1pu1 2^,23. dihmiplct. SiUdSl per Juli »OM. pcr .Vanuar ÄprU 01..»0. rrihig. 'Von von ^rodukirnderirlti. i^eueidekikarkt ruhig. Preise unverändert, Werren ' , LH medriger als vor,.,«.' Woche. Mais »/, LH thenrer angedoien. von fchlvnnulcndeiu o.kreide .">lser >/, LH.. Mai) LH. theurer angedolen — 20etter: ">eisi. rllaZgvw. linjang. Per Äasta 51 »»»r lauf. Monat 5t <sh. 2 D. Oertliches und Sächsisches. — Se. Maiestät der König hat den» mechauvtherapeutischen Institute des Hosratbs Dr v. Nevher in Dresden das Prädikat Königlich' verlieben — Sc. Maieslat der König hat genehmigt, das; der Ober- Vostaisisrent Blum in Dresden den preußnchen Kronenorden !. Klasse anlege. — Reiche Ehrungen wurden vorgestern in Leipzig dem Senior der medizinischen Fakultät Herrn Geheimen Rath Professor Dr. Wilhelm His ans Anlass seines 70. Geburtstages zu Theil .»> der ll. BormiitagSstunde überbrnchte Herr Geh. tNcdizinalralh Pros. Tr Böhm im Namen der Fakultät und der Freunde herz liche Gliickwnnlchc und überreichte zum bleibenden Andcnlen »» en seillichcii Tag eine wobigelnngene Ponräl-Radirnng von '?n»S Olden und ein von ScssnerS Meulerhand ausgesnhrleS iclic, der tsinttin des Jubilars. Im weiieren Berlaufr des Bor- uitiags eischien der Schweizer Konsul Herr Prof Dr Hirzcl im Vanicn der Schweizer Gcjelftchcist und überreichte eine silberne schale mit Alvenbluinen. Die Herren Mebirinalrath Pros. Dr. ','ennig und Pros. Dr. Slmroth übelbrnchlen im Namen der NaNirsorscheiiden Gesellichaft Glückwüinche In gleich herzlicher 'lLeiw gralniirten die Herren Sind med. Sviimag nn Oiamen der iliigereii. Eand. med. Beim im Namen der äileien Stndlrendeil der Ncevizin. Herr Slnd. Nied. Kopp beglückwünschte Herrn Geh Rat!, His im Auilrage der Anshlfts-Aisislenleii an der anaioinücheil Anilalk der Nnivecsität. .Zahlreiche weitere persönliche Grnlnia- tioneir folgten, io von Proiessoren anderer Fakultäten der Universität, von Herrn Obenuitizrath UiiiversitälSrichter Dr. Meltzer und von sonstigen Freiinden u»d Bekannten des Jubilars, ^christliche Glückwünsche trafen ein vom Königl. Knllusniiiiitterlui», voin Ralhe der Stadt Leipzig u. A. m. — Der Eiitwickelniig der Vegetation in den Gärten und össentlichen Anlagen kommt die warme Witterung in vollstem Maße zu Gute. I» der Hauvtsache sind zwar die Tage der Roten voiüber und das irische Grün der Blätter an Bäumen und Sträuchern ist nchv» dunkler geworden. Die larbenpiächtigen Anpflanzungen jedoch, welche n»ter den sleifzige» Händen des Gärtners entstanden sind, stehen dafür um so voller i» Blnthe. Fn dieser Brziehnng sind die rings nm den Zwinger verstreut liegende» Tcvvlchbeet-- Aniagen beachtenSwerih Oileich dem gegenüber der Sophienkilchc besindlichen »cugeichassenen ssinndtkeil haben sich das grosze Doppel Parterre am Eingang an der Ostm-Allee und die io- aenaiinle Zwinge,teich-Rabatte »ns das Prächtigste entwickelt Reiche Z.'inle»sühi»»g und geschickte Griippiiimg zeichnet »ament lich das Teich'Parterre auS. während bei allen die Farbenpracht der verschiedenen Pelargonie». Lobelien. Begonien. Prismen, Altraiianlbereii w. das Auge entzückt. — Ein zur Erholung ein ladendes Ruhevlätzchen, das viel und gern ausgesucht wird, ilellt der