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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.08.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010829021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901082902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901082902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-29
- Monat1901-08
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Dresdner Nachrichten. Donnerstag. 2V. August 188» Ar. 228 Boruqasse 1. I. in der Zeit von U bi- 1 Uhr Mittag» persvnlstfs zu melden. —* Di« Vorbereitungen, den 10. November festlich zu de» gehen, den Tag, an welchem vor 25 Jahren die Feuerwehren Drr-denS und der Umgebung zu dem Bezirksseurrwehrverbonde sich jusammknichlossen. sind bereits in vollem Gange und sind dam» die Herren Branddirektor Oestr-Meißen 1l. Borsitzende, de- BezirkSverbandeS brz. dessen Vertreter Brandmeister Herrmann Dresden betraut worden. —* Der Verein Dresdner Gastwirth« hält morgen ^tachmittag im Weihen Saale der .Drei Raben' eine Vereins sihung ab —* Die gestern Abend stattgesundene Lomvionaus fahrt des Bezirls Dresden vom Deutschen Radfabrerbund verlies in bester Weife. An der Fahrt, welche durch den Groben Garten, Fürstenstraße. Dürerstraße nach der Vorstadt Striesen ge leitet wurde, bethriligten sich etwa 150 Personen. DaS Endziel war Hammer'» Hotel, dort fand Kommers mit anschltehendem Tanz statt. Durch verschiedene Couplelvorträge (Herr Gruhn, Herr Müllers und einige Chvrgesäiige (Dresdner Radlcrklub) war für reiche Abwechselung gesorgt. —* Heute Morgen gegen V»5 Uhr wurde eine Frau, die sich ertränken wollte, durch Schisser »och lebend aus der Elbe ae- z ogen und mittels des städtischen Krankenwagens nach dem Diakonissenhauie überführt. In ihrem Besitz befand sich ein Couvert an Frau Kranke, Münchner Hof hier, gerichtet. —* Gestern Vomittag gegen N Uhr entstand auf der CH cm» nitzerstrabe in der Nähe der Nvssenerstrahe eine Verkehrs- st ii rung im Strakenbahnbetriebe. hervvrgrrusen durch den Bruch eines Rades a» eineni schwerbeladenen Düngerwagen. Erst nach ziemlich einstündtgeni Bemühen konnte das Verkehrshindernis; be seitigt werden. —* Mit dem Hanvtschienhenbau in der fiskalischen Pill nitzerstrahe in Vorstadt 6>runa, zwischen der Altenberger strake und der Flurgrenze mit Seidnitz, soll am 9. Sevtemver, mit der Absenkung und Neupflasterung der Erfurt er strake, ,uvil'chen der Cisenoahn-Uitterführung und der Großenhainerstrake, einschliehlich des Grokenhainer Platzes, soll am 5. September, und mit der Neupslasterung der Friedrich strake. zwischen der Vorwerk- und der Waltherstrahe am 9. September begonnen werden. — Mil dem Nahen des HerbfteS und dem Eintritt kühlerer Witterung kommt auch ein während der heißen Sommermonate arg vernachlässigter .rreund, der Ofen, wieder zu seinem Rechte. Di« Frage einer zweck- mäßigen und dabei billigen Beheizung gewinnt um io größere Bedeutung, als die Tag» der großen Koblennoid noch in Aller Erinnerung lind. Die Hausfrauen namenilich werden «4 daber mit Interesse vernehmen, daß es Herrn F. Albert Tivpner . Dresden-Neuitadt taöistercislraße8) qelunacn in. einen Ofen zu konitruiren, der nach Wochen lang sortgcietzien Versuchen em in jeder Wette voll befriedigendes Reiultai lieferte. Sr ist gleich,eilig sowohl als Heizkörper wie zu Kochzwecken verwendbar und leicht von einem Zimmer zum anderen ,u iransvorliren. Die Beheizung geschieht durch Petroleum oder SoirituSgaS