i» der Nähe besindliche Herzogin-Garten dar. Aus engem Raume dielet dieser wohlaepflegkc Garten eine Fülle von Schönheiten. Saitig grüne Rasenflächen, die volle Belaub ung der Bäume, darunler Magnolien. Bluihuchen. Eichen, >c.. im Blinde, mit Gruppen von Pelargonien. Fuchsien. Stranchroien. Georgine» und Caniiapslaiizeii geben ein anziehendes Bild. "Als ! Hiiitergnind dient den. Ganzen das 18il von Herr» Hvf-Bnn- ! meister v. WolsramSdvrs in, Renaiüanccsiil errichtete Srangerie- Gcbäudc. Blaue und weihe EleinaliS. Rose». Nneca, Lorbeec- ' äinne:e. sind vorgelageit und die Eingänge umrahmt frisches! »Run. Tie Stirnseite nach der Sslra-AUee zu wird durch ein! '.eich verziertes mächtiges Thor und z>vei Sattdsleiiisignren gc- 'chinückt. Bon Hähncl's Meisterhand entworfen, stellen sie die Göttin der Fruchtbarkeit Pomona und die Bllimengöttin Flora! äar. Hauvtcssekke bilde» die kreisförmige Teppichdeek-Anlage im! Hintergründe des Gartens, der eine Agave als Mittelpunkt dient.! und dieienige der kleine» Terrasse. Vor Allen, lenkt die letztere! die Blicke der Bornbergehendeii ans sich, da sie sich durch sorgfältige l siarbenwalil und schön geschwungene Linien auSzeichner. — Ein ! Z ob >ür sich verdient auch neben den viele» Reizen, die der Palais-! garien, der Stolz der Bewohner TrcSden-NenstadtS. sonst noch! besitzt, der Garten an dein Körner st ratzen - Thor. Grosze ! ''iabotlen, mit Levkonen von schöner Färbung und herrlichem Wohl-> genich besetzt, dazwischen Teppichheel-Anpslanzungen. Fuchsien-! beete, hochslämniige Rosen x. machen diesen abgezweigten Theil! einem Kabinetsluck gärtnerischer.Kunst, daS iii ledenl Pahre mit! Recht neue Bewunderer findet. — 15. Verbands tag des Sachs is scheu Äast- > r th Sv er b a nd e s in Großenhain Nachdem am Montag Telegirten-Siizungen staktgeflinden hatte», wurde» die Haupt- vcrhandliingen der Haftvilichtversicheruiigsgesellschail und des! Tächsiichen Gastwiithsverhandes abgehalte». Tie erslcre Ver-! amiiilung begann Vormittags 0 Uhr und dauerte bis kurz nach! ' I Uhr Es erfolgte Bericht des Vorsitzende» und deS KcüsirerS.! Wahl von Revisoren und Erledigung anderer geschäftlicher An gelegenheiten. Einige kleinere Sntzliugsänderungeit wurden nach den Beschlüssen der Boiversanimlnng genehmigt. Ein Antrag. Erhöhung der Entschädigung von 80 auf 100 Prozent, wurde znrnckgezogen. auch die Bercithunq der Erweiterung der Gesellschaft »ns Unfallversicherung fallen gelassen. Weitere geschäftliche Angelegenheiten fciiiden glatte Erledigung. — Nach ein- Kündige, Pauie begann dann die Hauptversammlung des Säcbsi- >chen GaftwillhsverbaiideS Tie Pmienzliste verzeichnete WO Theil nehmer. Außerdem wohnte» die Herren Bürgermeister Herr- man». Stadtrath Leipicher und AintShailptma»» Dr. Uhleniann den Berathliiigeii bei. Tie auf der Tagesordnung stehende Gründ- ,ng einer Feuerversichernna denticber Gastwirthe wurde nach mgeren Debatte» von der Versammlung abgelchnt. ebenso wurde die Berathnng betreffs Gründung einer Unfallversicherung ab re'etzt. da dic>e Frage in die neuen Saknngen nicht ansgei'.ommen worden lei. Zilrnckgezoge» wurde auch ein Antrag ans Gründung einer Verbands-Krankenkasse. Beschlossen wurde alsdann, daß oder