bei einen, «oitenauswande von durchschnittlich < Psg. »er Stunde. Hierdurch gestaltet sich das Aitteuerungsgeschast zu einem durchaus reinttchen und gestattet dabei di« sederzeitiae sofortig« Ingebrauchnahme des völlia geruchlosen Oiens. Seine Ausstellung kann überall ersolgen. da weder Esse noch sonstige Abzugsvorrichtung erforderlich ist. Steden seiner dauerhailen Konstruktion zeichnet sich dieser Ösen noch durch seine gleichmäßige, st-1 Stunden anhaltende Wärmeausstrahlung aus. da eine «igenariia . eraeftellte lldamotieziegel-Einlaae die allzu rasche Abkühlung bindert Zur Berubtgung ängstlicher Kemütber sei noch mtt- getbeilt, daß eine Eroloiionsgeiahr völlig ausgeschlossen ist, weil «in an gebrachtes Wasierbanin vor Erwärmung des Oelbebälters ichübt und gleich- zeitig «ine Verdunstung gegen trockene Lust dadurch ermöglicht wir». Der Erfinder. Herr Tippner. der sich bereits durch seine in oller Herren Ländern erworbene» Pateitte iür Ventilatoren. Petroleuin-Meßapparate, Erolofions- Sichcnmgen, Feniiervuber rc. einen Namen gemacht hat, bat auch hier wiederum daS Patent angemeldet. Der Anschaffungspreis dcS aus Außeisen bergeftelllen Osens stellt sich auf etwa «NM., wodurch seine allgemeine Ein führung gegenüber anderen erheblich theuerern Fabrikaten gesichert erscheint. Aus Wunsch wird er jedoch auch in lururiöscr Ausstattung in Nickel, Emaille oder Schwär, iür jede beliebige Ziuimergröße geliefert. —* Polizeibericht, 28. August. Bei einer gestern wegen Diebstahls seslgenvmmeiien >>', Jahre alten Frauensperson wurden dlei vernickelte Frucbtichalcn Vvigefunden. die fie am Montag in einem Geschäft in der Nähe des Neustüdter Marktes gestohlen haben will Eine Anzeige hierüber ist aber noch nicht erstattet. Der Eigenthümer der Schalen wolle sich zu 6 1l 1722 bei der Krimiiialabtheilung melden. Im benachbarten Coschütz stürzte gestern Nachmittag Stiebst'« .. Mobtu«''uvet und Carolattraße ^ Florenttn» vevihel. beim Obstpsl ü ck e n ein Mann mit der Leiter um : dabei wurde ein ungefähr lOiähriger Knabe so iniglücklich getroffen, daß ihm der rechte Arm zerschmettert wurde. Auch der Obstpflücker hat sich verschiedene Verletzungen ;uge;ogen. — Als am Montag der 64 Jahre alte Privatus Entoldt in Großrichachwitz beim Grnmnicteiicholen behilflich war. stürzte vom beladenen Wagen der beim Festmachen des Heues benutzte starke Hkubaum herab und tiaf Ewoldt auf den Kopf, so daß er einen Schädelbrnch erlitt und klotz alsbaldiger ärztlicher Hilfe in der folgenden Nacht an den erlittenen Verletzungen verstarb. — Der Kunstverlag von Hof mann. Leder L Co. (Meißen i. S.) hat mehrere neue Künfilerpofikarten von Meißen berausgegeven. die nach Originalen von Pt. Näbter sehr tauber und gefällig ausgesübrt sind und sich recht gut bei Liebhabern und Sammlern einiühren werden. Besonders gelungen ist dao Kärtchen, das in einer sein empsundenen Farben-Jmpresfion Meißen bei Nacht ,eigt: das Blatt erinnert an die besten Wiener und Parlier Arbeiten dieies Genres. — Oessentllche Versteigerungen in denKönigl. Amtsgerichten. Montag, den 2. Sepieinber. Rieia: Pauline retbera-Lichtenbera, 82 500 arundstuck in Brrt«»«rf. Bau st« llsügrund stück« t» _ nelegen. irso«. und»«« Richterged, Lipomann's W>. 