VerbandSverein am Schluß eines leden Geschäftsjahres die Zahl der Mitglieder dem Verband mitziitheile» hat. Weiler erklärte inan sich für Herausgabe eines BnndeSkaicndrtS. Ter Vorstand wird' daran, hinzuwirken beauftragt, eine Zvll- erleichterimg für Schankbier aus Böhmen, welches va» Gaslwirthcii iin (ürenzdezirk bezogen wird, zu erwirke». Ter Freiberger Verein hatte beantratzt, eine Ertrabestenerung der Prinatmittagsiische und Privatpensionen berbeiznführen. Man beschloß schließlich nach langen Tebatten. s» denen die bezüglichen Erfahrungen aus- den verschiedenen Städten mitgetheilt wurden, sich in dreier Frage an die lnknlen Behörden zn wenden. An genommen wurde der Antrag a»s Einführung einer allgemeinen eieiiährigen Lehrzeit für Kellnerlehrlinge. Dir Versammlung gab auch ihre Zustimmung zn den Anträgen für den Bundestag in München Ter Verbandsvorsitzende und dessen Stellvertreter neiden als Delegirte zu diesem Bundestag entsandt. Als Lrt des ochsten Perbandstages wurde Erimmitschau gewählt Herr Bundkspräsident Steher gab hieraus »och Aufklärungen über die i^'s»We,k geleitete Faciulspende., ES wurden noch einige silberne verichrittrii. Zu L Treutier. welch de- Vorsitzende! Da» A«b««»n , ^ - beiden Versammln,,aru durch Erbeben von den Plätzen aeebrt Die Wahlen der übrigen Vorstand-mitglieder stellten sia> als WIrderwablen dar. Halb L Ubr wurde dir Versammlung ge schlossen. — Abend» 8 Ubr vereinigten sich die Gastwirthe zun, Fcsldäiitet tm GesellschaftSbauie. — Am Montag wurden diesige arweibliche Etablissements besichtigt, auch die Atterthiimrr-Aus- stellung besucht Pm Krvnengarten fand Abends die Erkncipe bet Eoncert statt, wvniit der t» allen seinen Theilen auf's Beste ver laufene. von schönster Witterung begünstigte Sächsische Gnstwirchö- verbandStag sein Ende erreichte. — Wir weilen nochmals aus das grobe Feuerwerk bi», das heut«. DonnerSIag. Abend im Park der Internationale» K unstauSstelI» » g stattfindet. DaS Zugstück de» von Pain» effektvoll insrenirte» Schauspiels wird da» Bombardement der TakusvrtS sei», bei welche», sich auch aus drm Leich einig» ..Kriegsschiffe" bewege» werde», deren konzentrirlki» Feuer die chinesnchrn Forts erliege» Im Park roncertirt die Kapelle des 2. Jäger-BataillvnS Nr. I!i. — Im Ankchiuß an die in Rr. 171 enthaltene Notiz erhalten wir folgende Zuschrift: ..Dcr Ein- svruch , den die Verwaltung des König! Großen Gartens gegen dir Veranstaltung von Feuer werk auf dem städtischen ÄuS- sicUnngSplatze erhoben hat und nach wie vor aufrecht erhält, bezieht sich lediglich daraus, daß in Znkimft das Hinüberwerse» von Raketen nnd andere» hochaehenven Fcueiiverlskörpern »ach dem König lichen Großen Garten nicht mehr geduldet werden soll, weil diitch die zum Tbeil nvch vrennend heiabslürzendcn Stäbe nnd Patroncnhühe» Leben und Gesundheit der Äailenbesuchcr in hohem Maße bedroht und überdies, wie das Abbrennen mehrerer Schober Hru im Jahre 1M> bewies, die Gebäude und Anlagen des Großen und auch des Zoologischen Gartens einer erhebliche» FruelSgesahr ausgesetzt wurden." — Die N ochsend u n g von Briefschaften während der Ferienzeit ist bekanntlich oftmals ein wunder Punkt, da ein großer Tbeil der Reisenden die Ferienadresse weder de» Nachbarn, den WiithSleulen. »och dem Postamte mittheilt. Irgend ein amt liches Schieibc». welches drm Betlessendc» aber »»bedingt zu- wird in gestellt werden muß. znm Beilpiel in einer Gerichtssache, solchen Fällen dem Postreglement entsprechend eine gewisse biiiducch aus dem Pvsiamtc nirdergclegt und gilt, wenn Adressat auch dann nicht zu ermitteln ist. als zugesielll. Wenn ei» Anderes nicht möglich ist, ist dies nach den« Geietze eine voll- giltige Form der Znitellung. Vielfach erwachsen de» Adressaten dadurch große — auch finanzielle — u»a»»ehi»lickkettcn. ;u»i Beispiel bei Veoänmung eines Gerichtstennins n f. w Es em- pfiehll sich daher i,n cigcnslen Interesse, vor der Abreise in die Sominerilüche zum Mindesten der zuständigen Postanjlalt den lcweiligen AnseiithalkSoil niitzutbeile». — Ter Bciinh der höheren Sch »llcu in Dresden und Lcizlg war am 1. Juni vorigen Jahres folgender: Schülerzahl in Ghmnasien Realgnmnasicn . . Proghmnasinm ckathol.s Dresden Leipzig . 1888 ,8,:l . lft'5 187 . l"I7 2136 . 8>ei 160 61 — Zusammen: 5000 7>205 WaS die Ginnnasie» bctriist. so sind in der Schülerzahl inbegrizfen die Staalsa»ninas!en ljc eins in Dresden iind Leipzig!: die itädilichen Gnmnasien ivnrden in Dresden von ft!22, in Leipzig von 1250 Schüler» besucht. Realghmnasien besaß Dresden 2. Leipzig l : dieie Schillgattnng scheint sich, nach dem Schulbcinch zu urlheileii. in Dresden eines iveit größeren Vorzugs zn erjreur» als in Leipzig, ilnigelehrt sind die Realschulen mehr in Leipzig bevorzugt. in Dresden sind sogar die städtischen Realschule» cinssalleiid gering beiucht. wogegen die Privairealschnlen eine verhältnißniäßig bedeutende Schülerzahl answene». — Was i st ein Brief? Ntit der Entscheidung dieser so harmlos klingenden Frage hafte sich der l. Strafsenat des Reichs gerichts zu beschäftigen. In de,» zur Revision stehenden Prozesse handelte es sich, wie das „Leipz. Taget,!." mittheilt. darum, ob ge druckte Prospelte, welche in Briefumschläge gesteckt „na versandt fertig gemacht waren, als Briefe, d, h. verschlossene Briefe anzusehen seien, wen» diese — offen gelassenen! — Sendungen in einem ver schlossenen Packeie vo» einem Postorte nach einem anderen gesandt werden. Die Firma Tb. Ziiiiinermann in Giiudensrei sandte 260 gedruckte Prospekte, die in adressirten aber offen gelassenen Brief- Umschläge» steckte,! in einer verschlossene» .Kiste durch die Eisen bahn an die damals »och bestehende Privatpost vo» Hauser in Bres lau. Diese Uetz die Sendungen — essen wie sie waren — den Adressaten in Breslau rustcUen. Der Prokurist jener Firma, Her mann Fliege! in Ober Peilau, sowie der Mitinhaber der „Hansa", der Kaufmann Karl Lehmann in Breslau, ivnrden nun beschuldigt, acge» das Postmoiiopol verstoßen zu haben. DaS Schöffengericht sprach sie frei nnd das Landgericht Breslau crtannte am 22. Februar auf Berwersling der vom Staatsanwaltc gegen Vas Urthcil einge legten Berufung. — Gegen dieses Urtheil hafte der Staatsanwalt Revision eingelegt und die Entscheidung des Reichsgerichts bean tragt. — Der Reichsanwalt beantragte die Entscheidung der strei tigen Frage durch das Plenum der Strafsenate, da eine früher« Entscheidung des ersten Strafsenats