2800 M. Dretd»: Nentner Lob,«.. «^>0 «. —" Militärgericht, urkundmsälichung. »etmg» u, Verordn»»«» da» sich vor dem ... am 19- September 1872 in HoyerStzort geborene. dtSzivltnell Vor bestrafte Aeugstldwebei Alwin Max Trink», zuletzt bk» zu seiner Veihastuna bei der Pulverfabrik «naschwitz berBatGen kommandirt geivrien. zu verantworten. Trink» erhielt im Mai d. I. von einem Hauvtmann, der gleichfalls zur Pulversabrik kommandirt ist. einen Geldbetrag von 53.20 Mk. mit dem Auftrag, ihn an den Schlossermeifter Nierkd in Bautzen abzuführen. Tr. behielt jedoch das Geld für sich und dezahft, eine Rechnung bei seinem Schuh macher. von dem er sehr gedrängt wurde. Al» da» Karniion- danamt Dresden vom Angeklagten die quittirt« Rechnung ver langte. fälschte Tr. die Unterschrift de» Schloffermetster« Nierth. Am 15. Juni d. I. erschien der Angeklagte, der sich wiederum in bitterer, selbstverschuldeter Roth befand, bei der Restaurateur»- rhrfrau Häntzichel in Gnaschwitz und gab vor. er komme, um den für den 1. Juli d. I. fälligen Pachtzins in Höh« von 28.W Mk.. welchen der Pächter Häntzichel für gepachtetes Wiesenland an die Pulversabrik zu zahlen hat. einiukossiien. Die Frau Häntzichel gab dem Angeklagten das gewünschte Geld, der es aber nicht an die Kasse avsührte. sondern wiederum für sich bedielt und damit GeüchtSkosten bezahlte. Anfang Dezember v. I. erschien vy An geklagte beim Kassendiener Stoßer in Bautzen, legte ihm einen Heiratdskanlionsichei» vor und erhielt darauf auf seine Bitte ein Darlehen von MO Mk. Der Heiratbskautionsschrin war aber vom Angeklagte» gleichfalls gefälscht. Mit einem anderen gefälschten Hei»gthsrautiv»sschein kam Tr. Anfang März d. I. zum Gastwirth Lehmann in Sinawitz und borgte sich 200 Mk.. um wieder Schulden zu bezahlen. Kurze Zeit daraus kam Tr. zum Zeugen Mirthsink und erhielt nach Hinterlegung des echten Heiraths kautionsicheines von M. einen Geldbetrag von 150 Mk. Außer dem hat der Angeklagte 2 Brillantringe im Gesammtwerth von 200 Mk.. die er von einem Abzahlungsgeschäft in München leih weise erhalten hatte, wiederholt verpfändet und den Piandschilling für sich vertban bezw. einen Ring, ohne dazu berechtigt zu sein, seiner Ehefrau geschenkt. Das Urtheil lautet aus w Monate Gr- fängniß. Degradation und Versetzung tn die 2. Klasse de» Soldaten- standes- 6 Wochen Gefänglich gelten als durch die Untersuchungs haft verbüßt. -- Am gerieth der . ..... . . rich Mathias Eskildsrn auS Flensburg seit keinem geschäftlichen Bankerott. Esk. wohnte gegen Mitte v. Mts. in einer Gast- wirthschait in Nieder-Colditz einige Tage mit seiner Ehefrau, konnte aber die tonlrahirte Zechschuld von 18.63 Mk. nicht be zahlen. was er beim Einmietheu verschwiege» hatte. Im August verübte er dann noch in der Umgegend von Dresden einige Zech- betrügereien von geringer Hvhe. Der Angeklagte ist auch eines Diebstahls schuldig. Am 25. Juli stahl er ans dem Gasthof zu Dorfhain bei Edle Krone eine von einer auf kurze Zeit hino»»- geganaenen Frau aus den Tisch gestellte Handtasche mit 260 Mk. und einigen Kleinigkeiten. Das Urtheil lautet auf 6 Wochen Ge fänglich : da der Angeklagte von Anfang an geständig war^ wird in der freut. gewesen, während von dem Gefolge noch beul Folgen der hestlgen Erkrankung zu leide» haben. x Herr Eugen Richter bat gestern Vormittag kurzer BerlobungSzett vor dem Standesbeamten da« folgenschwer«' Ja" gesprochen. Auf dem Charlottenburger Standesamt 1 in der onkestraße 10 fand um SH Ubr dir Trauu,^ de» 68,ährigrn lle da! während veile^ Jn»b«sondere war auch der Kaiser ^ Der Monarch ist er- nach seiner Rückkehr völlig wieder hergestellt dem Gesolge noch heute einige a» den mtsaericht. In immer größere finanzielle Bedränaniß 28iäbrige Versicherungsinipektor Emil Christian Fried- die Untersuchungshaft mit 2 Wochen angerrchnet. — Der Maurer Paul August Burger in Cotta wird wegen Verübung ruhestörenden Lärms, Beamtenbeleiviaung und Widerstand» zu 35 Mk. Geld strafe oder 4 Tagen Gefänaniß und 1 Tag Hast vrrurthellt. — Mit einer Strafverfügung über je 18 Mk. Geldstrafe waren der Schankwirth Gustav Robert Böhla und der Böttcher und Kassirer Friedrich Philipp Gareis bedacht worden: sie erhoben indeß Widerspruch. Es wird ihnen zur Last gelegt, durch Htnaus- wersen mehrerer Gäste aus der Lchankwirthichast Maternistrabe 3 in der Nacht zum 21. April die Ruhe gestört zu baden. Gareis verrichtet bei dem Mitangeklagten Böhla zeitweilig die Dienste eines Bierausgebers. An dem fraglichen Abend entstand Streit und namentlich einer der Gäste wurde von Gareis höchst unsanft aus der Schankwirthschost hinausbesördert. Die Beweisaufnahme er folgt tbeilweisenntei Ausschluß der Oesfentlichkeit. HinsichtltchGareis' bleibt es bei der 10 Mk. Geldstrafe. Böhla wird srelgkivrochen. — Der Geschäftsführer Ernst Paul Fritziche und seine ein Fuhrwerksgeichäst betreibende Ehefrau Anna Bertha Frihkche geb Hermann flehen unter der Anklage des Brotdirbstahls. In dem von Fr. mit be nutzten Hofgrundstück ließ der Bäckermeister Reichel seinen Amdulanzwagen über Nacht stehen. Jritzsche fuhr nun in den frühen Morgenstunden seine Lastwagen in die Nähe des Brot wagens und machte sich an diesem zu schäften. Bei dieser Ge legenheit entwendete er etwa W Stück Viewsund-Brote: das ist von zwei Zeugen beobachtet worden. Auch die Ehekau wird über führt, in mindestens einem Falle ein derartiges Brot von dem Reichel'sche» Wagen weggenommen zu haben. Die Frage, ob Genußmiltelentwendung vorliege. wird vom Gericht verneint: dieses erachtet vielmehr Diebstahl als vorliegend und verurtbeilt Frihsche ru 1 Woche Äesängniß: die Mitangeklagte erhält 1 Tag Gesängniß. — In dem Bericht über die Verhandlung gegen Menzner und Gen. (Nr. 235> sind die Urthrile verwechselt worden: Ernefiine verebel. Reumann geb. Bsuerseinv's Bauslellenarundfiücks I es wurde M. zu 25, Herzog zu 10 Mk. Geldstrafe verurtheilt. daielbst, 2520 bez. I56V Di. Königitein , Gustav Aböls Strobbach's Bauer gur in Papstdorf. 17 voo M. Dressen: Bauunternehmer Julius Clemens! SLeubauer'4 Wohn- und Hintergebäude nebst Los und Ziergarten daielbst. , Glaiswaldiftraße 48, 116 200 M. Dresden, Dachdecker Friedrich Hermann! Petzold'S Grundstück in Naundorf, 1500 W Eibenftock r Bauunternehmer ! Gustav Ferdinand Leistner's Wohnhaus. Schuppengedäude und Garten in i Oberttüdengrün. 7500 M. Dresden : Baugewerke Heinrich Gustav boppe's Vorüerwobnhaus mü Flügelanbau. Hintergebäude und zwei Haien daielbst. Uhlandstraße S2. 206 45« Pt. Geitbain: Handelsmann Charles William Kräger'S Grundstück daielbst. 12 800 M. — DienStag, den S. September. Löbau Alben Franz Anton Bachinann'S Kastboisgrundstück mit Tanziaal, Brauerei und Mälzerei, Garten. Feld und Wieie in NiederoUenhain, 07000 M. Dresden: Lonstantm Bulla.s Wohnhaus. Hoiraum und Ganen in Mickten. Trachauerkraße «. 21 000 M. Dresden: Kaufmann Leopold Friedrich Born s Bauland in Laubegast. 21 005 M. Ebemniß: Roben Hermann Viertel'» Sckbaustellengrunbsiück daielbst. Bernsdorserstraße. 