nach Ansicht der Reichsanwalt- schast nicht zutreffend erscheine. Eine Definition des Begriffes Briet sei i»r Gesetze nicht gegeben. Die Ansicht des ersten Straf senates führe dahin, daß eine Tafel Ehocolade in verschloffenem Briefumschläge als Brief anzusehen sei. Das Briefgeheimnitz habe mit der PostzwanaSpfticbt nichts zu ihn». Das Briesgeheimnisz be ziehe sich auch aus Postkarten, Postanweisungen u. s. w. Sonst tönnlci, ja die Steuerbehörde» einfach die Post fragen, wie viel Geld Dieser und Jener jährlich zngesandt erbalir. Der erste Strafsenat sage: wenn ein Briefumschlag verschlossen ist. so lann man vom Inhalte nicht Kenntniß nehmen. Danach müsse man ober doch im vorliegenden Falle annehmen, daß es sich um Briefe gehandelt habe, denn da die Kiste verschlossen gewesen sei. so habe ron dem Inhalte der Sendungen keine Kenntniß genommen werde» können. — DaS Reichsgericht erkannte aber auf Verwerfung der slaaisanwalftich.en Revision. In den Gründen wurde u. A. auS- gefühlt: Der Senat ist der in dem Urtheile des ersten Strafsenats vom 1. Januar 1000 ausgesprochenen Ansicht beigetrelca. Ent scheidend ist schon der Wortlaut des t; 1, 1 des PostgesetzeS: er redet nicht von verschlossenen Sendungen, sonder» von Brieten und un verschlossenen Briefen. Schon daraus ergiebi sich, daß Das, wovon Absatz 3 handelt, und was durch Einlegung in verschlossene Pallete zu einem Briefe werden muß, schon vor Einlegung ei» Brief sein muß, nicht eine unverschlossene Sendung, die in ein verschlossenes Packet eingelegt sein muß. Daraus ergiebt sich weiter, daß entschei dend ist nicht die Umhüllung, sondern die Sach«, di« geschickt 'wird, daß eine Sache, die in ein Couvert gelegt wird, nicht ein Brief wird, so lange das Ganze in ein geschloffenes Packet gelegt wird und um gekehrt, Daß dem ersten Strafsenate Inkonsequenz vorzuwerfen sei, insofern er zugiebt. daß verschlossene Couverts als Briese au- zufehen sind, ist nicht zuzugeben. Der erste Senat hatte diese Ent scheidung nicht aus das Bestehe» des Briefgeheimnisses gestützt, son dern ans die Thaisackst, daß bei geschlossenen Couverts eine Prüfung des Inhalls thalsächlich unmöglich ist und daß ein solches ver schlossenes Couvert, wenn es versendet wird, »ach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch wie nach den postalischen Einrichtungen als ver schlossener Bries zu behandeln ist, weil der Inhalt unzugänglich ist, in diesem einzigen Falle also die Form entscheiden muß, in allen übrigen Fällen aber nicht die Form der Umhüllung, sondern der Inhalt der Sendung maßgebend ist. — Zur Verhütung der Uebertragung Vvn Krnnk-- h eite ii indcn Barbier- und Fristrgeschäften macht das »Tr. Journ," folgende Vorschläge: 1, In de» Barbier-, Haarichneide- nnd Frisirsluben muß stets ans'S Peinlichste Rein lichkeit gehalten werden. Auch muß in ihnen für ausreichende Waschgeleacnheft für daS Personal gesorgt sein, svdaß sich vieles jederzeit die .Hände mit Seife in reinem, noch unbenutztem Wasser waschen nnd an einem noch gehörig sgnbkren und trockenen Hand tuch abtrocknen kann In jeder dleier Stuben ist ein mit Wasser gefüllter Spucknnps ansznstellen. der täglich zn reinigen ist. 2. Barbiere und Friseure, die an