0500 M. Leipzig: Emilie Pauline verebel. Bohle verw. gew. Busch geb. — kSretrrderich« der Ha«»rr»»rr »rewart« vom 2«. August. Eine Depression erstreckt sich von Nordeuropa bi« zu den Alpen, deren Minimum mit unter 7S« Mn,, über Südnorwegen liegt, da« Maximum de» Luftdrucks mit über 785 Mm. defindet sich südwestlich non Irland. Deutschland bat kühles, in» Osten Hefter«-, sonst regnerische» Weiter. — Wahrscheinlich Ist kübleS, regnerische«, unruhige« Wetter. rageSqeschichte. X Deutsches Reich. Einer Gefahr glücklich entronnen ist. wie ein Berliner Blatt nachträglich erfährt, der Kaiser mit ieinem Gefolge aus seiner letzten Nordlandreise. Die Herrschaften batten sich die Zeit mit Fischfang vertrieben und die gewonnene Beule unmittlbar darauf auf der .Hohenzollern" räuchern lassen. Sämmtlicbe Herren sind dann nach dem Genuß ertrankt, zum mentarier» mit der einige Jahre jüngeren - ^ " Parislu» ' leinW vrr- Freunde» Ludolf Pärlsiu» statt. Äl» Trauzeuge sunairte m Direktor der Luisenstädtischen Gewerbeschule, Pros. x Aruqkreich. Auf die Ansprache de» Maire und de« v« treter» der Munizipalität tn Montellmar. die den Präsident Loubet vor seiner Abreise zu der von ihm befolgten Politik in 'S« !Nd0« .. Ber ten ..... _ .««' ZUM Besuch« de» Kaiser» von Rußland beglückwünschten, erwiderte Lc'uket. die Anwesendest de» Kaiser» in Dünkirchen beweise für Rußland wie sür Frankreich deutlich den Bund der beiden großen Böller, die sich in ihren Gefühlen und Interessen nahe stehen. Sie sei als ein mächtiges Unterpfand für die Sicherung de« Frieden» anzukhen und zeige, daß die Regierung der Revublik, ohne sich durch die dem Regime der Freiheit innewohnenden Wandelbarkeiten beirren zu lassen, mit Weisheit und Beständigkeit an der traditionellen Politik Frankreichs sestbält und diese weiter entwickelt. — Loubet reiste um 11 Uhr nach Part« zurück. - xZar Nikolaus verfügt im Schlosse von Lomviögnc über eine große Anzahl von Gamlmmern sür etwa von ihm zu ladende Gäste. Dem .,Figaro" zuwlge wäre damit für die Wahr scheinlichkeit eine« verwandtschastlichen BefticheS vorgesorat. den König Eduard von England tn Coinviögne abzustatten beadsichktae. x Rustland. Zur internationalen Lage schreibt die „Köln. DolkSztg.": Die gegenwärtige politische Konfiguration zeigt den en Zarismus auf dem chivkl seiner Macht. Nicvt nur ranzoien werben um seine Gunst, auch in Deutschland und England wird daS Wohlwollen des weißen Zaren als der politisch erstrebenswertheste Gewinn betrachtet. Nie hat seit Napoleon 1. ein Monarch eine solch, Stellung im europäiichen Areopag ein genommen wie Nikolaus 11. Wohl hat eS auch eine Zeit gegeben, wo Europa athemloS den Neujahrsansprachen des dritten Napoleon in den Tuilerien lauschte, und nach dem deutlch-sranzösischen Kriege nahm Wilhelm 1. unbestritten die erste Stelle im europäischen Monarchrnkrefte rin. Dennoch reichte ihr politischer Einfluß nicht an die Bedeutung heran, welche letzt Rußlands Kaiser seiner Macht egeben hat. Er gilt überall als der Herr über Krieg und Fiieden: kein Mensch zweifelt daran, daß dir Franzosen so lange ruhig lein werden als eS ihm paßt. Auf ihn und den Umstand, daß Rußland keine Interessen tn Südafrika hat. vertrauend, waat Thombnlain. den Burenkriea bi» zum Aeußersten fortzuietzen. Dckö Lächeln und Stirnrunzeln oeS Zaren ist mußaebend sür die un ruhigen Balkonvölker. ein Wort von ihm macht dort noch Beliebt,, Regen oder Sonnenschein. Keine andere Großmacht wagt mehr eine wichtige politische Entscheidung zu treffen, ohne nach Rußland zu blicken. Das Bedeutsamste ist aber, daß diese politische Stell ung Rußlands keineswegs die Frucht bedeutender Waffeneriolge