ansteckenden Krankheiten leiden oder mit Hantausschlägen und eiternden Wunden an den Händen behaftet sind, haben sich, so lan^e nicht diese KrankheitSznstände vollständig beseitigt sind, jeder Thätlgkeit in ihrem Berufe zu ent halten. ll. Bei der Arbeit sollen die Barbiere nutz Friseur« saubere und waschbare Kleidung tragen. Bor der leben Kunden Massen sie sich die Hände gründlich mit .... ..... Teste waschen 4. Rasirmessrr. Scherrcii. Haarschneidemaschine». Kämme, Bürsten und sonstige Geräthe sind nach irdeSmaligem Gebrauche sorgfältig zu reinigen. Außerdem sollen die Messer und Tcheere» vor >eder Wiederbenutzung mit in absoluten Alkohol ge tauchten Watlebäuschchen abaerieben und Kämme und Bürsten täglich, am besten Abends, mit einer warmen üprozenttgeii Soda- lömng — 5 Theile Soda auf 100 Thelle Wasser — ausgewaschen werden. Bet Kunden mit Schuppenbildung und Haarausfall wird am beste» von der 'Anwendung einer »um allgemeinen Gebrauch bestimmten Bürste gänzlich abgesehen. 5 Der Gebrauch der großen Haarwalzbürsttn ln jedem Falle ist z» wlderrathen. t». Ebenio sollen Schwämme nnd Pnvernuasten gar nicht ver wendet werden. Statt der Schwämme benutze man zum Abwaschen de« SeilenschaumeS Bäuschchen von reiner Berband- watte. Zum Pudern ist ebenfalls die Verwendung reiner frischer Watlebäuschchen oder die Benutzung bo» Pulverblälem zu rriipsrhlen 7. Rasirptnsrl sollten gar nicht oder wenigsten« nur bei Kuiiven. die ihr eigenes Rasirieua besitze», benutzt werde». Jedenfalls ist aus die Reinhallung der Raiirvinsel ganz besondere Sorgfalt zu verwenden. 8. Jeder Kunde muß »um Abtrocknen des Gesichts nach dem Rasiren frische, seil der letzten Reinigung noch nicht wieder gebrauchie Wäschestücke — Handtuch oder Serviette — erballen. An Stelle der letzteren könne» auch Servietten aus chinesilchem oder Seidenpapler gegeben werden. Wer sich Hanse rasiirn läßt, benutze »eine eigene Wäsche. Die Frisirmttntri müssen rein sein: ivo sic dem Hals anliegen. ist ein Stück noch ungebrauchte» SeidenpapierS einzuschieben. «!. An den Rasir» und Jrlnrirsselii sind die Kopssrützer vor dem jedesmaligen Gebrauch mit einem seit der letzten Reinigung nvch nicht benutzten Tuche oder mit Seidenpcrpier zu bedecken. lO. Beim 'Rasiren entstehende kleine Hanwerletznnacn düsten vom Barbier nicht direkt »ist den Fingern berührt, auch nicht geätzt werden, sondern sind zur Still ung der Binlung mit kleülen Wnltebäirschchen abzutirpsc». II. Die zu den oben angeführte» Zwecken verwendeten Watte bäusche und Papierservietten bcz. Stücke Seidenvapier müssen nach eiiimnliger Benntznng vernichtet werden. 12. Personen, die an Gesichts- oder Kvpsausschlägen oder sonstige» AuSschlagskrank- tzeiien leiden, »ollen in öffentlichen Barbier- und Frisirsluben nicht bedient und auch in ihren Wohnungen nur mit ihren eigenen oder mit besonderen, mir für Kranke bestimmten Instrumenten und Ge räthe» bedient werden. Dic>e Instrumente und Geräthe sind u». mittelbar nach dem Gebrauch mit besonderer Sorgfalt zu reinige», und zwar empfiehlt es sich, sie in starker Seisenlauge vder in ei»- vrozentiaer Sodalöiung eine Viertelstunde lang auSzukocheii. Den betreffenden Perjonen ist vom Barbier oder Friseur das Auffuchen ärztlicher Hilfe dringend c»,zurachen 1:>. 