ist. Der letzte ruisiiche Krieg liegt fast ein Vierteljabrdunderl zuruck " ' I der russischen Armee keineswegs russisci die F Eitglci vatz sie vivreve oes verrn ZLonimns von «om weas als ein gewöhnlicher Urlaub und auch nick reise zu persönlicher Berichterstattung ln Paris kann: die Thatiacbe. daß Herr ConnanS durch und hat die Verfassung 'der russischen Armee keineswegs tn Imponirendrm Lichte gezeigt — ohne die Hilse Rumänien- hätte dos stolze Rußland vielleicht nicht einmal den .kranken Mann" zu überwältigen vermocht. Damals hatte die Welt auch nur geringen Respekt vor Rußland: auf dem Berliner Kongresse spielten die russischen Bevollmächtigten nicht gerade eine beneidenswerchc Rolle. Seitdem bat das Zarenreich sich in stiller Jrteden»arbeit seine jetzige beherrschende Stellung geschaffen und es ist nicht zu leugnen, daß dasür besonders die Begründung des Zweibundes maßgebend in. welcher den Zaren vor der Welt manchmal fast als Doppelkaiser Rußlands und Frankreichs erscheinen ließ. In dieser gebietenden Stellung des Zaren liegt der Angelpunkt der euroväi- chen Lage und daraus folgt, das man vor Allem die Absichten liußlands zu erforschen hat, wenn man der Zukunft ein Horoskop 'tellen will. x Türkei. Zum Zwist Frankreichs mit der Pforte schreibt die .Köln. Zlg.": .Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Abreise des Herrn Constans von Konstantinopel keineS- Urlaub und auch nicht als eine Dienst- ausgelaßt werden „>.o v— Rundschreiben den Botschaftern der Mächte angezeigt hat. daß er Konstantinopel ver läßt und daß an seiner Stelle nur der Botschaftsrats) Bapst zur Erledigung der lausenden Geschäfte privater Natur zurückbleibt, bedeutet offenbar in Verbindung mit der Niederholuna der fran zösischen Flagge ans dem BotschaftsPalaiS einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen, wenn auch nicht in aller, so doch in recht betonter Form Am vergangenen Sonnabend waren alle Streitfälle mit der Pforte geregelt, im Besonderen hatte der Sultan das Zugeständnis; geinacht, die Stadenaesellichast in alle ihre Rechte emzusetzeu. Herr Constans batte sich nach vorheriger An frage bei seiner Regierung hierdurch befriedigt erklärt, und wenn er nun doch abgerelst ist, so bleibt kaum eine andere Erklärung als die. daß die Pforte noch einmal versucht bat. von den g» machten Zugeständnissen zurückzukommen und ihre Ausführung in die Länge zu ziehen. Die Abreise des Botschafters kann unter allen Umständen als ein starkes Druckmittel angesehen werden. In einem srühreen Stadium der Sache schien die französische Regierung die Absicht ru haben, noch einen Schritt weiterzugehen und eine Vanzerflotte.nach den türkischen Gewässern zu entsenden. Es entzieht sich nnserer Kenntniß. ob eine solche Absicht heute noch besteht oder in welcher Weise die französische Regierung die An gelegenheit weiter zu betreiben gedenkt. AlS vor einer Woche von der En»enduna von Kriegsschiffen die Rede war. glanbte man. daß diese Schiff« nicht beauftragt werdm würden, kriegerische Operationen vorzunehmen. Man schien in Frankreich selbst viel mehr zu glauben, daß dle bloße Thatsache der Anwesenheit eine« französischen Panzeraeschwaders in den türkischen Gewässern einen ausreichend starken Druck aus den Sultan ausüben würde und daß man. ohne zu militärischen Operationen zu schreiten. Möglichkeiten genug finden würde, der Pforte durch die Flotte recht unangenehme und peinliche Stunden zu bereiten. CS ist nicht