'Am sichersten kann sich der Einzelne vor einer Ansteckung dadurch schützen, daß er sich sei» eigenes Rasir- und Frisirzena anschasft nnd es in dem von ihm deiiichten Barbier- und Frisirgcschäft i» cineni verjchlleßba>e>, Behälter, wie solche auch icho» in vielen Geschälten den Kunden zur 'Verfügung gestellt werden, hinterlegt. — Dns neue slädtische Elb-Freibad, das am Dienstag den« öffentlichen Berkel» übergeben wurde, macht schon von außen einen volkheilhaiteu Eindruck. es i't in zwei Ablheil- ungen gelheift. für Erwachsene und Kinder, und befindet sich gegenüber der Saloppe ans linkem Elbnser, gegenüber der A»s- mniidung der Schuberislraße. ES slehl unter der Aufsicht des He»» FischcrineistelS Kunze, dem ein Bademeister und zweiBade- aehilscn zur Seite stehe», hat eine Länge von 18,30 und eine Breite vo» 1.60 Meter »nd kann vvn früh 5 Uhr an bis zur Dunkelheit benutzt werde». Ilm die entstehenden Unkosten in etwas zn decken, iviid für jedes Bad eine Entschädigung vo» 5 Pig., für >ede zu leihende Badehose ebenfalls 5 Pia, sowie für die Ausbewahrung vo» Werthgcgenständen gleichfalls eine geringe Entschädig»»,! genommen. Da das Fehlen einer billigen Bode benutzung in dieser Gegend schon längst als ein dringendes Be- dülsniß empfunden wurde, dürfte diese mohlthätlge Einrichtung bc- sondciS von Seiten der Unbemittelten mit Freuden begrüßt werde». — Ein Ucbelstand, der ebenso gegen das Gefühl der Reinlich leit verstößt, wie er gesundheitsgefährdend wirten tan», ist noch in vielen Milchgeschäfte» zu finden: das O f f e ir st e h e » l a s s e n d e r M i l ck> g e f ä ß e. Nicht nur, daß sich im Verlause eines Tages eine beirächiliche 'Menge Staub in diesen Milchgesäßen und damit in der Milch »iederläßt, es wird auch nicht selten Vorkommen, daß vom Husten- vder Raseure,', vefcillene Besucher des BertaufslotalS cs nicht verhindern können, der undedeckien Milch etwas mitzutheile» vder daß sich die Fliegen darin niederlassen. Eins ist so unappeiii lich und lo gefährlich wie das Andere. Wer bürgt dafür, daß die duftende Person nicht lungenleidend ist »nd mit ihren unsichtbaren Auswiirftvciilitelche» Tuberkelbacillen i» die Milch bringt, die dann zur iiienschlichtii Nahrung dienen soll ! Die Fliegen in der 'Milch aber sind etwas Alltägliches, und wer weiß heule nicht, daß die Fliege sehr häufig der Träger vo» Kranlheitserreger» ist, abgesehen davvn. daß dieses Insekt wahllos vo» de» elelhastesten Dingen auf unsere NghningSmiftel nversicdelt. Es erscheint daher im Interest« des Allgemeinwohls geboten, daß sicki die Behörde mit der Bc schoffenheit der Müchgefäße in den Verlor,fsgeschäsien befaßt. Noch einfacher wäre cs. wenn die Käufer die Abnahme der Milch aus solchen Gefäße» verweigerten. — Während in der ersten Hälfte dieses Jahres vo» den oster reichlichen Grenzstationen Tetscve» und Bodcndach täglich mit der Eisenbahn durchschnittlich an lftO Waggons Langholz, Sägewaare. Nutzholz und Eisenbahnschwellen »ach Deutschland eingcsührt tour de», ist die Einfuhr vor» Floßholz nus dem Elbstrome »och eine viel lebhaftere gewesen. I» diesem Jahre sind bis mit LO. Juni iiiLgesommt 782 böhmische Floßholztransporte am Holl amte Schöna - Hirschnuihle zur Abfertigung gelangt. Diese 782 Flöße enthielten 1L6I Festmeter hartes Nutzholz und 169 536 Fest meter weiches dergleichen (Stämme), sowie 1543 Festuielcr Eisen bahnschwellen und Kanthölzer »nd 167 Festnieter Sägewaare. Dar auf ist ein Zoll von rund 208 207 Mart erhoben worden. Im Monat Juni fuhren L04 Flöße ei», die insgefamnft 66 402 Fest meter enthielten, auf die ein Zoll von 80 635 Mark cntfiek. Der vergangene Monat wicS bis jetzt de» stärtsten Flohvcrlehr aus. — AuS Bad 'Ra uh ein, wird uns unter dem 9. Juli ge schrieben. daß dort weder an der Badekasse noch in Geschäften Banknoten der Dresdner Bank in Zahlung genommen werden. Ein sächsischer Badegast mußte eine solche fftote (400Mt.) bei einem Bankier mit einer Gebühr von 50 Psg. umwechseln, — Dieie 'Annahnicvcttoeigerung entipiingt wohl weniger einem Miß trauen gegen die Dresdner Dank als einer weitverbreiteten Abneig ung gegen Noten von Privatbanken. — An dem Konkurs der Leipziger Bank ist, wie das „Chem nitzer Tagebl." vernimmt, auch die ls r a e l i t»i ch e Gemeinde in Ehemnitz insofern betheiligt. als sie sämmtliche Steuer einnahmen bei de, Bank deponict hatte. — Wie der..'Vogil. Anz." vernimmt, trifft die Deutsche Bank in Berlin 'Vorbereitungen, eine Zweiganstcilt auch in Plauen zu errichten. — Am SlU"'"be»d trafen Oberstaatsanwalt Beutler nnd BezirkSarzt Dr. Fliiuer ans Planen in Auerbach ei», um durch die Sektion der Leiche des ii» Krankeiihauie verstorbenen Kommnn- arbeiterS M. Schlott die Todesursache festzustellen. Schlatt war s» seiner frühere» Wohnung einaekehrt. die voni Taubenhciiidlcr Zöbiich bewohnt ist nnd hatte sich aus's Sopha gelegt. Ms Zöbisch iii die Stube trat, verwies er dem Eindringling die Thür; dieser aber, der anscheinend an Delirium Ironien« litt, vergriff sich an Zöbiich. iodaß dicker zu seiner Abwehr mit einem Orlicbeit de» Anareiser über den Kopf schlug, daß der Geschlagene eine Schädel- Verletzung davontrug. Im siädttst' Schlatt!pC"" später. Die Sektion ergab. e» Krankenhause verschied aß der Tod nicht die un- . rcn inittelbnie Folge der erlittene» Mißhandlung gewesen ist. — Anfangs Ma! sollte in Oelsnitz i. E. eine von sozial demokratischer Seit einberufene öffentliche Volksver sammlung stattfinde», die jedoch von der Amishaupimannschast Chemnitz mit der Begründung verboten würde, es sei keine Gewähr geboten, daß Minder>ährige nicht, zuhör«» könnten, auch berief sich das Verbot ferner darauf, baß eö früher einmal vorgetommen sei. daß einer Vollsversainmlnng Minderjährige beiaewohnt hätten. Die vom Einberufer bei der Krcishauptmannschaft Chemnitz eingereichtr Beschwerde ist verworfen worden, nnd zwar zunächst wegen Vcr- säumniß der 14Iägige» Rekursfrist. Soweit aber andererseits auf eingewendete Beschwerde «in aussicht-behördliches Einschreiten in Frage loinmcn könnte, so liege hierzu um deswillen kein Anlaß vor, „als jedenfalls die dem Versaminluncisvcrbot zn Grunde liegenden ihatsächlichen Annahmen mit dem Akteninhalte nicht im Wider spruche stehen und demgemäß sich in der gegenwärtigen Instanz einer erneuten Erörterung entziehe», wabrend ii» llrbugen der zur
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