unwahrscheinlich, daß man auch jetzt noch diesen Standpunkt nicht verlassen hat und daß der Streitfall in verhälmißmäßig ruhiger Weise seine Aus tragung finden dürste. oberen Gletscher (alle beide sind stark abgeschmolzen') aus einem schmalen Rande — Jägcrfteig — ungefähr >00 Meter oberhalb des jetzigen Eisfeldes in das Gletscherthnl eindringt, so sieht man die herrlichsten Schliffe, die einst der um 100 Meter Höhere Gletscher in den Felswänden zurückgelassen hat. Wunderbare Profile, Leisten und Hohlkehle» hat der Gletscher geschaffen und die Bergwände sind io glatt, daß der Fingernagel kaum merkliche Spuren zeigt, wenn man mit ihm über das geschliffene Gestein hinwegfährt — wie die gewölbten Slahlwände eines Panzerschiffes muthen diese Jelsenrivven an! Von Grindelwald nach Luzern, von der Einsamkeit des Hoch gebirges in die üvvig-ichöne Stadt am herrlichen Vierwaldstadter- >ee! Fernab liegen die Berge, mehr zu ihrem Vergnügen, zum Lebensgenuß weilen die Fremden hier, ihren Reichlhum wollen sie genießen und ... . zeigen : Alles flimmert, blitzt, rauscht, fltrtet und amüsirt sich, überall Musik und Gesang und Pracht. In Jnterlaken wirst die Nähe der eis- und schneebedeckten Jungfrau einen ernsten Don i» all' den Lurus. man wird stündlich daran erinnert, weshalb man eigentlich hier ist — in Lu;ern jedoch fehlt diese Mahnung und der Lebensgenuß scheint der einzige Zweck des Aufenthaltes daielbst zu sein. Die Fahrt nach Luzern über den Brienzer See ist ein köst licher Genuß: in Station Gießbach verließen wir den Dampfer, um die prächtigen Wasserfälle zu betrachten. Aus halber Höhe des bewaldeten Bergrückens, am »Känzli". wurde uns eine seltene Ueberralchung zu Theil: von einem Granitblock leuchtete in goldiger Frische das bronzene Mevaillonbildniß einer Dresdner Künstlerin unS entgegen, der Iran Margarethe Stern! Die Inschrift besagt: .Dem Gedächtniß Mara. Stern s, einer früh geschiedenen deutschen Künstlerin, die ihres Lebens beste Tag« an dieser Stätte lebte, von zwei Freunden" — darunter stehen die Buchstaben v. L.. 8. Ä. L. C. O. ll. 1L. L. Da» Bildniß stammt von o« Künstlerhand Am. Kramers-Dresden. Bänke uniaeden den einsamen Platz, edle Nadelhölzer und Blattpflanzen rahmen dm Granitblock ein und zwischen den hohen Laubbaumen hindurch leuchtet und funkelt im Sonnenglanz der blau-grüne Brienzer See. Mit tiefer Äehmuth erfüllte mich dieser liebenswürdige Beweis rührender Anhänglichkeit. .Das Leben der meisten Menschen, sagt der griechische Philosoph, gleicht der Fahrt eine- Schiffe» aus dem Lasser — von Beiden bleibt keine Svur zurück!" — Diese» Künftlerleben aber läßt nicht nur in den Herzen treuer Freunde, sondern auch äußerlich eine sinnensälliae Spur zurück — mag sie bestehen bleiben, so lange des Gießbachs Finthen Hinabtoien und io lange dort unten der herrliche See in der Sonne blitzt und leuchtet! Prof. Dr. W. Vermischtes. ** Eine Dame, Nelly Smith von Brooklyn, wurde bei Be sichtigung der künstlichen Eisgrotte am Rhonegletscher sWalliSj von einem Eisblock, der sich vom Gewölbe loslöste, erschlagen. Die Leiche wird nach Amerika gebracht. ** Ter Förster Liermann in Tarnowitz wurde durch einen Unbekannten onge sch offen und verstarb auf dem Transport nach dem Krankenhause. ** Die Schiffsbauanstalt von Eschcr, Wyß u. Co. in Zürich stellte zwei Motorboote fertig, eins sür den Deutschen Kaiser, das andere sür den Sultan von Marokko. ' Folgende Schilderung, wie der Z a r reist, findet sich Im .GanloiS": Eine wahre Mobilmachung erfordern die großen Reisen des Zaren in'S Ausland oder tn die Krim. Der allgemeine Sicherheitsdienst muß für die Sicherheit des Monarchen sorgen, er niuß die Eisenbahnwege besichtigen, die Festigkeit der Tunnel und Brücken Prüfen, die Umgebung durchsuchen und auf mehrere tankend KUnmrter «schildwachenkctten berstellm. Die Stallmeister müssen die Wagen auSwählen, die dem Herrscher zu dm Städten, in denm er Aufenthalt nimmt, vorausgeschickt werdm. und bei ihrer Ankunft da» Äuspackkn überwach«. Di« HauSdosmeister werden beanktragt. für genügende» Personal »um besonderen Dienst de» Hose» während der Reite zu so«»" und di« Menu» der Mahl zeiten zu entwerfen, die in der Bahn oder an Bord der Pacht servirt werden. Dt« Kammerdiener müssen die Hundert« von Koffern vorbereltm, di« den Kaiser begleiten, und dürfen besonder» kein Kleidungsstück oder irgend einen Gegenstand vergessen, der nach Lage der Umstände gebraucht werden könnte, in beschränkter Zahl Civilanzüae. kurze Herrenröcke. Oberröcke. Röcke, denn, aus genommen in Kopenhagen, wo der Aar immer tu Civil spazieren ... ... — ' iformm. diese Uniformen bevorzugt er bekanntlich Dazu kommen Hüte, Stöcke und Fußbekleidungen. Weder das Nöthige noch da» Ueber- fiüifige fehlt am kaiserlichen Gepäck: man muß gegen daS Unvorher gesehene gewappnet sein. Wenn der Zar sich nach Dänemark bcaiebt, schifft er sich gewöhnlich mit der Zarin und seinem Gefolge auf dem .Polarstern^ ein. einer selir eleganten und sehr bequemen VergnügungSyacht. die Alexander lll. bauen ließ, nnd die sür Nikolaus ll. reizende Kindheitserinnerungen birgt. Aber seit dm Erfindungen der Neuzeit konnte das Schiff den Vergleich mit der .Hohenzollern" Kaffer Wilhelms oder der neuen Nacht Eduards VII. nicht mehr auShalten. Der Kaiser von Rußland braucht ein schwimmendes Schloß, nnd er besitzt es seit 5 Jahren im .Standard". Es hat drei Stahlmasten, die llOOO Quadrat-Fuß Segel tragen können, und zwei ungeheure Schornsteine: der «chiffsrumpf ist mit dm kaiserlichen Farben bemalt, schwarz bis zur Wasserlinie, darunter gelb. Vorn scheint ein zweiköpfiger majestätischer Adler mit schwarzen entfalteten Flügeln seine» Flug zu nehmen. Am Heck ist 11" in Holz geschnitzt. DaS Schlafzimmer des Zaren hat Kirschholzmöbel und persische Tapeten, blaue Blumen aiif weißem Grund, daS Bett ist auS vernickelter Bronze. Sein Arbeitszimmer hat graublaue Lrdertapeten, seidene Gardinen in derselben Farbe, einen himbeerfarbene» Teppich, einen großen Schreibtisch mit Bibliothek und «inen Lederdivan. Gegenüber liegen die Gemächer d« Kaiserin mit Birtenmöbeln und hellgrünen Seidentapete». Di« meisten Zimmer zeigen einen sehr diskreten LuxuS. Zwei gro^e führen zu dem Salaspeisesaal. T>! geht, braucht er . . . wobei die Waffmröcke um so .Preobraschenskv" Treppen aus ein prächtiger Raum mit zwei Reihen Fenstern und fünf elektrischen Kronen, der sür 75 Gedecke reicht. * Ein merkwürdiger Pferdehandel wurde dieser Tao« in Heide abgeschlossen. Ein Gaul, der allerdings ein Prachtstück ge wesen sein mutz, wurde zunächst für 200 geräucherte Pölling verkauft. Der nächste Besitzer erwarb ihn für ZOO Kohlköpf dann ging er für 10 Mk. an dm ersten Besitzer zurück. Diese verkaufte ihn für 12 Mk.. worauf er für ein« neu« Anzug wieder seinen Besitzer wechselte. Bon diesem erstand ihn «in am Markte wohnmder Gastwirth für 10 Mk. und schließlich kauften denn
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